About Zaku`s life von Glennstar (Wird nach 7 Jahren Pause jetzt erstmal überarbeitet und dann geht's weiter) ================================================================================ Kapitel 3: Oto -------------- Während wir unterwegs waren, fragte ich mich, ob es nicht einen direkteren Weg gab. Wir nahmen eigentlich nur Seitenwege und gingen durch Wälder. Wollte er mich vielleicht doch nur an einen abgelegenen Ort bringen, wo mich keiner schreien hört? Eine Gänsehaut bildete sich auf meinem ganzen Körper bei diesem Gedanken. Es könnte durchaus sein. Immerhin wusste ich, dass viele Kinder verschwanden und ihre Leichen einige Tage später wieder auftauchten. Für mich gab es jedoch kein Zurück mehr. Ich hatte gesehen, wie schnell und lautlos sich dieser Mann bewegen konnte, wahrscheinlich wäre ich tot bevor ich überhaupt einen Finger gerührt hätte. Wie man wohl so stark wurde? Zu gerne würde ich dieses Geheimnis lüften. Nachfragen war jedoch keine Option. Nein, ich hatte nicht das Gefühl, das Recht zu haben zu sprechen. Eigentlich war das untypisch für mich, aber bei ihm…es war eine Mischung aus Bewunderung und Furcht. Und die Neugier, ob er mich wirklich stärker machen konnte. Wie stark ich wohl werden würde? Viel wichtiger: Was er wohl dafür verlangen würde? Er wusste, dass ich nichts hatte, also musste er etwas anderes im Sinn haben. Als ein kleiner Ast unter meinem Fuß zerbrach und knackte, zuckte ich zusammen. Es hatte die ganze Zeit Stille geherrscht. Niemand hatte ein Wort gesagt und auch die Tiere, sollten hier welche leben, hatten keinen Laut von sich gegeben. Ausgestorben sah der Wald auf keinen Fall aus, womöglich war ich einfach nicht der einzige, der sich nicht traute, etwas zu sagen. Sogar Tiere schienen einen gewissen Respekt zu haben. Der Mann blieb stehen und streckte den Arm zur Seite. Das sollte wohl bedeuten, dass ich mich nicht bewegen sollte. Wie befohlen rührte ich mich keinen Millimeter und wagte es noch nicht einmal zu atmen. Was würde jetzt passieren? Hatte ich etwas Schlimmes getan? Die Anspannung, die sich in meinem ganzen Körper ausbreitete, war kaum auszuhalten. Ich hatte keine Ahnung, was uns alles erwarten konnte, das wurde mir gerade bewusst. Das einzige, was ich kannte war das Leben in meiner Heimatstadt und auch da kannte ich nur, das Leben, welches ich gelebt hatte. Von einem anderen Leben hatte ich nicht zu träumen gewagt. Nach kurzer Zeit zog der Mann seinen Arm zurück und ging weiter. „Du solltest besser aufpassen, wo du hintrittst.“ Sein Ton war freundlich geblieben, dennoch jagte mir seine Stimme einen Schauer über den Rücken. Es wäre mein Fehler gewesen, wenn jetzt etwas passiert wäre. Wäre ich es dann noch wert gewesen, stärker zu werden? In seinen Augen wohl kaum. Das wollte ich nicht. Nie wieder! Ich wollte, dass er merkte, dass er keinen Fehler gemacht hatte, als er mich mitgenommen hatte. Den Beweis würde ich ihm schon sehr bald bringen. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir endlich ein Dorf. Es lag mitten in einem Wald und war dort sehr gut versteckt. Wahrscheinlich hätte ich durch den Wald spazieren können, ohne es zu bemerken. Sollte ich das Dorf jemals wieder verlassen, musste ich tierisch aufpassen, sonst würde ich den Weg zurück nie wieder finden. Möglichst unauffällig sah ich mich um. Immerhin wollte ich nicht allzu neugierig wirken. Die Häuser waren nicht die Schönsten, aber sahen bei weitem besser aus als das, was ich gewohnt war. Viele Menschen waren hier nicht unterwegs und die, die ich sah, schienen schwer beschäftigt. Sobald sie den Mann erkannten, verbeugten sie sich und begrüßten ihn. Orochimaru-sama. Nun kannte ich also auch seinen Namen. Vorgestellt hatte er sich ja nicht und nachfragen wollte ich nicht. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht in der Position war, um Fragen zu stellen. Ein junger Mann, der so aussah als hätte er nur schwarze Löcher als Augen und der ein Tuch vor seinem Mund hatte, begann ein Gespräch mit Orochimaru. Es schien noch etwas zu dauern, also sah ich mich ein wenig genauer um, ohne darauf zu achten, wie es aussah. Das war also ein Ninjadorf? Es wirkte düster und irgendwie auch trostlos. Dass es düster war, konnte aber auch daran liegen, dass es mitten im Wald lag und nicht besonders viel Sonne hierhin kam. Trotzdem waren in den meisten Häusern, die Lichter noch aus. Es scheinen sehr geschäftige Leute zu sein, wenn sie jetzt noch arbeiteten. Oder ziemliche Weicheier, wenn sie jetzt schon schliefen. Es dämmerte gerade mal. Mit einem Mal spürte ich die Müdigkeit in mir aufkommen. Ich war die ganze letzte Nacht und den heutigen Tag unterwegs gewesen, ohne es zu bemerken. Dieser Orochimaru hatte eine gewaltige Ausstrahlung, das musste ich zugeben. Sonst war ich sehr aufmerksam, aber das hatte ich nicht bemerkt. Der Glubschkopf verabschiedete sich mit einer Verbeugung und sah mich kurz misstrauisch an. Danach verschwand er aus meinem Sichtfeld. Das war mir auch ganz Recht. Sympathisch hatte er auf mich nicht gewirkt. Ohne mir ein Wort zu gönnen, geht Orochimaru weiter, scheinbar möchte er mit mir nicht allzu viele Worte wechseln. Ich würde mich jedoch noch beweisen, darauf konnte er sich gefasst machen. Hastig lief ich ihm hinterher, es war gar nicht so leicht bei meiner Müdigkeit mit ihm Schritt zu halten. Schwäche zu zeigen, war für mich aber noch nie eine Option gewesen. Das konnte schnell das Schlimmste bedeuten. Unterwegs fällt mir auf, dass vereinzelt Waffen auf dem Boden liegen. Warum? Waren die nicht wichtig für die Kämpfe oder Attentate, die Ninjas ausführten? Ich hatte immer gedacht, dass Waffen sehr wichtig seien und man darauf aufpasste. Genauer betrachtet, hatte ich aber auch keinen blassen Schimmer, was genau einen Ninja ausmachte. In unsere Stadt hatten sich nunmal selten welche verirrt und ich hatte es nie verlassen. Wäre das auch eine Option für mich gewesen? Einfach die Stadt zu verlassen und es woanders zu versuchen? Einen Neuanfang zu starten? Überrascht stellte ich fest, dass ich nie auf die Idee gekommen war. Für mich war immer klar, dass es nur dieses eine Leben geben konnte. Wann hatte ich mich damit abgefunden? Einfach abzuhauen wäre riskant gewesen, aber das was ich jetzt tat, war mindestens genauso gefährlich. Wahrscheinlich eher noch gefährlicher. Die Menschen, die mir entgegen kamen, sahen nämlich alle irgendwie nicht normal aus. Allein die Tatsache, dass der Mann gerade keine Augen gehabt hatte, machte mir Sorgen. Wahrscheinlich war das im Kampf passiert. Momentan hätte ich keine Chance mich gegen jemanden, der kampferprobt war, zur Wehr zu setzen und war dementsprechend nutzlos. Warum wollte Orochimaru mich dann mitnehmen? Ich würde hart trainieren, dass hatte ich mir vorgenommen, aber war ich wirklich in der Lage, schnell stark zu werden? Es war wichtig, dass ich schnell, dass Niveau der anderen erreichte, allerdings stellte ich mir vor, dass das meist Jahre dauerte und die hatte ich nicht. Nein, ich wollte schnell stark werden. Um jeden Preis. Es gab doch bestimmt eine Möglichkeit intensiveres Training zu bekommen. Zur Not würde ich nachts alleine heimlich trainieren. Wenn man mir die Techniken zeigte, konnte ich sie mit Sicherheit alleine üben. Dann würde es niemand mehr schaffen mich einfach so zu verprügeln oder mir mein Essen wegzunehmen. Niemand würde es wagen sich mit mir anzulegen und mir meinem Schlafplatz wegzunehmen. Und was mir auch wichtig war, Orochimaru würde sehen, dass es kein Fehler war mich mitzunehmen. Es wäre noch ein hartes Stück Arbeit, aber es musste doch möglich sein schnell das Ziel zu erreichen. Umwege hatte ich mir in meinem Leben genug geleistet. Jetzt kam es nur noch darauf an, die Ansprüche zu erfüllen. Denn ich konnte mir kaum vorstellen, dass die von Orochimaru weniger hoch waren als meine eigenen. Wahrscheinlich wollte er noch mehr, immerhin war mir noch nicht bewusst, was ein Ninja alles konnte. Seine lautlosen und schnellen Bewegungen, die für Ninjas bestimmt normal waren, hatten mich ja schon beeindruckt. Es war wie eine Traumwelt, in der ich gelandet war. Nun lag es an mir, dass ich dafür sorgte, dass es zu keinem Alptraum wurde. Vor einem abgelegenen Gebäude, das an eine Schule erinnert, bleiben wir stehen. Hier würde ich also stärker werden. Natürlich machte es Sinn, dass ich dafür in eine Schule musste, allerdings hätte ich nicht gedacht, dass Schulen für Ninjas genauso aussehen würden, wie die an denen ich in meinem Dorf vorbeigegangen war. Ich spürte, wie sich Enttäuschung in mir ausbreitete. Aber was hatte ich denn erwartet? Innerlich ohrfeigte ich mich für meine dummen Vorstellungen. Ich musste lernen, realistischer zu denken. Träume hielten einen nur auf und würden sowieso zerstört werden. Immer noch wage ich es nicht, eine der tausend Fragen, die mir durch den Kopf gehen auszusprechen. War auch abends hier noch Unterricht? Damit verfiel mein Plan, nachts heimlich noch zu trainieren. Wenn das normal war, musste ich eine andere Möglichkeit finden, stärker zu werden. Das innere der Schule sieht nicht besonders vielversprechend aus. Es ist dunkel hier und allem Anschein nach, ist kein anderer Schüler gerade im Gebäude. Hatte Orochimaru etwa denselben Gedanken gehabt und mein Sondertraining fing jetzt an? Würde er es etwa höchstpersönlich leiten? Etwas wie Stolz erfüllte mich. Ein Gefühl, dass völlig neu war. Wenn er auf mich setzte würde ich ihn nicht enttäuschen. Müdigkeit hin oder her. Eine weitere Nacht ohne Schlaf würde ich locker aushalten. Der Raum, den wir betraten war genau so dunkel, wie der Flur der Schule. Wenn ich es richtig erkannte, stehen an den Wänden hohe Regale, die mit Sachen befüllt waren, die ich nicht erkennen konnte. Einige Gläser mit Flüssigkeit stehen dort, mehr konnte ich jedoch nicht ausmachen. Orochimaru machte irgendetwas mit seinen Fingern und plötzlich ertönte ein leises Zischen. Gab es hier etwa Schlangen? Meine Augen weiteten sich als ich spürte, wie sich etwas an meinem Bein hochschlängelte, ich war jedoch nicht in der Lage, auch nur einen Ton von mir zu geben. War das jetzt das Ende? Noch einmal hörte ich ein Zischen bevor ich ein leichtes Stechen in meiner Hand spürte und bewegungsunfähig zu Boden fiel. „Fangen Sie an.“ war das letzte, was ich hörte, bevor ich vollkommen das Bewusstsein verlor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)