It's my Life von Rachelle_Jade ================================================================================ Kapitel 7: Hurricane -------------------- Nach dem Unwetter in der letzten Nacht herrschte nun eine beinahe schon unheimliche Stille. Die ersten Tierchen trauten sich wieder aus ihren Verstecken hervor und so konnte man vereinzelt schon den einen oder anderen Vogel zwitschern hören. Tief atmete sie die vom Regen gereinigte Luft ein. Noch lange hatte sie gestern nachgedacht, nachdem sie auf dem Mobiltelefon gesehen hatte, dass Sora versucht hatte sie zu erreichen. Nun war sie auf dem Weg zu ihr. Sie wollte nicht nachtragend sein, sondern stattdessen versuchen auf sie zu zugehen. Vielleicht hatte es ja tatsächlich einen Grund, warum sie sich zuerst Tai anvertraut hatte? Von dem war sie allerdings immer noch ein wenig enttäuscht. Er hatte sich seit gestern Nachmittag nicht mehr gemeldet. Kein Anruf, nicht einmal eine Sms... Schon nach wenigen Minuten war Mimi bei ihrem Ziel angekommen. Unterwegs hatte sie bei einem Bäcker angehalten, um ein paar Brötchen mitzunehmen. Schließlich war es noch recht früh am Morgen und was gab es schöneres als mit der besten Freundin gemütlich zu frühstücken? Sie schloss ihr Fahrrad ab und klingelte bei den Takenouchis. Frau Takenouchi öffnete nach kurzer Zeit die Tür. „Oh, guten Morgen Mimi.“ Sie lächelte fröhlich. „Mit dir hab ich jetzt ja gar nicht gerechnet.“ „Guten Morgen.“, erwiderte Mimi freundlich, „Ist Sora schon wach?“ „Mh.. um ehrlich zu sein, weiß ich das gar nicht genau. Zumindest ist sie mir heute noch nicht über den Weg gelaufen. Du weißt ja, wo ihr Zimmer ist. Kannst sie ruhig aufwecken, ist ja schon spät genug.“ Die Dunkelhaarige nickte und betrat das Haus... Mh... was für eine angenehme Wärme... Sora streckte ihr Bein etwas, behielt die Augen aber noch fest geschlossen. Erstaunlicherweise hatte sie doch eine recht ruhige Nacht hinter sich. Beinahe schon erholsam war sie ihr vorgekommen. Sie blinzelte leicht mit dem rechten Augen. Waren das gar Sonnenstrahlen, die sie an ihrer Nasenspitze kitzelten? Aus der Küche wehte ein angenehmer Kaffeegeruch in ihr Zimmer. Sie streckte sich noch etwas und beschloss, dass dieser Tag viel besser werden würde, als der gestrige, als sie plötzlich abrupt aus ihrer Aufwachphase herausgerissen wurde. Ein lautes Klopfen gefolgt von einem beinahe noch lauterem „Guten Mooorgen!“, ließ sie erschrocken die Augen aufreißen. Der Blick Richtung Tür verriet ihr, dass eine gut gelaunte Mimi in der Tür stand. „Morgen..“, murmelte Sora. Irgendwie war sie leicht irritiert darüber, dass Mimi hier war. Sie kratzte sich verdutzt am Kopf. Gerade wollte sie noch etwas sagen, als aus der anderen Ecke ihres Zimmers ein brummelndes Geräusch kam. Richtig.... Tai war ja für den Rest der Nacht hier geblieben... Schnell blickte sie zu Mimi. „Es ist..“ Doch diese schien ab diesem Moment Sora gar nicht mehr zu beachten. Eiligen Schrittes ging sie auf die Couch zu und zog dem noch Schlafenden die Decke weg. Braune, wuschelige Haare kamen zum Vorschein. Nein, das konnte doch nicht wahr sein! „Tai!“, stieß sie entsetzt hervor. Der Angesprochene riss ebenfalls erschrocken die Augen auf. „Mimi?“ Sie spürte förmlich wie ihr Puls in die Höhe schoss. Was sollte das denn jetzt? Was machte ihr Freund hier?! Sora war mittlerweile aus ihrem Bett gekrochen gekommen und versuchte die Situation zu erklären, aber Mimi hörte kein einziges Wort. Sie starrte bloß auf Tai. Ihre ganze Wut von gestern kochte wieder auf. „Was tust du hier?! Willst du mich eigentlich verarschen? Ich frag mich, warum du dich nicht bei mir meldest, und was ist? Ich finde dich hier bei meiner besten Freundin! Während ich über unseren Streit von gestern nachdenke, machst du dir einen vergnüglichen, gemütlichen Abend oder wie sieht das aus? Und der liebe Herr hat es noch nicht einmal nötig sich bei seiner Freundin zu melden!“ Die Worten schossen nur so aus ihr raus und ihre Stimme klang immer schriller und wütender. „Wahrscheinlich hast du den letzten Abend noch nicht einmal einen einzigen Gedanken an mich verschwendet!“ Ohne darüber nachzudenken griff sie nach der Vase, die auf der Kommode stand und warf sie voller Wut in seine Richtung. Ohne abzuwarten, ob sie ihr Ziel überhaupt traf, drehte sie sich um und verschwand mit großen Schritten. Um ein Haar hätte sie Taichi mit ihrem Wurfgeschoss am Kopf getroffen, wenn dieser sich nicht geistesgegenwärtig gebückt hätte. Mit einem lauten Knall traf die Vase auf die Wand auf und zerschellte in viele kleine Teile. „Mimi...!“ Doch diese war schon längst verschwunden. „Verdammt, ich muss ihr sofort hinterher.“ Noch nie war Tai morgens so schnell aus dem Bett gekommen, wie heute. Hastig griff er nach seiner Hose und fasste dabei direkt in eine der Scherben. „Argh.. fuck..“ „Pass auf..“ Doch Soras Warnung kam schon zu spät. Dickes Blut floss aus der Wunde. „Zeig mal her..“ Sie nahm seine Hand und schaute, wie tief der Schnitt war. Tai riss seine Hand weg. „Dafür hab ich jetzt keine Zeit.“ Er begann sich seine Hose anzuziehen. „Mensch Tai, schau doch mal, wie das Blut da fließt. Das muss erstmal versorgt werden..“ Was für ein grauenvoller Morgen war das gewesen.. Morgen traf es eigentlich gar nicht. Eher Vormittag oder Mittag. Zumindest war es ein grauenvolles Erwachen gewesen. So einen Kater hatte er schon lange nicht mehr gehabt. Die Kopfschmerzen waren auch ziemlich bemerkenswert. Da hatten nur einige Paracetamol, zwei Liter Wasser und eine kalte Dusche geholfen. Jetzt fühlte er sich zumindest wieder einigermaßen menschlich an. An Essen konnte er noch nicht wirklich denken, aber das machte ja auch nichts. In der Nacht hatte er von Sora geträumt. Es waren durchweg positive Ereignisse gewesen, die er in diesem Traum mit ihr erlebt hatte. Außerdem hatte das Gespräch mit Taichi auch ziemlich gut getan. Sein bester Freund hatte ihm immens den Kopf gewaschen und das nicht nur mit Worten. Der Wodka hatte wohl seinen Teil dazu beigetragen. Zumindest verstand Matt nun Soras Entscheidung, Dies bedeutete nicht, dass er nun auch so handeln würde, sondern lediglich, warum sie so reagiert hatte. Mittlerweile fand er auch, dass er gestern ziemlich ungerecht zu ihr gewesen war. Es war ihre Entscheidung und er musste sie so akzeptieren. Schließlich liebte er dieses Mädchen und das bestimmt nicht, weil sie zu allem ja und amen sagte. Mittlerweile war es später Nachmittag, er holte noch einmal tief Luft und klopfte dann an ihre Zimmertüre an. Herr Takenouchi war so nett gewesen und hatte ihn vorhin rein gelassen. „Kannst reinkommen..“, ertönte ihre Stimme von Innen. Matt trat also ein und fand Sora auf ihrem Bett vor, während sie gelangweilt von einem Sender zum anderen zappte. Ihr Blick war noch immer auf den Fernseher gerichtet. Leicht verunsichert räusperte sich der Blonde. Erschrocken zuckte Sora zusammen und drehte sich zu ihm. „M...Matt?“ Sofort schaltete sie den Fernseher aus und blickte ihn fragend an. „Hey.“ Er hob seine rechte Hand leicht zur Begrüßung und kam sich dabei irgendwie selten dämlich vor. Wann hatten sie sich das letzte Mal aus so einer Entfernung begrüßt? Sora stand vom Bett auf und strich nervös ihre Haare hinter den Ohren zurück. „Na ja.. also.. wegen gestern..“ Yamato fehlten irgendwie die richtigen Worte. „Ich... ich hab nochmal darüber nachgedacht.“ Wieder machte er eine kurze Sprechpause. „Es war doof von mir so zu reagieren.. natürlich möchte ich keine Beziehungspause.“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, hing das Mädchen schon in seinen Armen und drückte sich ganz fest an ihn. Dankbar schloss er seine Arme um ihren zarten Körper und atmete erleichtert ihren wohligen Geruch ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)