Néko & Tora von igorrrr ================================================================================ Kapitel 2: 2. Begegnung ----------------------- 2. Begegnung Die Polizisten brachten aus ihr kein Wort raus und steckten sie in eine Zelle. Dort war es finster und kalt. Enni setzte sich auf die Pritsche. Nach einer Ewigkeit, so kam es ihr vor: ”Warum hast du nichts von mir erzählt?”, fragte eine junge Frauenstimme. Enni konnte nicht ausmachen von wo sie kam: ”Warum sollte ich? Du hattest sicher deine Gründe.”, sagte Enni. ”Hast du mich gesehen? Könntest du mich beschreiben?” ”Nur so viel dass du Ausländerin bist?” ”Meine Haare könnten gefärbt sein.”, meinte die Frau. ”Schon, aber dein Gesicht war zu hell.” Es kam keine Antwort: ”Wirst du mich auch töten?” Vor ihrer Zellentür tauchte eine in schwarz gekleidete junge Frau mit blonden Haaren auf: ”Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht.” Enni ging ans Gitter. Die beiden sahen sich in die Augen: - Sie ist geheimnisvoll. - - Diese Hoffnungslosigkeit in ihrem Blick. - ”Wer bist du?”, fragte Enni. ”Man nennt mich Tora*. Du wirst mit mir kommen, bis ich entschieden habe, was ich mit dir mache.” Sie schloss die Zellentür auf. Enni folgte ihr, durch Kanalisation und Untergrund. Sie kamen zu einem verlassenen U- Bahntunnel. In diesem war eine steinerne Mauer. Tiger legte eine Hand auf eine Stelle und es öffnete sich eine Tür: ”Geh rein.”, sagte Tora jetzt barsch. Enni betrat den großen Raum. Sie sah zwar nichts, aber ihre Schritte hallten wieder. Dann hörte sie die Tür zugehen: ”Hör zu... Wie heißt du eigentlich?” ”Enni.” ”Also Enni, ich weiß nicht, warum ich dich mitgenommen habe. Entweder hattest du Glück oder Pech, dass du noch am Leben bist. Niemand der mich in den letzten sechs Jahren wie du gesehen hat, blieb länger als sieben Sekunden am Leben. Sag mir jetzt warum dich die Polizei in Gewahrsam hatte.” Enni schwieg einen Moment, schloss die Augen und atmete durch: ”Ich habe ein Monster getötet.”, sagte sie endlich. ”Wer war dieses Monster?” ”Mein Vater.” ”Ah und hat er es verdient?” ”Keiner hätte es mehr verdient.” ”Du kennst die Welt wohl nicht gut.”, sagte Tiger, die schon viel gesehen hatte: ”Da hinten steht ein Bett, vielleicht möchtest du dich hinlegen. Ich muss noch arbeiten.” Enni befolgte ihren Rat und ging ins Bett. Tora hingegen setzte sich an den PC. Mitten in der Nacht erwachte Enni. Sie hatte so ein komisches Gefühl. Sie erhob sich aus dem Bett und sah sich um. Sie verließ das Zimmer und entdeckte Tora am Schreibtisch, sie war eingeschlafen. Enni sah auf dem Computer Photos von Izugi und dem Polizisten. Diagonal darüber stand: ”ELEMENIERT.” Sie trat näher heran und mit einem Mal hatte sie ein Messer an der Kehle: ”Du hast einen leichten Schlaf.”, sagte sie zu Tiger, ohne Angst? ”Hat nicht nur einmal mein Leben gerettet.”, meinte diese ruhig: ”Warum hast du keine Angst?” ”Ich weiß nicht, ich habe mein ganzes Leben lang Angst gehabt. Jetzt habe ich nichts mehr wofür ich Leben oder Angst haben soll.”, sagte Enni. Tiger nahm das Messer runter: ”Es ist wie du sagst, mir geht es ähnlich.” Sie wendete sich wieder ihrem PC zu. ”Du bist eine Killerin, nicht wahr?” Tora sah sie aus den Augenwinkeln an, als Enni weiter sprach: ”Macht es dir Spaß?” ”Sagen wir so, mir wurde keine Wahl gelassen?” ”Arbeitest du für oder gegen die Polizei?” ”Nur für meine Überzeugungen!”, sagte sie barsch. Enni hatte die Botschaft verstanden und legte sich wieder hin: ”Enni, Enni! Hey wach auf! Ich gehe jetzt Besorgungen machen. Versuche nicht zu fliehen, sonst ...” ”Du brauchst mir nicht zu drohen. Ich werde bleiben.”, sagte sie. Tiger verließ den Tunnel. Endlich konnte sich Enni richtig umsehen. Sie fand auf dem Schreibtisch einen dicken Aktenordner. Sie öffnete ihn in der Mitte. Sieh sah auf einen Zeitungsausschnitt: ”Helmut Schmidt, ehemaliger Bundeskanzler der BRD ermordet.” (BILD) Sie schlug um auf die erste Seite: ”Der mutmaßliche Mörder einer Familie aus Rostock wurde erdrosselt aufgefunden. Die Polizei nimmt an das es sich um Rache handelt.” Enni schlug die nächsten Seiten auf. Auf jeder war ein Zeitungsartikel über Morde und unerklärliche Unfälle von Industriellen und Politikern. Sie schlug den Ordner zu und sah sich weiter um. Inzwischen war Tina, so der richtige Name von Tora, im Lüftungsschacht des Polizeireviers. Sie beobachtete das Büro von Käpt´n Hana. ”Nun Hana- san, es ist mir egal. Wer aus Notwehr handelt flieht nicht und wer immer sie raus geholt hat, hat Izugi und einen ihrer Leute erschossen.”, sagte eine Frau. ”Es war ein Attentat auf Izugi.”, sagte Hana. ”Ach und der Killer hat sie einfach aus dem Gefängnis befreit und sie nicht gleich erschossen. Tut mir Leid Käpt´n, aber ich bin für die strengste Bestrafung, wenn wir sie haben.” ”Staatsanwältin Mitamura...” Hana verfiel ins schweigen. - Enni kann also nicht mehr zurück. Ich könnte sie auch nicht gehen lassen. Das wäre tödlich für mich.“, dachte Tora. Sie zog sich zurück und machte sich auf den Weg ins Versteck. Im selben Moment gingen Enni ähnliche Gedanken durch den Kopf: - Wenn sie mich gehen lässt, wohin dann? Die Kollegen meines Vaters werden es hin drehen, dass ich lebenslänglich bekomme. Es ist merkwürdig, aber hier fühle ich mich, das erste Mal sicher. - Die Tür ging auf und Tiger trat ein: ”Tora, ich habe nachgedacht. Wenn du mich gehen lassen würdest, könnte ich keinen Tag mehr ruhig leben und ich weiß nicht wohin...” ”Enni, was willst du von mir?” ”Könnte ich nicht bei dir bleiben?” ”Du weißt doch gar nicht, was ich für ein Leben führe.” ”Das ist mir egal. Schlechter als mein letztes kann es nicht sein.” ”Ich weiß nicht Enni, willst du das wirklich?” ”Ja.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)