Schwarze Kobra von Kysu_chan (~~~Kurzbeschreibung lesen~~~) ================================================================================ Kapitel 1: Naja --------------- Es war der erste September. Ein hübsches, schwarzgelocktes Mädchen stand am Bahnhof Kingscross in London und sah sich schüchtern um. Um sie herum standen viele junge Hexen und Zauberer, die sich begrüßten oder von ihren Eltern verabschiedeten. Das Mädchen fühlte sich plötzlich etwas einsam und verloren. „Das ist er also“, sagte sie sich. „Mein erster Schultag in Hogwarts. Naja, das schaffst du schon! Los geht’s!“ Sie sah noch einmal zurück auf die Absperrung, durch die sie gekommen war und stieg dann in den, schon anfahrenden, Zug. Nachdem sie diesen, ohne Erfolg, nach einem freien Abteil durchkämmt hatte, öffnete sie schließlich die nächstbeste Tür. Es waren bereits drei Schüler anwesend. Sie lächelte in die Runde und fragte dann: „Hallo, habt ihr vielleicht noch einen Platz für mich. Sonst ist alles voll.“ „Ja klar“, antwortete ihr ein Mädchen mit buschigem braunem Haar. „Setz dich doch.“ Außer dem Mädchen saßen noch ein sommersprossiger Rothaariger und ein schwarzhaariger Junge im Abteil. Sie musterte diesen genauer und erschrak: „Bei Merlin! Du bist ja Harry Potter!“ „Ja, das bin ich“, grinste Harry. „Und mit wem haben wir die Ehre?“ fragte Hermine. „Ach entschuldigt, wie unhöflich von mir. Ich bin Naja Attery. Das ist mein erstes Jahr in Hogwarts. Ich habe 7 Jahre in Frankreich gelebt und war bis zur sechsten Klasse in Beauxbatons. Und wer seid ihr?“ Naja schaute die anderen beiden an. „Mein Name ist Hermine Granger und das ist mein Freund Ron Weasley“, sagte Hermine. Sie nahm einen zartrosa Ton an. Harry musste lachen. Er freute sich, dass sie und Ron es endlich geschafft hatten zusammenzukommen. Er musterte Naja etwas genauer. Er wusste nicht warum, aber dieses Mädchen schien ihm so vertraut. Er fühlte sich in ihrer Gegenwart irgendwie gut und sicher. Doch plötzlich stutzte er. Er sah Naja direkt in die Augen. Er musste sich das einbilden. Es war, als würde er in den Spiegel schauen. Naja hatte leuchtend hellgrüne Augen. Seine Augen um genau zu sein. Sie waren bis auf das kleinste Farbpigment exakt gleich. Er konnte sich nicht vorstellen, wie das sein konnte. Obwohl … , er wusste eigentlich nicht genug, um auszuschließen, dass sie irgendwie verwandt sein konnten. Er entschloss sich sie einfach zu fragen. „Sag mal Naja, wie hieß deine Mutter vor ihrer Hochzeit?“ Naja sah ihn etwas verwirrt an. „Oh, tut mir Leid. Das kann ich dir leider nicht sagen Harry“, sagte sie. Er glaubte etwas wie Enttäuschung in ihrer Stimme zu hören. „Ich kenne meine leiblichen Eltern nicht. Ich weiß nur, dass sie Zauberer waren und nicht mehr am Leben sind. Ich bin bei einer Pflegefamilie aufgewachsen, müsst ihr wissen. Sie sind Muggel und daher konnten sie mir auch nichts über die Geschehnisse in der Welt der Zauberer berichten. Ich habe alles erst in der Schule erfahren. Aber warum fragst du Harry?“ „Interesse halber“, gab er zurück. Doch der Gedanke ließ ihn nicht mehr los. Er beschloss, ihn bis nach dem Festessen zu verscheuchen. Da Naja ziemlich neugierig war, erzählten Harry, Ron und Hermine ihr, während der Fahrt von den Häusern Hogwarts’: „Es gibt vier verschiedene Häuser“, sagte Hermine. „Gryffindor, da sind wir drei, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Man wird von einem Sprechenden Hut in das Haus eingeteilt, in das man am besten passt.“ „Die Hauslehrer sind Prof. McGonagall bei uns, Lehrerin für Verwandlung. Sie ist ziemlich streng, aber ganz ok“, fuhr Harry fort. „Bei Hufflepuff ist es Prof. Sprout“, warf Ron ein. „Sie unterrichtet Kräuterkunde und ist sehr nett und ziemlich lustig.“ „Bei Ravenclaw“, sagte Hermine. „Ist es Prof. Flitwick. Er ist winzig klein, aber der Unterricht, Verwandlung, macht eigentlich ziemlich viel Spaß, oder?“ Zustimmendes Nicken von Harry und Ron. „Und zu guter letzt“, sagte Harry etwas spottend. „Ist da Prof. Snape. Hauslehrer von Slytherin, Zaubertranklehrer und eine richtig garstige, alte Fledermaus.“ „Ihr scheint ihn nicht besonders zu mögen“, kicherte Naja. Ron sah sie ernst an und meinte: „Glaub mir, Naja, nachdem du deine erste Zaubertrankstunde hinter dir hast, magst du ihn genauso wenig wie wir. Er hasst einfach alle Schüler, die nicht in Slytherin sind. Ich bin froh, dass ich nicht in seinem UTZ-Kurs bin.“ „Aber ganz besonders hasst er mich“, sagte Harry säuerlich. „Ich weiß bis heute nicht warum, aber er behandelt mich wie ein ganz besonders widerliches Insekt, das man schnellstens zerquetschen müsste.“ Naja war über diese Art der Schülereinteilung ziemlich verwundert. Um das Thema von Snape wegzulenken (sie sah, dass es den anderen nicht behagte) sagte sie: „Also in Beauxbatons gab es das nicht. Wir waren alle zusammen im Unterricht. Nun ja, da wir eine reine Mädchenschule sind, gab es sicher auch weniger Probleme.“ „Mädchenschule“, sagte Ron, sodass nur Harry ihn hören konnte. „Was für ein Traum.“ Harry kicherte verhalten und lauschte weiter Najas Erzählungen über Beauxbatons. „Oh“, sagte Hermine plötzlich mit einem Blick aus dem Fenster. „Wir sollten uns langsam umziehen, wir sind sicher gleich da.“ Auf dem Weg zum Schloss hinauf erzählte Harry Naja von Dumbledore. Ron und Hermine mussten nach den Erstklässlern sehen und so waren sie allein. „Also, wenn du mich fragst“, sagte Harry. „Ich weiß nicht ob ich Dumbledore noch vertrauen soll. Es gibt so viel, was er mir nie erzählt hat. So viel was nicht passiert wäre, wäre er ehrlich zu mir gewesen. Aber lass das bloß Ron und Hermine nicht wissen. Ich weiß nicht wie sie reagieren, wenn sie erfahren, dass ich Dumbledores Motive in Frage stelle.“ Sie betraten endlich die große Halle und wollten, wie selbstverständlich, zum Gryffindortisch gehen, als sie von Professor McGonagall aufgehalten wurden. „Ms. Attery“, sagte sie und nahm Naja bei Seite. „Sie müssen erst einmal in ein Haus eingeteilt werden. Ich bitte sie, sich zu den Erstklässlern zu stellen.“ Harry sah sie noch einmal aufmunternd an: „Wir treffen uns nach dem Essen draußen vor der Halle, falls du nicht zu uns kommst.“ Damit setzte er sich zu Ron und Hermine, die nun bereits am Gryffindortisch saßen. „Ok, bis dann.“ Naja lächelte ziemlich nervös und schritt den Gang zwischen den Haustischen entlang, wo bereits ein ziemlicher Haufen Erstklässler stand und ebenso nervös umherschaute. Als das Gemurmel in der Halle mit einem Mal erstarb und alle saßen, erblickte Naja den Grund dafür. Dumbledore, dessen Bild sie vom Tagespropheten kannte, hatte sich erhoben und strahlte nun seine Schützlinge an. „Meine Lieben, auch dieses Jahr freue ich mich, euch alle wohlbehalten wieder zu sehen. Neben den Erstklässlern darf ich auch eine neue Schülerin willkommen heißen. Naja Attery hat bisher die Beauxbatons Akademie besucht und wird nun das letzte Schuljahr in Hogwarts verbringen.“ Ein paar Schüler waren aufgestanden um Naja besser sehen zu können. Prof. McGonagall wies Naja an auf dem Stuhl Platz zu nehmen. Harry, Ron und Hermine beobachteten sie. Insgeheim hoffte jeder von ihnen, Naja würde nach Gryffindor kommen. Sie hatten sie sofort ins Herz geschlossen. Nun setzte McGonagall Naja den Sprechenden Hut auf. Es herrschte eine sehr gespannte Atmosphäre. „Slytherin!“, rief der Hut aus. Unter dem Beifall der sich am Slytherintisch erhob, sahen sich Harry, Ron und Hermine entsetzt an. Das hatte keiner von ihnen erwartet. „Damit haben wir also eine gute Freundin an die Schlangen verloren“, seufzte Hermine. „Ja“, pflichtete Harry ihr bei. „Warte bis die sie vergiftet haben. Dann wird sie uns wie Müll behandeln.“ Doch da täuschte er sich gewaltig. Drüben am Slytherintisch saß Naja zwischen Blaise Zabini und, wie könnte es anders sein, Draco Malfoy. Der sie musterte. Er reichte ihr die Hand und sagte: „Ich bin Draco Malfoy.“ „Freut mich“, lächelte Naja und ergriff seine Hand um sie zu schütteln. „Ich bin Naja, wie du ja schon weißt.“ „Ich kenne deinen Nachnamen nicht, wer sind deine Eltern“, fragte Draco. „Keine Ahnung“, antwortete sie wahrheitsgemäß. „Wie bitte?“ Draco sah sie verdutzt an. „Du weißt nicht wer deine Eltern sind?“ „Nun ja, weißt du“, begann sie. „Ich weiß von meinen leiblichen Eltern nur, dass sie beide in Hogwarts waren und schon lange tot sind.“ „Ach so ist das“, sagte Draco. Er klang irgendwie beruhigt, fand Naja. „Und Attery, ist …“ „Der Name der mir vor der Adoption gegeben wurde. Auf einem Armkettchen stand nur Naja. Attery wurde mir von einer Schwester aus dem Heim als Nachname gegeben. Mein voller Name kommt nämlich aus dem lateinischen und bedeutet Schwarze Kobra. So eine Schlange war in dem Korb, in dem ich im Heim abgegeben wurde. Sie lag so auf mir, als wolle sie mich beschützen.“ „Wie lange warst du in diesem Heim“, fragte Draco interessiert. „Nach nicht mal einer Woche wurde ich adoptiert, weil die Gladdings mich so süß fanden.“ Sie kicherte. „Kann ich verstehen“, meinte Draco und grinste. „Soll das eine Anmache werden?“ fragte Naja und hob eine Augenbraue. „Da brauchst du dir bei unserem lieben Draco keine Gedanken zu machen“, klinkte sich Blaise in das Gespräch ein und zwinkerte Naja zu. „Der ist nämlich mehr am eigenen Geschlecht interessiert.“ Draco wurde rot und lenkte schnell vom Thema ab: „Du bist also bei Muggeln aufgewachsen?“ Draco Stimme klang etwas seltsam, fast schon abfällig, aber Naja schien es nicht zu bemerken. „Wie waren die so?“ „Nett. Mega-nett. Ich mag sie sehr. Sie sind super, und dass ich eine Hexe bin, hat sie überhaupt nicht gestört.“ So unterhielten sie sich noch eine Weile und schlossen auch ziemlich schnell Freundschaft. Naja erwähnte jedoch nicht, dass sie bereits auch mit Harry befreundet war. Sie wollte erst einmal abwarten, wie sich das zwischen ihr und den Slytherins entwickelte, denn sie wusste bereits von der Slytherin - Gryffindor - Feindschaft. Als alle das Essen beendet hatten und Harry, Ron und Hermine aufstanden um in den Gryffindorgemeinschaftsraum zu gehen, wurde Harry von Naja am Arm festgehalten. Sie zog ihn mit sich in die Eingangshalle. „Ich komm nach“, rief er Ron und Hermine zu, die verwirrt hinter ihm herschauten. „Naja was ist denn los?“ fragte er, als Naja endlich stehen geblieben war. „Wir müssen zu Snape“, sagte sie knapp. „Wo ist sein Büro?“ „Komm mit“, sagte Harry und ging los. Diesen Weg kannte er leider nur zu gut. Zu oft musste er dort nachsitzen. Als sie vor Büro standen fragte Harry: „Warum willst du eigentlich zu Snape?“ „Weil mir im Zug was aufgefallen ist“, sagte Naja. „Als ich dich mal genauer angeschaut habe ist mir bei deinen Augen fast das Herz stehen geblieben. Wir haben nämlich …“ „ … exakt die gleichen“, beendete Harry den Satz. „Genau“, sagte Naja aufgeregt. „Ist das nicht verrückt. Deshalb glaube ich wir sollten mal zu Snape gehen. Der weiß sicher, ob man da was machen kann. Außerdem ist er jetzt mein Hauslehrer.“ „So ist es“, schnarrte eine Stimme hinter ihnen. Sie fuhren herum. „Prof. Snape“, sagte Naja. „Ich bin Naja Attery. Wir müssen dringend mit ihnen sprechen.“ „Sicher.“ Er öffnete die Bürotür. „Kommen sie herein.“ „Also, Ms. Attery“, sagte er, als er hinter seinem Schreibtisch platz genommen hatte. „Was gibt es was so Wichtiges?“ „Meine Augen!“ Sagte Naja nur. „Was soll mit ihren … meine Güte“, sagte Snape erschrocken. „Lilys Augen.“ „Eben“, schaltete sich Harry ein. „Und meine sind genau die gleichen.“ „Das weiß ich Potter“, antwortete Snape. Harry hörte, dass er irgendwie verbittert klang. „Ich wusste es, als ich dich das erste Mal sah. Jedes mal wenn ich dich ansehe, denke ich, ich schaue in Lilys Augen.“ Harry fragte nicht warum Snape so von seiner Mutter sprach. Er hatte schon länger die Vermutung gehabt, dass Snape früher für seine Mutter schwärmte. Stattdessen fragte er: „Prof. Snape, gibt es eine Möglichkeit heraus zu finden, ob wir verwandt sind?“ „Ja, Potter. Die gibt es. Es wird jedoch einige Zeit dauern diesen Trank zu brauen. Kommen sie beide morgen Abend um acht Uhr in mein Büro, dann werden wir sehen.“ Die beiden machten sich auf den Weg. „Wäre das nicht witzig“, kicherte Naja. „Überleg mal ich wäre deine Cousine oder so was. Das wäre super noch einen lebenden Verwandten zu haben.“ „Das kannst du laut sagen“, antwortete Harry. „Aber ich denke das sollte erstmal unter uns bleiben. Findest du nicht?“ „Doch. Das denke ich auch.“ Mittlerweile waren sie an der Treppe in Richtung Eingangshalle angelangt. „Also da vorne sind einige Slytherins. Da muss dann auch dein Gemeinschaftsraum sein. Bis morgen Naja.“ „Ja bis morgen Harry. Schlaf gut.“ Und somit trennten sich ihre Wege. Fürs erste. Kapitel 2: Wir sind WAS ...? ---------------------------- Als Harry am ersten Schultag aufstand, fragte sich wie er den Tag bloß überstehen würde. Es plagte ihn eine beißende Ungewissheit. War er tatsächlich mit Naja verwandt? Und wenn ja, wie eng? Dazu kam auch noch, dass ihre erste Stunde Zaubertränke war. Sein einziger Lichtblick war, dass sie Tränke zusammen hatten. Schließlich hatte er mit Naja, auf dem Weg zum Schloss gestern Abend, die Fächer verglichen in denen sie die UTZ-Kurse besuchten. Es waren fast alles dieselben. Nur hatte Naja Arithmantik, statt Zauberkunst. Als er den Gang zum Kerker betrat, stieß er auch noch mit ihr zusammen. Sie bog gerade mit Draco und Blaise um die Ecke. „Mensch Harry“, lachte sie auf dem Boden sitzend und rieb sich die Stirn. „Du bist vielleicht ein Dickschädel.“ „Das musst du gerade sagen“, Harry lachte nun ebenfalls und reichte ihr die Hand um ihr aufzuhelfen. „Dein Schädel ist auch ziemlich hart.“ Dann fiel sein Blick auf Malfoy, der das Schauspiel etwas verwirrt betrachtete. Naja schaute zwischen den beiden hin und her. Schließlich brach sie die unangenehme Stille: „Stop! Hört auf mit diesen Giftblicken. Ich mag euch beide und will auch mit beiden befreundet sein. Also möchte ich, dass ihr euch mir zu liebe vertragt und Frieden schließt. Wäre das zu viel verlangt?“ Harry und Draco sahen sich an. Beide grinsten verhalten und nickten. Draco drehte sich wieder zu Blaise, um das Gespräch fortzuführen. Naja strahlte Harry an. „Danke, Harry. Ihr seid hier bisher meine ersten richtigen Freunde. Das hätte ich nicht überlebt, wenn ihr euch weiter bekriegt hättet.“ Harry hatte keine Gelegenheit mehr zu antworten, da sich in diesem Moment die Kerkertür öffnete. So lachte er nur in sich hinein. Naja würde schon noch sehen. Harry war der einzige Gryffindor im UTZ-Kurs für Zaubertränke und freute sich, als Naja ihm anbot mit ihm zusammen zu arbeiten. Prof. Snape ließ die Zutaten für einen äußerst komplizierten Trank an der Tafel erscheinen. Als sie alle Zutaten zusammengesucht hatten, machten sie sich an den Trank. Harry wusste wieder mal nicht warum, aber Najas Anwesendheit machte ihn sicher und strahlte etwas Beruhigendes aus. Er wunderte sich umso mehr, als ihr Trank nach einer Stunde genau den Farbton hatte den er haben sollte. „Na sieh mal einer an Potter“, sagte Snape, als er einen Blick in Harrys Kessel warf. „Sie scheinen heute das erste Mal bei der Sache zu sein. Möglicherweise liegt es aber nur daran, dass er versucht unseren Neuzugang zu beeindrucken.“ Er schenkte Naja ein sehr sehr seltenes Lächeln und ging weiter zum nächsten Tisch. „Ist denn das normal?“ fragte sie Harry. „Was, dass er mich fertig macht, oder das er zu den eigenen Schülern nett ist?“ „Beides“, sagte Naja verblüfft. „Ja“, sagte Harry schlicht. „Das ist für Snape völlig normal.“ Die nächste Stunde war Verwandlung. Harry war erstaunt über Najas Talent. Sie hatte ihm erzählt, sie wäre eine Niete in Verwandlung, doch sie waren ungefähr gleich gut. Auch diese Stunde verlief reibungslos, wenn man davon absah, dass Rons Eidechse, die er eigentlich in einen Stuhl hätte verwandeln sollen, auf die fünffache Größe anschwoll und versuchte Hermines Schultasche zu verspeisen. Beim Mittagessen berichtete er Hermine und Ron von seinem äußerst gelungenen Trank. Hermine war stolz auf ihn. „Na siehst du“, sagte sie und klopfte ihm auf die Schulter. „Ich wusste, dass du es kannst. Jetzt wo die Nervosität und die Angst vor Snape weg ist, würde es mich nicht wundern, wenn es weiterhin so gut läuft. Pflege Magischer Geschöpfe war übrigens klasse. Nicht wahr, Ron?“ „Ja sicher“, meinte dieser wütend. „Dieser blöde Jobberknoll musste ja auch gerade bei mir verrecken.“ „Jobberknoll?“ Harry sah die beiden fragend an. „Das sind kleine, herrlich blaue Vögel. Ihre Federn sind wichtig für bestimmt Tränke. Nun ja, und Rons ist eben … gestorben. Ach Ron, nun sei nicht deprimiert. Er war scher schon alt.“ Sie tätschelte seinen Rücken. „Wir mussten sie füttern“, flüsterte sie leise zu Harry gewand. „Seiner ist erstickt.“ Nach dem Essen machten sie sich auf den Weg zu VgddK. Unterwegs traf er wieder einmal auf Naja. Er erinnerte sich daran, dass sie auch über dieses Fach gesagt hatte, sie sei eine Niete. Doch in diesem Fall hatte sie nicht übertrieben. Sie war grottenschlecht und lag weit zurück. Kein Wunder, dass sie ziemlich niedergeschlagen aus dem Unterricht ging. Prof. Lupin, der dieses Jahr wieder unterrichtete, hatte Harry zugeflüstert er solle ihr doch Nachhilfe geben. Und Harry fand die Idee toll. „Naja“, rief er. Sie dreht sich zu ihm um. „Du hast doch jetzt eine Freistunde oder?“ „Ja , warum?“ „Wir gehen jetzt zum Raum der Wünsche und ich gebe dir Nachhilfe in VgddK.“ „Das machst du … für mich?“ Sie schaute ihn an und viel ihm im nächsten Moment mit einem Schrei um den Hals: „Oh, danke Harry! Ich danke dir.“ „Ist schon gut, komm lass uns gehen. Bevor dich noch jemand schreien hört.“ Die Nachhilfe Stunde machte beiden so viel Spaß, dass sie das Abendessen verpassten und sogar fast ihren Termin bei Snape vergaßen. Auf dem Weg in die Kerker sprachen sie über die Flüche und Sprüche, die Naja mittlerweile schon gut beherrschte. „Also“, zählte Harry auf. „Du kannst jetzt Expelliarmus, Stupor, Impedimenta und Protego fast perfekt. Als nächstes sollten wir Lupin nach einem Irrwicht fragen. Die sind ganz praktisch zum Patronus üben. Ich werde ihn sich in einen Dementoren verwandeln lassen und du kannst den Zauber üben.“ An Snapes Büro angekommen, klopfte Harry und wartete auf Einlass. Snape öffnete die Tür und die beiden traten ein. „Setzen sie sich bitte dort auf die beiden Stühle“, wies Snape sie an. In der Raummitte standen zwei Stühle, deren Lehnen sich berührten. Harry und Naja setzten sich mit dem Rücken zueinander und warteten. Snape trat vor einen Kessel und sprach einen leisen Zauber. Dann wand er sich den beiden zu. „Es wird folgendermaßen ablaufen: Sie beide werden gleichzeitig diesen Trank trinken.“ Er füllte zwei kleine Kelche mit dem silberfarbenen Trank aus dem Kessel und reichte sie den beiden. „Dann fassen sie sich an den Händen und warten ab. Sie werden ein warmes Kribbeln spüren, das ist völlig normal. Danach werden sie beide ein farbiges Licht ausstrahlen. Und anhand dieser Farbe können wir bestimmen, ob und vor allem wie sie miteinander verwandt sind. Alles soweit klar?“ „Klar“, sagten Harry und Naja im Chor. „Fertig“, sagte Harry. „Und los.“ Beide leerten ihre Kelche in einem Zug und nahmen die Hände des anderen. Sowohl Harry, als auch Naja, spürten das Kribbeln und plötzlich breitete es sich im ganzen Körper aus und es wurde furchtbar hell um die beiden. Dann, so plötzlich wie es kam verschwand es auch wieder. Snape schaute von Naja zu Harry. „Alles in Ordnung?“ fragte er. Harry und Naja nickten. „Also, dann wollen wir mal.“ Er nahm sich eine Liste und fuhr mit dem Finger darüber. Er zögerte, sah beide an und blickte erneut auf das Pergament. Dann sagte er langsam: „Mr. Potter! Ms. Attery! Ich kann es selbst nicht fassen, aber ich gratuliere. Sie sind ZWILLINGE!“ Harry starrte ihn an. Naja entfuhr ein Schrei. Keiner der drei Anwesenden sagte auch nur ein Wort. Schließlich räusperte sich Snape und sagte dann: „Nun, wer hätte das gedacht. Zwillinge. Ich muss ihnen beiden ausdrücklich sagen, dass sie niemandem verraten dürfen, dass ich ihnen diesen Trank verabreicht habe. Er ist eigentlich verboten. Um genau zu sein ist er schwarzmagisch. Aber in ihrem Falle habe ich eine Ausnahme gemacht. Ich erwarte daher ihr Versprechen, dass es unter uns bleibt.“ „Natürlich Professor“, sagte Harry dumpf. „Können wir gehen?“ Es war mehr ein Flehen, als eine Frage. „Ja, das können sie“, sagte Snape. „Sie haben sicher einiges zu besprechen. Ich wünsche ihnen eine gute Nacht.“ „Gleichfalls“, murmelten beide. „Ach übrigens, ich weiß nicht ob sie das wissen“, hielt Snape sie zurück. „Manche Zwillingspaare können telepathieren und sich gegenseitig nicht belügen.“ Beide reagierten mit einem schwachen Lächeln und verließen das Büro. Harry ging wie betäubt in das nächst best Zimmer und setzte sich auf einen Tisch. Naja daneben. Er wusste nicht wie lange sie so nebeneinander saßen. Doch als er aufsah, trafen sich ihre Blicke. Najas Augen glitzerten und ihre Unterlippe zitterte. Dann, ohne Vorwarnung brach sie in Tränen aus und warf sich in Harrys Arme. Harry war zu verwirrt, um etwas zu sagen. Stattdessen drückte er Naja nur fest an sich und streichelte ihr über den Rücken. „Warum, Harry?“ schluchzte sie. „Warum hat uns keiner was gesagt? Ich wusste 17 Jahre lang nicht, dass ich einen Zwillingsbruder habe. Es kommt mir vor, als hätte man mir einen Teil meiner Seele entrissen. Wer trennt Zwillinge voneinander?“ „Ich weiß es nicht Naja“, sagte Harry. „Ich weiß nur, dass wir jetzt zusammen sind. Und keiner wird uns mehr trennen. Wir sollten ins Bett gehen und uns morgen zusammensetzen. Treffen wir nach dem Frühstück. Es ist immerhin Samstag. Wenn das Wetter schön wird, können wir ja an den See. Da haben wir unsere Ruhe. Bis dahin bleibt das aber erstmal unter uns, ok?“ „Na klar!“ Harry brachte Naja noch bis vor den Slytheringemeinschaftsraum. Er drückte sie noch einmal fest an sich und ließ sich sogar einen Kuss von ihr auf die Stirn geben. Dann drehte er sich um und ging in Richtung Gryffindorgemeinschaftsraum. Er fühlte sich wie in einem wundervollen Traum. Bis vor einer Stunde hatte er geglaubt, der einzige Überlebende seiner Familie zu sein. Und nun hatte er plötzlich eine Zwillingsschwester, die genauso glücklich war, ihn zu haben, wie er es war nicht mehr allein sein zu müssen. Er konnte kaum sagen wie er sich im Moment fühlte. Als er im Bett lag dachte er an das mit der Telepathie und konzentrierte sich auf seine Schwester: ~Naja? Hörst du mich?~ *~Harry? Das scheint tatsächlich zu funktionieren. Ist ja witzig. Das ist sicher gut bei Prüfungen. Also, ich wünsch dir eine gute Nacht.~ ~Die wünsch ich dir auch, Naja.~ *~Ich hab dich lieb, Harry.~ Harry grinste. ~Ich hab dich auch lieb, … Schwesterchen.~ Harry hatte die Nacht über kaum geschlafen. Zu sehr freut er sich auf das Treffen mit Naja. Als Ron und die anderen Gryffindorjungs dann zum Frühstück aufbrachen, stand Harry auch endlich auf. Er flitzte in die große Halle und würgte irgendetwas hinunter. Am Slytherintisch erblickte er Naja. Sie unterhielt sich gerade mit Malfoy. Als sie ihn bemerkte, sprang sie auf, kam herüber und strahlte ihn an. „Morgen, Harry“, sagte sie fröhlich. „Wollen wir?“ „Klar, auf geht’s.“ Gemeinsam gingen sie aus der Halle, wurden jedoch von neugierigen Blicken eines gewissen blonden Slytherin verfolgt, der nach kurzem Zögern aufstand und ihnen unbemerkt folgte. Er schlich ihnen bis zu einer alten Eiche am See hinterher und versteckte sich in Hörweite im Gebüsch, um zu lauschen. „Weißt du, Harry“, sagte Naja nachdem sie sich im Schatten der Eiche niederließ. „Ich habe so oft darüber nachgedacht wie es wäre jemanden zu treffen, der mir etwas über meine, bzw. unsere Eltern erzählen kann. Doch niemand wusste etwas über sie. Und plötzlich sitze ich hier mit meinem Zwillingsbruder. Nun sag schon wie waren sie.“ „Hmm …“ Harry dachte nach. „Also wie sie zu Lebzeiten waren kann ich dir natürlich auch nicht sagen. Aber ich hab dir was mitgebracht.“ Er zog das Fotoalbum, das er von Hagrid im ersten Schuljahr bekommen hatte, aus dem Umhang und gab es ihr. Naja nahm es in die Hände und schlug die erste Seite auf. Als sie Lily und James sah, die ihr fröhlich zuwinkten und auch Harry anlächelten, konnte sie nicht anders als über beide Ohren zu strahlen. „Das sind sie also“, sagte sie mit einer sehr zittrigen Stimme. „Oh Harry, du hattest Recht. Mums Augen sind exakt wie unsere. Sie ist so hübsch.“ Sie blätterte das ganze Album dreimal durch, bevor sie es Harry zurückgab. Hin und wieder gab sie Kommentare oder stellte Fragen zu den Personen auf den Fotos. Harry verhielt sich ziemlich still und Naja bemerkte natürlich sofort, dass etwas nicht stimmte. „Was ist los Harry?“ „Es ist nur … weißt du …“, er grübelte. „Das macht alles überhaupt keinen Sinn. Warum hätten unsere Eltern uns denn trennen sollen? Wir müssen das irgendwie herausfinden. Da ist irgendwas faul, da bin ich mir sicher.“ „Ja, du hast Recht. Lass uns ins Schloss gehen. Es gibt sicher gleich Mittagessen.“ Er stand auf. „Okay, am besten wir schauen danach in der Bibliothek vorbei. Vielleicht finden wir ja irgendwas, das uns weiterhelfen könnte.“ Er reichte Naja seine Hand, zog sie vom Boden hoch und beide machten sich auf den Weg zurück zum Schloss. Draco saß hinter einem großen Fliederbusch. Er schaute zwischen den Zweigen hindurch, bis die Zwillinge durch das Schlosstor verschwunden waren und stand ebenfalls auf. Ihm stand immer noch der Mund offen. Er konnte einfach nicht glauben was er da gerade gehört hatte. Harry und Naja waren also Zwillinge. Er hätte es merken müssen als er Naja zum ersten Mal gesehen hatte. Dieses leuchtende Grün war ihm doch gleich bekannt vorgekommen. Er beschloss, das Geheimnis der beiden erstmal für sich zu behalten. Nach dem Mittagessen machte Draco sich auf den Weg zur Bibliothek. Er durchstreifte die Regale, ohne wirklich etwas zu suchen. Eigentlich suchte er eher jemanden. Schließlich fand er, was er suchte mit den Nasen in dicken Wälzern. „Ich glaube nicht, dass das viel Sinn macht“, sagte er und ließ sich auf den Stuhl neben Harry fallen. Dieser sah auf. „Was soll keinen Sinn haben?“ fragte Harry grinsend. „Dass ihr in diesen Büchern nach einer Antwort sucht. Ihr müsst jemanden auftreiben, der eure Eltern kannte. So könnt ihr erfahren was los war.“ „Was … woher weißt du davon?“ Naja sah ziemlich geschockt aus. „Hört zu, das ist jetzt nicht wichtig“, sagte Draco etwas verlegen. „Sagen wir einfach, ich war vorhin zufällig auch an der alten Eiche. Also, fällt dir jemand ein, der viel mit deinen Eltern zu tun hatte, Harry?“ „Nein, außer Dumbledore“, sagte Harry. „Aber den will ich nicht fragen. Er weiß ja nicht mal, dass wir verwandt sind. Lupin vielleicht. Aber der würde es Dumbi sicher erzählen.“ Draco rümpfte die Nase. „Nee, diese Phönixdeppen spinnen sowieso. Ihr solltet die Sache mal etwas ruhen lassen. Ich werd es natürlich niemandem erzählen, keine Sorge.“ „Draco, du hast recht. Lasst uns gehen, Madame Pince schielt schon wieder hier rüber.“ Die drei verließen die Bibliothek. Naja verschwand in Richtung Mädchentoilette und ließ die beiden auf dem Gang stehen. „Hast du es ihr schon gesagt?“ fragte Draco interessiert. „Nein“, erwiderte Harry und zog ihn in das nächste leer stehende Klassenzimmer. „Hatte noch keine Gelegenheit.“ Er grinste und schob Draco vor sich her bis dieser schließlich auf einem Tisch saß. Harry warf seine Arme um Dracos Hals und begann ihn zu küssen. „Ich pack es nicht“, sagte Draco gespielt entrüstet und schob Harry von sich weg. „Du hast eine Zwillingsschwester und erzählst ihr nichts von uns?“ Harry grinste und zog Draco wieder an sich. „Tja, ich musst mich eben selbst erstmal mit diesem UNS abfinden. Passiert schließlich nicht jeden Tag, dass man mit seinem „Eigentlich-Feind“ im Bett landet, nur wegen ein bisschen viel Alkohol bei einer Schulparty.“ „Oder, dass man merkt, dass dieser „Eigentlich-Feind“ eigentlich ziemlich heiß ist und eine Beziehung mit ihm anfängt“, kicherte Draco. „Du sagst es. Nein, im Ernst“, sagte Harry. „Ich werde noch mit ihr reden. Sie ist sonst sicher böse, dass ich es ihr nicht gleich gesagt habe.“ Er drückte Draco mit sanfter Gewalt nach hinten auf den Tisch. „Aber jetzt hab ich wichtigeres zu tun.“ Kapitel 3: Nicht er ------------------- Inzwischen waren fast zwei Monate vergangen. Harry und Naja steckten fast nur noch zusammen und versuchten etwas über ihre Vergangenheit heraus zu finden. Naja war begeistert gewesen, als Harry ihr erzählte, dass er seit längerem mit Draco zusammen war. Auch Ron und Hermine wussten Bescheid und hatten inzwischen die Beziehung zwischen Harry und Draco akzeptiert. Das Verhältnis zwischen ihnen und Draco war zwar immer noch mies, aber sie machten Harry nicht die geringsten Vorwürfe. Jedoch merkte Harry, dass sie sich immer mehr auseinander lebten. So waren Naja und Harry fast nur noch mit den Slytherins zusammen. Beide waren mittlerweile dort ziemlich beliebt. Es sollte der Abend von Halloween sein, an dem sich die Unwissenheit endgültig verabschiedete. Das Festessen war beendet und für die Siebtklässler gab es in der großen Halle noch eine Halloweenparty. Die Schüler saßen nun in der Halle und feierten, während Harry und Naja am See saßen. Naja war gerade dabei Harry ein paar Sternbilder zu erklären, als sie von zwei wunderschönen Eulen unterbrochen wurden die jedem von ihnen einen Brief in den Schoß warfen. Die Briefe hatten ein eigenartiges Siegel und auf dieses war noch eine Notiz geheftet. „Was ist das denn“ fragte Naja entsetzt. „Warum bekommen wir um diese Zeit noch Post?“ „Kein Ahnung“, sagte Harry achselzuckend. „Lass sie uns öffnen.“ Beide lasen zuerst die Notiz. An Mr. Harry James Potter Von Mrs. Liliana Potter Verwahrt von der Gringotts Zaubererbank Harry sah das Najas Notiz genauso lautete, nur eben mit ihrem Namen. Er brach also das Siegel auf und entfaltete den Brief. Es war eine schöne und klare Handschrift. Lieber Harry, sicher wunderst du dich, warum du diesen Brief erhältst. Nun, wenn du ihn liest, dann sind die schlimmsten Befürchtungen eingetreten und dein Vater und ich sind tot Zu aller erst, es tut mir sehr Leid. Dein Vater und ich lieben dich sehr und du musst etwas wissen: Du hast eine Schwester. Eine Zwillingsschwester um genau zu sein. Ihr Name ist Namalja Liliana Potter. Als ihr beide geboren wurdet, hat jemand deine Schwester entführt. Wir kennen jedoch seinen Namen nicht. Wir haben alles Erdenkliche versucht um deine Schwester zu finden. Ohne Erfolg. Sie wird heute hoffentlich denselben Brief erhalten wie du. Nur ihr könnt diese Briefe öffnen. Ich kann dir nicht sagen, wie schwer es für mich ist dir all dies zu schreiben, während du hier auf meinem Schoss sitzt und vor dich hin brabbelst. Finde deine Schwester und vor allem finde heraus, warum sie uns genommen wurde Vielleicht findest du Antworten, wenn du nach dem leiblichen Vater von James suchst. Deine Großmutter, Alexandria Potter, hatte mit diesem Mann eine Affäre, aus der dein Vater entstand. Sie gestand James dies kurz vor ihrem Tod. Finde deinen Großvater und deine Schwester. Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg weiterhin. In aller Liebe, Deine Mum Harry lies den Brief sinken und schaute Naja an. Sie sah traurig zurück. „So ist das also“, sagte sie. Tränen bahnten sich einen Weg über ihre Wangen „Naja“, Harry nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. „Hey, wein nicht Schwesterchen. Ich verspreche dir, dass wir herausfinden warum all das passiert ist.“ „Na gut“, schniefte Naja. „Lass uns rein gehen. Mir wird hier langsam kalt.“ Da Naja keine Lust mehr hatte auf die Party zu gehen, brachte Harry sie hinunter in die Kerker zum Slytheringemeinschaftsraum. Nachdem sie ihm versicherte, dass es ihr gut ginge, machte er sich langsam auf den Weg zu seinem eigenen Gemeinschaftsraum. Unterwegs stieß er jedoch mit etwas zusammen, das sich als Draco herausstellte. „Oh“, stammelte er. „Tut mir Leid.“ „Harry“, sagte Draco verwundert. „Was ist denn mit dir los? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.“ „Nein“, antwortete Harry kopfschüttelnd. „Aber so ähnlich.“ Er reichte Draco den Brief. Dieser nahm ihn entgegen und ihm klappte der Mund auf. „Das ist nicht dein Ernst. Oh Mann, das ist echt heftig. Aber ein gutes hat die Sache.“ „So, und was soll das sein“, fragte Harry hoffnungsvoll. Draco grinste und hielt ihm den Brief unter die Nase. „Hier“, er zeigte auf eine Stelle im Text. „Ein Name. Alexandria Potter. Jetzt weißt du wenigstens, nach was du suchen musst.“ „Du hast Recht“, sagte Harry erstaunt. „So hab ich das noch gar nicht gesehen. Du bist halt doch ein Schatz.“ Er nahm Draco in den Arm und küsste ihn leidenschaftlich. „Tu mir einen Gefallen und schau etwas nach Naja. Ich glaube sie ist ziemlich fertig mit den Nerven.“ „Klar mach ich“, erwiderte Draco. „Obwohl ich eigentlich ganz schön eifersüchtig auf die Kleine bin. Du verbringst ja mehr Zeit mit ihr, als mit mir.“ Er grinste jedoch. „Keine Angst mein kleiner Hausdrache. Ich verspreche dir, mehr Zeit für dich zu haben.“ Er gab Draco einen letzten Kuss und ging in Richtung Gryffindorgemeinschaftsraum. Die nächsten vier Wochen trafen sich Harry, Draco, Naja und auch Blaise in der Bibliothek so oft es ging. Blaise war inzwischen eingeweiht und wollte helfen. Sie saßen oft Stunden herum ohne Erfolg. Bis Draco samstagmorgens beim Durchsuchen alter Tagespropheten durchsuchte, etwas Brauchbares fand. „Hey, schaut mal hier. Eine Heiratsanzeige in einem Propheten von 1950.“ Harry und Naja schauten auf das sehr ramponierte und vergilbte Exemplar. Ein Foto von einem gut aussehenden jungen Mann und einer hübschen Frau mit schwarzem lockigem Haar. Sie sah aus wie Naja. Unter dem Foto waren die Namen gedruckt: Harold George Potter und Alexandria Jade Corry „Bingo”, sagte Naja. „Jetzt haben wir schon mal etwas. Was ist los Draco?“ Draco war sehr blass geworden, als er die Namen gelesen hatte. „Alexandria Jade Corry“, sagte er nervös. “Ich kenne diesen Namen. Ich habe ihn bei einem Treffen der Todesser in unserem Haus gehört. Ich habe früher oft gelauscht, wenn sie bei uns waren. Wenn ich mich recht erinnere … oh mein Gott … das ist unmöglich.“ „Was denn“, sagte Harry ungeduldig. „Nun rück schon damit raus.“ „Also“, begann Draco. ~°~°~ Flashback ~°~°~ Alle Todesser waren bereits verschwunden. Nur noch Lucius und der Dunkle Lord höchstpersönlich waren noch im Salon versammelt. Draco saß im Nebenzimmer und drückte das Ohr an die Tür. Lucius sprach gerade. „Aber Mylord, das ist doch nicht möglich.“ „Wenn ich es dir doch sage Lucius. Jade ist seine Mutter. Ich fand es selbst erst vor kurzem heraus. So seltsam es sich für dich anhören mag, aber diese Frau war das einzige Wesen, das ich jemals liebte. Du musst wissen wir waren damals zusammen in Slytherin. Wir trafen uns zufällig wieder. Ich wusste natürlich nicht, dass sie verheiratet war. Wir hatten eine schöne Zeit, doch es sollte wohl nicht sein. Sie brach den Kontakt ab, ging ihren Weg mit diesem Harold und ich ging meinen Weg. So verloren wir uns für immer aus den Augen. Sie kam erst mit der Prophezeiung in mein Gedächtnis zurück. Ja, Alex Jade Corry, sieh nur was aus uns wurde. Du hast dein Leben an diesen Bastard gebunden und Lord Voldemort verraten. Dafür musstest du natürlich leiden. Und deine gesamte Sippschaft auch. Also, Lucius, ich legte einen Fluch auf die Familie. Keiner von ihnen ist sehr alt geworden. Und keiner ist mehr übrig. Bis auf zwei. Die muss ich allerdings selbst töten. Und das dürfte etwas schwierig werden. Da ich, wie du weißt, nur den Aufenthaltsort des Jungen kenne. Ich muss das Mädchen finden, bevor er es tut. Und du wirst mir dabei helfen, Lucius … “ ~°~°~ Flashback Ende ~°~°~ Harry starrte auf die Tischplatte und bewegte sich nicht. Naja rannen Tränen über die Wangen und sie begann heftig zu zittern und zu schluchzen. „Los kommt“, sagte Draco ruhig. „Wir gehen runter in die Kerker. Da haben wir Ruhe“ Draco nahm Naja auf den Arm und trug sie aus der Bibliothek. Harry folgte ihm zum Slytheringemeinschaftsraum, den sie zügig durchquerten und Draco stürzte in sein Schlafzimmer, das er mit Blaise teilte. Besagter sprang bei diesem Anblick von seinem Schreibtisch auf. „Bei Salazar, was ist denn mit dir los?“ „Blaise hör zu“, sagte Draco scharf. „Stell keine Fragen. Dafür ist später Zeit. Kümmere dich etwas um Naja. Ich muss nach Harry sehen.“ Er legt Naja auf Blaises Bett und ging zurück zu Harry, der mitten im leeren Gemeinschaftsraum stand und mit verschwommenen Augen zur Decke starrte. „Harry.“ Draco ging zu ihm und zog ihn auf den nächstbesten Sessel. Harry rollte sich auf Dracos Schoß zusammen und begann ebenfalls zu zittern. „Das kann nicht sein“, jammerte er. „Nicht er.“ „Harry beruhige dich. Das wird schon wieder. Ich denke nicht, dass er euch noch killen will, wenn er weiß dass ihr seine Enkel seid. Sei unbesorgt. Ich schreibe meinem Vater, er soll ein Gespräch arrangieren.“ Harry war von dieser Idee zwar wenig begeistert, doch er willigte ein. Draco nahm Harry in den Arm und brachte ihn in sein (Dracos) Bett. Er gab Harry den gleichen Schlaftrank, den Blaise Naja gegeben hatte und setzte er sich an seinen Schreibtisch. „Also?“ Blaise sah ihn fragend an. „Harry und Naja sind Zwillinge und der Dunkle Lord ist ihr Großvater.“ Blaises verdutztes Gesicht genießend, begann Draco zu erklären. Als er geendet hatte, waren Naja und Harry bereits eingeschlafen. Draco gab Blaise etwas Zeit, um alles zu verarbeiten. So stand er auf und ging zu seinem Bett. Er schaute auf Harry hinab. „Du armer Kleiner“, sagte er leise. „War wohl etwas zu viel für dich.“ Während er sich wieder an seinen Tisch setzte und den Brief an seinen Vater schrieb, beobachtete er Blaise. Er saß an seinem Bett, in dem Naja schlief, und hielt ihre Hand. Draco grinste. Er hatte sehr wohl gemerkt, dass Blaise ein Auge auf sie geworfen hatte. Er band den fertigen Brief an das Bein seines Uhus und schickte ihn los. Blaise war mittlerweile auf seinem Stuhl eingeschlafen. Draco stand auf und warf ihm eine knuddelige Decke über. Dann legte er sich zu Harry ins Bett und schlief ebenso sofort ein. Es war vielleicht für alle etwas viel gewesen. Zwei Tage später auf Malfoy Manor. „Mylord“, sagte Lucius ehrfürchtig und trat zu seinem Meister, der am Fenster stand und in die Dunkelheit hinausblickte. „Ich erhielt soeben einen Brief von meinem Sohn und … ihr werdet es nicht glauben, aber Harry Potter wünscht eine Unterredung mit euch. Er erbittet daher einen kurzfristigen Waffenstillstand, denn was er euch zu sagen hätte wäre auch für euch von Bedeutung.“ Bei diesen Worten geriet Voldemort für den Bruchteil einer Sekunde aus der Fassung. Er fing sich jedoch schnell wieder und antwortete: „Nun gut. Richte deinem Sohn aus, er soll Potter in den anstehenden Weihnachtsferien mit nach Malfoy Manor bringen. Mit diesem, er nennt es Waffenstillstand, bin ich einverstanden.“ „Ich werde ihm sofort schreiben, Meister.“ Lucius ging in sein Arbeitszimmer und machte sich an einen Antwortbrief für Draco. „Harry!“ Harry drehte sich um. Naja winkte ihm vom Slytherintisch aus zu und deutete an er solle zu ihr kommen. Also ging er hinüber und ließ sich zwischen ihr und Draco nieder. „Morgen mein hübscher“, flüsterte Draco und strahlte. „Mein Dad hat geantwortet. Du sollst in den Weihnachtsferien mit zu mir nach Hause kommen, um mit dem Lord zu sprechen. Naja, du kommst natürlich auch mit.“ Naja lächelte. Der einzige, der irgendwie missmutig wirkte war Blaise. Und Draco konnte sich denken warum. Doch er lächelte nur und zeigte Blaise das PS seines Vaters. „Mum lässt fragen ob Blaise nicht auch mitkommen möchte. Joshua und Melinda kommen auch. Super meine Eltern sind auch dort. Klar, ich bin dabei.“ Draco und Harry sahen sich an. Beide wussten, dass Blaise enttäuscht gewesen wäre, wenn er Weihnachten allein hätte feiern müssen. Außerdem hatte Harry sich vorgenommen Blaise und Naja zusammen zu bringen. Draco hatte Recht gehabt. Die beiden passten wirklich gut zusammen. Kapitel 4: Familienbande ------------------------ Die Tage bis zu den Ferien vergingen, für Harrys Geschmack, viel zu schnell. So stand er am ersten Ferien Tag mit Draco, Naja und Blaise In Hogsmeade. „Also dann“, sagte Draco und zählte bis drei, worauf alle vier nach Malfoy Manor apparierten. Harry wusste, dass die Malfoys reich waren, aber das hatte er nicht erwartet. Er stand mitten in einer riesigen Halle, die durch und durch aus schwarzem Marmor zu sein schien. Die Eingangstür wäre selbst für Hagrid etwas groß gewesen und es gab Fenster aus grünem Glas die vom Boden bis zu sicher sechs Meter hohen Decke reichten. Viel Zeit zum staunen blieb Harry und auch Naja jedoch nicht. „Kommt“, sagte Draco ernst und führte die anderen zu einer großen Tür links von sich. „Das ist der Salon. Sie erwarten uns.“ Damit öffnete er die Tür. Das erste was sie sahen, waren viele grüne und schwarze, zu Teil von Todessern besetzten, Sessel die in einer Art Kreis angeordnet waren und an deren Stirnseite ein größerer Sessel, der eher einem Thron glich, stand. In eben diesem saß der Dunkle Lord. Harry erstarrte. Voldemort sah nicht aus wie das schlangenähnliche Wesen aus dem Ministerium, sondern wie der Tom Riddle den er aus dem Tagebuch kommen sah. Natürlich etliche Jahre älter. Aber wie die ungefähr 65 Jahre, die er alt war, sah er absolut nicht aus. Eher wie ein sehr junggebliebener Vierzigjähriger. „Geht schon“, murmelte Draco und schob Harry und Naja vor sich her. Am Thron des Lords angekommen verbeugten sich Draco und Blaise und gingen dann zurück, um in zwei Sesseln auf der anderen Seite des Kreises platz zu nehmen. Voldemort musterte Naja und Harry. „Mr. Potter“, sagte er mit einer wohltuenden tiefen Stimme. Nichts war mehr von dem bösen Zischen zu hören, das Harry kannte. „Sie haben Besuch mitgebracht? Darf man fragen, wer die junge Dame ist?“ Naja quiekte erschrocken und so ergriff Harry das Wort. „Das ist Naja Attery. Oder besser, … Potter.“ Naja zog scharf die Luft ein. „Meine Zwillingsschwester und … eure Enkelin, Sir.“ Bei diesen Worten stand Voldemort auf und unter den Anwesenden Todessern brach ein Gemurmel aus. „ … was hat er gesagt …“ „ … Enkel …“ „Seid still!“ donnerte Voldemort. „Ich glaube ich habe sie nicht richtig verstanden Mr. Potter, aber wollen sie mir weismachen, dass sie und die kleine Miss dort meine Enkel sind? Wo ich doch … nein … unmöglich.“ „Doch“, sagte Harry ruhig. „So ist es. James Potter, mein Vater, ist der Sohn von ihnen und Alexandria Jade Potter.“ Voldemort erstarrte. Als er seine Worte gefunden hatte wandte er sich an seine Todesser: „Lasst uns allein. Sofort!“ Das ließen diese sich nicht zweimal sagen und verließen fluchtartig den Raum. Mit ihnen Draco und Blaise. Voldemort sank in seinen Sessel zurück und legte sein Gesicht in seine Hände als wolle er nachdenken. Nach einer Ewigkeit, so kam es Harry vor, hob er den Kopf und sah Naja und Harry an. „Ich hätte es wissen müssen“, sagte er langsam. „Ich hätte es schon an dem Tag wissen müssen, als ich James sah, als ich nach Godric’s Hollow kam. Er war mir so ähnlich. Ich tötete meinen eigenen Sohn, ohne es zu wissen. Ich hatte einen Fluch über alle Potters gelegt, der es mir ermöglichen sollte sie zu vernichten. Sie Auszurotten. Und beinahe hätte ich es geschafft. Wenn nicht du, Namalja Potter, nach der Geburt verschleppt worden wärst, damit ich dich nicht finde. Denn Zwillinge müssen zusammen getötet werden. Einen allein zu töten ist nicht möglich. Daher rührt auch deine Narbe. Versucht man einen Zwilling allein zu töten, wird man selbst verletzt. Eure Großmutter starb kurz nach eurer Geburt. Sie wusste um den Fluch und ich bin sicher, dass sie für diese Entführung verantwortlich ist. Sie hatte also dafür gesorgt, dass es mir unmöglich war die letzten Sprösse der Potters zu vernichten. “ Voldemort machte eine Pause und sah Naja und Harry an. Harry glaubte etwas wie Traurigkeit in seinen Zügen zu erkennen. Schließlich begann der Lord wieder zu sprechen: „Glaube mir Harry, hätte ich gewusst, dass er mein Sohn ist, hätte ich ihn niemals getötet. Und auch dich hätte ich nicht so entsetzlich gejagt, hätte ich gewusst, dass du mein Enkel bist.“ Harry sah in Voldemorts Augen. Ehrlichkeit und Reue sprach aus ihnen. Etwas von dem Harry nie gedacht hätte, es in diesen Augen zu sehen. Er nickte. „Ist schon gut. Ich glaube dir.“ „Nun haben wir doch noch ein weiteres Familienmitglied gefunden“, sagte Naja lächelnd. Sie machte einen Schritt auf den Lord zu und dann zu seiner und Harrys Überraschung fiel sie ihm um den Hals. Hätte Harry sein eigenes Gesicht sehen können, wäre er sicher geplatzt vor lachen. Schließlich sieht man nicht alle Tage wie der Dunkle Lord von einem siebzehnjährigen Mädchen „großväterlich“ umarmt wird. Doch auch der Lord machte kein weniger dämliches Gesicht. Er fing sich allerdings schneller als Harry und lächelte warm. Da waren sie wieder, die hübschen und maskulinen Gesichtszüge von Tom Riddle. Nichts erinnerte mehr an Voldemort. Er war einfach nur noch Tom. „Ich danke dir Naja“, sprach er leise. „Harry?“ Er streckte Harry seine Hand entgegen. Harry zögerte kurz, doch dann schritt er auf den Lord zu und ließ sich ebenfalls umarmen. Ein räuspern störte die neu gefundene Familienidylle. Lucius Malfoy stand in der Tür und seine Gesichtszüge waren mehr als entgleist. „Lucius“, sagte der Lord etwas genervt. „Was gibt es so dringendes?“ „Mylord … ich … ich … Dolohow meint er muss sie dringend sprechen. Soll ich ihm sagen, dass es im Moment schlecht ist?“ „Nein“, sagte Voldemort seufzend. „Ich komme. Harry, erkläre Lucius bitte die Sachlage. Ich würde es begrüßen, wenn ihr über Weihnachten hier bleibt.“ Er ließ die beiden mit Lucius allein. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, kamen Draco und Blaise herein. Da Lucius noch nichts von Draco und Harry wusste verhielten sie sich normal. „Also Mr. Potter“, begann Lucius. „Welche Sachlage, wenn ich fragen darf?“ „Sie dürfen“, antwortete Harry und wandte sich an Naja. „Erzähl du mal.“ Als Naja fertig war mit erzählen, sprach niemand ein Wort. Es dauerte ein paar Minuten bis Draco endlich die Stille brach. „Dad“, begann er zögernd. „Ich muss noch kurz mit dir reden. Im Arbeitszimmer.“ „Sicher Draco“, erwiderte Lucius. „Komm!“ Draco zwinkerte Harry zu und verließ mit seinem Vater den Raum. Harry fühlte sich seltsam. Er hatte gerade erfahren, dass sein Todfeind sein Großvater war. Und doch fühlte er sich so etwas wie glücklich. Die vier verbrachten den Abend zusammen in Dracos Zimmer. Draco berichtete von dem Gespräche mit seinem Vater. Wie Harry ganz richtig vermutet hatte, hatte Draco ihm die Beziehung zu Harry gebeichtet. Lucius hatte es gut aufgenommen. Es sei schließlich eine Ehre mit dem Enkel des Dunklen Lords zusammen zu sein. Nachdem sie bis spät in die Nacht erzählt und gelacht hatten, wurde es Narcissa irgendwann doch zu viel und sie schickte die vier ins Bett. Wobei ihr Plan sicher nicht daraus bestand, dass sowohl Harry und Draco, als auch Naja und Blaise (sehr zur Freude von Harry und Draco) in jeweils nur einem Bett verschwanden. Der nächste Morgen war eine lustige Angelegenheit. Harry traf Blaise auf dem Gang, als dieser gerade in das Zimmer von sich und Draco zurück schlich. Harry selbst war auf dem Weg in sein und Najas Zimmer. Blaise grinste: „Na, schöne Nacht gehabt?“ „Sicher genauso gut wie deine“, grinste Harry zurück, wurde jedoch plötzlich ernst und funkelte Blaise an. „Wenn du ihr das Herz brichst, bring ich dich um, Casanova!“ „Niemals“, funkelte Blaise zurück. Beide lachten los und verschwanden in der jeweils anderen Tür. Kurze Zeit später traf man sich also beim gemeinsamen Frühstück im Speisesaal der Malfoys. Harry war nicht weniger beeindruckt, als am Tag zuvor. Der Speisesaal war riesig. Man hätte sicher prima Quidditch darin spielen können. Die Fenster ließen viel Wintersonne herein und die Wände und der Fußboden waren aus cremefarbenem Marmor. Tom, Narcissa, Lucius und Blaises Eltern, Joshua und Melinda, waren bereits anwesend. Tom erhob sich als alle saßen. „Nun da die Familie zusammengefunden hat“, begann er. „Werden wir vorsichtig sein müssen. Der alte Dumbledore darf auf keinen Fall mitbekommen was läuft. Lucius war gestern noch bei ihm, um „sich ihm anzuschließen“. Er denkt Lucius arbeitet nun für ihn. Wir haben nach einem Grund gesucht, wie Harry in den Ferien hierher kommen kann. Dumbledore weiß nichts von Harrys und Najas Verwandtschaft, jedoch von der Beziehung zwischen Draco und Harry. Er denkt also, dass Lucius seinem Sohn zuliebe die Seiten gewechselt hat. Nun genug der großen Reden, lasst uns Essen.“ Kapitel 5: Weihnachten à la Slytherin ------------------------------------- Erstmal vielen vielen vielen Dank an meine Kommischreiber. Durch den Abi-Stress hatte ich nicht viel Zeit zum weiterschreiben, aber ich schwöre euch, dass es bald weiter geht. Hier ein, wie ich finde, etwas verwirrendes neues Kapitel. Schreibt fleißig weiter Kommis! Liebe Grüße! -°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°- Weihnachten stand vor der Tür. Man hatte beschlossen in Slytherin Manor zu feiern. Harry hatte sich tagelang den Kopf zerbrochen, was er Naja schenken könnte. Immerhin hatte er bisher nur ein Mädchen beschenkt. Und Hermine konnte man schon allein mit irgendwelchen Büchern zufrieden stellen. So machten sich jeweils Blaise und Harry, und Draco und Naja auf den Weg nach London um Geschenke zu kaufen. Blaise und Harry hatten sich entschieden zusammenzulegen und kauften Naja einen wunderschönen Kaschmir-Schal in Slytheringrün mit aufgestickten Initialen, und dazu passende Handschuhen. Für Draco nahmen sie eine Flasche seines sündhaft teueren Lieblingsparfums. Naja und Draco kauften Blaise und Harry ein paar sehr seltene und wertvolle Bücher über schwarze Magie, Flüche und Animagi und für Harry noch ein Besenpflegeset, welches das, das von Hermine im dritten Jahr bekommen hatte, ziemlich lächerlich aussehen lies. Später trafen sie sich alle im Tropfenden Kessel. Naja und Harry wollten noch etwas für Tom suchen und Draco und Blaise für ihre Eltern. So trennten sie sich erneut. „Sag mal Harry“, schnaufte Naja nach einer Stunde ohne Ergebnisse. „Was sollen wir Großvater schenken? Ich hab keine Ahnung was man einem Mann in seinem Alter schenkt.“ „Ich ehrlich gesagt auch nicht“, antwortete Harry seufzend. Er wollte sich gerade vom Schaufenster abwenden als ihm etwas ins Aug stach. „Naja ich hab’s. Komm mit!“ So kam schließlich der Weihnachtsmorgen. Im Salon herrschte eine ziemlich ausgelassene Stimmung. Alle waren begeistert von ihren Geschenken. Es wurde ziemlich viel umarmt, geküsst und gejubelt vor Dankbarkeit. Nur drei Personen hatten ihre Geschenke zurückgehalten. Harry, Naja und Tom. Es war nun an Harry um Ruhe zu bitten. „Großvater“, sagte er in feierlichem Ton. „Unser erstes Weihnachten als Familie, soll dir in schöner Erinnerung bleiben. Hier für dich, von Naja und mir.“ Er gab Tom ein Paket, etwa so groß wie eine Packung Taschentücher. Tom nahm das Band ab und enthüllte eine schwarze, kleine Schachtel. Er öffnete sie und nahm ein wunderschönes, mit Gold verziertes Medaillon heraus. „Mach es auf“, drängte Naja. Tom tat wie ihm geheißen. Im Inneren befand sich ein Bild von Naja und Harry. „Bringt es rein“, rief Harry. Die Tür öffnete sich und ein paar Hauselfen trugen ein überlebensgroßes Bild herein. „Das ist dein zweites Geschenk. Es ist das gleiche Bild wie das im Medaillon.“ Draco und Blaise staunten nicht schlecht. Das Bild hatte einen silberfarbenen Rahmen, der die gleichen Verzierungen wie das Medaillon aufwies. Harry und Naja waren darauf zu sehen. Sie lehnten Rücken an Rücken und schauten Ernst auf die Betrachter herab. Harry trug einen schwarzen Anzug und ein grünes Hemd. Naja trug ein elegantes figurbetontes Abendkleid in demselben Grün und ihre schwarzen Locken waren kunstvoll hochgesteckt. Alles in allem sahen beide umwerfend gut aus. Mit einem Schlenker von Harrys Zauberstab, hing das Bild an der Stirnseite des Salons. Tom schaute es eine Weile an und wandte sich dann an die beiden. „Ich danke euch meine beiden“, sagte er lächelnd. „Das ist ein wundervolles Geschenk. Ich bin froh solch ehrenhafte Enkel zu haben. Und hier …“ Er schwang ebenfalls seinen Zauberstab und ließ zwei lange, schmale Schachteln erscheinen. „ … sind eure Geschenke. Tragt sie mit Würde.“ Harry und Naja öffneten ihre Päckchen. In Harrys befand sich eine lange silberne Kette mit einem flachen, ovalen Anhänger. Auf der Vorderseite war ein großes H eingraviert, um das sich eine Schlange wand. Auf der Rückseite ein Drache. Harry strahlte. Er hatte die Anspielung auf Draco verstanden. Des Weiteren lag ein Armkettchen darin, auf dem „Junger Lord“ graviert war. Najas Anhänger hatte vorne ein großes N mit Schlange und hinten einen Wolf. Naja verstand jedoch nicht was es zu bedeuten hatte. Sie ließ sich jedoch nichts anmerken, sondern umarmte lieber stürmisch ihren Großvater, nachdem sie ihr Armkettchen mit „Junge Lady“ angelegt hatte. „Das kann keiner lesen der nicht in Slytherin ist.“ „ … oder EIN SLYTHERIN ist“, fügte er auf Harrys fragenden Blick hinzu. Das anschließende Weihnachtsessen war, nach Harrys Meinung, sogar gewaltiger als das in Hogwarts. Er fühlte sich pappsatt und weigerte sich selbst eine Stunde nachdem Dessert, sich irgendwie zu bewegen. Doch Draco konnte ihn, mit etwas Gesäusel an seinem Ohr, schließlich doch überreden aufzustehen. So verzogen sich die vier in das kleine Wohnzimmer, das zwischen Harrys und Najas Zimmern lag. Draco erinnerte sich zurück an den ersten Tag auf Slytherin Manor. Er kannte bereits den Salon und die Versammlungshalle, da er schon des Öfteren hier war. Harrys und Najas Zimmer jedoch hatte ihn schwer beeindruckt. Najas war in rot und violett getaucht. Man erkannte, dass hier ein Mädchen lebte. Das große Himmelbett mit der roten Satinbettwäsche hatte, für Dracos Geschmack, allerdings etwas von Bordell. Harrys Zimmer dagegen war in blau und grün gehalten. Es war etwas geräumiger, da an der linken Wand kein zweiter Schrank stand, den Naja leider brauchte, um die langen Abendkleider zu verstauen die ihr Tom gekauft hatte. Überhaupt hatte er Harry und Naja komplett neu ausgestattet. Sie waren schließlich - bis jetzt - die letzten Erben Salazar Slytherins und mussten dem entsprechend gut aussehen. „Hey Süßer!“ Harry wedelte mit der Hand vor Dracos Nase herum. „Worüber denkst du nach?“ „Ach nichts Wichtiges“, grinste Draco. „Ich dachte nur gerade wie schade es doch ist, dass du als einziger von uns vieren in Gryffindor bist. Aber das halbe Jahr werden wir schon noch überleben.“ „Hast Recht“, stimmte Blaise ihm zu. „Aber mal was anderes. Was ist eigentlich aus unserem Vorhaben geworden Draco?“ „Hmm…“, überlegte Draco. „Ich denke wir sollten die beiden Einweihen. Je mehr Leute, desto mehr Spaß.“ „Um was geht es denn“, fragte Naja neugierig. „Also“, erklärte Blaise. Draco und ich hatten uns überlegt, Animagi zu werden. Und da sich die Umstände etwas verändert haben …“ er legte grinsend einen Arm um Naja. „ … dachten wir, ihr wollt vielleicht mitmachen. Na, was meint ihr?“ Naja und Harry grinsten. „Klar!“ sagten sie wie aus einem Munde. „Gut“, sagte Draco. „Dann schlage ich vor, da wir noch zwei Wochen Zeit haben, sollten wir ab heute jeden Tag trainieren. Wenn wir uns bemühen, schaffen wir es vielleicht noch bevor die Schule wieder anfängt.“ Und Draco sollte Recht behalten. Nach zwei Wochen intensivem Training, an dem sich auch einige Todesser beteiligten, um die vier zu unterstützen, hatten sie es geschafft. Naja wurde zu einer, wie könnte es anders sein, schwarzen Kobra und Blaise wurde zu einem großen schwarzen Wolf. Womit sich auch der Wolf auf Najas Anhänger erklärte. Die große Überraschung allerdings lieferten Draco und Harry. Beide wurden zu Tigern. Draco zu einem weißen und Harry zu einem normalen. Alle vier waren sehr zufrieden mit sich. So vielen sie, an ihrem letzten Abend auf Slytherin Manor, völlig erschöpft in die Betten. Doch wären Draco und Blaise selig schlummerten hatten Naja und Harry den gleichen Traum, der sie sich herum wälzen ließ. ~°~°~ Traum ~°~°~ Eine junge Hexe trat in einen hell beleuchteten Flur. Mit zwei Babys im Arm steuerte sie auf einen schwarzhaarigen Mann zu, der auf einer Bank saß und ziemlich nervös wirkte. „Mr. Potter“, sagte sie strahlend. „Sie haben zwei gesunde Kinder. Ein Junge und ein Mädchen. Ihre Frau gab ihnen die Namen Harry James und Namalja Liliana.“ „Zwillinge“, grinste James. „Na das ist ja mal was. Ich muss eine Eule schreiben. Bringen sie sie zurück zu meiner Frau.“ Er verschwand den Gang entlang. „So ihr beiden süßen“, kicherte die Hexe. „Dann bringen wir euch mal zurück zu ... “ Doch weiter kam sie nicht. Eine Gestalt mit Kapuze und langem schwarzen Umhang trat auf sie zu, riss eines der Babys an sich und apparierte ohne ein Wort. Den Schrei der Medi-Hexe hörte man nur noch verschwommen. ~°~ Ortswechsel Dieselbe Gestalt ging langsam auf ein großes Gebäude zu. Es wirkte ziemlich heruntergekommen und furchtbar alt. Vor der Eingangstür stand eine weitere Gestalt. Größer und kräftiger als die erste. Sie blieb stehen und nahm der kleineren das Baby ab. „Rose“, sprach der Mann traurig. „Bist du sicher, dass du tun willst?“ „Lester“, erwiderte Rose. „Es muss sein. Er darf die Kleine nicht finden. Er würde sie töten. Sie und ihren Bruder. Er wird es verstehen, wenn die beiden alt genug sind. Auch James und Lily werden sterben. Genau wie Harold und Jade starben. Aber die Kleinen sind Zwillinge. Er kann sie nur gemeinsam töten. Und das muss ich verhindern. Sie sind wichtig für das Schicksal der Zaubererschaft. Und wir müssen beten, dass alles so klappt wie Jade es geplant hatte. Dumbledore darf nichts von der Existenz dieses Mädchens erfahren. Sie und ihr Bruder sind dazu auserkoren ihn zu vernichten. Ein für alle mal. Dieser elende Schwindler und Heuchler, würde sie benutzen um seine Pläne zu verwirklichen. Lester, sorg dafür, dass sie so schnell wie möglich von Muggeln adoptiert wird. Ich muss zurück und James und Lily unterrichten. Bevor ich zurück gerufen werde. Ich habe nicht mehr viel Zeit.“ Wieder klang die Stimme verschwommen aus. ~°~ Ortswechsel Die Frau namens Rose war zurück ins Krankenhaus appariert. Direkt in das Zimmer von Lily Potter, die weinend in den Armen ihres Mannes lag. Bei Rose’ Erscheinen zuckten sie zusammen und James zog seinen Zauberstab. „Lily, James hört mir zu“, sprach Rose. „Wer sind sie“, schrie James. „Was zum Teufel haben sie mit unserem Mädchen vor?“ „Das ist es was ich euch erzählen will. Mein Name ist Rose. Ich bin ein Engel. Ich war einst eine Freundin deiner Mutter, James. Ein Mann ist hinter euch her. Er wird kommen euch zu töten. Jade nahm mir ein Versprechen ab: Ich muss das Mädchen wegbringen. Ich habe zwei Briefe in Gringotts verwahrt. In deinem Namen geschrieben Lily. Eure Kinder werden sie mit ihrer Volljährigkeit erhalten und alles wird ihnen erklärt. Sprecht mit niemandem über diesen Vorfall. Keiner darf von Namalja wissen … ~°~°~ Traum Ende ~°~°~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)