Die Liebe eines Keepers von Zero_Kiryu (Ken x Genzo) ================================================================================ Kapitel 1: Teil 1 ----------------- Hallo! Hier haben wir nun meine erste FF zum Thema Captain Tsubasa! ^^ Ich hoffe, es gefällt euch! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Titel: Die Liebe eines Keepers Teil: 1/6 Fanfiction: Captain Tsubasa Warnung: Lemon, OOC Disclaimer: Keine der hier auftretenden Personen aus dem CT-Universum gehört mir und ich verdiene auch kein Geld mit dieser Fanfic. Sie dient nur zu unterhaltenden Zwecken. ^^ Kommentar: Dank an Nessi-chan (und ihren Hund (Du weißt schon, warum. ^.~)) für ihre Unterstützung bei dieser FF. Ohne sie wäre ich manchmal echt verloren gewesen. ^,^ *verbeug* Pairing: Ken x Genzo Teil 1 „Tsubasa! Spiel den Ball zu Misaki! Er steht vollkommen frei!“ Ken wedelte mit den Armen in Richtung Misaki, während er seine Mitspieler über den ganzen Platz hinweg anschrie. Genzo beobachtete, wie Tsubasa aufs Tor zustürmte und im Begriff war, ein Tor zu schießen. „Los, Leute, macht hinten dicht! Lasst ihn nicht zum Tor vordringen!“ Seine Mitspieler gehorchten ihm aufs Wort und versuchten, Tsubasa durch Eingrätschen den Ball abzunehmen. Tsubasa wäre aber nicht Tsubasa, wenn er sich davon beeindrucken lassen würde. Er sprang über seine Gegner hinweg und kam in genau dem Moment wieder auf, als vor ihm ein weiterer Spieler aus Genzos Mannschaft auftauchte. Ein kleiner, verdammt schneller Japaner, vor dem man sich in Acht nehmen musste: Shingô Aoi! Shingô hatte Tsubasas Taktik sofort durchschaut und nahm ihm nun mit Leichtigkeit den Ball ab, nur um im selben Augenblick, wie er den Boden berührte, wie vom Teufel gejagt aufs Tor zuzurennen, in dem Ken stand. „Los, Leute, haltet ihn auf!“ „Ja!“ Tsubasa rannte Shingô hinterher und hatte Mühe, ihn einzuholen. Er fragte sich, woher der Kleine seine Energie nahm. Er selbst war jetzt schon fast am Ende, obwohl er es sich nicht anmerken ließ. Mit Shingô in der Mannschaft hatten sie ein wahres Ass im Ärmel. Tsubasa freute sich schon auf das Spiel gegen die Holländer. Sie würden ihnen schon zeigen, was die Jugend im japanischen Fußball alles drauf hatte. Shingô lief weiter zielstrebig aufs Tor zu und ließ sich von nichts und niemandem aufhalten. Selbst als Tsubasa ihn einholte, musste dieser den Kürzeren ziehen. Ken machte sich bereit, den Ball zu halten, schließlich wusste er seit gestern, wie er Shingô einschätzen musste. Shingô schoss – und Ken hielt. „Gut gemacht, Wakashimazu!“ Ken lächelte und schoss den Ball weit in die andere Hälfte. Misaki war sofort da, um ihn anzunehmen und auf Genzos Tor zuzulaufen. Gerade wollte er schießen, als der Trainer das Spiel abpfiff und das Training beendete. „Gut, Leute, genug für heute. Wir sehen uns morgen wieder.“ Genzo nahm sein Käppi ab und wischte sich mit dem Ärmel seines Shirts den Schweiß von der Stirn. Ken beobachtete ihn dabei und merkte, wie er leicht rot wurde. Während alle anderen in der Umkleide verschwanden, half Ken Genzo dabei, die Trainingsausrüstung einzusammeln und wegzupacken. „Danke, Ken. Hast du dich inzwischen wieder beruhigt?“ Ken blickte beschämt zu Boden. Mittlerweile war ihm sein Verhalten von gestern richtig peinlich. „Ja, es tut mir auch ehrlich Leid, dass ich mich so aufgeführt habe. Aber ich fühlte mich in dem Moment ein wenig fehl am Platz.“ „Schon okay. Ging mir in Deutschland nicht anders. Aber du solltest den Kopf nicht hängen lassen. Ich denke nicht, dass ich wesentlich besser bin als du.“ Ken sah erstaunt auf und sein Blick traf Genzos, der ihn aufmunternd anlächelte. Zum wiederholten Male spürte Ken das Kribbeln im Bauch, das ihn, seit sie hier im Trainingslager waren, immer wieder überkam, wenn sie unter sich waren. „Ken?“ Misstrauisch beäugte Genzo sein Gegenüber und wartete auf eine Reaktion. Ken errötete und wandte seinen Blick ab. Genzo bedachte ihn mit einem überraschten Blinzeln. >Was ist denn los mit ihm? Ich wüsste nur zu gerne, woran er gerade gedacht hat.< dachte Genzo bei sich. Um die peinliche Situation zu beenden, schlug er vor, reinzugehen, da es langsam kühl wurde. Ken nickte und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum, wo sich die anderen bereits versammelt hatten. Alle waren in ihre Gespräche vertieft, nur Jun bemerkte Kens Unsicherheit. Als Ken dem gewahr wurde, entschuldigte er sich bei Genzo und verschwand auf sein Zimmer. Wenig später folgte dieser ihm nach. Ken lag auf dem Bett und war so in eine Sportzeitschrift vertieft, dass er Genzos Eintreten zunächst nicht bemerkte. Erst als dieser sich neben ihm räusperte und sich auf sein eigenes Bett fallen ließ, schrak Ken hoch und wäre beinahe aus dem Bett gefallen. Genzo lachte leise über diesen unverhofften Zwischenfall, während sich Ken aufrappelte und sich im Schneidersitz aufs Bett setzte. „Was machst du hier?“ „Es ist auch mein Zimmer. Schon vergessen?“ Ken schnitt eine Grimasse und beide lachten. Ken erklärte ihm daraufhin, dass er nur so reagiert hatte, weil er in der Zeitschrift gerade einen Artikel über Genzo gelesen hatte und dieser dann so überraschend aufgetaucht war. Während sie sich über das Trainingsspiel unterhielten, veränderte Genzo seine sitzende Position und stützte sich auf einem Arm ab. Sein Blick folgte kurz seiner Hand. Als er den Blick wieder auf Ken richtete, realisierte er, was er gerade gesehen hatte, sprang wie von der Tarantel gestochen auf und hechtete neben Ken auf dessen Bett. Er kauerte sich neben den anderen Keeper. Auf die Frage Kens, warum er sich plötzlich so aufführte, streckte Genzo nur einen Arm aus und wimmerte: „Daaaa… da ist …“ Ken folgte seinem ausgestreckten Arm und entdeckte eine kleine Spinne, die über Genzos Kopfkissen krabbelte. „Sag nicht, dass du Angst vor Spinnen hast?!“ Genzo verbarg den Kopf hinter Kens Rücken und nickte. „Mach sie weg! Bitte!“ Ken lachte leise. Der großartige Genzo Wakabayashi hatte Angst vor einer kleinen, harmlosen Spinne? „Was gibt es da zu lachen? Mach sie schon weg!“ Ken stand auf und betrachtete Genzo belustigt. „Ich bin mir sicher, dass sie mehr Angst vor dir hat, als du vor ihr!“ „Woher willst du das wissen? Hast du sie gefragt??“ Ken lachte laut auf und konnte die Tränen kaum noch zurückhalten. Er schnappte sich ein Stück Papier und wartete, bis die Spinne darauf geklettert war, bevor er das Fenster öffnete und sie vom Papier abschüttelte. „So, Problem gelöst.“ Genzo sah ihn immer noch verängstigt an. „Was ist? Du kannst dich wieder auf dein Bett setzen. Die Spinne ist weg.“ Genzo aber schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht. Ich hab das zwar noch nie jemandem erzählt, aber diese Angst ist eine richtige Phobie. Darf ich heute Nacht bei dir schlafen?“ Ken errötete. „Dafür ist mein Bett wohl kaum groß genug. Soll ich vielleicht dein Bett benutzen?“ Genzo schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht alleine schlafen, wenn ich ständig befürchten muss, dass jederzeit wieder so ein Vieh auftauchen kann.“ Ken setzte sich wieder auf sein Bett und musterte Genzo eine Weile stumm. Schließlich nickte er jedoch. Dieser Vorfall schien Genzo wirklich zugesetzt zu haben. Er wirkte wie ein verstörtes Kind. Unbewusst führte er eine Hand an Genzos Wange und strich sanft darüber. Genzo schloss die Augen und schien sich tatsächlich zu beruhigen. Als er schließlich einschlief, beschloss auch Ken, sich schlafen zu legen. Er zog sein Shirt aus und legte sich neben Genzo ins Bett. Er deckte sie beide zu und drehte Genzo den Rücken zu. Er dachte noch lange über das Ereignis nach und fiel schließlich in einen unruhigen Schlaf. Am nächsten Morgen wurde Genzo als erster wach. Im ersten Moment wusste er nicht, wo er war. Als er sich umdrehte, entdeckte er Ken, der ihm sein schlafendes Gesicht zuwandte. Seine Nasenspitze berührte Kens. Dieser wurde durch die Bewegung wach. Sie starrten sich daraufhin eine Weile wortlos an. Ken stützte sich auf einen Arm und ließ seinen Blick weiterhin auf Genzo ruhen. „Alles wieder in Ordnung?“ Genzo nickte benommen, während er sich mit den Händen durch die Haare fuhr. „Habe ich mich sehr daneben benommen?“ Ken schüttelte leicht den Kopf. „Tut mir leid, dass ich dir solche Umstände gemacht habe.“ „Schon okay.“ Genzo setzte sich auf und bedankte sich leise. Ken legte ihm beschwichtigend eine Hand auf den Rücken. Als Genzo ihn daraufhin ansah, waren ihre Gesichter erneut kaum mehr eine Handbreite voneinander entfernt. Ken wurde schlagartig klar, dass er schnellstens von hier verschwinden sollte, aber sein ganzes Innerstes schrie danach, endlich den Schritt zu wagen, von dem er schon so lange träumte. Genzo sah ihn scheu lächelnd an und schien auf eine Reaktion Kens zu warten. Dieser nahm all seinen Mut zusammen und fragte Genzo vorsichtig: „Genzo, darf ich … dich …“ „Ja?“ „Darf ich dich küssen?“ Genzo blickte ihn kurz überrascht an, nickte dann aber langsam. In Kens Bauch begannen tausende von Schmetterlingen umher zu fliegen. Sein Herz begann zu rasen und er wusste nicht wie ihm geschah, als schließlich Genzo die Augen schloss und seinen Kopf ein wenig nach vorn bewegte, um Kens Lippen zu berühren. Ken spürte, wie sein ganzes Blut plötzlich in seine Lendengegend wanderte. Er legte seine andere Hand auf Genzos Schulter und drückte ihn an sich. Genzo seinerseits umarmte Ken. Sie verharrten einige Zeit in ihrem Kuss. Schließlich war es jedoch Ken, der den Kuss löste und Genzo lächelnd ansah. „Ich glaube, ich verliebe mich gerade in dich.“ Genzo errötete lächelnd. „Geht mir genauso.“ Sie umarmten sich und hielten sich fest, bis es schließlich an der Tür klopfte. „Aufstehen! Trainingsbeginn in 15 Minuten!“ Sie fuhren auseinander, als hätte man sie bei etwas Unanständigem erwischt. Beide waren hochrot geworden und zogen sich nun an, ohne den jeweils anderen weiter zu beachten. Gemeinsam betraten sie schließlich den Trainingsplatz. Wieder war es Jun, der Ken interessiert musterte. Ken, der seinen Blick nicht zu deuten wusste, wandte sich beschämt ab. Während des Trainings spähten Ken und Genzo immer dann unauffällig zum anderen Tor hinüber, wenn sie gerade nichts zu tun hatten. Ken war selbst überrascht, dass seine Gefühle für Genzo plötzlich so die Oberhand gewannen. Er wollte ihn genau jetzt im Arm halten und die Tatsache, dass er es nicht durfte, machte ihn ganz und gar nervös. Er hielt nur ungefähr die Hälfte aller Torschüsse. Seine Teamkollegen bedachten ihn mit mitleidigen Blicken. Wahrscheinlich vermuteten sie, dass er noch an den Ereignissen vom vorgestrigen Tag zu knabbern hatte. Kojiro war es schließlich, der nach dem Training zu ihm kam und auf ihn einredete. Genzo beobachtete ihre Unterredung aus sicherer Entfernung. Er sah, wie Ken Kojiro schuldbewusst anblickte, kurz bevor er ihn mit seinem Blick fixierte. Kojiro legte ihm die Hand auf die Schulter, Ken nickte und ihre Wege trennten sich. Dann kam Ken lächelnd auf Genzo zu. „Hast du auf mich gewartet? Wie lieb von dir!“ Genzo lächelte ebenfalls. „Das ist doch kein Problem. Was hattet ihr denn zu besprechen?“ „Er hat mir nur ins Gewissen geredet. Das Übliche halt.“ „Achso. Was hast du jetzt vor?“ „Keine Ahnung. Was möchtest du denn tun?“ „Ich würde gerne mit dir ins Kino gehen. Hast du was dagegen?“ „Nein, aber dürfen wir denn einfach so hier abhauen?“ „Wahrscheinlich nicht, aber wir tun es einfach!“, erwiderte Genzo mit einem Zwinkern. Ken lächelte. „Eine gute Idee.“ Nachdem sie sich geduscht und umgezogen hatten, schlichen sie sich aus dem Gebäude und suchten in der Stadt nach einem Kino. Nach einer halben Stunde Suchen fanden sie schließlich auch eines. Die Filmauswahl war allerdings eher begrenzt, sodass sie beschlossen, stattdessen lieber in ein Café zu gehen. Sie plauderten über alles Mögliche und vergaßen dabei die Zeit vollkommen. Als schließlich einer der Kellner an ihren Tisch kam, um ihnen mitzuteilen, dass das Café in Kürze schließen würde, entschuldigten sie sich in aller Form für ihre Unachtsamkeit. Genzo ließ es sich nicht nehmen, Ken einzuladen, was dieser erst natürlich ablehnte. Er stimmte am Ende doch zu, weil Genzo ihn mit einem derartigen Schmollmund ansah, dass er nicht widerstehen konnte. Sie verließen das Café und schlenderten langsam zum Trainingslager zurück. Kurz bevor sie das Eingangstor erreichten, zog Ken Genzo mit sich zu einem kleinen Park, der an das Gelände des Lagers angrenzte. „Ken? Was hast du vor?“ „Warts ab!“ Er führte Genzo zu einem kleinen See inmitten des Parks. „Den habe ich letzte Woche zufällig entdeckt. Wie gefällt es dir?“ Genzo setzte sich an das Ufer und sah sich eine Weile schweigend um. „Sehr schön hier. Und so friedlich.“ „Ja. Perfekt zum Entspannen“, erwiderte Ken und setzte sich neben Genzo ins Gras. Wie zum Beweis legte er sich dann neben ihn und schloss die Augen. Eine Weile verharrten sie so schweigend. Die Grillen zirpten, ein lauer Wind wehte, während wie aus weiter Ferne Motorengeräusch an ihre Ohren drang. „Ken?“ „Hmm?“ „Wann äh, wann hast du gemerkt, dass du mehr als nur Freundschaft für mich empfindest?“ Genzo blickte verschämt zum See, während er auf Kens Antwort wartete. Doch er wartete vergeblich. Ein kurzer Seitenblick verriet ihm, dass Ken ihm scheinbar gar nicht zugehört hatte. Genzo beugte sich über ihn und hörte ihn regelmäßig atmen. War er etwa eingeschlafen? Genzo musste unwillkürlich grinsen. Er beobachtete Ken eine Weile und weckte ihn dann mit einem sanften Kuss auf die Lippen. Als Ken die Augen öffnete, glaubte er zu träumen. War das tatsächlich Genzo, der sich da über ihn beugte? Also war es doch kein Traum? Er schlang seine Arme um Genzos Hals und intensivierte den Kuss. „Hmm…. Ken … ich ersticke.“ Ken ließ leise lachend von seinem Freund ab und sah ihm tief in die Augen. „Du hast mich zuerst überfallen. Hat dir denn niemand beigebracht, dass man Schlafende nicht stören soll?“ „Muss mir wohl entfallen sein.“ Ken lächelte und strich Genzo sanft über die Wange. Dieser lehnte sich dagegen und musterte Ken eindringlich. „Findest du es nicht auch unglaublich, was hier im Moment zwischen uns passiert?“ „Ja, allerdings. Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich dir ausgerechnet wegen deiner Spinnenphobie näher kommen würde.“ Genzo errötete leicht. „Musst du mir das jetzt unter die Nase reiben? Es ist mir auch so schon peinlich genug.“ Er vergrub seinen Kopf an Kens Schulter und versuchte, seine Scham zu verbergen. Ken lachte laut auf und drückte ihn an sich. „Schon gut. Tut mir leid.“ Als es kühler wurde, beschlossen die beiden, in ihr Zimmer zurückzukehren. Dort angekommen, setzten sie sich gegenüber auf ihre jeweiligen Betten. Etwas verlegen starrten sie zu Boden. Ken ergriff als erster das Wort: „Was sollen wir jetzt machen?“ Genzo zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung.“ „Sollen wir schlafen gehen? Morgen müssen wir schließlich wieder früh raus.“ Genzo schüttelte langsam den Kopf. „Ich würde gerne noch ein bisschen aufbleiben, wenn du nichts dagegen hast.“ „Natürlich nicht.“ Ken begann sich auszuziehen, während Genzo ihm stumm und mit offenem Mund dabei zusah. „Ken? Was hast du vor?“, fragte er schließlich verwirrt, als Ken die Decke seines Betts zurückschlug und sich hineinlegte. „Ich gehe schlafen. Vergiss später aber nicht, das Licht auszumachen, okay?“ Genzo nickte perplex. Er hatte das doch ganz anders gemeint! Ein paar Minuten später stand er von seinem Bett auf und hockte sich neben das Kopfende des anderen. „Ken?“ Der Angesprochene drehte sich abrupt um, als er Genzos Stimme so dicht neben seinem Ohr vernahm. „Was ist denn?“ Genzo blickte ihn bedrückt an. „Genzo?“ „Darf ich heute Nacht wieder bei dir schlafen?“ Ken errötete und fragte ihn nach dem Grund, woraufhin Genzo ihm nur einen Kuss auf die Nasenspitze gab. Ken hob die Decke leicht an und antwortete: „Du brauchst keine Angst zu haben. Ich passe schon auf, dass dir keine Spinne zu nahe kommt!“ Genzo lächelte plötzlich schüchtern und zog sich bis auf die Boxershorts aus. Er stieg über Ken hinweg auf die andere Seite des Bettes. „Ich darf doch an der Wand schlafen, oder?“ „Wenn du dich dann besser fühlst.“ Ken deckte ihn behutsam zu, löschte das Licht und drehte ihm dann den Rücken zu. So lagen sie eine Weile schweigend im Dunkeln nebeneinander, bis Genzo sich aufstützte und seinen Kopf auf Kens Schulter legte. „Ken? Schläfst du schon?“ „Nein … was gibt’s denn?“ „Willst du … ah … gar nicht mit mir schlafen?“ Abrupt setzte sich Ken auf und machte das Licht wieder an. Er starrte Genzo ungläubig an. Dieser aber schenkte ihm nur einen unschuldigen Blick. „Meinst du das ernst?“ „Ja. Ich habe dich wirklich sehr gern.“ „Hast du überhaupt eine Ahnung, was du da von mir verlangst?“ Mit einem Satz sprang Ken aus dem Bett. Er tigerte unruhig im Zimmer auf und ab und murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. Genzo sah ihn mit einer Mischung aus Enttäuschung und Verwirrung an. „Ich fasse es nicht! Hast du dir das wirklich gut überlegt? Weißt du, was auf dich zukommt?“ Genzo schüttelte leicht den Kopf. Als Ken dem gewahr wurde, musste er sich ein Grinsen verkneifen. Er ging zum Bett zurück und beugte sich vor. Die Hände auf Genzos Schultern gelegt, sah er diesem ernst in die Augen. „Lass es uns nicht gleich übereilen, in Ordnung? Wir haben alle Zeit der Welt. Glaub mir. Wenn wir es jetzt tun würden, wirst du dir später wünschen, wir hätten uns noch mehr Zeit gelassen.“ Genzo nickte kaum merklich. Die Enttäuschung stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Ken war von seiner Unschuld so gerührt, dass er ihn an seine Brust zog und ihn fest an sich drückte. „Nicht enttäuscht sein. Wir werden uns ganz langsam vorwagen, okay? Ich will dir nicht wehtun. Denn das würde ich heute sicherlich, weil das alles für dich noch neu ist.“ Genzo musterte ihn plötzlich interessiert. „Woher willst du das wissen? Hast du schon mal mit einem Mann …?“ Ken nickte leicht. „Aber es war keine Erfahrung, die ich weiterempfehlen kann. Ich kannte ihn kaum und er hat mir sehr wehgetan. Deshalb will ich dir nicht dasselbe antun.“ Genzo lächelte leicht. „Was genau meinst du mit ‚langsam vorwagen’?“ Ken gluckste. „Na ja, erstmal küssen, dann ein bisschen fummeln bis hin zum gegenseitigen Befriedigen.“ Er stellte mit Genugtuung fest, dass Genzo bei seiner Aufzählung leicht rot geworden war. „Können wir die ersten beiden Schritte nicht kombinieren?“ Der Karate-Keeper nickte und ließ sich dann von Genzo küssen. Nach dem ersten zurückhaltenden Kuss am Morgen und dem Intensiveren vor ein paar Stunden taute Genzo nun langsam auf und wurde forscher. Er zog Ken zu sich ins Bett und begann damit, über seinen Rücken zu streichen. Ken entfuhr ein leises Stöhnen, als Genzo unbeabsichtigt mit dem Knie seinen Schritt berührte. Genzo bemerkte verlegen, was er bei Ken auslöste. Ohne einen Kommentar fuhr er fort, ihn zu streicheln, während sie sich immer wilder küssten. Ken löste schließlich den Kuss und fuhr mit seinem Mund an Genzos Hals entlang. Dieser stöhnte auf. »Er ist verdammt empfindsam.« dachte Ken bei sich. Vorsichtig, und um ihn nicht zu verschrecken, wagte sich Ken zu Genzos unterer Körperhälfte vor. Er platzierte kleine Küsse auf seinen Bauch und schob eine Hand langsam unter den Bund seiner Boxershorts. „Ah … Ken … was tust du da?“ „Lass mich bitte weitermachen. Es wird dir gefallen. Vertrau mir.“ Genzo nickte halb benommen und ließ seinen Kopf wieder aufs Kopfkissen zurücksinken. Er war so damit beschäftigt, diese ganzen neuen Empfindungen zu ordnen, dass er nicht mitbekam, wie Ken ihn von seiner Boxershorts befreite. Erst als sich etwas Feuchtes und Warmes um sein empfindlichstes Körperteil schloss, öffnete er die Augen und blickte erschrocken an sich herunter. Er konnte den Anblick aber nur für ein paar Sekunden genießen, da Ken in genau jenem Augenblick begann, daran zu saugen. Genzo stöhnte auf. Eine Welle der Erregung überschwemmte ihn und trug ihn mit sich fort, bis er glaubte, explodieren zu müssen. „Schon okay, Liebling, komm ruhig.“ Kens zärtliche Worte in den Ohren ließ er sich vollkommen fallen. Nie zuvor hatte er einen solch intensiven Höhepunkt erlebt. Ermattet und zufrieden atmete er schneller als gewöhnlich. Ken kam wieder in sein Blickfeld. Er wischte sich gerade den Mund ab, als er Genzo grinsend ansah. „Und? Wie hat es dir gefallen?“ „Es war … unglaublich!“ „Besser als Fußball?“ Genzo musste grinsen. „Da bin ich mir noch nicht sicher.“ „Ich weiß nicht, ob ich das jetzt als Kompliment auffassen darf.“ Genzo zog ihn in seine Arme und kuschelte sich an ihn. „Tut mir leid.“ Die nächsten Tage verbrachten die beiden jungen Männer so oft wie möglich allein. Meistens gingen sie nach dem Training zu ihrem Lieblingsplatz am See. Dort entspannten sie sich eine Weile, bevor sie zu ihrem Zimmer zurückkehrten und dort mit den besonderen Privatstunden weitermachten. Ken war überrascht, wie schnell Genzo seine Hemmungen verlor und selbst tätig wurde. Einen Tag vor Ende des Trainingslagers beschlossen sie, nichts Unüberlegtes zu tun und ihr Erstes Mal noch zu verschieben. Das Ende des Trainingslagers kam für die beiden viel zu schnell und so bot Ken Genzo an, noch einige Zeit bei ihm zu wohnen, bevor er nach Deutschland zurückkehren würde. Genzo nahm seine Einladung dankend an. So kam es, dass sie drei Tage später, als sie „sturmfreie Bude“ hatten, endlich zum ersten Mal miteinander schliefen. Genzo versicherte Ken zwar immer wieder, dass alles mit ihm in Ordnung sei, doch die Schmerzen drohten ihn fast zu überwältigen, bevor sie sich endlich in Lust verwandelten. Er klammerte sich an Ken und ließ ihn erst los, als sie beide gekommen waren und erschöpft nebeneinander einschliefen. Genzo blieb noch einen ganzen Monat in Japan und genoss die Zeit, die er mit Ken verbringen konnte, in vollen Zügen. Er vermisste ihn schon, wenn er nur in einem anderen Zimmer war. Ken gefiel die Zeit mit Genzo zwar auch sehr und er schwebte auf Wolke Sieben, doch an manchen Tagen wünschte er sich fast, er hätte ihn nicht bei sich wohnen lassen. Die räumliche Nähe bekam Genzo scheinbar nicht gut, denn er fing schon nach zwei Wochen an, Ken leise Vorwürfe zu machen, wenn dieser mal zu spät zu einer Verabredung kam. Ken fand seine Besorgnis am Anfang noch süß, doch als es in Klammern umzuschlagen drohte, zog er die Notbremse und wagte einen leisen Widerstand. Als er eines Nachmittags, einen Monat nach Ende des Trainingslagers, ein paar Minuten später nach Hause kam, bemerkte Genzo angesäuert, dass er ihm ja auch hätte Bescheid sagen können. Ken antwortete darauf ungewöhnlich gereizt: „Kann ich nicht mal 10 Minuten zu spät kommen, ohne dass du mir ne Szene machst?“ Genzo wurde davon so überrumpelt, dass er für einige Minuten sprachlos war. „Hast du etwa schon genug von mir?“ Ken fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. „Nein, das wollte ich damit nicht sagen! Tut mir leid. Es ist nur so …“ „Ja?“, fragte Genzo auffordernd und mit verschränkten Armen. „Seit du hier wohnst, konnte ich nicht einmal ein paar Minuten später nach Hause kommen, ohne dass du mich gefragt hast, wo ich war. Hast du Angst, ich würde dich betrügen? Oder wovor hast du Angst, hmm?“ Genzo sah beschämt zu Boden. Ken hatte mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen, doch er hasste es, wenn er ihn durchschaute. Eine unsichtbare Mauer um sich errichtend, drehte sich er sich weg und ging zur Couch. „Hey, du hast meine Frage noch nicht beantwortet! Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede!“ Ken packte ihn an der Schulter und wirbelte ihn zu sich herum. Was er sah, ließ seine Entschlusskraft, ihm die Wahrheit zu entlocken, auf Null sinken. In Genzos Augen glitzerten Tränen. Bevor er jedoch darauf eingehen konnte, klingelte das Telefon. „Entschuldige mich bitte.“ Er verließ das Zimmer und nahm das Gespräch im Flur entgegen. „Hallo, hier Wakashimazu?!“ Einen Moment war es still, dann sagte Ken mit hörbar fröhlicherer Stimme: „Du bist's! Hi! Lange nichts von dir gehört. Hab dich zuerst gar nicht erkannt. Wie geht’s dir so?“ Noch während er sprach, ging er in das Zimmer, das neben dem Wohnzimmer, in dem Genzo sich befand, lag. Genzo hörte nur noch eine gedämpfte Stimme. Ein paar Minuten später wurde er neugierig. Ken telefonierte immer noch angeregt mit dem oder der Unbekannten. Er musste der Sache auf den Grund gehen. Was, wenn er ihn angelogen hatte und doch eine Affäre hatte? Das könnte er ihm niemals verzeihen! Genzo schlich sich wie ein Einbrecher aus dem Wohnzimmer. Als er an dem Nebenzimmer vorbeikam, entdeckte er, dass die Tür noch einen Spalt breit offen stand. Mit jedem Fetzen, den er beim heimlichen Lauschen aufschnappte, erhärtete sich sein Verdacht. „ … du kennst ihn doch. Er kann richtig eifersüchtig werden.“ … „Nein, er wird nichts merken. Ich sag ihm einfach, dass ich noch was vorhabe.“ … „Okay. Dann bis später.“ Genzo beeilte sich, wieder ins Wohnzimmer zurückzukehren, als Ken das Gespräch beendete. Er setzte sich auf die Couch und legte seinen unschuldigsten Blick auf. Ken kehrte sich am Kopf kratzend zurück und wirkte ein wenig unsicher. „Hör mal, ich weiß, es ist jetzt nicht der beste Zeitpunkt, aber hast du was dagegen, wenn ich heute Abend noch mal kurz weggehe?“ Genzo zitterte leicht vor Wut. Nur mit Mühe konnte er sich für die nächsten Worte zurückhalten: „Was hast du denn noch so Wichtiges vor?“ Dennoch klangen sie ein wenig ungehalten, was auch Ken nicht entging. „Ich denke, es ist besser, wenn du dich erstmal beruhigst. Ich gehe jetzt. Bis später. Ich versuche, bis zehn Uhr zurück zu sein.“ Er verließ die Wohnung ohne ein weiteres Wort. Genzo warf sich auf die Couch und ließ seinen Tränen freien Lauf. Also hatte er doch Recht. Ken hatte scheinbar genug von ihm und hatte eine Affäre begonnen, noch während er mit ihm zusammen gewesen war. Eine andere Erklärung gab es nicht. Nach dem kurzen Heulkrampf beruhigte er sich und beschloss, Ken unauffällig zu folgen. Er musste sich mit eigenen Augen von der Richtigkeit seiner Annahme überzeugen. Zu Genzos Glück war Ken noch nicht sehr weit gekommen. So konnte er ihm heimlich folgen. Er folgte ihm bis zu einem kleinen Café. Aus sicherer Entfernung beobachtete er, wie Ken plötzlich lächelte und einer anderen Person kurz zuwinkte. Genzo folgte Kens Blickrichtung und entdeckte die Person, mit der er sich scheinbar verabredet hatte. >Kojiro?< Von seiner Entdeckung noch vollkommen überrumpelt, musste er mit ansehen, wie die beiden sich freundschaftlich umarmten und dann in dem Café verschwanden. Genzo blieb noch kurz in seinem Versteck, bevor er wutentbrannt nach Hause zurückkehrte. Flüche vor sich hinmurmelnd kramte er seine Koffer hervor und packte seine Sachen zusammen. Er schleppte sie nach getaner Arbeit ins Wohnzimmer und wartete dort auf Kens Rückkehr. Als dieser schließlich um halb elf zurückkehrte, hatte sich Genzos Wut weiter hochgeschaukelt. Ken, der sofort ins Wohnzimmer ging, staunte nicht schlecht, als er Genzo zwischen seinen Koffern auf der Couch sitzen sah. „Willst du verreisen?“ Genzo wandte ihm das Gesicht zu. Ken erschrak, als er seine wutverzerrte Miene sah. „Hey, Genzo, was ist denn los?“ Er ging vorsichtig auf seinen Schatz zu, doch dieser hielt ihn zurück. „Bleib, wo du bist! Du elender Verräter! Was bin ich eigentlich für dich?“ Ken, der immer noch nicht wusste, wovon Genzo eigentlich sprach, setzte sich zu ihm. „Hey, hey. Beruhig dich erstmal wieder. Und dann erklärst du mir bitte, weswegen du eigentlich so aufgeregt bist.“ Genzo sprang auf und schrie: „Erstens: Du bist zu spät! Und zweitens betrügst du mich nach Strich und Faden und tust noch so verständnisvoll. Ich bin doch kein Ersatz, bis du was Besseres findest!“ Ken seinerseits wurde angesichts der ungeheuren Anschuldigungen nun auch wütend. Er stand auf und lief um die Koffer herum zu Genzo, gab ihm eine schallende Ohrfeige, bevor dieser sich davor schützen konnte, und packte ihn an den Armen. „Ich dich BETRÜGEN??? WOVON REDEST DU DA BITTE??? Ich liebe dich, Genzo! Und zwar NUR dich!“ Genzos Augen füllten sich mit Tränen. Er wandte seinen Blick von Ken ab und sah zu Boden. „Ich habe dein Telefongespräch belauscht und bin dir dann gefolgt. Und dann … und dann … hab ich dich mit Kojiro gesehen!“ Kens Gesichtsausdruck wurde mit einem Schlag milder. „Ach Genzo. Du hast das völlig falsch verstanden. Wir haben uns nur auf einen Kaffee getroffen, weil Kojiro gerade in der Gegend war. „Und warum hast du mich nicht gefragt, ob ich mitkommen möchte? Hyûga ist auch mein Freund!“ „Er wollte aber nur mich und Takeshi treffen. Tut mir leid.“ Genzo schlug Kens Hand beiseite. „Das sind doch alles nur Ausreden! Ich glaube dir kein Wort!“ „Na schön. Ich kann dich natürlich nicht dazu zwingen, mir zu glauben, aber wenn du mir nicht vertraust, ist es wohl besser, wenn wir uns nicht mehr sehen.“ „Ja, genau! Ich habe dir sowieso noch nie richtig vertrauen können! Ständig graben dich irgendwelche Mädchen an und du flirtest auch noch ungeniert mit ihnen! Ich ertrage das nicht länger! Ich gehe wieder nach Deutschland zurück. Dann muss ich dich nicht mehr sehen!“ Er packte seine Koffer und war im Begriff, Kens Wohnung zu verlassen, als Ken ihn mit plötzlich emotionsloser Stimme fragte: „Ist das dein letztes Wort? Wegen so einer Lappalie verlässt du mich? Wenn dem so ist, bin ich von mir selbst enttäuscht, dass ich dachte, wir würden uns lieben und uns vertrauen. Scheinbar hast DU in mir nur ein Ventil gesehen, um deinen Frust – egal, in welcher Hinsicht – abzulassen.“ Ken drehte sich ohne ein weiteres Wort um und verließ das Zimmer. Genzo nahm stumm seine Sachen und verließ die Wohnung. Mit einem Taxi fuhr er zu dem Anwesen seiner Eltern zurück. In den nächsten Tagen bekam ihn niemand zu Gesicht. Nicht einmal die Bediensteten, die das Anwesen in Ordnung hielten, solange die Herrschaften im Ausland waren, wussten, was er in seinen Zimmern tat. 6 Tage nach ihrer Trennung versuchte Ken, sich mit Genzo zu versöhnen, weil er ihn so schrecklich vermisste. Doch schon an der Tür wurde ihm mitgeteilt, dass Genzo niemanden zu sehen wünschte. Als er dann eine Woche später wiederkam, war Genzo bereits nach Deutschland abgereist. Ihr Wiedersehen sollte erst sechs Jahre später stattfinden. Fortsetzung folgt~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)