Another solution von -Ray- ================================================================================ Kapitel 15: To Become Weak -------------------------- Hallo meine lieben Leser Hier innerhalb der letzten zwei Nächte schnell das nächste Kapitel zusammengeschrieben und vor allem zusammengekramt ;) hatte nämlich eine Szene schon vorgeschrieben und musste sie noch richtig verpacken mit darumherumblabla Wie auch immer, viel Spaß beim lesen :) es sind zwar nur 4 Seiten geworden aber ich hoffe euch gefällt es trotzdem Kapitel 15: To Become Weak Verzweifelt joggte Sam durch die Gassen und suchte jeden Winkel nach seinem Freund ab. Doch er fand ihn nicht. Sämtliche Kneipen hatte er schon durchforstet, nach Jo gefragt doch nichts. Egal in welcher er nachfragte…niemand hatte ihn gesehen. Verdammt…er konnte nicht die komplette Großstadt nach ihm absuchen, musste Jo denn so weit weglaufen. Bei Rick hatte er schon angerufen. Dieser hatte ihm im Halbschlaf mitgeteilt, das er keine Ahnung hätte von was er Spreche. Also auch Fehlanzeige. Irgendwann kurz vor halb Sechs machte sich Sam niedergeschlagen auf den Heimweg. Es hatte keinen Sinn mehr…und in einer Stunde musste er bei der Wache sein… Ich erwachte nur langsam. Spürte sofort den stechenden Schmerz der meinen gesamten Körper auszufüllen schien. Scheiße… Die Typen hatten mich richtig fertig gemacht… Ich öffnete langsam die Augen. Es dämmerte bereits leicht, das hieß ich hatte die halbe Nacht hier draußen gelegen. Kein Wunder das ich zitterte. Es war furchtbar kalt. Langsam versuchte ich mich aufzurichten, spürte die Übelkeit die sich sofort in mir ausbreitete. Mein Bauch tat weh. Kurz hob ich mein T-Shirt an und besah mir die Blessuren. Ein riesiges blau-rot-gefärbtes Hämatom zeichnete sich auf meiner Haut direkt unter dem Rippenbogen ab. Ich biss die Zähne zusammen und stand langsam auf. Kurz musste ich innehalten. Mir wurde schwarz vor Augen. Als es wieder ging schleppte ich mich heraus aus der Gasse und wandte mich nach rechts. Es gab nur einen Ort an den ich jetzt hingehen konnte. Also machte ich mich auf den Weg. „Oh Gott…wie siehst du denn aus?“ fragte Dennis erschrocken als er mich sah. Vor wenigen Minuten war ich in der heruntergekommenen, leerstehenden Fabrik angekommen, die Dennis und ein paar anderen Junkies als Unterschlupf diente. Ich selbst hatte vor wenigen Monaten noch in einer der dreckigen, zugigen Ecken gehaust…wenn man das so nennen konnte. Länger als ein paar Stunden am Tag verbrachte hier niemand. Die meisten schliefen ein bisschen und machten sich dann wieder aus dem Staub. „Tut mir leid…ich wollte dich nicht wecken.“ „Kein Problem, hätte sowieso nicht mehr lange weiterschlafen können.“ „Ich…hatte eine unliebsame Begegnung mit ein paar Straßenkids..:“ „…Das…sehe ich. Was ist passiert?“ „Es tut mir Leid…aber ich schätze das Kokain ist inzwischen in den tiefen der Kanalisation verschwunden.“ Ich schluckte. Dennis tat es mir gleich. „Was ist passiert?“ fragte er erneut. „Ich…keine Ahnung, du hast es mir gegeben, ich habe es in meine Jacke gesteckt, Sam hat es gefunden und dann…na ja…den Rest kannst du dir sicher denken.“ „Er glaubt…er glaubt es ist deins??“ Ich nickte leicht. „Verdammt…hast du mich verpfiffen?“ „Nein…ich habe deinen Namen nicht genannt…“ „Okay...wenigstens etwas…du weißt schon dass du mit diesem Päckchen gerade zirka 3000 Kröten verpuffen lassen hast, oder?“ Ich nickte erneut. Mein ganzer Körper zitterte und ich lehnte mich geschafft an den Türrahmen. Mein Gewissen plagte mich, die Wunden stellen an meinem Körper schmerzten und ich fühlte mich unheimlich schlapp, als hätte ich gerade einen Halbmarathon hinter mich gebracht… „Na gut...lassen wir das erst mal. Wo haben sie dich erwischt? Außer im Gesicht?“ „Übliche stellen. Bauch, Rücken, Arm, Bein…weißt schon.“ „Gebrochen?“ „Glaube nicht.“ „Gut…Schmerzen?“ Ich biss die Zähne zusammen und schloss die Augen. „Ja…“ „Wie arg?“ Kurz schüttelte ich mit dem Kopf. Das war nicht so wichtig. Er griff nach seiner Tasche und holte ein kleines Päckchen heraus. Dann kramte er nach einer Kanüle und einer noch zu geschweißten Nadel. Verwirrt sah ich ihn an. Was hatte er denn jetzt vor? „Ich geb dir was.“ Kurz schüttelte ich mit dem Kopf. „Nein…ich will nichts.“ „So wie du aussiehst, brauchst du was." „Nein.“ „Komm schon Jo, danach geht’s dir besser. Mach kein Drama daraus. Das eine Mal wird dich schon nicht wieder in den Sumpf hinein ziehen. Setz dir nen Schuss und schalte erst mal die nächsten Stunden ab, danach kannst du dir immernoch den Kopf zerbrechen. Das haben wir immer so gemacht, und werden es wohl auch immer so tun, also tue nicht so als wäre das etwas Neues für dich.“ Ich dachte über seine Worte nach...er hatte Recht, wir hatten es immer so getan, doch jetzt war damit Schluss, ich war clean und wollte das Zeug nicht mehr... Wollte das Zeug nicht mehr...konnte man das überhaupt so nennen? Eigentlich absurd...Wollen...war etwas anderes als das Gefühl zu haben, dass es falsch war es zu nehmen. Von Anfang an hatte ich es irgendwie immer wieder gewollt..und gleichzeitig auch nicht. Und wer hatte mich bisher davon abgehalten diesem Drang nachzugeben? Sam... Aber Sam war im Moment nicht, im Moment gab es nur Dennis und mich. Und die Spritze... Die mir helfen könnte abzuschalten. Zur Ruhe zu kommen... Einen Schuss…nur einen und schon würde sich in wenigen Augenblicken zumindest ein kleiner Teil meiner Probleme ins nichts auflösen. Ich würde alles vergessen können, alles verdrängen können was mich belastete und mich innerlich so aufwühlte. Ich könnte es einfach hinter mir lassen, wenn auch nur für wenige Stunden, doch war es das Wert? War es das wirklich Wert, eventuell alles hinzuschmeißen was ich bisher geschafft hatte? Und das nur wegen diesem dämlichen Streit? Aber...Sam hatte mich verletzt und im Moment wusste ich nicht einmal ob ich überhaupt je wieder ein Wort mit ihm sprechen würde. Er hatte so enttäuscht gewirkt, und so sehr davon überzeugt, dass seine Vermutungen der Wahrheit entsprachen. Nicht im entferntesten hatte er in diesem Moment daran gezweifelt, dass er das richtige tat, und vor allem das richtige dachte. Aber...er hatte mir nicht vertraut, mir nicht geglaubt, und dass obwohl wir dieses Thema doch eigentlich schon oft genug durchgekaut hatten. Seit ich Dennis während Ricks Umzug getroffen hatte gerieten wir in ein neues Dilemma. Und immer kristallisierte sich vor allem eines heraus: Sam vertraute mir nicht... Doch würde ich jetzt diese Möglichkeit abzutauchen, diesen Schuss einfach so durchziehen, wäre ich es dann überhaupt Wert, dass er mir vertraute? Aber Sam war im Moment nicht da, war nicht mehr präsent und zusätzlich hatte er mich mit seinem fehlenden Glauben an mich und meinen Willen so sehr verletzt, dass ich ihn auch gar nicht da haben wollte. Dennis hatte Recht. Es würde mir besser gehen. Meine Traumwelt würde mir helfen, die Sache erst einmal zu vergessen...und genau das wollte ich jetzt. Davonlaufen, fliehen, vor der Situation, vor dem Schmerz. Ohne weiter darüber zu diskutieren bereitete er den Schuss vor und kam dann langsam auf mich zu. Er hielt mir die Spritze entgegen. „Los nimm schon. Das eine Mal bringt dich schon nicht um.“ Nein…wahrscheinlich tat es das nicht… Zögernd streckte ich meine Hand aus… Dennis drückte mir die Spritze in die Linke. Diese Wunderschöne und gleichzeitig unheilvolle Spritze die es mir ermöglichen würde binnen kurzer Zeit diesem Leben zu entfliehen, diesem Schmerz in meinem Herzen zu entfliehen und abzutauchen in meine Traumwelt So lange hatte ich sie nicht mehr gebraucht, und trotzdem schien sie mir noch so bewusst, als wäre es gestern gewesen seit ich sie das letzte mal besucht hatte. Meine Welt. Meine andere Welt. Mein anderes Leben in dieser anderen Zeit, an diesem anderen Ort meines Unterbewusstseins, diese Welt, die mir so oft geholfen hatte meinem Leben zu entfliehen. Ich wollte eintauchen, in diese sanfte, fröhliche Atmosphäre... Oder? „Worauf wartest du?“ fragte Dennis und sah mich auffordernd an. Er riss mich aus meinen Gedanken, ich sah ihn an, blickte auf die Spritze und setzte diese Schließlich an. Meine Hand zitterte. Mir wurde kalt. Eiskalt. Wollte ich das wirklich? Scheiße...was machte ich mir hier eigentlich vor? Hatte ich sie noch alle? Was wollte ich eigentlich? Hin und her gerissen zwischen wollen und nicht wollen, lockerte sich mein Griff und die kleine Kanüle immer mehr. Ich spürte wie mir die Tränen kamen, wie sie unaufhaltsam meine Wangen hinab liefen und ließ die Spritze zitternd fallen. „Verdammt! Hast du sie noch alle? Weißt du wie viel Wert das zeug ist?“ fragte Dennis aufgebracht und kniete vor mir nieder um die Spritze wieder aufzuheben. Dem Plastik war nichts passiert. Dennis sah mich wütend an. Ich registrierte seinen Blick nicht, ging stattdessen in die Knie und heulte lautlos weiter, versuchte all meinem Schmerz durch meine Tränen sichtbar zu machen. Ich war ein Idiot. So ein Idiot! Dennis schüttelte nur mit dem Kopf, beruhigte sich wieder und legte die Spritze beiseite. Dann griff er nach einer schmutzigen Decke, die direkt neben ihm lag und legte sie mir um die Schultern. „Du bist eben clean. Eindeutig clean.“ Ich nickte nur abwesend, heulte einfach weiter und schluchzte leise auf. Verdammt. Nicht mal zum Abtauchen war ich noch in der Lage. Nicht mal einen Schuss konnte ich mir noch setzen. Kein Wunder also, dass Sam so enttäuscht von mir war, so zornig auf mich gewesen war, als er das Päckchen fand, dieses unheilvolle Päckchen, mit dem ich doch so wenig zu tun hatte… Ich hasste mich! Und ich hasste dieses Päckchen. Und es machte mich zornig, die Tatsache, dass Sam von mir dachte, ich würde wieder Drogen nehmen, wäre doch nicht übern Berg… Sieh dich doch an! Sagte ich in Gedanken zu mir. Du bist schwach! Ich hätte es beinahe getan. Und das nur, weil Sam es von mir dachte, vielleicht sogar erwartete? Ich schüttelte mich leicht, versuchte das Zittern meiner Hände zu unterdrücken doch es ging nicht. „Geh nach Hause. Geh zu deinem Bullen.“ Sagte Dennis leise und legte mir die Hand auf die Schulter. Ich schüttelte mit dem Kopf. Das konnte ich nicht. „Du solltest es tun! Geh und gib ihm die Chance sich bei dir zu entschuldigen.“ Ich lachte hohl auf. „Noch eine dieser Entschuldigungen die doch nichts bringen? Er erwartet ja regelrecht von mir das ich Drogen nehme. Jetzt wollte ich ihm schon den gefallen tun und der Lüge Wahrheit verleihen und bin zu dumm, zu schwach dazu mir einen Schuss zu setzen…ich hasse mich!“ „Nein Jo du bist nicht Schwach! Du bist stark und du weißt genau dass du es eigentlich nicht willst.“ Dennis drehte sich kurz um, kramte in einer der herumliegenden Kisten und holte eine Flasche Whiskey hervor. Er drückte sie mir in die Hand. „Betäube den Schmerz und schlafe dich dann richtig aus. Und dann geh!“ Schluchzend griff ich nach der Flasche, drehte mit zitternden Fingern den Schraubverschluss auf und setzte dann an. Nach ein paar Schlucken ließ ich die Hand wieder sinken, machte die Flasche zu und ließ mich zur Seite sinken. Ich schloss die Augen, weinte still und versuchte zu vergessen. Einfach alles zu vergessen. Dann schlief ich ein. *************** Über ein Review würde ich mich sehr freuen :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)