Alles aus Liebe von ---Bakanishi--- (...Love kills...) ================================================================================ Kapitel 1: Nothing else matters ------------------------------- Kapitel 1: Nothing else matters Ich würde dir gern sagen, wie sehr ich dich mag, warum ich nur noch an dich denken kann. Ich fühl mich wie verhext und in Gefangenschaft und du allein trägst Schuld daran. „Komm Kleine“, der Braunhaarige streckte lächelnd die Hand nach dem kleinen Mädchen aus. Ein Kopf schütteln, gefolgt von einem Seufzer. „Dein Papa muss noch arbeiten. Aber er kommt gleich wieder...“ Wieder ein Kopf schütteln, verschränkte Arme und ein trotziger Blick. Shinya blickte verzweifelt in ein, wie er sich eingestehen musste, hübsches Frauengesicht, das sich ein höhnisches Grinsen verkneifen musste. „Tut mir leid, Shinya. Ich muss gleich weg“, wieder dieses Grinsen. Shinya murrte leise und sah die Kleine an. Er wollte seinen Schatz nicht schon wieder anrufen müssen, dieser hatte eh schon genug Arbeit und nicht den Nerv, sich immer um diese Kleinigkeiten zu kümmern. „Tja.. dann geh ich jetzt ohne dich, aber weder dein Papa noch ich werden dich holen“, sagte er und ging zu seinem Auto. Leise, aber schnelle Schritte folgten ihm und als er sich umdrehte, sah er wieder in das kleine Kindergesicht. „Na geht doch“, lächelte er und öffnete dem kleinen Mädchen die Tür. Er sah zurück zu der Frau, die nun etwas irritiert drein blickte und seufzte erneut. „Holst du sie Freitag?“ Ein kaltes Nicken, ehe sie ihm den Rücken zudrehte und die Haustür hinter sich schloss. „Na dann wollen wir mal Kleine, mmh?“ Er sah in dem Rückspiegel, wie sie mit ihren Puppen spielte... und ihn gekonnt ignorierte. Erneut seufzte Shinya und fuhr still weiter. Er hasste es, auch wenn er es nie zeigte. Er gab sich immer solche Mühe; war nett zu ihr, brachte ihr Geschenke mit, spielte mit ihr und kochte das, was sie haben wollte. Doch es half nichts. Immer ignorierte sie ihn, machte Aufstand, wenn sie mit ihm alleine sein sollte.. es war zum Verzweifeln. „Dein Papa hat sich extra die ganze Woche für dich frei genommen.“ Ein bitteres Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Für ihn hatte Kaoru das nie getan. Aber was erwartete er? Ihn sah er jeden Tag und seine Tochter durfte er, abgesehen von ein paar Ausnahmen, nur jedes 2. Wochenende sehen. Wieder kein Laut von der Rückbank. Shinya gab es auf. Er hoffte inständig, dass Kaoru schon zu Hause war, damit er nicht so lange mit ihr allein sein musste. Die ganze restliche Fahrt über verbrachten beide im Schweigen, aber irgendwie war das Shinya nur recht so. Er war wirklich froh, als er endlich zu Hause angekommen war und schon Kaoru´s Auto in der Einfahrt stehen sah. Schweigend stieg er aus und sah, wie die Kleine schon auf das Haus zu rannte. Shinya nahm ihren Koffer und folgte ihr. „Da ist ja meine Süße“ Kaoru schloss sie in seine Arme und wirbelte sie herum. Die Kleine war wie ausgewechselt und konnte nicht mehr aufhören zu Grinsen. „Hey Schatz“, Shinya lächelte und küsste Kaoru kurz zur Begrüßung. „Na.. hat ja heute alles gut geklappt mmh?“ Shinya sah das glückliche Grinsen auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen und nickte nur leicht. „Wie man sieht.. ja..“ “Schön“ Mehr konnte Kaoru nicht sagen, da er sofort von seiner Tochter in Beschlag genommen wurde, die ihm fröhlich irgendwas erzählte. Shinya hörte nicht zu. Er sah nur die beiden an und wünschte sich insgeheim, dass dieses warme Lächeln, das Kaoru seiner Tochter schenkte, auch mal ihm gelten würde... --- Die warmen Sonnenstrahlen fielen auf sein Gesicht und ließen ihn wohlig Seufzen. Er spürte das weiche Gras unter seinem Körper und die langen schlanken Finger des Kleineren, die durch seine Haare strichen. Der Rothaarige hatte seinen Kopf auf den Beinen des Blonden liegen und schnurrte leise. „Du könntest deine Haare mal wieder schneiden“ Der Rothaarige schlug die Augen auf und sah den Kleineren empört an. „Nix da“ Der Blonde wuschelte durch seine Haare. „Das ist süß, wenn du dich so aufregst“ „Jaja... kann ich mir auch nichts von kaufen!“ Er piekste den Kleineren in die Wange und richtete sich dann auf. „Wir sollten mal langsam wieder zurück... es ist schon recht spät“ Sein Gegenüber seufzte und nickte leicht. Der Größere stand auf und legte die Arme um seinen kleinen Körper. Mit einem Ruck hatte er ihn hochgehoben und ließ ihn in seinen Rollstuhl plumpsen. „Mann Die, das tat weh!“, er sah den Rothaarigen mit einer Mischung aus Empörung, Schmerz und einem breiten Grinsen an. „Gut so!“ Die grinste ihn eben so breit an und verwuschelte seine Haare, eher er eine Decke über seine Beine legte und ihn durch den Park zurück zum Krankenhaus schob. „Ich liebe diesen Park“ Der Kleine hatte die Augen geschlossen und lehnte sich zurück. 6 Monate war er schon hier und es fraß ihn innerlich auf. Wäre Die nicht da, hätte er sich sicherlich schon längst umgebracht. Er war dem Größeren so dankbar, dass er jeden Tag zu ihm kam, auch wenn es oft nur für 1 Stunde war. Dennoch gab ihm das die nötige Kraft weiter zu machen. Schweigend schob Die ihn ins Krankenhaus und zurück auf sein Zimmer. Er legte erneut die Arme um den Körper des Kleineren und hob ihn in sein Bett. Sein Essen stand schon bereit und Kyo machte es sich gleich bequem. „Willst du auch was von meinem Essen abhaben?“ „Nein, iss du nur, ich hol mir nachher selbst was“, lächelte Die und setzte sich auf die Bettkante. Der Kleinere nickte still und widmete sich dann dem Essen. Es war pappig und ohne jeglichen Geschmack. Wie immer. Aber man gewöhnt sich dran. Die nahm sich in der Zeit den Plan, der auf dem kleinen Tisch neben Kyos Bett lag. ’Tooru Kyo Nishimura’ stand in großen Buchstaben in der linken oberen Ecke. Er sah sich den Plan genauer an und blickte dann zu Kyo, welcher in seinem Reis rumstocherte. „Du hast mir gar nicht erzählt, dass du morgen wieder zur Physiotherapie musst..“ Kyo ließ seine Stäbchen fallen und sah den Älteren verlegen an „Oh.. hab ich wohl vergessen“ Die seufzte und strich ihm über die Wange. „Willst du, dass ich mitkomme?“ Kyo schluckte. Was sollte er darauf nun antworten? Er wusste es ja selbst nicht. Die gab ihm die Kraft, die er brauchte, aber Kyo wollte nicht, dass er ihn so schwach und zerbrechlich sah. Er zuckte nur mit den Schultern. Sollte Die doch selbst entscheiden, ob er mitkommen wollte oder nicht. Der Ältere seufzte erneut und sah Kyo an. Natürlich würde er wieder mitkommen, würde Kyos klägliche Versuche zu laufen mitbekommen und ihm, wenn auch ungewollt, mitleidige Blicke zuwerfen. Kyo wollte kein Mitleid.. noch nicht mal von ihm, doch er konnte verstehen, dass Die ihm helfen wollte.. schließlich waren sie die besten Freunde. „Du.. Die?“ „Mmh...?“ Er sah in die wunderschönen braunen Augen des Rothaarigen. „Die wollen mich hier nicht mehr haben...“ Ein breites Grinsen. „Ist doch klasse!“ „Nya...“ Der Ältere sah ihn sowohl besorgt, als auch fragend an. „Kyo.. was ist denn los?“ Der Kleinere seufzte und wurde rot. „Na ja.. ich bin ja nun.. ganz alleine.. und.. ich glaube nicht, dass ich das in der ersten Zeit alleine schaffen werde...“ Verlegen kaute er auf seiner Unterlippe herum und spielte mit den Stoff der Bettdecke. „..ich wollte nur fragen, ob du vielleicht eine Weile zu mir ziehen könntest, um mir zu helfen.. natürlich nur, wenn er dir keine Umstände macht und die Miete bezahle ich natürlich!“ Erwartungsvoll sah der Jüngere ihn an aus seinen treuen Augen an. „Ist doch kein Problem“, lächelte Die. Kyo grinste happy und legte die Arme um ihn. „Hab dich lieb, Daisuke“ „Ich dich auch Tooru“ Die lachte leise, als er das Murren hörte und merkte, wie ihn der Blonde in den Bauch piekste. „Nicht diesen Namen“, murmelte er und funkelte Die böse an. Die setzte ein verlegenes Lächeln auf und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. Der Jüngere errötete erneut und kuschelte sich in das Bett. „Bleibst du noch, bis ich eingeschlafen bin?“ Kyo liebte die Wochenenden. Da konnte Die wenigstens abends länger bleiben und er musste nicht alleine einschlafen. „Aber klar doch“ Der Kleinere smilte und murmelte ein „Danke“, ehe er sich die Decke bis zum Hals zog und die Augen schloss. „Nichts zu danken“ Er nahm die Worte Dies nur gedämpft wahr und schnurrte leise, als er Dies Hand an seinen Seiten auf und ab streichen spürte. Kyo seufzte wohlig und verschwand dann ins Land der Träume. Mit einem Lächeln betrachtete Die den kleinen Japaner. Er sah wirklich zu süß aus, wenn er schlief. Schmunzelnd warf er noch einen Blick auf den Trainingsplan und schnappte sich dann seine Sachen. Als er in der Tür stand, drehte er sich noch mal zu dem Schlafenden um und lächelte. „Bis morgen Kyo-chan“ --- Etwas geknickt sah er sich in dem leeren Zimmer um. An den Wänden waren weiße Flecken, Stellen, an denen Tage zuvor noch Bilder und Poster gehangen haben. Und nun war alles vorbei. Auch wenn sich das ein Außenstehender kaum hätte vorstellen können, so war dieser kleine, sterile Raum fast wie ein zuhause für ihn geworden und an den meisten Tagen hatte er sich sehr wohl darin gefühlt. Aber nun war das alles vorbei und irgendwie war es auch besser so. Ein letztes Mal strich er die kleine Falten des weißen Anzugs glatt, während er aus dem Fenster sah. Er schaute den Anzug an und lächelte. Wie oft hatten ihn diese kleinen Falten schon die Nerven gekostet? Aber auch das war nun vorbei. Nach einiger Zeit kam eine Frau im weißen Kittel mit einer großen Reisetasche und einem kleine Stapel Anziehsachen herein. „So Toshimasa-san, in der Tasche sind ihre ganzen Sachen und das habe ich Ihnen rausgelegt, damit Sie es jetzt anziehen können. Während Sie sich umziehen hole ich schon mal die Papiere, die der Arzt für sie vorbereitet hat“ Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen verschwand sie wieder. Toshimasa zog still den weißen Anzug aus und legte ihn ordentlich zusammengefaltet auf sein Bett. Dann schlüpfte er in die Jeans, das Shirt und die Sweatjacke, welche ihm rausgelegt worden waren. Er hatte die Sachen noch nicht allzu lange und trotzdem waren sie ihm schon zu groß. „Hier sind Ihre Papiere zur Entlassung. Viel Glück da draußen. Werden Sie denn noch weiterhin Sitzungen haben?“ Der Angesprochene nickte. „Einmal pro Woche dürfen Sie mich vorerst noch ertragen“ Die Frau grinste und sah Toshimasa an. „Ach was... Also ihr Taxi steht dann unten bereit. Bis dann“ “Wiedersehen.. und danke“ Mit einem leichten Lächeln nahm er seine Tasche und sah sich noch mal in dem Raum um. „Tschüss... werde dich ja irgendwie vermissen“ Der Schwarzhaarige drehte sich seufzend um und ging raus in die Freiheit. Draußen zündete er sich erstmal eine Zigarette an und ließ den Blick noch mal durch den Park, der auch zu dem angrenzenden Krankenhaus gehörte, gleiten. Er blieb dabei an zwei jungen Männern hängen. Der Kleinere von beiden saß an einen Baum gelehnt, der Größere lag mit seinem Kopf auf dessen Schoß. Toshimasa hatte die beiden schon öfter gesehen und sie insgeheim wirklich beneidet. Nun stand der große Rothaarige auf und hob den Kleineren zurück in seinen Rollsuhl. Schon durch das bloße Zugucken merkte Toshimasa, wie sehr sich diese beiden lieben mussten. Der Anblick stimmte ihn traurig. Er zog erneut an seiner Zigarette und trat sie schließlich auf dem Boden aus. ein letzte Blick zu den beiden. Ein erneutes Seufzen. Er hörte das Taxi hupen, schulterte seine Tasche, verließ mit dem Gedanken, dass er wohl nie mehr so eine Liebe finden würde, das Gelände und machte sich auf in sein neues Leben. [..........] so.. das war das erste Kapitel meiner ersten Dir en grey FanFic. Ich hoffe, sie sagt euch einigermaßen zu ^^““ Der Text am Anfang entstammt aus dem Lied „Alles aus Liebe“ von den Toten Hosen. Warum genau sie entstanden ist weiß ich gar nicht mehr wirklich. Ich wollte nur unbedingt mal Kaoru als Psychiater dastehen lassen :3 okay.. auf Kommentare würde ich mich sehr freuen ^.^ Bye Kao Kapitel 2: Welcome home ----------------------- Kapitel 2: Welcome Home Worte sind dafür zu schwach, ich befürchte, du glaubst mir nicht. Mir kommt es vor, als ob mich jemand warnt, dieses Märchen wird nicht gut ausgehen. Müde ließ sich Shinya auf das große Sofa fallen. Sofort kuschelte er sich ein und schloss die Augen. Nach kurzer Zeit hörte er, wie Kaoru ins Wohnzimmer kam und zwei Bierflaschen auf den kleinen Glastisch stellte. Er setzte sich neben den Jüngeren und strich über seinen Rücken. „Die Kleine schläft jetzt“ Shinya seufzte wohlig und schnurrte leise. „Schön“ „Was hältst du davon, wenn wir morgen was schönes mit ihr unternehmen? Eis essen, Zoo, Spazieren gehen.. irgendwie so was..“ Shinya schlug die Augen auf und sah in Kaorus lächelndes Gesicht. „Das hätte eh keinen Sinn.. sie würde mich nicht beachten.. sie hasst mich..“ Kaoru seufzte. „Nein, sie hasst dich nicht.. Es ist eine schwere Situation für sie und natürlich hat sie es schwer, damit klar zu kommen. Es entspricht nicht ihrem Bild einer „normalen“ Familie. Sie muss sich erst an den Gedanken gewöhnen. Außerdem spielen die Einflüsse aus ihrem Umfeld eine große Rolle. Sie..“ „Yukiko“, murmele Shinya leise und seufzte, „schon verstanden“ Er schloss erneut die Augen und kuschelte sich ein. Kaoru sah auf ihn herab, während er sich sein Bier nahm und sich zurücklehnte. Shinya hasste es, wenn er ständig den Psychologen raushängen ließ. Aber was hatte er erwartet? Schließlich war es sein Job. Es war ungefähr 3 Jahre her, als sie sich das erste Mal gesehen hatten. Kaoru hatte gerade in dieser renommierten Klinik angefangen. Er war ein sehr talentierter Psychologe, der bis zu diesem Zeitpunkt jeden heilen konnte. Doch dann kam Terachi Shinya zu ihm. Es war der erste Fall, mit dem er in der neuen Klinik konfrontiert war und er bereitet ihm von Anfang an Kopfschmerzen. Draußen regnete es in Strömen, während Kaoru an seinem Schreibtisch saß. Kurze Zeit später begrüßte er mit einem freundlichen Lächeln den großen, schlanken Mann, der ihn schüchtern und unsicher ansah. „Setzen Sie sich doch“, dem Angesprochenen schoss die Röte ins Gesicht, als er sich zögernd auf dem schwarzen Ledersofa niederließ. Vor allem am Anfang verliefen ihre Gespräche sehr schleppend. Shinya bekam fast keinen Ton raus und wenn doch, redeten sie eher über belanglose Sachen. Kaoru hatte keine Probleme mit der Verschwiegenheit Shinyas. Er hatte öfter Patienten gehabt, die einfach nicht reden wollten und bis jetzt hatte er immer alle zum Reden gebracht. Vielmehr machte ihm das Gefühl sorgen, welches ihn jedes Mal beschlich, wenn er Shinya sah. Er fühlte sich so stark zu diesem zierlichen Geschöpf hingezogen, dass er sich an manchen Tagen stark zurückhalten musste, ihm nicht um den Hals zu fallen, ihn ganz fest an sich zu drücken, über seinen Rücken zu streichen und ihm ins Ohr zu hauchen, dass alles gut werden würde und er immer für ihn da sei. Natürlich durfte er seines Berufes wegen keine derartige Beziehung zu seinen Patienten aufbauen, aber das war das kleinere Problem des jungen Arztes. Er konnte den Fall Terachi Shinya jederzeit abgeben und sich somit aus der Affäre ziehen. Viel fataler dagegen war es, dass jeden Abend seine Frau und seine 1-jährige Tochter auf ihn warteten. Kaoru liebte sie beide abgöttisch, doch die Beziehung zu seiner Frau war einfach nicht mehr dieselbe. Zumindest nicht für ihn. Jedes Mal, wenn er sie sah, beschlich ihn das Gefühl, dass er nur noch eine tiefe Freundschaft für sie empfand. Kein Hass. Keine Abneigung. Einfach nur Freundschaft. Um sich nichts anmerken zu lassen, benahm er sich wie immer und schlief noch mit ihr, doch das war für ihn längst nicht mehr von Bedeutung. Ein Jahr schleppte sich Kaoru so durch sein Leben. Der fürsorgliche Familienvater und Ehemann.. mit einer geheimen Sehnsucht, von der keiner wissen durfte. Natürlich hasste er diese Art von Leben und er wollte nichts mehr, als es endlich zu ändern. Und es kam wie er wollte... --- „So Kyo-chan, dann wollen wir mal mmh?“ Die grinste den Kleineren breit an und legte den kleinen Koffer auf seinen Schoß. Kyo lächelte den Rothaarigen an und sah sich in dem Zimmer um. Endlich konnte er dieses grässliche Krankenhaus hinter sich lassen. Er hasste Krankenhäuser. Sie waren für ihn nur mit Schmerzen und Trauer verbunden. Mit einem Lächeln sah er zu Die, der noch ein paar Kleinigkeiten zusammen packte. Wie dankbar er diesem Menschen doch war. Die hatte ihn noch nie im Stich gelassen und war immer für ihn da gewesen. Vor einem Jahr hatte er sogar seine langjährige Freundin verlassen, als sie von ihm verlangte, sich nicht mehr mit Kyo zu treffen, wenn er weiterhin mit ihr zusammenbleiben wollte. Für Die war sofort klar, dass er sich für Kyo entscheiden würde. Kyo war empört darüber und verlangte von ihm, zu ihr zurück zu kehren, schließlich wollte er nicht, dass Die wegen ihm unglücklich wird. Doch Die sah ihn nur lächelnd an. „Nein Kyo.. du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben.. du bist ein Teil von mir und ich werde dich nie fallen lassen. Wer unsere enge Freundschaft nicht akzeptiert, der ist es nicht wert, mit mir zusammen zu leben..“ Natürlich konnte Die nicht ahnen, was er mit diesen Worten schon damals in Kyo ausgelöst hat. Natürlich hatte Kyo die Gefühle, die Die in ihm noch verstärkt hat, zu verdrängen versucht. Und natürlich war er kläglich gescheitert und nur noch bedrückter und zurückgezogener geworden. Die hatte diese Veränderung mit Argwohn betrachtet, sie aber auf Kyo´s jahrelange Einsamkeit zurückgeführt. Die beiden kannten sich seit Die´s 7. Lebensjahr. Damals war dieser mit seinen Eltern in den kleinen Vorort Kyotos gezogen, direkt neben das Haus, in dem Kyo mit seinen Eltern wohnte. Ihre Eltern hatten sich sofort miteinander angefreundet und auch Kyo und Die verstanden sich auf Anhieb. Der 1 Jahr jüngere Kyo war ein sehr stilles und ruhiges Kind, ganz im Gegensatz zu dem aufbrausenden Daisuke. Doch trotz allem oder gerade deswegen hatte er sofort Gefallen an dem immer lächelnden Japaner gefunden. Manchmal fragte sich Kyo, ob er sich schon damals in Die verliebt hatte. Eigentlich war der Gedanke absurd, doch Kyo wusste ganz genau, dass er sich vom ersten Augenblick an zu dem Älteren hingezogen gefühlt hatte und ihn nie wieder gehen lassen wollte. Die wusste natürlich nicht, wie viel Kyo ihm zu verdanken hatte. Er war immer für ihn da gewesen, hatte ihn getröstet, wenn es ihm schlecht ging und ihn aufgeheitert. Nur in seiner Gegenwart konnte der Kleinere lachen, nur bei Die fühlte er sich wohl und nur ihm konnte er seine Probleme erzählen. Abgesehen von einer Sache, die nie ans Tageslicht kommen durfte. Ihre Freundschaft hatte schon vielen Problemen stand gehalten und einige Krisen überwunden. Dennoch hatte Kyo das Gefühl, dass sie diesem Geständnis nicht standhalten würde. Nach all den Jahren hatte er gedacht, dass seine Gefühle irgendwann verschwinden würden, doch es wurde nur noch schlimmer. Vor allem jetzt, wo er Die jeden Tag sah, jeden Tag seine Nähe spürte, seine sanfte Stimme vernahm und Die ihm jeden Tag dieses strahlende Lächeln schenkte. “So.. ich bin dann fertig“ Ein freundliches Lächeln und eine andere Tasche, die Die aus Kyo´s Schoß ablud. Kyo lachte und sah den Größeren an. „Jetzt müssen wir nur noch deinen Trainingsplan holen und dann kanns losgehen“ Kyo nickte nur leicht und wurde von Die raus geschoben. Zusammen holten sie Kyo´s Trainingsplan und verabschiedeten sich noch von den Krankenschwestern. „Du strahlst ja so“ „Ich bin nur froh, hier raus zu kommen“ Er lächelte glücklich und sah sich noch mal um. 6 Monate war er hier drin gewesen.. und jeden Tag war Die da gewesen. Jetzt würde er in sein neues Leben gehen.. und wieder würde Die bei ihm sein. --- Toshiya lehnte seinen Kopf an die Fensterscheibe des Taxis und starrte hinaus. Ein leises Seufzen war zu hören. Er zog den Ärmel seiner Sweatjacke ein Stück hoch und betrachtete seinen Unterarm.. Mit einem Finger strich er über die feinen blassen Narben, die sich über die Jahre angesammelt hatten. Ob es wieder anfangen würde? Er wusste es nicht. Gewiss, der Arzt hatte ihm gesagt, er wäre auch davon geheilt. Aber war er das wirklich? Mit einem erneuten Seufzen bedeckte er die Narben wieder mit seinem Ärmel. Er war ein guter Arzt gewesen.. Toshimasa vertraute auf sein Urteil. Dieser Arzt hatte es innerhalb erstaunlich kurzer Zeit geschafft, ihn zum Reden zu bringen, ihn dazu zu bringen, seine Fehler endlich ein zu gestehen und er hatte es schließlich vollbracht, ihn zu heilen. War er überhaupt geheilt? Bestimmt, aber was, wenn es wieder losging? Seit 2 Jahren hatte er ohne Probleme auf das Ritzen verzichten können, aber was war mit all den anderen Sachen? Lächelnd bedankte er sich bei dem Fahrer und ging hinauf in seine Wohnung. Er war schon immer gut darin, seine Probleme und Sorgen nach außen hin vor den anderen zu verstecken und immer hatte es geklappt. Schweigend sah er sich in seiner Wohnung um. Natürlich hatte sich nichts verändert und doch.. eine Sache fehlte. Seine Schwester hatte sich die letzten 2 Jahre um die Wohnung gekümmert und hier und da ein bisschen aufgeräumt. Aber die schmerzlichen Erinnerungen, die mit dieser Wohnung verbunden waren, konnte sie nicht so einfach wegwischen. Toshiya ging in sein Wohnzimmer. Sie hatte eine neue Fensterscheibe einsetzen lassen und die ganzen Scherben und Bruchstücke beseitigt. Dankbar ließ er sich auf seine Couch fallen und blickte aus den hellen Teppich in der Mitte des Raumes. Die dunklen, getrockneten Blutflecken hoben sich erheblich von dem cremefarbenen Teppich ab. Offensichtlich hatte sie versucht, die Flecken zu entfernen, aber gelungen war es ihr nicht. Er steckte sich eine Zigarette an und blickte weiter auf das Blut. „Es tut mir leid.. ab morgen werde ich alles wieder gut machen und mich ändern... ich versprechs..“ [.....] Chapter 2 successfully finished ^^ freut mich sehr, dass die FanFic so gut an zu kommen scheint.. ich hoffe das bleibt auch so ^^ Vielen lieben dank für all die lieben comments ^^ hat mich sehr gefreut [und ich freu mich auch sehr über mehr ;)] also dann wir sehen uns in chapter 3 ^^~ Kapitel 3: Rip out the wings of a Butterfly ------------------------------------------- Kapitel 3: Rip out the wings of a Butterfly Es ist die Eifersucht, die mich auffrisst, immer dann, wenn du nicht in meiner Nähe bist. Von Dr. Jekyll werde ich zu Mr. Hyde, ich kann nichts dagegen tun, plötzlich ist es so weit. Ich bin kurz davor durchzudrehn, aus Angst, dich zu verliern. Und dass uns jetzt kein Unglück geschieht, dafür kann ich nicht garantiern. Es war ein lauwarmer Sommertag und Kaoru wartete auf seinen 18 Uhr Termin. Entspannt lehnte er sich zurück. 17.50 Uhr. In genau 10 Minuten würde er hier aufkreuzen. Er war immer pünktlich. „Dr. Niikura? Ich gehe dann mal“ Lächelnd sah Kaoru seine Sekretärin an. Normalerweise verließ er das Büro immer vor oder mit ihr, doch an diesem Tag hatte sie ihn gebeten, aufgrund einer Verabredung früher gehen zu dürfen. „Ist ok. Bis morgen und viel Spaß“ „Dankeschön.. und lassen Sie sich von Terachi-san nicht allzu sehr ärgern.“ Kaoru musste unweigerlich lachen. Natürlich erzählte er ihr kein Wort von dem, was ihm seine Patienten erzählten. Aber sie war nicht dumm. Kaoru kam jedes Mal, wenn Shinya wieder nicht geredet hatte niedergeschlagen aus seinem Büro und sie konnte 1 und 1 zusammenzählen, ohne dass Kaoru auch nur den Mund aufmachte. Ok.. alles konnte sie sich nicht zusammenreimen, aber das war auch gut so. 18.02 Uhr. Shinya war noch immer nicht da. Kaoru trommelte ungeduldig auf seinem Schreibtisch rum. Dann hielt er inne. Was sollte das? Viele seiner Patienten verspäteten sich... er war es doch gewohnt.. aber bei Shinya war es irgendwie anders. In diesem ganzen Jahr war er nicht einmal unpünktlich erschienen, hatte alle seine Termine wahr genommen und nie einen verschieben müssen. 18.10 Uhr. War es normal, dass er sich Sorgen machte? Wohl ehe nicht.. 10 Minuten.. er hatte schon schlimmeres erlebt. Sein Blick fiel auf das Bild von seiner Frau und seiner Tochter. Shinya hatte öfter gesagt wie süß er die Kleine fand. Über seine Frau allerdings hat er nie ein Wort verloren. Kaoru seufzte leise und legte das Bild in die oberste Schublade seines Schreibtisches. In den letzten Sitzungen mit Shinya hatte er das öfter getan. Warum wusste er selbst nicht so genau. Nach ein paar Minuten ging die Tür auf und Kaoru hörte ein leises Schluchzen. „Shinya?“, flüsterte er besorgt und stand langsam auf. Kurze Zeit später sah er den schmalen Körper vor sich . Tränen liefen über Shinya´s Wangen und er schluchzte erneut. Still ging er auf das Sofa zu und setzte sich. „Shinya... was ist los?“ Normalerweise reichte Kaoru seinen Patienten in solchen Situationen eine Packung Taschentücher, aber jetzt konnte er das nicht. Natürlich wusste er, dass es nicht richtig war und er seine Zulassung verlieren könnte, doch das war ihm in diesem Moment egal. Schüchtern setzte er sich neben Shinya und legte die Arme um ihn. „Sscht.. nicht weinen.. ganz ruhig.. erzähl mir was passiert ist..“ „Er.. er hat.. mich wieder geschlagen“ Shinya versuchte sein Schluchzen zu unterdrücken, doch es gelang ihm nicht. Er krallte sich in Kaoru Hemd fest und begann zu zittern. „Aber.. ich dachte, ihr seid nicht mehr zusammen.. er war doch ausgezogen“ “Das hat ihn nicht davon abgehalten, dort aufzukreuzen.. außerdem ist es immer noch seine Wohnung..“ flüsterte er leise. Kaoru seufzte und strich vorsichtig über den schmalen Rücken. Seit Shinya 2 Jahre alt war wurde er regelmäßig von seiner Mutter geschlagen. Sie gab ihm die Schuld an dem Tod seines Vaters und beschimpfte ihn ständig, er wäre zu nichts zu gebrauchen und sei aufgrund seines androgynen Aussehens kein richtiger Mann. Von diesem Augenblick an begann Shinya´s Verachtung Frauen gegenüber. In der Schule wurde es nicht besser. Die Jungen hänselten ihn wegen seines Aussehens und seiner Schüchternheit. Die Mädchen dagegen fühlten sich sofort zu ihm hingezogen. Natürlich wollte Shinya nichts von ihnen wissen und versuchte, sie zu ignorieren, doch es gelang ihm nicht... Der Stein geriet ins Rollen, als Shinya 15 war. Nach langem Drängen konnte ihn eines der Mädchen aus seiner Klasse dazu bringen, mit ihm aus zu gehen. Schon zum damaligen Zeitpunkt war Shinya sehr stark, das er regelmäßig trainierte und Schlagzeug spielte. Obwohl es ein sehr netter Abend gewesen war, empfand Shinya ihr gegenüber noch immer eine widerliche Abneigung. In ihrem jugendlichen Eifer dachte sie, ein Abschiedskuss sei eine gute Idee, doch leider lag sie falsch... In den nächsten 3 Jahren hatte Shinya 10 weitere Mädchen brutal vergewaltigt und nie hatte eine von ihnen auch nur ein Wort gesagt. Für ihn waren diese Vergewaltigungen keine Befriedigung oder dergleichen. Es machte ihm noch nicht mal Spaß. Es war lediglich Rache an dem, was seine Mutter ihm damals angetan hat. Dann lernte er ihn kennen. Shinya erwähnte Kaoru gegenüber nie seinen Namen. Er sagte nur, dass er die erste Person war, die er aufrichtig liebte und dass dies die schönste und furchtbarste Beziehung war, die er je gehabt hat. Die ersten beiden Jahre verliefen fast perfekt. Shinya´s Drang, Frauen zu vergewaltigen wurde immer geringer, je besser seine Beziehung verlief und auch seine Beziehung zu IHM wurde stärker. Doch plötzlich entfernte er sich immer mehr von Shinya, manchmal wurde er sogar grob und verspottete ihn. Shinya hatte ihm nie von seiner Vergangenheit erzählt. Er hatte lediglich gesagt, dass er ihn vor schlimmen Taten gerettet hat und dass er ihm sehr dankbar dafür war. Seine Distanz und der Spott wurden nicht besser, als er erfuhr, dass Shinya ahnungslose Frauen vergewaltigt hatte und auch nun trotz ihrer, in seinen Augen intakten, Beziehung wieder damit angefangen hatte. Doch anstatt zur Polizei zu gehen, schlug er auf Shinya ein und sagte ihm er würde nur ihm gehören und dass er dafür sorgen würde, dass er nie wieder Kontakt zu anderen Männern oder Frauen haben dürfte. Shinya wollte sich das nicht gefallen lassen und auch alte Erinnerungen an seine Mutter kamen wieder in ihm hoch. Aber er konnte sich nicht wehren. Er hatte Angst und liebte diesen Mann zu sehr. Egal was er ihm antat, er kam nicht los von ihm. Außerdem hätte er ihn sicher getötet, hätte er ihn verlassen. Aber vielleicht war der Tod genau das, was Shinya verdient hatte... Er hasste es, Angst vor ihm haben zu müssen. Aber er kam nicht von ihm los. Ihn bei der Polizei zu melden kam nicht in Frage. Denn egal was Shinya tat, er konnte ihm weitaus schlimmeres antun. Also fügte er sich ihm und tat alles was er sagte. Zumindest tat er so... Shinya konnte seinen Drang weiterhin nicht zurückhalten und die ständige Prügel seines Freundes machten die Sache keineswegs besser. Als er sein Vertrauen einigermaßen wieder gewonnen hatte und nicht mehr von ihm zu Hause eingesperrt wollte, begann Shinya erneut, Frauen zu vergewaltigen. Doch er musste schrecklich aufpassen, nicht von ihm erwischt zu werden. Aber wie alles in Shinya´s bisherigem Leben ging auch das schief und sein Freund erwischte ihn erneut dabei, wie er sich an einer Frau vergriff. Sofort zerrte er den Kleineren zurück in seine Wohnung und schlug ihn fast bewusstlos. Kurze Zeit später stand die Polizei in der Tür und verhaftete ihn. Shinya wurde in ein Krankenhaus gebracht. Niemand verlor ein Wort darüber, was Shinya getan hatte. Er vermutete, dass die Frau, an der er sich vergriffen hat die Polizei geholt hatte, aber in Wirklichkeit waren es die Nachbarn gewesen, die Shinya´s Schreie gehört hatten. Der Prozess war ein paar Wochen später als Shinya fast vollkommen genesen war. Auch hier fiel kein Wort über seine heimlichen Triebe. Er wunderte sich oft darüber, aber eigentlich war es ihm nur recht. Sein Freund kam in eine psychiatrische Klinik. Shinya hatte ihn nicht einmal besucht. Es fand lediglich ein Telefonat statt, in dem der Jüngere ihm eröffnete, dass nun endgültig Schluss sei. Sein Freund tobte und Shinya würde seinen letzten Satz nie vergessen: „Du gehörst mir, Terachi Shinya und niemand anders wird dich je wieder haben.. dafür sorge ich schon!“ Dann legte er auf. Die ganze Geschichte war nun 3 Jahre her. Vor 1 Jahr hatte Shinya es einfach nicht mehr ausgehalten und war in Kaoru´s Praxis gekommen. Und nun saß er hier in seinen Armen und weinte bitter vor sich hin. „Er.. hat rausgefunden, dass ich zu Ihnen gehe..er.. ist eifersüchtig.. immer noch.. vorhin.. im Moment hat er Ausgang. Gute Führung.. er ist von seinen Aufpassern abgehauen.. da kam er zu unserer alten Wohnung und..“ Shinya schluckte und nach einem erneuten Schluchzen war nur noch ein leises Wimmern von Shinya zu hören. Vorsichtig strich Kaoru über Shinyas Bauch. Dieser zuckte leicht und biss sich auf die Unterlippe. Das hatte ER auch immer getan... aber es hatte sich längst nicht so gut angefühlt. Schweigend hob Kaoru das Shirt des Jüngeren ein Stück hoch und erschrak, als er den tiefen Einschnitt an Shinya´s Seite entdeckte. “Bitte.. verraten Sie nichts“, hauchte Shinya leise und sah den Arzt aus ängstlichen Augen an. Kaoru seufzte. Er drückte den Braunhaarigen sanft auf die Couch und verarztete schließlich seine Wunde. “Danke..“, wisperte dieser und schloss die Augen. „Nichts zu danken.“ Kaoru schenkte ihm ein sanftes Lächeln und strich über Shinya´s Wange. “Hören Sie zu, Shinya.. am besten Sie ziehen da aus.. das hätten Sie schon längst tun sollen.. dann sind sie wenigstens etwas sicherer..“ Shinya nickte stumm und vergrub sein Gesicht in Kaoru´s Hemd. Der Arzt kraulte ihn beruhigend und drückte ihn vorsichtig an sich. Kaoru spürte, wie Shinya sich in seinen Armen entspannte und sich immer enger an ihn kuschelte. Er wusste wie falsch das alles war und dass er seine Gefühle unter Kontrolle bringen musste, doch er genoss diese neue Vertrautheit viel zu sehr. Nach einer Weile hob Shinya den Kopf und legte seine vollen Lippen auf die von Kaoru. Sein Herz schlug schneller und er konnte spüren, wie er junge Arzt erschrak. Doch Shinya ließ sich davon nicht beirren. Der tiefe Schmerz in ihm, den nur Kaoru lindern konnte, die vertraute Atmosphäre zwischen ihnen und der wohltuende Duft der Arztes benebelten seine Sinne und brachte ihn dazu, die Arme um den Älteren zu legen. Zu seinem eigenen Erstaunen löste Kaoru sich nicht von ihm, obwohl sie beide wussten, wie falsch das alles war. Kaoru keuchte leise und kraulte Shinya´s Nacken, während er seine Zunge umspielte. Wie lange hatte er sich das insgeheim, herbei gesehnt? Er bekam eine Gänsehaut, als er Shinya´s mittlerweile fast nackten Körper auf seinem spürte. Unwillig, sich irgendwie zu wehren, ließ er sich zurück sinken und strich über Shinya´s schmale Arme. Dieser bewegte sich langsam auf dem Arzt und begann , dessen Hemd auf zu knöpfen. Kaoru wurde mulmig zumute, dennoch ließ er es geschehen. Er spürte Shinya´s warme Hände auf seiner Brust, merkte wie sein Herz raste und seine weiche Haut von einer wohligen Gänsehaut überzogen wurde. Plötzlich löste Shinya den Kuss und Kaoru murrte leise. Der Braunhaarige kicherte dadurch und hauchte kleine Küsse auf den Hals des Arztes, während seine Hände über dessen flachen Bauch wanderten. Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht vermuten würde, war Shinya was Sex anging nicht gerade zurückhaltend und konnte auch ganz schön schnell zur Sache kommen. Gerade das verwunderte Kaoru und er musste sich eingestehen, dass es ihn gerade deshalb sehr erregte. Er bog den Rücken durch, als er die zierlichen Hände an seinem Glied spürte und gab sogleich ein wohliges Keuchen von sich. Shinya knabberte mittlerweile an seinen steifen Brustwarzen und begann, sein Glied zu massieren. „Mmh… Shinya..“, entkam es den schmalen Lippen. Natürlich wusste Kaoru, dass Shinya schon viel zu weit gegangen war, aber er konnte sich einfach nicht wehren. Aber was fast noch schlimmer war… er wollte es auch gar nicht. Shinya’s Berührungen taten zu gut, um sich ihnen zu entziehen. Kaoru kam es vor, als wusste Shinya genau, was er gern hatte und wie er ihn an zu fassen hatte. Eine Eigenschaft, die Yuki bis jetzt immer gefehlt hatte. Vorsichtig bewegte sich der schlanke Körper auf ihm, begann seine Erregung an Kaoru‘s zu reiben. Von Shinya war ein leises Stöhnen zu hören und er kraulte mit einer Hand Kaoru’s Bauch, wahrend er mit der anderen nach seiner Hose tastetet. Kurz durchwühlte er die Taschen und murrte laut, als er den gesuchten Gegenstand nicht fand. Kaoru sah ihn fragend an, doch Shinya schüttelte nur den Kopf und rieb sich fester an ihm. Nach einer Weile rutschte er langsam zwischen Kaorus gespreizte Beine, zog ihm die Hose und Boxershorts nun endgültig aus und beugte sich über sein Glied. Kaoru stöhnte als er Shinya’s heißen Atem spürte und streckte ihm sofort sein Becken entgegen. Shinya kam der Aufforderung gerne entgegen und schloss die Lippen um Kaorus Erregung. Langsam umspielte er diese mit seiner Zunge, dabei genoss er die wohligen Geräusche, die der junge Arzt von sich gab und wurde mit der Zeit sogar leidenschaftlicher. Er schabte mit den Zähnen vorsichtig über die weiche Haut und machte leichte Schluckbewegungen, als Kaoru in seinen Mund stieß. Ein weiteres lautes Stöhnen entglitt dem Älteren und er krallte sich in Shinya’s Haaren fest. Das war purer Wahnsinn. Natürlich hatte er schon den ein oder anderen Blowjob von seiner Frau bekommen, aber sie hatte nie gewusst, wie sie ihn zur Extase hätte bringen können. Shinya dagegen wusste das sehr wohl. Noch nie hatte Kaoru so etwas erlebt. Er genoss das Gefühl, dass sein Partner genau wusste, was er wollte und was ihm gefiel. Shinya’s Bewegungen wurden entschlossener, fast fordernder und er saugte fester an Kaoru’s Penis, sodass dieser sich bald nicht mehr zurückhalten konnte. Mit einem lauten Stöhnen kam er in Shinya’s Mund, füllte diesen mit der weißen, warmen Flüssigkeit. Shinya schnurrte leise und schluckte alles genüsslich. Er leckte noch die letzten Tropfen von seiner Spitze, ehe er zu ihm hoch rutschte und ihm einen leidenschaftlichen Kuss aufdrückte. „Das war… Wahnsinn..“, nuschelte der verschwitzte Arzt gegen die vollen Lippen. Shinya wischte die kleinen Schweißperlen auf seiner Stirn zärtlich bei Seite und lauschte Kaoru’s unregelmäßigem Atem. „Danke…“, sagte er lächelnd und kraulte Kaoru’s Brust. Er merkte, dass Kaoru ihn etwas unsicher ansah. Auch wenn sein steifes Glied schon fast schmerzte, konnte er Kaoru zu nichts zwingen. Dennoch führte er die Hand des Älteren vorsichtig zu seiner Erektion. Zunächst etwas zaghaft, begann Kaoru das steife Glied zu massieren, sodass Shinya leise stöhnte. „Hai.. Kaoru… fester…“, keuchte er und schmiegte sich an seine Hand. Kaoru tat ihm den Gefallen und pumpte seinen Penis fest. Er genoss Shinya’s Stöhnen und die Tatsache, dass er dessen Glied berühren durfte, machte ihn unheimlich an. Es dauerte nicht lange bis Shinya in seiner Hand kam und er musste Kichern, weil Kaoru dies nicht zu bemerken schien. Der Jüngere ließ sich vorsichtig auf ihn sinken und betrachtet amüsiert, wie Kaoru auf seine Hand starrte, unsicher, was er als nächstes tun sollte. „Leck es ab…“, Shinya sah ihn an und lächelte leicht. Ihm gefiel Kaoru’s Schüchternheit. Es sah einfach zu süß aus, wie der Schwarzhaarige rot wurde und weiter auf seine Hand schaute. Noch etwas unsicher leckte er dann aber einen Finger nach dem anderen ab. Der Geschmack war noch gewöhnungsbedürftig für ihn, aber keineswegs ekelhaft. Als er fertig war drückte Shinya ihm erneut einen Kuss auf und leckte dabei den Rest Sperma von Kao’s Lippen. Wohlig seufzend schmiegte er sich an ihn und schloss die Augen. Er merkte noch, wie Kaoru die Decke um sie beide legte und durch seine Haare strich. Irgendwo klingelte ein Telefon, aber Shinya nahm dies gar nicht wahr. Er kuschelte sich eng an den Älteren und schlief erschöpft in dessen Armen ein. --- Die’s Wohnung lag im 2. Stock eines großen Mehrfamilienhauses. Kyo hatte sie immer gemocht. Sie war hell und strahlte eine angenehme Wärme und Geborgenheit aus. Der Großteil der Wohnung war in Rot-tönen gehalten, die Möbel waren fast überwiegend schwarz oder silber. Kyo mochte diesen Kontrast schon immer und bewunderte Die insgeheim für seinen Geschmack. Die beschwerte sich oft, dass seine Wohnung viel zu klein sei, aber Kyo fand das ganz und gar nicht. Im Gegensatz zu dem kleinen Loch, in dem er wohnte, war sie sogar riesig. Die hatte öfter versucht, ihn zu überreden dort aus zu ziehen, aber Kyo hätte sich nie eine andere Wohnung leisten können und das letzte, was er wollte war von jemandem abhängig sein zu müssen. Ein sarkastisches Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. Zu dumm, dass er genau jetzt nur von anderen abhängig war. „Was ist los?“ Die sah ihn etwas besorgt an. Er hatte Kyo erst hoch getragen und Rollstuhl und Gepäck später hoch geholt. „Nichts… was soll sein?“ „Du hast so komisch gegrinst…“ Kyo schüttelte nur den Kopf und lehnte sich zurück. Er kuschelte sich auf der schwarzen Couch ein und seufzte lautlos. Kurz darauf spürte er Die’s Hand über seine Wange streicheln. „Ich kann dir morgen deine Sachen aus der Wohnung holen. Heute Nacht kannst du bei mir im Bett schlafen… wenn du möchtest, kann ich dir dein Bett holen… ansonsten habe ich nichts dagegen, wenn du mit in meinem schläfst…“ Natürlich hatte Die nichts dagegen. Warum sollte er auch? Sie hatten sich öfter zusammen in ein Bett gekuschelt und waren Arm in Arm eingeschlafen. Aber was für Die ein gemütliches Beisammensein war, war für Kyo jedes Mal die Hölle auf Erden. Er war Die so nah und wusste, dass er ihn dennoch niemals haben konnte. Manchmal lag er in diesen Nächten stundenlang wach und weinte. Aber Die bekam nie etwas davon mit und Kyo war natürlich verdammt froh darüber. „Mein Bett ist eh zu unbequem“, murmelte er leise und schloss die Augen. Die lächelte und verwuschelte ihn sanft. „Alles ok, Kleiner?“ Natürlich wusste er, dass nichts ok war. Seit seinem Unfall war Kyo nicht mehr derselbe und dass seine Versuche, erneut zu laufen, scheiterten, machte es auch nicht besser. Aber wenn Die mal genau überlegte, war Kyo auch schon vorher meist sehr seltsam gewesen. „Ich lass dich mal alleine, mmh…?“, seufzend strich er erneut über die Wange des Blonden und ging in sein Arbeitszimmer. Kyo war froh, als Die endlich weg war. Er hatte sich auf der Couch ganz klein gemacht und stumme Tränen rannen über seine Wangen. Warum… warum musste er diesen Mann so lieben? Warum, wenn er ihn doch niemals haben konnte? Auch wenn sie öfter mal Zärtlichkeiten austauschten, wusste Kyo, dass Die ausschließlich auf Frauen stand. Natürlich wusste Die auch, dass Kyo den Frauen längst abgesagt hatte, aber es hatte ihn nie gestört. Ganz im Gegenteil sogar, er fand das ziemlich cool. Aber viel nützte Kyo das auch nicht. Mit einem leisen Schluchzen drückt er sich fester in die Couch, in der Hoffnung, ganz in ihr zu versinken. Doch auch eine halbe Stunde später lag er noch da…weinend…einsam…regungslos. Langsam setzte er sich auf und rutschte langsam von der Couch. Keuchend robbte er mit Hilfe seiner Arme ins Bad und lehnte sich gegen die Tür. „Scheiß Beine…“, knurrte er und versuchte dann, sich an dem Waschbecken hoch zu ziehen. Kyo hatte es fast geschafft, als er plötzlich abrutschte und laut krachend zu Boden fiel. Mit schmerzverzerrter Miene schaute er dann auch direkt in Die’s besorgtes Gesicht. „Kyo…was…“, der Rothaarige beugte sich zu ihm runter und sah ihn an. „Du weinst ja.“ Sofort drehte Kyo seinen Kopf zur Seite. „Ach quatsch… ich weine nicht.“ Schnell wischte er sich über die Augen und presste die Lippen aufeinander. Die seufzte. „Du hättest ruhig was sagen können…“ „Ich bin kein kleines Kind mehr!“, knurrte der Jüngere und wich weiter zurück. Die fuhr sich durch die roten Haare. „Ach man, Kyo…“ Er legte die Arme um den muskulösen, aber schmalen Körper und drückte ihn an sich. Mit der Befürchtung, dass Kyo ihn sowieso wegdrücken würde, verstärkte er seinen Griff automatisch etwas. Doch von dem Kleineren kam kein Widerstand. Er lag schlaff in Die’s Armen und außer einem leisen Schluchzen und einem gelegentlichen Zucken des kleinen Körpers bekam man nicht viel von ihm mit. Beruhigend strich Die über seinen Rücken und wisperte ihm liebe Worte ins Ohr. Er wusste, dass Kyo nicht gerne auf andere angewiesen war und dass ihm gerade das zu schaffen machte. Nun lag Kyo weinend in Die’s Armen und hasste sich dafür. Er wollte seine Nähe nicht mehr spüren, wollte nicht ständig Schwäche vor ihm zeigen, aber er konnte nicht anders. „Kyo… was ist los?“ Nur ein Kopfschütteln, gefolgt von einem leisen Schluchzen. Seufzend hielt Die den Kleinen in seinen Armen. „Du kannst mir alles erzählen…“ „Aber nicht das….“, wisperte er leise. „Wenn ich alles sage, dann meine ich alles!“ Die treuen braunen Augen blickten ernst in das Gesicht des Blonden. Am liebsten wäre Kyo weggerannt… er konnte diesem Blick einfach nicht Stand halten. Sein Herz begann schneller zu schneller zu schlafen, als Die seinen Nacken kraulte. „Ich will dir doch nur helfen…“ Kyo nickte still und vergrub sein Gesicht an Die’s Brust. „Versprich mir… dass du mir nicht böse sein wirst… tu danach einfach so, als sei nichts gewesen…“ Verwirrt sah Die ihn an, nickte dann aber. „Versprochen“ Noch nie hatte es Kyo so viel Überwindung gekostet, etwas zu sagen. Er brauchte etwas, ehe er tief durchatmete und mit zitternder Stimme sprach. „Ich habe mich in dich verliebt, Die“ Er merkte, wie sich alles in ihm zusammenzog, als der Größere sich langsam von ihm löste und ihn ungläubig ansah. „Kyo…“ Tränen kamen in ihm auf… natürlich würde Die ihn ablehnen, natürlich liebte er ihn nicht… er hatte sich nie Hoffnungen gemacht, hatte nie geglaubt, dass es etwas mit ihnen werden würde, aber trotzdem tat die Wahrheit verdammt weh. --- Das erste, was er am nächsten Morgen tat, war eine ausgiebige Dusche zu nehmen. Er genoss das warme Wasser und konnte endlich wieder so lange Duschen, wie er wollte. Er hatte schon immer gerne geduscht und vor allem lange. Es war für ihn immer befreiend gewesen, als ob er so seine ganze Last von sich waschen könnte. Natürlich hatte er das seinem Arzt erzählt und er meinte, so lange es keine Überhand nahm und zu einem krankhaften Waschzwang ausartete, sei es kein Problem. Das Wasser rann seinen nackten Körper hinab, wie immer tat es ihm gut und nur für diesen Moment fühlte er sich komplett geheilt. Eine Stunde lang stand er unter der Dusche, ehe er sich anzog und sich seine Tasche schnappte. Gedankenverloren ging er durch die Straßen in ein kleines Café, wo er sich ein ausgiebiges Frühstück und eine Zigarette genehmigte. Hier war er früher auch oft mit ihm gewesen. Meistens sonntags, nachdem sie spazieren gegangen waren. Es war mit der Zeit wie ein Ritual geworden. Seufzend zog er an der Zigarette. Es war eine wirklich schöne Zeit gewesen, doch seine Eifersucht hatte alles kaputt gemacht. Aber war wirklich nur er Schuld? Eigentlich hatte er doch einen Grund gehabt… Ein Kopfschütteln. Das alles war nun eh egal. Auch wenn er ihn noch liebte, er würde ihn nie wieder bekommen und nach allem, was er getan hatte, konnte er es auch verstehen. Irgendwie musste er die Vergangenheit hinter sich lassen, alles vergessen, was passiert war… vor allem IHN vergessen. Natürlich würde es verdammt schwer werden, aber wenigstens hat es die Therapie doch etwas leichter gemacht. Er bezahlte das Frühstück und ging hinaus. Warme Sonnenstrahlen benetzten seine weiche Haut. Trotz der Narben hatte er ein ärmelloses Shirt an, mittlerweile war ihm egal, ob sie starrten oder nicht. An einer Restauranttür entdeckte er das Schild „Aushilfe gesucht“. Es war vielleicht nicht ganz das, was er sich vorgestellt hatte, aber für den Anfang immerhin besser als nichts. [.....] puh.. ich will gar nicht sagen, wie lange das 3. Kapitel schon handschriftlich auf meinem Block existiert ^^"" aber ja.. die liebe Zeit.. jedenfalls hatte ich jetzt endlich mal Zeit und Geduld alles ab zu tippen und euch mit neuem Stoff zu versorgen.. ich hoffe updates werden demnächst schneller gehen.. das Gesamtkonzept der Story steht zumindest schon lange. Anyway.. diesmal habe ich euch mit einem ziemlich langen Kapiel gequält.. ich hoffe, dass ist ok so *lach* liest das hier überhaupt noch wer? ._. *umguck* nun ja.. wie üblich gehören diru mir leider nicht, ich hoffe, dass euch die FF gefällt und bin für konstruktive Kritik, ob positiv oder negativ, sehr offen und dankbar :3 ich wünsch euch eine gute Nacht :3 bai Kao Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)