Für Liebe lohnt es sich zu kämpfen von Bling-Bling ================================================================================ Kapitel 3: Please tell me why ----------------------------- Okay, hier nun das dritte Kapitel. Ich hoffe, die Dinge bleiben spannend und das Warten hat sich gelohnt. Ich habe noch einiges für unsere Freunde geplant. Dranbleiben lohnt sich also! ^^ Bitte lasst mich wissen, was ihr denkt. Jeder Kommentar ist willkommen. Vielen Dank fürs Lesen! ________________________________________________________________ Geschickt wich sie mir aus und ließ die Kette blitzschnell verschwinden. Ein allgemeines, scharfes „Ah!“ ging durch die Runde, während Lucia aus der Reihe tanzte und begeistert klatschte. „E-Err… Habe ich das grade richtig gesehen?!“, wollte Gepetto nun wissen und hielt Cornelia die Augen zu. Joachim nickte nur knapp und schluckte schwer. „Hol es dir doch, wenn du unbedingt willst!“, hörte ich Celia nun spotten und ich hing mit meinem Blick in ihrem Dekolleté. Mein Atem wurde schwer. Ich hatte das Gefühl, dass ich in Ohnmacht falle. „Die Tante ist gut!“, rief Anastasia nun zu allem Überfluss noch und Karin kratzte sich am Kopf, während Kurando sich ein wenig beschämt abwand. „Okay…“, meinte ich eher zu mir selbst und atmete tief aus. Ich hob langsam die Arme und legte sie mit bedachter Sanftheit, gleichzeitig mit festem Griff, an Celias Oberarme. „Du… greifst jetzt in dein…en A-Ausschnitt und holst diese Kette wieder heraus.“ Die Antwort war simpel: „Nein.“ „Eh… Bitte?“ „Vergiss es, Yuri Hyuga.“ Ruhig, Yuri, gaaaanz ruhig. Diese Dame ist garantiert nicht wie Alice. Ich schüttelte mit dem Kopf und blickte die Blondine ganz ruhig an. Sie erinnert mich so an sie. Ich entspannte automatisch meine Gesichtsmuskeln und biss mir leicht auf die Lippen. Meine Hände entkrampften sich und ich versank in diesem Blau ihrer Augen. „Woher…?“, brachte ich nur über die Lippen und biss mir schmerzhaft die Zähne zusammen. Flatternd schlossen sich meine Augenlider und ich nahm nur unklar wahr, wie die zarten Hände des Mädchens sich an meine Schultern platzierten. Dort ruhend krallten sie sich leicht in den Stoff meines Oberteils und sie stellte sich auf die Zehenspitzen, sich mir nähernd. Das Szenario stand still. Für einen Moment hatte ich das Gefühl, ich würde Alice halten. Ich sog die Luft ein und nahm einen feinen Hauch von Erde wahr. Und… etwas Blumiges. Eine Lilie vielleicht… „Ich erkläre dir alles, wenn du mich anhörst und mir hilfst.“, flüsterte ihre Stimme, so nah an meinem Ohr, dass mir ihr heißer Atem einen Schauer über den Rücken jagte. ___________________________ „Okay!“ Anastasia sprang von dem kleinen samtbezogenen Schemel auf den Boden und räumt ihn weg. Sie hatte ein riesiges Zimmer im Inneren des Schlosses organisiert und dieses nun abgeschlossen. „Hier sind wir sicher!“, meinte sie und setzte sich mit uns gemeinsam an den Tisch. Sie hatte Tee herbringen lassen und nun saßen wir da, alle schweigend. „Gut, ich… fang dann an.“, meinte Karin nun und blickte zu Celia. „Wer seid ihr beiden? Woher kommt ihr? Wieso benötigt ihr unsere Hilfe?“, schloss sie nun und blickte von Celia zu diesem Rotzlöffel, dessen Name wir immer noch nicht kannten. Er saß neben der fremden Blondine und hatte nun eine Tasse aus feinstem Porzellan in den Händen. „Dies ist Yuu… Und ich bin Celia, wie ihr wisst. Woher wir kommen ist nicht wichtig… Ich brauche bitte eure Hilfe, ich flehe euch an.“ Ihr Blick ging mir nahe. Ich sah schnell in eine andere Richtung. „Was ist geschehen?“, hörte ich noch meinen Cousin fragen und wagte wieder aus dem Augenwinkel heraus zu dem Mädchen zu sehen. Ihr Blick ruhte nur auf mir. Ich begann mich intensiv mit den Vorhängen zu beschäftigen und lauschte weiter den Erklärungen. „Ich… brauche eure Hilfe. Ich bin auf der Suche nach etwas Bestimmten. Ich benötige den Rat eines Mannes. Roger Bacon heißt er. Ich weiß, dass ihr ihn kennt. Ich brauche dringend seine Hilfe. Bitte…“ Celia hatte ihren Blick gesenkt und spielte nervös mit ihren Fingern. Sie sammelte sich gerade und schien fortfahren zu wollen, als ich wie von Sinnen Yuu anstarrte, der nun so heftig in seine Tasse pustete, dass ihm der Tee überschwappte. „Hey, du Bengel! Du hattest doch noch schwarzes Haar, als du mich umgerannt hast!?“, rief ich nun und er zuckte zusammen. Erschrocken blickte Celia zu dem Jungen, der sich nun die Hand in seine hellbraune Haarpracht schob. „Stimmt, wieso sind sie jetzt braun?“, wollte Joachim nun zu Recht wissen. Alle Blicke ruhten auf Yuu. Dieser lief knallrot an und wand sich hilfesuchend an seine Bekannte neben ihn. Die beiden tauschten nervöse Blicke aus und ich sprang auf. Meine Fäuste hoben sich fast automatisch und nun ruckten die Stühle meiner Freunde ebenfalls einer nach dem anderen zurück. „A-Ah… Hey!“ Celia erhob sich nun und hob wieder einen Arm vor Yuu. „D-Das… argh, was solls. Yuu ist ein Harmonixer. Genau wie du, Yuri.“ So schnell wie meine Arme oben waren, waren sie auch wieder unten. „W-Woah… Okay. Das… aber wieso?!“, fragte ich nochmal nach und ehe ich es versah, saßen meine ganzen Kumpanen wieder auf ihren Stühlen, fast so, als sei nichts gewesen. „Er… Kann noch nicht gut mit den Fusionen umgehen.“, meinte Celia nun schnell und blickte zu Yuu, strich ihm nun zart mit der Hand über den Kopf. „Ist doch egal! Ich will hören, was du von diesem Roger willst!“, flötete Lucia in einem Singsang daher. Gepetto hielt sich die Ohren zu, da er genau neben Lucia saß. Ich allerdings musste für meinen Teil erst einmal verdauen, dass dieser Junge auch ein Harmonixer war wie ich. Ich dachte, die einzigen Harmonixer stammen nur aus meiner Familie ab? Ich sank langsam auf den Stuhl zurück und griff nach meiner Teetasse. Ich hatte das Gefühl, dass, wenn ich etwas in der Hand halte, selbst Halt fand. Es mir ein wenig Ruhe schenkte. Pustekuchen. Celia fing zögernd auf das Drängen der Frau an weiter zu erzählen. Ihr Blick schien auf mir zu liegen, aber ich war so sehr auf die dunkle Farbe des Tees konzentriert, dass ich nichts um mich herum wahrnahm. „Ich brauche den Rat von ihm bezüglich Yuu. Irgendwas verlief bei seinen Fusionen schief. Und da er ein Meister der Magie ist, könnte er vielleicht helfen.“, schnappte ich auf und mein Blick fixierte Yuu. Dieser blickte mich unsicher an. „Er verliert immer wieder die Kontrolle über sich. Ich habe Angst, dass das irgendwann einmal ausartet…“ Celia schluckte schwer und wandte schnell blinzelnd ihr Gesicht zur Seite. „Oh… W-Wir helfen dir!“, platzte es nun aus Joachim heraus und das versetzte mir den Schlag in die Realität. Ebenso wie Anastasias Beine, die unter dem Tisch gerade schmerzvoll an meine Knie schwangen. „Argh!“, brachte ich nur heraus während Lucia schon aufgesprungen war und Celia um den Hals gefallen ist. „Wir helfen dir natürlich! U-Uh…“ „Alles in Ordnung bei dir, Lucia?“, fragte Karin nun ein wenig skeptisch und stand auf, legte die Hand an Lucias Schulter. Die Italienerin war soeben etwas von Celia abgewichen. Die Blondine blickte ratlos und tupfte sich am Auge herum. Ich erkannte in einem kurzen Moment, wie sie voller Tränen standen. „…Du riechst nach Tod.“ Ich hatte noch nie im Leben Lucia so ernst erlebt wie eben. Ihr Blick musterte die Frau, die Alice so ähnelte. „Aber das macht nichts! Ich habe dutzende Düfte für dich!“ Die Wahrsagerin strahlte von einem Ohr zum anderen, hüpfte auf und ab. Mein Kopf knallte auf den Tisch. Lucia ist so unberechenbar! Anastasia begann nun auf Lucia einzureden, wie sehr sie sich auch ein Parfüm wünschte und dass sie doch beraten werden wollte. Karin sank wieder zurück auf ihren Stuhl und Kurando lächelte ein wenig perplex. Währenddessen musterte Gepetto Celia eindringlich. Dieser alte Sack… Blanca gähnte nun und legte sich in eine Ecke, den Kopf auf den Pfoten. Alles quasselte ein wenig um mich herum, aber ich hatte immer noch eine Mission zu erfüllen. Ich schlug mit meiner Faust auf den Tisch. Dies verschaffte mir Gehör. „Schluss jetzt!“, meinte ich und funkelte in die Runde. „Celia… Wieso sollten wir dir vertrauen?“, fragte ich nun und sie lächelte mich sanft an. Argh! Wieso habe ich gefragt?! „Ich habe euch alles gesagt. Und ich bin ehrlich. Ich war es und werde es auch weiterhin sein.“, versicherte sie mir und strich sich das blonde Haar ein wenig aus dem Weg. Ganz ruhig, Yuri. Lass dich nicht von ihr um den Finger wickeln! … Allerdings wusste ich nicht, was dagegen spricht. Wir haben hier einen Vampiren, der denkt, ringen zu müssen und sich als Schmetterling zu verkleiden, damit er den Bösen an den Kragen kann. Oder ein vertrockneter Lustmolch, der mit Puppen spielt. Ein Kind, gefangen in einem verdammt gut aussehenden Frauenkörper. Eine Prinzessin, die nur mit dem Finger zu schnippen braucht und alles bekommt, was sie will und trotzdem nachts heimlich Snacks klaut. Wieso nicht auch ein weiteres Kind und diese Frau? Außerdem will ich wissen, was hinter der Geschichte der beiden steckt… „Außerdem… gehört dies dir.“, meinte Celia nun und griff mit ihrer rechten Hand in ihren Ausschnitt. Gepetto lehnte sich ein wenig vor und erntete einen Ellenbogenstoß von Karin. Zu Recht. Langsam und behutsam zog Celia die Kette hervor und hielt sie vor meine Nase. Es dauerte einen Moment, ehe ich mich auf das Schmuckstück konzentrieren konnte… Ich schüttelte leicht mein Haupt und wurde wieder ernst. Bitterernst. „Woher hast du das?“, wollte ich nun in einem schärferen Ton wissen, als beabsichtigt. Ich fixierte Celias Augen ganz genau und verengte meine eigenen ein wenig. Ich wollte aus ihr lesen, aus ihr schlau werden. Denn auch wenn sie vorgibt, mir die Wahrheit zu sagen muss es nicht heißen, dass sie mir was verschweigt. „Sagen wir so… Es ist der Grund, wieso ich dich gefunden habe, Yuri.“ Ein sanftes Lächeln umspielte ihre rosigen Lippen. Ich nahm die Kette an mich und betrachtete das Kreuz in meinen Händen. Es funkelte und blinkte einen Moment lang auf. Trotz meiner Handschuhe fühlte ich die Wärme, die durch dieses Schmuckstück floss. Langsam schlossen sich meine Augen. Alle, die dieses Kreuz trugen starben. Alle, die ich liebte. Mutter und Alice. Ich hatte diese Wärme nie zuvor gespürt. Vielleicht war ich zu abgestumpft gewesen dafür. Aber es gibt mir trotzdem Rätsel auf, wieso diese Frau dieses Schmuckstück bei sich trägt. Wieso hat sie es genommen? Gestohlen? Wieder kochte unkontrollierte Wut in mir auf. Ich wollte böse auf diese Celia sein, aber ich konnte einfach nicht. Sie sah mich an, lächelte weiterhin und ich war gefangen an unsichtbaren, hauchdünnen Fäden. Schätze Gepetto ist nicht der Einzige in unserer Runde, der eine Marionette kontrolliert… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)