Für Liebe lohnt es sich zu kämpfen von Bling-Bling ================================================================================ Kapitel 4: Secrets ------------------ Sorry, dieses Kapitel dauerte wirklich wieder ein bisschen. Ich hatte auch kaum Zeit, es zu überlesen, deswegen vergebt mir bitte die Fehler, falls ihr welche finden solltet. In einem Abschnitt bin ich davon abgewichen, aus Yuris Sicht zu erzählen, schließlich soll es endlich mal ein wenig vorankommen. Obwohl ich natürlich wieder sehr wenig preisgebe. Aber ich bemühe mich, mehr und öfter zu schreiben. Bitte lasst mich wissen, wie es euch gefällt. Vielen Dank fürs Lesen! ________________________________________________________________________ Wut. Wut? Wut! Hm… Je länger ich darüber nachdenke, desto komischer ist dieses verdammte Wort, dieses Gefühl. Ich lag schon seit einer Ewigkeit im Bett. Aber schlafen konnte ich nach dieser Aufregung natürlich nicht. Irgendwie verständlich oder? Kommt schon! Ich treffe ein Mädchen, das dem, welches meine große Liebe war und nun verstorben ist, so unglaublich ähnlich sieht. Ich fasse es nicht. Ich fasse es einfach nicht! Ich ballte meine Hände zu Fäusten und biss meine Zähne fest zusammen, so dass unter dem Druck irgendwann mein Kiefer zu schmerzen begann. Sie warf so viele Rätsel auf. Und ich wollte, nein, ich brauchte Antworten. Gerade als meine Hand in mein Haar fuhr und ich die Augen erneut geschlossen hatte, vernahm ich einen dumpfen Schlag an der Zimmertür neben mir. In diesem pompösen Schloss, das sich Anastasias Zuhause schimpfte, konnten wir alle locker eine Nacht nach der Aufregung unterkommen. Verdammt, wenn ich nicht irgendwann abgebraust wäre, dann wüsste ich, wer neben mir im Zimmer untergekommen wäre… Aber ich hielt es nicht mehr aus. Der bohrende Blick Celias, der immer auf mir ruhte, nahm mir irgendwann den Atem. Erst mein Atem, dann meine Beherrschung und letztendlich noch das bisschen Verstand, das mein dummer Kopf noch übrig hatte. Aber vielleicht hatte ich mir nur eingebildet, dass der Blondschof mich beobachtete. Werde ich jetzt auch noch paranoid? Ich schwang mich letztendlich auf, in der Neugier und Hoffnung getrieben, und trat leise an meine eigene Zimmertür. Das Zimmer neben meinem wurde mit quietschender Tür langsam geöffnet. „Ja? Was kann ich für dich tun… Uhm…“, flüsterte Celia nun und ich presste mich gegen die Tür, um besser zu hören. Fabelhaft… Wenn ich gewusst hätte, dass sie neben mir schläft, dann hätte das meiner Grübelei sicherlich keinen Abbruch getan. Im Gegenteil sogar. Dann hätte ich mich wieder wie eine Motte ans Licht gewagt, obwohl ich genau gewusst hätte, dass mich Celia verbrennt. Langsam, aber sicher… Apropos Licht. Ein kurzer Blick an mir herunter auf den Boden verriet mir, dass entweder Celia oder ihr Besucher eine Kerze in den Händen trug. Der fahle Kerzenschein drang flackernd an meine Füße und tanzte ein wenig unter dem Luftzug, der durch die Korridore zog. Mein Blick wurde langsam etwas trüber und ich begann wieder ein wenig nachzudenken. Halt, Yuri! Stop! Nicht schon wieder! Außerdem muss ich doch hören, wer Celia besuchte; vor allem aber, was er oder sie gar von ihr wollte. Neugierig bin ich nicht. Ich möchte es nur wissen, okay? „Joachim.“, meinte eine tiefe, bekannte Stimme nun und sie lachte leise gemeinsam mit dem Wrestler. „Ah, entschuldige bitte. Ich bin nicht so gut-...“, wie blöd, irgendwo rumpelte irgendwas und somit konnte ich den letzten Satz nicht mehr komplett hören. Verdammt, was war das? Es war eh schon schwer genug, sie zu verstehen. „Kann ich kurz mit dir sprechen, Celia?“ „Ah, ja, klar. Aber nicht hier, Yuu schläft gerade.“ Die Stimmen wurden lauter und knarrend schloss sich die Tür wohl hinter dem Mädchen. Nun schlug Joachim vor, dass sie beide in sein Zimmer verschwinden. Ich biss mir frustriert auf die Lippe, während ich leise, vom Teppich gedämpfte Schritte vor meiner Zimmertür hörte. Verdammter Scheiß aber auch! Ich hatte doch keine Ahnung, wo Joachim sein Zimmer hatte! … Mir war es auch zu blöd gewesen, weiterhin zuzusehen, wie der angetrunkene Gepetto seine Cornelia tanzen ließ und ihr immer wieder kichernd die Kleider wechselte. Joachim war von dieser Show fasziniert und klatschte begeistert die Hände im Takt. Dass Anastasia und Lucia mit von der Partie waren, musste ich nicht erläutern, oder? Deswegen bin ich, ehrlich gesagt, auch abgehauen. Irgendwann wurde mir die Stimmung dann doch zu ausgelassen. Deswegen zog ich als Erster ab und wusste nun nicht, wo meine Gefährten ruhten. Was weiß ich, was wir zu feiern hatten. Ehe ich mich versah knallte meine Hand gegen die Wand neben mir und ich sank an der Tür herunter. Meine Hände fuhren durch mein Haar und ich schloss mit zitternden Lidern meine Augen. Für einen kurzen Moment ruhte mein Kopf nun in meinen Händen. Das Schlucken fiel mir schwer und ich schüttelte leicht den Kopf. Diesen ließ ich darauf in den Nacken fallen und öffnete meine Augen, einen tiefen Atemzug nehmend. Zu meiner Verwunderung verschwamm die eh schon schummrige Umgebung vor meinem Augenpaar… ___________________________ Ich hatte nicht die geringste Ahnung wie lang ich schon auf dem Boden sitzend verbracht hatte oder wie lang Celia gemeinsam mit Joachim fort war. Ich fühlte mich so unheimlich träge. Aber so ging es mir immer. Immer, wenn ich… Ich schreckte auf und stand mit einem Mal auf den Beinen. Plötzlich gab es ein Poltern und Klappern weit entfernt. Ich hörte zudem eine Frau schreien. Und ich kann mir gut vorstellen, dass diese Frau Celia war… Sofort rissen meine Hände an der Türklinke und ich stürmte heraus. Auch mein Cousin stürmte einige Zimmer weiter hinten von meinem auf den Flur und wir blickten und kurz in die Augen. Der Rest unserer Truppe schlief wohl tief und fest, so dass nur ich und Kurando den Schrei hörten. Aber ein Samurai wie er muss immer auf der Hut sein. „Woher kam das?“, fragte ich ihn und der Junge nickte in meine Richtung. „Joachims Zimmer. Es liegt am Ende des Ganges.“, antwortete Kurando und ich nickte. Wir beide setzten und eiligen Schrittes in Bewegung und liefen den langen Ganz entlang. Na ja, allzu lang war er nun auch nicht, aber mir kam es vor wie eine Ewigkeit. Wer weiß, was passiert ist… Als wir vor dem Zimmer standen klopfte mein Herz bis zum Hals. Mein Cousin, einige Schritte hinter mir, rief mir zu, wieso ich zögerte. Ich wusste die Antwort selbst nicht. Ich griff an die Türklinke und riss grob daran, bereit, das Schlimmste zu sehen… Ich traute mich kaum, meinen Blick über den Raum schweifen zu lassen, vor lauter Angst, ich könnte sie verlieren. Wieder einmal. „Eh?“, machte Kurando neben mir und legte seinen Kopf ein wenig schief. Blinzelnd blickte er auf Joachim, der mit dem Rücken zu uns stand. Er sah nun über die Schulter zu uns herüber und ich riss meine Augen auf. „Oh Mann…“, brachte ich nur hervor und schüttelte mit dem Kopf, drehte mich um und ließ den Kopf sinken. Ich schloss meine Augen und seufzte genervt auf. „Oh, Yuri, Kurando. Wie toll, ich zeige Celia eben meine Performance! Seht zu!“, meinte Joachim nun im fröhlichen Ton und lachte. Mit einem leisen „Klonk!“ knallte Kurandos Kopf an den Türrahmen und Celia lachte auch. „Nun, Joachim, danke für deine Performance. Ich bin müde und gehe nun ins Bett.“ Es ertönte ein Rascheln, Celia schien vom Bett aufzusehen. Sofort hob ich meinen Kopf und straffte meine Erscheinung. Ich beobachtete sie gespannt und suchte ihren Blick, als sie auf uns zukam. Sie fixierte mich mit ihren Augen und ich hielt den Atem unbewusst für einen Moment an. „Gute Nacht Kurando, Yuri.“ Ihre Stimme drang sanft und ruhig an mein Ohr. Ich vernahm blitzschnell eine Gänsehaut, die meinen Rücken herunter jagte und sog den Duft ihrer Haare ein als sie an mir vorbei ging. Sie hypnotisierte mich jedes Mal neu auf ihre Art und Weise, die ich nie für möglich hielt. Flatternd schloss ich meine Augen, vergaß alles um mich herum und überlegte, was ich tun sollte, als ich ihre gedämpften und leisen Schritte auf dem Teppich hörte. Sollte ich ihr folgen oder doch lieber in mein Zimmer zurückkehren? „Sie ist ein faszinierendes Mädchen.“, meinte Joachim nun neben mir und ich zuckte leicht zusammen. Für einen „Schmetterling“ war er zu laut. Er hielt seine Schmetterlingsmaske in den Händen und wir drei Jungen blickten nun der blonden Mähne Celias hinterher. „Sie riecht aber merkwürdig...“, begann Kurando nun neben mir, sein Kopf verweilte immer noch am Türrahmen. Ein wenig nachdenklich blickte er drein und ich zog eine Augenbraue in die Höhe. „Wie meins-...“, begann ich nun und der braungebrannte Wrestler neben mir klatschte in die Hände. „Aber natürlich, jetzt erinnere ich mich!“ Seine blauen Augen glänzten freudig und er blickte uns abwartend an, an Kurandos Arm zog er sogar ein wenig. Erwartete er nun wirklich, dass ich seine Aufregung teilte? Als Antwort bewegte ich meine Hände leicht wellenförmig und ließ die Hüften kreisen. „Ich will es gar nicht wissen!“, schnaubte ich nun verärgert und lief Celia hinterher, die mittlerweile ihre Tür schloss. „Was hat er denn?“, fragte Joachim nun verwirrt hinter mir aber ich kehrte unbeirrt in mein Zimmer ein und knallte die Tür hinter mir zu. Was für ein Kindergarten! ___________________________ „Lass ihn einfach in Ruhe, ich denke, er ist schon genug genervt nach diesem Tag heute. Er ist ganz verändert, findest du nicht auch?“, meinte Kurando nun zu Joachim und er gab nur ein stummes Nicken zur Antwort. Kurz darauf trat der Samurai in das Zimmer des Wrestlers, zog ihn hinein und schloss die Tür. „...Hör mal. Ich will wissen, was dir eingefallen ist.“ Der Schwarzhaarige blickte hinauf zu Joachim, der nun nickte. „Weißt du...“, begann er nun und legte die Stirn in Falten, während sich seine rechte Hand in seine Hüfte stemmte. Gedankenverloren wedelte er mit der linken Hand und der Schmetterlingsmaske, die er umgriffen hatte, als er erneut ansetzte: „Ich hatte vorher mit ihr über sie gesprochen. Ich wollte wissen, woher sie kommt und was ihre Ziele sind. Allerdings gibt sie nur sehr schlecht Antwort. Und als sie meine Grand Papillon-Performance sehen wollte gab es für mich natürlich kein Halten mehr, weil ich…“, er setzte die Maske feierlich auf, „Grand Papillon bin! Der Rächer der-“ „Ja! Okay, okay!“ Kurando wedelte heftig mit den Armen um Aufmerksamkeit zu erregen. „Später!“, rief er dazwischen und seufzte leise, als sein Gegenüber die Maske wieder, wenn auch ein wenig enttäuscht, abnahm. Natürlich brannte der Eifer in Joachims Augen, aber das musste warten. Zuerst wollte Kurandos Neugier gestillt werden. „Dir fiel etwas ein, als ich sagte, sie würde komisch riechen.“, half der Junge dem Superhelden auf die Sprünge. „Uh, ja, richtig! Also, hör zu... Als ich so mit ihr sprach und sie immer wieder ein wenig mit ihrem Haar spielte, da fiel mir auf, dass sie... nach Erde riecht. Erde und Blumen.“ Joachim schwieg. Kurando ebenfalls. „...Meinst du, sie ist eine Gärtnerin?“, fragte der Samurai nun so sarkastisch wie dessen Cousin persönlich und erhob sich. Als der Wrestler nickte und zustimmte, fasste der Schwarzhaarige sich an den Kopf und seufzte. „Huh, Blumen und Erde... Weißt du was? Zeig mir deine Performance, während ich nachdenke.“ Kurando setzte sich aufs Bett und bereute seinen Satz schon, als er nicht einmal zu Ende gesprochen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)