Reise durch die Zeit von Tenjoin-Asuka (Alexis x Jaden) ================================================================================ Kapitel 36: Geheime Ängste -------------------------- Hi^^ Ja, ihr werdet mich auch im neuen Jahr nicht so schnell los.^^ Vielen, vielen Dank erst mal für die ganzen Kommis!! Ihr seid echt klasse! Macht bitte weiter so! Jetzt aber viel Spaß mit dem Kap! Heal Eure Asuka Geheime Ängste Atticus erstarrte fast vor Angst. Er stand wieder in der verlassenen Unterkunft. Wie damals war er ganz alleine. Kein anderer Student war zu sehen. Irgendwo hinter ihm raschelte es. Als er sich umdrehte, sah er eine Ratte, die ihn kurz beäugte und sich dann durch die Dunkelheit davonstahl. Er schluckte, atmete noch einmal tief durch und setzte seinen Weg fort. Warum hatte Professor Banner ihn auch an solch einen unheimlichen Ort bestellt? Sicher, früher war es hier einmal wirklich toll gewesen, aber dann hatten diese Dinge begonnen. Immer mehr Schüler waren verschwunden und man hatte die Unterkunft geräumt. Das alles war jetzt ein halbes Jahr her und schon machte sich der Verfall bemerkbar. Überall war eine dicke Staubschicht zu sehen und außerdem roch es bereits moderig. Der Braunhaarige ging weiter den Gang entlang, bis er im ehemaligen Gemeinschaftsraum angekommen war. Er wollte seine Hand auf das Treppengeländer legen, zuckte jedoch im letzten Moment zurück. Irgendetwas stimmte hier nicht. Er blickte zurück. Die Dunkelheit des Ganges erschien ihm fast lebendig. Wie eine finstere Masse, die sich bewegte und nur auf eine Unachtsamkeit seinerseits lauerte, um hervor zu kommen und ihn zu verschlingen. Es kostete ihn einige Mühe, diese Gedanken zurück zu drängen. Entschlossen drehte er sich wieder um und stieg die Stufen hinab. Wo war nur Banner? Als er unten angekommen war, glitt sein Blick flüchtig durch das Zimmer. Es war dunkel, aber er konnte den Kamin genau erkennen und das Bild darüber. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Ja, er war nun einmal einer der Besten und Beliebtesten. Kein Wunder, dass hier ein Bild von ihm hing. Er wollte gerade hinüber gehen, um den Bilderrahmen wieder gerade zu rücken, als er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm. Erschrocken fuhr er herum. Sein Herz raste. „W-was ist das?“ Alexis stand am Rande einer Klippe. Sie schienen sich in einer riesigen unterirdischen Halle zu befinden. Die Felswände waren unbehauen und glitzerten feucht. An einigen Stellen tropfte Wasser hinunter und verschwand in dem riesigen Abgrund vor ihr. Jaden stand neben ihr und hielt einen kleinen Stein in der Hand, den er hinunter warf. Gespannt warteten sie auf das Geräusch des Aufschlags. Den Boden des Abgrund konnten sie durch den dichten Nebel nicht erkennen. Sie horchten eine ganze Weile, doch nichts geschah. Alles blieb still. Der Nebel schien jedes Geräusch zu verschlucken. „Tja, damit wissen wir wohl, dass wir da nicht runter wollen.“ Jadens Blick schweifte durch die Halle. „Schau mal! Das da sieht ja fast aus wie ein Weg!“ Alexis wandte sich um und verzog das Gesicht. „Das meinst du jetzt nicht ernst, oder? Das ist kein Weg, das ist Suizid!“, platzte sie heraus, als sie den „Weg“ genauer in Augenschein nahm. Es handelte sich dabei um einen etwa zwei Fuß breiten, an einigen Stellen bröckligen Pfad. Es schien, als hätte jemand eine unglaublich hohe, wacklige Mauer errichtet, um den Abgrund überqueren zu können, sich dabei jedoch nicht besonders viel Mühe gegeben oder aber doch, wenn er es darauf angelegt hatte, jeden vernünftigen Menschen am Überwinden der etwa 50 Meter breiten Schlucht zu hindern. Damit nicht genug: Knapp 10 Meter hinter dem sicheren Boden verzweigte sich der Weg auch noch so sehr, dass er an ein wahres Labyrinth erinnerte. „Na los! Gehen wir rüber! Hier kommen wir nicht weiter!“ Jaden deutete auf die hohen Felswände, die den Felsvorsprung, auf dem sie sich befanden, einrahmten. Selbst die Tür war verschwunden. „Das ist nicht dein Ernst!“, wiederholte die Blondhaarige trotz besseren Wissens noch einmal. „Oh doch! Na komm schon!“ Jaden ging voraus und setzte einen Fuß auf den Felsgrad. Er machte noch einen Schritt und wollte gerade etwas zu Alexis sagen, als sich seine Augen erschrocken weiteten. Es schien, als habe ihm etwas die Sprache verschlagen. Alexis drehte sich um in der Erwartung, gleich etwas schreckliches hinter sich zu entdecken, doch da war nichts. „Hey, Jaden! Das war nicht lustig!“, schimpfte sie. „Lex? W-wo bist du? I-ich kann dich nicht sehen! Ich kann gar nichts mehr sehen!“ Jaden drehte panisch den Kopf, doch in welche Richtung er auch immer blickte, er sah nur Dunkelheit. Er versuchte, den Weg zurück zu gehen, doch er verschätzte sich in der Richtung und verfehlte den Boden um eine Winzigkeit. Sein Fuß trat ins Nichts und er fiel. Alexis Schrei hallte durch den Raum. Atticus starrte mit weit aufgerissenen Augen auf die Katze. „Pharao! Was machst du denn hier?“ Professor Banners Katze miaute einmal und rannte dann davon. „Hey! Warte! Der Professor ist garantiert sauer, wenn ich dich hier einfach so herumstreunen lasse!“ Atticus lief hinter dem Kater her durch die dunklen Gänge. Fast schien es ihm so, als wollte Pharao, dass er ihm folgte, denn wenn der Anstand zwischen ihnen zu groß geworden war, hielt das Tier an und wartete einen Moment. So ging es eine ganze Weile, bis sie schließlich in einen unterirdischen, kreisrunden Raum gelangten. „Wo sind wir hier?“ Atticus stellte sich in die Mitte und sah sich um. Die Wände waren mit Darstellungen der legendären sieben Millenniumsgegenstände bedeckt. Und irgendwie kam es ihm so vor, als wäre er hier schon einmal gewesen. „Es ist unwichtig, wo du hier bist. Du wirst eh nicht mehr lange hier sein“, erklang plötzlich eine bekannte Stimme hinter ihm. Atticus fuhr herum und entdeckte Banner. Er hatte seine Katze im Arm und lächelte ihn an, obwohl seine Worte und seine Haltung sein so freundlich scheinendes Gesicht Lügen strafte. „Was wollen Sie von mir? Was soll das Ganze?“ Atticus wich instinktiv einen Schritt zurück. Banner kam ihm mit einem Mal mehr als unheimlich vor. „Erinnerst du dich denn nicht, Atticus? Oder sollte ich besser Nightsthroud sagen?“ Atticus wich noch einen Schritt zurück. Er hatte ein mehr als ungutes Gefühl. Irgendwie kam ihm das Ganze bekannt vor und dieser Name… Plötzlich hatte er ein Bild vor Augen: Ein Duellmonster, das aussah wie die Kreuzung einer Mumie mit einer etwas rundlichen Frau. Das Monster griff ein ihm sehr bekanntes Monster an, einen schwarzen Drachen, den er in seinem Deck hatte. Die Erinnerung durchzuckte den Braunhaarigen wie ein Blitz. Er blickte den immer noch näher kommenden Professor ungläubig an. „Was soll das?“ „Erinnerst du dich denn immer noch nicht?“ Während der Professor sprach löste sich der Raum um sie herum in wabernde Dunkelheit auf. Atticus glaubte, in seinem Kopf hundert Stimmen zu hören, die nach ihm riefen. Er presste die Hände auf die Ohren. „Aufhören!“ Sein Kopf schmerzte. „Aber, aber. Die Schatten fordern nur das, was ihnen zusteht! Du hast deine Seele in diesem Duell gesetzt und du glaubst doch nicht, dass sie sich das so einfach nehmen lassen!“ „Aber ich…muss noch etwas erledigen…Ich…ich hatte…einen Auftrag!“, versuchte Atticus zu widersprechen. Er war inzwischen auf die Knie gesunken. Sein Körper fühlte sich schwach an und sein Kopf hämmerte. „Hat dich das denn beim letzten Mal interessiert? Du hast deine Freunde im Stich gelassen. Na und?“ Banner lächelte noch immer. „Nein, das habe ich nicht…“ „Und ob du das hast! Erinnerst du dich nicht? Du hast verloren! Du wolltest stärker werden! Du wolltest die Macht der Dunkelheit, die Macht der Schatten!“ „Aber Lexi…sie wartet auf mich…“ „Das hat sie beim letzten Mal auch! Und du hast sie im Stich gelassen! Du hast dich nur für deine Stärke interessiert! Du hast sie verraten und alleine gelassen! Sie hasst dich!“ „Aber das…das stimmt…nicht.“ Atticus atmete schwer. Seine Augen hatten einen merkwürdig leeren Ausdruck angenommen und er stützte sich mit letzter Kraft vom Boden ab. „Du wolltest die Macht der Schatten und hast deine Schwester verraten! Warum sollte sie dich nicht hassen? Sie hatte niemanden außer dir! Sie war ganz alleine! Und du warst an ihrem Elend Schuld! Sie wird dir nie verzeihen können!“ „Ich war…Schuld…“ „Genau! Du warst besessen von der Macht! Du hast deine Seele verkauft! Also gib sie nun auch her!“ „Meine Seele…“ „Sie gehört uns!“ Dunkle Hände erhoben sich aus den Schatten und griffen nach Atticus, der nicht mehr in der Lage war, sich dagegen zu wehren. „Hör auf, solchen Mist zu labern, Atticus!“, drang Zanes Stimme bis in seine Gedanken vor. „Aber ich…habe sie verraten…alleine gelassen…“ „Du konntest nichts dafür! Das war ein linkes Spiel, genau wie dieses hier jetzt!“ „Was willst du Störenfried hier?“ Mit diesen Worten fuhr Banner herum und funkelte Zane an, der plötzlich vor ihnen stand. „Meinen Freund aufrütteln! Also, Atticus! Reiß dich zusammen!“ Der Angesprochene wandte langsam den Kopf in Richtung der Stimme, doch seine Augen konnten nichts als grauen Dunst erkennen. „Wer…wer ist da?“, fragte er. Seine Stimme klang brüchig und schleppend. „Atticus! Steh auf!“ „Ich…kann nicht…ich bin zu …schwach.“ „Unsinn!“, Zanes Stimme wurde nun endgültig ungeduldig. Nun mischte sich auch Banner wieder ein. „Verschwinde von hier!“ Er nahm eine seiner Spielkarten in die Hand und schon erschien neben ihm das Monster, das auch gleich einen riesigen Feuerball in Zanes Richtung schleuderte. Jaden merkte nur noch, wie sein Fuß ins Leere trat und er begann, zu fallen. Geistesgegenwärtig griff er in die Richtung, in der er den Felsen vermutete und er hatte Glück. Er bekam den Rand des Weges zu fassen und konnte sich daran festhalten. Vorsichtig, ohne sich unnötig zu bewegen, tastete er mit den Füßen nach Halt, denn er auch fand. Dann versuchte er, sich mit Hilfe der zweiten Hand hochzuziehen. Alexis war auf die Knie gefallen. Ungläubig starrte sie vor sich hin. Eine unbeschreibliche Leere machte sich in ihrem Herzen breit. Wie sollte sie das hier denn alleine schaffen? Sie schlug mit der Faust auf den Boden und schluchzte. Zwei Tränen fielen zu Boden. „Hey, Lex! Nicht weinen! Mir geht es gut!“, hörte sie plötzlich eine Stimme. „Jaden?“, fragte sie zaghaft und hob den Kopf. Der Braunhaarige war gerade dabei, sich wieder auf den Felsgrad hochzustemmen. Alexis wollte aufspringen und zu ihm laufen, um ihm zu helfen, doch er kam ihr zuvor. „Bleib da, wo du bist! Ich denke, das gehört alles zur Prüfung! Ich kann nichts mehr sehen, aber wir müssen zur anderen Seite gelangen und das geht nur, wenn du mir sagst, wo ich langgehen muss. Wenn ich Recht habe, kann ich dir dann von drüben helfen.“ „Aber das ist Wahnsinn! Du wärst eben schon fast…“ Sie konnte es einfach nicht aussprechen. „Ja, ich weiß. Lex, aber das war ganz alleine meine Schuld! Ich war zu unvorsichtig! Außerdem haben wir keine andere Wahl! Wenn wir da auf dem Vorsprung bleiben, verhungern wir früher oder später und das will ich ganz bestimmt nicht! Das ist schlimmer, als hier abzustürzen!“ Jaden hatte sich inzwischen auf die Knie hochgearbeitet, richtete sich nun vorsichtig auf dem schmalen Weg auf und grinste sie an. „Beschreibst du mir den Weg, Lex? Ich verlass mich auf dich!“ Er schenkte ihr noch ein aufmunterndes Lächeln und drehte sich dann entschlossen um, die Arme ausgebreitet, um die Balance besser halten zu können. Alexis wollte erst widersprechen, dann jedoch atmete sie nur noch einmal tief durch und begann, ihn durch das Labyrinth zu lotsen. Alles verlief gut. Jaden setzte immer vorsichtig einen Fuß vor den anderen und befolgte Alexis Anweisungen, bis er schließlich die andere Seite der Schlucht erreicht hatte. Er ließ sich in die Hocke sinken und atmete ein paar Mal tief durch, bevor er die Augen wieder öffnete. Zu seinem Erstaunen erschien ihm die Dunkelheit der Halle auf einmal blendend hell und er musste einen Augenblick warten, bis sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten. Dann schaute er zu Alexis hinüber. Er konnte sie wieder ohne Probleme erkennen. „Hey, Lex! Es ist, wie ich es mir gedacht habe! Das ist nur eine Prüfung! Nun komm schon! Keine Angst! Jetzt bist du dran!“, rief er hinüber. Die Blondhaarige nickte nur. Die Kehle war ihr wie zugeschnürt. Sie hatte Angst, riesige Angst. Trotzdem ging sie entschlossen auf den Anfang des Weges zu. Sie war darauf vorbereitet, gleich nichts mehr sehen zu können, doch trotzdem wankte sie kurz, als die Dunkelheit sie umhüllte. Sollte sie nicht doch besser zurückgehen? Sie verbannte diesen Gedanken aus ihrem Kopf und ging weiter. „Gut so! Weiter! Noch zwei Schritte! Ja, gut! Stop! Jetzt nach links drehen! Noch ein kleines Stück! Okay!“, hörte sie Jadens Stimme, von der anderen Seite. Sie wusste, wie absurd das Ganze war, doch sie hatte das Gefühl, dass Jaden sich immer weiter von ihr entfernte. Mit jedem Schritt den sie machte, kam es ihr so vor, als würde die Stimme leiser werden. Sie merkte, wie die Angst übermächtig zu werden drohte und die Dunkelheit sie immer enger umhüllte. „Du hast Angst, nicht wahr?“ Alexis hörte die Stimme in ihren Gedanken. „Du hast Angst, furchtbare Angst. Und du hast Recht damit! Du hältst sie alle nur auf, wie immer!“ , verteidigte sich die Blondhaarige in Gedanken. Die fremde Stimme hallte unerbittlich in ihrem Kopf wieder. „Oh doch. Es stimmt und das weißt du! Du hättest dein Duell gegen Isis verlieren sollen. Das wäre besser gewesen. Dann wäre Jaden jetzt schon längst hier weg. Er hätte die Prüfung bestanden und wäre in Sicherheit, aber so…Wusstest du, dass ihr beide für immer hier gefangen seid, in der Dunkelheit, wenn auch nur einer von euch es nicht schafft?“ , erwiderte Alexis trotzig, doch die Stimme gab nicht auf. Alexis traten Tränen in die Augen. „Und ob es stimmt! Denke nur einmal an den Weg über die Hängebrücken in der Steinzeit! Das hättest du alleine nie geschafft. Du bist viel zu ängstlich! Oder in Theben! Du hättest dich nicht verteidigen können, als du angegriffen wurdest! Du standst da und warst vor Angst wie gelähmt!“ „Warum sind Jaden und du denn befreundet? Wer hat sich denn einfach immer eingemischt? Meinst du etwa, Jaden hätte deine Freundschaft gesucht? Bestimmt nicht!“ „Stell dich nicht so naiv! Wer schreibt denn die guten Noten? Wer wird denn bei Hausaufgaben um Rat gefragt? Jaden nutzt dich aus!“ Die ersten Tränen kullerten über das Gesicht der Blondhaarigen. So, hier mache ich jetzt erst mal wieder Schluss^^ Hoffe, es hat euch gefallen und ihr hinterlasst mir wieder ein Kommi^^ Bis dann! Heal Eure Asuka Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)