Einstellungen eines Lovers von Seyan (Beschädige nie einen Lover) ================================================================================ Kapitel 1: Kein Lover mehr? --------------------------- Die sommerliche Hitze war schier unerträglich, und dieses Wetter hielt sich schon seit Tagen. Um in der Wohnung nicht einzugehen, hatte Riiko entschlossen, ein wenig in der Innenstadt zu bummeln und sich dabei ein Eis zu holen. Außerdem war es ihr recht, nicht allein mit Night zu sein, denn seit dem Besuch im Thermalbad war er nicht mehr zu halten. Er wollte endlich Sex mit dem Mädchen haben, doch Riiko war das immer noch viel zu früh. Und wenn die beiden alleine wären – da war sie sich sicher – würde irgendwann der Moment kommen, in dem sie schwach werden würde. Also besser raus an die frische Luft, wo es ohnehin viel angenehmer war. Die Strassen der Innenstadt waren nicht sehr voll, was wohl daran lag, dass es der Großteil vorgezogen hatte, im Freibad zu schwimmen. Auch an diese Möglichkeit hatte Riiko gedacht, doch erstens hatte sie keinen passenden Bikini und außerdem wollte sie die Erinnerung an ihre Aussage aus dem Thermalbad erst mal verdrängen. Jeder Gedanke daran bereitete ihr ein rotes Gesicht, denn sie schämte sich dafür, ihren Wunsch nach Sex mit Night offen ausgesprochen zu haben. Jede Ablenkung war also willkommen, und shoppen war für Riiko eine geliebte dazu. Der Wind strich ihr durch das Gesicht, was sehr angenehm war. „Was willst du denn kaufen, mein Schatz?“ kam es von Night. Der Junge hatte wie immer einen verspielten Ausdruck, wie ein kleines Kind, dass die Welt entdecken würde. Freude war ihm ins Gesicht geschrieben, denn er war bei seiner geliebten Freundin, und würde mit ihr einkaufen gehen. Allerdings war Riiko klar, an was für Kleidung ER gerade dachte. „Ich würde mir gerne eine kurze Jeans und ein Bikini-Oberteil kaufen.“ Innerlich war sie sich aber sicher, dass Night daran dachte, Dessous für sie zu kaufen. Vor ihrem inneren Auge stellte sie sich selbst in verführerischer Unterwäsche vor... auf der einen Seite fand sie Gefallen an dem Gedanken, andererseits war da wieder diese gewisse Scham vorhanden. Sie schmiegte sich mit ihrem Körper an Night, während sie ihre Gedanken schweifen ließ. Wenn es so weit sein würde, würde er sie ausziehen, sie nackt sehen. Und Riiko wollte schön für ihn sein, sowohl was ihren Körper beträfe als auch ihre Wäsche. ‚Night...’ murmelte sie ganz leise, mit einem Lächeln im Gesicht. Der Junge war erst ein wenig überrascht, als sie sich an ihn geschmiegt hatte, ließ es aber selbstverständlich zu. In den letzten Tagen hatte sich Riiko vermieden, zu nahen Kontakt mit ihm zu haben, was er nicht verstand. „Ich will mein erstes Mal mit Night erleben!“ hatte sich im Thermalbad laut verkündet. Doch statt sich auf ihn einzulassen, suchte das Mädchen gerade in der Wohnung die Distanz. Night war damit gar nicht glücklich, denn er war doch nur bei ihr, um sie glücklich zu machen, und dazu zählte gerade auch der Sex. Er wollte ihn endlich mit ihr erleben, um ihr zu zeigen, wie sehr er sie liebte. Er verstand einfach nicht, warum sie auf der einen Seite ihren Wunsch nach Sex mit ihm geäußert hatte, ihn aber nicht ausleben wollte. Meist war Riiko ein Buch mit sieben Siegeln für ihn, und er fühlte sich wie ein kleines Kind, das nicht verstand, wieso die Banane krumm war. Night konnte sich anstrengend, soviel er wollte... eine Antwort auf das Rätsel Frau fand er einfach nicht. Was hatte er nicht alles probiert: sie zur Entspannung massiert, ihr ein tolles Abendessen gekocht, das Schlafzimmer romantisch mit Kerzen, Blumen dekoriert, das Bett mit Rosenblättern bedeckt. Nichts hatte funktioniert, und das machte Night zum großen Teil unruhig. ‚Dies waren doch die Dinge, auf die Frauen am ehesten stehen. Was passt ihr denn nicht?’ hatte er sich immer und immer wieder gefragt. Die Frage entpuppte sich als Presslufthammer, der seinem Gehirn keine Ruhe ließ... die Antwort konnte er aber einfach nicht finden. Doch das war jetzt gerade egal; sie hatte sich an seinen Arm geschmiegt, und er konnte ihre Brüste an seinem Körper spüren. Vielleicht war das ein gutes Zeichen!? Sein Herz hüpfte vor Freude, und seine Gedanken kreisten schon wieder um den Abend, wenn sie zuhause sein würden. ‚Vielleicht will sie sich ja auch schöne Dessous für heute Abend kaufen?’ dachte sich Night. Er stellte sich Riikos wunderschönen Körper in verführerischer Unterwäsche vor... ein toller Anblick. Seine Freundin in seinen Armen, tolles Wetter und ein klasse Ausblick für den Tag; Nights Stimmung war einfach bestens. „Willst du zuerst einkaufen gehen oder erst ein Eis?“ fragte der Junge. „Hmmm...“ kam als Antwort, denn Riiko genoss einfach den Augenblick. An Night gekuschelt, traumhaftes Wetter und die Aussicht auf einen Tag mit Shoppen und Eis... schöner hätte es gerade nicht sein können. Sie hielt sich mit der Hand an seiner Brust fest: „Lass uns erst nach Klamotten schauen, okay?“ – „Wie du möchtest“ stimmte Night zu und blickte sich um. „Und wo genau willst du hingehen?“ Zielstrebig ging Riiko auf ein Geschäft zu und zog dabei an Nights T-Shirt und ihn damit hinter sich her. In dem Geschäft war es deutlich angenehmer als auf der Strasse, was an der Klimaanlage lag. Das Mädchen zupfte sich an ihrem Top, um ein wenig von der kühlen Luft an ihren Oberkörper zu bekommen. Es war zwar schön, sich an Nights Oberkörper zu kuscheln, doch das Wetter sorgte dafür, dass es ihr auch sehr heiß wurde. Also ließ Riiko von ihm ab, außerdem wollte sie jetzt die Klamotten durchgehen, ob sie denn etwas schönes finden würde. Night warf seinen Blick wie erwartet gleich in Richtung der Dessous, und prüfte in Gedanken nach, welches davon Riiko am besten stehen würde. Ein kräftiges Rot oder doch eher ein dezentes Blau? Er grübelte vor sich hin, während sie sich bei den kurzen Jeans umsah. Ein klein wenig beunruhigt blickte sie in Richtung ihres Freundes: ‚War ja klar, was er sich anschaut.’ Aber davon wollte sie sich jetzt nicht stören lassen. Nur weil er sich solche Sachen anschaute, müsste sie so etwas nicht gleich kaufen oder tragen... obwohl schon ein paar schöne Dessous dabei waren. Aber ihre Gedanken wanderten wieder zurück zu dem Stapel Jeans vor ihr, doch dann erblickte ihr Auge eine Person, von der sie wusste, dass es gleich Ärger geben würde: Soushi! ‚Wenn er sieht, dass ich mit Night einkaufen bin und der bei den Dessous rumhängt, dann gibt’s Ärger.’ Ihre Gedanken fuhren Achterbahn... wie könnte sie sich jetzt am besten aus der Situation retten. Streit zwischen den beiden Kerlen war das letzte, was Riiko wollte. Mit Night ins erste Stockwerk gehen und dort suchen? Ihm einfach etwas in die Hand drücken und ihn in die Umkleiden schicken!? Verschiedene Ideen schossen ihr durch den Kopf, aber sie konnte sich nicht entscheiden. Mit dem Auftauchen von Soushi hatte sie einfach nicht gerechnet, deshalb war sie total ratlos. Night stehen lassen konnte sie auf keinen Fall. Obwohl nur wenige Momente vergingen, kam es Riiko vor, als würden Minuten vergehen, aber eine Lösung war einfach nicht in Sicht. Und bevor sie in der Lage war, eine Entscheidung zu treffen, war es auch schon zu spät: Soushi hatte Night entdeckt, und der Trottel war gerade auch noch dabei, verschiedene Dessous aus der Nähe zu begutachten. Klar, dass ihr Nachbar Ausschau nach ihr aushielt und sie entdeckte. „Also, das gibt’s doch nicht! Mensch Night, kannst du sie nicht mal alleine einkaufen lassen.“ – „Ah, hallo Soushi.“ entgegnete Night mit einem roten BH in der Hand. „Findest du nicht, dass der Riiko toll stehen würde?“ – „Es ist mir egal, was Riiko für Unterwäsche trägt, häng ihn wieder hin.“ kam es von Soushi, doch sein Gesprächspartner war schon längst auf dem Weg zu dem Mädchen. „Ri-i-ko! Probier den hier doch mal an.” schrie Night, während er an den Umkleiden vorbeilief. Und in diesem Moment geschah es: eine der Kabinentüren öffnete sich und Night lief mit voller Wucht dagegen. *bonk* machte es und schon lag er am Boden! Die Frau, die die Tür geöffnet hatte, erschrak und bückte sich sofort hinunter: „Ist mit ihnen alles in Ordnung?“ Soushi war auch gleich zur Stelle. „Man, du bist doch echt ein Idiot.“ Er kratze sich am Kopf und wartete darauf, dass Night wieder aufstand. Auf der einen Seite fand er es zwar lustig, dass dieser Trottel mal was abbekommen hatte, aber auf der anderen Seite tat er ihm auch wieder leid... das ganze war sicher schmerzhaft. Mit voller Wucht gegen eine Tür zu rennen ist halt nicht angenehm... na ja, er würde es schon überstehen. Doch Night stand nicht wieder auf. Er blieb regungslos liegen, während Riiko schon angestürmt kam. „Ist mit ihm alles in Ordnung?“ schrie sie, voller Sorge um ihren Freund. ‚Hoffentlich ist ihm nichts passiert.’ dachte sie sich. ‚Steh doch wieder auf und lach mich an.’ Er tat es nicht. Tränen stiegen in Riikos Augen auf, die Angst um ihren Freund wurde immer größer. Night war zwar bloß eine Action-Figur, aber sie hatte ihn irgendwie in Herz geschlossen, und hoffte, dass ihm nicht zugestoßen war. ‚Ich möchte dein Lächeln am morgen sehen, deine Stimme hören, deine Berührung fühlen. Bitte steh wieder auf.’ ging es ihr durch den Kopf, während sie seine Hand hielt. „Night, lass den Scheis.“ kam es von Soushi, der Nights Puls zu erfühlen versuchte. Aber er fand keinen. „Der wird doch nicht von so was... verdammter Mist!“ brüllte er. „Mach hier keinen Scheis. Riiko braucht dich!“ Er begann mit einer Herz-Massage, gefolgt von einer Mund-zu-Mund-Beatmung. Riiko war ganz perplex über das, was Soushi da tat... aber sie war ihm dankbar. In ihre Tränen mischte sich ein Lächeln, dass ganz allein für Soushi war, der sich hier alle Mühe gab, Night zu retten. „Keine Sorge, ich weiß, was zu tun ist.“ antwortete er, um sogleich von Nights Armen heruntergezogen zu werden. „Ich liebe dich, Soushi.“ kam es von Nights Lippen. „Lass mich dich glücklich machen.“ Riiko und ihr Nachbar saßen völlig perplex in einer Hocke neben ihm und sahen ihn aus entgeisterten Augen an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)