Hanzai von -Kirei- ================================================================================ Kapitel 2: Das Leben im Waisenhaus ---------------------------------- Ya da meld ich mich auch mal wieder ^^" hat lange gedauert wegen Schreibblockade and no time, aber ich hab doch noch weitergeschrieben *gg* wens interissiert.. naya viel fun beim Lesen ^^ Kirei ********************** Es war für ihn die reinste Hölle... Die Kinder im Waisenhaus waren keinen Deut besser als die, die er bis dato kennen gelernt hatte. Auch sie behandelten ihn mit der selben Ignoranz, wie in seiner Schule, seiner Heimat. Nach dem Tode seiner Eltern hatten die Behörden seiner Oma das Sorgerecht nicht zusprechen wollen. Ihrer Meinung nach war sie zu alt, um ein Kind groß zu ziehen. Stattdessen hatten sie ihn Kilometer weit weggebracht, in ein Heim, in dem er behandelt wurde wie Dreck. Vielleicht, weil sie Angst hatten, dass er abhauen würde und zurück nach Hause gehen würde, dachte er sarkastisch. Er hatte es ihnen wirklich nicht einfach gemacht, als sie ihn mitnehmen wollten. Er hatte sich mit Händen und Füßen gewehrt. Einem hatte er sogar den Kiefer gebrochen, was ihn selbst überraschte, aber trotzdem... in seinen Augen hatten sie nicht das Recht so mit ihm umzuspringen. Nach der ganzen Szene musste er sich immer wieder Gedanken machen, ob er wirklich so anders war, als die anderen. War sein Aussehen wirklich so ungewöhnlich? Ok... er war blass und seine nahezu goldene Augenfarbe war auch nicht gerade alltäglich. Aber er war doch kein Ailien. So in seinen Gedanken verloren schaute er auf sein Linkes Handgelenk und betrachtete die Gold/Silberne Kette, die er darum geschlungen hatte. Wieder einmal viel ihm auf wie dumm die anderen doch waren. Ihr ganzes Verhalten. Die Art wie sie sich benahmen, einfach alles. Eigentlich müsste er sie hassen. Hassen, für das, was sie ihm Tag ein Tag aus antaten, oder es zumindest glaubten es ihm anzutun. In Wirklichkeit störte es ihn nicht mehr. Um ehrlich zu sein empfand er Mitleid mit ihnen. Er wusste, dass er ihnen geistig, vielleicht auch körperlich überlegen war. Seine „Erzieher“ waren eigentlich ganz Ok... Sie hatten versucht ihn in die Gruppe zu integrieren, scheiterten allerdings schon von Anfang an. Langsam wurde ihm echt langweilig. Ständig nur rumsitzen und grübeln war nicht sein Ding. . Er wollte mal raus an die frische Luft. Suchend schaute er sich um. Er verließ den großen Schlafsaal, in dem er sich die meiste Zeit, die er hier bis jetzt zwangsweise aufhalten musste und schlenderte die weiten, mit selbstgemalten Bildern geschmückten Korridore entlang. Die anderen schienen sich alle im Haus zu befinden, wie ihm die lauten Rufe und das kreischen in den geschlossenen Räumen sagte. Den so genannten Spielen, die sich dahinter abspielten, wie Topfschlagen oder was wusste er wie die alle genannt werden hatte er sich wie allen anderen Tagen davor schlicht weg entzogen. An der großen Treppe, die ins Erdegeschoss führte blieb er stehen. Keiner war zu sehen. Die Erzieherinnen waren gerade wohl voll und ganz damit beschäftigt die Bande in Schach und bei Laune zu halten. Aus der Küche wehte ein Geruch nach Braten zu ihm herüber. Na wenigstens das Essen war hier in Ordnung. Vielleicht nicht so gut wie das von seiner Mutter oder seiner Oma aber annehmbar. Ohne weiteres Zögern ging er die Treppe runter und begab sich zum nächsten Ausgang. Leise schloss er die Tür hinter sich und ging die Auffahrt entlang. Am Tor angekommen wandte er sich jedoch nach links und ging am Zaun entlang, der das gesamte Gelände umgab. Das Tor war so weit er wusste verschlossen, doch er hatte eine Stelle im Zaun gefunden, in der er mühelos rausgelangen konnte. Eine knappe halbe Stunde später befand er sich in der nahe liegenden Stadt. Das Waisenhaus selbst lag etwas außerhalb und er genoss es durch den Wald zu spazieren. Die Straßen waren mit Leben gefüllt. Um diese Zeit kamen die meisten Arbeiter nach Hause um zu Mittag zu essen. Die Kinder kamen aus der Schule. Er selbst würde erst am Nachmittag mit den anderen Kindern von ihren Erziehern unterrichtet werden. Er hasste den Unterricht. Er stellte für ihn einfach keine Herrauchforderung dar. Meistens schaltete er einfach ab du wenn er mal abgefragt wurde wusste er auch so die Antworten. Er schritt die Hauptstraße entlang, schaute ab und an in ein Schaufenster. Er war hier jetzt schon zum dritten Mal, seit er von zu Hause weggeholt wurde. Er beobachtet die Menschen, die sich auf den Straßen tummelten. Alle waren so in Eile... „Wo ist er denn jetzt schon wieder?? Ach Mist! Er ist schon wieder getürmt!“ Margo hatte jetzt schon das gesamt Waisenhaus abgeklappert, hatte Hanzai aber nicht gefunden. Langsam aber sicher verzweifelte sie an dem Jungen. Sie hatte doch gerade erst hier angefangen und schon kam ihr so ein Fall unter. Sie mochte Kinder und die Intelligenz des Jungen war einmalig, aber eben auch sehr anstrengend. Er ließ sich einfach nicht mit den anderen Kindern zusammenbringen und beschäftigte sich lieber mit sich selbst. Als sie ihn zum Mittagessen holen wollte musste sie mit Schrecken feststellen, dass er weder im Schlafsaal, wo er sich sonst gerne aufhielt, noch im restlichen Teil des Hauses zu finden war. Zögernd ging sie zum Büro der Leiterin des Waisenhauses Magret Richmond, einer etwas porpulenteren Engländerin, die seit einigen Jahren in diesem Land lebte, zu und klopfte zaghaft an die Tür. Das konnte wieder was geben. Schon das dritte Mal, dass er einfach abgehauen war. Ein gedämptes „Herein“ war zu hören und sie betrat schüchtern das Zimmer. Ihre Chefin saß hinter ihrem großen, aus Mahagoni gefertigten Schreibtisch und hatte die Hände auf dem Schoß gefaltet. Margo kam diese Frau fehl am Platz vor. Vielleicht als eine Bankfilialenleiterin, aber nicht die eines Heimes. „Was gibt es Margo?“ ohne jegliche Form einer Begrüßung kam die Leiterin wie immer direkt auf den Punkt. Sie räusperte sich kurz. Ehm...der Junge, der erst kürzlich zu uns kam...Hantai. Er ist schon wieder abgehauen. Sie rechnete mit einer Strafpredigt oder gleich einer Kündigung aber alles, was kam war ein schlichtes „suchen!“ Verblüfft schaute sie Miss Richmond an. Schnell hatte sie sich jedoch weder im griff und verließ etwas zu hastig das Büro, schloss die Tür hinter sich. Schnell sagte sie ihren Kolleginnen noch bescheid, bevor sie zu ihrem kleinen Ford eilte, der hinter dem Haus auf einem kleinen Bedienstetenparkplatz stand. Sie vermutete in der nahe liegenden Stadt, da wo sie ihn das letzte Mal auch aufgegabelt hatten. Sie beeilte sich nicht. Es sollte nur für Miss Richmond, dem Hausdrachen aussehen, als sei es so. Sie hatte im Gefühl, dass Hanzai früher oder später zurückkommen würde, so wie er es beim ersten Verschwinden auch gemacht hatte. Da hatten sie die ganze Umgebung abgeklappert, hatten ihn aber nicht gefunden und waren am Abend zurückgekehrt, um eine Vermisstenmeldung auf zu geben. Da war der Gesuchte allerdings schon wieder da. Die einzige Sorge, die sie hatte war die Tatsache, dass ihm etwas passieren könnte. Die gesamte Autofahrt hindurch überlege sie, wie sie ihn davon abhalten konnte abzuhauen. Er interessierte sich für Mathematik, soweit sie das einschätzen konnte, allerdings für Mathematik, wie sie es nicht für einen Sechsjährigen normal wäre. Da müsste sie selbst auch mal wieder in die Bücher gucken. Auch mochte er alles was mit Strategie zu tun hatte. Vielleicht konnte sie Schach oder so was in der Art mit ihm spielen oder ihm Rätsel geben? Damit müsste er dann wohl beschäftigt sein und keinen Gedanken mehr ans Ausbrechen haben. Das könnte für sie echt noch anstrengend werden. Mit sich und ihrer Lösung des Problems zufrieden erreichte sie die Stadt. Die Suche konnte beginnen. Nicht weit entfernt, um genauer zu sein auf dem Marktplatz hatte sich Hanzai auf eine Bank gesetzt und beobachtete das Wasser eines großen, wunderschönen Brunnens, der aus weißem Stein gefertigt war zum wie es in hohen Fontänen hoch in die Luft geschleudert wurde und wieder seinen Weg in die Kreisrunde Vertiefung des Brunnens stürzte. Eigentlich wollte er ja pünktlich zum Mittagessen wieder da sein, hatte es sich allerdings anders überlegt. Eine freundliche, etwas ältere Bäckersfrau hatte ihm ein frisches, noch Ofenwarmes Schokocroissant geschenkt, als er an ihrem stand vorbei gegangen war. Sie meinte er wäre viel zu dünn und fragte ihn doch tatsächlich, ob er nicht genug zu Essen bekäme. Auch soll er etwas blass aussehen und sie sagte mit sorgenvoller Stimmer. ob er vielleicht krank wäre. Warum er nicht bei diesen, doch sehr direkten Fragen weitergegangen war wusste er nicht, Vielleicht war es der mütterliche Blick, der ihn so an seine Oma erinnerte. Er hatte noch kurz mit ihr geredet und versichert, dass alles in Ordnung sei und bedankte sich für das Croissant. Er schloss für einen Moment die Augen und genoss das stetige Plätschern des Wassers. In seinem Inneren Auge liefen Bilder seiner Familie entlang. Er vermisste sie und die Aussicht wieder in dieses Waisenhaus zu gehen, wo er sich zu Tode langweilen würde, war unerträglich. Für den Augenblick jedoch schob er diese Gedanken ganz von sich. Er saß still da, spürte eine leichte Brise, die seine Haare leicht wehen ließ. Gut eine Stunde lang harrte er so in dieser Position aus. Ihm kam es allerdings vor wie eine Minute. „Da bist du ja!“ Man ich hab dich gesucht wie ne Blöde!“ Erschreckt öffnete er die Augen und schaute in das Gesicht einer dieser Erzieherinnen. Margo, ja so hieß sie. Schweigend schaute er zu ihr hoch. Seine Gesichtszüge ließen keine Gefühlsregung erkennen. „Jetzt komm bitte. Wir haben uns alle echt Sorgen gemacht...“ In ruhigerem Tonfall fuhr sie fort. Wieder nur Minutenlanges Schweigen seinerseits. Er stand auf und ging an ihr vorbei, in die Richtung, aus der sie wahrscheinlich gekommen war. Verdutzt sah Margo ihm nach. Dann fing sie sich aber wieder und folgte ihm. Anscheinend hatte er sich wohl entschieden mitzukommen. Sein Verhalten war für sie unbegreiflich. So ganz anders als normale Kinder und in ihren Augen verwirrend. Das konnte noch einiges an Arbeit für sie darstellen und sie hoffte, sie könnte ihm das Leben im Heim doch noch erfreulicher Gestalten. Irgendwie tat er ihr auch leid. Er war immer allein und einsam und Gott allein wusste, was in ihm vorging. Was ihm wohl widerfahren war? Sie wollte es herausfinden und beschloss mal seine Akte zu studieren. Auf einmal blieb er stehen. „Was ist denn?“ wollte sie wissen. Hoffentlich hatte er es sich doch nicht anders überlegt. Er hatte den Kopf zu ihr gedreht und sah zu ihr hoch. „Können wir zu Fuß gehen?“ fragte er schlicht und sah ihr dabei mit seinen goldenen Augen direkt in ihre. Schon wieder überrascht schaut sie ihn erst schweigend an. Dann lächelte sie. „Sicher können wir zu Fuß gehen“, sagte sie ruhig. Ihr Auto könnte sie morgen noch abholen und gegen einen kleinen Spaziergang hatte sie nichts einzuwenden. Es war abends, als sie das Waisenhaus erreichten, da sie noch einen großen Umweg gemacht hatten. Hanzai genoss es durch den Wald zu gehen und den Geräuschen zu lauschen. Er liebte Wälder, den Geruch der Ntur und alles was sich hier abspielte. Überall herrschte Leben, aber nicht so wie bei den Menschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)