Drei Mädchen, zwei Jungs und eine WG von Khyre (Ein Käfig voller Chaoten) ================================================================================ Kapitel 2: Der Unfall --------------------- Kapitel Zwei - Der Unfall Bei Sonnenuntergang kam Ikku in Sonokos Zimmer. “Was hältst du von einem gemütlichen, harmlosen, gewaltfreien...”(Ikku hustete) “... WG Abend?”, schlug sie vor. “Hm ... können wir gerne "versuchen"...”, antwortete ihr Sonoko. “Was heißt da versuchen? Glaubst du ich kann mich nicht benehmen?” “Doch, doch...” “Dann komm, wir gehen in die Küche und besprechen, was wir machen!”, Ikku packte Sonoko und schleifte sie aus ihrem Zimmer, wo sie Kenji begegneten, der schon viereckige Augen vom vielen Schreiben hatte. “Abend...”, grummelte er und streckte sich. “Was hör ich da, gewaltfreier WG-Abend?” Sonoko schlurfte währenddessen an ihnen vorbei, ging in die Küche und kochte sich Misou aus der Tüte, dann nahm sie sich ein Buch, das neben dem Telefon lag und fing an zu lesen. Derweil stritten Ikku und Kenji im Gang munter. “Das kann nur klappen, wenn du mich nicht anmuckst.” “Wenn du nicht nervst.” “NERVEN? Darf man hier nicht mal seine eigene Meinung sagen?!” “Wenn deine Meinung anderen Leuten auf die Nerven geht nicht.” “Von dir lasse ich mir gar nichts sagen, ist mir doch egal, ob ich nerve. Am meisten nervst sowieso noch du!!!” Sonoko sackte zusammen. Sie hatte Tränen in die Augen und murmelte vor sich hin.... “Was ist los, Sono-Chan?”, fragte Ikku besorgt. Doch bevor Sonoko etwas sagen konnte begann Kenji: “Ich glaube...wir sollten aufhören, uns die ganze Zeit zu zanken...wenn du nicht immer gleich so los schreien würdest...Also..wie war das mit diesem gewaltfreien WG -Abend? Die Sonne geht bald unter ... Ich persönlich hätte nichts dagegen. Ich gehe nur noch schnell in den Supermarkt und hole was zu Knabbern. Und vielleicht können wir uns einen Film anschauen. Habt ihr einen Wunsch? Ich gehe noch kurz Megumi fragen, sagt Bescheid, wenn ihr einen Wunsch habt." Daraufhin warf er einen kurzen Blick in Megumis Zimmer und kam mit der Aussage zurück, dass sie schliefe. “Also, welcher Film darf’s sein?”, fragte er und lächelte. Aber Ikku traute dem Braten nicht. “Was hast du denn mit dem gemacht, Sonoko, dass der jetzt so gut drauf ist?”,flüsterte Ikku ihrer Freundin zu,”Das macht mir echt Angst....”. Dann schaute sie Kenji sauer an, fand aber keinen Grund, warum sie so schauen sollte und verzog schließlich ihr Gesicht, dass sie sehr eingeschnappt wirkte. “Ph...jetzt macht er einen auf Schleimer...” Sonoko schreckte auf. Ihre glasigen Augen normalisierten sich wieder und sie wandte sich fragen an Ikku. “Hm Kenji hat vorgeschlagen, einen "friedlichen " Filmabend zu machen ...mal sehen ob er sich dran hält....”, wiederholte Ikku schlecht gelaunt für Sonoko. Dann ertönte ein leises ‘ssssob’ und eine Tür schloss sich. Megumi kam im Schlafanzug, mit einem kleinen rosa Stoffhäschen im Schlepptau aus ihrem Zimmer. “Entweder wir schauen ‘Doom’, ‘Land of the Death’ oder the ‘Hills have eyes’, ... wenn euch nix davon gefällt gehe ich weg, wenn's okay is...." “Ähm....”sagte Ikku ein wenig entrüstet. “Also....du hast sie gehört Kenji!”, rief Ikku Kenji zu, konnte aber ihre Angst vor Horrorfilmen nicht verbergen und grinste unsicher, um genauso cool zu wirken wie Megumi. “Also nicht...”, schlussfolgerte Megumi und warf ein schüchternes ‘Sorry’ dahinter. Dann holte sie sich einen Apfel aus der Küche und schloss die ihres Zimmers hinter sich, um sich um zu ziehen. “Warte mal, Megumi!”, wollte Kenji ihr noch hinterher rufen, konnte seinen Vorschlag aber dann nur Sonoko und Ikku kund geben, weil Megumi schon nichts mehr hörte. ,,Äh....Naja. Wir können ja gemixt Filme anschauen, mal dies mal das. Ich hätte nichts dagegen, auch ein paar Animes zu schauen. Was meint ihr? Und noch was: Ich habe dich gehört, Ikku..ich bin kein Schleimer. Es gibt nämlich auch ganz unschuldige und nette Menschen auf diesem Planeten..." “Ja, aber du bist bestimmt keiner davon.”, erwiderte Ikku schnippisch. Kurze Zeit später kam Megumi wieder aus ihrem Zimmer, die Augen schwarz umrandet, damit sie besser zur Geltung kamen und blickte in die Runde. “Bin weg....” Dann lief sie, ohne eine Antwort zu erwarten durch die Wohnung, nahm die Tür am Ende des Eingangsflurs, und stieg die drei Stufen in die Garage herunter. In der Garage fing sie an, überall nach ihren Rollerblades zu kramen. Gerade hatte sie sie gefunden, als Kenji die Türe zur Garage hinter sich schloss und sie schreckte auf. ,,Hey, wohin geht's denn? Woher der plötzliche Wandel?", fragte er und beugte sich vor, die Hände in den Hosentaschen. “Ich wollte nur eine weile wegfahren...”, murmelte Megumi vor sich hin und lief rot an, blickte dann aber verwirrt auf , ,,Wandel?”,Naja..ich dachte, du wolltest einen Film anschauen", erklärte er und lehnte sich gegen die Wand, des Hohlbereich der Tür. “Wäre es in Ordnung für dich, wenn wir ein gemischtes Programm auflegen? So mal von dem und mal von dem." “Ihr...”, fing Megumi an und schaute auf ihre Schuhe.”Ihr könnt ruhig anschauen, was ihr wollt...." Dann setzte sie sich auf den Boden, um ihre Rollerblades an zu ziehen. “Sorry, dass ich so viele Schwierigkeiten mache!” Sie blickte errötet auf und erhob sich dann hastig, um die Garagentüre zu öffnen. Doch Kenji verneinte: “Du machst doch keine Probleme! Willst du wirklich alleine draußen fahren? Es ist schon dunkel...." “Es ist erst 11 Uhr abends." Dann drehte sie sich wieder um, verlor deshalb aber das Gleichgewicht und riss, damit sie sich auf den Beinen halten konnte den Ersatzreifen von der Garagenwand, was aber nichts half, sodass Kenji ihr schnell unter die Arme greifen musste, um sie auf zu fangen. “Verdammt!”, fluchte sie und rollte schnell aus Kenjis Armen. “Du siehst müde aus...", meinte Kenji besorgt, “Vielleicht solltest du nicht alleine fahren...aber ich belästige dich mal nicht weiter. Ich frage mal Sonoko, ob sie dich begleiten kann, die fährt ja ziemlich gut Rollerblader..ich bin darin eine totale Niete...” Er drehte sich schon zur Tür, doch Megumi protestierte. ”Ich komme schon alleine klar, echt .... danke trotzdem...schönen Abend noch ...” Dann fuhr sie ohne ein weiteres Wort abzuwarten aus der Garage und schloss die Tür hinter sich. Noch röter als vorher blickte sie auf den Boden, richtete sich dann aber auf und fuhr zügig weiter. Kenji stand immer noch ein wenig verdutzt in der Garage, ging dann aber zurück in die Wohnung. “Was war denn los mit ihr? Naja. Mal schauen, was die anderen in der Zwischenzeit machen..." Kenjis ‘Rückkehr’ bemerkte Ikku nicht. Sie hatte wieder zu einem Mathebuch gegriffen und ihre Augen schienen immer schwerer zu werden.... “Ikku? Hey, du lernst?", fragte Kenji und stubbste sie an. “Lass mich in Ruhe”, knurrte diese nur und zog den Arm weg, an dem Kenji sie angestubbst hatte. Dann versuchte sie sich krampfhaft mit einem Arbeitsblatt zu beschäftigen. Es machte sie sehr nervös, hier mit Kenji alleine zu sitzen und so beschloss sie, ihn einfach nur zu ignorieren. “Störe ich, Ikku?” “Ja.”“Was ist los? Kein Gekeife? Ist gut, ich lasse dich in Ruhe...dann wird das mit dem Filmabend wohl nichts. Mit der Jahresarbeit bin ich ja endlich fertig. Mal schauen, was ich noch so tun kann.” Dann verschwand er in seinem Zimmer. Währenddessen kam Megumi gerade richtig in Fahrt, rollte an Leuten vorbei, sprang über Mülltonnen und hatte Spaß ...und eine Straße weiter fuhr ein Auto ... “Verdammt!!!” Ihre Augen weiteten sich und sie wurde von dem Auto voll in die Seite gerammt. Der Autofahrer blickte noch einmal wütend hinter Megumi her, die am Boden lag, zeigte ihr den Vogel und fuhr weiter. Schwer atmend raffte diese sich auf und brüllte ihm noch ein ‘Sonntagsfahrer’ hinterher. Dann torkelte sie langsam weiter, doch schon nach wenigen Schritten brach sie ohnmächtig zusammen. Um 11.45 Uhr ging Kenji nochmal in die Küche, um sein ‘tägliches’ Glas Saft zu holen. Besorgt blickte er auf die Uhr. “Wo Megumi bloß bleibt?” “Sie wird irgendwo essen gegangen sein.”, murrte Ikku, die noch immer am Lernen war. “Immer noch am Lernen?” “Was dagegen?” “Nein, nein. Wenn Megumi mit ihr Essen gegangen wäre, hätte sie doch angerufen.” “Vergessen?” “Ich gehe sie suchen. Willst du mit?” “Bist du verrückt?! Nachts? Allein? Mit DIR? Nein danke.” “Schon gut.” Nachdem sein Versöhnungsversuch mit Ikku mal wieder gescheitert war, begab er sich in sein Zimmer und zog sich seinen Anorak an. Gegen die Fensterscheibe prasselten die Regentropfen. Es regnete in Strömen und der Himmel war pechschwarz. Gerade, als er sich seinen Hausschlüssel in die Tasche stecken wollte, kam Ikku ins Zimmer “Ich komme mit.” “Wie?” “Ich kann mich nicht mehr konzentrieren und überhaupt - du würdest dich eh nur verlaufen!” “Dann komm.” Er lächelte und sie gingen durch die Garage, um sich einen Schirm zu holen. Kenji öffnete vor der Tür nur einen Schirm und hob ihn in die Mitte zwischen ihn und Ikku. “ICH LAUFE DOCH NICHT MIT DIR UNTER EINEM SCHIRM!!! Wer weiß, was du dir alles einfallen lässt!!!”, brüllte Ikku erschrocken los. “Schon gut.”, seufzte Kenji. “Wir brauchen ohnehin mindestens zwei Schirme...” Nach einer Weile blieb Ikku stehen. “Wo willst du eigentlich suchen?”, fragte sie ihn skeptisch. “Keine Ahnung.” Ikku flog fast aus ihren Schuhen. “Du gehst raus, um Megumi zu suchen und du weißt nicht mal, WO du suchen willst?!” “So weit kann sie doch gar nicht gefahren sein. Sie wird uns schon über den Weg laufen.” Daraufhin kam ein Auto die Straße entlang gefahren und erleuchtete ein großes, schwarzes Knäul, das auf dem Boden lag. “Da liegt doch was! Schau mal!”, meinte Kenji stirnrunzelnd und rannte hin; dicht gefolgt von Ikku. “Oh mein Gott! Das ist Megumi.”, schrie Ikku erschrocken auf. Kenji kniete zu Megumi herunter und hob seinen Schirm über sie, um sie vor weiterem Regen zu bewahren. Doch das schien unnötig, denn sie war schon vollkommen vom Regen durchweicht. “W-Was ist passiert?”, fragte er besorgt. “Nichts.”, röchelte diese leise. Ikku blickte schweigend auf die beiden herab. Dann nahm sie Kenji den Schirm ab, hielt ihn , so gut es ging, über beide und Kenji hob Megumi am Bauch an, um sie auf die Beine zu stellen. Doch Megumi krümmte sich und ihre Puppillen fuhren zusammen. “Nnnngg...” Dann richtete sie sich mit letzer Kraft auf. Ihre Augen waren noch immer erstarrt und sie hob sich mit der Hand den Bauch. “Ich trage dich.”, sagte Kenji entschlossen und beugte sich schon herunter, um Megumi huckepack zu nehmen. “Nein, geht schon.”, lehnte diese jedoch ab und schüttelte den Kopf. “Ja, ich seh’s...” meinte Kenji ironisch und winkte sie her. Vorsichtig stieg Megumi auf, war aber deutlich rot im Gesicht. “Halt dich an meinen Schultern fest.” Sie nickte. Dann gingen die drei stillschweigend nach Hause. Dort angekommen, wollten sie Megumi in ihr Zimmer legen, doch diese protestierte und so verfrachteten sie sie in Kenjis Zimmer, das am nächsten dran lag. Megumi schlief zwei Tage durch. Kurz nachdem alle bemerkt hatten, dass sie wieder wach war, kamen sie der Reihe nach alle in Kenjis Zimmer. Sie zitterte noch immer wegen der Schmerzen von dem Stoß, doch sie sagte nichts. “Leg dich doch wieder hin.”, schlug Sonoko vor, doch Megumi schüttelte den Kopf. ‘Ich bin nicht so ein Schwächling.’ “Megumi, was ist passiert?”, versuchte es Kenji ein weiteres Mal. “Nichts.”, war wieder die Antwort. Kenji blickte sie billigend an und zog ihr das Hemd hoch (Sonoko hatte ihr die nassen Sachen ausgezogen und ihr ein T-Shirt und eine Leggings gegeben). “Ah! Was machst du?!” “Hab ich es mir doch gedacht.”, murmelte Kenji. Ein riesiger blauer Fleck zog sich entlang ihrer Taille. “Megumi... du hast im Regen gelegen, keinen Mucks von dir gegeben, als du aufgestanden bist, hast die Zähne und Augen zusammengekniffen, als ich dich getragen hab, hast du vor Schmerz fast aufgeheult und entlang zieht sich EIN RIESIGER BLAUER FLECK UND DU SAGST, ES IST NICHTS???” “Das ist egal. Das geht dich nichts an.” “Ach toll! Du bist gerade an der Todesgrenze und jetzt kommst du hier mit deinem stolz ‘das geht dich nichts an’. Ich versuche dir nur zu helfen, aber was soll’s. Ich verstehe Frauen sowieso nicht!” Wütend schlug Kenji die Tür hinter sich zu. Stille. “Ich - Ich wurde doch nur von einem Auto angefahren...” “Spar dir das NUR. Ich geh den Arzt holen.”, meinte Ikku, die Hände in die Hüften gestützt und lief in die Küche. Kaum eine Minute später stand der Arzt vor der Tür, schneite herein, verschrieb eine Salbe und war wieder verschwunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)