Station 92 von Rici-chan (RenxHoro! ~abgeschlossen~) ================================================================================ Kapitel 12: Nachdenken ---------------------- Kapitel 12: Nachdenken >12.Sie können übereinander nachdenken… < Horo starrte. Er starrte nun bestimmt schon mehr als Fünf Minuten auf diese Tabletten, die er nun nehmen sollte. Ganze Drei Stück, aber eine davon wies eine mehr rosa Farbe auf und war so groß, dass er sie nicht zusammen mit den anderen Pillen schlucken konnte. Er musste sich immer wieder fragen warum sie einer Tablette die die Durchblutung stärker sollte eine Schwulenfarbe namens rosa geben mussten. Er schielte aus den Augenwinkel wieder zu dem Chinesen, welcher ja mehr Tabletten als er selbst nahm. Er hatte die bereits genommen, und zwar ganze Vier Stück mit einem Schluck Tee. Er selbst konnte das nicht, war wohl Gewöhnung. Aber er musste es wenigstens versuchen. Er nahm die beiden anderen Tabletten in den Mund, die beide typisch weiß waren, wobei eine, eine Kerbe besaß, die andere nicht. Diese schluckte er dann mit dem Wasser runter was er zu trinken hatte. Die andere, störrische rosa Tablette legte er ebenfalls in den Mund, aber selbst nach dem nächsten Schluck wollte sie nicht ganz hinter. Erst nach Zwei weiteren Versuchen klappte es. Dadurch hatte er jetzt mehr als nur einen bitteren Geschmack im Mund. Er ließ die Zunge heraushängen und fragte sich abermals, wieso er das verdient hatte. Ren lachte leise unverholen. „Schmeckst?“ „Klar, sieht man doch…“ Ren grinste nur wissend. Horo machte sich derweil an seinen Nachtisch, bevor Anna wieder auf die Idee kam das er zu langsam war und es ihm wegnahm. Derzeit schien sie besonders schlechte Laune zu haben. Nachdem er vor ein paar Tagen aber nun einmal zusammenklappte, erübrigte sich die Frage ob er heim konnte oder anderweitig behandelt würden konnte. Sein Zustand hatte sich verschlechtert, was seine Familie dazu bewog das er noch etwas länger hier bleiben würde. Schöne Scheiße. Auf der anderen Seite freute er sich ja auch – schließlich konnte er so mehr Zeit mit dem Chinesen verbringen. Dieser war ihm inzwischen richtig an das Herz gewachsen. Er konnte ihn jetzt sogar knuddeln, ohne gebissen zu werden. Bei dem ersten Mal als er das tat war er anscheinend viel zu überrascht gewesen um sich zu wehren. Danach wehrte er sich und lief auch rot an wenn der Ainu das machte. Genauso, wenn seine Schwester Run das machen würde. Das brachte den Blauhaarigen wieder zum grinsen. Wenigstens dort hatte er die Chinesen eingeholt. Ein kleiner Fortschritt. Nach dem Essen gingen sie beide wieder auf ihr Zimmer zurück, diesmal ohne sich zu streiten. Ren hatte abermals ein Buch in der Hand. Der Einband war dunkelblau mit goldener Schrift. „Was ist das nun wieder für ein Buch?“ Aus Langeweile hatte sich der Ainu von dem Chinesen immer eine kurze Zusammenfassung der Bücher geben lassen. Erstaunlicherweise schien er sich an jedes Buch erinnern zu könne, welche Hauptpersonen dort waren, wie die Story verlief, wer mit wem verwandt war und so weiter. „Eins über einen – wie sagt man das im japanischen?“ Er musste kurz überlegen. „Ach, egal. Wie so was wie ein aufrufbarer Geist oder Dämon.“ „Ah! Wie der Geist aus der Flasche oder so ähnlich!“ Er freute sich immer wie ein kleines Kind wenn er etwas wusste. „So gesehen ja.“ „Seit wann interessierst du dich dafür?“ „Eigentlich gar nicht, der Dämon ist aber so schön sarkastisch.“ „Wie du.“ „Erraten.“ Seit Ren mit ihm über seine Familie geredet hatte, stritten sie sich nicht mehr so oft. Es waren mehr witzige Gespräche die sie führten. Manchmal dachte der Ainu, dass sie sich schon seit Jahren kannten. Als er zusammenbrach war Doktor Faust in der Nähe gewesen. Er hatte Glück gehabt und wurde sogleich an die Dialyse gesteckt. Unschön, aber notwendig. Seine Familie musste an dem Tag gleich wieder abreisen. Ren dagegen war und blieb ja da. Horo wusste nicht, ob er es sich erträumte oder ob der Chinese doch ab und zu an seinem Bett war und nach ihm sah. „Stell das etwas leiser!“ Horo saß abermals auf Rens Bett und hatte die Kopfhörer auf, um zu hören was sie da im Fernsehen brachten. Er bekam nach den Worten eine Kopfnuss und setzte die Kopfhörer ab. „Was denn schon wieder?“ „Mach das nicht so laut! Ich kann mich gar nicht aufs lesen konzentrieren!“ „Ja ja… aber hauen brauchst du mich ja nicht gleich!“ „Ich schreie hier nicht durch die Gegend. Die Tür ist auf und die anderen könnten aufwachen.“ „Na gut…“ Das verstand er ja. Aber trotzdem…! Er wuschelte durch das rabenschwarze Haar des Kleineren. „Sei das nächste Mal etwas sanfter!“ „Heh! Lass das!“ Und kaum nach diesem Wort befanden sie sich wieder in einem Gerangel. Ren zehrte an Horos Sachen während der Größere immer wieder nach seinen Haaren langte. Sie landeten schließlich Horo über Ren, immer noch zankend und keifend. Innerlich musste Horo aber gewaltig lachen. „Stör ich?“ Beide hielten sofort inne, hätte das doch Anna sein können, die mehr als nur schlagkräftige Argumente besaß und sie öfters auseinanderzehrte, wobei schon manches zu Bruch ging. Im Türrahmen stand aber nur Tamao, schüchtern wie immer, aber auch mit leicht geröteten Wangen. „Ich gehe glaube ich wieder…“ Und damit ging sie auch. Horo sah erste verwirrt der Rosahaarigen hinterher, bevor er Ren denselben Blick schenkte. „Was hat sie denn?“ „Bist du nur so dumm oder tust du nur so? Schau doch mal in der welcher Stellung wir sind!“ Ren zischte das und drückte den Größeren leicht weg. Horos Gehirn arbeitete nicht richtig. Tamao hatte sie übereinander gesehen, wie sie eigentlich halb kämpften und dabei natürlich sich körperlich näher waren als es zwei normale Jungs sonst sind. Sein Kopf wurde mit einem Mal hochrot. Er wendet sich ab und nuschelte nur. „Achso… so.“ Ren guckte nun leicht verwirrt, bis Horos Röte fast ansteckte. Er wendete ebenfalls den Kopf ab, und für ein paar Minuten entstand eine peinliche Stille zwischen ihnen. Dann stand Ren auf und nahm sein Buch, bevor er aus dem Raum ging. Horo traute sich nicht ihn zu fragen wohin er geht; zum einen war das Ziel klar, zum anderen traute er seiner Stimme nicht. Er spürte ja auch wie seine Wangen glühten. Sein Hirn war auch noch nicht bereit zu erfassen was sein Herz wusste. Eine knappe halbe Stunde später machte er sich auf den Weg zu Bibliothek, um Ren abzuholen, damit sie zu dem Kunstkurs gehen konnten. Nach etwas kaltem Wasser war seine Röte abgeklungen und sein Gehirn arbeitete auch wieder richtig. Es war ja klar, das Tamao das dachte – die beiden hingen ja regelrecht zusammen. Sowohl körperlich bei ihren Streitereien oder wenn sie nebeneinander im Bett lagen… Horo blieb mitten auf dem Gang stehen. Sie waren sich wirklich nahe. Ren wusste über seine Familie bescheid, er grob über seine. Ihm fiel jetzt erst auf wie nah sie sich eigentlich waren. Das machte ihn abermals verlegen. Er stammte aus einem kleinen Dorf, war dort zwar beliebt, aber dort kannte er die Leute halt schon Jahrelang – hier war alles neu gewesen. Ren war sozusagen die erste Person außerhalb seines Dorfes, dem er nahe stand. Das ganze löste ein leichtes Prickeln in seiner Magengegend aus. Waren vielleicht die Tabletten. „Ren!“ „Hier bin ich. Was gibt’s?“ „Es ist Zeit für die Malstunde.“ Der Chinese zog eine Augenbraue hoch und klappte sein Buch zu. „Das klingt wirklich wie Kindergarten.“ „Egal, los jetzt.“ Horo nahm die Hand des Jüngeren und zog ihn leicht hinter sich her. Ren dachte sich erst nichts dabei; Horo machte das immer wenn sie spät dran waren oder er sich sträubte. Aber auf einmal fiel ihm auf wie warm die Hand des Ainus doch war. „Heute… machen wir Seidenmalerei“, erklärte die Therapeutin und händigte jeden einen kleinen Seidenschal aus. Danach begann sie bereits mit den Erklärungen. Seit dem ersten Mal wo Ren und der Blauhaarige dort waren hatten sich immer mal wieder andere hinzugesellt. Heute waren nur eine Frau mittleren Alters und ein Mann dabei, die diesmal beide mitmachten. Horo versuchte gerade die kleine Flasche mit seiner Lieblingsfarbe auf zu bekommen. Diese stellte sich als störrisch heraus, und er drehte kräftiger an dem Deckel. Dieser öffnete sich wie es schien widerwillig. Danach musste er an einem kleinen Ring ziehen, um die kleine Papiersicherung heraus zu bekommen. Horo zog, aber erst wollte sich nichts regen. Als er nun doller zog und gleichzeitig die Plastikflasche zusammendrückte bekam er das ding geöffnet – allerdings flog auch der halbe blaue Inhalt hinterher. Etwas landete auf seiner Schürte, etwas in seinem Haar – und ein kleiner Teil auf Ren, welcher neben ihm mit einem Pinsel saß. Dieser schaute erst als hätte er es nicht bemerkt, blinzelte und legte den Pinsel beiseite, und griff sich mit der Hand selbst in das Haar – diese war dann blau. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet, jeder kannte sein Temperament. Horo bekam eine Gänsehaut, aber keine angenehme, als Rens Blick ihn traf. Dann tat Ren etwas für ihn untypisches. Er hatte ebenfalls eine dieser Flaschen vor sich, allerdings rot. Er nahm diese und schüttete den Inhalt fast ganz auf die Haare des Blau – nun Rothaarigen. Horo war nun der der blinzelte. Ren streckte nun die Zunge raus. Keine Minute später waren die beiden bunt und das Zimmer war voller bunter Kleckse. „Das ist alles deine Schuld!“ muffelte der Blauhaarige und machte aus ein paar Gelben Klecksen an der Wand Kreise. „Wer war denn so tollpatschig?“ Er war nun dabei einen großen roten Strich zu einem Dreieck umzuarbeiten. Beide sagten danach nichts mehr und konzentrierten sich auf ihr tun. Bis Ren Horos Arbeit begutachtete. „Was soll das denn für ein Kreis sein?“ Horo zog nur eine Schnute. „Geh mal ein Schritt beiseite.“ Das tat der Bunthaarige auch und Ren zog den Kreis noch mal genauer nach. Horo beobachtete den Kleineren und sagte nichts. Da sie diesen Raum verwüstet hatten mussten sie ihr Tun ja beseitigen – allerdings ging die Farbe nicht von den weißen Tapeten im Raum herunter. Da das sowieso ein Kunstraum war, mussten sie halt das Beste daraus machen – Ärger bekamen sie trotzdem. Nachdem sie den Raum fertig dekoriert hatten war Horo der erste unter der Dusche gewesen. Aber auch nur weil es Ren egal war wer zuerst ging. Als der Ainu nun endlich wieder normale Farbe hatte ging er aus dem Badezimmer heraus und Ren konnte hinein. Allerdings wusste Horohoro nun wieder nicht was er machen sollte. Er saß auf seinem Bett und hörte nur wie die Dusche lief. Unwillkürlich musste er sich Ren unter der Dusche vorstellen. Wie das Wasser in feinen Tropfen auf der blassen aber weichen Haut herunter lief, ab und zu der weiße Schaum der Seife seinen Körper bedeckte, die goldenen Augen halbgeschlossen und die Wangen leicht gerötet von dem warmen Wasser… Und abermals glühte sein Kopf. Was dachte er sich denn? Er war vielleicht nicht nur körperlich, sondern auch geistig krank… Ein Glück duschte die Person noch, um die sich seine Gedanken derzeit drehten. Mit einem leicht mulmigen Gefühl sah er zu der Tür, wohinter der Chinese verborgen war. Er war doch nicht etwa…? +-+-+ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)