Station 92 von Rici-chan (RenxHoro! ~abgeschlossen~) ================================================================================ Kapitel 17: Aussprache ---------------------- Kapitel 17: Aussprache >…17. Sie können sich über ihre Gefühle klar werden …< „Man, wieso müssen wir so ein verdammt blödes Wetter haben?“ Horo jammerte, und saß dabei mal wieder in Rens Bett, die Kopfhörer hatte er auf seiner Schulter. Statt modernen Kopfhörern hatten sie hier nur welche, die noch miteinander nur ein leichtes Metallgestell miteinander verbunden waren. Ren sah nicht einmal von seinem Buch auf. „Ist doch besser als wenn es regnet wie aus Eimern.“ Horo murrte nur und sah wieder zu dem Chinesen. Ren bekam das gar nicht mit, hatte er sich aus Mangel an Leseliteratur nun der Sci-Fi Ecke zugewandt. Das Buch was er in der Hand hielt war mit goldener Prägung, als hätte man leibhaftige Chips darauf ausgebreitet. Horo blieb unsicher sitzen, sah einfach zu wie Ren blinzelte und seine Augen fast über die Zeilen hinweg zu fliegen schienen, bevor er erneut umblätterte. Das Buch musste wirklich spannen sein. Hoffentlich erzählte er auch hier dem Ainu wieder einmal einen Plot der Geschichte. Horo widmete sich seinem Blick wieder nach draußen. Das Wetter hätte sich eigentlich im Laufe des Tages bessern sollen, dagegen blieb es regnerisch und trüb. Es regnete im Moment zwar nicht, aber die Luft schien nur darauf zu warten noch kälter zu werden. Keiner ging mehr aus dem Haus ohne einen Regenschirm. Nicht das sie aus dem Krankenhaus gehen würden. Anna oder eine jeweilige Schwester passten genau auf ob Ren da war. Nachdem er einmal einfach verschwunden war galt er nun als gefährdet – Horo wurde auch gebeten auf ihn aufzupassen. Nicht, das er Ren nur eine Sekunde aus den Augen lassen würde, es sei den er schläft. Nun kam es auch öfter vor das Horo, wenn er aufwachte, Ren neben sich wieder fand – jedes Mal war er aufs Neue erstaunt und verwundert, und glücklich darüber. Schließlich liebte er ihn. Aber dennoch fand er derzeit kaum Schlaf. Nicht nur, das die anfänglichen Schmerzen nun schlimmer wurden, war es doch auch so das Ren nun auch nichts zu seinen Gefühlen gesagt hatte. Nach diesem Vorfall hatte er sich weder über Runs Tod noch über die Liebenserklärung geäußert. Was den Ainu nun in der Gegenwart des Chinesen ziemlich nervös machte. Er versuchte ihn zu behandeln wie zuvor, verkniff sich aber das umarmen, weil er nicht wusste wie Ren das nun deuten würde. Oder ahnen würde mit welchen Gefühlen er das nun machte. Schließlich konnte das nun auf mehr als nur Freundschaft basieren. So saßen sie mal wieder zusammen und Horo versuchte sich auf die billigen Soaps zu konzentrieren. Das gelang ihm nicht ganz, was ihn dazu brachte immer wieder zu Ren zu illern. Jener ignorierte das entweder oder nahm es wirklich nicht wahr. Horo murrte innerlich. Ren hatte gar nichts zu irgendwas gesagt. Aber er konnte es einfach nicht mehr weiter aushalten so zu leben ohne zu wissen wie es nun um sie stand! Mit diesem Vorsatz tippte er erneut Ren an. Dieser reagierte auch sofort und blickte ihn an. „Ja?“ Aber schon wieder versank Horo in diesem ebenmäßigen Gesicht, diese sanften Konturen, die langen Wimpern. Meine Güte, ich hätte ihn beinahe schon wieder geküsst. Sein Gesicht zeigte aber nicht wie er sich zusammenriss. „Ich würde nun gerne mal wissen was du denkst.“ „Über was denn?“ Horo verdrehte die Augen. Wäre es nicht ein ernstes Thema gewesen, hätte man fast lachen können. „Ich meine, meine Liebeserklärung, und alles dazu!“ Trotz, das er sich so aufregte das Ren so war, merkte er wie sein Gesicht heiß wurde. Bei diesem Thema konnte er auch nicht ruhig bleiben. Ren schien das ganze aber relativ gelassen zu sehen, jedenfalls rührte es ihn kaum. Es war als würde man über das Wetter reden. „Was willst du den von mir hören?“, fragte er stattdessen und legte sein Lesezeichen zwischen die Buchseiten. „Soll ich sagen, dass ich dich auch liebe? Das ich dich verachte? Das ich es nicht weis? Das ich nicht einmal weis ob ich weiterleben soll?“ Er sprach die Worte mit so einer Gleichgültigkeit aus, das Horo gleich wieder Angst bekam das er sich aus dem Fenster stürzen würde. „Nein.. oder ja. Ich will wissen was du denkst, und wenn es das schlechteste ist. Aber ich will endlich wissen was in dir vorgeht! So weiterzuleben halte ich nämlich nicht aus!“ Das Thema war ihm sehr ernst. Es ging hier um die Erste Liebe seines Lebens und Rens Leben. Witze konnte er sich hier sparen. Ren schien aber nun erneut gelangweilt. „Ist das alles? Wirst du einfach ungeduldig?“ Horo stutzte. „Äh, nein, natürlich nicht. Aber ich will… auch wissen können was dich verletzt und was ich ohne Sorge mit dir machen kann. Ich will dich nicht verletzen, Ren…“ Diese Worte waren ihm sehr wichtig, sodass er sie fast bedeutungsschwer hervorbrachte. Es klang kitschig, aber es stimmte. Ebenso das er ganz verlegen wurde. Hatte er sich doch noch lange nicht mit der Situation angefreundet wie sie jetzt im Moment war. Das er einen Jungen liebte. Rens Augen fühlten sich etwas mit Leben, und er setzte sich gerade hin. „Und warum bin ich dich bitte schön wichtig? Wir kennen uns nicht einmal ein paar Wochen und du gestehst dir ein das du schwul bist?“ Horo blinzelte nur überrascht. „Aber du hast doch selbst gesagt, dass es dir nichts ausmacht!“ Hatte er etwa gelogen? Das ließ Horos Herz sofort rasen. Hatte er aus dem Effekt heraus gelogen? Hatte er sich so verhalten weil er sich eigentlich vor ihm ekelte? Der Gedanken war noch schlimmer als der das Ren ihn abwies. Ren seufzte nur. „Es macht mir auch nichts aus. Ich finde es nur seltsam das jemand wie du… das einfach akzeptiert, ok?“ Nun war es Horohoro, der fast lachen musste, was Ren nun wiederum verwirrte. „Ich hab es noch lang nicht akzeptiert! Was denkst du denn? Ich hab in meinem bisherigen leben allen Weibern hinterher geschaut, und dieser ganze Kram. Weist schon. Und dann lernte ich dich kennen. Und fühlte mich komisch in deiner Nähe und das ganze Zeug…“ Er sah verlegen zur Seite. „… ich wusste auch erst nicht was das sollte, hätten ja auch die Tabletten sein können. Aber.. als du da so standest, im Regen, allein… „ Der Blauhaarige sah wieder auf und wich Rens Blick nicht aus. „Ich will nicht, dass du stirbst, Ren. Dafür bist du mir viel zu wichtig.“ Allein diese Worte schienen den Chinesen zu berühren. Aber sein Gesicht war trotzdem beherrscht. Seine nachfolgenden Worte schienen schon lange geplant gewesen zu sein. „Das sehe ich. Ich weis wie du fühlst, und was du Run versprochen hast… und wegen diesem Versprechen kann ich auch noch nicht sterben. Noch nicht.“ Er sagte das als hätte er das schon lange festgelegt, aber erst jetzt aus einem unerfindlichen Grund von sich gegeben. Horo hörte so genau zu wie es ging. Schien der Chinese sich doch für das Leben entschieden zu haben. Aber Rens Worte wurden warnend. „Aber ich warne dich. Nur weil ich weiterlebe heißt das nicht das ich jetzt mit dir zusammen sein will, also das ich genauso fühle wie du, klar?“ Horo grinste. Innerlich schmerzte es natürlich, das Ren nicht dieselben Gefühle hatte wie er selbst. Das er Horo höchstens als Freund ansah, mehr nicht. Er wusste es schon vorher, trotzdem wurde es ihm Unwohl in der Magengegend. „Das weis ich doch. Ansonsten hättest du mich geküsst oder was weis ich. Aber kann ich dich noch immer knuddeln und … so was?“ Er wurde zum Ende hin leiser. Schließlich hatte er das auch gemacht bevor er sich seiner Gefühle sicher war. Es gehörte für ihn einfach dazu durch Rens Haare zu wuscheln und ihm auf die Schulter zu klopfen. Ren wirkte nun nur langsam genervt. „Wenn du das brauchst, mach es halt. Du könntest auch andere Sachen mit mir machen, mir wäre es egal. Ich lebe ja nur noch weil Run es wollte, also…“ „Heh! Für wen hältst du mich?“ Ren sah verblüfft zu dem Ainu, welcher nun wütend wirkte. War Horohoro jemals wütend gewesen? So richtig? Ren konnte sich nicht erinnern. „Ich liebe dich heißt in diesem Fall nicht, das ich dich zwingen will irgendwas mit mir zu machen! Ich will dich weder verletzen noch sonst so was, habe ich das nicht gesagt? Und ich werde nicht irgendwas machen, was du unter normalen Umständen nicht zulassen würdest!“ Ren verstand die Aufregung darüber aber nicht. „Es ist mir aber egal.“ Um seine Worte zu unterstreichen, nahm er Horos Hand und legte diese nah an seine Brust. Horo wurde über diese unerwartete Aktion hin und der körperlichen Nähe wegen sofort rot. „Ich lebe nicht mehr lange, und in der Zeit kannst du alles mit mir machen was du willst, mir ist es gleichgültig. Ich fühle nichts wirklich mehr, also lasse ich dir freie Wahl.“ Seit Runs Tod schienen alle Gefühle geschwunden zu sein, nur eine Leere blieb zurück, die er mit nichts hatte füllen können. Horos Blick blieb erst auf seiner Hand hängen, wo er darunter Rens Herz schlagen spürte. Es schlug gleichmäßig und langsam, ganz anders als sein eigenes. Er fühlte sich als müsste dieses geradewegs aus seiner Brust springen. Aber wieso meinte Ren so etwas? Er liebte ihn, natürlich möchte er bestimmte Dinge mit ihm machen, aber nur wenn Ren es auch will und nicht weil es ihm egal war. Er beugte sich vor und hatte so ihre Gesichter nah zueinander gebracht. „Dir ist schon klar was du da sagst? Wenn du sagst alles?“ Ren nickte und wich nicht zurück. Seine Augen zeigten keinen Funken Aufregung, Erregung, oder was auch immer man in der Nähe anderer Personen fühlen konnte. Horo sagte daraufhin nichts weiter mehr. Er hätte jetzt wirklich alles mit Ren machen können, wenn er gewollt hätte. Er hätte nicht gedacht, dass das so mit seiner ersten Liebe laufen würde. „Und warum bist du derzeit immer bei mir wenn ich aufwache? Das machst du doch selbst. Nicht ich.“ Ren antwortete ungerührt. „Beim ersten Mal war mir einfach kalt und es ging mir nicht gut. Danach schienst du es ja gemocht zu haben, also hab ich es weiter gemacht.“ Horos Augenbrauen zogen sich zusammen. „Du willst mir also erzählen, du bist zu mir dann ins Bett gekommen weil ich im Schlaf dir gezeigt haben will, dass ich das mag?“ „Klar, schließlich hast u mich geknuddelt wie ein Kuscheltier.“ Horo stöhnte leise. „Meine Güte, das heißt doch aber nicht das ich wusste das du das warst! Ich kann alles Mögliche gedacht haben, aber sicher nicht das ich dich in den Armen halte.“ „Soll ich damit aufhören?“ Und wieder ließ er Horo die Wahl anstatt es selbst zu entscheiden. Horo schüttelte nur den Kopf zu Beidem. „Ren… ich weis jetzt das dir alles egal ist… aber wieso darf ich dann alles mit dir machen? Schließlich hast du heute Morgen auch wieder deine Tabletten nur genommen weil ich dich gebeten habe.“ Derzeit war es ein Kampf mit Ren und seinen Tabletten. Mal nahm er sie, mal nicht. Sowohl er als auch die Schwester mussten ihn daran erinnern oder sie hinterher tragen. Ren hatte eine ganz simple Antwort darauf. „Weil du es bist.“ Horo hätte sich so eine Antwort lieber in einem anderen Zusammenhang gewünscht. „Und was meinst du überhaupt damit, dass du nichts mehr fühlst? Du hast doch noch immer Schmerzen, oder nicht?“ Der Blauhaarige nahm jedes Wort auseinander, wollte er Ren verstehen und gleichzeitig aus dieser Leere heraus bringen. So etwas hätte er selbst nicht mit ansehen können wenn er Ren nicht geliebt hätte. „Aber ich meine so etwas… wie Glück. Keine Körperlichen Gefühle.“ Horo murrte nur. Er glaubte nicht, dass der Chinese nichts mehr fühlte. Er bildete sich das nur ein, wahrscheinlich auch wegen seiner unausgesprochenen Trauer wegen Runs Tod. „Aber… eins musst du mir versprechen.“ Ihm kam gerade eine Idee. Er würde Ren schon zeigen, das er noch Gefühle hatte! „Wenn du dennoch irgendwann das Gefühl haben solltest, du willst etwas nicht was ich mit dir mache, und sei es nur ein kurzer Gedanke daran, dann sag es, OK?“ Ren nickte nur, obwohl er nicht dachte das das in seinem restlichen Leben noch der fall sein würde. Horo hatte immer noch seine Hand über seinem Herz, welches ohne zögernd weiter schlug. +-+-+ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)