Das alltägliche Leben von KumiChou ================================================================================ Kapitel 1: ----------- so, endlich mal wieder etwas kleines, neues von mir, ich würde mich über kommis jeglicher art sehr freuen ^^* und los gehts: Das alltägliche Leben Lautlos weint der Himmel viele kleine Tränen, die in ihrer Ganzheit Straßen und Gassen mit einer dünnen Wasserschicht überziehen. Es bilden sich kleine Seen, welche nur teilweise das Licht der Straßenlampen reflektieren. Die Eingänge von den engen und schmutzigen Seitengassen sind kaum wahrzunehmen und dennoch unverkennbar, denn kaputte Glasflaschen und eine Menge Abfall machen diese für jedermann kenntlich. In eben solch einer Gasse hockt eine zierliche Gestalt zwischen übervollen Mülltonnen und stinkenden Exkrementen. Die Beine eng an den Körper und die Arme darumgeschlungen sitzt sie da. Auf dem ersten Blick könnte man meinen, dort säße ein junges Mädchen, doch wenn man genauer hinschaut, erkennt man einen sehr feminin wirkenden Jungen. Seine langen Haare fallen locker über seine schmalen Schultern und umschließen ihn wie einen schützenden Mantel. Seine Augen besitzen keinen Schimmer mehr, sie sind stumpf und leer, was ein starker Kontrast zu dem ist, wie er sich am Tage gibt. Er ist voller Freude und Lebenslust, hat immer einen verträumten Ausdruck in seinen grünen Smaragden, doch nachts ist es meist das genaue Gegenteil. Diese Verwandlung findet jedes Mal statt, wenn er von der Schule nach Hause kommt. Jeden Monat, jede Woche und jeden Tag das Gleiche. Wann lässt ER ihn endlich in Ruhe? Kaum, dass er die Tür geöffnet hat, kommt dem Jungen ein beißender Gestank entgegen, der ihn leicht würgen ließ. Sein Vater ist also schon zu Hause. Schnell zieht er sich die Schuhe aus und beeilt sich in sein Zimmer zu kommen, bevor sein Vater bemerkt, dass er wieder da ist. Jedoch war die Eile umsonst, denn der korpulente Mann steht bereits im Flur und versperrt ihm den Weg in sein eigenes kleines Reich. Langsam sinkt der Blick des Jungen gen Boden und so steht er da, auf das Unvermeidliche wartend, was jedes Mal geschieht, wenn sein Vater getrunken hat. Wann hört das endlich auf? Das geht nun schon so, seit seine Mutter bei einem Unfall ums Leben kam, nur weil sie ihn, ihr einziges Kind, geschützt hat. Was konnte er denn dafür, dass sie dies tat? Am Anfang trank sein Vater nur hin und wieder etwas, nicht viel, aber dennoch genug, dass er betrunken wurde. Nach einiger Zeit jedoch nahm er immer mehr Alkohol zu sich, versuchte so den Verlust seiner Frau zu verarbeiten. Doch irgendwann vor ungefähr zwei Jahren begann der einst starke und stolze Mann seinen Sohn für den Tod der geliebten Frau die Schuld zuzuweisen und ihn dafür zu bestrafen, dass er den Unfall überlebte, seine Ehegattin allerdings den Tod fand. Gemächlich kommt der Mann auf den Jungen zu und bleibt vor ihm stehen. Dieser jedoch versuchte den aufkommenden Brechreiz zu unterdrücken, der ihn bei der Nähe des wesentlich Älteren überfällt. Plötzlich schießt ein starker Schmerz durch seine Wange. Es hat also begonnen. Das Unvermeidliche ist eingetroffen. Sein Vater bestraft ihn mal wieder dafür, dass er lebt. Eine Viertelstunde schlägt sein Erzeuger auf ihn ein, bis er von dem zierlichen Körper ablässt. Vater will er ihn schon lange nicht mehr nennen, aber dennoch ist der Mann ja gerade das. Vor Schmerz zusammengekrümmt liegt er noch eine Weile, nachdem sein Erzeuger wieder verschwunden ist, um sich weiter dem Alkohol zu widmen, im Gang. Sein ganzer Körper schmerzt, es gibt keine Stelle mehr, die nicht von blauen Flecken geziert ist und keinen Schmerz verursacht. Langsam rappelt der Junge sich auf und verlässt die Wohnung, ohne sich noch einmal umzusehen. Er will einfach nur noch weg von diesem Ort, der sich sein Zuhause schimpft. Deshalb läuft er, ohne darauf zu achten, wo ihn seine Füße hinführen. Nun sitzt er hier, in dieser dreckigen Gasse und weiß nicht, wo er sich befindet. Am liebsten würde er sterben, aber er möchte seine Freunde nicht im Stich lassen, auch sein Vater braucht ihn, auf die eine oder andere Art zumindest. Langsam beginnen reine Tränen aus seinen Augen über die Wange zu rinnen. Sie vermischen sich mit den Tränen, die der Himmel für sein Schicksal weint. Sind es nun Tropfen der Trauer oder Tropfen des Schmerzes? Unaufhaltsam durchnässt der leichte Regen die kleine Gestalt, wischt das Blut und die Tränen weg, hinterlässt ein reines Wesen mit einer unschuldigen Seele. Nachdem alles fort gespült, der Schmerz gelindert ist und die Augen nun wieder einen leichten Glanz besitzen, verblasst die Nacht und lässt eine zusammengekauerte, zierliche Gestalt in einer schmutzigen, engen Seitengasse ohne ihren Schutz zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)