Doshite? von MAC01 (Honda x Jounouchi) ================================================================================ Kapitel 4: Warum fliehst du vor mir? ------------------------------------ Doshite* Teil: 4/10 Fandom: Yu-Gi-Oh! Disclaimer: Yu-Gi-Oh gehört Kazuki Takahashi! Mach auch keine Kohle mit! Die Idee ist meine! Pairing: Honda x Jou Rating: MA Warnings: lemon, angst, sap, ein wenig AU ^-^ Kommentar: Endlich treffen sich Honda und Jounouchi nach ihrem missglückten Liebesabend zum ersten Mal. Was wird dabei rauskommen? ^-^ Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und freu mich immer über eure Meinung zu meiner Story ^-^V ***** ***** ***** ***** ***** Wieder sitze ich auf dem Rand des Brunnens und schnippe den Zigarettenstummel weg. Ist schon der vierte in den letzten zwanzig Minuten. Ich bin nervös. Wirst du kommen? Wieder warst du nicht in der Schule. Mittlerweile ist Freitag. Dein Lieblingsschultag, weil er das Wochenende einläutet. Doch das konnte dich wohl heute nicht in die Schule locken. Warum auch? Schließlich konntest du gleich ins Wochenende übergehen ohne dich von den Lehrern tot labern zu lassen. Aber wirst du jetzt hier her kommen? Nachdem ich auch gestern blau gemacht habe, habe ich erneut versucht dich anzurufen. Doch nicht wie die letzten Male auf dem Handy. Nein. Mühsam habe ich aus dem Telefonbuch deinen Namen gesucht. Und soll ich dir was sagen. In Domino gibt es viele Menschen, die den gleichen Familiennamen tragen. Also hab ich das einzige getan was mir einfiel. Jede Nummer gewählt, die deine hätte sein können. Die Telefonrechnung will ich nicht sehen. Die ist mir jetzt auch egal. Aber ich hatte Erfolg. Du hast dich gemeldet und nach einer Sekunde des Schweigens hab auch ich ein 'Hallo' über die Lippen gebracht. Dann entstand erst einmal Schweigen. Ich hörte dich ein oder zwei Mal schwer schlucken. Schließlich hab ich nach deinem Wohlbefinden gefragt. Nach einer neuen Pause, dieses Mal von deiner Seite aus, hast du mit erstickender Stimme geantwortet. Dir würde es gut gehen. Lügner. Deine Stimme hat mir die Wahrheit sofort offenbart. Dir ging es ganz und gar nicht gut. Das ganze Telefonat durch hast du dich bemüht normal zu klingen. Doch gelungen ist es dir nicht. Je weiter das Gespräch von uns geführt wurde, desto mehr hörte ich die einzelnen, unterdrückten Schluchzer heraus. Die, die du so gerne einfach nur runterschlucken wolltest. Aber es gelang dir nicht. Dann hab ich dich gefragt, ob du mich heute hier, an unserm Platz treffen würdest um über alles zu reden. Wieder entstand eine Pause. Nicht nur eine Sekunde lang. Nein… länger. Erst als ich dich erneut ansprach kam von dir ein heißeres 'Ja' durch die Leitung. Dann noch kurz eine Uhrzeit. Zaghaft hast du dich verabschiedet. So sitz ich also hier und zünde mir die fünfte Zigarette an. Ob du kommen wirst? Wirst du versuchen mir vorzuspielen, dass alles in Ordnung sei? Klar. Das bist du. Doch ich werde dir nicht gestatten, dass du dich hinter deiner Fassade versteckst. Nicht mehr. Wieso habe ich das nicht früher gemerkt, dass dein ganzes heitere Sein nur aufgesetzt war. Warst du so geübt darin, andere bezüglich deines Wohlergehens zu täuschen? Scheinbar! Traurig! Wenn man stets das Gefühl haben muss, sich zu verstellen und zu verstecken müssen. Aber jetzt wusste ich warum. Auf so viele Fragen habe ich endlich meine Antwort erhalten. Als ich gestern die Akte deiner Psychologin durchgelesen habe. Soviel, was ich nicht wusste. Was du geschickt vor mir verborgen hattest. Warum? Hattest du kein Vertrauen? Nein. Du hast mir vertraut. Aber du konntest einfach nicht darüber sprechen. Das stand auch in der Akte… dir fällt es schwer über das Erlebte zu erzählen. Selbst jetzt nach sechs Jahren. Wie schwer muss diese Erfahrung auf dir lasten? Und immer wieder frage ich mich, wie jemand einem Kind so etwas antun kann. So etwas schreckliches. Zerstörerisches. Einem Kind, dass sich nicht wehren kann. Das daran für den Rest seines Lebens erinnert wird. Das kann doch nicht sein. Was für kranke Menschen bringt unsere Gesellschaft nur hervor? Mir steigen wieder die Tränen in die Augen. Wie gestern. Als ich immer und immer wieder die gleichen Zeilen lass, weil ich es nicht glauben konnte. Schnell wischte ich sie mir aus dem Gesicht und zog an meiner Zigarette. "Wolltest du damit nicht aufhören" höre ich hinter mir deine Stimme. Ich habe Angst mich zu dir zu wenden. Warum? Ich weiß es nicht. Doch ganz allmählich wende ich mich dir zu. Blicke in deine braunen Augen, die bei Kerzenschein golden schimmern. Schlucke schwer. Alles was ich will ist dich jetzt in meine Arme zu schließen – und niemals wieder loslassen. Doch ich beherrsche mich. Weiß nicht, wie du jetzt darauf reagieren würdest. Und wie ich es mir gedacht habe versuchst du dich hinter deiner heiteren Fassade zu verbergen. Also schlage ich vor, dass wir zu mir gehen. Du zauderst. Hältst das nicht für eine gute Idee. Doch ich bitte dich nochmals. Ich möchte ungestört mit dir reden. Unter vier Augen an keinem öffentlichen Ort. Schließlich gibst du meinem Drängen nach und wir laufen schweigend den Weg zu mir. Obwohl ich nur wenige Minuten von dem Brunnen wegwohne kam mir der Weg ewig lang vor. Gerade durch das Schweigen. Ich will nicht schweigen. Es gibt so vieles was ich dir sagen möchte. Was ich dich fragen möchte. Schließlich erreichen wir das kleine Ein-Familien-Haus. Ich schließe die Tür auf und lasse dich zu erst einkehren. Wir streifen uns die Schuhe ab und betreten in Socken das Haus. Ich führe dich ins Wohnzimmer zur Couch. Dann eile ich unter dem Vorwand in die Küche uns Tee machen zu wollen. Doch das ist nicht die ganze Wahrheit. Die Wahrheit ist, dass ich noch einmal all meine Kraft und meinen Mut zusammen nehmen muss. Ich muss stark sein. Für dich – für uns. Das Wasser beginnt vor mir im Teekessel zu pfeifen. Doch mir fällt es nicht auf. Erst als eine Hand von hinten, dicht an meiner Hüfte vorbei nach dem Kessel greift bemerke ich’s. Nicht nur das. Ich spüre auch deinen Atem in meinem Nacken, wie du dicht hinter mir stehst. Dann drehst du den Herd ab und stellst den Kessel auf die Nachbarplatte. Erst als du dich abwendest um aus dem gegenüberliegenden Schrank zwei Tassen zu holen, kann ich mich zu dir drehen. Ich beobachte jede deiner Bewegungen. Wie du die Tassen heraus holst. Dann eilst du zu einem anderen Schrank und holst Tee, bevor du zu mir zurück kehrst. Vorsichtig stellst du die Tassen ab und beginnst das heiße Wasser einzulassen. Als du den Kessel wieder abgestellt hast streiche ich dir sanft über die Wange. Urplötzlich versteifst du dich. Dein Blick ruht immer noch auf den Tassen. Vorsichtig lege ich meine Finger um dein Kinn und wende somit deinen Kopf mit seichter Gewalt zu mir. Unsere Blicke treffen sich. Bis du plötzlich scheinbar erkennst, dass ich es weiß. Sofort schreckst du einen Schritt zurück. Doch da liegt auch schon mein Arm um deine Hüfte und zieht dich wieder näher an mich. Ich lege meine Arme um dich und bette meinen Kopf auf deiner Schulter. So halte ich dich einfach für eine Weile. Nach einigen Sekunden spüre ich, wie auch du deine Arme um mich legst und dich an mir festhältst. Ja. Halte dich an mir fest. Ich werde dich nicht fallen lassen. Dich niemals wieder gehen lassen. Wir werden jetzt gemeinsam durch das Leben gehen. Und dann spüre ich, wie auch du dein Gesicht in meine Halsbeuge legst. Behutsam streiche ich dir durch das blonde Haar. Erst nach Minuten lösen wir uns wieder von einander. Sofort greife ich nach deiner Hand und reiche dir mit der anderen deine Tasse. Nachdem du sie genommen hast, nehme ich meine eigene und ziehe dich sanft in das Wohnzimmer zurück. Dort stellen wir die Tassen mit dem frisch gebrühten Tee auf den flachen Wohnzimmertisch, bevor ich mich auf die Couch niederlasse und dich zu mir runter ziehe. Wieder schließe ich meine Arme sanft um dich, diesmal um deinen Bauch. Mein Kopf ruht auf deiner Schulter, neben deinem Ohr. Ich spüre wie du schwer schluckst. Sanft ziehe ich dich noch ein wenig näher an mich, so dass dein Rücken an meiner Brust ruht. "E… es tut mir leid" höre ich deine erstickte und heißere Stimme. Psst. Du musst dich nicht entschuldigen. Sanft streiche ich dir über deine Unterarme. "Ich… ich… war einfach nur so erschrocken" ich beginne zu begreifen. Du willst dich immer noch hinter einer Lüge verstecken. Obwohl du in meinen Augen gesehen hast, dass ich es weiß. Warum? "Bitte" fange ich selbst an. "Katsuya. Lüge mich nicht an. Ich liebe dich über alles. Also bitte… sei ehrlich!" fordere ich dich sanft auf. Immer noch streiche ich ihm über den Arm. Doch erhalte ich keine Antwort. Du lässt den Kopf betroffen sinken. Nervös spielen deine Finger miteinander, bis sich meine zweite Hand auf deine legt. Dann rutsche ich ein wenig zur Seite, so dass du mit dem Rücken zur Rückenlehne aufschließen kannst und ich dich direkt anblicken kann. Du kämpfst mit dir – mit deiner Fassung. Mir kannst du nichts mehr vormachen. Wieder streiche ich dir sanft über die Wange. Du schließt für einen Augenblick die Augen und legst dich in die Berührung rein. Dann scheint dir plötzlich was wichtiges eingefallen zu sein und du blickst mich an. "Ich denke nicht, dass unsere Beziehung eine Zukunft hat" verkündest du schnell, bevor deine Stimme zusammenzubrechen droht. Ich schau dich prüfend an, doch wieder wendest du deinen Blick von mir. Zwar hatte ich erwartet, dass du versuchen würdest dich zurückzuziehen, aber trotzdem schmerzen die Worte im ersten Moment. Langsam löst du dich von mir und stehst auf. Du gehst zur Diele als auch ich aufspringe. Nein. Ich lasse dich nicht gehen. Nicht noch einmal. Das würde ich nicht verkraften. "Ich weiß alles" platzt es aus mir heraus. Ruckartig bleibst du stehen. Fast wie in Zeitlupe wendest du dich wieder zu mir. Fragend blickst du mich an. Verdammt. Warum kann ich in Krisensituation nicht Ruhe bewahren. Egal. Es ist zu spät die Worte zurück zu nehmen. Wie denn auch? Die Zeit zurück drehen kann ich nicht. "Was… was meinst du?" hakst du unsicher nach. Ich schließe wieder zu dir auf und nehme deine Hände in meine. Mit viel Mühe gelingt es mir, dir in die Augen zu blicken, da du ständig versuchst auszuweichen. Dann scheint es endgültig bei dir Klick zu machen. Das was du wohl vorhin doch nur vermutet hattest, hat sich als wahr heraus gestellt. Betroffen senkst du deinen Blick und eine Träne kullert dir über deine Wange. Mit meiner Rechten lasse ich deine Hand los und streiche sie dir sanft aus dem Gesicht. ***** ***** ***** ***** ***** TBC ***** ***** ***** ***** ***** *Doshite ist japanisch und heißt 'Warum' ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)