Warum? von _Little-Arron_ (Gedanken an meinen Geliebten) ================================================================================ Kapitel 1: Wieso du? -------------------- Hier stehe ich, im Türrahmen unsere Halle, und du… Du sitzt dort an deinem Tisch, siehst ganz normal aus doch ich weiß seit letzter Nacht bist du es nicht mehr, deine Augen sind leer. So unterschiedlich wir uns auch sind, so nah waren wir uns doch, in dieser einen Nacht, die unser Leben wenigstens für kurz zum Positiven verändert hatte und doch weiß ich heute das es falsch von uns war. Ich frage mich seit Tagen war es wirklich falsch von uns? Ich liebe dich doch und du liebst mich, hast es mir in jener Nacht für immer Versprochen, doch nun bist du mir so fern wie vorher noch nie. Es ist komisch dich dort so gebückt und klein an deinem Tisch sitzen zu sehen, wo immer noch alle zu dir aufsehen, nicht ahnen was man dir angetan hat, aber mich wundert es nicht, nach Außen hin wirkst du wie immer. Eisig unnahbar, doch seit dieser einen Nacht weiß ich dass du ganz anders sein kannst. Hast mir deine Tränen gezeigt, deine Angst aber auch deine Leidenschaft die uns beide drohte zu verbrennen. Zuerst klein wie ein Funke sprang sie auch auf mich über und noch jetzt bekomme ich Rote Ohren wenn ich an unsere Nacht zurück denke. Aber nun, wo ich dich so sehe weiß ich das diese Leidenschaft erloschen ist, ‚Er’ hat sie dir gestohlen und ich kann dir nicht helfen sie dir zurück zu geben. Noch nicht, vielleicht eines Tages… ich weiß es nicht, aber ich will es versuchen dir im stillen eine Stütze sein, dir helfen wenn du mich nur lässt, doch im Moment willst du niemanden sehen, nicht einmal deinen Patenonkel lässt du mehr an dich ran, niemand darf dir zu nahe treten, dich berühren ohne das du in Panik ausbrichst, dich kleiner machst als du bist, deine Knie an deinen Körper presst und deine Arme schützend um sie legst. Du denkst ich merke nicht wie du dich in unserem Zimmer, welches wir uns nur wegen ‚ihm’ teilen, zurück ziehst, weinst wenn du glaubst alleine zu sein, stumme Tränen kann ich deine Wangen herunter laufen sehen, auch jetzt noch sind unter deinen Augen die schwarzen Ringe zu erkennen. Aber ich will dich nicht darauf ansprechen, noch nicht, denn du weißt sehr genau dass ich gesehen habe, was du erleben musstest. Lachend begrüßt mich mein bester Freund bittet mich, mich zu sich zu setzen, er hat wohl etwas auf dem Herzen was er unbedingt loswerden will, sieht nicht wie du leidest, wie ich mit dir leide. Es ist meine Schuld ich weiß es doch, ich gebe es vor keinem zu, da ich Angst habe dich noch mehr dadurch zu verletzen. Denn ich weiß im Grunde meines Herzen machst du mir keine Vorwürfe, nur dir alleine machst du welche, du glaubst du warst nicht stark genug, hättest etwas tun müssen, doch ich habe gesehen was passiert ist und ich kann dir nur sagen das du nichts tun konntest. Noch jetzt wenn ich die Augen schließe höre ich deine Schreie welche sich über Lichtung in die Nacht gebrannt haben und erneut wollen Tränen in meinen Augen aufsteigen doch ich darf und kann sie nicht zeigen. Ich muss für uns beide Stark sein, um dir zu helfen und ich weiß jetzt schon bevor ich mich an meinen Tisch so weit von dir weg gesetzt habe, für das was ‚Er’ dir angetan hat wird ‚Er’ sterben müssen. Egal was ‚Er’ der Welt bis her alles angetan hat, was ‚Er’ mir in meiner Vergangenheit getan hat, denn du warst und bist mir das wichtigste was ‚Er’ mir nehmen konnte. Ironisch muss ich auflachen, ich habe dich doch noch, ich müsste nur meinen Arm nach dir ausstrecken, ein paar Meter gehen und schon könnte ich dir in deine so schönen graue Augen blicken, doch nicht mal das kann ich mehr, den sie sind leer, spiegeln mein Gesicht wieder, als würdest du einfach durch mich und jeden anderen an diesem riesigen Ort durchblicken. Ich kann die Angst und die Scharm sehen welche sich in deinen Augen festgefressen hat, und ich würde dir so gerne deine Angst nehmen, dir sagen das es nicht deine Schuld ist, dich einfach in meinen Arm nehmen und an mich drücken, doch das kann ich auch nicht. Ich gebe mir die Schuld und meine Schuldgefühle seinen mich noch weiter von dir zu entfernen, einen riesigen fast schon unüberwindbaren Abgrund zwischen uns zu reißen und alles nur weil du mich beschützen wolltest. Mein Leben war dir wichtiger wie dein eigenes also hast du alles über dich ergehen lassen was ‚Er’ dir angetan hat. Ich kann hören wie jemand in der Halle deinen Namen ruft, aber du reagierst nicht, wie schon den ganzen Tag. Alle aus deiner Klasse haben dich angesprochen, doch du starrst einfach an ihnen vorbei, als würdest du einen Punkt weit weg von alle dem entfernt suchen, ihn finden und nur dort hin blicken. Deine blonden Haare spiegeln das Sonnenlicht wieder und es würde mich wohl blenden wenn ich dir nun so nah wäre wie ich es mir wünschte zu sein. Abwesend höre ich meinem besten Freund zu der mir von seiner tollen Nacht erzählt, und ich nicke einfach nur, ihm nicht wirklich zuhörend, denn wer würde schon hören wollen wie schön die Nacht war, wenn er das erlebt und gesehen hätte wie du und ich? Ich starre so wie du einfach nur vor mich hin, dich zwar genau in meinem Blickfeld habend, aber ich weiß jetzt schon dass du mich im Gegensatz zu mir, mich nicht siehst, das du dich flüchtest. Tief in einen Abgrund bist du gefallen und ich konnte dich nicht auffangen, das werde ich mir immer zum Vorwurf machen, egal ob du jemals wieder zu mir sprichst und mir sagst es seie nicht meine Schuld, ich nehme alles auf mich, weil ich zu schwach war dir bei zu stehen dich vor dem Leid welches ‚Er’ dir angetan hat zu behüten. Gleichzeitig ohne etwas gegessen zu haben stehen wir auf und einen kleinen Moment lang hoffe ich, du würdest etwas zu mir sagen, einfach deinen Mund bewegen ohne ein Wort zu sprechen, denn du wüsstest ich würde dich verstehen, aber nichts passiert, ich kann sehen wie du unter den immer noch vorhandenen Schmerzen leidest, dich erneut viel zu klein machst, kann spüren wie du dir wünscht nicht der zu sein der du bist. Aber wenn du mir nur einen Blick zu werfen würdest, ich würde dir wie der Wind zuflüstern, das du der schönste hier bist, das du keinen Grund hast gebückt zu Laufen, den du bist nicht das Opfer dessen was passiert ist. Natürlich musstest du leiden, all den Schmerz über dich ergehen lassen, die Peinigung vor aller Augen der anderen, die ‚Ihm’ gehören ertragen, aber du bist nicht Schuld und wenn du mich hören würdest, du würdest meine Seele schreien hören, flüstern hören, wie sie dir all diese Worte ins Ohr haucht. Meinen Blick nicht von dir nehmend laufe ich zur Tür, wo ich an diesem Morgen schon einmal stand um dich Still zu beobachten, fest gestellt habe das deine Schönheit dir nicht genommen wurde, nur dein Mut, aber ich will alles daran setzen ihn dir zurück zu geben, wenn du mich nur lässt. Parallel zu einander bleiben wir in der Tür stehen, ich höre wie du ganz leise meinen Namen flüsterst, fast so wie das quietschen der Holzdielen auf denen wir laufen, aber ich kann dich hören. Mein Herz macht mir nun wieder schmerzlich bewusst das ich Lebe und das ich dich Liebe, egal was ‚Er’ dir angetan hat, meine Liebe wird deswegen nicht aufhören. Ich hebe meinen Blick und schaue dir direkt in die Grauen Augen, kann die neu aufkeimenden Tränen in ihnen erkennen, will dich in den Arm nehmen, aber ich sehe deine Reaktion schon, alleine dadurch das ich meinen Arm hebe, um dich zu berühren mir sicher zu sein das du kein Hirngespinst bist. „Ja kleiner Drache?“ Hauche ich zurück hoffe dich nicht verschreckt zu haben, denn das ist das letzte was ich wollte. Nun hebst auch du den Kopf, schaust mich aus deinen Grauen Augen an, die immer noch so leer wirken, aber ich kann in ihnen deine Liebe für mich erkennen, hat ‚Er’ sie dir also nicht genommen, ein wenig erleichtert mich das, doch nur kurz, denn solange du mich nicht an dich heran lässt kann ich dir nicht helfen und wer weiß vielleicht kann dir auch niemand helfen? Musst du mit dem Erlebten alleine klar kommen, ich will es nicht hoffen, doch trotzdem warte ich Geduldig auf deine Antwort falls eine kommt, ansonsten weiß ich wenigstens das du mich siehst, das du mich… uns nicht vergessen hast, das du einfach noch deine Zeit brauchst, bevor du wie früher auf andere zu gehen kannst. In mir flammt die Angst auf das ‚Er’ dir das vielleicht genommen hat, das ‚Er’ dich von innen für immer zerstört hast, nie wieder auf mich zu kommen wirst, mich in den Arm nimmst, wie in jener Nacht, meine Hand so nimmst wie da auf jeden Fingerknöchel einen Kuss hauchst und mir sagst das egal was dir passiert es nur wichtig ist das Ich lebe. Noch ehe ich einen weiteren Gedanken fassen kann, bemerke ich das wir uns immer weiter dem Ausgang zu bewegen, das du schweigend und den Fußboden anstarrend neben mir her läufst und in Gedanken flehe ich das du mich erneut ansehen wirst, jetzt, noch mal etwas sagst, damit ich weiß das du dich nicht aufgegeben hast. Irgendwo zwischen dem Hier und jetzt bleiben wir stehen und du hebst deinen Kopf erneut um mich anzusehen, so wie ich meinen hebe und dir einfach nur in die Augen sehe. Ein Lächeln huscht nur für Sekunden über deine Lippen, grade so als wäre es nur für mich dort erschienen, bevor du meine Hand nimmst, sie kurz drückst und noch ehe ich etwas sagen kann sie wieder los lässt und davon gehst, weder auf mich oder auf einen anderen reagierend. Doch noch immer sehe ich das Lächeln auf deinen Lippen, welches da bin ich mir sicher nur für mich dort war und nun weiß ich, es wird wieder gut werden. Egal was passiert war in der letzten Nacht, es wird wieder werden, den ‚Er’ hat nicht über uns gesiegt und so sehe ich nur noch deinem herrlichen Erscheinungsbild hinterher und weiß für mich, das alle Zeit der Welt vergehen mochte, doch du irgendwann wieder für mich zu erreichen sein wirst. Meinen Weg nach draußen fortsetzend wispere ich ein leises: „Ich liebe dich egal was passiert ist oder wird… mein kleiner Drache“ in den Wind, im Herzen voller Hoffnung das wir doch eine Zukunft haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)