Juratripper - The Love Story von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Juratripper - The Love Story Titel:"Juratripper - The Love Story" Story:"Der Planet der Dinosaurier" oder "Juratripper" Author: Son-Goku Daimao E-mail:C.KayCraimer@web.de Kommentar: Also..........*hüstel*............nun....dies ist meine erste FF zu "Juratripper" Sonst schreibe ich nur welche zu DBZ, aber hier wollte ich mich auch mal versuchen. Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich in den letzten drei Jahren wohl knapp zwanzig mal, eine Geschichte mit Boss und Co angefangen, aber nie zu Ende gebracht. Das will ich hier aber ändern. So, und nun noch etwas zur Story und den Charas: Boss:(19) Princess:(18) Tiger:(19) Cry Baby:(15) God:(19) Doc:(17) Die anderen kommen hier net vor. "............" jemand sagt etwas >......................< jemand denkt etwas (......) unnütze Kommentare von moi Ein leichter Windstoß, verursacht durch das Schließen einer Tür rauschte durch den in Schweigen gehüllten Raum. Eines, der beiden großen Fenster, die aus der hinteren Wand eine einzige Glasfront machten, war geöffnet und als wieder eine starke Böe am Balkon vorbeipfiff tanzten die dunkelblauen Vorhänge, wie unscheinbare Besucher eines geheimen Balls grazil und leichtfüßig durch die Luft. Ein paar kleine rosa farbene Blütenblätter, die von einem, der großen Ginkobäume, die unten im Garten standen, stammten wurden vom selben Luftzug auf den schwarzen Teppich geweht, der auch schon den weichen Samtstoff zum flattern brachte. Sie schienen irgendwie verloren und total fehl am Platz, mitten auf diesem Boden aus purer Dunkelheit und all den teuren und glänzenden Sachen, die dem Zimmer eine sehr ausgeprägte Arroganz verliehen. Ein großes, mit weißem Stoff verhangenes Himmelbett thronte, wie die unbenannte Königin des Raumes gegenüber der großen Fensterfront. Sowohl der Bezug, wie auch die Decke und die vielen Kissen, waren allesamt weiß und so weich, wie das Fell einer kleinen Katze. Die Vorhänge des Bettes waren zugezogen und erinnerten ein wenig an eine, der provisorisch abgeschirmten Abteile in der Notaufnahme eines Krankenhauses. Doch trotzdem strahlte es und wurde von einer mystischen und märchenhaften Aura umgeben, die man sonst nur in einem uralten Schloss oder einem großen und antiken Palast fühlte. Um die vier Pfosten, die an den Ecken des Bettkastens angesetzt waren und bis an die Decke reichten schlängelten sich vier aus dem Holz herausgeschnitzte und bunt angemalte Drachen, wie Schlangen um einen Marterpfahl. Am Fußende dieser traumhaften Nachtunterkunft stand eine alte und schwere Truhe aus dunklem Kirschbaumholz, in der allerlei Geheimnisse und Abstrusitäten aus vergangenen Tagen schlummerten. Rechts des Bettes standen ein heller Schreibtisch mit einem dicken Lederstuhl und ein zweiter Tisch, vor dem ein großer Spiegel hing und bei dem lediglich ein kleiner mit Plüsch besetzter Hocker stand. Auf der Holzplatte dieses Tisches standen jede Menge Parfümflkons, Schminkutensilien, Lippenstifte, Schmuckschatullen und kleine verschnörkelte Töpfchen mit irgendwelchen Cremes oder Lotionen für die Haut. Auf dem Schreibtisch erhob sich lediglich ein großer und teuer aussehender Computer und ein kleiner Briefblock, auf dem ein ebenfalls teuer aussehender Füller lag. Links neben dem Bett befand sich die Tür, die zum nebenan gelegenen und begehbaren Kleiderschrank führte. Hinter diese doch recht harmlos vermuteten Tür türmten sich die Schuhe, Kleider, Röcke, Blusen, Hosen und Mützen nur so. Ansonsten standen in diesem doch sehr gewaltigen Raum noch ein riesiges, schwarzes Klavier, ein dreieckiges und in eine Ecke des Zimmers gesetztes Aquarium und eine weitere Kommode auf der es sich ein Fernseher und eine Musikanlage gemütlich gemacht hatten. Im Großen und ganzen war es also ein Zimmer, für das jeder normale Teenager töten würde. Doch nicht so die zierliche und schüchtern wirkende Gestalt, die gedankenverloren auf dem Balkon stand und mit leeren Augen den Sonnenuntergang beobachtete, der sich gerade abspielte. Das junge Mädchen hatte eine sehr gebückte Haltung, auch wenn man ihr ansah, das sie sonst immer kerzengerade ging. Sie hatte ihre Ellenbogen auf das Geländer des Balkons gestützt und wiederum ihren Kopf auf ihre rechte Hand gelegt. Ihr langes und dunkelbraunes Haar fiel ihr schwer auf den Rücken und schien sie nach unten ziehen zu wollen. Und aus ihren blauen Augen drang nicht ein einziges Funkeln oder Strahlen, als die große und mächtige Sonne vor ihr ein farbenprächtiges Schauspiel nach dem anderen gab. Ihre Haut war wieder blass. Hatte wieder den für sie und ihre Familie so typischen schneeweißen Ton angenommen, nur um aller Welt zu zeigen, das sie es nicht nötig hatte zu arbeiten. Sie neigte ihren Kopf leicht nach links, als ihr der Geruch von warmem Kakao in die Nase stieg, der von dem Tablett herührte, das eine Dienerin des Hauses gerade gebracht und neben den Computer auf den Schreibtisch gestellt hatte, so wie es das junge Mädchen auf dem Balkon befohlen hatte. Sie war jetzt nicht in der Stimmung, um heiße Schokolade und Kekse zu essen. Sie war auch nicht in der Stimmung, diesen so herzzereißend schönen Sonnenuntergang auch nur ansatzweise hübsch zu finden, etwas das ihr sonst gar nicht ähnlich sah. Normal war sie von solchen "mädchentypischen" Sachen immer total fasziniert. Sonnenauf- und Untergänge, eine Herde Wildpferde, die durch die Prärie stürmt oder eine rote Rose, die sich durch ein Gebüsch aus Kletten und Ranken an die Oberfläche und das rettende Licht gekämpft hatte und nun all den Schund und das Unkraut überschattete. So etwas fand sie normalerweise schön, doch jetzt. Jetzt war es ihr einfach egal. So vieles war ihr auf einmal egal. Doch warum war ihr alles so egal? Etwa, weil sie im Vergleich zu dem, was sie erlebt hatte, langweilig und kindisch wirkten? Oder weil sie gelernt hatte, das unwichtigere Dinge, wie ein Platz zum schlafen, etwas zu essen haben, in Sicherheit zu sein oder mit jemandem reden können noch schöner waren? Oder vielleicht doch nur, weil sie wieder allein war und niemanden hatte, der all diese Sachen mit ihr schön finden konnte? Sie seufzte enttäuscht aus und starrte dann hoch in den schon leicht dämmerigen Himmel, in dem man schon die ersten schwach leuchtenden Stern glitzern sehen konnte. Sie schienen so weit weg zu sein. Genau, wie all ihre Freunde. Auch die waren schier unendlich weit weg. Besonders ein Freund, eine Person, ein ganz bestimmter Mensch. Sie vermisste ihn so sehr, das sie nachts kein Auge zu bekam und tagsüber nur noch faul zu Hause rumgammelte und Löcher in die Luft starrte, so das sich ihre Eltern schon Sorgen um sie machten und sie schon mehrmals gefragt hatten, ob sie nicht doch lieber zum Arzt gehen wolle. Doch sie brauchte keinen Arzt und keinen Therapeuten, sie brauchte einfach nur ihn. Diesen einen Menschen, der ihr so ans Herz gewachsen war, das es sich jetzt, wo er weg war, anfühlte, als habe er ein großes Stück davon mit sich gerissen. Sie seufzte noch einmal und ging dann wieder rein, schloss das Fenster und ging vor der Truhe in die Hocke. Mit einem schweren und tiefen Knarren öffnete sie sie und wühlte zielstrebig in all dem Zeug rum, das sie seid ihrem dritten Lebensjahr hier drin sammelte. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen fand sie schließlich, was sie suchte. Ein kleines viereckiges Polaroidfoto. Sie klappte die Truhe wieder zu, setzte sich drauf und betrachtete eine ganze Weile lang das Bild. Für einen Außenstehenden hätte sie vermutlich einen sehr hirnrissigen Eindruck gemacht, denn das Foto war schwarz. Weder ein Gesicht, noch ein Tier oder gar ein Gebäude konnte man erkennen. Da war nichts außer der typischen Schwärze, die ungebrauchte Polaroids so an sich haben. Doch das junge Mädchen starrte gebannt und gerührt darauf. Denn sie konnte etwas sehen, etwas, das nur sie und eine Hand voll anderer sehen konnten, etwas, das nicht visuell erfassbar war, sondern was sie mit ihrem Herzen sehen konnte. Mit ihrem Herzen sah sie all die Menschen, die fröhlich in die Kamera gegrinst hatten, all die alten und bekannten Gesichter, die sie so sehr vermisste. Was für Abenteuer hatte sie mit ihnen erlebt, was für gefährliche Situationen hatte sie mit ihnen gemeinsam gemeistert, man könnte sie alle aufschreiben, doch niemand würde ihr glauben, das es die Wahrheit war. Und natürlich war da auch das Gesicht dieser einen Person, das sie von allen am deutlichsten erkannte. Es war so klar, das sie das Gefühl hatte, er würde wirklich auf dem Foto stehen und mit seinem typischen frechen Grinsen und seinen strahlend blauen Augen in ihre Richtung schauen. Doch es war nur ein Foto, ein schwarzes Foto, auf dem jeder andere nichts interessantes gefunden hätte, nicht mehr und nicht weniger. "Ach, Boss, ich vermiss dich so sehr." Ihre Stimme war so leise, das sie selbst sich kaum verstand, geschweige denn, das ein anderer es hätte hören können. Mit ihrem Finger streichte sie sanft über die rutschige und glatte Oberfläche des Fotos, als ob sie die nicht zu sehenden Personen darauf berühren könnte und vergoss still ein paar Tränen, die sie dann aber schnell mit dem Handrücken wegwischte, als die Stimme ihrer Mutter von unten herhallte. "Princess kommst du, essen ist fertig!" So, dat war der erste Teil, ziemlich kurz, aber,hey, es kann ja nur besser werden. Also, über gut wie schlechte Kritik wäre ich sehr erfreut...........(gott, klingt das abgedroschen) Also, schreibt mir wat drunter oder lasst es, is ganz euch überlassen.........................nein, bitte schreibt mir was drunter, BITTE!!!! *räusper* Kapitel 2: ----------- Juratripper - The Love Story (Teil 1) Vorwort:........*räusper* Also, im Grunde weiß ich nicht was ich hier viel sagen sollen, außer, das ich jedem tausend mal danke, der So verrückt war, mir einen Kommentar zu schreiben. Also, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke. Puh, jetzt bin ich außer Aten, also viel viel viel viel viel viel viel viel, sorry, viel Spaß bei diesem Teil hier. Hope vou like it. Ein eisiges und unangenehmes Schweigen hatte sich in dem großen Speisesaal ausgebreitet, wie eine uralte Krankheit, die sich langsam an einen heranschleicht und dann wie eine Klaue aus purem Metall das Herz umschließt und scheinbar versucht, einen in einen Strudel aus Verzweiflung und Angst zu zerren und bei der es schwer ist, ihr zu entkommen und den Willen aufzubringen, dagegen anzukämpfen. Princess hatte diesen Kampf längst aufgegeben. Sie hatte es hingenommen, das sich die kalte Stille in ihrem Herzen breit machte und ihr die Fähigkeit nahm, Gefühle zu empfinden. Was sollte sie auch groß dagegen tun können? Wenn sie schreien und um Hilfe rufen würde, wer würde ihr dann helfen? Ihre Eltern? Nein! Ihre Freunde? Nein! Boss? Vielleicht, doch er war nicht da. Er war nicht mal in ihrer Nähe, um für sie da zu sein, wenn sie es am nötigsten brauchte. Oder hatte sich dieses Schweigen etwa nur in ihr Innerstes einschleichen können, weil er weg war? War es sein Fehlen, ihre Sehnsucht nahm ihm, die sie von innen auffraß? Sie massierte sich leicht die Schläfen, als sie einen leichten Druck hinter der Stirn verspürte und versuchte zumindest diesen Kampf gegen die Kopfschmerzen zu gewinnen, was ihr glücklicherweise auch sehr schnell gelang. Sie saß am vorderen Ende des langen und dunklen Tisches, an dem sie und ihre Eltern gerade das Abendessen einnahmen. Eine lange und irgendwie tot aussehende, weiße Tischdecke hatte sich auf das Holzgestell gelegt und schien der Welt eine reine Unschuld vorzuspielen, auf der sich die ganzen silbernen und Chromfarbenen Töpfe und Schüsseln aufgestellt hatten, wie eine kleine Armee von kugeligen und glänzenden Soldaten, die mit ihren Henkeln und ihren Deckeln furchteinflößender waren, als Schwerter und Degen. Über dem Tisch hingen zwei gewaltige Kronleuchter, die den dunklen Raum wenigstens etwas mit Licht füllten. Princess saß da mit nach vorn hängenden Schultern, leeren Augen, einem matten und verheulten Gesicht, und stocherte lustlos in ihrer Vorspeise, einem Fruchtsalat, herum, während ihre Eltern, die beide am gegenüberliegenden Tischende saßen, schon fast mit dem Hauptgang fertig waren. Das ganze bisherige Essen über hatte niemand ein Wort gesagt. Kein Wort zu Princess. Ihr Vater und ihre Mutter unterhielten sich sehr angeregt und lachten sogar, doch auf den Gedanken ihre Tochter in dieses so offensichtlich lustige Gespräch miteinzubeziehen, kamen sie nicht. Aber Princess war davon nicht im geringsten überrascht. Eigentlich war sie noch nie ein Mädchen gewesen, das von sich behaupten konnte, sonderlich tolle Eltern zu haben. Im Grunde war sie ja eh bloß eine lebende Dekoration, mehr nicht. Sie war nur dazu da, auf Arbeitsfeten ihres Vaters, schön auszusehen und immer nett zu lächeln und die von ihrer Mutter geführte Zukunft zu führen, von der ihre Mutter immer sagte, das sie selbst es doch auch so wolle, obgleich Princess noch nie in den Genuss gekommen war, etwas ganz allein zu entscheiden. Alles hatte man ihr stets abgenommen. Sie war zwar schon achtzehn, aber das hielt ihre Mama nicht davon ab, noch immer die Klamotten für sie rauszulegen und genau darauf zu achten, was, wann und wie viel ihre Tochter aß, trank und sagte. Eigentlich war sie nur eine Puppe, eine kontrollierte Person mit vorgesagten eigenem Willen. Ein richtiger Mensch war sie nicht, glaubte sie von sich selbst. Richtige Menschen hatten ihre Träume und Wünsche und vor allem, sie scheuten sich nicht ,diese zu äußern und zu verwirklichen, richtige Menschen hatten von allem eine eigenständige Meinung und waren in der Lage, ihre Gefühle offen zu zeigen, doch sie konnte so was nicht. Man hatte es ihr nicht beigebracht und so seufzte sie bloß und stach ein weiteres kleines Stück Birne aus ihrem Salat mit der Gabel auf und steckte es sich in dem Mund, wo sich sofort der irgendwie metallische Geschmack ausbreitete, nachdem seid einiger Zeit immer alles schmeckte. Selbst ihr Lieblingsessen hatte den seltsamen Geschmack nach Pappe und richtige Lust aufs Essen, das war etwas, wovon sie manchmal träumte. Als sie es dann nach einigen Minuten rumkauen, endlich runterschlucken wollte, war ihr Hals so trocken, das sie sich verschluckte, lauthals anfing zu husten und nun mit einer anfangenden Übelkeit kämpfte, die sie aber ebenfalls schnell unter Kontrolle bekam. Ihre Eltern bekamen das fast gar nicht mit. Lediglich ihr Vater schielte kurz zu ihr herüber und legte sein Besteck nieder, um etwas zu machen, was zehnmal schlimmer war, als sich einfach wieder weg zu drehen und weiter zu essen. "Alles in Ordnung, Schätzchen?", fragte er und ließ Princess einen kalten Schauder durch den Körper jagen. Da war sie wieder, diese gespielte Fürsorge, mit der ihr Vater sie immer und überall verletzte, ohne es zu merken. Eigentlich hatte sie nichts dagegen, das man ihr Interesse an der eigenen Person vorheuchelte, doch, wenn es dann so offensichtlich war, das er in Wirklichkeit überhaupt nicht an einem interessiert war, das war so, als ob man mit dreißig Messern auf jemanden einstach. Princess hustete noch einmal, legte die Hand an ihre Brust und schaffte es, wieder ganz die Kontrolle über ihre Atmung zu bekommen, um zu antworten. "Ja, es geht schon, ich hab mich bloß an einem Stück Birne verschluckt." Kaum hatte sie diesen Satz gesagt, da drehte ihr Vater sich auch schon wieder dessinteressiert weg und aß weiter. "Was hast du denn heute alles gemacht, Liebling?", fragte da ihre Mutter und schaute zumindest zu ihr herüber. Princess räusperte sich und zwang sich zu einem Lächeln, was ihr, dank der jahrelangen Übung perfekt gelang. Tja, wenigstens das konnte sie. Selbst, wenn sie ein gebrochenes Bein hätte, war sie in der Lage zu grinsen, als ob sie die Königin von England wär. "Ach, nicht viel. Ich hab ein wenig an meinem Gemälde weiter gemalt und etwas Klavier geübt und.......", sie überlegte, ob sie diesen einen Punkt auch erwähnen sollte und entschloss sich einfach, es zu tun,".......und dann habe ich noch probiert eine alte Freundin anzurufen, aber ich konnte ihre Nummer nicht im Telefonbuch finden. Weißt du zufällig, wo ein etwas neueres Exemplar liegt?" In den Augen ihrer Mutter loderte plötzlich ein hasserfüllter Blick auf, der aber dann von einem ebenfalls gespielten Lächeln überdeckt wurde und sich für einen Laien in einen Blick voller Liebe und Geborgenheit verwandelte. "Wenn du dieses Pack von dem Marine-Club meinst, da muss ich dich enttäuschen. Ich habe all ihre Nummern und Adressen aus all unseren Adress- und Telefonbüchern streichen lassen. Du weißt, das du nicht mit so einem Gesindel rumlaufen kannst. Du bist die Tochter des drittreichsten Mannes von ganz Tokio, da hat man nun einmal eine gewissen Verantwortung und auch einen gewissen Personenkreis, in dem man verkehrt. Und zu diesem Kreis gehören ganz bestimmt keine Landstreicher und Arbeiterfamilienkinder und vor allem nicht dieser Bastard von Bengel, wie hieß er noch? "Boz"?" "Nein, Mum, er heißt Boss" "Wie auch immer, ich halte nichts von ihm und den anderen, hast du mich verstanden. Eigentlich hättest du an diesem verdammten Ausflug gar nicht teilnehmen dürfen, wenn ich daran denke, wie lange du verschwunden warst. Ich hab mir solche Sorgen gemacht........." >Klar, Sorgen, weil du für den Ball bei den Waldorfs kein süßes und nett lächelndes Püppchen hattest!< ".......Wir können von Glück sagen, das dir nichts weiter passiert ist, als das du ein wenig verwirrt warst. Immerhin hast du was von Dinosauriern gefaselt, ich hab wirklich gedacht, du wärst schwer psychisch krank, aber Gott sei Dank hat God ja auf dich aufgepasst. Ohne ihn, wärst du sicherlich schwer verletzt worden, oder vielleicht sogar getötet worden. Ich bin richtig stolz, das ich solch einen mutigen und selbstlosen Helden als Schwiegersohn bekommen werde." Mit einem ohrenbetäubend lautem Knall, fiel die Gabel von Princess auf den weißen und verzierten Porzellanteller. Ihre Mutter stockte in ihrer Predigt und ihr Vater warf ihr einen herrschenden Blick zu, wie sie es wagen konnte, ihn so beim Essen zu stören. "Was? Aber ich hatte gedacht, das die Sache mit der Hochzeit noch etwas verschoben würde.", krächzte Princess und rang nach Atem. Zum ersten mal, seid Tagen, raste ihr Herz, jedoch nicht vor Aufregung oder wegen dem typischen überdreht sein, eines verliebten Mädchens, sondern wegen der nackten Angst, die sich in ihr breit machte. Man konnte ihr alles antun, man konnte sie beschimpfen, sie schlagen, wie ihr Vater, man konnte sie rum kommandieren und ausnutzen, aber eines durfte man ihr doch nicht antun. Nicht diese Hochzeit, nicht mit diesem Mann. Nicht mit God. Für einen normalen Außenstehenden, hätte Princesss nun einen ganz normalen, wenn auch etwas aufgewirbelten Eindruck gemacht, doch von dem Flehen, dem Betteln und der Panik, die sie gekonnt hinter ihren Augen versteckte, sah keiner etwas. Sie war allein, ganz allein, niemand würde ihr helfen, kein Held in strahlender Rüstung würde kommen und sie erretten, von ihrem Schicksal, von ihrem schlimmsten Alptraum, von dem Grauen, das ihr Leben bestimmte, von der Hochzeit mit diesem arroganten, eingebildeten und chauvinistischem Feigling. "Nein, Liebling, ich dachte, ich hätte es dir bereits gesagt, aber ich muss es wohl vergessen haben. Nun, ja, die Hochzeit findet in zwei Wochen statt, also kannst du dich noch mit Mijiro und Frau Jamamoto zusammen setzten und die Gästelisten aufsetzten. Um den Rest kümmere ich mich schon, keine Bange, das wird eine Traumhochzeit, hach, ich bin so stolz auf dich und God." Diesmal war das Leuchten in ihren Augen wirklich ein fröhliches und leidenschaftliches, doch das machte Princess nur noch mehr Angst. Klar, war es eine Traumhochzeit, die Traumhochzeit ihrer Mutter. Genauso, wie es ja auch ganz normal war, das die Braut als letzte von der bevorstehenden Trauung erfuhr. All das war hier im Hause der Reichen alltäglich. Die, die bei einer Hochzeit am wenigsten zu entscheiden hatten, waren die Braut und der Bräutigam selbst. Im ersten Moment wollte Princess aufspringen, mit der Faust auf den Tisch schlagen und ihrem Unmut, ihrer Angst und ihrem Zorn endlich Luft machen, doch sie konnte nicht. Sie war zu stark erzogen worden, zu gehorchen, wie ein dressierter Hund oder eine Laborratte. Gebt mir einen Hundekuchen und ich werde mich brav tot stellen, gebt mir ein Stück Käse und ich werde schön im Rad rumlaufen, kauft mir ein schönes Kleid und ich werde ohne Murren mein ganzes Leben lang unglücklich sein. So schluckte sie alles mit dem nächsten Stück Orange runter und gab sich ihrem Schicksal hin. Es war gesprochen, das Siegel für ihre Seele. Ihr Grab war geschaufelt, ihr Sarg bestellt, nur das er nicht schwarz, sondern weiß sein würde und das alle anderen auf ihrer Beerdigung feiern würden. "Mutter, darf ich dann jetzt wieder auf mein Zimmer?" Bevor sich wieder dieses polarkalte Schweigen ausbreiten konnte, wollte sie weg hier. Alles hinter sich lassen, nicht mehr diesen durchdringenden Blicken ausgesetzt sein, einfach nur weg. "Sicher darfst du das. Aber vergiss nicht, morgen hast du Anprobe für das Kleid." Das ihre Mutter dabei nicht mal von ihrem Teller aufsah, sagte alles weitere. Geh hin und du bist meine liebe kleine Tochter, geh nicht hin und du wirst enterbt! "Wie spät ist es denn?" Das Princess auch von diesem Termin keine blasse Ahnung hatte, schien ihre Mutter nicht sonderlich zu stören. "Au, es war so um zwei Uhr. Chiaki wird dich hinbringen. Und jetzt gute Nacht!" "Gute Nacht!" Als sie ging, flossen ihr ein paar Tränen über die Wangen, die sie aber schnell unterdrückte und wegwischte. Wie sehr wünschte sie sich jetzt jemanden, der sie in die Arme nehmen würde und der sie zumindest für ein Weilchen aus all dem Chaos und Schrecken herausholen würde. Wie sehr wünschte sie sich, mit jemandem endlich über alles reden zu können, sich an jemanden kuscheln zu können, der es ehrlich mit ihr meinte. Wie sehr wünschte sie sich, das Boss hier wäre. Oben in ihrem Zimmer, setzte sie sich vor ihre Malstaffelei, die neben dem Klavier aufgestellt war und betrachtete den Zeitungsartikel, den sie an die Seite des Bildes gehängt hatte. Auf ihm waren zwei Bilder und ein langer Text zu sehen. Auf den beiden Bildern waren je eine Person in Großaufnahme. Ein Junge und ein Mädchen. Das Mädchen war Princess selbst, der Junge daneben war der, den sie so vermisste, Boss. Er hatte kurze schwarze Haare, die ziemlich wild in alle Richtungen hingen und so strahlend blaue Augen, das sie wie kleine Eingänge in einen gewaltigen Ozean aussahen. Mit einem frechen und doch süßen Grinsen blickte er in die Kamera und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Princess musste auch lächeln, als sie ihn ansah und diesmal war es ein echtes Lächeln, kein gespieltes oder erzwungenes, sondern ein ehrliches. Für den Bruchteil einer Sekunde nahm diese kleine Foto, all die Lasten von ihr, die man ihr anhängte und ließ sie alles vergessen. Sie hatte den Artikel aus der Tageszeitung ihres Vaters ausgeschnitten, natürlich ohne, das der etwas davon mitbekommen hatte. Boss war hier das absolute Verbot. Nicht mal seinen Namen durfte man laut sagen. Princess hatte damals gewartet, bis ihr Vater zur Arbeit gefahren war und ihre Mutter zum einkaufen fuhr, dann hatte sie die Zeitung aus dem Mülleimer geholt und es ausgeschnitten. Seitdem hing er hier an der Staffelei, wenn sie nicht im Zimmer war, verdeckt von einem Alibibild, das schon seid drei Monaten gleich aussah, von dem ihre Mutter aber immer noch behauptete, das es mit jedem neuen Pinselstrich, der angeblich dazugekommen war, schöner aussah. Ein weitere Beweis für das wahnsinnige Interesse ihrer Eltern an ihrem Schaffen. Jeden Abend saß sie dann hier, packte das Alibibild bei Seite, las sich den Artikel durch und malte an ihrem Portrait weiter. So tat sie es auch an diesem Abend und ging die Story eines New York Times Reporters nochmals durch: VERMISSTE KINDER ENDLICH WIEDER DA; NACH 8-MONATIGEM VERSCHWINDEN! Tokio, Die seid acht Monaten vermissten 15 Kinder des Tokio Marineclubs 324 sind heute morgen im Tokio Bay wieder aufgetaucht. Die Kinder im Alter von neun bis zwanzig Jahren waren damals mit der "Sonic", einer der größten Katamaranfähren weltweit zu einer Urlaubsreise in See gestochen und mitten auf dem Pazifik verschwunden. Sowohl die Küstenwache, wie auch die Polizei von Japan könne sich noch immer keinen Reim darauf machen. Fakt ist, die Kinder waren fast achteinhalb Monate, wie vom Erdboden verschluckt und sind jetzt aber wieder lebendig zurück. Unter den Kindern (beiden Fotos oben), war auch die achtzehnjährige Princess Fujijama(Bild oben rechts), die Tochter des Industriemagnaten Orinato Fujijama. Alle Kinder sind ohne Verletzungen oder Krankheiten aufgetaucht, nur eine gewisse geistige Verwirrtheit konnten die Ärzte feststellen, da alle beteiligten Kinder von Dinosauriern sprachen. Psychologen meinen, es handle sich um eine Gruppenhalluzination, verursacht durch eine giftige Pflanze oder einen bestimmten Wirkstoff, von dem man jedoch nicht weiß, wie ihn die Kinder bekommen haben könnten..........) Den Rest hatte Princess aus Versehen mit abgeschnitten, doch es kam ihr ja auf die Bilder an. Sie erinnerte sich, wie sie damals alle von Journalisten und Kameramännern, Fotografen und Reportern umringt waren. Jeder wollte Interviews haben, jeder wollte alles, als erster wissen. Sie und Boss hatten damals zusammen für diese beiden Fotos posiert, und hatten sich im Krankenhaus ein Zimmer geteilt. Wie sicher hatte sie sich damals gefühlt, als sie in seinen Armen in der Nacht, die sie zur Überwachung dableiben mussten, eingeschlafen war. Doch am nächsten Tag dann, waren ihre Eltern gekommen und hatten sie förmlich mit sich geschleift. Seid dem hatte sie ihn und die anderen nie wieder gesehen. Das lag jetzt bestimmt schon sieben Monate zurück. Sie seufzte leise und nahm dann den Pinsel zur Hand. Mit ihrem Finger fuhr sie langsam und sanft die Kinnpartie von Boss auf dem Foto nach und übertrug sie dann auf das Bild, an dem sie arbeitete. Es war ein Portrait von Boss. Zwar hatte sie bisher bloß die obere Hälfte des Gesichtes, doch es sah verblüffend echt aus, auch, wenn es noch schwarz weiß war und sie lediglich die Konturen aufgemalt hatte. Jeden Strich, den sie setzte, malte sie mit einer solchen Sorgfalt und Vorsicht, als ob dieses Bild irgendwie mit dem echten Boss verbunden wäre und sich jede Veränderung automatisch auf das Gesicht vom Original übertrug. Als das Kinn fertig war, kam der Mund. Als sie ansetzte, um ihn zu malen, begann sie zu zittern. Es war ein komisches Gefühl. Die Lippen zu malen, die ihr den ersten Kuss gestohlen hatten und die sich so richtig, so warm, so wunderschön und so ehrlich angefühlt hatten. Sie wurde leicht rot, als sie an diesen Kuss zurückdachte. Sie beide waren damals auf diesem anderen Planeten gewesen, mit Namen Noah und waren von irgendwelchen giftigen Raubdinosauriern umzingelt gewesen. Sie beide hatten fest geglaubt, das es jetzt um ihr Leben geschehen war und da hatte sie ihm einfach zugestimmt, als er sie gefragt hatte, ob er sie küssen dürfte. Der Kuss war kurz gewesen, doch es hatte den Anschein, als ob er Jahre dauern würde. Ein Kribbeln hatte sie durchflutet, ihren ganzen Körper, jede einzelne Pore. Ihr Herz hatte sich plötzlich so leicht und warm angefühlt und sie hatte sich so fest an ihn gedrückt, wie es nur ging. Sie hatte sich sicher und geborgen gefühlt, irgendwie beschützt und auch sehr zufrieden und gelassen. Der Tod war ihr nicht mehr so schlimm erschienen, nicht, wenn sie in seinen Armen und mit ihm diesen dunklen und schweren Weg beschreiten konnte. Doch es war anders gekommen. Ein gewisser General Mosar war aufgetaucht und hatte sie gefangen genommen und dann in einen Palast gebracht, doch so genau konnte sich Princess dann doch nicht mehr erinnern. Mit einem letzten Strich war das Gesicht fertig. Es sah wirklich sehr real aus. Man hätte fast glauben können, dass er direkt vor einem stehen und anlächeln würde. Ein Blick auf die große Uhr über dem Schreibtisch verriet ihr, das es bereits halb zehn war und so beschloss Princess ins Bett zu gehen. Sie legte den Pinsel und die Farben bei Seite, verhing das Portrait wieder mit dem Alibibild und zog sich ihr Nachthemd an, um dann in die samtweichen Kissen zu schlüpfen Kapitel 3: ----------- Juratripper - The Love Story (Teil 2) In ihren Träumen war er wieder bei ihr. Das war eine, der wenigen Sachen, die ihr niemand wegnehmen konnte, die sie ganz für sich allein hatte und die sie auch niemals teilen würde. Ihre Träume. Viele Menschen denken wahrscheinlich, das ein junges Mädchen, das die Tochter des drittreichsten Mannes von ganz Tokio ist, eigentlich gar keine Träume mehr haben kann, doch da irren sich die Leute gewaltig. Princess träumte von so vielem, wovon sie jedoch wußte, das sie es nie haben wird. Sie träumte jede Nacht davon und allein der Gedanke an diese Träume machte sie etwas fröhlicher. Dabei träumte sie noch nicht mal von teuren Sachen oder weit entfernten Ländern. Nein, das einzige, wovon Princess träumte, war Boss. Obwohl man grundlegend sagen musste, das sie an sich nicht so richtig von Boss träumte. Sie träumte davon, das es jemanden gab, dem sie alles sagen konnte, dem sie sich ganz öffnen konnte, ohne Angst zu haben, ausgelacht oder bestraft, geschlagen oder allein gelassen zu werden. Sie träumte davon, das es jemanden gab, an den sie sich lehnen konnte, wenn ihr die Lasten des Alltages zu viel wurden, jemanden, der sie in die Arme nah, wenn sie nachts Alpträume hatte und der auch am nächsten Morgen noch bei ihr war und sie nie im Stich ließ. Im Grunde träumte sie von etwas so normalem und natürlichem, das es einem anderen Menschen vermutlich fast verrückt vorkommen würde, würde man es ihm erzählen. Princess träumte eigentlich nur von dem Gefühl, geliebt zu werden und selbst jemanden zu lieben. Und Boss war da ihre Bezugsperson. Sie wußte nicht, warum, aber er kam jede Nacht zu ihr ins Bett und sucht sie in ihren Träumen heim. Es waren wunderschöne Träume, in denen er sich neben sie legte und sie mit seinen Armen umschloss und sie nie wieder losließ, wo er stundenlang mit ihr an einem seltsam violetten Fluß spazieren ging und ihre Hand fest in seiner hielt, oder wo er sie mit seinen blauen und reinen Augen ansah, sie an sich drückte, ihr sagte, das er sie liebte und sie dann küsste. Besonders dann, wenn er sie in ihren Träumen küsste, fühlte sich Princess wohl. Auch, wenn die Enttäuschung am nächsten Morgen immer groß war, wenn sie erwachte und außer ihr niemand in ihrem viel zu großen und viel zu teurem Bett lag. So, fiel ihr Freudenpegel auch an diesem Morgen auf Null, nachdem sie verschlafen die Augen geöffnet hatte und sich die Augen mit der Hand abschirmte, weil die Sonne mit all ihrer Kraft und Helligkeit durch die Glasfront hereinschien. Sie blieb noch eine Weile in ihrem Bett liegen, stand dann auf und nahm eine warme Dusche, um klar im Kopf zu werden. Als ihr die ersten wohligen Tropfen auf die weiße und zarte Haut fielen, brach es plötzlich über sie herein, wie ein Monsun über dem indischen Ozean. Die Hochzeit mit God, der Termin zur Kleidanprobe, das Aufsetzten der Gästelisten. Es traf sie, wie ein Faustschlag in den Bauch. Ihr wurde schlecht und sie spürte ein unglaubliches Ziehen in ihrem Magen. Der Schmerz war so stark, das sie sich auf die Unterlippe beißen musste, um nicht zu schreien. Sie lehnte sich gegen die Wand der Dusche und rutschte an ihr langsam zu Boden, wobei sie anfing leicht zu wimmern und dann, als sie unten hockte und die Knie anzog, richtig weinte. Die Tränen flossen nur so aus ihr heraus, vermischten sich mit dem Wasser und verschwanden im dunklen Abfluss, wie es ihre Tränen immer taten. Nie hatte sie vor jemand anderem geweint, das durfte sie doch nicht. Und so verschwanden diese Zeugen ihrer Schmerzen stets in der Dunkelheit, wo niemand sie sehen konnte und wo niemand war, der sie ihr wegwischen konnte. Als sie sich wieder einigermaßen im Griff hatte, stand sie auf, wusch sich die Haare, trocknete sich ab und ging zurück in ihr Zimmer, wo, wie durch Geisterhand dorthin geweht, ein schwarzer Rock und eine dunkelblaue Bluse auf dem gemachten Bett lagen und darauf warteten, von ihr angezogen zu werden. Princes seufzte und zog sich dann an, wobei sie sich danach ziemlich lange in dem großen Spiegel betrachtete, der an dem Schminktisch hing. Sie machte einen jämmerlichen Eindruck. Ihr Rücken war kerzengerade, sie war schlanker, als jedes Supermodel und ihre dunkelbraunen Haare glänzten vor Kraft und Fülle. Dieser Anblick erfüllte sie mit Hass und Ekel vor sich selbst. Wie konnte sie so gut nach außen hin aussehen, wo es ihr doch innerlich so miserabel ging? Wieso konnte sie nicht auch schlecht aussehen, wenn sie sich schlecht fühlte? Warum musste sie immer und ständig schön sein? Warum in Gottes Namen war sie nicht in der Lage, einfach nur hässlich zu sein? >Weil du zu feige bist, deswegen. Jawohl, du bist viel zu feige, deine wahren Gefühle zu zeigen. Du denkst, du bist stark, doch in Wirklichkeit bist du schwach. Du bist nichts, du bist niemand. Kein Mensch interessiert sich für dich oder deine Träume, keiner. Deine Eltern nicht, deine Freude nicht, die ganze Menschheit duldet dich bloß, weil du schön aussiehst. Für den Rest könntest du dir nicht mal einen Krümel Brot kaufen, weil es keinen juckt, ob du dich schlecht fühlst oder nicht. Für deinen Vater bist du eh nur Luft und deine Mutter hätte dich vermutlich weggegeben, wenn du nicht gelernt hättest, eine Marionette zu werden. Du existierst also nicht mal richtig. Im Grunde ist es egal, ob du lebst oder nicht. Spring von einer Brücke, werf dich vor einen Zug oder schneit dir die Pulsadern auf, du wirst sehen, kein Hahn wird nach dir krähen und genauso wird keiner um dich trauern. Keiner, Niemand. Nichts< Wie gern hätte sie jetzt irgendwas gemacht. Angefangen zu weinen, den Spiegel zerschlagen, laut rumschreien, sich wirklich etwas antun oder sonst was, nur wollte sie etwas machen. Doch statt dessen blieb sie stumm und völlig regungslos stehen, starrte sich mit leeren Augen an, fuhr sich nochmals durch die Haare, ohne das geringste zu fühlen, setzte dann ein schon fast krank aussehendes unechtes Lächeln auf und ging raus auf den Flur. Als sie durch die Schiebetür auf die große Terrasse hinterm Haus trat, erwartete sie gleich der nächste Schock. Ihre Mutter, deren Freundin, Frau Jamamoto, Princess Cousine Mijiro und der Mann, den sie manchmal so gerne erwürgen würde und der ihr den Rest ihres Lebens versauen würde, God, saßen am Tisch. Wie aufs Stichwort blickten alle vier hoch und grinsten sie schief und falsch an, wobei God auch noch aufstand und ihr einen Kuss auf die Wange gab. Princess musste mit sich ringen, um sich nicht vor versammelter Mannschaft zu übergeben und setzte sich dann mit kreidebleichem Gesicht und zitternden Knien an den gedeckten Tisch. Frau Jamamoto, war eine gute Freundin von Princess' Mutter und arbeitete in der Cateringbranche, war also eine Art Partyservice für Vornehme Leutchen, wie zum Beispiel den drittreichsten Mann Tokios und seine Familie. Zu dem war sie eine gemeine und hinterhältige Giftspritze, die kein einziges Widerwort in ihren Vorbereitungen duldete. Es war klar, das sie die Hochzeit planen würde und es war genauso klar, das Princess nicht mal die Farbe der Deserts würde aussuchen dürfen . Mijiro war eine Cousine zweiten Grades, wobei man nicht genau sagen konnte, ob sie nun wirklich wegen des gleichen Blutes oder wegen der Kohle ihrer Eltern mit den Fujijamas verwandt war. Vermutlich war es letzteres, da sie eine arrogante und hochnäsige Göre war, die es liebte, Princess bloßzustellen und sie hinter vorgehaltener Hand zu beleidigen. Und God, nun, er war das Schlimmste, was Gott jemals erschaffen hatte. Er war ungefähr genauso groß wie sie selbst und hatte eklig fettige blonde lange Haare, die er auch noch in einem Zopf trug, den er im Nacken zusammengebunden hatte. Sein Körper war ebenso bleich, wie ihrer und dazu irgendwie verkümmert. Er hatte kaum Muskeln und machte einen memmenhaften und schon fast weiblichen Eindruck. Doch er hatte einfach zu viel Geld und zu viel Macht, als das es jemand wagen würde, ihn darauf anzusprechen, geschweige denn ihn damit zu beleidigen. Mit einer Ausnahme, verstand sich, merkte Princess innerlich an: Boss. Er hatte schon damals auf Noah nicht vor dieser unsichtbaren Mauer halt gemacht, die sonst immer die Normalos von den Reichen trennte. Nein, er nicht. Er hatte God behandelt, wie jeden anderen auch und war überhaupt nicht eingeschüchtert, sondern richtig frech gewesen. Als sie daran dachte, wie er sich manchmal mit ihm gekabbelt und ihn dann meistens in ein Wortduell gebracht hatte, das God dann immer auf sehr dumme Art verlor, ohne es selbst zu merken, schmunzelte sie leicht, was ihr zukünftiger Ehemann natürlich augenblicklich falsch verstand und ihr gleich einen zweiten Kuss auf den Mund drauf drückte. Princess versuchte seinen Körper auf unmerkbare Weise von sich weg zu schieben, was ihr jedoch kaum gelang und so musste sie es sich gefallen lassen, das er total rücksichtslos und völlig ohne jedes Gefühl über ihre Lippen herfiel und sich dabei noch nicht mal als guter Küsser erwies. "Hey,hey,hey, ihr heiratet erst in zwei Wochen. Dann könnt ihr üben, so viel ihr wollt.", munkelte ihre Mutter und ließ ein gekünzeltes Kichern von sich hören. Mijiro und Frau Jamamoto, sowie God fielen ebenfalls darauf ein. Nur Princess blieb stumm. Sie zwang sie allerdings doch noch zu einem Lächeln, griff dann hilfesuchend zur Teetasse und tat so, als würde sie etwas trinken, obgleich, nichts in dem weißen Porzellangefäß drinnen war. Die nächsten dreißig Minuten verbrachte sie dann damit immer schön zu nicken und jedem in seinem Vorhaben zu bejahen und natürlich bei jedem noch so dämlichen Witz ihres Verlobten zu lachen. Außerdem erfuhr sie nun endlich etwas über das bevorstehende Großereignis, von dem sie bis dato bloß das Datum gewußt hatte. Wie sich zeigte, fand die Hochzeit in der größten Kathedrale von ganz Japan statt, nämlich direkt in der heiligen Silent Möbius Cathedral, dem wohl gewaltigsten und hässlichsten Ort, den man sich nur vorstellen konnte. Princess hatte nur von ihr gehört, aber die Kirche schien schwarz zu sein, schwarz wie der Tod und außerdem, so hatte einmal eine Tante väterlicherseits erzählt, würden die Fenster und das große Tor, wie das Gesicht eines grauenvollen Ungeheuers aussehen. Zu dem waren alle oberen Zehntausend von ganz Tokio eingeladen. Und aus dem Ausland sollten nochmals knapp dreihundert Gäste kommen. Darunter waren sogar einige Scheiche aus Arabien, sämtliche Königshäuser Europas und selbst der Präsident der Vereinigten Statten von Amerika hatte eine Einladung bekommen. Mehr wollte sie sich dann aber doch nicht hören und so entschuldigte sie sich bei allen und stand dann auf, um wieder rauf in ihr Zimmer zu gehen. Als sie gerade die große Treppe bestieg, kam den Diener des Hauses, Chiaki, zu ihr und machte mit einem fast kaum zu hörenden Husten auf sich aufmerksam. Princess drehte sich herum und erblickte ihn in seiner typischen Verkleidung. Einem schwarzen Frack, einer schwarzen Hose, schwarzen Schuhen und natürlich den weißen Handschuhen. Er hatte trotz seines jungen Alters von dreiundzwanzig mehr Ähnlichkeit mit einem Pinguin, als mit einem Menschen, doch er war ein herzensguter Bursche, der schon oft den großen Bruder für sie gespielt hatte. Zu ihm konnte sie gehen, wenn ihre Mutter, ihr Vater oder das Hausmädchen, Kiddy, keine Zeit für sie hatten. "Was gibt es?" "Ich soll ihnen von Frau Jamamoto ausrichten, das sich oben in ihrem Zimmer eine Praktikantin von ihr befindet, mit der sie gleich wegen des Kleides losfahren sollen." Princess atmete etwas enttäuscht aus. Bei den ersten Worten hatte sie doch tatsächlich geglaubt, er würde sagen, das eine junger Mann mit kurzen, wilden, schwarzen Haaren und strahlend blauen Augen oben auf sie wartete, doch da war es wahrscheinlicher, das Kühe fliegen lernten. Kaum war die Enttäuschung dann weg, kam Wut in ihr hoch. Was fiel dieser alten Schnepfe ein, einfach eine Praktikantin in ihre privaten Räume zu schicken. "Warum hat mich niemand gefragt, ob ich jemanden in meinem Zimmer haben will?" Sie erschrak selbst ein wenig vor der Schärfe in ihrer Stimme und zwang sich ein nicht so erzürntes Gesicht zu machen. "Nun, ich denke, sie werden angenehm überrascht über den Besuch sein." Ein leichtes Grinsen huschte über seine Lippen. "Was soll das heißen?" "Wenn sie mich jetzt entschuldigen, ich muss noch den Wagen putzen, bevor wir losfahren können. Ich werde Kiddy nach ihnen rufen lassen, wenn wir zur Kleidanprobe fahren." Mit diesen Worten verschwand er wieder und ließ Princess mit einer Mischung aus Wut und Aufregung zurück. Wer war da oben in ihrem Zimmer? Wenn es jemand war, von dem sie angeblich angenehm überrascht sein würde, dann fiel ihr nur einer ein, doch er hatte ganz deutlich gesagt, das es sich um eine Praktikantin handelte. Wer könnte es also sein? Mit jedem Schritt, die Treppe rauf und dann zu ihrem Zimmer, wuchs die Spannung. Als sie den Türkauf in Händen hielt, zitterte sie sogar ein bißchen. Als sie die Tür öffnete, sah sie im ersten Moment einen jungen Mann an dem großen Fenster stehen. Er hatte seine Arme vor der Brust verschränkt und ihr den Rücken zugedreht. Seine schwarzen Haare lagen wild auf seinem Kopf und das Sonnenlicht ließ ihn in einer leuchtenden Aura erscheinen, doch im zweiten Moment verwandelte sich dieses Trugbild in eine junge Frau, die zwar auch mit dem Rücken zu ihr, vor dem Fenster stand und die auch die Arme vor der Brust verschränkte, die aber lange blaue Haare hatte. Princess Mund klaffte auf. Das konnte nicht sein. Wie sollte sie herkommen? Warum sollte sie herkommen? Die Frau drehte sich um und lächelte Princess an. Die gleißenden Strahlen von draußen, brachen sich in den dünnen Brillengläsern und das junge und schmale Gesicht wurde von einer hellen Schein untermalt. "Hallo Princess, freut mich dich wiederzusehen!", rief sie und kam mit offenen Armen auf sie zugestürmt. Die Angesprochene konnte es ihr bloß gleichtun und etwas verblüfft ausrufen: "Doc, was machst du denn hier?" Fortsetzung folgt. Kapitel 4: ----------- Juratripper - The Love Story (Teil 3) Vorwort: Ich mach es kurz. Ich küsse allen, die mir bisher treu Kommentare geschrieben habe, die Füße und danke ihnen tausend mal dafür. Wenn das jetzt nicht kurz war.*g* Das Sonnenlicht füllte den Raum zur Gänze aus und ließ alles ein wenig heller erscheinen, als es eigentlich war. Die grausigen und unheimlichen Drachen an den Bettpfosten, die nachts immer so aussahen, als seien sie vom Teufel persönlich aus der Unterwelt heraufgeschickt worden, um Chaos und Dunkelheit zu verbreiten, hatten ihre Bedrohlichkeit verloren und schienen nun sogar tatsächlich zu grinsen mit ihren breiten Mäulern. Alles war irgendwie fröhlicher. Es schien, als habe die Sonne in diesem Moment etwas geschafft, was sie schon seid Jahren vergeblich versucht hatte und woran sie jedes mal kläglich gescheitert war. Sie hatte Wärme in das Haus gebracht, ganz normale menschliche Wärme, von der man hier sonst nie etwas spürte. Und so war es nicht verwunderlich, das die zwei Gestalten, die sich auf das große Himmelbett gesetzt hatten, gar nicht mehr aufhören konnten, zu kichern, wie kleine Schulmädchen. Princess glaubte es eigentlich immer noch nicht. Ihre Freundin Doc, mit der sie damals zusammen auf Noah so viele Abenteuer erlebt hatte und die sie so in ihr Herz geschlossen hatte, war wieder da. Das konnte doch nur ein Traum sein. Ihre Mutter würde es doch nie erlauben, das einer dieser Freunde ins Haus kam, geschweige denn, das sie Princess mit ihr reden lassen würde, das hatte sie doch erst gestern Abend beim Essen mehr als deutlich gesagt. Aber andererseits war es zu real, als das es sich gleich, verursacht durch das Klingeln eines Weckers oder das Rütteln von Kiddy, dem Hausmädchen, in eine Scheinwelt aus bunten Fäden und schleierhaften Wolken verwandeln könnte. Dazu waren die Antworten, die Doc auf ihre Fragen gab, zu plausibel, zu normal, zu real. "Jetzt sag schon, was machst du hier?" "Meine Mutter besitzt den Laden, in dem ihr das Hochzeitskleid kaufen wollt. Als sie von dieser Frau Jamamoto gehört hat, das es die Hochzeit von dir und God ist, hat sie mich gleich als Praktikantin und immer zu Diensten stehende Gouvernante erklärt und schwups, schon stand ich vor eurer Tür." "Das ist ja unglaublich, ehrlich, ich freu mich so, dich zu sehen." Und wieder umarmte sie Doc, obgleich es jetzt wohl schon das hundertste Mal war. "Und was machen die anderen?" Diese Frage hatte ihr auf der Zunge gebrannt, seit sie den ersten Schock über Docs Anwesenheit überwunden hatte. Immerhin hatte sie ja kein Verbot, sich mit Boss zu treffen, also was sprach dagegen, das Doc wußte, wo er war, was er machte und vor allem, ob er eine Freundin hatte? "Ach, du wirst staunen. Die haben sich alle total verändert nach unserer kleinen Reise. President und Tiger sind immer noch zusammen und er ist jetzt der Obermacker einer Computerfirma. Und Tank, der ist jetzt Koch und für eine Studiumsreise nach Paris gefahren. Snake ist nach Bosten geflogen, mit seinen Eltern und geht dort aufs College und Gatcha ist jetzt riesig froh darüber, das sie eine Klasse überspringen konnte und jetzt mit Silence in einer Klasse ist. Ach, ja und Wlanda und Timmet sind in die Grundschule gekommen. Aber das beste kommt ja erst noch. Ob du es glaubst oder nicht, Boss und Tiger sind jetzt Karatelehrer." Princess bekam leuchtende Augen. Tatsache. Doc wußte, wo Boss war und was er machte. Das war so ein erleichterndes Gefühl. "Was? Ist nicht dein Ernst. Boss und Tiger, als Lehrer? Okay, bei Tiger kann ich mir das vorstellen aber Boss." Ihn als Lehrer, die er doch sonst immer verteufelt hatte, wegen ihres spießigen Lebens und der arroganten Lebenseinstellung, das war zu komisch. "Doch, doch, er unterrichtet Karate, Juijitzu, Judo, alles mögliche. Und er kommt gut an, besonders bei den weiblichen Schülerinnen. Fast achtzig Prozent seiner Klassen bestehen aus Frauen." "Was?! Was wollen diese Zicken von ihm, er gehört mir!" Doc sprang entsetzt und erschrocken vom Bett auf, Princess erschrak vor sich selbst und hielt sich schnell eine Hand vor den Mund, um gleichzeitig rot zu werden und schnell nach einer Entschuldigung zu suchen. "Meinst du das Ernst?", entgegnete Doc und setzte sich vorsichtig wieder auf den weichen Stoff. "Ja", flüsterte Princess und blickte verstohlen zu Boden. Es war das erste mal, das sie jemandem davon erzählte und es war auch da erste mal, das ihr so die Pferde durchgegangen waren. "Ich meine, das ich ihn vermisse" "Ja, das habe ich gerade gesehen. Du hast ja rumgebrüllt, wie eine Furie." "Es, es tut mir Leid, aber ich, also, ich, ähm, ich, ich meine, bei der Vorstellung, das er.....mit so vielen anderen Mädchen und das die bloß da sind, weil sie ihn, naja, rumkriegen wollen, da bin ich einfach, ein wenig ausgetickt. Es tut mir wirklich leid." >Ausgetickt? Du bist gut. Wenn eines dieser Mädchen vor dir gestanden hätte, dann wärst du auf sie losgestürmt, hättest ihr jeden Knochen im Leib gebrochen, ihr die Augen ausgekratzt und ihr den Kopf abgerissen.< "Ist halb so schlimm, aber hast du darüber denn schon mit God und deinen Eltern gesprochen, ich meine, du scheinst Boss ja augenscheinlich mehr zu lieben, als deinen zukünftigen Ehemann." Princess blickte erschrocken auf. Woher wußte Doc, das sie ihn liebte? Das durfte doch keiner wissen, niemand, sonst würde man sie wieder schlagen. Wer hatte es ihr also gesagt? Wußte es noch jemand anderer? "Lieben? Ich weiß nicht, was du meinst, aber lieben tue ich diesen Taugenichts auf keinen Fall." Wie sehr hoffte sie, das Doc die unglaublich lange Zeit, die sie gebraucht hatte, um diese kleine Beleidigung rauszubekommen, überhört hatte. "Princess, du brauchst dich nicht zu verstellen. Es ist doch in Ordnung und außerdem sieht doch jeder, der dir etwas seiner Aufmerksamkeit schenkt, das du Boss liebst. Siehst du, sobald ich seinen Namen erwähne, leuchten deine Augen, wie kleine Sterne." Wieder wurde Princess rot und blickt zur Seite. Anscheinend hatte Doc doch genau zugehört. Aber war es denn trotz ihrer Künste, sich zu verstellen und immer fröhlich zu lächeln, so offensichtlich, dass sie Boss liebte? Wenn ja, warum hatten weder ihr Vater noch ihre Mutter oder gar God das gesehen? "Ja, es ist ja wahr. Ich liebe Boss und God nicht." "Aber warum heiratest du ihn dann?" "Wegen meiner Eltern. Sie haben die Hochzeit arrangiert und da kann ich nicht einfach sagen, Mama, Papa, es tut mir leid, aber ich habt das alles umsonst gekauft, ich heirate ihn nicht. Das kann ich einfach nicht. Auch, wenn sie die schlimmsten Eltern der Welt sind, das kann ich ihnen doch nicht antun." "Aber du kannst es dir selbst antun!" Docs Gesicht strahlte plötzlich eine Stärke aus, die Princess noch nie bei ihr gesehen hatte. "Was soll das heißen?" "Das weißt du selbst genau. Deinen Eltern willst du nicht weh tun, obwohl sie dich behandeln, wie den letzten Dreck, und God willst du auch nicht verletzten, aber auf dich nimmst du keine Rücksicht. Du rammst dir dein Schwert immer tiefer in dein Herz, bis du eines Tages daran zu Grunde gehen wirst. Das ist einfach nur feige." "Aber Doc, versteh doch, ich würde ja gerne, aber ich kann nicht. Ich kann es einfach nicht." "Warum denn? Warum fällt es dir so schwer, zu deinen Gefühlen zu stehen und einfach zu sagen, das du God nicht liebst und auch nicht heiraten willst? Warum?" "Ich weiß es doch auch nicht. Diese Frage stelle ich mir jeden Tag mindestens zehnmal und ich habe immer noch keine Antwort darauf. Es ist einfach so. Vielleicht liegt es an der Erziehung meiner Eltern, vielleicht liegt es daran, das ich ein Weichei bin oder ich bin psychisch nicht ganz normal, aber ich kann es nicht und ich hasse mich so sehr dafür. Wie gerne würde ich einfach aufstehen und alles ablasen, zu Boss gehen und mich in seine Arme werfen und ihm sagen, was ich für ihn empfinde, aber ich kann nicht. Verdammt ich kann es nicht." Die Tränen hatten sich ganz plötzlich gelöst und rannen ihr nur so an den Wangen herunter. Eine folgte der nächsten und so heulte sie, wie schon seid Jahren nicht mehr. Doc nahm sie in die Arme und streichelte sanft ihren Rücken. "Ach, Princess, du machst es dir wirklich nur unnötig schwer. Aber jetzt beruhige dich erst mal und dann sehen wir weiter, wir finden schon eine Lösung, ganz bestimmt. Und wir werden sie finden, noch bevor du die Frau dieses Schleimers wirst." Man sah dem Geschäft schon aus dreißig Meter Entfernung an, das er nicht gerade billig war. Die Markisen verkündeten mit einer goldenen und geschwungenen Schrift, das es hier die tollsten Hochzeitskleider der Welt gab und in den Schaufenstern reihten sich die heiratswilligen Puppen aneinander, wie Autos in einem Stau, nach Ferienbeginn. Sie alle trugen ihre weißen, glitzernden Kleider und ihre langen Scherpen. Die Brautsträuße steckten locker in den leblosen Händen und Schmuck in allen Variationen hing an den Plastikhälsen und den Schaumstofffingern. Princess machte ein betrübtes Gesicht, als sie, zusammen mit Doc, Frau Jamamoto und Mijiro in den Laden stapfte. Sie fühlte sich genauso, wie eine dieser Puppen. Auch ihr würde man ein hübsches Kleid anziehen, eine Scherpe ins Haar stecken, einen Ring an den Finger ketten und einen Strauß in die Hand drücken und dann würde man sie aller Welt vorführen und sie würde wieder mal zeigen, was für eine gute Schauspielerin sie doch war. "Jetzt komm schon und mach mal ein freundlicheres Gesicht. Du siehst aus, als ob jemand gestorben wäre." Doc schleifte sie mehr oder weniger heftig an ihrem Ärmel in den Laden und grüßte die Mitarbeiterinnen, die sie vermutlich durch ihre Mutter kannte. Princess hingegen, seufzte bloß und zwang sich, nicht so auszusehen, wie sie sich fühlte. Schon wieder musste sie sich verstecken, schon wieder sah sie schön aus, obwohl sie sich schlecht fühlte. Die Freude über den Besuch ihrer Freundin war schon wieder verflogen, denn eigentlich war sie ja bloß gekommen, weil sie mit ihr zusammen das Kleid aussuchen sollte. Vielleicht war Doc ja auch eine gute Darstellerin und spielte ihr nur die gute Freundin vor. Wer wußte schon, ob nicht in Wirklichkeit ihre Mutter Doc angestiftet hatte, ihre Tochter auszuhorchen ,nach Boss und den anderen? Doch selbst wenn es die Wahrheit gewesen wäre, es war Princess in diesem Moment so egal. In diesem Moment, wo sie durch eine ganz normale Drehtür direkt in die Hölle auf Erden ging. Sofort stieg ihr der süßliche Geruch von Vanille in die Nase und brachte sie zum husten. Es roch wirklich ungeheuer stak nach dem Zeug. Wo kam der Geruch bloß her? Frau Jamamoto führte Princess zu einem großen Sofa, das mitten im Laden stand und vor dem sich ein kleiner Hocker breit gemacht hatte. Gegenüber der Couch war eine Umkleidekabine, neben der wiederrum ein Spiegel hing. Die vier Frauen setzten sich auf das gepolsterte und mattorangefarbene Ding und warteten darauf, was passieren würde. Nach einigen Sekunden wurde Frau Jamamoto ungeduldig und begann mit dem Finger auf die Sofalehne zu trommeln. "Eine Unverschämtheit. Da bemüht man sich schon hierher, um etwas zu kaufen und die lassen einen ewig warten, das wird ein Nachspiel haben. Sollte die Tokio Times mich jemals wieder eine Kolumne schreiben lassen, werde ich den Laden niedermachen.", zischte sie und rümpfte ihre Nase. "Ich glaube kaum, das sie in nächster Zeit bei der Tokio Times als Kolumnistin arbeiten werden.", entgegnete Doc und schwang selbstsicher ein Bein über das andere. "Und wieso, wenn ich fragen darf?" Sie warf der Blauhaarigen einen funkelnden Blick zu. "Weil mein Vater der Chefredakteur ist und ich denke, das er es kaum dulden wird, wenn in seiner eigenen Zeitung das Geschäft seiner Frau kritisiert wird." Princess konnte sich ein kaum vorhandenes Grinsen nicht verkneifen, als sie das bedröppelte Gesicht von Frau Jamamoto sah. Gewiss hatte sie mit dieser Antwort nicht gerechnet. "Naja, ich meinte das ja auch nur im übertragenen Sinne." Doc lächelte siegreich und klatschte dann zweimal in die Hände, wobei sie laut ausrief. "Hey, Rumi, Leeloo, hier sitzen vier reiche, versnobte Schmarotzerfrauen, die bedient werden wollen, schwingt mal die Hufe." Princess lief nun rot an, ähnlich wie die anderen beiden Damen. Im Gegensatz zu ihrer Cousine und der Freundin ihrer Mutter musste sie jedoch fast loslachen. Die Gestik und vor allem die Mimik, mit der Doc es gesagt hatte, war zu komisch gewesen. "Also wirklich, unerhört. Das werde ich deiner Mutter melden." Diesmal schien sich Frau Jamamoto als die Siegerin zu sehen, denn sie hatte einen Blick drauf, der Metall verbiegen konnte. "Tun sie das, am besten jetzt gleich, ich hab sie gerade gerufen.!" Wieder machte sich auf dem Gesicht der alten Frau ein Schock breit, das Princess mit sich ringen musste, nicht einfach drauf los zu lachen. Es war unglaublich. Vorhin am Eingang hätte sie noch heulen können und jetzt kicherte sie zusammen mit ihrer Freundin auf dem Sofa in einem Modeladen. Da kamen zwei Frauen herbei. Eine hatte, ähnlich wie Doc blaue Haare und trug ebenfalls eine Brille. Es war kaum zu übersehen, das es Docs Mutter war. Die andere mußte in Princess Alter sein und hatte langes gleißendes blondes Haar, das sich in Locken Bahnen brach und sich um ihren Kopf legte, wie ein Heiligenschein. "Bitte entschuldigen Sie die Wartezeit, aber Leeloo hier hatte noch Karatetraining und da sie ihnen die Kleider vorführen soll, mußte ich auf sie warten, aber keine Panik, es geht sofort los." Sowohl Princess, als auch Doc waren bei dem Wort "Karatetraining" hellhörig geworden. Konnte es etwa sein, das.....? "Hast du das auch gehört?", fragte Doc in flüsterndem Ton. "Ja, was meinst du, ob sie in den Kurs von Boss geht?" "Könnte sein. Er und Tiger haben die Vormittagskurse übernommen. Am besten, wir fragen sie nachher einfach." "Was? Spinnst du? Das können wir nicht machen." "Warum denn nicht? Oder willst du, das er mit diesem Lockenköpfchen Hand in Hand durch die Stadt schlendert.?" "Nein, das nicht, aber......" "Nichts aber, wir werden sie nachher fragen und basta." "Was beredet ihr das eigentlich?" Die beiden schreckten hoch und schauten Mijiro misstrauisch an. "Wir? Nichts. Nichts. Wir reden nur so." "Genau, wir reden, das tun Mädchen halt immer so, reden, reden, reden. Wir sind manchmal richtige Labertaschen." Kaum das diese Worte ihre Münder verlassen hatten, verfluchten Princess und Doc sie auch schon. "Aha. Na, dann redet mal schön." Mijiro scheute sich nicht, in ihrer Stimme den spöttischen Unterton zu zeigen, als sie sich dessinteressiert wegdrehte und auf die beiden Frauen starrte, die sich vor der Umkleidekabine aufgebaut hatte. "So, also, fangen wir am besten gleich an. Haben sie irgendwelche Wünsche, in welcher Reihenfolge sie die Kleider sehen wollen?", fragte Rumi. "Frau Fujijama hatte sich, glaube ich, sechzehn Kleider ausgesucht, die in die engere Wahl kommen, es ist also egal, mit welchem sie anfangen.", entgegnete Frau Jamamoto und grinste selbsgefällig, da Docs Mutter sichtlich aufgeregt war. Anscheinend kauften sonst nicht so einflussreiche Leute bei ihr ein. "Okay, dann wird sich Leeloo jetzt das erste Kleid anziehen. Ich bitte um einen Moment Geduld." Und schon verschwanden die beiden Frauen in der Kabine. "Und du bist sicher, das du dir das antun willst?", flüsterte Doc, ohne das ein anderer außer Princess sie hören konnte. "Was meinst du?" "Na, diesen ganzen Zirkus hier, von wegen, Kleider anprobieren. Du ziehst die Fetzen doch eh nie an." Princess blickte stumm auf den Boden. "Ey, wir haben eine Abmachung." "Ach, ja, welche denn?" "Das du niemanden heiratest, den du nicht liebst und, das ich einen Schokoshake in drei Sekunden leertrinke." Princes musste einfach lächeln, ehrlich lächeln. "Das hast du dir doch gerade ausgedacht." "Also abgemacht." Nach einigem Zögern nickte Princess schließlich. "Ja, abgemacht." Da wurde der Vorhang der Umkleidekabine bei Seite gezogen und Leeloo kam heraus. Sie trug ein sehr kurzes Kleid, das knapp auf den Boden reichte. Es war Rücken- und schulterfrei und war ganz schlicht, ohne viel Schnickschnack. In ihren blonden Locken trug sie ein silbernes Diadem, aus dem der fast durchsichtige Schleier über ihren Rücken auf den Boden fiel und sich knapp fünf Meter hinter ihr noch in der Kabine schlängelte. Princess fand das Kleid richtig schön. Vermutlich hätte sie es sogar mit Dank angenommen, wenn der Mann, dem sie dieses Kleid zeigen würde, Boss gewesen wäre, doch so fand sie es bloß einfach hübsch, machte ein kurz erfreutes Gesicht und überließ Mijiro und Frau Jamamoto das Gerede. "Das hier ist von Dolce und Gabana. Es ist in schlichtem polarweiß gehalten und ist sehr figurbetonend, was zu der zukünftigen Braut, wenn ich das so sagen darf, gut passen würde. Der Schleier ist mit dem Diadem aus Sterlingsilber verbunden und ist aus Seide." Rumi hatte sich neben Leeloo gestellt und zeigte nochmals mit aller Deutlichkeit die Vorzüge des Kleides, während sie ihren auswendig gelernten Vortrag hielt. "Und wie viel würde es kosten?", fragte Mijiro und machte ein arrogantes Gesicht. Ganz so, als ob sie nur noch deutlicher machen wollte, das diese Frage eigentlich kaum der Rede Wert war, weil sie ja eh jeden Preis bezahlen könnte. "Also, das Kleid alleine kostet 3 Millionen Yen, beziehungsweise, sechzigtausend Dollar. Das Diadem kostet dreizehnntausend Yen, oder vier Tausend Dollar." "Also, ganz nett ist es ja schon, aber irgendwie fehlt das gewisse Etwas. Nein ich denke, das werden wir nicht nehmen." Rumi knickte kurz enttäuscht ein und verschwand dann mit Leeloo wieder in der Kabine. Kaum waren sie weg, fing Mijiro auch schon an zu stänken. "Man, diesen Fummel würde ich noch nicht mal zum putzen benutzen. Für wen halten die uns. Wir sind die drittreichste Familie Tokios." "Komisch, dass du das erwähnst, denn die Tochter vom reichsten Mann Tokios hat in genau so einem Kleid geheiratet." Mijiro schien sich an einem Kloß in ihrem Hals verschluckt zu haben, denn sie fing plötzlich an zu husten und Princess kicherte diesmal einfach drauf los. Und so verging der Vormittag, der Mittag und sogar noch etwas vom Nachmittag, wie im Flug. Leeloo rannte immer wieder hin und her, um die Kleider anzuziehen, Rumi stellte jedes einzelne pingelig genau vor und Mijiro und Frau Jamamoto machte fast jedes Kleid nieder. Princess und Doc hingegen, erzählten sich allerlei Witze und Geschehnisse aus den letzten sieben Monaten. Um die Reise nach Noah machten sie aber einen großen Bogen. Sie brauchten es nicht noch mal, dass man sie für geistig verwirrt hielt und sie mit Medikamenten vollstopfte, so wie es die Ärzte getan hatten, als sie damals mit dem Amphibienfahrzeug in den Hafen von Tokio eingefahren waren und von der Pressen erschlagen wurden. Letztendlich hatten sich ihre Cousine und die Frau vom Partyservice für ein dreihunderttausend Dollar Kleid aus Seide mit einer siebzehn Meter langen Scherpe und einem Diadem mit einem eingesetzten Diamanten entschieden, was Rumi unter schweißnasser Stirn dankend annahm und die Rechnung ausstellte. Leeloo ging wieder in die Umkleidekabine, um sich umzuziehen. Als sie wieder heraustrat, war sie von Princess und Doc umzingelt. "Habt ihr noch Fragen zum Kleid oder was wollt ihr?", fragte sie ungeduldig. "Nein, nein, es geht um den Karatekurs, den du machst." "Was ist mit dem?" "Heißt dein Lehrer zufällig Boss?", fragte Princess, noch bevor Doc auch nur den Mund aufmachen konnte. "Ja, wieso, was wollt ihr denn von ihm?" "Weißt du, wo er wohnt?" Doc machte ein verwundertes Gesicht über Princess sehr direkte Frage. "Nein, nicht genau, aber es liegt in der Nähe vom Hafen. Was ist denn mit ihm? Ist er dein Freund oder was?" Augenblicklich wurde Princess rot und blickte verlegen zu Boden. "So was in der Art, aber weißt du, wo wir ihn um diese Urzeit finden könnten?" Doc hatte sich wieder eingeschaltet. "Keine Ahnung,........das heißt, ich hab gehört, das er nachmittags immer an der Piers entlang joggen soll, aber ob's stimmt?" "Vielen Dank, mehr wollten wir gar nicht wissen. Und jetzt geh, wo immer du auch hin willst." Und schon verschwand Leeloo durch die Drehtür aus dem Laden. "Also, hast du gehört. Er ist vermutlich an den Piers." "Wow, ich kann es nicht glauben, ich werde ich vielleicht bald wiedersehen......endlich." "Man, Mädel, dich hat's ganz schön erwischt." Doc lächelte etwas und schob ihre Freundin dann zur Kasse, wo Mijiro und Frau Jamamoto, sowie Docs Mutter warteten. "Princess, da bist du ja, hör mal zu. Ich und Mijio fahren noch ins "Blaze", um eine Kleinigkeit zu essen. Wenn du nach Hause willst, mußt du alleine fahren, Chaki, wartet draußen." Und schon waren die beiden weg. "Und, bist du schon aufgeregt wegen der Hochzeit?" Rumi hatte ein breites Grinsen aufgesetzt und strahlte verzückt. "Unsere Doc hier kommt wahrscheinlich nie zum heiraten, so wie die sich immer aufführt." "Mum! Na, dann noch viel Spaß. Was immer du auch tu wirst." Rumi blickte verwirrt auf, doch Princess wußte, was Doc meinte. "Ja, dir auch und es war mir ein Vergnügen, bei ihnen einzukaufen. Ich werde sie weiterempfehlen." "Vielen Dank, und auf Wiedersehen." Mit dem leisen Klingeln des Türglöckchens entschwand Princess dem Vanillegeruch und hatte einen Entschluss gefasst. "Wo darf es denn hingehen, Madam?", fragte Chaki und sah sie durch den Rückspiegel an. "Zum Hafen bitte, aber zackig!"...... Fortsetzung folgt!!!! Kapitel 5: ----------- Juratripper - The Love Story (Teil 4) Vorwort: Also.....*hüstel*...*sich in Ritterrüstung quetscht* Ich hoffe, hier ist keiner mehr böse auf mich, weil ich....naja, etwas länger gebraucht habe........okay, ich hab verdammt lange gebraucht, ich gebs ja zu, aber ich hab so viel um die Ohren.*mit Händen demonstriert* Tanzkurs, Schule, mein kleiner Bruder, Schule, Family, Schule.......Schule........sagte ich schon Schule? Ach, ja und dann ab ich natürlich auch noch gestern den IQ-Test gemacht. Tadaa, mein Ergebnis: 129 Aber darum geht es ja nicht, also vergesst es einfach und nun viel Spaß mit den vierte Teil von de Geschichte, die ich schreibe, hope you like it. Das Meer erstreckte sich vor ihr, wie ein endloser Teppich aus flüssigem Gold. Die Sonne ging gerade unter und tauchte alles in ein warmes, leicht oranges Licht, ließ das Wasser glitzern und brachte auch die letzten Vögel dazu, sich in die Lüfte zu erheben und davon zu fliegen. Princess stand, mit den Ellenbogen gestützt, an der Reling des Piers und starrte irgendwie verloren hinaus in diese unwirkliche Welt. In diese Welt aus Ruhe, in der es keine Zeit gab, in der man nur dann leben konnte, wenn die Sonne es zuließ und in der man sich dem Wind anpassen musste. Eine Böe zerzauste ihr Haar und wehte ein paar Strähnen in ihr Gesicht. Sie machte sich nicht die Mühe, sie wieder weg zu streichen. Sie hatte es gar nicht bemerkt. Viel zu deprimierend war es für sie, hier zu stehen und nichts tun zu können. Vor knapp einer Stunde hatte Chiaki hier gehalten und sie war voller Elan aus der Limousine gehüpft und hatte alles nach Boss abgesucht. Wirklich alles. Die Piers, die Bootsstege, die Promenaden, um jede Ecke hatte sie geguckt, in jedes parkende Auto, durch jedes Schaufenster, jeden Menschen, der ungefähr in sein Alter und auch in seine Formen passte hatte sie angehalten und ihm auf die Schulter getippt, nur um mit einem leichten Stechen im Magen festzustellen, dass es nicht ihr gesuchter Boss war. Viele dieser Jogger, Hafenarbeiter, Studenten, Skateboarder und Beamte schauten sie komisch an, sie, ein Mädchen mit teuren Klamotten, einer Goldkette um den Hals, das mit einem flehenden Blick nach einem ominösen Typen suchte, der angeblich einen Karatekurs leitete und der jeden Nachmittag hier entlang rennen sollte. In ihren Augen laß Princess eine gewisse Verachtung, manchmal aber auch Mitleid und dann wieder diese für die Stadtmenschen so typische Desinteresse. Einige sprachen keinen Ton mit ihr, andere versuchten zumindest ihr zu helfen, in dem sie ihr Stelen zeigten, die man von der Straße aus nicht unbedingt erkennen konnte, doch auch diese Plätze beherbergten keinen jungen Mann mit kurzen, schwarzen Haaren und strahlend blauen Haaren. Überall war nur das ganz normale Geschehen und Gewusel einer Hafenanlage. Kräne beluden Schiffe mit allerlei Kisten und Kontainern, dicke Männer in gestreiften Hemden und schwarzen Hosen brüllten sich irgendwas zu, während sie die Fang des Fischkutters an Land dirigierten, der gerade aus dem Bodega Bay wiedergekommen war, dem Teil der Bucht, in der auch Princess und die anderen sich wiedergefunden hatten, als sie damals von Noah zurückkehrten. Autos verstopften die lange und total mit Schlaglöchern übersäte Hauptstraße, die am Hafen entlang führte, hupten laut, verpesteten die Luft mit ihren Abgasen und schoben sich, wie eine langsame Schlange durch die Gegend, während sich ihre Fahrer mit den schlimmsten Flüchen beschmissen und wild mit den Fäusten drohten. Frauen und Kinder gingen an den vielen Läden und Geschäften vorbei, die sich hier an der Promenade angesammelt hatten und jeden Schnickschnack anboten, den die moderne Welt zu bieten hatte. Alles war am leben, ging seiner Arbeit nach oder vertrieb sich seine Freizeit, selbst die Katzen und Hunde, die keiner bei sich haben wollte und die sich hauptsächlich von den Resten der Fischfänge ernährten, sausten durch die Piers und jagten sich, Möwen krächzten laut und setzten sich auf die vielen Pflöcke, die im Hafenbecken standen, alles hatte sich in eine permanente Bewegung verwandelt. Nur ein junges Mädchen stand still. Princess hatte sich in eine zeitlose Gestalt aus einem fernen Land verwandelt, die mit dem Rest um sich herum nichts mehr zu tun haben wollte. Sie war so am Boden und fühlte sich miserabel. Was hatte sie sich auch groß erhofft? Dass sie ihn hier finden würden? Einen Menschen unter Tausenden? Das war doch naiv! Wer wußte denn schon, ob diesen blonde Mädchen, Leeloo, die Wahrheit gesagt hatte? Vielleicht hatte sie ja auch gelogen und wußte in Wirklichkeit ganz genau, wo sich Boss aufhielt und spazierte nun mit ihm Hand in Hand durch die Gegend, lehnte sich an seine Schulter und genoss die zarte Behutsamkeit, mit der er ihr über der Kopf streichelte. Vielleicht war sie ja den dem Platz, an den eigentlich Princess gehörte. Auf einmal wurde sie sauer. >Oh, wenn ich diese dumme Kuh in die Finger bekommen, ich werde sie zermalmen!< Ja, genau, das würde sie tuen,sie würde sie zerquetschen, wie eine lästige Fliege. Doch dann kam wieder diese Leere in ihr hoch, kroch in ihren Körper, wie ein Hauch des Todes und ließ sie frösteln. Ihre Gedärme verkrampften sich und wieder bekam sie ein leichten Schwindelgefühl, dass sie sich etwas fester an der Reling festhielt, als notwendig. >Lange halte ich das einfach nicht mehr aus, verdammt noch mal. Viel länger halte ich diese Einsamkeit nicht mehr durch. Ich brauche ihn so dringend, ich kann an nichts anderes mehr denken, als an ihn, ich kann nichts mehr fühlen, außer der Sehnsucht nach ihm. Warum quält man mich denn so? Warum, ihr Götter? Warum kann ich nicht einfach mit ihm glücklich sein? Warum verschwört sich die ganze Welt gegen uns?< Betrübt drückte sie sich wieder weg und war gerade dabei, wieder zu der schwarzen Limousine zurückzugehen, die in einiger Entfernung auf einem Parkplatz stand und in der Chiaki sich ein kleines Nickerchen gegönnt hatte, als sie einen seltsamen blitzartigen Ruck in ihrem Kopf fühlte. Wie von Geisterhand gedreht, neigte sie ihren Kopf nach rechts und sah, wie ein junger Mann, ihr den Rücken zugekehrt, mit kurzen schwarzen Haaren, einer kurzen blauen Hose und einem weißen Shirt am Pier entlang joggte. "Das gibt es doch nicht.", flüsterte sie ungläubig und blieb stehen. >Das kann nicht sein, aber wer soll es sonst sein?< Und da brach es in ihre durch, all die einsame zeit, all die Sehnsucht suchte sich ihren Weg nach draußen. Sie rannte hinter dem Mann her, der nun schon eine beträchtliche Entfernung zu ihr hatte und auch ein ziemliches Tempo vorlegte. "Hey, Boss, warte! Bei Gott, bitte warte! Ich bin's Princess! Warte!", rief sie und stürmte ihm dicht auf den Fersen den Pier entlang. Einige der Umstehenden drehten sich überrascht und verwirrt zu ihr um, schüttelten dann die Köpfe und machten weiter, was auch immer sie getan hatten. >Bitte bleib stehen, dreh dich um, lächel mich an, nimm mich in deine Arme, bitte, ich kann sonst nicht weiterleben, bitte, fang mich auf, rette mich aus dieser verfluchten Hölle, beschütz mich, Bitte!< Doch der Jogger vor ihr machte keine Anstalten stehenzubleiben. Was sollte das? War er schwerhörig? War er taub? Kannte er ihre Stimme nicht mehr? Wollte er sie nicht sehen? Princess wurde langsamer, teils, weil sie einfach nicht mehr konnte, teils, weil sich ein paar Fragen in ihren Kopf geschlichen hatten. Wollte er sie überhaupt noch? War sie für nicht doch nur ein Abenteuer gewesen? Hatte der Kuss vor den giftigen Dinosauriern auf Noah ihm nicht bedeutet? Hatte er eine andere? Liebte er sie gar nicht? "Nein! Nein! Bitte, nein! Sag, dass das nicht wahr ist! Sag, dass das nicht wahr ist!!!" Sie schluchzte und krampfte ihre Hände in ihr Haar, riss förmlich daran, schwankte bedrohlich, kippte gegen die Reling und begann zu weinen. Ihre braunen Haare umschlungen sie, wie ein Mantel, ihre Bluse wehte im Wind, kleine Regentropfen fielen vom Himmel herab, als wolle das Firmament sein Mitgefühl ausdrücken und benetzten ihr Gesicht, aus dem Tränen hervorquollen und in dem stillen und unendlichen Ozean unter ihr verschwanden, in einem Meer aus Milliarden Tränen, einem Ozean der Trauer. >Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Das ist einfach zuviel. Ich verstehe das alles nicht. Warum? Warum treten mich denn alle mit Füßen?< Vorsichtig neigte sie ihren Kopf nach links und sah, wie Boss nach rechts auf eine lange Gebirgsstraße wechselte und nun, seine rechte Seite ihr zugeneigt, weiterlief. Wieder weinte sie, wieder riss der Wind an ihr, wieder wurde der Regen heftiger. Es goss. Princess fror bitterlich. Ihre Bluse war total durchnäasst, die Kälte umschloss eisern ihre Glieder und hielt sie wie eine Gefangene in seinen Klauen. >Ich springe. Ich werde einfach ins Wasser springen. Jetzt! Hier und gleich. Wen kümmerts? Sonst erwartet mich doch eh nur ein trübseliges Leben.< In Gedanken ging sie alles durch. Es war grausam. Sie hatte Eltern, die sie am liebsten in ein Waisenhaus gegeben hätten, musste in knapp einer Woche einen Typen heiraten, den sie nicht liebte, den sie nicht mal mochte und der es nur auf ihr Geld abgesehen hatte und würde für den Rest des Lebens zu Hause rumhocken, das brave Hausmütterchen spielen und das Haus putzen. Und jetzt hatte sich auch der Einzige von ihr angewandt, der ihr etwas bedeutete. Er hatte sich nicht mal zu ihr umgedreht, hatte kein einziges Wort der Erklärung gegeben, hatte sie buchstäblich im Regen stehen gelassen, hatte sie allein gelassen. Wofür sollte sie nicht leben? Für God? Nein! Nochmals warf sie einen Blick nach links auf den Jogger, der ihr das Herz gebrochen hatte und bekam gleich wieder einen Schlag in die Magengrube. >Diese Nase........dieses Kinn.......und diese Augen..............er ist es .............nicht........das ist er nicht!< "Das ist nicht Boss! Er ist es nicht! Gott, ich schwöre, bei allem was mir heilig ist, das ist NICHT Boss!", jubelte sie und plötzlich kam wieder Leben in sie. Alle Gedanken an Selbstmord waren weg, wie weggewischt. Sie hatte sich umsonst aufgeregt. Das war irgendein stinknormaler Mann gewesen, der joggen ging. Er sah nur von hinten, wie Boss aus. Der Regen wurde immer stärker. Princess war klitschnass. Sie triefte förmlich. Ihre Klamotten zogen schwer an ihr, genau, wie ihre Haare und sie fing an zu husten und zu niesen. >Toll, jetzt habe ich eine Erkältung, klasse. Was stehst du hier auch stundenlang im Regen rum?< Sie zog die Schultern hoch und umarmte sich selbst, doch das half nichts gegen die Kälte. Ihre Zähne klapperten und sie begann zu zittern. "Wie kann man bei so einem Wetter nur joggen gehen?", fragte sie laut, ohne es zu wollen und erschrak, als ihr jemand darauf antwortete. "Ist gut für die Abwehr." Es durchzog sie wie Feuer, wie ein Blitz, wie ein Schauer aus glühenden Kohlen. Ihre Herz schlug ihr bis zum Hals......diese Stimme........konnte es sein? Sie wagte es nicht, sich umzudrehen, doch die Neugier wurde zu groß. Vorsichtig drehte sie sich um und erstarrte augenblicklich zu einer Salzsäule. Da stand er.........ganz wirklich.....ganz real.......ganz echt..........Boss Princess wollte etwas sagen, doch aus ihrem offenen Mund kam nur ein leises Röcheln. Es war zu schön, um wahr zu sein. Er hatte die rechte Hand leicht in die Hüfte gestemmt und grinste sie an. Seine lange Jogginhose und seine Joggingjacke waren von Wasser benetzt, seine Haare hingen ihm ins Gesicht, und von seinen Lippen rannen kleine Tropfen herab und verschwanden auf dem Boden. >Diese Lippen.....sie haben mich geküsst.......so warm........so behutsam.........so beschützend.......ein wenig schüchtern..........doch auch irgendwie hart.............berauschend.........süß....< "Das wir uns unter solchen Umständen wiedersehen, schon seltsam, oder?", fragte er und lächelte wieder, das es Princess umhaute. Wie konnte ein Mensch mit nur einer so einfachen Bewegung, wie einem Lächeln, alle Kälte aus einem raustreiben? Einem Wärme schenken, obgleich man mitten in einem Sturm stand? "Im Vergleich zu unserem ersten treffen ist es aber noch ganz normal, denke ich." Sie dachte noch mal an den Tag, als sie auf die Sonic gestiegen war und in ein fernes Land namens Noah entschwand. "Da hast du Recht. Wenigstens sind diesmal keine Raubsaurier oder Soldaten in der Nähe." Princess schaffte es tatsächlich zu lachen. Mitten im Regen am Hafen, etwas , was sie sonst niemals tat. Doch jetzt lachte sie, herzhaft, laut und ein wenig wiehernd, so dass sie sich gleich in einen Hustenanfall verfing und laut keuchte. "Oh, ich Idiot, du bist ja klitschnass. Hoffentlich fängst du dir keine Grippe oder so was ein." Seine Stimme war genauso sanft, wie die Bewegung, mit der er sich seine Jacke auszog und sie ihr umlegte. Er trug darunter lediglich ein weißes Unterhemd, das sofort vom Wasser durchnässt wurde. "Danke, aber ich bin zäh.", entgegnete Princess und zog den Stoff enger um ihre Schultern. "Das weiß ich, dich haben selbst die Armeen des Hohen Priesters nicht aufhalten können." Wieder lachte Princess, bekam prompt wieder einen Hustenanfall und rutschte zusätzlich von dem inzwischen glitschigen Pierholzboden ab..........und landete genau in Boss Armen. Er fing sie mit einer Leichtigkeit auf und drückte sie, fast wie im Reflex, an sich. Etwas hatte ihn plötzlich angetrieben sie an sich zu ziehen. Er hatte sich nicht dagegen wehren können. Doch er bereute es nicht. Princess kuschelte sich dicht an seine Brust und fühlte die Wärme seiner Haut, seines Körper, dicht an ihrem. Sie hörte sein Herz schlagen, und er überschlug sich, genau wie ihres. Ihre Are legten sich, wie von selbst um seine Taille und drückte ihn so fest an sich, wie es ging. Boss lächelte und umarmte sie nun seinerseits, legte sein Kinn auf ihren Kopf, da sie einen ganzen Kopf kleiner war, als er und tat etwas, das es ihr das Herz aussetzten ließ. "Ich hab dich vermisst.", sagte er und küsste sie auf die Stirn. Princess wurde leicht rot und grinste, während sie ihn noch mehr umarmte. "Ich dich auch.", wisperte sie und fühlte sich zum erstenmal seid langer Zeit schwerelos, frei von allen Sorgen, wie nicht von dieser Welt. In diesem einen Moment gab es außer ihnen nichts. Die Zeit existierte nicht, der Hafen war weit weg, seine Geräusche schallten nicht zu ihnen durch, die Welt hatte aufgehört sich zu drehen. Doch, wie alles Schöne im Leben, hörte auch dieser Moment auf. Boss drückte sie kurz weg von sich und schaute ihr musternd in die Augen. Princess verlor sich sofort wieder in diesen blauen Augen, die wie zwei Lapislazuli leuchteten. "Und was hast du jetzt vor? Wenn du noch lange hier draußen stehenbleibst, holst du dir noch den Tod!" "Wohnst du hier in der Nähe?", fragte sie ungeniert und bekam einen noch tieferen Rotschimmer. Boss grinste verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Allein für diese Bewegung hätte Princess ihn küssen können. "Ja, aber wäre es nicht besser, wenn du nach Hause gehen würdest?" "Da ist eh niemand, der mich braucht. Außerdem wohne ich knapp eine halbe Stunde entfernt, du hast es sicherlich kürzer." Noch bevor er über diese Bemerkung nachdenken konnte, hatte sie sich bei ihm eingehakt und zog ihn etwas vorwärts. "Wohin müssen wir denn?" "Da lang. Ich wohne gleich zehn Minuten von hier." "Prima." Und so gingen sie los zu seiner Wohnung. Während sie so gingen sprach keiner ein Wort, viel zu rot waren ihre Wangen, viel zu verkrampft ihre Hände, viel zu trocken ihre Hälse. Als sie an der schwarzen Limousine vorbei kamen, blickte Chiaki ihnen lächelnd hinterher. "Okay, Princess, wenn du unbedingt bei deiner Freundin Doc übernachten willst, dann werde ich deinen Eltern das erzählen.", sagte er leise, grinste über seine eigene Lüge und startete den Wagen. Als das schwarze Gefährt langsam vom Parkplatz rollte, waren die beiden gerade an Boss Tür angekommen.......... Fortsetzung folgt! Kapitel 6: ----------- Juratripper - The Love Story (Teil 5) Autor: Son Goku Daimao Textverhältnisse: "....." = wörtliche Rede; >..........< = Gedanken. Vorwort: Also, Leute, es tut mir wahnsinnig leid, das ich wieder einmal eine so elefantöse Pause gemacht habe, aber, es gibt was zu meiner Verteidigung. Ich will gute Arbeit abliefern und das braucht halt manchmal Zeit. Ich kann mich nicht einfach an den PC setzen und schon durchfließt es mich. Also, seid bitte etwas nachsichtig.................*fleh*...BITTE!!! So desweiteren danke ich hier allen, die mir bisher geschrieben haben und besonders der lieben Axis, einer guten Freundin, der ich ausnahmsweise mal diesen Teil hier widme.*g* Die Dämmerung schlich sich langsam durch die Straßen am Hafen, brachte so die ersten Laternen zum glühen und brachte Kälte und noch mehr Regen mit sich. Regenschirme wurden aufgespannt, Taxis mit lauter Stimme herbeigerufen und an den vielen Fenster der Geschäfte, Läden und Wohnungen liefen viele kleine Rinnsale von feinem Wasser herunter. So auch an den Scheiben von Boss Wohnung. Princess hörte das leise Hämmern des Regens am Glas, als sie eintrat und von einer wohligen Wärme umhüllt wurde. Ihre Kleider waren noch immer klitschnass und eine Erkältung schon so gut, wie sicher, da sie nun fast ununterbrochen hustete und nieste. "Du solltest erst mal aus deinen nassen Klamotten raus, sonst wird daraus noch eine Lungenentzündung oder so was.", meinte er, während er die Wohnungschlüssel auf eine Kommode warf, die in dem kleinen Flur stand, der direkt in den Wohnbereich führte, an dem wiederum nahtlos die Küche angebaut war. Rechts von Princess war eine Tür, die, so vermutete sie, ins Bad führte. "Das ist zwar eine tolle Idee, aber da gibt es leider zwei Problemchen.", entgegnete sie und nieste wieder. "Und die wären?" "Na ja, erstens: Hab ich keine zweite Garnitur mit und zweitens: Werde ich mich hier bestimmt nicht mitten im Flur umziehen......Hatschi!" "Gesundheit. Und was das angeht. Hey, dann ziehst du eben ein paar Sachen von mir an und zum Anprobieren kannst du ja ins Bad gehen." "Klar und du bist wahrscheinlich noch so nett, mir beim Aus- und Anziehen zu helfen, oder wie soll ich das verstehen?" Boss wurde leicht rot und ein sehr verlegenes Grinsen huschte über seine Lippen. "So war das nicht gemeint...ähm.also, ich meinte ja bloß.....ach, weißt du was, ich mach uns jetzt erst mal was zu essen, okay?" "Meinetwegen." Sie gingen durch den Flur ins Wohnzimmer, wo sich neben einem großen Sofa, einem flachen Tisch und einem Sessel, auch ein Fernseher breit gemacht hatte. Boss verschwand gleich nebenan in der Küche und öffnete den Kühlschrank. "So, wie es aussieht, kannst du aus deinen zwei kleinen Problemchen gleich drei machen.", rief er zurück, während er vor dem offenen Schrank stand und scheinbar ziellos darin herumkramte. "Wieso?" Princess trat neben ihn und kniete sich hin, um über seine Schulter auf das potentielle Essen zu sehen. "Naja, anscheinend müssen wir uns was bringen lassen oder kennst du ein Gericht, das man aus drei alten Mandarinen, einem halben Liter Milch und ein paar Fischstäbchen machen kann?" Das beschrieb in so ziemlich allem, was sich vor ihnen darlegte. Es herrschte gähnende Leere im Kühlschrank. "Nein, tut mir Leid, aber da kann ich dir auch nicht weiterhelfen.", entgegnete Princess und jagte Boss damit einen Schrecken ein, der sich plötzlich umdrehte, weil er wohl nicht gemerkt hatte, wie sie sich zu ihm gesetzt hatte und knallte fast mit seinem Kopf gegen ihren. Princess hielt den Atem an. Ihr Gesicht war nur wenige Zentimeter von seinem entfernt, eigentlich berührten sie sich schon. Seine Lippen waren leicht geöffnet und sie hätte sich bloß etwas strecken müssen, um ihn zu küssen. Statt dessen wurde sie rot, blickte verstohlen zu Boden und stand wieder auf. "Und was machen wir nun?" Auch Boss erhob sich, schloss den Kühlschrank wieder und ging ins Wohnzimmer zurück, wo er sich in einen der beiden Sessel setzte. "Naja, es gibt hier um die Ecke einen McDonalds. Ich könnte eben rüber laufen und uns was holen." Princess machte ein verdutztes Gesicht. "McDonalds? Was ist das denn?" "Willst du mich für dumm verkaufen, oder was? Du kennst McDonalds nicht?" "Nein! Ist das so verwunderlich?" Sie stemmte ihre Hände in die Hüften und baute sich angriffslustig vor ihm auf. "Wenn ich ehrlich sein soll. Ja! Ist es, immerhin ist das der bekannteste und verbreitetste Fast Food Laden diesseits und jenseits der Milchstraße." "Ha. Ha. Ha. Deine dummen Witze kannst du dir sonst wohin stecken. Und außerdem kennt keiner bei uns in der Familie dieses Geschäft. Wir essen nämlich kein Fast Food, sondern nur auserlesene Qualitätsware." "So. So. Nur Kaviar und Sekt aber ein Mundwerk, wie ein Gossenkind. Du bist echt komisch." Auf seinem Gesicht machte sich ein umwerfendes Lächeln breit und seine Augen begannen in einem Blau zu leuchten, das man schon fast als magisch bezeichnen konnte. "Bloß weil meine Eltern die drittreichsten von ganz Tokio sind, kann ich reden wie ich will!" Langsam mischte sich Wut in ihre Stimme. Wut über ihre Familie, die so verlogen und kalt zu ihr war, die sie eigentlich nur billigte, weil sie nett aussah und das perfekte Lächeln erlernt hatte. Boss merkte das und stand auf, um seine Hand auf ihre Schulter zu legen. Der leichte Druck beruhigte sie ungemein und mit einem kleinen Schauer, der ihr über den Rücken jagte, spürte sie seinen heißen Atem, der ihre Wange streifte, sie förmlich in Brand setzte. "Ist was nicht in Ordnung?", fragte er sanft und schaute sie mit einem leicht sorgerfüllten Blick an. "Ja, was soll sein? Mir geht's bestens." >Mein Gott, Princess, früher konntest du aber besser Lügen. Warum kannst du es denn in seiner Gegenwart nicht?< Der Druck seiner Hand wurde fester, als er sie sachte zum Sofa bugsierte und sich dann mit ihr hinsetzte, ohne den Blick abzuwenden, dem sie wiederum versuchte auszuweichen, weil sie sich so schämte, ausgerechnet ihn anzulügen. "Sag schon. Was ist los?" Die sanfte und beschützende Art, mit der er sie fragte, hätte sie fast zur Antwort genötigt, doch wieder zwang sie sich automatisch zu falschen Wahrheit. "Es ist nichts. Vermutlich hängt das mit der Erkältung zusammen." >Bitte, Boss, sei ruhig. Wenn du mich noch mal so fragst, sag ich es dir, alles, wirklich alles. Aber ich will das nicht, ich.....kann das einfach noch nicht. Bitte, zwing mich nicht, die Wahrheit zu sagen.< Er beugten sich zu ihr herunter, legte einen Arme um ihre Schulter und stützte sein Kinn auf ihren Kopf ab, um ihr mit einer Hand die Wange zu streicheln. Augenblicklich verkrampfte Princess sich, versuchte zu fliehen, obwohl es sich so schön und warm anfühlte. Doch das Gefühl war zu stark, zu mächtig, um sich zu wehren. Kaum, das sie angefangen hatte zu zittern, kuschelte sie sich enger an ihn, lehnte sich an seine Schulter und zog ihre Knie an, um sich richtig bei ihm einzulümmeln und das Gefühl der Geborgenheit zu genießen. "Princess....." >Bitte, Boss, zu es nicht!< ".....zum letzten Mal...." >Bitte nicht. Ich will nicht!< "....Was ist los?" Erst war es ruhig, mucksmäuschenstill. Nur ihre Atemzüge, die sich einander angepasst hatten, füllten die Luft in seiner Wohnung, als die Stille dann durch ein Flüstern unterbrochen, ja richtig gehend zerrissen wurde. " Ich muss ihn heiraten." Boss entglitt ein leichtes Aufschrecken. Er schaute betroffen zu ihr runter und erkannte, das sie weinte. Wie kleine Glasperlen kullerten die Tränen ihre Wangen herunter und verwischten ihr Make Up. "Was?", fragte er leise und blickte sie immer noch ungläubig an. "Ich muss ihn heiraten." Es klang monoton, ohne jede Betonung, richtig gelangweilt und emotionslos, doch genau das machte diesen Satz zu einer tödliche Waffe, die Boss' Herz durchbohrte, wie Butter, es ihm aus der Brust riss und zerfetzte. "Wen?" Seine Stimme schwankte, er klang plötzlich so ängstlich, wie ein kleines Kind und noch immer hörte sie einen Funken Unglauben heraus. "Das weißt du doch." Sie wagte es nicht, ihn anzusehen. Zu groß war der Schock über das, was gerade ihren Mund verlassen hatte. >Wie kannst du ihm das antun? Wie, verdammt noch mal? Du bist ein blödes Miststück, ein Mörderin, das bist du. Was bildest du dir denn eigentlich ein. Du nimmst das Herz, des einzigen Menschen, der dich versteht, schmeißt es auf den Boden und trampelst darauf herum mit deinen kleinen spitzen Stöckelschuhen. Er sollte dich verachten, Princess, dich rausschmeißen und den Kontakt abbrechen!< "Nein, Princess, sag es mir." "Boss, bitte." Er überhörte das Flehen in ihrer Stimme und drückte ihr Kinn mit seinem Zeigerfinger nach oben, damit sie ihn ansehen musste. Noch immer weinte sie bitterlich. "Sag es mir." "God" Er wandte seinen Blick ab und nahm auch seine Hand von ihrem Kinn, fuhr sich durch die Haare und seufzte laut. Princess bekam Panik. >Bitte nicht, bleib bei mir, lass du mich nicht auch noch allein. Ich weiß, das ich dir wehtue, ich weiß, das ich dir gerade das Herz gebrochen habe, aber bitte, bleib bei mir.< Aber im Wirklichkeit machte sie sich keine Hoffnungen mehr. Er würde ihr sagen, sie solle verschwinden, sie soll aus seinen Augen gehen und ihn nie wieder belästigen und sie fand sie fand sich damit ab. Es war so doch auch gerecht. Um so überraschter war sie, als er sie wieder mit festem Blick musterte und sie links und rechts an den Schultern packte. Princess versuchte vergebens, etwas in seinem Gesicht zu lesen. "Liebst du ihn?" Ihr stockte der Atem. "Was?" "Ob du ihn liebst?" Er wurde etwas lauter und zwang sich, wieder ruhiger zu sprechen, als es sah, wie sich in ihren Augen wieder Tränen bildeten. "Natürlich nicht." Es schien tatsächlich so, als ob Boss erleichtert aufatmen würde, doch Princess verwarf den Gedanken schnell wieder. Jetzt war ihre letzte Chance, Boss noch festzuhalten, das wußte sie. "Und warum heiratest du ihn dann?" "Weil ich es muss." "Weil du musst?" "Ja, ich muss es tun." "Warum?" Sie war kurz davor durchzudrehen. Sie konnte verstehen, das es sie das alles fragte, das er alles wissen wollte, er hatte das Recht dazu, doch sie hasste es so sehr, das sie ihm auf seine Fragen nur Antworten geben konnte, die wieder andere Fragen aufwarfen. "Wegen meiner Eltern." Ohne es zu wollen, begann sie wieder zu weinen und ballte ihre Hände zu Fäusten zusammen. Boss löste sich aus seiner Starre und zog sie ganz dicht an sich. Seine Arme umschlangen sie schützend, wärmend und gleichzeitig hilfesuchend. "Boss." Es brach einfach aus ihr heraus. Sie weinte und weinte, es war wie ein Fass ohne Boden, die Tränen kamen und kamen und kamen und kamen, an ein Aufhören war gar nicht zu denken. "Ist ja gut..psch.....ich bin bei dir........alles in Ordnung.....ich bin da......" Er küsste sie auf die Stirn und streichelte ihren Rücken. Sie vergrub sich in seinem Unterhemd und benetzte es mit ihren Tränen. Ihre Fingernägel krallten sich in den weißen Stoff. Seine warme Haut löste in ihr ein Gefühl der Sicherheit und Zufriedenheit aus. Sein regelmäßiger Herzschlag, begann sie zu beruhigen. Der leichte Duft nach Rasierwasser stach ihr angenehm in die Nase. Wie lange sie so standen, konnte weder sie noch er sagen. Aber nach einiger Zeit lösten sie sich wieder und taten so, als wäre es nicht passiert. Boss ging wieder zur Haustür und kramte den Schlüssel von der Kommode, ohne ein Wort über das gerade Geschehene zu verlieren, wofür Princess ihm unendlich dankbar war. "Ich geh dann mal rüber und hol uns was. Irgendwelche bestimmten Wünsche, was dein erstes Fast Food Dinner angeht?" Sie schaffte es sogar über den kleinen Witz zu lachen, was ihn wirklich erleichterte. "Nein, bring mir einfach das Gleiche mit, das du nimmst." "Okay, und du kannst ja inzwischen schon mal eine heiße Dusche nehmen. Klamotten sind im Schrank im Schlafzimmer. Nimm dir einfach ein Hemd oder so was. Was halt passt. Ich bin in ner Viertelstunde wieder da." "Ist gut, bis gleich." "Bis gleich." Princess wandte sich schon zur Badezimmertür, als Boss nochmals auf sie zuging, sie an sich drückte, ihr einen zarten Kuss auf die Wange hauchte und sie dann mit einem frechen Lächeln verließ. Ihre Gänsehaut war auch nach fünf Minuten nicht verschwunden. Erst als sie unter der Brause stand und das heiße Wasser die Kälte aus ihren Gliedern trieb, bekam sie ihren Körper wieder unter Kontrolle, auch, wenn sie weiterhin hustete und nieste. Danach trocknete sie ab, wickelte sich ein Handtuch um und ging in sein Schlafzimmer, wie es ihr angeboten hatte. Dort stand gegenüber einem Doppelbett ein großer, dunkler Holzschrank. Princess machte sich gleich daran, etwas zu suchen, was passte und fand schließlich eine Jogginghose und ein etwas zu großes Hemd, in dessen Ärmeln ihre Hände gänzlich verschwanden und das immer eine Schulter entblößte. Was kleineres gab es jedoch nicht, als ließ sie es an und setzte sich kaputt aufs Bett. Ein wenig berauscht, von dem Geruch nach Boss, der sowohl von dem Hemd, als auch von der Bettwäsche ausging, kuschelte sie sich in selbige ein und begann breit zu grinsen. Sie freute sich plötzlich so gewaltig, so sehr, das sie einfach nicht anders konnte. Sie musste lächeln. Als es im Türschloss raschelte, schreckte sie aus ihrem leichten Schlaf auf und rannte ins Wohnzimmer, wo Boss schon mit völlig nassen Haaren, einem vom Wasser durchsichtig gemachten Unterhemd und von Schnupfen gebeutelter Nase auf dem Sofa saß, während er eine braune Tüte, mit dem typischen McDonalds Logo drauf, auf den Tisch stellte. Princess konnte nicht verleugnen, das es sie nicht kalt ließ, seinen durchtrainierten und muskulösen Oberkörper zu sehen, als er sich des klitschnassen Hemdes entledigte und nach einem kurzen Ausflug ins Bad, in kurzen Shorts und mit freier Brust zu ihr kam und begann das Essen auszupacken. "Wie es aussieht, hast du was gefunden, was passt.", meinte er mit einem Kopfnicken auf das Hemd und die Hose. "Hm?.......Oh,ja." Sie blickte sehr interessiert zwischen seinem Waschbrettbauch und den Leckereien hin und her, die Boss aus der Tüte zog. Das Dinner bestand aus zwei McChicken für jeden, dazu eine große Portion Pommes, zwei Schokodonuts und eine 20er Packung Chicken McNuggets plus zwei große Becher Kaffee. "Und was sind das jetzt?", fragte sie nach langem Zögern und nahm sich einen, der Hamburger. "Das sind McChicken. Ist einfach ein Brötchen mit Hühnerfleisch, Salat und etwas Mayonnaise." Vorsichtig biss Princess ein Stück ab. Nach einem anfänglichen Überlegen, verputzte sie ihn mit einem Hunger, der selbst Boss etwas erschreckte. "Man, die Dinger schmecken ja hammermäßig. Wieso hat mir niemand was davon erzählt. Ich könnte mich da reinsetzten.", murmelte sie, während sie den zweiten Hamburger in zwei Happen runterschlang. Boss grinste nur und reichte ihr einen von seinen, welchen sie schmatzend annahm. Nachdem auch der letzte Schluck Kaffee und die restlichen Krümel der Donuts verputzte waren, lehnte sich Princess stöhnen zurück und klopfte sich auf den Bauch. Sie war noch nie in ihrem Leben so satt gewesen. Boss stand von seinem Sessel auf und setzte sich neben sie. "Ist was?", fragte sie ihn, als er sich mit einer Hand ihrem Mund näherte. "Du hast da was.", entgegnete er und strich ihr mit seinem Finger das kleine Bißchen Süß Sauer Sauce aus dem Mundwinkel, um es sich dann genüßlich von selbigem abzulecken. "Du Dieb, das war meine.", protestierte sie und warf eines der Kissen hinter ihr, nach ihm. Er blockte gekonnt ab und grinste frech. "Du hast mir einen ganzen Burger geklaut, das ist doch kein Vergleich." "Das war was anderes. Du hast ihn mir geschenkt." "Hab ich nicht!" "Und ob!" Wild tobten sie durch die Wohnung, schmissen mit allen möglichen Bezügen und Kissen nacheinander, kitzelten sich gegenseitig durch und versuchten, den anderen, auf dem Boden festzunageln. Princess scheiterte kläglich, als sie versuchte, Boss' Angriff abzuwehren und so musste sie sich einfach auf seine Schulter nehmen und ins Schlafzimmer tragen lassen. Als er sie mit viel Schwung ins Bett warf, kniete sie sich hin und sah ihn fragend an. "Du schläfst im Bett, ich gehe auf die Couch.", sagte er kurz angebunden. "Nein, du schläfst hier. Es ist deine Wohnung." "Nix da. Du bist mein Gast. Du schläfst hier und damit basta." Und noch ehe sie etwas erwidern konnte, war er im Wohnzimmer verschwunden und räumte den Müll des Abendessens weg. Princess schlief ziemlich schnell ein und wurde von einem schlimmen Alptraum gepeinigt. God hatte von ihr und Boss erfahren, es ihren Eltern gesagt und jetzt wartete er in Frack und mit einem Ring aus Metall vorm Traualtar, während die Polizei, angestiftet von den Fujijamas Boss wegführte und ihn ins Gefängnis warf. Princess rief nach ich, doch er hörte sie nicht, und sie wurde mit dem Ehering auf ewig an God gekettet, dessen fieses und dreckiges Lachen durch die ganze Welt zu hallen schien. Schweißgebadet wachte sie auf und fasste sich verwirrt an die Stirn. Ihre Herz raste und sie zitterte. Sie stand auf und schlich sich zum Sofa, auf dem Boss selig schlummerte, in eine dünne Decke gehüllt, die eigentlich nur seinen Bauch bedeckte. Vorsichtig stupste sie ihn an. "Hey, Boss." Er bewegte sich nicht. "Hallo. Boss!" Diesmal etwas lauter. Er räusperte sich und drehte sich zur Seite, was prompt dazu führte, das er mit einem unsanften Rums auf den Boden knallte und Princess einen Lachanfall bekam. Er schreckte zusammen, heulte auf und rieb sich den Hinterkopf, während er sich verwirrt umsah. "Was zum Teufel ist denn los?", fragte er etwas gereizt. Erst nach einigem Überwinden bekam Princess die Antwort heraus. "Also....ähm.......ich wollte....ich meine.......ich hatte gerade eben einen Alptraum und...also.......da.....also....ich dacht, das......du.......also........." Boss winkte ab, lächelte sie an und stand auf. "Hab schon verstanden.", sagte er knapp und nahm ihre Hand, führte sie ins Schlafzimmer und krabbelte mit ihr unter die Decke. Princess kuschelte sich an seine Brust, er legte einen Arm um sie und gab ihr nochmals einen Kuss auf die Stirn. "So besser?", fragte er noch. Sie knurrte nur und rückte noch näher an ihn, an die Hitze seines Körpers, an das Prickeln, das seine Haut auf ihrer verursachte. Und so schliefen sie beide kurze Zeit später wieder ein und keiner der beiden hatte in dieser Nacht noch einen Alptraum. Fortsetzung folgt! Kapitel 7: ----------- Juratripper - The Love Story (Teil 6) Als Princess aufmachte, spürte sie gleich, das sie noch immer in seinen Armen lag. Sein warmer Körper schmiegte sich an sie, seine nackte Haut auf ihrer elektrisierte sie und sein Atem, der ihr heiß am Nacken entlang streifte, ließ es überall kribbeln. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Nur noch schwach konnte sie sich an das erinnern, was sie gestern Nacht geträumt hatte. Eigentlich war es schon zur Gänze aus ihren Gedanken verschwunden, und wenn nicht, dann spätestens, als sie sich umdrehte und in seine Augen sah, die natürlich noch geschlossen waren. Sein Kopf lag leicht auf ihrer Schulter und er grinste im Schlaf, als ob er sich pudelwohl fühlen würde. Sein schwarzes Haar hing wild nach allen Seiten weg, fiel ihm in die Stirn und ließ ihn aussehen, wie einen kleinen Engel. Princess nahm seinen Arm, der schützend auf ihrem Bauch lag und sie unweigerlich an ihn drückte kurz hoch, drehte sich so, das sie mit ihrem Gesicht vor seinem lag und ließ ihn dann wieder los. Sofort regte er sich, schmatzte leicht, was bei Princess ein leises Kichern auslöste und umschlang mit seinem Arm automatisch wieder ihre Taille, um sie so fest an sich zu ziehen, wie es nur ging. Danach grinste er wieder irgendwie erleichtert und schlief weiter. Sie blieb eine Weile so liegen und schaute ihn an, wie er im Reich der Träume wandelte. Ihre Augen strahlten dabei, wie kleine Opale und ihr Lächeln wollte einfach nicht von ihrem Mund verschwinden. >Man, er kann machen, was er will, selbst beim schlafen sieht er sexy aus.< Eine schwache Röte zauberte sich auf ihre Wangen, als sie dann auch noch mit ihrem Blick seinen Oberkörper runterfuhr, um kurz unterm Bauch zu enden, wo die Decke den Rest verhüllte. Und dann, als sie wieder nach oben blickte, da packte es sie plötzlich. Es war ein kurzer Moment, ein Moment, in dem ihr Blick seine leicht geöffneten und weichen Lippen streifte, die nur einen oder maximal zwei Millimeter von ihren entfernt waren. Es war wirklich nur ein klitzekleiner Moment, doch er reichte aus, um ihr den Verstand zu rauben, in ihr nur noch Platz für diesen einen Wunsch zu machen, ihr die Kontrolle über sich selbst zu stehlen. Er reichte aus, die Gedanken an God, an die Hochzeit und an ihre Eltern zu vernichten, zu zerschmettern und ins Nirvana zu verbannen und nur noch an ihn zu denken. Und noch ehe sie sich versah, küsste sie ihn schon. Ganz sanft, schüchtern. Im Grunde berührten sich ihre Lippen kaum, nur ein leichter Hauch eines Kusses war es, doch er war mehr als genug. Mehr als genug, um in Princess ein Feuerwerk zu entfachen, ihr ein warmen Gefühl durch den Körper und viele, heiße Schauer über den Rücken zu jagen, in ihr das Verlangen nach mehr zu wecken. >Oh, mein Gott, ich glaube nicht, das ich ihn gerade geküsst habe. Hoffentlich hat er nichts bemerkt.< Doch ihre Angst war unbegründet, er schlief noch immer seelenruhig. >Ob ich ihn noch mal küssen kann?< Sie rang mehrere Minuten mit sich, ohne einen Entschluss zu fassen, als Boss ihn ihr auf einmal einfach so abnahm. Er begann etwas zu säuseln, im Halbschlaf. Princess erschrak richtig, als sich sein Griff um ihre Taille plötzlich verstärkte und er einen schmerzerfüllten Gesichtsausdruck bekam. "Hey, Boss, was hast du?", flüsterte sie und beugte sich zu ihm herab, um zu verstehen, was er da fast so leise sprach, das man es nicht hören konnte. "Nicht.........geh nicht............bitte.......geh nicht..........ich brauche dich doch........bitte......lass mich nicht allein............bitte.......Princess........." >WAS?!< Sie konnte nicht glauben, was sie da gerade gehört hatte. Fassungslos und ratlos zugleich starrte sie ihn an, als ob sie eine Antwort von ihm erwarte. Verwirrt begann ihr Herz zu rasen, sprengte ihr fast den Brustkorb weg und in Null komma nix war sie schweißgebadet. >Was? Was meint er damit? Ich soll ihn nicht alleine lassen? Aber..........aber das würde ich noch niemals tun........niemals!< Besorgt strich sie ihm mit einer Hand fürsorglich die Strähnen aus dem Gesicht. "Hey, ist gut. Ich lasse dich nicht allein. Das werde ich nie tuen. Ich bleibe bei dir, für immer, versprochen." Das war dann doch zuviel und Boss wachte auf. Er schreckte mehr hoch, als das er einfach nur wach wurde. Etwas irritiert schaute er sich um und wurde augenblicklich rot, als er Princess Hand an seiner Stirn fühlte. Doch sofort erkannte er die glasigen Augen von ihr und streichelte nun seinerseits sanft ihre Wange. "Was ist denn los? Hast du was?" >Ob ich was habe? Wer hat den gerade gesagt: Lass mich nicht allein?< "Weißt du es denn nicht mehr?" Boss' Blick wurde noch verwundeter. "Was soll ich wissen?" >Er hat es wirklich schon wieder vergessen.< "Ach, nichts, du hast nur im Schlaf geredet, mehr nicht." Etwas enttäuscht blickte sie zu Boden und nahm ihre Hand von seiner Stirn. Doch das Grinsen auf seinen Lippen brachte sie unweigerlich dazu, ihm wieder in die Augen zu sehen. "Und was habe ich da so von mir gegeben? Ich hoffe doch, nichts persönliches." Nun musste auch Princess wieder lächeln. Es war schon zu verrückt. Wie traurig man auch war, wie elend man sich auch fühlen mochte, er schaffte es stets mit seinem Lächeln, einen zu verzaubern und irgendwie glücklich zu machen. "Oh, also was ich da so gehört habe, fand ich schon ziemlich interessant." "Wirklich?" "Ja, auch, wenn es mich doch etwas überrascht hat." Prompt wurde Boss wieder rot und in seinem Blick entfachte ein leichtes Flehen danach, endlich erlöst zu werden. "Los, jetzt spann mich nicht auf die Folter. Sag schon!" "Nein, dann müsstest du mich wohl umbringen." "Ist es so schlimm?" Princess nickte übertrieben und begann laut zu lachen. "Egal, ich tu dir nichts, versprochen, nun sag schon." "Nein." "Princess!" "Nein." "Sag!" "Soll ich es dir buchstabieren? N. E. I. N. Nein!" "Okay, dann eben anders." Schon war er aufgesprungen und warf sich auf sie. Princess schrie auf und begann sich zu wehren, vergeblich. Wieder hatte er die Oberhand, drückte sie auf den Rücken, legte sich auf sie und presste ihre Handgelenke in den Bettbezug. Das Hemd, das sie anhatte, legte ihre rechte Schulter frei, ihre langen, braunen Haare lagen wild auf dem Kissen verteilt und ihre Brust hob sich heftig unter den schweren Atemzügen. "Also, du bist mir hilflos ausgeliefert. Sag endlich, was ich da im Schlaf vor mich hingesäuselt habe!" Sie sah ihm trotzig in die Augen und verlor sich gleichzeitig in Seinen. Boss' Atem fegte wie eine unendlich sanfte Berührung über ihren Hals und seine warme, duftende Haut verbrannte sie. "Okay, ich ergebe mich. Aber du musst versprechen, das du nicht ausflippen wirst." "Großes Indianerehrenwort." "Na gut, du hast es so gewollt. Du hast gesagt, das.........." Er beugte sich zu ihr herab und berührte ihre Nasenspitze mit seiner eigenen, was dazu führte, das Princess glatt ihre bereits in Gedanken zurecht gelegte Lüge vergaß. "...dass?" >Los, Mädel, überleg dir was. Das, was er wirklich gesagt hat, kannst du ihm nicht erzählen.< "Ich warte!" Er schaute ihr direkt in die Augen, seine Lippen schwebten ganz nah an ihren und erst jetzt bemerkte sie, das zwischen ihren Körper kein Stück Decke mehr war. >Mir fällt nichts ein, verdammt noch mal.< Sie schluckte einmal schwer und sprach es dann einfach aus. "Du hast gesagt, das ich dich nicht allein lassen soll." Es wurde ruhig. Wieder versuchte Princess umsonst, eine Reaktion in seinem Gesicht zu lesen und wieder überraschte seine Antwort sie. "Puh, und ich dachte schon, es sei was schlimmes gewesen." "Wie bitte?" "Naja, wenn ich ehrlich bin, wollte ich dir das schon gestern sagen, aber irgendwie kam ich nicht dazu." "Was sagen? Dass ich dich nicht allein lassen soll?" "Das und........" Er beugte sich herab, schloss seine Augen und küsste sie. Es war berauschend, es war explosiv, es war einfach unbeschreiblich. Sanft und zärtlich berührten seine Lippen ihre, saugten leicht daran, wanderten hinab zum Kinn, fanden dann wieder zurück zum Mund und vereinten sich erneut zu einem süßen Kuss. Leicht keuchend lösten sie sich voneinander. Boss sah sie glücklich an und grinste bis über beide Ohren. Sein Rot war nun nicht mehr dunkler zu kriegen und seine Wangen glühten. Doch er schaffte es noch einmal genügend Luft zu finden, um seinen Satz zu beenden. "Ich liebe dich, Princess. Ich liebe dich über alles. Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt." Princess musterte ihn ungläubig und begann dann zu leuchten, zu lächeln. Ihr Mund öffnete sich und war bereit ihm auch ihre Gefühle zu preiszugeben, doch es kam nichts heraus. Sie stockte. >Was ist los? Warum kann ich es nicht sagen? Warum geht es nicht? Verdammt warum?< Boss sah sie wartend an und streichelte ihr besorgt ein paar Strähnen aus dem Gesicht. "Boss, es.....es tut mir leid, aber ich....ich kann es nicht............ es tut mir leid.....aber.." "Schh" Er versiegelte ihre Lippen mit einem Finger und lächelte sie immer noch an. "Ist okay. Ich weiß, das du es noch nicht über die Lippen bringen kannst. Aber eines Tages wirst du es können und ich kann bis dahin warten." Dann nahm er seinen Finger weg und küsste sie wieder. Diesmal etwas heftiger, leidenschaftlicher, fordernder. Da er ihre Handgelenke losgelassen hatte, umschlang sie ihn nun mir ihren Armen, streifte seine Wirbelsäule nach und strich ihm durchs Haar. Er knabberte frech an ihrer Unterlippe, fuhr selbige mit seiner Zunge nach und bat neckisch um Einlass, der ihm nach einigem Zögern gewährt wurde. Langsam erforschte er ihren Mund, spielte mit ihrer Zunge und entlockte ihr einen heißen Zungenkuss, zwischen dem sie immer wieder nach Luft rangen. Die Zeit blieb stehen in diesem Augenblick. Die Welt hörte auf zu rotieren, das All stand still. Es gab nichts anderes, als sie. Ihre Küsse wurden wilder, härter, Princess' Hände krallten über seinen Rücken, glitten über seine Hüften, seine Finger umfassten ihre Taille, strichen über ihren Bauch, ihre Beine. Seine Lippen fuhren ihren Hals hinab, bedeckten jeden Millimeter Haut mit Küssen, brachten sie zum seufzen. Verspielt biss er ihr ins Schlüsselbein, knöpfte ihr die ersten Knöpfe des Hemdes auf und entfachten ein Feuer in ihr nach dem anderen, zauberten eine Gänsehaut hervor. Da warf sie ihn auf den Rücken, setzte sich auf ihn und drückte nun seine Handgelenke ins Bettzeug. Er wehrte sich kein Stück, sondern ließ sie gewähren. Wartete sehnsüchtig auf ihren Mund und begrüßte ihn mit einem zärtlichen Kuss, als sie sich wieder fanden. Seine Arme griffen schützend und wärmend um sie, zogen sie näher an sich und zerrten verzweifelt an dem Hemd. Princess küsste seine Brust, sorgte dafür, das er genießerisch seine Augen schloss und sich komplett entspannte. Sie schmeckte das Duschgel und den leichten Vanillegeruch, den er verbreitete. Fand schließlich wieder zu seinen Lippen und küsste ihn so stürmisch, das er grinste und ihr wieder an der Unterlippe knabberte. Doch Princess erhob sich, setzte sich auf und drückte seine Gelenke fest in die Laken. "Hey, das ist nicht fair.", protestierte er und kam soweit hoch, wie sie es zuließ. "Ich war noch nie fair.", grinste sie zurück und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, ohne ihn zu berühren. "Wie kannst du mich so quälen?" Er schmollte gespielt und riss sich dann einfach frei, um sie im Schneidersitz an sich zu pressen und endlich wieder ihre Lippen mit seinen zu verschließen. Als er dann anfing, die nächsten Knöpfe des Hemdes aufzuknöpfen, verkrampfte Princess sich plötzlich und wich vor ihm zurück. Boss nahm sofort seine Hände weg und sag sie besorgt an. "Boss......ich kann das alles noch nicht..........ich.....ich brauche noch ein bißchen Zeit..........." Ihr Flüstern klang ein wenig beängstigt und so, als ob sie sich für das, was sie gesagt hatte, schämen würde. Doch er lächelte, streichelte ihre Wange und küsste sie so zart er nur konnte. "Ist in Ordnung. Du hast alle Zeit der Welt. Sag mir einfach, wenn du so weit bist." Princess nickte schwach und erwiderte den Kuss. Danach standen sie beide auf und während sie duschen ging, machte er das Frühstück, das freilich nur aus zwei Schüsseln Müsli und zwei Tassen Kaffee bestand. Mehr konnte er einfach nicht finden. Das warme Wasser rieselte auf ihren Körper herab und sie fuhr sich durch die langen, nassen Haare, um sie von dem Shampoo zu befreien, das sie neben der Zahnbürste auf dem Waschbeckenrand in seinem Bad gefunden hatte. Noch immer befand sich ihr Herz irgendwo zwischen Schallmauerdurchbrechen und Hundertmeterweltrekord. Sie konnte einfach nicht aufhören, an die Knutscherei zu denken. Seine Lippen hatten sich so heiß, so wild und so gut angefühlt.............so richtig. Nicht so, wie die von God, von denen man jedesmal einen Würgreflex bekam, weil er einem seine Zunge soweit in den rechten Lungeflügel steckte, dass man meinte, man hätte eine Boa im Hals. Sie erstarrte mitten in der Bewegung. Ihre Finger waren noch an ihrem Mund, wo sie geglaubt hatte, immernoch die Wärme von Boss' zu spüren. Ihre Pupillen weiteten sich und ihre Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei. >Oh, mein Gott!! Das habe ich total vergessen. In einer Woche stehe ich mit diesem Idioten vor dem Traualtar!! Und dann............dann werde ich Boss nie wieder sehen können..................< Geschockt stellte sie das Wasser ab, wickelte sich ein Handtuch um und stürmte in die Küche, wo Boss gerade dabei war, Kaffee einzuschenken. Er schaute verwirrt und besorgt zugleich aus, als sie hilfesuchend zu ihm rannte und sich in seine Arme warf. Er umschloss sie sofort in seiner beschützenden Art und stellte im ersten Moment keine Fragen, obwohl sie ihm auf der Zunge brannten. Aber er wußte, das sie jetzt nur gehalten werden wollte, auch wenn er keinen blassen Schimmer hatte, warum. Und so blieb er eine Weile mit ihr im Arm neben dem Küchentisch stehen, küsste sanft ihre Stirn und streichelte ihren Rücken. Princess beruhigte sich nur langsam. Jedesmal, wenn sie glaubte, sie könne die Gedanken an ihren zukünftigen Ehemann vergessen, brachen sie wieder hervor, noch gewaltiger, brutaler und realer, als zuvor. Es baute sich richtig vor ihr auf. Sein schiefes Grinsen, sein fettiges Haar, die schlacksige Figur und dieser Geruch nach Rauch von seiner ständigen Qualmerei hing ihr plötzlich in der Nase. Sie klammerte sich fester an Boss, ließ dann nach einer Weile wider los und zwang sich, ihm endlich eine Antwort auf seine nicht gestellte Frage zu geben. Als sie aufsah, blicktesie nicht in die zwei veständnislosen und vorwürfemachenden Augen, die sie erwartet hatte, sondern in zwei Pole von Ruhe und Vertrauen, die sie eingehend, aber nicht aufdringlich musterten. Er suchte nicht nach Antworten, er versuchte erst gar nicht, sie aus ihr rauszulocken. Er schien zu spüren, das sie es ihm von alleine sagen wollte und er schein ebenfalls bereit, sie sprechen zu lassen. "Boss ich.............ich fühle mich so........................so....so mies.....so verlogen.......so schlecht." Er sah sie ununterbrochen an, verzog jedoch keine Miene und sprach kein Wort, sondern ließ Princess ausreden, was sie ungemein erleichterte. "Ich meine, es nicht wegen dir........es ist wegen.........ihm...........God. Ich hasse ihn.........ich kann ihn einfach nicht ab, aber trotzdem sol ich ihn in einer Woche heiraten." Jetzt knickte Boss innerlich kurz ein. Er schluckte sichtbar und für einen Augenblick senkte er seinen Blick, doch dann sah er sie wieder an, ohne seine Miene zu verändern oder etwas zu sagen. "Siehst du. Jetzt hab ich es schon wieder gemacht. Ich hab dir schon wieder wehgetan. Ich mache das andauernd und es tut mir so wahnsinnig leid, aber ich kann nichts dagegen machen. Ich schliddere von einem Alptraum in den nächsten. Es ist, als ob ich hinter dem Steuer eines Horrorautos sitzen würde und das Lenkrad in Händen hielte, aber ich die Richtung der verfluchten Karre nicht entscheiden kann. Es reißt mich einfach mit sich und ich hasse es so dermaßen. Ich meine, ich bin die Tochter des Drittreichsten Mannes von ganz Tokio, aber soll ich deswegen mein Leben aufgeben? Meinem Vater ist das eh scheißegal, ihn interessiert nur sein Geld und meine Mutter ist erst dann zufrieden, wenn ich ihr endlich einen Erben ins Haus setzte..........Oh, Gott, mir wird schon ganz schlecht, wenn ich nur daran denke, mit diesem Ekel Kinder zu kriegen. Aber was soll ich denn machen. Ich kann nichts dagegen tun. Ich.....ich.......ich...will nicht mit God zusammensein, sondern mit dir, Boss. Aber wie soll ich das schaffen, wenn sich die ganze Welt gegen uns stellt? Ich kann einfach nicht mehr.........es tut mir so so leid, aber ich kann nicht mehr. Es ist Sendepause, aus, Schluss, Finito, ich bin ausgelaugt, meine Kraftreserven sind aufgebraucht. Ich hab es satt, immer schön zu lächeln und das nette, brave Mädchen zu spielen. Ich will doch einfach nur ich sein und das tuen, was ich will. Ist das denn zuviel verlangt?......." Jetzt kamen die Tränen, die sie schon während der letzten Minuten versucht hatte, zu unterdrücken. Sie suchten sich ihren Weg über ihr Gesicht,auf seine Brust, an die sie sich lehnte und die ihr Halt gab. Zu allem Überfluss löste sich auch noch der Knoten ihres Handtuches und es rutschte runter auf den Boden, so dass Princess nackt und heulend vor ihm stand. Eine Situation, die sie sich nie hätte vorstellen können. Doch in all der Trauer, der Wut und auch einer gewissen Scham fühlte sie sich in diesem Moment geborgen. Sie war nicht glücklich in dem Moment, aber sie hatte das Gefühl zu Hause zu sein, etwas oder besser gesagt, jemanden gefunden zu haben, dem sie blind vertrauen konnte. Als sie wieder etwas nieste und begann zu zittern, bückte er sich und hob das Handtuch wieder zurück an seinen Platz. Dann wischte er ihre restlichen Tränen weg und küsste sie erst auf die Stirn, dann auf die Nase und schließlich auf den Mund. Danach setzten sie sich beide an den Tisch und begannen zu frühstücken. Sie aßen schweigend, keiner sagte ein Wort, bis es an der Tür schellte und Boss aufstand und ihr mit einem Lächeln deutete, sitzen zu bleiben. Princess lauschte aufmerksam und erkannte bald an der Stimme, das es Chiaki war, der geklingelt hatte. "Hallo, ist Princess zufällig da?" "Ja, aber wer sind sie?" "Ich bin Chaiki, ihr Chauffeur. Ich bin da, um sie abzuholen." "Wenn das so ist, kommen Sie doch rein." "Vielen Dank." Boss kam kurz darauf mit dem wieder in Frack gekleidetem Butler in die Küche. "Dein Abholservice ist da!", sagte er mit einem Grinsen. "Oh, hallo, Chiaki. Warte einen Moment, ich hol nur eben meine Sachen." Sie stand auf und verschwand im Schlafzimmer. "Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten, oder einen Tee?", fragte Boss höflich und setzte sich wieder an den Tisch. "Oh, nein, danke. Ihre Eltern warten bereits." "Ihre Eltern........nun, denn, ich bin Boss, freut mich sie kennezulernen." Er reichtedem Blauhaarigen seine Hand und lächelte freunlich. Chiaki erwiederte die Geste und setzte sich nun auch. "Das weiß ich bereits. Princess erzählt daheim viel von ihnen und ihren Freunden." "Freunden?" "Sie wissen schon. Die, die damals mit auf der Reise waren." "Ach so. Die Freunde. Ja, ich hab viel Kontakt mit ihnen, nur Princess scheint keinen mehr von ihnen zu treffen. Oder wissen sie da was?" "Nein, leider Gottes sieht es Misses Fujijama nicht gerne, wenn ihre Tochter mit solchen Leuten zusammen ist. Aber ich habe es einrichten können, das eine gewissen Doc bei den Hochzeitsvorbereitungen helfen darf." "Doc, also. Kann ich mir gut vorstellen. Sie war schon immer ein Organisatorgenie. Wie sieht es denn mit den Festlichkeiten aus." Boss versuchte nicht so abfällig zu klingen, wie er es eigentlich vorhatte. "Oh, ich glaube nicht, das sie das wirklich interessiert." "Und wieso?" "Verstehen sie mich nicht falsch. Ich weiß, was zwischen ihnen und Miss Fujijama ist, und, wenn ich ehrlich sein soll, finde ich,das sie beide ein viel besseres Paar abgeben, als dieser Kabatschi Junge, aber einer allein kann da wenig ausrichten." "Und wer weiß sonst noch, was zwischen mir und Princess laufen soll?" "Nur diese Doc, glaube ich. Ansonsten habe ich geschwiegen, wie ein Grab und ich habe vor, es auch dabei zu belassen." "Warum sind sie so?" "Was meinen sie?" "Jeder vernüftige Butler hätte es doch längst seinem Vorgesetzten gesagt, wenn die Tochter den zukünftigen Ehemann betrügt. Nur sie tuen das nicht. Das ist seltsam." "Da haben sie schon Recht, aber ich passe auf die Kleine auf, seitdem ich bei den Fujijamas arbeite und sie ist mir, wie eine kleine Schwester. Ich sehe es nicht gern, wenn man sie zu etwas zwingt, was sie nicht will, auch, wenn es unvermeidbar ist. Daher hoffe ich, das sie mit Ihnen die Zeit, die ihr noch bleibt, glücklich verbringen wird." "Soll das heißen, das die Hochzeit steht?" "Genau das soll es heißen. Ich habe mich erkundigt. Es ist alles schon geplant. Nächsten Sonntag wird es das Großereignis in ganz Japan sein." "Nächsten Sonntag? Das ist schon in vier Tagen! Pricess hat gesagt, sie hätte noch eine Woche Zeit." "Das hat bis gestern auch noch gestimmt. Aber die Kathedrale, in der die Hochzeit stattfinden soll, wird am Montag abgerissen, weil irgend so ein Einkaufszentrum dahin soll und darum wurde die Trauung vorverlegt." "Ach, du Scheiße. Und was soll ich jetzt tun?" "Ich würde ihnen gerne sagen, was zu tun ist, denn ich weiß, das sie meine kleine Schwester wirklich lieben, aber das liegt nicht in meiner Macht. Ich kann ihnen nur raten, die Zeit, die ihnen noch bleibt, zu nutzen und danach wegzuziehen." "Wegziehen?" "Ja. Wenn sie hierbleiben, auch wenn sie verheiratet ist, wird es sie auffressen und zermürben. Es wird sie zu einem Wrack machen. Liebe kann das Schönste sein, was es auf Erden gibt, aber es kann genauso die schlimmste Krankheit sein, die einen befällt." "Aber..." Da schaute Princess, in ihren alten Sachen, um die Ecke. "Meine Klamotten waren wieder trocken. Ich hab dein Hemd und die Hose zur Wäsche geschmissen." "Ist gut." "So, dann wollen wir mal los. Deine Eltern warten schon sehnsüchtig." Bei den Worten verfinsterte sich ihre Miene schlagartig und sie sah schutzsuchend zu Boss, der ebenfalls aufstand und die beiden zur Tür begleitete. "Also dann. Bis zum nächsten mal Princess." "Bis demnächst. Ach und danke für das Abendessen. Das müssen wir unbedigt wiederholen." "Ja, werden wir, Princess........" Während er das sagte, gingen Princess und Chiaki nach draußen und seine Stimme wurde immer leiser. Er lehnte sich rücklings an die Tür und glitt langsam an ihr zu Boden. Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht und versuchte gegen den Schmerz in seiner Brust anzukämpfen. Noch nie hatte er sich so miserabel gefühlt. Noch nie hatte eine Situation für ihn so ausweglos ausgesehen, aber Chiaki hatte Recht. Es gab keine andere Möglichkeit, als das die Hochzeit. Das war beschlossene Sache und vermutlich konnte nicht mal Gott noch etwas daran ändern. Man musste sich damit abfinden, auch, wenn es unendlich schwierig erschien. Und so bemerkte er gar nicht, wie er seine Gedanken laut aussprach, so dass es für einen Außenstehenden ausgesehen hätte, als ob er Selbstgespräche führen würde. "Tja, dann ist es wohl das Beste, wenn ich mir schon mal ein Flugticket besorge. Tut mir leid Princess, aber es ist besser, wenn ich mich klangheimlich davon mache, da hat dein Butler schon Recht. Ich hoffe, du wirst mir verzeihen. Mehr als hoffen, kann ich nämlich nicht tun!" Fortsetzung folgt!!!! Ich weiß, der Schluss ist ein bißchen komisch, aber sind wir nicht alle eine bißchen mischugge?....................anscheinend bin ich dann doch wohl der Einzige, naja, egal. I hope you liked it und bis zum nächsten Teil. Kapitel 8: ----------- Juratripper - The Love Story (Teil 7) Princess atmete erleichtert auf, als sie sah, dass ihre Mutter ruhig am Küchentisch saß und Kaffee trank und keine Anstalten machte, von ihrer Zeitung aufzusehen, als sie den Raum betrat. Chiaki hatte ihr zwar auf der Heimfahrt von seiner kleinen Lüge erzählt und ihr gesagt, sie solle einfach behaupten, sie sei bei ihrer Freundin Doc gewesen und habe dort übernachtet, sollten ihre Eltern oder gar God danach fragen, wo sie die Nacht denn war. Dennoch hatte sie ein seltsames und irgendwie schlechtes Gefühl im Magen gehabt, sie seid sie von seiner Wohnung aufgebrochen waren. Sie wurde etwas rührselig, als sie an ihn dachte. Sie war nun wieder in ihrem goldenen Käfig, den alle nur ihr Zu Hause nannten und vermisste den Schutz und die Geborgenheit, die er ihr gegeben hatte. Bei ihm hatte sie sich sicher gefühlt, hatte sie endlich mal das sein können, was sie schon so lange sein wollte, nämlich sie selbst, doch jetzt war ihr wieder kalt. Sie spürte, wie diese seltsame Furcht in ihr hoch kroch und ihr leicht schwindelig wurde. Irgendwas war an oder auch in diesem Haus, das sie erschreckte, etwas, von dem sie zwar wußte, das es da war, aber von dem sie keine Ahnung hatte, wie es aussah und wann oder wie heftig es angreifen würde. Und so ging sie etwas vorsichtig an dem Tisch vorbei, an dem ihre Mutter saß und las, fast so, als wolle sie an ihr unbemerkt vorbei schleichen, wie ein Rehkitz, das an einem schlafenden Löwen vorbeigeht. Doch gerade, als sie die gegenüberliegende Tür erreicht hatte und praktisch schon im Flur stand, rief die gebieterische Stimme ihrer Mutter sie zurück. "Princess, Schätzchen, ich hab gar nicht gehört, das du wieder da bist. Ich war so vertieft in diesen Zeitungsartikel hier in der Tokio Times. Komm doch mal her, es handelt von eurem kleinen Ausflug." Mit leisen und kleinen Schritten kam sie zu ihr, jederzeit bereit weg zu springen und davon zu sprinten, warum auch immer, setzte sich an den Tisch und nahm die Zeitung in die Hand. Der Artikel war nicht sehr lang, sondern füllte bloß die untere Hälfte der Seite aus, doch er war von dem selben Redakteur, der auch schon den Artikel geschrieben hatte, mit dessen Hilfe sie das Portrait von Boss gemalt hatte. IMMER MEHR RÄTSEL UM DAS VERSCHWINDEN DER SONIC; 3-SEKUNDENSTURM KÖNNTE DIE LÖSUNG SEIN. Tokio, Die Geheimnisse und Fragen über das vor neuneinhalb Monaten spurlose Verschwinden der Sonic und den 15 Passagieren scheinen zumindest zum Teil gelöst zu sein. Bei einer Pressesitzung der Küstenwache, die heute morgen um 7 Uhr im Hauptquartier des Wasserrettungsdienstes abgehalten wurde, sagte Dr. Jumai, Meteorologe und Meeresbiologe, dass ein seltsamer Sturm des Rätsels Lösung sein könnte. So komisch es sich auch anhören mag, aber aus den Aufzeichnungen und Akten der Küstenwache ist zu entnehmen, dass nur ein paar Sekunden, bevor die Sonic von den Radarbildschirmen verschwand, ein mysteriöses Unwetter mitten auf dem Pazifik auftauchte und nach nur fünfzig Sekunden genauso plötzlich verschwand, wie es aufgetaucht war. Doch nach diesem, von der Polizei und der Küstenwache "3-Sekundensturm" betitelten Wetterphänomen war auch das Schiff wie vom Erd- oder besser gesagt, Meeresboden verschluckt. Es wird vermutet, dass dieser Sturm die Elektronik der Sonic lahmlegte und somit auch das Radarempfangsgerät ausschaltete und dass deswegen der Katamaran so plötzlich von den Bildschirmen verschwand. Danach muss das Schiff führerlos über den Ozean gedriftet sein und vermutlich ist es dann auf eine, der weit entfernten Inseln des Humaru-Atolls aufgelaufen. Dort haben die Kinder einige Wochen gelebt und das an Board befindliche Amphibienfahrzeug umgebaut, um wieder zurückzukommen. Seltsam ist nur, warum dieses Segelboot die Form eines Triceratops hatte. Das von den Kindern damals als "Trickelosa" bezeichnete Gefährt liegt nun im Hafen von Tokio zur Untersuchung. Die Ärzte sagen des weiteren, dass die Kids auf diesen Inseln von irgendwelchen Beeren oder giftigen Pflanzen gegessen haben müssen, und das diese dann die Gruppenhalluzination auslöste, die bei allen Kindern festgestellt wurde. Alle 15 hatten von Dinosauriern, einem Land namens Noah, einer Stadt namens Lupaa oder gar einem Hohen Priester geredet, der sich angeblich als Cyborg entpuppt haben soll. Dennoch bleibt die Frage, ob die Kinder nicht doch etwas auf diesen Inseln gesehen haben, was sie zu diesen Antworten gebracht haben könnte. Genau deswegen hat die Polizei von Tokio einen Suchtrupp zur Insel Kii geschickt. Was die Beamten dort finden werden, wird sich zeigen, aber wohl kaum, einen ausgewachsenen Tyrannosaurus Rex, sprechende Flugsaurier oder gar einen "Schrein des Himmels". Matt Summers, Redakteur der TT. Princess schaute etwas nachdenklich auf. Anscheinend waren doch nicht mehr alle davon überzeugt, das sie einer Massenhalluzination zum Opfer gefallen waren. Doch das war ihr, ehrlich gesagt, im Moment vollkommen egal. Es interessierte sie nicht, ob man ihnen nun glaubte, was Noah und seine Bewohner betraf, oder, ob man sie ewig für psychisch nicht ganz zurechnungsfähig bezeichnen würde. Das, was zählte war, dass sie und die anderen wußten, das es die Wahrheit war und außerdem hatte sie nun andere Sorgen. Und die schienen sich noch härter aufzubauen, als sie aufsah und dem irgendwie zitternden Blick ihrer Mutter begegnete. "Und? Was denkst du darüber? Meinst du nicht, dass das ein wenig plausibler klingt, als den Mist, den ihr damals erzählt habt?", fragte sie barsch und trank etwas zu langsam aus ihrer Tasse, wobei sie Princess nicht einen Augenblick aus den Augen ließ. "Wenn ich ehrlich sein soll. Ich weiß es nicht. Ich kann mich an nichts mehr erinnern, vermutlich ist beides falsch und wir haben uns einfach verfahren gehabt." "Wenn du meinst, dann wird es wohl so sein. Aber, da fällt mir ein, wie war es eigentlich bei deiner Freundin?" Als Princess diese Frage hörte, erschrak sie innerlich und zuckte richtig zusammen. >Ganz ruhig. Halte dich einfach an Chiakis Geschichte und dir kann nichts passieren.< "Ach, es war ganz lustig. Docs Mutter war wirklich sehr nett." Misses Fujijama kicherte kurz und setzte dann ihre Tasse wieder etwas zu langsam, als normal, ab. "Ist sie das? Nun, Mijjiro und Frau Jamamoto sagten mir, dass sie eher etwas einfallslos und dumm wirkte, als sie euch die Kleider gezeigt hat." "Nein, dumm war sie nicht. Sie war vielleicht etwas nervös, aber gewiss nicht dumm oder einfallslos. Sie hat den ganzen Verkauf sehr voran gebracht." "Hat sie das? Nun, wie dem auch sei. Ich habe mir das Kleid angeschaut, was ihr ausgesucht habt und muss sagen, dass es mir sehr gefällt. Ich hatte mir genau das Gleiche rausgesucht, als ich die potentiellen Stücke zusammengestellt habe. Besonders diese lange Scherpe. Hach, du wirst wunderbar aussehen." Sie lächelte nicht, sondern blitzte bloß hinterlistig mit ihren Augen. Als Princess nichts erwiderte, nahm sie wieder das Wort. "Weißt du Princess, nur eines fand ich merkwürdig. Nun, als Chiaki mir gestern Abend berichtete, dass du bei einer guten Freundin übernachten würdest, war ich überrascht, positiv überrascht. Weißt du, du hast selten Freunde gehabt und bist nie weggegangen und da war ich richtig froh, als ich hörte, dass du eine Pyjamaparty mit deiner neuen besten Freundin machen würdest. Aber da es ja das erste Mal war, das du so was machtest, habe ich vorsichtshalber, wie es sich ja für eine gute Mutter gehört, in deinem Zimmer nachgeschaut, ob du auch nichts wichtiges vergessen hast." Princess stockte der Atem, eine Gänsehaut lief ihr den Rücken herunter und ihr Herz setzte kurz aus. "Ja,ja, da staunst du zurecht. Und auch ich habe ganz schön den Mund aufgerissen, als ich gesehen habe, das alles, was man so zum übernachten braucht, also zum Beispiel eine Decke, ein Kissen, Zahnbürste, Sachen zum Wechseln, noch an seinem Platz lag. Du hattest gar nichts mitgenommen. Und da bekam ich so ein komisches Gefühl, dass du mich betrügen wolltest, aber dann dachte ich, dass du die ganze Sache, das Übernachten meine ich, vielleicht total ohne Organisation, sozusagen zwischen Tür und Angel, entschieden und deswegen alles hier liegen gelassen hattest. Also rufe ich bei den Leuten an, bei denen du ja angeblich gewesen sein willst und was bekommen meine armen Ohren da zu hören? "Princess? Nein, tut mir leid, die ist nicht hier." Und dann sagt mir ihre Mutter auch noch, dass sie von einer Pyjamaparty nichts weiß. Also, meine liebe, kleine, hinterhältige und undankbare Tochter. Wo warst du wirklich?" Noch immer war sie nicht imstande, sich zu rühren, geschweige denn, etwas zu sagen. Das war einfach ein Schock, der ihr durch alle Glieder fuhr. Sie fühlte sich bloßgestellt, nackt und hilflos. Was hätte sie dafür getan, jetzt neben Boss aufzuwachen und alles nur als einen bösen Traum abzutun, doch es war wirklich. Ihr wurde heiß, sie lief rot an und schwitzte, wie verrückt. Ihre Mutter sah sie immer noch blitzend und ungeduldig an. "Na los. Sag schon, wo du warst. Ich warte." "Ich.....ich.....äh..ich.." "Ach, komm. Lass diesen Blödsinn und hör auf zu stottern." Doch wieder versagte ihr die Stimme. Es war zu schwer. Sie brachte es einfach nicht über die Lippen. "Also gut, weißt du, Liebes, bisher habe ich bei unserm guten, alten Chiaki noch an das Gute im Menschen und die Dämlichkeit im Butler geglaubt. Dass du ihn auch angelogen hast und er nichts dafür konnte, aber, wenn du nicht gleich rausrückst, wo du gewesen bist, dann werd ich ihn wohl doch auf die Straße setzen und wegen Verletzung des Fürsorgerechts anklagen müssen." Jetzt bekam sie es mit der Angst zu tun. Sie musste sich entscheiden. Boss oder Chiaki, wer war ihr wichtiger, wessen Schicksal sollte sie ändern. Würde sie Boss verraten, dann könnte ihre Mutter sonst was tun, und würde sie ihn nicht verraten, würde ihr guter Freund Chiaki seinen Job verlieren. "Also, was meinst du, Schätzchen? Wie lange wird sich unser lieber Chiaki nach den ganzen Gerichtskosten und den Schmerzensgeldzahlungen noch über Wasser halten können. Ich habe gehört, dass die Leute auf der Straße zehnmal schneller erschossen oder erstochen werden, als Polizisten." Das war zuviel. So sehr sie Boss auch liebte, so sehr sie ihn auch nicht verlieren wolle, einen Mord konnte sie nicht begehen und Chiaki zu feuern, würde seinen Tod bedeuten, zumindest, wenn ihre Mutter mit ihm fertig war. "Ich.........ich..........ich war...........ich war bei Boss." Und schon überfiel es sie. Es war die ganze Zeit dagewesen, dieses Gefühl. Jetzt wußte sie, was es war. Es waren diese vier Wörter, die nun nicht mehr nach einem normalen Aussagesatz mit Prädikat, Subjekt und Objekt klangen, sondern die Härte und Kälte und auch die Endgültigkeit eines Todesurteil bekamen. Misses Fujijama blieb erst ganz ruhig, doch man sah, wie ihr Gesicht rot wurde, ihre Halsadern hervortraten und sie ziemlich sauer wurde. "So dankst du mir also? So dankst du mir? Du undankbares Gör! Was habe ich nicht schon alles für dich getan? Wie habe ich mich für dich aufgeopfert? Und was machst du? Du schmeißt es weg, wegen einem, einem Flegel, einem Gossenkind, einem Penner." "Mum, er ist kein Penner." "Ach sei ruhig! Es reicht mir langsam! Ich habe dich erzogen, dich gefüttert, die genährt, dir Kleidung gegeben, damit du es warm hast, und du? Du gehst zu diesem Taugenichts und bringst die ganze Hochzeit in Gefahr." Sie stand wütend auf und brüllte mit einer Laute, die selbst einen ausgewachsenen Spinosaurus hätte erschrecken lassen. "Nein, Mutter. Du hast mich nicht erzogen. Kiddy hat mich erzogen. Chiaki hat mich erzogen und die Kollumnistin des Peoplemagazine hat mich erzogen, aber nicht du." Die Worte klangen wie Pfeile, die mit einer ungeheuren Wucht und Gewalt angeschossen wurde. Woher der plötzliche Mut und die Gegenwehr kamen, wußte Princess nicht. Vielleicht, weil ihre Mutter Boss mehr als einmal beleidigt hatte. "Wag es nie wieder!" Eine schallende Ohrfeige riss alle Rebellion und Aufsessigkeit aus Princess und hinterließ eine rote Wange, über die nun Tränen kullerten. "Wage es nie wieder, mich in meinem eigenen Haus zu beleidigen. Hast du mich verstanden? Wenn du nicht in drei Tagen heiraten würdest, dann würde ich dich jetzt in dein Zimmer einsperren, aber du hast Glück. Also halte dich an den Plan und heirate God. Du wirst diesen Boss nie wieder sehen, nie wieder mit ihm reden und ihn auch nicht mehr erwähnen, hab ich mich klar genug ausgedrückt? Du wirst heute Nachmittag das Kleid anprobieren mit Mijjiro und dieser Doc zusammen. Und morgen wirst du das Tanzen mit God üben. Und übermorgen wirst du bei deiner Verlobungsfeier alle nett anlächeln und sagen, wie glücklich du doch bist. Und dann wirst du ihn heiraten. Danach kannst du tun und lassen, was du willst. Aber wehe, dieser Name oder dieser Junge kommen mir noch einmal unter die Augen oder an die Ohren. Ich werde Chiaki und diesen reudigen Köter von einem Menschen fertig machen, klar? Ich werde sie in der Luft zerreißen. Und jetzt geh auf dein Zimmer. God wartet dort auf dich. Er will was mit dir bereden. Los, geh mir aus den Augen." Princess stand zitternd auf und stellte ihren Stuhl wieder richtig an den Tisch ran, während sie mit nassen Augen leer vor sich hin starrte. Dann drehte sie sich um und ging wankend aus der Küche, die Treppe rauf und zu ihrem Zimmer. Sie weinte, wischte sich immer wieder über die Augen, um sie so zum versiegen zu bringen, doch es half nichts, sie kamen immer wieder und setzen ihr Gesicht in Brand. Mehr als alles andere auf der Welt wünschte sie sich nun Boss hierher, doch als sie vor ihrer Zimmertür stand, hörte sie ein leises Gemurmel, das eindeutig God gehörte. Sie zwang sich, ruhig zu werden und trat ein. Leise und verheult und ohne Ahnung, das sie es noch nicht ganz ausgestanden hatte. God stand vor ihrer Malstaffelei, was Princess erst sehr spät, viel zu spät bemerkte. Er sah sie mit vor Zorn blinkenden Augen an und hatte die Hände zu Fäusten geballt. Sein gebleichtes, fettiges Haar hing wieder zu einem Zopf gebunden in seinem Nacken und seine sonst so schmächtige Figur sah nun sehr gefährlich und bedrohlich aus. Princess ging hastig auf ihn zu, denn jetzt hatte sie gemerkt, dass ihr Portrait von Boss in Gefahr war, entdeckt zu werden. "God, was kann ich für dic.." Er brach ihr Wort je ab, als er sie mit einer harten Ohrfeige zu Boden schlug. Princess schrie auf und rieb sich sofort die wunde Stelle, die noch immer rot war, von dem Schlag ihrer Mutter. Ihre Lippe war zu dem aufgeplatzt, und Blut rann an ihrem Mund herab. Erneut fing sie an zu weinen und schaute den Mann über sich verwirrt an, doch der zeigte bloß drohend mit dem Zeigefinger auf sie und machte keine Anstalten ihr zu helfen. "Du Miststück. Du billiges Flittchen. Ich hab es gewußt. Du betrügst mich mit diesem Arsch von Boss. Die ganze Zeit schon, seid wir zurück sind, stimmt 's?" Er fuchtelte wild in der Luft herum und spuckte dabei. Princess bekam immer mehr Panik und traute sich nicht, aufzustehen. Da griff God an die Staffelei und unter ihrem bangen Blick zog er das Portraitbild hervor. Erst jetzt bemerkte Princess, dass ihr Alibibild auf dem Boden lag. "Was sagst du dazu? Hä? Damit hast du nicht gerechnet, was? Hast wohl gedacht, dass ich nicht merke, dass du an dem anderen Bild gar nicht mehr weiter malst. Hast wohl gedacht, ich merk nicht, das du dieses Arschloch malst, aber ich bin nicht so blöd, wie deine Mutter. Ich weiß, was du getan hast und ich werd es dir austreiben, hast du gehört. Du Schlampe. Du gehörst mir und nicht ihm. Du bist mein Eigentum und ich kann machen mit dir, was ich will und jetzt denke ich, musst du bestraft werden." Dabei bekam er einen irren Blick, der Princess Angst machte und sie versuchte rücklings wegzukrabbeln, zur Tür hin, raus aus diesem Zimmer, weg von ihm. Doch er war schneller, packte sie bei den Armen zerrte sie hoch und schüttelte sie, dass ihr schwindlig wurde und ihr Haar nur so durch die Gegend flog. "Du blöde Kuh, wenn ich erst mal dein Mann bin, dann werden andere Seiten aufgezogen. Das kannst du mir glauben." Er schlug sie erst links, dann rechts, dann wieder links. Ihr Kopf schlug hin und her, wie ein Ball und sie schrie und weinte. Dann schmiss er sie auf den Boden, riss ihren Kopf an den Haaren hoch und schmetterte ihn auf die schwarze Truhe, die am Fußende ihres Bettes stand. Ihr Schreie verklangen und verwandelte sich in ein hilfloses Wimmern. Blut rann ihre Mundwinkel hinab und auch über ihr Gesicht rann das rote Zeug, aus einer Platzwunde an ihrem Kopf. Dann ließ er sie endlich los und ging wieder zum Bild. "So und nun zu diesem Scheiß hier. Das ist Müll, weißt du das, absoluter Müll." Er nahm das Bild und zerriss es in tausend Stück. Das Papier flatterte durch die Luft und rieselte zum Boden. God war wie im Rausch. Er schnaubte, brüllte, schlug um sich. Dann beugte er sich grinsend zu Princess herab und nahm ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger, um es so fest zusammen zu dücken, dass sie quiekte. "Und DU wirst MICH in drei Tagen heiraten. Ist das nicht schön? Ich kann es kaum erwarten. Besonders die Hochzeitsnacht, da wirst du mich richtig kennenlerenen und jetzt halt lieber die Klappe und verrat nix, sonst bist du fällig." Er ließ sie fallen und ging zur Tür, wo er dann einmal tief einatmete und dann rumbrüllte. "Schnell, kommt her. Princess ist mit dem Kopf auf die Truhe aufgeschlagen, sie blutet überall, holt einen Arzt, schnell!" Es dauerte nicht lang, dann kamen alle die Treppe hoch gestürmt. Der Erste war Chiaki, gefolgt von Kiddy, ihrer Mutter und Mijjiro, die gerade gekommen war. Der Doktor kam fünf Minuten später. Er stellte eine Platzwunde am Kopf, eine aufgeplatzt Lippe und eine leichte Gehirnerschütterung fest. Außerdem war eine kleine Ecke ihres rechten oberen Schneidezahns abgebrochen. Es gab ein bißchen Jod, ein paar Pflaster und viele Besserungswünsche, dann verschwand er wieder. Für einen Krankenhausbesuch gab es keinen Anlass. Princess legte sich danach ins Bett und wartete dort auf Doc, doch es war erst morgen und so versuchte sie zu schlafen, ohne Erfolg. Ihr Gesicht tat weh und sie weinte immer wieder. Es war so viel passiert. Vor wenigen Stunden noch hatte sie glücklich in Boss Armen gelegen und nun lag sie, geschlagen, bedroht und heruntergemacht in ihrem Bett und hatte keinen Ausweg aus ihrem Alptraum. Sie musste God heiraten und würde Boss wohl nie wieder sehen. Gegen Mittag kam dann endlich Doc, die, als sie von dem Unfall hörte, sofort zu ihr ins Zimmer rannte und sie besorgt ausfragte. "Was ist denn passiert?" "Ich bin blöd gestolpert und mit dem Kopf auf der Truhe aufgeschlagen. Blöde Geschichte. Halb so wild, wie es sich anhört." "Was machst du denn auch für Sachen? Ach, Mädel, ich hab mir Sorgen gemacht." Doc umarmte sie und setzte sich dann aufs Bett. "Dann fällt die Kleidanprobe heute wohl aus, oder?", fragte Princess hoffnungsvoll, doch Doc schüttelte nur den Kopf. "Nein, tut mir leid. Da müssen wir durch, aber hey, du wirst das Kleid ja eh nicht anziehen. Das hast du mir doch versprochen." "Nur, wenn du einen Schokoshake innerhalb von drei Sekunden leer trinkst." Beide lachten. "Na, das werd ich schon schaffen, viel wichtiger ist, wirst du es schaffen, es deinen Eltern und God auch mal zu sagen. Du hast nicht mehr allzu viel Zeit." Princess setzte sich auch auf und ein paar Tränen liefen ihre Wangen herunter. "Nein, es tut mir leid, ich kann nicht." "Aber Princes...." "Nein, Doc, es geht nicht. Ich kann es ihnen nicht sagen." "Aber warum denn nicht?" "Aus Gründen, die ich dir nicht nennen kann und jetzt lass es einfach darauf beruhen, okay? Ich werde God heiraten und fertig." "Na, dann wäre es wohl wirklich besser, die Anprobe zu verschieben." Doc schien laut zu denken, denn sie sah stur vor sich hin ins Leere. "Wie? Das ergibt keinen Sinn." "Du wirst es ja sehen." Kaum hatte die Blauhaarige das gesagt, klingelte es und auf Docs Gesicht machten sie große Sorgenfalten breit. Fortsetzung folgt!!! Kapitel 9: ----------- Juratripper - The Love Story (Teil 8) Vorwort: Tja, wißt ihr, es gibt da eine kleine Geschichte über einen Autor und eine Menge Leser und Leserinnen, die sich einst durch eine kleine Liebesgeschichte fanden und gut miteinander auskamen. Doch dann hörte der Autor auf zu schreiben für eine lange lange laaaaaaange Zeit. Doch dann dachte sich der Autor, dass es ziemlich scheiße war, eine Geschichte ohne Ende zu lassen und setzte sich an den PC um zu schreiben. Und nun hofft dieser Autor, dass man ihm verzeiht. Allerdings ist es auch eine Ansage, dass diese Geschichte nicht mehr lange dauernd wird. Noch ein oder zwei Teile, dann ist Schluss, damit ich dieses Kapitel mit reinem Gewissen abhaken kann. Wer mir nicht verzeihen kann, dem kann ich auch nicht widersprechen............ES TUT MIR LEID!!!!! So, hier ist er auf jeden Fall, der achte Teil. Falls er nicht so gut ist, wie der Rest, sagt es ruhig, ich weiß irgendwie auch nicht, aber nach so langer Zeit ist das Schreiben recht schwer bei dieser Story. Die Wange von Princess tat immer noch höllisch weh und hinter ihrer Stirn schien jemand mit einem Vorschlaghammer gegen ihre Schädeldecke zu schlagen, denn selbst drei Aspirin hatten die Kopfschmerzen nicht ausmerzen können. Wegen der richtiggehend aufgeschlitzten Lippe fiel es ihr auch einigermaßen schwer, zu reden und sie fühlte sich auf dem Tiefpunkt ihres Lebens. Sie war geschlagen worden und das aufs schlimmste. Es war so erniedrigend für sie in dem Bett zu liegen und nichts machen zu können. Würde sie etwas sagen, würde man ihr eh nicht glauben und obendrein hatte God ihr gedroht, sollte ihr auch nur ein klitzekleines Wörtchen rausrutschen, wäre sie fällig und sie wollte nicht unbedingt rausfinden, was er damit meinte. Dennoch hatte sie einen solchen Hass auf alle, die mit ihr unter einem Dach lebten. Und gleichzeitig war sie so ängstlich und eingeschüchtert, dass auch Doc nicht mehr aus ihr rausbekam, als das, was Princess schon dem Arzt und all den anderen erzählt hatte. Sie war dumm gefallen und mit dem Kopf gegen die Truhe am Fußende ihres Bettes geknallt. So war es, so ist es und so wird es für immer sein. Niemand würde jeh die Wahrheit erfahren und niemand würde ihr demnach helfen. Trotz alledem hatte sie sich aufgerafft und sich neben ihre Freundin auf die Bettkante gesetzt. Sie wollte endlich wissen, was die Blauhaarige mit ihren letzten Worten gemeint hatte. Da war doch was im Busch? "Also los, sag schon! Was hast du vorgehabt? Eine kleine Feier für mich? Oder gar so was, wie ein Junggesellinnenabend?" "Komm mal wieder runter, ich sag's dir ja, aber versprich mir, mich nicht gleich am nächsten Baum aufzuhängen, okay?" "Ja, klar, so schlimm kann es doch gar nicht sein, also?" "Oh, doch, du hast ja keine Ahnung. Eigentlich sollte es eine Überraschung werden, aber da du jetzt God heiraten willst und zu dem noch diesen blöden Unfall hattest, wirst du mich wahrscheinlich hier an Ort und Stelle erwürgen." Doc sah etwas besorgt zu Boden und wich Princess Blick aus, doch die legte ihr eine Hand auf die Schulter und lächelte sie an, so weit ihr das mit ihrer kaputten Lippen möglich war. "Ach, jetzt hör auf, so einen Blödsinn zu reden. Ich werde doch weder aufknöpfen, noch erwürgen und auch nicht verbrennen oder vergiften. Es sei denn, du sagst jetzt nicht endlich Klartext." "Also gut, ich hab dein Wort." Dann sah die Brillenträgerin wieder auf und holte einmal tief Luft, um dann anzufangen. "Nun. Wo fang ich denn mal an?..........Ah, genau. Weißt du noch, wie wir Leeloo gefragt haben, ob sie weiß, wo Boss wohnt?" Princess nickte. "Natürlich, wie könnte ich das vergessen? Wir sind ja regelrecht über sie hergefallen." "Ja, das mag sein. Nun, nachdem Frau Jamamoto, Mijjiro und du weg waren, bin ich in mein Zimmer gegangen und habe einfach mal so in mein Adressbuch geguckt und was seh ich da? Ich dumme Kuh hatte seine Telefonnummer die ganze Zeit in Reichweite, denn da stand sie, schwarz auf weiß und grinste mich an. Also rufe ich bei ihm an, erwische aber nur seine Mum, die mir sagt, dass er kurz nach der Rückkehr von du weißt schon wo ausgezogen ist und sich eine Wohnung am Hafen genommen hat. Glücklicherweise kannte sie mich noch und hat mir freundlicherweise seine neue Nummer gegeben. Kaum hatte ich aufgelegt habe ich auch schon wieder in die Wählscheibe gehauen, aber bei ihm ist keiner rangegangen. Er war wahrscheinlich gerade joggen....." "Nicht so ganz.", ergänzte Princess und lächelte wie ein Honigkuchenpferd, als sie sich an die Begegnung mit Boss im Regen am Pier erinnerte, "Ja, ich weiß, du warst bei ihm, das hat er mir schon erzählt." "Was? Woher denn bitte?" "Ich habe heute morgen noch mal durchgeklingelt und diesmal ist er rangegangen. Er sagte, du wärst über Nacht bei ihm geblieben und erst vor ein paar Minuten von Chiaki abgeholt worden. Und als ich das hörte, kam mir gleich eine Idee, denn ich dachte, dass du, nun ja, God jetzt abgeschrieben hattest. Also bin ich zu ihm gefahren und dann mit ihm ab zum...." Princess hing vor Spannung schon fast quer vor Doc und wäre wohl vom Bett gefallen, hätte sie weiterzugehört, doch da schreckte ein Klopfen von der Tür her, sie in die Realität zurück. "Herein!", riefen beide, wie aus einem Munde. Als daraufhin Mijjiro das Zimmer betrat, machte Princess ein langes Gesicht. >Was will die blöde Glucke denn wieder hier?< Die Antwort kam auf dem Fuße hinterher, denn gleich nach ihrer Cousine betrat ein junger Azubi mit blonden Haaren, Blaumann und schwarzem Cappi, das er tief ins Gesicht gezogen hatte, das Zimmer und trug ein weißes Stoffbündel mit sich: Das Hochzeitskleid. Bei dem Anblick drehte sich Princess gleich der Magen um und es schien, als würden ihre Wunden plötzlich wieder auflammen und sich zu einem einzigen großen Stechen vereinen, der über ihren ganzen Körper zog. Doc hingegen schien in heller Panik. Man sah es ihr kaum an, aber ihre Augen wechselten, wie behämmert zwischen ihrer Freundin im Bett und den Besuchern hin und her, als würde sie erwarten, dass, sobald sie sich sahen, eine Bombe hochgehen oder ein gewaltiges Inferno ausbrechen würde, "Los, komm schon, Cousinchen. Aufstehen, aber dalli, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit und will diesen Scheiß hier endlich hinter mich bringen, also schwing deinen Arsch aus den Federn und stell dich auf den Hocker da, damit ich dir das dämliche Kleid anpassen kann." Mit einer fast verächtlich wirkenden Geste nickte sie zu einem kleinen Holzhocker hin, den der Azubi mitgebracht und in die Mitte des Zimmers gestellt hatte. "Ist sie immer so "nett?", fragte Doc ironisch und schaute aber trotzdem mit einem irgendwie suchenden Blick zu Mijjro rüber. "Ach, das ist doch noch gar nichts. Sie war, für ihre Verhältnisse, noch recht respektvoll. Du solltest sie mal hören, wenn sie richtig stinkig ist." Damit stand Princess unter leichtem Stöhnen auf und torkelte zu dem mit rotem Samt bezogenen Hocker, um sich draufzustellen. Doc folgte ihr und stellte sich neben sie, dann kam Mijjiro und streifte der zukünftigen Braut das Kleid über. Der weiße Stoff fühlte sich an, wie Fischhaut. Kalt, glitschig, und irgendwie unangenehm, doch Princess zog es an, ohne zu murren. Was sollte sie auch anderes machen? Sie musste es anziehen, ansonsten würde sie wieder die Bekanntschaft mit Gods rechter Faust machen und das war nun nicht das, was ganz oben auf ihrer Weihnachtswunschliste stand. Dennoch, es fühlte sich einfach grauenvoll an. Das weiße Samt war so eisig, dass man glaubte, zu erfrieren, bliebe man zu lange darin. Hinzu kam, dass Mijjiro nicht gerade zimperlich mit Princess umging. Die kleinen Nadeln, mit denen sie das Kleid an den Stellen etwas verengte, an denen Princess Körperproportionen nicht mit denen des Hochzeitsdresses übereinstimmten, rammten ihr mehr als einmal in die Haut und ließen sie wütend zischen. "Mensch, pass doch auf, du schlitzt ihr noch den Arm auf.", rief Doc und warf Mijjiro einen vernichtenden Blick zu. "Und? Wäre das so schlimm? Dann müsste ich wenigstens meine kostbare Zeit nicht mit dieser kitschigen Hochzeitsscheiße verbringen." "Es zwingt dich ja niemand dazu!", setzte Princess hinzu. "Ach ja? Da kennst du deine liebe Mutter aber schlecht. Dieser Drachen hat meiner Ma erzählt, dass ich so gut, wie enterbt bin, sollte ich nicht deine nette, liebe Brautjungfer mimen." Als wollte sie ihre Worte untermalen, stach Mijjiro ihrer Cousine etwas zu heftig, als nötig eine weitere Nadel in den Arm. "Autsch! Jetzt pass doch mal auf!" Da kam der blonde Azubi dazu und legte seine Hand auf den Arm, der zukünftigen Braut, als ob er sie beruhigen wollte. Und seltsamerweise klappte es sogar. Princess spürte, wie der leichte Druck dieser weichen Hand den Zorn entschwinden ließ. "Vielleicht sollte ich das lieber übernehmen, immerhin soll die Braut das freudige Fest ja noch in einem ganzen Stück erleben." Doc huschte ein kurzes Grinsen über die Lippen, doch sofort zwang sie sich, ernst zu bleiben. Princess blieb das jedoch nicht verborgen. Sie runzelte die Stirn und fragte sich, was ihre Freundin denn nun zum Kuckuck noch mal ausgeheckt hatte. "Na, meinetwegen, wenn sie meinen, dass sie das besser können, bitte schön. Ich habe nichts dagegen. Mein Masseur wartet schon auf mich und meine verspannten Schultern." Damit drehte sich Mijjiro um und verschwand aus dem Zimmer. "Puh, das war knapp." Augenblicklich hielt sich die Blauhaarige wieder den Mund zu. "Was ist denn jetzt hier los, verdammt noch mal?", fragte Princess leicht angesäuert. "Okay, ich denke, jetzt, wo Mijjiro weg ist, können wir es dir ja sagen." "Wir? Was heißt hier WIR?" "Wie ich schon sagte. Nachdem ich bei Boss angerufen hatte, bin ich zu ihm gefahren und dann mit ihm zum...." Im selben Moment nahm der Azubi sein Cappi ab. "....Friseur gefahren und habe seine Haare blond gefärbt. So konnte ich ihn heimlich mit zu dir schmuggeln, da deine Mutter ihn so nicht erkennen würde." Völlig ungläubig und total perplex wanderte Princess Blick immer wieder irritiert und erstaunt Zwischen ihrer Freundin und dem jungen Azubi hin und her. Wirklich, es war Boss, der da vor ihr stand und sich in seiner typischen Art leicht verlegen am Hinterkopf kratzte und ihr ein umwerfendes Lächeln entgegen warf. Sie hätte ihn fast nicht wiedererkannt. Seine Haare waren so blond, wie die von Gatscha und obendrein noch stark gestylt, auch, wenn das Cappy den größten Effekt wieder zunichte gemacht hatte. Es war schon schockierend, wie sehr die Haarfarbe einen Menschen verändern konnte. Dennoch war Princess mehr als überglücklich und schmiss sich ihm nach einigen Sekunden des pendelnden Blickes um den Hals, wobei sie vom Hocker rutschte und samt ihrem Freund zu Boden fiel. Doc schrie entsetzt auf und bückte sich um zu helfen, doch als sie sah, dass die am Boden liegenden in einen innigen Kuss verwickelt waren, entschloss sie sich, nachzusehen, ob Mijjiro auch wirklich zu ihrem Masseur gegangen war und nicht an der Tür lauschte. Nach einem schier endlosen Moment, in dem sie nur die zarten und technisch hoch begabten Lippen von Boss auf ihren gespürt und festgestellt hatte, dass er unter seinem Blaumann lediglich kurze Shorts und ein weißes Shirt trug, kroch sie von ihm herunter und richtete sich etwas unbeholfen auf, wobei jede Menge kleiner Nadeln zu Boden rieselten. "Man, ich bin so froh, dich hier zu sehen! Wieso hast du dich nicht gleich gezeigt?", fragte sie und fuhr ihm zärtlich durch die gefärbten Haare, wobei er sanft lächelte und sie eng an sich zog, um sie zu umarmen und ihr in ihre wunderschönen Augen zu blicken. "Na, weißt du, erstens war da noch deine nervige Cousine und zweitens habe ich nicht immer die Gelegenheit dich ein bißchen zu ärgern.", neckte er frech und biss ihr verspielt in die Unterlippe, um zu zeigen, dass er das Spiel von vorhin gerne fortsetzen würde. Princess grinste und erwiderte den Kuss so gut sie konnte, auch wenn sie dabei kaum Chancen gegen hatte, zu gewinnen und löste sich schließlich schwer atmend von ihm, um ihm ernst entgegen zu blicken. "Was ist?" In seinen Augen glänzte es verträumt. "Bist du dir sicher, dass es eine gute Idee ist, wenn wir hier so rumknutschen. Immerhin ist doch schon bald die Hochzeit und...." Sie brach ab und sah stumm auf den Boden. "Ach, weißt du, darüber wollte ich sowieso noch mit dir sprechen. Ich habe mir ein paar Gedanken ge.....Moment mal, was hast du denn mit deinem Kinn gemacht?" Er starrte sie besorgt an und strich behutsam über die Wunde. "Ach, das....ist ne ganz dumme Sache, weißt du, ich bin gestolpert und mit dem Kopf auf die Truhe geknallt, die am Fußende von meinem Bett steht. Blöd, oder?" Sie lachte lauthals auf, doch fand sie selbst, dass es ziemlich hysterisch und unecht klang. Boss schien ihr nicht ganz zu glauben. "Und du lügst mich auch nicht an?", fragte er mit festem Blick. "Nein, wie könnte ich? Es ist die reinste Wahrheit! Versprochen!". Nach einem kurzen Moment des Schweigens wurde sein Blick etwas weniger durchdringend und er streifte nochmals kurz ihr Kinn, ehe er den Kopf schüttelte und scheinbar mit seiner Erklärung fortfahren wollte. "Also, wie bereits gesagt, wegen deiner Hochzeit, ich habe mir ein paar Gedanken gemacht und habe eine Lösung gefunden." Princess bekam große Augen und krallte sich vor Neugier in seinem Blaumann fest, "Folgendes. Ich kann verstehen, dass du die Hochzeit nicht mehr absagen kannst und du wirst God auch heiraten; aber...." "Aber was?" Wie konnte er jetzt ein Pause einlegen? "Nun, ich habe mich ein wenig schlau gemacht und es gibt ein Amt im Rathaus, dass dafür da ist Ehen annulieren zu lassen, wenn es dafür genügend Gründe gibt." Ihr Gesichtsausdruck verriet tiefstes Unverständnis. "Und das soll jetzt was heißen?" "Das soll heißen, dass du direkt am nächsten Tag oder meinetwegen noch am selben Tag zu diesem Amt gehen kannst und die Eheschließung aufheben lassen kannst. Du musst lediglich einen rund angeben. Meinetwegen sagst du, er hat dich betrogen, geschlagen oder etwas in der Art. Da du ja schon achtzehn bist, brauchst du dazu auch nicht das Einverständnis deiner Eltern oder das von God. Du brauchst bloß einen Antrag unterschreiben und bist ihn in weniger als einem Monat komplett und für immer los." Jetzt klärte sich ihr Gesicht langsam auf und ein breites Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, ehe sie Boss wieder umarmte und so stürmisch küsste, dass sie wieder zu Boden gingen. "Hey, Moment mal, nicht so heftig. Wir können doch nicht hier..." "Oh, doch wir können!", entgegnete Princess energisch, ging zur Tür und drehte den Schlüssel in der Tür einmal rum. Boss lag noch auf dem Teppich und sah sie schwer atmend und hochrot an. Princess grinste verführerisch und begann sich das Kleid vom Körper zu ziehen. Aufreizend streifte sie die weißen Ärmel ab, schälte sich schließlich langsam und betont sexy aus dem Korsett und warf beides in die Ecke. Boss schluckte mehrmals , ehe er aufstand und die junge Frau auf seine Arme nahm, um mit ihr zum Bett zu gehen, wo er sie vorsichtig ablegte und ihr ein paar Haarsträhnen aus der Stirn strich. "Princess, ich weiß dein Angebot zu schätzen, aber ich denke, wir sollten noch warten, bis du die ganze Sache mit God hinter dir gel...." Weiter kam er nicht, da Princess ihn zu sich gezogen und seinen Mund mit ihrem versiegelt hatte. "Von wegen. Scheiß auf God, ich lass mich eh wieder scheiden.....oder annullieren. Da kann ich ruhig schonmal fremdgehen."........... Es war früher Nachmittag als Boss aufwachte. Princess lag neben ihm, dicht an ihn gekuschelt. Ihr Kopf ruhte auf seiner Brust, ihre Hand hatte sich auf die Stelle gelegt, wo sein Herz schlug, als wollte sie seine Schläge zählen. Sie lächelte glücklich und atmete ruhig ein und aus und blies jedes Mal leicht über seine Haut, die wohlig erschauerte. Auch er musste lächeln, als er sie sah. Zart streichelte er ihren Kopf und fuhr ihr durch ihr langes, glänzendes Haar, ließ es zwischen seinen Fingerspitzen hindurch fließen. Doch es tat so weh, so entsetzlich weh. Er merkte wie sich die Tränen in seine Augen stehlen wollten, doch er kämpfte erfolgreich dagegen an. Widerwillig stand er auf, dabei bedacht, seine schlafende Prinzessin nicht zu wecken, und zog sich so geräuschlos wie möglich wieder an. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, noch eine Nacht mit ihr zu verbringen. Vor allen Dingen nicht, die Nacht SO zu verbringen, doch es war passiert und wer weiß: Vielleicht war es auch gut so, vielleicht war es ein letztes Mal gewesen, ein letzter Liebesbeweis, bevor es Zeit war, zu gehen. Benommen schlich er zu ihrem Schreibtisch und suchte sich einen Zettel und einen Stift heraus, ehe er anfing, etwas zu schreiben. Als er fertig war, steckte er den Brief in seinen Hosentasche und verließ schweigend das Zimmer. Nicht ohne einen letzten, nassen und zitternden Blick auf die kleine Fee zu werfen, die versunken in ihren Bettlaken noch von ihrer heilen Welt träumte. Princess wachte auf, als es schon anfing zu dämmern. Sie reckte sich und fuhr plötzlich erschrocken auf, als sie merkte, das Boss weg war. Panisch stand sie auf und zog sich etwas an. Dabei fiel ihr Blick auf einen kleinen weißen Zettel, der neben ihrem Briefblock lag. Als sie näher herantrat, sah sie, dass von dem Block ein Blatt abgerissen worden war und daneben auf einem kleineren Block eine Nachricht stand. Von Boss: Guten Morgen, Princess! Oder wahrscheinlich wohl eher, guten Abend. Ich hoffe du hast schön geschlafen. Mach dir keine Gedanken wegen mir, ich bin nach Hause gefahren, weil ich nicht Gefahr laufen wollte, von deiner Mutter entdeckt zu werden. Ich denke, dass es besser ist, wenn wir uns bis zur Hochzeit nicht mehr sehen, aber keine Angst, ich werde auf die warten. Zieh einfach eine nette Show ab und komm dann zu mir, wir gehen dann zusammen zum Rathaus. Mach's gut und....du schaffst das schon. Ich liebe dich, Boss Tatsächlich sahen sie sich in den folgenden Tagen nicht und Princess freute sich, entgegen ihrer Vorstellung sogar auf das Fest, oder besser gesagt, auf das Annullieren der Ehe. Und dann, letztendlich war der große Tag gekommen. Der einstige Alptraum hatte sie eingeholt und doch hatte er diesmal keine furchteinflößende Macht mehr. Er war gebannt, er hatte seinen Schrecken verloren, denn Princess hatte eine Waffe im Gepäck. So zog sie sich ohne den geringsten Funken Ekel das Kleid an, ließ sich schminken und den Schleier in ihrer teuren Frisur festmachen. Zum Schluss sollte sich noch einmal alleine für sich in ihrem Zimmer beten, dass die Ehe ewig halten möge, was sie freilich nicht tat. Statt dessen setzte sich an ihren Schreibtisch und las in ihrem alten Tagebuch, dass sie im Alter von Acht oder Neun angefangen und erst beendet hatte, als sie in Richtung Noah entschwunden war. Der letzte Eintrag war sogar der Tag der Abreise gewesen. Da klopfte es und Chiaki kam herein, entschuldigte sich und legte ihr einen Brief auf die Ablage, ehe er wieder ging, da er sich nicht beim Beten stören wollte. Princess stutzte und nahm den weißen Umschlag in die Hand. Öffnete ihn mit ihrem Fingernagel und las den Inhalt. Und genau in diesem Moment holte sie den alte Horror wieder ein. Alles zerbrach zu tausend Scherben, zersprang, wurde förmlich in die Luft gesprengt, explodierte in einem Meer aus Schrecken und Grauen. Kalte Angst durchzuckte sie, als ihr klar wurde, was es bedeutete, was der Brief ihr sagte und was sie erwartete. Liebe Princess, Ich weiß, ich werde dir damit sehr weh tun und deine Träume zerplatzen lassen, aber es muss sein. Ich bitte dich, mich zu verstehen. Als ich die von der Sache mit dem Annullieren erzählt habe, habe ich gelogen. Weder gibt es das Amt, noch kannst du die Ehe einfach so auflösen. Das Einzige, was stimmte war, dass ich mir Gedanken gemacht habe. Gedanken über dich, God und mich. Weißt du, bei God bist du besser aufgehoben, als bei mir. Ich verdiene kaum Geld, du bist reich und God ist es auch. Wegen mir sollst du nicht in Armut leben, sondern dein Leben genießen. Daher bitte ich dich, God wirklich zu heiraten und mich zu vergessen. Falls du jetzt vorhast, mich zu überzeugen, das dem nicht so ist oder einfach davon laufen und mich suchen willst, muss ich dich enttäuschen. Ich bin bereits auf dem Weg in ein anderes Land. Bitte verzeih mir, aber ich muss das alles erst einmal verarbeiten, denn auch wenn es das Beste für dich ist, bei IHM zu sein, bricht es mir das Herz. Ich habe den Brief vom Flughafen los geschickt, daher, wenn du ihn liest, bin ich schon in der Luft , also versuch es erst gar nicht. Wenn du mich dafür jetzt hasst, kann ich daran nichts ändern, aber ich bitte dich noch einmal, mich zu verstehen und mir zu verzeihen. Auch, wenn du es jetzt vielleicht nicht mehr tust und ich dir im Moment sehr weh tue, ich liebe dich mehr als alles andere und werde dich immer lieben. Und wer weiß, vielleicht komm ich ja mal zurück nach Japan, vorerst aber wohl nicht. Also, Scheiße, Abschiede sind immer so blöd und dämlich, findest du nicht? Lebe wohl und viel Glück In Liebe, Boss Fortsetzung folgt!!!!!!!!! Kapitel 10: ------------ Juratripper - the Love Story (Teil 9) Vorwort: So, hier ist der nächste Teil........und zugleich auch der Letzte.T__T Ob es ein Happy End wird, wollten ja viele wissen.............nun...........ich weiß nicht recht, ob man es so nennen kann..............lest selbst..........O.o*schonmal in Deckung geht* Vorweg schonmal ein Riesendankeschön an alle die, bisher gelesen und Kommis gegeben haben. Hab mich über jeden einzelnen gefreut........auch, wenn es die ein oder andere Morddrohung gab^__~ Also, viel spass und hope you like it. Der Flughafen von Tokio war beleuchtet wie ein Weihnachtsbaum, obwohl es nicht ansatzweise dunkel oder dämmerig war. Noch schien die Sonne grell und blendend am Himmel, nicht einmal eine einzige kleine Wolke hatte sich in das strahlende Blau gestohlen. Dennoch blinkten überall Lichter und Glühbirnen. War alles von einem Klimpern und Blitzen durchzogen. Unzählige hellgrüne Schilder zeigten die Nummern der verschiedenen Gangways an, neben denen sich sofort Rote gesellt hatten, um im Notfall auf den Notausgang zu verweisen. In einigen Ecken bildeten dunkelgraue Telefonzellen eine kleine Armee aus NeonTelefonhörern, die oben auf den rechteckigen Glaskästen thronten. Und unzählige Computerbildschirme zeigten bunte Bilder von Reisezielen, endlose Listen mit Nummern, Namen und Stornierungen und ab und an auch ein einfaches Tetris, mit dem sich ein Angestellter die Mittagspause vertrieb. Von allen Seiten drangen Geräusche heran. Das Quietschen von Turnschuhen auf dem glatt polierten Boden, als ein junger Tourist plötzlich durch die Vorhalle stürmte, weil er drauf und dran war seinen Flug zu verpassen, das dumpfe Grolle eines Gepäckwagens, der von einem älteren Mann in dunklem Anzug und mit dazu passender Mütze gefahren wurde und beladen war mit Koffern, Reisetaschen und Jacken, das mitleiderregende Heulen eines kleinen Mädchens, dass in all dem Chaos und Trubel die sichere Hand seine Mutter verloren hatte und nun hilflos und verlassen mit verheultem Gesicht und einem dunkelroten Kleidchen zwischen ihr Fremden stand und nach ihren Eltern rief, während es sich immer wieder im Kreis drehte. Leise Fluchen, als zwei Teenager eine alte Frau über den Haufen gerannt hatten und die leisen Liebesbekundungen eines Pärchens, dass sich in eine dunkle, unbewachte Ecke zurückgezogen hatte um ungestört knutschen zu können. Von draußen dröhnten die Turbinen eines startenden Flugzeuges, dass sogleich wie ein monströser Vogel aus Metall an der großen Glasfront empor stieg und bald darauf am Horizont verschwand. Boss stand mit dem Rücken am Fenster und hatte die Augen geschlossen. Er konnte dieses ganzen Lärm nicht mehr vertragen. Warum musste es auch so laut sein?? Er hatte sich eine bequeme Jeans, ein dunkles Hemd und eine Mütze angezogen und stand breitbeinig über eine dunkelblauen Reisetasche, die bis zum Rand gefüllt war. Eigentlich hatte er schon auf dem Weg nach Ägypten sein wollen, doch jetzt hatte ausgerechnet sein Flieger ein Problem mit den Bremsen und er musste warten, mitten in einer Hölle aus Schreien, Krach und Gebrüll. >Man, ich krieg langsam Kopfschmerzen!< Er grummelte entnervt und zog sich die schwarze Schirmmütze tiefer ins Gesicht. Ein langer Schatten verdeckte ihn bis zu seinem Mund und er hatte auch keine große Lust, jemandem seine verheulten Augen zu zeigen. Auf dem Weg hierher hatte er gar nicht bemerkt wie er angefangen hatte zu weinen, erst als ihn ein kleiner Junger aufmunternd ein Taschentuch hingehalten hatte, war es ihm aufgefallen. Und auch da erst hatte seine Augen angefangen zu brennen. Von dem Schmerzen in seiner Brust ganz zu schweigen. Es tat entsetzlich weh, doch er wußte, dass es so und nicht anders richtig war. Auch, wenn es ihm jetzt wieder unendlich leidtat, diesen verfluchten Brief geschrieben zu haben. Die Kraft dazu hätte er jetzt sicher nicht mehr gehabt. Und wäre Princess tatsächlich hier aufgetaucht und hätte ihn darum gebeten zu bleiben, bei Gott, er hätte seine Tasche weggeschmissen und sein 600 Yen Ticket sausen lassen. Doch sie war nicht gekommen. Völlig unbewußt hatte er seit geraumer Zeit nach draußen gestarrt und die vielen haltenden Taxis gemustert, in der irren Hoffnung, eine junge Frau mit langen, braunen Haaren würde aussteigen, ja selbst den Eingang hatte er mit Blicken förmlich auseinander genommen, doch weder dort noch sonst war sie aufgetaucht. Wieder spürte er das heißen Brennen in seinen Augen. Er nahm seine Tasche und drückte sich von der Glasfront ab, ging durch die große und dennoch nahezu überfüllte Halle auf einen der Schalter zu. Die junge Frau dahinter lächelte ihn in gewohnter Weise an und warf sich eine ihrer dunklen Haarsträhnen über die Schulter. "Hallo! Was kann ich für Sie tun?", fragte sie mit eine hohen und leicht fiepsigen Stimme. Boss schaute sie nicht direkt an, sondern konzentrierte sich auf ihre graue Bluse und das weiße Namensschild auf ihrer Brust. >Kathrin< "Ich wollte nachfragen, wann der Flug nach Alexandria geht, ich warte schon seit einer Viertelstunde." Die junge Frau macht auf dem Absatz kehrt und setzte sich an einen Computer, tippe rasend schnell auf die Tastatur ein und sah ihn schließlich leicht entschuldigend an. "Der Flug nach Alexandria wird in zwanzig Minuten starten. Die Probleme mit der Hydraulik haben sich als etwas größer als erwartet herausgestellt. Wenn Sie sich noch einen Moment gedulden könnten?" Damit grinste sie wieder breiter als es für sich gesund war. Boss nickte nur und drehte sich um, warf die Tasche über seinen Rücken und wollte zu einer der vielen Bänke gehen, als er auf ein kleines Mädchen aufmerksam wurde. Es stand mitten zwischen der wandernden Masse von Passagieren und Touristen und suchte irgendwie hilflos durch die Gegend. Es hatte zwei Zöpfe in ihren blonden Haaren, in denen rote Schleifen steckten und trug ein dazu passendes rotes Sommerkleid, auf dem weiße Elefanten zu sehen waren. Ihr Gesicht war total verheult und rot und sie schniefte ununterbrochen, während sie sich mit der einen Hand permanent Tränen aus den Augen rieb und in der anderen einen abgegriffenen Stoffaffen verkrampft festhielt, als wollte sie ihn nicht auch noch verlieren. Boss fragte sich, warum sich keiner der Umstehenden um sich kümmerte oder sie überhaupt bemerkte und schelte sich sofort für diesen Gedanken. Er hätte sich eher gewundert, wenn es umgekehrt gewesen wäre. Mit schnellen Schritten war er bei ihr und kniete sich nieder. Das Mädchen sah ihn verwirrt und fragend an und gleichzeitig sah man ein warmes Leuchten in ihren grünen Augen. "Na, Kleine? Was machst du denn hier so allein?", fragte er fröhlich und setzte seine Tasche ab. Das Mädchen trat unsicher von einem Bein auf das andere und sah ihn schüchtern an, ehe sie flüsternd antwortete. "Ich......ich hab meine Mama verloren........" Boss setzte ein breites Lächeln auf und wagte es, ihr über den Kopf zu streicheln. "Wirklich? Weißt du was? Ich helf dir jetzt beim Suchen, okay?" Kaum hatte er das gesagt, lächelte auch das Mädchen und nickte bekräftigend, ehe sie ihm die Hand reichte und mit ihm zusammen einmal quer durch die Halle ging. Jedoch ohne Erfolg. Als sie wieder an der Stelle waren, von wo sie angefangen hatten zu suchen, sah sie wieder etwas unsicher zu ihm auf. Boss lächelte wieder. "Mach dir keine Sorgen. Ich frag mal beim Schalter nach, die können eine Durchsage machen." Schnell war er wieder bei der jungen Brünetten namens Kathrin. "Wie heißt du denn, Kleine?", fragte er an das Mädchen gewandt und legte ihr eine Hand auf den Kopf. "Ich bin Grace, aber du kannst auch Gracie zu mir sagen." Irgendwie musste Boss wieder lächeln und fragte noch nach ihrem Nachnamen. Kurz darauf ertönte die Durchsage durch den Flughafen und keine zwei Minuten später kam eine Frau mit besorgter Miene und leicht zerzausten Haaren zu ihnen und nahm ihr Kind übertrieben lange in den Arm. "Mein Gott, Gracie, da bist du ja. Ich hab dich überall gesucht. Geht es dir Gut?" Das blonde Mädchen konnte kaum Luft kriegen und brauchte daher etwas Zeit bis es antworten konnte. "Ja, Mum, mir geht's gut. Der Junge hier hat mir geholfen. Er ist echt nett.", sagte sie und lächelte ihn breit an. Ihre Mutter sah überrascht auf, richtete sich auf und schaute ihn dankbar an. "Sie haben meiner Gracie geholfen? Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen bin. Kann ich irgendwas für sie tun?" Boss winkte nur ab und verabschiedete sich, ehe er seine Tasche nahm und sich endgültig auf die Bank setzte. Kaum hatte er Platz genommen, erklang über ihm auch schon eine blecherne Stimme. "Der Flug 178B, Tokio - Alexandria, startet in fünf Minuten. Alle Passagiere bitte zu Gate 6c." >Jetzt heißt es wohl wirklich, Bye bye.< Langsam stand er wieder auf, warf die Tasche über die Schulter und machte sich auf zum Gangway 6c. Die junge Frau, die ihm sein Ticket bescheinigte, lächelte ihn briet an und wünschte wie gewohnt einen guten Flug, als er plötzlich hörte wie jemand seinen Namen rief......... Princess war kurz davor, loszuheulen. Sie fühlte sich unendlich allein und eingeschlossen, Schweiß rann ihre Schläfen hinab und ihr Kopf schmerzte so sehr, dass sie für eine Aspirin gemordet hätte. Doch kaum war der Schmerz vergangen machte sich wieder die grausame Angst bemerkbar. Ihr Kehle war wie zugeschnürt, ihr Herz raste und ihre Finger zitterten unter den weißen Samthandschuhen. Sie wollte das alles nicht, sie konnte das alles nicht, sie wollte verdammt noch mal einfach hier raus. Doch dazu würde es nie kommen, das wußte sie so sicher wie nur sonst was. Hinter ihr erstreckte sich der lange Gang der Silent Möbius Cathedral, der mit rotem Samt ausgelegt war und von dem die zig Sitzbänke ausgingen, in denen nun hunderte Menschen saßen und sie anstarrten wie ein Tier im Zoo. Princess wusste, dass auch ihre Eltern irgendwo dort saßen, und die von God. Auch Doc und ihre Mutter waren da und so ziemlich alle Königshäuser und Adelsfamilien des Ostens sowie des Westens. Alle trugen sie teure Anzüge und wunderschöne Kleider, überall raschelten wertvolle Ketten und an jedem Finger glänzten unschätzbare Ringe. Alles war am glitzern und funkeln und alle waren am lächeln. Teils weil sie Hochzeiten generell so rührend fanden, teils, weil sie es für angemessen hielten und teils, weil sie es nicht anders gelernt hatten. Alle lächelten, außer der Braut, die vorne vor dem Altar stand, in ihrem bauschigen, elendig langen und atemberaubend hinreißenden Kleid, direkt neben ihrem zukünftigen Gatten und mit dem Blick gen Boden gerichtet. Ihre Atmung ging stockend und noch immer zitterte sie am ganzen Leib. Das Kleid kratzte und ihr war unheimlich schlecht. Fast glaubte sie, sich hier und jetzt auf die Füße des Priesters übergeben zu müssen. Doch sie beherrschte sich und zwang sich auf den alten Mann im schwarzen Kostüm zu achten, der jetzt an God gewandt, die entscheidende Frage stellte. "Und God Edogawa. Willst du, die hier anwesende Princess Fujijama, zur Frau nehmen, sie lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, für sie sorgen und sie behüten vor allem Bösen, bis , dass der Tod euch scheidet?", fragte er wichtig und mit herrlich hinziehenden Pausen. Einige Frauen schluchzten verzückte und schneuzten in ihre Taschentücher. God warf ihr einen stechenden Blick zu und grinste so breit, dass es unnatürlich aussah, strich sich eine lange, blonde, fettige Haarsträhne aus der Stirn und ergriff Princess' Hand und drückte sie so fest, dass er sie fast brach. "Ja, ich will!" Princess hätte fast aufgeschrien, so tat es weh, doch erneut zwang sie sich die Klappe zu halten und blickte dem Priester unter ihrem Schleier ängstlich entgegen. >Bitte, das ist nur ein Alptraum, sonst nichts, nur ein Alptraum< Von wegen. Für einen Alptraum war es ziemlich real. "Und willst du, Princess Fujijama, den hier anwesenden God Edogawa zu deinem Mann nehmen, ihn lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, für ihn sorgen und ihn beschützen vor allem Bösen bis dass der Tod euch scheidet?" Das war sie also, die alles entscheidende Frage. Die Frage, vor der sie sich so lange gefürchtet hatte, vor der sie so sehr versucht hatte, davon zu laufen, umsonst. So oder so hatte sie sich ihr stellen müssen. Hilfesuchend sah sie sich um, sah den alten Mann vor ihr durchdringend an, wandte sich an Mijjiro, die etwas hinter ihr stand und dann an Gods Trauzeugen, einen Typen, den sie nicht kannte, der aber früher mit ihm zusammen zur Schule gegangen war und mit dem er jetzt immer zum Jagen fuhr, und schließlich sah sie ihrem Ehemann in die Augen. Wieder war es ein stechender Blick und er bohrte sich in sie hinein, nahm ihr jedes Gefühl und ließ sie zittern, ließ ihr die Knie weich werden, vor lauter Furcht. Pflichtbewußt öffnete sie den Mund, doch als sie sprechen wollte, kam nichts raus. Wieder versuchte sie es, und wieder.........nichts. Hinter fingen die ersten Leute an, zu flüstern und ungeduldig rumzurutschen. Princess konnte ihre Mutter vor dem geistigen Auge sehen, wie sie sich in die Lehne der Bank krallte und das Holz mit ihren Fingernägeln in Streifen schnitt. Und in all ihrer Panik machte sie einen riesigen Fehler. Sie flüchtete sich in ihre Traumwelt. Plötzlich waren alle weg, nur noch ihre Freunde saßen hinter ihr, Doc, Tiger, Präsident, sie alle waren da und trugen ihre normalen Klamotten, keine teuren Anzüge und Kleider. Und als sie neben sich sah, hätte sie vor Freude fast geweint. Da stand Boss. Zwar in Jeans und dunklem Hemd, aber er stand da und lächelte sie an, wie nur er es konnte. Und alle Angst war wie weggeblasen. Glücklich sah sie dem Priester entgegen und öffnete erneut den Mund. "Ja, ich will!" Noch in der selben Sekunde hätte sie am liebsten geschrien, gekreischt, irgend etwas kaputt geschlagen oder zertrümmert, doch da wurde sie auch schon herumgedreht und der Schleier von ihrem Gesicht gehoben. Wie dumm war sie eigentlich?? Hatte sie doch geglaubt, Boss neben ihr zu haben, dabei war es God, die ganze Zeit über, der ihr sicher zulächelte und sie wußte plötzlich ganz genau, was er vorhatte. Er wollte sie küssen! Seltsamerweise fiel es ihr jetzt überraschend leicht, sich zu weigern. "Nein!.......Nicht, ich....will nicht!", rief sie und ging ein paar Schritte taumelnd zurück. Gods Blick wurde dunkler. "Was?! Komm gefälligst her, du bist meine Frau, verdammt noch mal!" Princess wandte sich um, um wegzurennen, doch er packte sie am Handgelenk und zerrte sie zurück. "Ich hab gesagt, du bleibst hier, kapiert, du dumme Gans! Wenn ich etwas sage, ist es deine Pflicht, dass zu tun, merk dir das!" Damit schlug er sie mitten ins Gesicht, sodass sie der Länge nach hinfiel und erschrocken anfing zu Schluchzen. >Warum hilft mir keiner?" Niemand war aufgestanden, niemand sprang von seinem Platz um ihr zu helfen. Alle starrten leer zum Altar und taten so, als wäre nichts gewesen. "Und jetzt gib mir endlich einen Kuss, du blöde Kuh!", befahl er schreiend und kam auf sie zu. Princess stand hastig auf und rannte den Gang entlang, dem Ausgang entgegen. God war erstaunlich schnell und holte sie fast ein, als sie abermals hinfiel und er über sie stolperte. Panisch rappelte sie sich wieder hoch, rannte weiter, er packte sie am Fußknöchel und schmiss sie wieder hin. "Ich sagte, du bleibst hier!" "Lass mich in Ruhe, du Arschloch, lass mich!", schrie sie zurück und riß sich den Schleier vom Kopf, stand auf und rannte wieder den Gang runter, God war wieder dicht auf. Sie konnte den Atem schon auf ihrer Haut spüren, als sie sich gegen die schwere Holztür warf und in die frische Tagesluft stürmte, die sie sogleich umfing. Doch sie rannte Weiter, überquerte den Fußgängerweg, rempelte irgendwelche Passanten an und stolperte abermals. Dann war sie plötzlich mitten auf der Straße und sah wie ein großer schwarzer Geländewagen auf sie zuraste. Zum Ausweichen fehlte die Zeit und so hielt sie die Arme schützend vor das Gesicht und schrie. Sie fühlte schon die kalte Motorhaube, als sie mit einem Ruck zur Seite gerissen wurde. Dann knallte es ohrenbetäubend und der Geruch nach Feuer stach ihr in die Nase. Unsicher öffnete sie die Augen und konnte nicht glauben, was sie sah. Der schwarze Geländewagen war in einen Kleintransporter gerast und explodiert, ein gigantischer Feuerball schwoll gen Himmel an und Rauch stieg in riesigen Säulen empor. Doch direkt über ihr war das besorgte Gesicht des Menschen, den sie von allen am wenigsten erwartet hatte. Boss! "Ist dir was passiert?", fragte er. Zum Antworten blieb keine Zeit und auch der Moment unendlichen Glücks und Erleichterung blieb nur kurz in ihren Gliedern, denn da brauste schon ein dunkelroter Golf herbei und hielt genau auf sie zu. Boss riss sie hoch und rannte mit ihr auf die anderer Straßenseite, der Golf scherte aus und rammte das brennende Wrack des Kleintransporters, legte sich auf die Seite und schlitterte die Straße entlang, was ein gelbes Taxi dazu veranlaßte nach links auszuweichen und auf einen kleinen MiniCooper aufzufahren, der noch hatte bremsen können und in hohem Bogen durch die Luft zu fliegen, sich in der Luft zu drehen und auf dem Dach landend direkt neben God aufzuschlagen, der sich zur Seite warf und knapp mit dem Leben davon kam. Princess erwischte sich dabei, sich zu wünschen, der Wagen hätte ihn getroffen. Doch er kam sehr lebendig wieder auf die Beine und stürmte auf sie und Boss zu. Sein Gesicht wurde noch dunkler, als er seinen ewigen Feind erkannte. "Lass deine Griffel von ihr, sie ist meine Frau!", brüllte er und kam immer näher. Princess rannte einfach los und hoffte es irgendwie zu schaffen. Die Straße war breit und von überall kamen Autos und Passanten herbei. Die meisten bremsten und das Quietschen ihrer Reifen und der Geruch nach verbranntem Gummi war kaum noch auszuhalten. Sie hatte fast die sichere Fußgängerzone erreicht, als sie sich umdrehte und erschrocken stehenblieb. God hatte Boss eingeholt und prügelte auf ihn ein. Und was wohl noch schlimmer. Ein blauer Van hielt genau auf die beiden zu! "Schnell!! Haut da ab!!", brüllte sie und winkte kräftig, doch es war unmöglich gegen den Lärm anzukommen. So rannte sie zurück und betete, dass sie es noch schaffen würde........sie betete umsonst. Der Van bremste, doch es war zu spät. Beide wurden sie mit einem brutalen Ruck auf die Motorhaube geschleudert, prallten gegen die Windschutzscheibe, flogen über das Dach und schlugen hart auf dem Asphalt hinter dem Van auf. Princess blieb erschrocken stehen und konnte es nicht glauben, wollte es nicht glauben, rannte dann los und kniete sich neben Boss, der auf dem Rücken lag und Blut spuckte. Sein Arm und seine Beine schienen gebrochen, seine Stirn war aufgeschlagen, aus den Ohren und der Nase floss ebenfalls Blut. God ging es nicht sehr viel besser. "Boss, spricht mit mir!", flüsterte sie stockend und von Tränen verschluckt und nahm den zerschundenen Körper in ihre Arme. Man sah. das es ihn schmerzte sich zu bewegen. Dennoch sah er sie an und hob eine Hand, um sie an ihre Wange zu legen. "Princess........ich....." Seine Augen waren noch immer so blau, so stark und unergründlich und dennoch, als sie erloschen und seine Hand niedersank, waren sie mit Tränen gefüllt. Tränen, die nun Princess über die Wangen liefen. "Nein!.......Nein!!......", rief sie und drückte den leblosen Körper fest an sich. Das durfte nicht sein, das war so unfair!! Al sie aufblickte, sah sie seltsamerweise dass der Van noch immer dicht neben ihr stand. Der Fahrer war ausgestiegen und so irreal es auch war in diesem Augenblick, sie erkannte, dass das ÖL auslief und eine dünne Rinne bildete, die die Straße hinablief, genau auf das brennende Wrack des Geländewagens zu!! Als wäre es der Gedanke gewesen, der es entfachte, schoss die Flamme plötzlich los und erreichte den Van schneller, als Princess es gedacht hätte. Und das letzte, was sie dachte, bevor der blaue Wagen in die Luft flog und sie mit sich riss, war, dass sie froh war, neben Boss zu sterben und nicht neben God......... Schweißgebadet wachte sie auch und blickte sich panisch um, fasste sich unbewußt an die Stirn und wischte sich Schweißperlen ab. Neben ihr bewegte sich etwas. "Was ist denn?? Hattest du einen Alptraum?", fragte Boss und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Princess hörte ihn erst gar nicht, dann schüttelte sie den Kopf und sah sich noch mal um. Kein Zweifel, sie war im Flugzeug, saß immer noch neben Boss in der zweiten Klasse und war mit ihm auf dem Weg nach Alexandria. "Nein, nein.......ich hab bloß ein wenig Flugangst.", log sie und kuschelte sich in seine Umarmung. "Du brauchst keine Angst haben. Ich pass auf dich auf.", flüsterte er liebevoll und küsste sie auf die Stirn, ehe er seinen Kopf auf ihren legte und etwas aus seinem Rucksack zog, den er auf seinem Schoß liegen hatte. Es war ein Discman. "Hier? Willst du ein wenig Musik hören. Der Flug dauert noch drei Stunden.", sagte er und lächelte sie an. Princess nahm das Gerät, klappt das Tablett am Sitz ihres Vordermanns herunter und legte ihn darauf. "Klar, aber nur, wenn du nicht wieder einnickst.", sagte sie und grinste zurück. Dann steckte sie die Ohrstöpsel in ihre Ohren und lehnte sich zurück, während eine nette Melodie erklang. Es war richtig gewesen, hierher zu kommen. Gleich nachdem sie den Brief gelesen hatte, hatte sie sich umgezogen, eine kleine Tasche zusammengepackt und war mit Chiaki zum Flughafen gefahren und dort hatte sie ihn noch im letzten Moment erwischt. Eine junge Frau und ein kleines blondes Mädchen mit Zöpfen hatten ihr nach Anfrage gesagt, wohin er gegangen war und dann hatte sie ihn schließlich im Gangway 6c gefunden. Es war ihr egal, was ihre Eltern, was God oder was die Welt sagen und machen würde, wenn sie wußten, dass die weg war, es war ihr einfach egal. Davon hatte sie auch Boss überzeugen können und so saß sie nun hier in seinen Armen, hörte Musik und schloss die Augen mit der Gewissheit nicht wieder diesen schlimmen Traum zu haben und blickte Ägypten freudig entgegen. Zwar nicht ihr Lieblingsland.........aber die Sphinx und die Pyramiden hatte sie immer schon mal sehen wollen......... owari Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)