The Way of Light and Shadow von abgemeldet (Part I - The Legend of the Templar) ================================================================================ Kapitel 10: Christmas --------------------- Titel: The Legend of the Templar Kapitel: 10/? Disclaimer: Mit dieser etwas längeren Geschichte möchte ich kein Geld machen. Das gesamte Harry Potter Universum gehört Joanne K. Rowling. Alicia und Co. gehören mir und meiner Freundin Jule, die mich bei dieser Fanfic unterstützt hat und Mitentwicklerin der Story ist. Genre: Action, Epik, Romanze .... eigentlich so alles Inhalt: Im dritten Jahr Harrys tauchen in Hogwarts zwölf Jugendliche auf, die den Schulalltag gehörig aufwirbeln. Sie alle scheint ein düsteres Geheimnis zu umgeben: Immer wieder geschehen seltsame Ereignisse, die in direktem Zusammenhang mit den Neuankömmlingen zu stehen scheinen... Doch auch der wiedererwachte Lord Voldemort bleibt nicht untätig, denn er kommt einem uralten Geheimnis auf die Spur, das älter ist, als Hogwarts selbst. Kann das Geheimnis der Slytherin Alicia Shannon Morrow dem armen Harry vielleicht helfen? Was hat die schüchterne Gryffindor Donnar Wallerstorm damit zu tun? Und werden sie in der Lage sein, dem dunklen Lord Paroli zu bieten? Oder wird die Welt in Dunkelheit versinken? Hallöchen ihr da draußen!! Das zehnte Chappi is das, bin grad auch richtig stolz auf mich. Hat ein wenig länger gedauert aber immerhin isses da :P Chapter Ten – Christmas – Weihnachten Bereits am Tag darauf begannen die ersten Ordensmitglieder wieder abzureisen. Grundsätzlich tat es Alicia in der Seele gut, sie alle verschwinden zu sehn, doch das bedeutete auch, dass sie Olliver für einige Zeit nicht träfe. Da auch ihre Familie bald wieder zurück nach Maine gehen würde, hoffte sie damit klar zu kommen. Und eigentlich war es so viel besser, denn zuhause konnte sie viel ungestörter mit ihrem besten Freund umgehen. Zu ihrer Freude gaben ihr ihre alten Freunde in Orsus einen gebührenden Empfang und mit ihnen versank die Slytherin schließlich auch im Weihnachtsstress. Mal als Familie oder auch einzeln oder aber mit Freunden machten sich die drei Morrowtöchter auf, die Präsente für ihre Lieben zu erwerben. Meist zog Alicia mit Olliver los, nahm jedoch oftmals Izzy und Sam mit, zwei ihrer besten Freundinnen. Dies hatte zur Folge, dass auch Sams Zwillingsbruder sie oftmals begleitete. Sam und Sam, Samantha und Samuel, waren es, die auch den nötigen Humor in die Kaufmarathons einbrachten. Meist blieb die gesamte Gruppe stehen und lachte über irgendwelche doch recht dummen Geschenkideen. Besonders die Mall’s der Muggel waren festlich geschmückt und wurden dadurch zu einem wahren Paradies für die Jugendlichen. Natürlichen kamen auch die magischen Einkaufszentren nicht zu kurz. Gerade in diesen waren sie nicht mehr zu stoppen und nach bereits einer Woche waren sie bei den Händlern gefürchtet. Dies schien sie alle recht wenig zu stören, ganz im Gegenteil genossen sie es sehr und nutzten ihre beinahe Immunität vor dem Gesetz gnadenlos aus. Der eigentliche Weihnachtsstress wurde so viel eher zu einem Weihnachtsspaß und mithilfe ihrer Freunde gelang es der Slytherin recht bald, alle Geschenke zusammen zu bekommen. Zugegebenermaßen wurde das Fest selbst noch sehr viel schöner. Auch mit ihrer Familie kam sie erstaunlich gut klar, was in Anbetracht der Umstände doch nicht selbstverständlich gewesen war. Natürlich verhielt ihr Vater sich noch immer etwas unterkühlt, allerdings sagte er nichts und schien ausnahmsweise auch einmal das Fest der Liebe zu genießen. Am Morgen des 25. schlichen sich die drei Morrowmädchen hinunter in das große Wohnzimmer und begannen dort begeistert ihre Geschenke in aller Frühe auszupacken. Auch als ihre zwischenzeitlich aufgewachte Mutter sich in den Türrahmen stellte, war dies nichts, was die Drei von ihren Überraschungen ablenken konnte. „Sie nur, ein „magischer Haarreifen, der bestimmt jeden Blick auf sich zieht...und auf die Trägerin“...du bist unmöglich, Alicia.“, rief Jaqueline gerade aus und umarmte ihre Schwester stürmisch. Nicht lange und die nächste Umarmung stand an von seitens Lillian. „Bei Merlins Unterhosen...das sind Karten für das Konzert von Chez Brennan!! Wo hast du die her? Das war doch schon längst ausverkauft?“, fragte die Jüngste mich vor Unglaube aber auch unglaublicher Freude schwankender Stimme. „Was heißt hier du-“ „Wir-“ „Haben die Karten-“ „Gemeinsam gekauft.“ Augenblicklich fiel Lillian den beiden in die Arme. „Ihr seid der Hammer.“ „Naja....“, meinte Alicia leicht verlegen, „eigentlich war es Jaquelines Idee. Ich habe ihr lediglich ein wenig geholfen.“ „Ach Quatsch.“, rief diese aus. „Wenn du mir nicht immer auf die Pelle gerückt wärst und alles organisiert hättest, wäre es bei einer tollen Idee geblieben. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft.“ Jetzt erst hielten die beiden inne und realisierten, was sie eben gesagt hatten. Verwirrte Blicke blieben aneinander hängen und erst Lillian, die beiden durch die Haare wuschelte, löste die Spannung. „Wenn ihr zusammenhalten, könnt ihr so viel erreichen...Dummköpfe.“, murmelte sie und zog erneut beide Schwestern in eine liebevolle Umarmung. Phenea, die das Ganze wohlwollend betrachtet hatte, unterdrückte ein Glucksen. Es war erstaunlich, wie sehr das Fest der Liebe ihre drei Mädchen zusammenbrachte. Das einzige, was ihre Freude trübte, war der Gedanke, dass in ihrem Alter, junge Mädchen noch keine solchen Probleme haben sollten... Nach einiger Zeit machte sie sich mit einem Räuspern bemerkbar und wurde laut in die Zeremonie des Auspackens einbezogen. So verging der Vormittag, der in einem fantastischen Weihnachtsgelage endete. Thomas und Phenea hatten ihre Freunde und Nachbarn eingeladen. Die Lovelace brachten auch gleich Olliver und Gabriel mit, sodass auch die jüngere Generation Gesprächs- und Spielpartner hatte. Nachmittags gab es einen Weihnachtsspaziergang, der jedoch in zwei Gruppen geteilt werden musste, da es sonst zu viele Spazierende auf einmal gegeben hätte. Natürlich schmuggelten sich auch hier Olliver und Gabe zu den Mädchen und zu fünft blieben sie letzten Endes auf einer schneeweißen Wiese, wo sie sich eine zu Teil doch recht unfaire Schneeballschlacht leisteten. Denn gegen die beiden Lovelacejungen hatten die drei Morrowmädchen keinerlei Chance. Erst als sie begannen, zu mogeln und kleine Zaubertricks zu benutzen, schien das Blatt sich zu wenden. Doch als die beiden Jungen davon Wind bekamen, gab es eine eiskalte Abrechnung, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Schlacht mit dem weißen Puder wurde immer gnadenloser, aber die zurückkehrenden Erwachsenen erlösten die in der Klemme steckenden Mädchen. Nach dem dann doch wieder langweiligem Kaffeetrinken setzten sie sich erneut zusammen, diesmal jedoch um Spiele zu spielen. Und hier hatte Lillian die Nase vorn. Ob Koboldstein oder Zauberermonopoly, die Jüngste war immer die mehr oder weniger strahlende Siegerin. „Och, nicht schon wieder...“, stöhnte Gabriel, als er beim Zauberermonopoly sein letztes Geld, samt seiner beiden übrig gebliebenen Straßen, der breit grinsenden Hogwartsschülerin hinüber schob. „Ach, jetzt hab dich nich so...is’ doch nur ein Spiel“, entgegnete Lillian und schenkte ihm ein blendendes Lächeln. Der Dunkelblonde grummelte nur vor sich hin und ergab sich seinem Schicksal. Die jüngste Morrowtochter gewann noch zwei weitere Runden, ehe sie von Phenea unterbrochen wurden, mit der Nachricht, dass das Dinner angerichtet sei. Selbiges wurde noch außerordentlich gemütlich, da die meisten Gäste zwischen Kaffeetrinken und Dinner sich wieder verabschiedet hatten, und so die letzte Mahlzeit des Tages nur in kleinem Kreise gehalten wurde. Das Licht vieler schwebender Kerzen, die einen sanften Geruch nach Bratapfel aussandten, gab dem ganzen noch einen romantischen und zugleich weihnachtlichen Hauch. Eine solch angenehme festliche Stimmung konnte jedoch nicht die ganzen Tage über gehalten werden. Bereits zum Jahresende kam es zwischen Alicia und ihrem Vater zu einigen Meinungsverschiedenheiten. Glücklicherweise jedoch, hielt Jaqueline sich aus allem heraus und schaffte es so, das relativ gute Verhältnis zu ihrer Schwester vorerst zu wahren. Silvester selbst, das wieder in besonders großem Kreise, bei den Lovelace gefeiert wurde, stand demnach unter keinem guten Stern. Den gesamten Tag hatte die Stimmung gebrodelt und war schließlich bei der Party eskaliert. In einem kleinen Nebenzimmer sah Alicia sich mal wieder mit ihrem wütenden Vater konfrontiert und durfte das Zimmer, aufgrund einiger absichtlich gesprochener Worte, mit einer geröteten Wange verlassen. Den Rest der Nacht schmollte sie auf Ollivers Dachterrasse gemeinsam mit ihrem besten Freund. Nur zu zweit stießen sie schließlich unter dem magischen Feuerwerk auf das neue Jahr an. Ein Jahr, das noch so einige Wendungen bringen würde... ************* Ihre Koffer standen bereits gepackt in der Einganshalle, als die drei Schwestern noch einmal auf ihre Zimmer gingen. Ihre Eltern würden ein paar Tage später nachreisen; die Mädchen sollten Zeit für sich selbst haben, um sich auf die Schule vorzubereiten. Das war die offizielle Version. Alicia wusste, dass eine Versammlung des Ordens anstand. Offensichtlich war sie wieder einmal eines der Hauptthemen, sonst hätte man ihr, als bereits geweihte Priesterin, eine Einladung geschickt. Sie hatte jedoch keine erhalten und ihrer Rückkehr nach England stand somit nichts mehr im Wege. „Im Grunde genommen, freust du dich doch.“, murmelte Olliver ihr zu. Mit ineinander verschränkten Händen standen sie in ihrem Zimmer und beobachteten durch das Fenster die Möwen, die sich schon seit dem Morgengrauen am Ufer und in den Lüften darüber tummelten. Die Schwarzhaarige blieb stumm, was den Braunhaarigen zu einem Seufzen veranlasste. „Die See ist stürmig. Sieht nach Regen aus.“, wisperte er leise. „Ich wünschte du könntest mit mir kommen.“, erklärte Alicia mit belegter Stimme. Sie wandte sich ihm zu und ihre unruhigen Augen blickten in die seinen. Er verstand die wortlose Botschaft und zog sie sanft in seine Arme. „Vermutlich weißt du am besten, dass mir weder der Orden noch dein Vater dies erlauben würden. Und außerdem...meine gesamte Familie lebt hier. Und ich bezweifle, dass sie urplötzlich beschließen nach England zu gehen, immerhin haben wir hier unseren Laden.“ „Ich will aber, dass du kommst“, nuschelte sie an seiner Schulter, was seine Augen warm aufleuchten ließ. „Glaub mir Kleines, nichts läge mir näher am Herzen als bei dir bleiben zu können...“, er schob sie auf Armlänge und studierte ihre Gesichtszüge, „Aber leider sind mir bei dieser Sache die Hände gebunden. Es steht mir einfach nicht zu, eine derartige Bitte vorzubringen.“ Sie lehnte sich wieder an hin, mit dem Kopf zur See gewandt und spürte wie auch er sein Haupt an das ihre lehnte. „Trotzdem...würde ich sie gerne einmal kennen lernen.“ Alicia zog fragend die Augenbrauen hoch, bis sie merkte, dass er dies nicht sehen konnte. „Wen?“ „Die Person, die das Schicksal als deinen Partner auserkoren hat. Dein Band nach England ist bedeutend stärker geworden. Du musst diesen jemand also nicht nur kennen gelernt haben, sondern ihm oder ihr auch schon nahe gekommen sein. Hab ich nicht recht?“ Die Schwarzhaarige war froh, dass er ihr errötendes Gesicht nicht erkannte. „Sie heißt Donnar.“ „...?“ „...Wallerstorm. Donnar Wallerstorm. Und sie ist eine Gryffindor. Du musst sie unbedingt einmal treffen...irgendwann...bestimmt...“ Und beide vielen wieder zurück in ihre bedrückte Stimmung. Ihre Gedanken kreisten um dasselbe Thema. Beide hatten sie denselben Traum, der ihnen so absolut hoffnungslos und verzweifelt erschien. „Eines Tages...“, begann der Braunhaarige nach einiger Zeit „werden wir hier stehen und der aufgehenden Sonne entgegenblicken...und wir...wir werden frei sein.“ „Was sagt es nur über uns und den Orden aus, wenn dies unser innigster Wunsch ist?“, seufzte das Mädchen Eine ganze Weile noch standen sie versunken vor dem Fenster, ehe es zaghaft an der Tür klopfte und Lillian durch den Türspalt lugte. Automatisch rückten sie voneinander weg. „Jaqueline wartet schon. Kommst du?“ Olliver beugte sich wieder vor und küsste ihr sacht auf die Stirn. „Viel Glück“, wisperte er. „Du auch“, entgegnete sie und drehte sich zu ihrer Schwester. Schweigend gingen die beiden in die Eingangshalle, in welcher ihre Familie bereits wartete. „Wir warten bereits seit fünf Minuten. Was hat dich aufgehalten? Olliver?“, wurde sie sogleich unwirsch von ihrem Vater angeblafft. Dies beeindruckte sie keineswegs. Ihn nicht beachtend ging sie zu Jaqueline, die bei den Koffern stand und zwischen ihrer Schwester und ihrem Vater mit gerunzelter Stirn hin und her blickte. „Nein, ich hatte vergessen die Fenster zu schließen.“ „Das hätten die Hauselfen machen können.“ „Ich wollte es aber selber tun“, erwiderte Alicia etwas patzig und warf ihrem Vater einen kühlen Blick zu. „Werd’ nicht frech mein Fräulein. Vergiss nicht mit wem du sprichst!“, ermahnte er sie. „Als könnte ich das-“ „Tut mir Leid, dass ich euch unterbreche, aber Vater, Alicia, wir müssen los.“ Mit ausdruckslosem Gesicht und neutraler Stimme war Jaqueline zwischen die beiden gegangen, denn sie wusste, dass das Familienoberhaupt schon seit Beginn der Ferien gereizt gewesen war und auch der leichte Spott mit dem sich Alicias Stimme zu tränken begonnen hatte, war ihr nicht entgangen. Im Augenwinkel bemerkte sie Lillians dankbaren Blick. Nur ihre Mutter sah dem allen mit verschlossenen Gedanken zu. Unbeeindruckt griff sie nach der Taschenuhr, die ihr Vater ihr hinhielt. Sie war silbern und seltsam kühl, trotz der Tatsache, dass der Mann die Uhr schon seit einiger Zeit in den Händen gehabt hatte. Dann drehte die älteste Schwester sich um und wartete bis die anderen beiden nach der lose herunterhängenden Kette griffen. „Manson Castle“ Die drei Mädchen verschwanden und mit einigen Plopps auch ihre Koffer. Drückende Stille kehrte in die Halle ein. Thomas warf seiner Frau einen sowohl düsteren als auch warnenden Blick zu. „Sag mir was du gesehen hast.“ ************* In dem Moment, als die schwarzhaarige Frau durch die Tür trat, lächelte sie. Sie spürte, wie ihre Kräfte ihren Körper fluteten, breitete die Arme aus und ließ sich nach vorne fallen. Doch anstatt den Boden zu beführen, frischte ein plötzlicher Wind in einem der zahlreichen Flure auf und ließ sie fliegen. Übermütig machte sie ein paar Drehungen ehe sie wieder zu Boden sank und die beiden anderen Frauen ansah. „Oh je, Alicia. Du hast echt keine Selbstbeherrschung.“, schüttelte eine erwachsene Jaqueline den Kopf. Eine ebenso ältere Lillian kicherte nur und stieß der anderen ihren Ellenbogen in die Rippen. „Als wenn du besser wärst!“, dann floh sie die Treppe hinauf in Richtung ihres Zimmers. „Wer als Letzter wieder draußen ist, wird Schneemann.“ Die beiden verbliebenen Frauen grinsten sich gehässig an, ehe sie zeitgleich ihre Zauberstäbe zogen und sich mit einem Schwenker in ihren Wintermänteln wieder fanden. Der nächste Schwenker beförderte sie auf die schneebedeckte Terrasse, ein weiterer verstärkte ihre Stimme. „Erste! Damit bist du der Schneemann!“ Beide kugelten sich, als die Jüngste an ihrem Fenster auftauchte und zu fluchen begann. Nur kurze Zeit später waren die drei wieder zusammen und tobten ausgelassen im Schnee... Das Bild verblasste und zurück blieb die Oberfläche der seltsamen Flüssigkeit, mit der das kleine Becken, das mittig in Alicias Zimmer stand, gefüllt war. Seufzend wandte die Schwarzhaarige sich ab und griff nach einem der aufgeschlagenen Bücher, die um sie herum verstreut lagen. Sie las eine Passage und fischte nach einem Blatt Pergament, auf dem sich bereits diverse Notizen drängten. An ihrer Unterlippe knabbernd fügte sie ein paar Worte hinzu, ehe sie sowohl Feder als auch Pergament zurücklegte und sich das Chaos um sie herum besah. Im Radius eines guten Meters lagen gestapelte oder aufgeschlagene Bücher, halb aufgerollte Pergamentrollen, lose Blätter, hastige Notizen, Tabellen und Skizzen. Hier und da fand sich eine bereits abgenutzte Schreibfeder und versteckt unter einigem Papier war auch noch ein fast leeres Tintenfass. Mit gerunzelter Stirn stand sie auf und schwang ihren Zauberstab, woraufhin sich die Blätter von selbst sortierten und zusammen mit den Bücher in die sich öffnenden Schubladen ihres Schreibtisches flogen. Das Tintenfass und die drei Federn legte das Mädchen manuell auf ihren Tisch. Ein Blick auf die Uhr an ihrem Handgelenk verriet ihr, dass es schon bald Zeit für das Abendbrot war und erneut wunderte sie sich, wie sehr sie sich in ihren Recherchen verlieren konnte. Allerdings war dies angemessen, das Rätsel des magischen Spiegels beschäftige sie nun seit Jahren und nur den Ermutigungen ihrer Mutter hatte sie es zu verdanken, dass sie überhaupt soweit gekommen war. Denn eigentlich war dieses Mittel zur Deutung der Wahrheit vollkommen sinnlos. Wie sie herausgefunden hatte, zeigte der Spiegel die Vergangenheit, Gegenwart und manchmal sogar die Zukunft, doch auch, sehr zum Leidwesen Alicias, Alternativen. Ein Werkzeug zur Wahrheitslesung, das auch zeigte was sich einst hätte ereignen können, war ihr natürlich alles andere als hilfreich. Dazu kam, dass sie nicht den Orden fragen konnte. Die Kunst der Voraussicht war schon immer so verpönt gewesen, dass, so hatte Alicia von ihrer Mutter erfahren, Kinder mit jener Gabe früher aus dem Orden verstoßen, der Magie beraubt oder sogar getötet worden waren. Die Schwarzhaarige war froh, dass dem nicht mehr so war. Sie umrundete das Bett und ihr Blick fiel auf das steinerne Becken, in welchem noch immer das Wasser glitzerte. Resignierend hob die Schwarzhaarige es hoch und trug es in ihr angrenzendes Badezimmer, wo sie die Flüssigkeit kurzerhand in ihr Waschbecken goss. Zufrieden beobachtete sie, wie alles verschwand. Um sicherzugehen spülte sie noch mal mit Wasser nach, aber auch nur halbherzig. Nach getaner Arbeit kehrte sie in ihr Zimmer zurück. Ein kritischer Blick streifte ihre Armbanduhr ehe sie den Zauberstab schwang, woraufhin das Schloss ihrer Tür kurz aufglühte und sich die Vorhänge vor ihre großen Fenster schoben. Etwas nervös trat sie an ihren mannshohen Spiegel heran. Scheinbar minutenlang starrte sie ihr eigenes Spiegelbild an, ohne dass sich etwas tat. Plötzlich jedoch erfüllte ein Zischen den Raum, ausgehend vom Spiegel. Alicia ihrerseits antwortete mit gezischelten Worten und anstatt in ihr eigenes Antlitz blickte sie nun in eine dunkle, lang gestreckte Halle. Noch etwas zaghaft verringerte sie die Distanz zur glatten Oberfläche. Wieder ertönte das Zischen. ~Komm nur. Komm nur herein in die gute Stube.~ Daraufhin nahm sie all ihren Mut zusammen und berührten mit einer Hand sacht die Oberfläche des Spiegels, Doch anstatt auf Widerstand zu treffen, glitten ihre Finger wie durch eine kalte Flüssigkeit. Ausgehend von ihrer Hand bildeten sich Kreise aus, durch die der sich zeigende Raum leicht verschwamm. ~Komm herein. Ich tue dir nichts.~ Die Augen zusammenkneifend trat sie hindurch und fand sich in der dunkeln Halle wieder. Nun waren auch sämtliche Gegenstände zu sehen, die sich hier versteckten. Einfache, aber hohe Regale waren gefüllt mit Büchern und Gegenständen zu denen Alicia das Becken in ihren Armen stellte. Dann drehte sie sich um ihre eigene Achse und betrachtete ehrfürchtig die Geheimnisse um sie herum. Oh wie gern hätte sie all die ihr unbekannten Bücher gelesen, oder wäre durch die Türen gegangen, die an den Enden der Halle lagen. Doch jedes Mal hatte das Zischen sie gewarnt und aufgehalten. Es sei ‚noch nicht die rechte Zeit’ gewesen. Die Schwarzhaarige seufzte und trat wieder an den Spiegel, der eigentlich so aussah, wie ihr eigener. ~Danke.~ In dem folgenden Zischen hörte sie ein Lachen heraus und ihre Mundwinkel zuckten als sie wieder in ihr Zimmer trat. ~Beehre mich bald wieder.~ Sie drehte sich um, hatte sie doch das Gefühl, dass sie nun beobachtet würde, doch als sie in ihren Spiegel blickte, erkannte sie nur ihr eigenes Bild, das sie neugierig anblickte. Sich immer noch gedanklich mit dem Geschehen beschäftigend, zog sie sich um und machte sich auf den Weg in das Esszimmer. Jaqueline war bereits dort und schob sich gerade eine Gabel mit Salat in den Mund, als sie ihre Schwester eintreten sah. Mit einem knappen Lächeln nickte sie ihrer Schwester zu, ehe sie sich wieder ihrer Vorspeise widmete. Stumm aßen sie beide, auch als Lillian sich dazu gesellte. Letzten Endes war diese es, die das Schweigen brach. „Und, was habt ihr diese Woche so vor?“ Sowohl Jaqueline als auch Alicia blickten mit hochgezogenen Augenbrauen auf. Da die jüngere noch am Kauen war, antwortete zunächst Jaqueline. „Ich hatte vorgehabt, noch einige Bücher durchzuarbeiten und mich mit einigen Klassenkameraden zu treffen. Und sonst....vielleicht machen wir einen Ausflug zur Winkelgasse. Allerdings....“, ein Seitenblick traf Alicia, die im Kauen inne hielt, „...hätte ich auch Lust mir mal diese berüchtigte andere Gasse an zu sehen-“ „Die Nocturngasse?“, unterbrach Lillian sie begeistert. „Da wollte ich auch noch hin, denn Mutter und Vater wollten es ja nicht. Wollen wir nicht alle zusammen?“ Ihr strahlender Blick landete auf Alicia, der es plötzlich schwer viel, zu schlucken. Sie hatte eigentlich was mit ihrer weißmagischen neuen Freundin unternehmen wollen....ein gefährlicher Plan begann sich in ihrem Kopf zu formen. Nachdem sie herunterschluckte, lächelte sie die beiden anderen Mädchen an. „Klar...ich bring vielleicht sogar noch jemanden mit.“ „Supi!“ Nach dem Abendessen schickte Alicia ihrer Freundin sogleich eine Nachricht, allerdings verschwieg sie den Ort ihres Ausflugs. Stattdessen lud sie Donnar nur ein, etwas mit ihren Schwestern zu unternehmen. Noch am selben Abend bekam sie die Zustimmung. ************* Der Schnee begann an jenem Tag allmählich zu schmelzen, zum Unmut vieler Mädchen, die nun durch den Schneematsch laufen mussten. Es sei denn, sie wären wie die drei Morrowmädchen mit Magisch Wasserabweisenden Stiefeln der Lovelace Company ausgestattet gewesen. So hatten die drei automatisch ein Grinsen auf ihren hübschen Gesichtern, während sie vor dem Tropfenden Kessel warteten. „Da ist sie.“, sagte Alicia schließlich und wies auf einen blonden Schopf, der gerade um eine Ecke bog und auf das Wirtshaus zusteuerte. Als die Besitzerin ihrerseits die Schwarzhaarige entdeckte, beschleunigte sie ihre Schritte. „Hey..“ „Hallo Donnar.“ Beide begrüßten sich herzlich und die Gryffindor wurde den anderen beiden Mädchen vorgestellt, welche sie höflich willkommen hießen. Nun machten die Mädels sich gemeinsam auf, um die Winkelgasse unsicher zu machen. Trotz des Wetters waren erstaunlich viele Menschen unterwegs, sodass nich auffiel, wie sie sich immer mehr dem Eingang zur Nocturngasse näherten. Als Jaqueline die anderen dann in das Verbindungsgässchen zog, hisste Donnar auf. „Was denkt ihr wo es hier hin geht?!“ Das unschuldige Grinsen, das sich auf Lillians und Alicias Gesicht breit machte, beunruhigte sie nur noch mehr. „Keine Angst, wir passen auf dich auf“, schmunzelte die Jüngste. „Nein, ihr versteht das nicht!“ Die Blonde wich tiefe Besorgnis zeigend einen Schritt zurück und hob abwehrend ihre Hände. „Ich...ich kann da nicht rein. Nicht dahin.“ „Warum nicht?“, fragte Lillian, noch immer leicht schalkhaft. „Naja, weil....weil...“ Ein Hilfe suchender Blick traf Alicia, die sich ihrer Freundin erbarmte. Kurzerhand zog sie die Gryffindor in eine sanfte Umarmung und flüsterte ihr einige Worte ins Ohr. Augenblicklich nahm Donnar eine gesunde Gesichtsfarbe an, und es war schier unmöglich, sich auf den Inhalt der geflüsterten Botschaft zu konzentrieren, denn in jenem Moment stieg ihr, mal wieder, der Geruch Alicias in die Nase. ‚Apfel...und Weihnachten...’, versank sie in gedanklichen Schwärmereien. Die beiden Arme zogen sie noch etwas fester und selbst durch die dicken Wintermäntel konnte sie die Wärme des anderen Körpers spüren. So war es nicht verwunderlich, dass sie gerade noch die letzten Worte der Schwarzhaarigen aufschnappte. „...hast du mir überhaupt zugehört, meine kleine Donnar?“ Ihre Wangen nahmen wenn möglich einen noch dunkleren Ton an, bei ihrer Betitelung. Mehr hauchend als sagend brachte sie ein „Entschuldigung“ hervor und blickte mit etwas Sorge in die grünen Augen ihrer Gegenüber. In denen funkelte es jedoch nur geheimnisvolle und das von Alicia kommende Seufzen klang keineswegs böse. Stattdessen blitzten ihre Smaragde, als sie sich erneut vorbeugte. Nur mit äußerster Selbstbeherrschung schaffte Donnar es, dem ihr in die Nase steigenden Duft zu verdrängen und sich auf die geflüsterten Worte zu konzentrieren. „Mir ist bewusst dass deine Magie an einem solchen Ort auffallen könnte, doch genauso wäre deine Reinheit auch der bestmöglichste Schutz, den wir dort hätten. Und solange wir bei dir sind, wird niemand auf die Idee kommen, dich zu berühren. Und selbst wenn es jemand wagen sollte, ich denke du erinnerst dich daran, was bei unserer ersten Berührung geschah... Und außerdem...wollte ich nicht nur mit meinen Schwestern in diese Gasse gehen. Ich wollte jemanden, dessen Anwesenheit mir gefallen würde. Und meine Wahl fiel auf dich, meine süße Gryffindor.“ Bei den letzten Worten hatten ihre Lippen sanft das Ohrläppchen und die Wange der Blonden berührt, der nun ein wohliger Schauer über den Rücken rann. Wie schon einige Male zuvor raste ihr Puls, ihr Mund war so merkwürdig trocken, dass sie nicht wagte zu schlucken. Die Gänsehaut, die sich kribbelnd auf ihren Armen und auch sonst an ihrem Körper ausbreitete, nahm sie nicht einmal mehr wahr. Die Schwarzhaarige trat wieder auf Armeslänge zurück und lächelte sie warm an. Es brauchte einige Zeit, bis Donnar sich wieder beruhigt hatte, doch nicht lange und die Slytherin griff nach ihrer Hand. Sie hatte wohl ihre Handschuhe ausgezogen, denn noch waren ihre Hände warm und weich. Sanft erwiderte die Blonde den Druck, den die andere Hand ausübte. Hand in Hand gingen die beiden zu den bereits in der Gasse ungeduldig wartenden Schwestern und betraten schließlich gemeinsam die Nocturngasse, bekannt als die Gasse der Schwarzmagier. Und trotzdem hatten sich sowohl Alicia als auch Donnar nie wohler gefühlt. TBC Recht kurz, ich weiß. Fehler dürft ihr behalten. Das Ende war so nicht geplant :P *summt* "All I need for Christmas...is you...." R&R please Leena-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)