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Soldier of Fortune

"As far as I've traveled..."
von

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Dear Brother...

Soldier of Fortune
 

Langsam schlurfte er, die Füße kaum anhebend, durch den Wüstensand.

Die Sohlen seiner Stiefel schienen aus Blei zu sein und sein Hals seiner Umgebung zu gleichen. Unmotiviert schleppte er sich, Schritt für Schritt langsamer, voran.

Er hatte aufgehört, die Tage zu zählen, die er schon erfolglos unterwegs war. Noch immer suchte er nach IHM. Nach dem, der eines Tages einfach verschwand und von dem keiner wusste, wohin er fort gegangen war oder warum er das getan hatte.

Ein tiefes Seufzen.

Eine Erinnerung.

Ein Gedanke.

Wenn er laut anfing, mit ihm zu sprechen, war es fast so, als ob er da wäre… Auch, wenn er nie antwortete.
 

»I have often told you stories about the way, I lived the life of a drifter, waiting for the day…«
 

Oft erzählte er ihm, was er am Tage getan hatte und wo er nach ihm gesucht hatte. Doch er antwortete nicht. Sein Bruder antwortete nicht.

Seine Bleistiefel wurden immer schwerer, als ob noch Gewichte an ihnen hingen. Als ob er etwas Tonnenschweres hinter sich her zog. Eine Last, die auf seiner Seele lag.

Er vermisste ihn.
 

»…when I'd take your hand and sing you songs, then maybe you would say …«
 

Seine Gedanken drifteten wieder ab. Sie warfen sich wieder in das Bett der Erinnerungen und schienen dort ein zu schlafen.

Der Gedanke an ihre gemeinsamen Reisen ließ ihn schwach lächeln. Wie sehr wünschte er sich doch jetzt, in diesem Moment, wie er, sein Bruder, neben ihm herlaufen und wieder über einen schmerzenden Rücken oder schwere Füße klagen würde.

Er würde ihm ins Gesicht sehen und lachen. Er würde sich über das Lachen aufregen. Doch Alphonse wusste genau, dass dieses Wüten nie böse gemeint war. Sein Bruder war nun mal so und das war auch gut so.
 

»…come lay with me ‘n love me…«
 

Wieder merkte er, wie die imaginären Seile, die um seine Knöchel gebunden waren, feste zurrten. Sie schienen darauf zu bestehen, dass er die Last noch immer weiter mit sich durch die Einöde zerrte.

Müde hob er den Kopf und schielte unter der Kapuze seines Mantels hervor, die seinem Kopf etwas Schatten spendete. Sein Blick glitt in die leere Ferne, je weiter sich alles von ihm entfernte, desto verschwommener wurde es.

Angestrengt kniff Alphonse die Augen zusammen. Es sah so aus, als ob dort fern jemand stand. Ja! Dort war jemand. Ein Mensch, der dort stehen geblieben war und sich ihm zuwandte.

Ein kleiner Funken Zuversicht warf ein erleichtertes Lächeln auf sein Gesicht und er rannte, so gut er konnte, auf die Person zu. Seine schweren Füße wurden leichter, doch der weiche Wüstensand versuchte, ihm ein Hindernis zu sein und seine Füße zu schlucken. Aber er wollte nicht aufgeben. Vielleicht war er seinem Ziel viel näher, als er es ahnte!

Langsam aber sicher konnte er immer mehr von der verschwommenen Figur in der Ferne erkennen.

„Ed…?!“

Einen kurzen Augenblick stutze er, doch seine Füße trugen ihn immer schneller auf das Ziel zu, welches sich auf einmal begann, zu entfernen.

Es war sein Bruder! Natürlich war er das! Das lange, blonde Haar, die schlanke, muskulöse Statur, der selbstsichere Stand, die goldgelben Augen, die ehrgeizig aufschauten…

„Nii-san, warte!“
 

»…and I would surely stay.«
 

Verzweifelt streckte der Brünette die Arme nach seinem Bruder aus, doch er konnte ihn einfach nicht erreichen.

Mit einem dumpfen Geräusch landete er der Länge nach im weichen Sand. Er wollte sich hastig wieder aufrappeln und nach Edward rufen, doch als er den Kopf hob, war er fort.

Erschrocken setzte er sich auf und starrte wieder in die leere Ferne.

Er war fort. Weg. Einfach so.

Eine Fata Morgana.

Dabei hatte er ihm doch grade zugelächelt. Er sah aus, als wenn er gleich etwas Aufmunterndes sagen wollte. Als wenn er ihn gleich in die Arme schließen und ihn trösten würde. Als wenn er ihm gleich sagen würde, dass es ihm Leid tat und dass er nie wieder fort gehen würde.

Doch er tat es nicht. Er verschwand einfach wieder.

Dicke, heiße Tränen rollten die Wangen des Jungen runter.

Warum war das Schicksal so gemein zu ihm? Wer quälte ihn denn da nur so?

Er wollte sich festhalten und krallte die Hände in den weichen, heißen Sand, dessen Temperatur durch seine Handschuhe hin brannte, doch er fand keinen Halt.

Warum? Warum nur?

„Gib nicht auf, Al!“

Es war, als wenn der kleine, leichte, unerwartete Aufwind, der seine Kapuze abwarf, die Stimme von Edward zu ihm trug. Diese aufmunternden Worte.

Er wischte sich mit dem Handrücken über die Augen und kniff diese zusammen, um noch einmal in die Ferne zu blicken.

Dort war noch etwas. Es sah aus wie eine Stadt. Sollte das schon Lior sein? War er wirklich schon so weit gewandert?
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

...aaaalso, erstmal danke für's lesen.. *90° verneigung mach*

ich muss hierbei erwähnen, dass ich nur die erste strophe des liedes verwendet habe... refrain etc sind noch in arbeit.

hoffe, es gefällt~
 

edo

dear angel...

~*~
 

Unmotiviert legte er den Stift beiseite.

Es machte keinen Sinn mehr.

Wieso saß er nur den ganzen Tag hier und versuchte, Briefe zu verfassen an einen Menschen, der nicht da war und nie wieder zurückkehren würde?

Er war weg, warum sah er das nicht ein?

Die Kälte kroch ihm in die Knochen und er wickelte die Decke, die um seine Schultern lag, noch enger um sich. Doch es half nicht.

Die Zeit verstrich wie in Zeitlupe, wenn er einfach nur da saß und auf ihn wartete. Doch wenn er in den kaputten Spiegel sah, der an der Wand neben dem Kamin hing, sah er, wie schnell die Zeit nun doch verging.
 

»...But I feel I'm growing older…«
 

Er schien zusehen zu können, wie er immer älter wurde.

Hin und wieder, wenn er etwas länger in den Spiegel sah, konnte er SEIN Gesicht sehen. Edwards Gesicht. Sein kesses Grinsen, wenn er es gewagt hatte, sich über ihn, seinen Vorgesetzten, lustig zu machen.
 

»…and the songs that I have sung, echo in the distance…«
 

Ein mattes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen.

Vorsichtig strich er mit den Fingerspitzen der linken Hand über die Augenklappe, die sein linkes Auge verdeckte. Dieses Auge sah schlimme Sachen. Es hatte Déja-vus. Es erzählte ihm, wie der, auf den er hier wartete, gestorben sei.

Das Lächeln verschwand.

Wie oft hatten ihn die Anfragen seiner Kollegen erreicht, wann er denn endlich zurück an seinen Platz kehren würde. Zum Militär, da, wo er hingehörte und wo man ihn brauchte.
 

»…like the sound of a windmill goin' 'round…«
 

Doch er konnte nicht. Er konnte nicht zurückgehen. Er wollte nicht zurückgehen. Nicht, bis ER zurückgekehrt war. Bis er wusste, dass Alphonse IHN, Edward, gefunden hatte.

Denn nur mit ihm machte all das Sinn.

Erst, wenn er wieder da war, würde er selbst zurück kommen und sein Werk, welches er so lange geplant hatte, beenden und endlich nach ganz oben aufsteigen.

Er hätte dies auch ohne Hindernisse ohne ihn tun können, doch es schien so sinnlos für ihn. Warum sollte er das noch wollen, wenn er nun auch fort war?

Sein einziges Bisschen Motivation war fort.
 

»…I guess I'll always be a soldier of fortune.«
 

Erst starb sein bester Freund…

Doch dann trat dieses Kind aus dem Hintergrund hervor und stachelte ihn dazu an, alles selbst in die Hand zu nehmen und weiter zu machen. Auch, wenn es noch so tat, als ob es ihn hasste, er wusste, es stand ihm bei.

Der Junge hatte ihm bei gestanden.

Edward war immer auf seiner Seite gewesen, auch, wenn es nie so aussah. Sie hassten sich nicht wirklich, sie waren sich nur viel zu ähnlich gewesen.

Damals trafen zwei viel zu ehrgeizige Schlitzohren aufeinander. Nun waren sie Ewigkeiten voneinander entfernt und das eine weinte um das andere, was das andere Tat, wusste niemand.

Es war nicht fair.

Nein, es war einfach nicht fair, ihm sein letztes Bisschen Mut zu nehmen. Niemand konnte Edward ersetzen. Also musste er warten. Warten im tiefen Dunkel, bis der Engel, den man ihm genommen hatte, ihm ein Zeichen gab für seinen Einsatz.
 

~*~
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

so... hier nun das relativ kurze, zweite kapitel...

hope, u like it ;)~
 

~edo

dear brother 2nd~

~*~
 

Er rappelte sich müde auf. Er wusste, dass er es noch schaffen würde. Natürlich. Wenn er in Lior war, konnte er sich stärken, etwas ausruhen und dann weiter ziehen…

Bevor sie ihn fanden und lange Gesichter zogen, weil er wieder erfolglos gewesen war.

Da leben war schon unfair.

Er strich zu Fuß kreuz und quer durch das Land und suchte jeden Quadratzentimeter nach IHM ab und die anderen? Die taten nichts. Sie warteten nur darauf, dass er ihn fand. Sie jammerten auch, dass er fort war, aber sie rührten keinen Finger.
 

»Many times I’ve been a traveller…«
 

Es gab Tage, da saß er, Alphonse, des Nachts vor seinem kleinen Lagerfeuer und warf, das Gesicht schmerzlich verziehend, die Stiefel beiseite, nur um fest zu stellen, dass er sich wieder einmal die Füße blutig gelaufen hatte.

Nach einer Weile war es schon nichts Neues mehr. Es kratzte ihn nicht. Die Schmerzen bei jedem Auftritt wurden Gewohnheit. Auch, jeden Tag eine neue Umgebung um sich zu haben, war Gewohnheit. Jeden Tag andere Menschen zu treffen und sie nach Anhaltspunkten zu fragen, war Gewohnheit.

Alles war Gewohnheit.

Nichts war mehr neu. Nichts noch so fremdes beeindruckte ihn noch.
 

»…I looked for something new…«
 

Das Gefühl, was man eben hat, wenn alles Gewohnheit ist.

Das Gefühl, was man nicht mehr haben kann, weil alle Gefühle weg gehen. Genauso wie sein Bruder. Gehen weg und kommen nicht mehr zurück. Man muss sie suchen.

Nur der Unterschied war da, dass man sie, mit einem kleinen Wenig Aufwand wieder fand. Er kam auch mit großem Aufwand nicht wieder. Oder lag es einfach nur daran, dass Alphonse doch noch nicht Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hatte, sondern es grade mal geschafft hatte, diese an zu hauchen, anstatt sie an zu schieben?

Durch einen kleinen Hauch kam keine Bewegung zustande. Wenn man anschob schon. Er hatte wohl noch nicht angeschoben. Er war sich sicher, dass er das getan hatte, aber vielleicht noch nicht genug?

Ach ja… als Edward noch da war, waren so große Aktionen so einfach…
 

»…in days of old, when nights were cold, I wandered without you…«
 

Wenn er etwas anpackte, lief es immer richtig. Jawohl!

Er war ein verdammt ausgekochtes Schlitzohr, dem keine Gelegenheit durch die Lappen ging, möglichst alles unter einen Hut zu bekommen, jedem Beteiligten etwas Gutes zu tun und sogar dabei seinen Spaß zu haben.

Oft hatte er auch für der Anderen Wohl gelitten, aber es hatte ihm nie etwas ausgemacht. Es störte ihn nie, er hatte nie Angst, vor nichts und wieder nichts!

Ja, er war stark. Stärker, als sie alle zusammen. Wenn er es zum Schluss noch einmal, wie schon damals, gewagt hätte, gegen Mustang an zu treten – er hätte gewonnen. Ja, auch ohne Alchemie – sein reiner Ehrgeiz reichte vollkommen aus!

Dieser so positiv ansteckende Charakter machte so süchtig…

So süchtig, dass niemand ihn mehr vergessen konnte, geschweige denn wollte!

Seufzend schleppe Alphonse Elric sich weiter.

Seine Schritte waren schwerfällig, so wie sein Atem und seine Lunge kämpfte gegen den Druck pochender Schmerzen, die von der trockenen Wüstenluft verursacht wurden.
 

»…But those days I thought my eyes had seen you standing near…«
 

Er erinnerte sich noch einmal zurück an den grade vergangenen Moment. Wo er IHN, seinen Bruder, noch gesehen hatte. Sein freies Lachen. Wo er IHN gehört hatte, seine ihm zusprechende Stimme. Wo ER zum greifen nah war, doch trotzdem unerreichbar.

Und das würde er wohl auch immer bleiben.

Doch Alphonse ließ sich davon nicht beirren.

Ein Lächeln schlich sich auf seine trockenen Lippen, als er sich, zum Schutz vor der knallenden Sonne, die Kapuze wieder über den Kopf warf.

Er würde nie aufgeben, nein! Edward hätte das auch nicht getan! Lieber wäre er gestorben, als die Suche nach seinem kleinen Bruder auf zu geben! Warum sollte genau dieser es dann nicht genau so, wie er tun?
 

»…though blindness is confusing, it shows that you're not here.«
 

Mit schweren Schritten nährte er sich der Stadt, die noch Meilen vor ihm zu liegen schien. Er musste bis dorthin durchhalten! … eine Erfrischung, ja, genau die brauchte er jetzt!

Was hätte Edward in diesem Moment getan?

Nach einem irritierten Blick auf den Boden begann Alphonse zu lachen.

Er hätte ihm wohl die Ohren voll gejammert. Ja, das hätte er gemacht. Aber er wäre trotzdem tapfer weiter gelaufen.

Und was hätte Edward getan, wenn er auch allein gewesen wäre, genau an dieser Stelle in genau diesem Zustand?

Alphonses Blick hob sich zur Sonne und er zog ein kleines Fläschchen hervor. Er schüttelte es kurz. Es war leer. Trotz allem schraubte er es hoffnungsvoll auf und setzte es an den Mund, doch alles, was es hergab, war ein letzter, mitleidiger Tropfen.

Seufzend ließ er es fallen.

Er wollte sich wieder auf die Knie fallen lassen, als ihm ein Gedanke quer, wie ein Blitz, durch den Kopf schoss. Edward hätte nicht aufgegeben!

Kurz entschlossen schlug er die Hände zusammen, um somit einen Bannkreis zu erzeugen, schlug sie auf den Boden und ließ einen tief gegrabenen Brunnen aus dem Sand entstehen, aus dem nach kurzem Beben des Bodens eine breite Wasserfontäne hochschoss.

Erleichtert zog er die Mundwinkel hoch, warf die Kapuze nach hinten und streckte sein Gesicht dem kühlen Nass, welches auf ihn nieder rieselte, entgegen.

Er würde es ja bald geschafft haben.

‚Nii-san, hab Geduld… ich komme!’
 

~*~

Dear Family...

~*~
 

>Now I feel I'm growing older…<
 

‘Ich bin schon so weit gereist… und doch kann ich einfach nicht aus dieser Welt fliehen!’

Immer und immer wieder dachte er sich das.

Seit schon bald zwei Jahren. Zwei verdammten Jahren, die er hier fest hing. Und nichts konnte er tun!

Seufzend fasste er sein langes blondes Haar zu einem Zopf zusammen und warf durch den Spiegel vor sich einen Blick in seine eigenen Augen. Sie hatten sich seit seiner Ankunft hier nicht verändert. Zum Glück nicht. Das hieß, dass er immer noch der Selbe Mensch war. Der Selbe Mensch wie damals, zu Hause.

Zu Hause.

Amestris.

Es war weit entfernt…
 

»…and the songs that I have sung, echo in the distance…«
 

“Edward?”

“Ja?”

Vollkommen aus den Gedanken gerissen wandte der Teenager sich zur Zimmertür um. Sein gegenüber lächelte.

Alphonse.

Aber nicht Alphonse Elric.

Alphonse Heiderich.

Alphonse Heiderich war nicht sein kleiner Bruder.

Aber er sah so aus.

Er hieß so.

Er benahm sich so…

Ein mattes Lächeln schlich sich ins Gesicht des älteren, als er den Jungen, der im Türrahmen stand, betrachtete.

Das Lächeln, mit dem er seines erwiderte, erinnerte ihn noch mehr an seinen jüngeren Bruder.

Wenn Al dieses Alter erreicht hätte, und da war Edward sich sicher, hätte er ganz genau so ausgesehen. Das mattblonde, kurze Haar, die hellen, fröhlichen Augen, der trübe Hautton, das schüchterne Lächeln…

Doch sein Bruder war tot. Ja. Er war gestorben. Er hatte das eigene Leben für das seine gegeben. Er hatte ein weiteres Mal das Tabu gebrochen und ihn, nachdem Envy ihn umgebracht hatte, wieder zum Leben erweckt.
 

»…like the sound of a windmill goin' 'round…«
 

Und genau deswegen war er, Edward, jetzt hier. Hier in dieser ihm so fremden Welt.

Deutschland. Das Land, in dem er jetzt lebte, nannte sich so.

Es erinnerte ihn an seine Heimat.

An Amestris, an Central-City, an Resembool.

Er hatte das Tabu selbst um ein weiteres gebrochen und hatte einfach versucht, seinen jüngeren Bruder, der als tot galt, wieder zurück zu holen und hatte sich selbst dafür gegeben.

Er wusste jetzt, nach zwei Jahren, noch immer nicht, ob es geklappt hatte. Ob Alphonse wieder lebte. Ob er irgendjemandem etwas Gutes getan hatte.

War er überhaupt so viel Wert, dass er nur sich selbst für seinen Bruder geben konnte?

Wer nur er selbst überhaupt genug für einen gleichwertigen tausch gewesen?
 

»…I guess I'll always be a soldier of fortune…«
 

Nein, das konnte er nicht gewesen sein…

Langsam neigte er den Kopf. Sein Blick fiel auf seine rechte Hand. Sie sah so echt aus. So täuschend echt. Doch sie war trotzdem nur ein Automail, überzogen mit einem hellen, hautfarbenen Stoff, der sich wie Haut anfühlen sollte…

Nur, damit die Menschen um ihn nicht erschraken. Nur, damit er kein Krüppel sein musste.

Nein, er hatte nicht den gleichen Wert wie sein Bruder.

Er hatte kein so reines Herz.

Er hatte Menschen umgebracht. Er hatte Regeln missachtet.

Kaltherzig getötet. Greed. Mugerhall.

Er hatte sie umgebracht. Und dabei hatte er das nicht gewollt. Nein… es war keine Absicht!

Aber er hatte es trotzdem getan.

Denn wer einmal tötet, hört nie wieder damit auf…
 

»…Yes, I can hear the sound…«
 

“Edward…?”

Wieder riss die nun etwas besorgt klingende Stimme ihn aus seinen Gedanken.

Ein warmes Lächeln.

Alphonse hielt ihm seinen Mantel hin.

„Komm… wir müssen los.“

„Ja…“

Ein starrer Blick, ein leichtes Nicken.

Langsam zog Edward sich seinen Mantel über und ging an dem Jungen vorbei.

Ja, diese Welt hier war die Strafe für ihn!

Sie war die Strafe dafür, dass er das Tabu, einen Menschen zum Leben erwecken zu wollen, schon wieder gebrochen hatte! Ja… und sein Tauschmittel hatte nicht einmal ansatzweise den richtigen Wert… Nun sollte er dort bleiben.

Ohne Alchemie.

Ohne Mustang.

Ohne Alphonse.
 

»…of a windmill goin' 'round…«
 

Langsam gingen sie die Straßen entlang. Seite an Seite.

Edward spürte Alphonses Blick auf sich lasten.

Der Junge beobachtete ihn Tag für Tag, seit sie sich kannten. Er schien zu versuchen, schlau aus ihm zu werden, jedoch hatte er das nie geschafft.

Leise war das Tuscheln der Leute zu hören…

„Schau da, da ist ja Alphonse!“

„Pass auf, er hat wieder seinen Kumpanen bei sich…“

„Was ist daran so schlimm?“

„Das weißt du nicht? Der Kerl ist ein Verrückter! Er redet ununterbrochen von einer fremden Welt!“

„Was…?“

„Ja… er sagt, er komme von dort und dass er versuchen wird, dorthin zurück zu kehren!“

„Der spinnt doch…“

„Meine Rede… Alphonse hat den armen Irren bald zwei Jahre bei sich wohnen!“

Tapfer schickte der Junge mit dem langen, blonden Pferdeschwanz seinen Blick starr geradeaus und versuchte, das Reden zu ignorieren.

Schon Ewig musste er das mit anhören – nur, weil ihm niemand glaubte! Warum nicht?
 

»…I guess I'll always be…«
 

Eine sanfte Berührung an der Schulter.

Ein mitleidiger Blick.

Ein leises Flüstern.

„Ich glaube dir…“

Alphonse…
 

»…a soldier of fortune…«
 

~*~



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2006-12-10T16:36:21+00:00 10.12.2006 17:36
das ist soo waii ;__;
hast nen tollen style echt mal V__V *nodnod*
kommt mir sogar bekant vor.. hassu noch mehr ffs auf mexx?


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