Before you die von _Nira_ (Der Tod ist nicht das Ende) ================================================================================ Kapitel 1: Sich selbst kennen ----------------------------- Ich weiß nich, aber irgendwie hab ich’s in letzter Zeit so mit meinen Auftragskiller-FFs. Na ja. Sei’s drum. Jetzt könnt ihr euch auf ne neue FF von mir freuen. Das alles spielt mehrere Jahre nach der FF "Zwischen Liebe und Freundschaft – Eine Teamchefin verliebt sich". Was dazwischen passiert ist, wird im Prolog beschrieben. Ich hoffe, dass die FF gut wird ^^ Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen!!! @Animefreak1990: Ja es geht schnell weiter ^^ und zwar hier. Ich wollt bei der anderen ff eigentlich die kapis weiterschreiben, aber die is fertig und dafür geht’s hetzt hier weiter. Ich hoff se gefällt dir Jessica G. Zwei Laute Schüsse ließen die nächtliche Stille erzittern. Mit einem ruhigen und dennoch bedrohlichem Gang ging Jess dem kleineren Jungen hinterher, bevor sie ihm mit einem gekonnten Kopfschuss das Leben aushauchte. Sie war mittlerweile 21 Jahre alt und in den letzten 5 Jahren ihres Lebens war eine Menge passiert. Angefangen damit, dass sie gewissermaßen gezwungen wurde als Auftragskillerin zu arbeiten über den Mord an ihrem ehemaligen Boss bis heute. Als sie 16 war fing alles an: Miena wurde als Druckmittel von der Biovolt gekidnappt und Jess hatte dort bis sie 18 war als Auftragskillerin gearbeitet. Mit 17 nahm sie einen Auftrag allein in die Hand, wobei Alex getötet wurde und sie mit nur zwei Rippenbrüchen davonkam. Dann traf sie eines Nachts, als sie von einem Auftrag zurückkam auf Miena. Das Wiedersehen war ziemlich abenteuerlich, denn Jess erkannte ihre beste Freundin nicht sofort und schoss auf sie. Miena holte sie aus der Klemme raus und Jess erschoss Boris bevor sie sich endgültig von der Biovolt trennte und zur Dark Destiny überlief. Seit dem war sie da und meisterte so ziemlich jeden Auftrag mit Leichtigkeit. Jess ließ sich auf einem Stuhl in der Küche in dem Haus, in dem sie gemordet hatte, nieder. Hier war sie fertig. Und vorerst hatte sie auch nichts zu tun. >Erst halb eins?< dachte Jess verwirrt. Sie hätte nicht gedacht, dass es erst so früh war. Plötzlich hörte sie leise die Treppe kanrzen. Jess nahm ihre schwarze P226, die sie "Black Phoenix" getauft hatte in die Hand und stand leise auf. Sie hatte die Waffe auf die Person gerichtete, die, die Treppe hochkam, als sie ihre Black Phoenix wieder sinken ließ. "Mensch Kai! Erschreck mich doch nicht so!" sagte Jess. "Na, hast du mal wieder das Bedürfnis verspürt Leute umzulegen?" fragte Kai grinsend. "Nein, dieses Mal war’s ein Auftrag“ grinste sie zurück. "Warum bist du eigentlich hier?" "Nur so" erwiderte Kai seufzend. "Jess, Jess... du solltest deiner sadistischen Ader nicht so viel Freilauf lassen; das tut dir nicht gut" meinte Kai nach einer Weile Schweigen. Sie wollte an ihm vorbeilaufen, blieb aber direkt neben ihm stehen. "Ich weiß, dass ich sadistisch bin. Das brauchst du mir nicht zu sagen" sagte sie leise und lächelte leicht, aber teuflisch. Ihre blauen Augen strahlten das krasse Gegenteil von vor 5 Jahren aus: Sie hatten einen kalten und geradezu mörderischen Glanz. Dafür dass sie damals ein mal aufgeschlossen war und auch viel gelacht hatte, konnte man heute nicht mal ansatzweise auch nur Vermuten. "Ich geh dann mal" meinte Jess und ging die Treppe runter. Kai blieb noch eine Weile stehen. Es gefiel ihm offen gestanden überhaupt nicht, dass Jess so kaltblütig war. Klar, als Auftragskiller musste man schon ein gewisses Maß an Kaltblütigkeit und Selbstüberwindung zeigen um überhaupt durchzukommen, aber seine Schwester hatte das echt mit Löffeln gefressen und ließ ihrer Leidenschaft fürs Töten freien Lauf. Er war ja auch nicht viel besser, aber so schlimm wie Jess war er jetzt auch nicht. Nach einigen Minuten riss er sich los und ging. Jess derweil war auf dem Weg zu sich nach Hause und dachte nach. >Die Umstände haben das aus mir gemacht, was ich jetzt bin. Ich kann nichts mehr dran ändern. Ich weiß, dass das einigen überhaupt nicht passt, dass ich so geworden bin< dachte Jess und seufzte. Es war schon verrückt: Man glaubte sich gut zu kennen und alle seine Charakterstärken und –schwächen zu kennen, aber sich selbst kennt keiner gut, selbst die, die es glauben. Das Einsehen der eigenen Schwächen ist manchmal gar nicht so leicht. Jess dachte noch lange über diese Philosophie nach. Es ließ sie nicht los, was damals mit Alex passiert war und sie suchte immer noch die Schuld bei sich, obwohl sie keine Schuld trug. Genau das war ihre Schwäche. >Ach komm... es ist vorbei. Ich hau mich jetzt aufs Ohr, auch wenn ich morgen früh au ausschlafen darf< dachte sie. Kapitel 2: Hier kommt Rika! (Oder: "Jess bekommt die Krise") ------------------------------------------------------------ Ein lautes Kläffen gefolgt von einem jaulen, das Miena nur zu gut kannte, riss sie aus ihrem Schlaf. "Kero" sagte sie verschlafen. Wieder kläffte der junge Husky und zog an der Bettdecke seiner Besitzerin "Kero, lass mich schlafen. Es ist doch erst halb 9" maulte Miena und holte sich ihre Decke wieder. Der schwarzweiße Hund bellte mehrere Male hintereinander laut. Als Miena immer noch keine Anstalten machte, aufzustehen sprang Kero aufs Bett und schleckte der Blondhaarigen im Gesicht rum. "Ist ja gut, ich bin ja wach" sagte Miena schließlich und setzte sich auf. Sie streichelte ihren Hund, bevor dieser vom Bett sprang und die Treppe runterlief. Miena gähnte ein mal herzhaft und stand dann auf. "Der Hund raubt mir noch mal den letzten Nerv" murmelte sie, musste aber trotzdem lächeln, denn sie mochte Kero sehr. Miena ging runter und beim Frühstücken kam Kero mit der Leine im Maul an und sah sie aus einem Dackelblick an. Miena grinste in sich hinein. "Lass mich erst noch essen Kero, dann gehen wir" meinte sie. Kero setzte sich geduldig neben Miena auf den Boden. Miena ging mit Kero spazieren und besuchte anschließend noch Jess. "Ein Glück, dass Mira nicht da ist" grinste Jess. "Ja, deine Katze hätte diesen Besuch nicht überlebt" lachte Miena und streichelte ihrem Hund über den Kopf. "Also, Miena, was treibt dich hier her?" fragte Jess nach einer Weile. "Musst du heut Nacht raus?" stellte Miena die Gegenfrage. Jess schüttelte nur leicht den Kopf. "Erst übermorgen wieder" antwortete die Jüngere. "Kommst du vielleicht rüber?" fragte Miena weiter "Ich muss sogar. Ich glaube meine Black Phoenix hat einen ab. Das Geräusch vom Schuss klingt ganz anders als sonst. Irgendwas stimmt nicht. Ich lass Sören danach mal gucken" erwiderte Jess. "Die hast du doch erst seit 3 Monaten und das Ding war schweineteuer. Die kann doch nicht schon kaputt sein" meinte Miena und runzelte die Stirn. "Also, ich bin auf jeden Fall heute abend da. Was Kai und Tala machen, ist denen überlassen" sagte Jess gelassen. Später am Abend ging Jess rüber zum Hauptquartier und gleich zum Waffenexperten. Sören war gerade mal 14 Jahre alt und hatte mehr Erfahrung mit Waffen und deren Herstellung als sonst jemand der Dark Destiny. "Hey Jess. Warst ja lange nicht mehr hier. Hastn Problem?" fragte Sören gerade heraus. Jess nickte nur leicht. "Meine Black Phoenix macht beim Schießen ein anderes Geräusch als sonst, und ich wollte, dass du danach mal guckst" erklärte sie. "Dann gib se mal her" forderte er sie auf. Wortlos holte Jess ihre Waffe heraus und gab sie dem Jüngeren. Fünf Minuten inspizierte Sören die schwarze Knarre in jedem Winkel. "Ein feiner Riss in der Wand des Laufes verursacht das Geräusch. Wenn du mir 10 Minuten gibst, hab ich das repariert" sagte Sören. Jess nickte. "Wenn du mich suchst, ich bin bei Miena" sagte sie noch, stand auf und ging raus. Miena und Jess redeten über ihre letzten Aufträge – Sören hatte Jess ihre Waffe wiedergebracht – als plötzlich die Tür aufging und ein 17-jähriges Mädchen langen blonden, leicht gelockten Haaren und blau-grünen Augen reinstürmte und die Tür hektisch hinter sich schloss. Jessys Waffe lag auf dem kleinen Tisch und die Blondhaarige sah entsetzt drein. "Nicht noch mehr von denen" sagte sie ängstlich und stürmte wieder raus. Jess und Miena sahen sich verwundert an, bevor auch sie aufstanden. Jess schaffte es gerade so die Blondhaarige am Kragen zu packen, sodass diese notgedrungen stehen bleiben musste. "Jetzt beruhig dich. Ich leg dich schon nicht um" sagte Jess in ihrem üblichen, kalten Tonfall. "Wer bist du überhaupt?" fragte Miena interessiert. "Rika" sagte sie ängstlich. Jess ließ sie wieder los, als sie keinen Widerstand mehr spürte. "Was machst du hier?" fragte Jess weiter. "Ich soll ausgebildet werden zur Auftragskillerin, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das schaffe. Meine Eltern waren auch hier bei der Mafia und jetzt sind die weg – also tot – und ich soll weitermachen" erklärte Rika seufzend. "Ja, ich hab gehört, dass wir ne neue Killerin kriegen" meinte Miena. "Und weißt du schon, wer dich ausbilden soll? Ohne Ausbildung kommst du nicht weit" sagte Jess kühl. Warum beschlich sie das unangenehme Gefühl, dass sie das machen musste? "Du" erwiderte Rika an die Braunhaarige gewandt. "Was?!" platzte es Jess und Miena gleichzeitig raus. "Wenn ich mit der fertig bin, ist das ne Sadistenkillerin" grummelte Jess an Miena gewandt, die einfach nur nickte. Rika sah Jess nur fragend an. Jess und Miena war das nicht entgangen. "Sag mal... hast du schon jemals ne Knarre in der Hand gehabt?" fragte Jess langsam. Rika schüttelte den Kopf. "Schon mal jemanden umgebracht?" fragte Jess weiter. Abermals ein Kopfschütteln. "Na ganz toll" sagte Miena sarkastisch. "Und ich bin mir nicht sicher, ob ich das kann" meinte Rika verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Jess wäre bei diesem Satz am liebsten umgekippt. Was hatte das Mädel da grad gesagt?! Man konnte doch keine Killerin ausbilden lassen, wenn die es nicht über sich brachte einen Menschen zu töten! Na das konnte ja heiter werden... "Also... dann machen wir’s so: Miena? Sei doch so nett und bring Rika auf ein Zimmer. Ich komm erst später hin, weil ich noch mal zu unserem Boss muss" meinte Jess. Miena nickte nur leicht, und lief dann mit Rika los. "Wer ist das überhaupt?" fragte Rika nach einer Weile. "Meine beste Freundin Jess. Aber glaub mir... sie war nicht immer so" antwortete Miena. Rika nickte nur verstehend. "Was ist passiert, dass sie so geworden ist?" löcherte Rika die Ältere weiter. "Frag sie lieber selber danach. Jess mag das nicht, wenn man ihre Geschichte überall rumerzählt, was ich auch durchaus nachvollziehen kann" sagte Miena. Abermals nickte Rika. Der nächste Tag war der Horror für Jess. Am liebsten hätte sie Rika den Hals umgedreht! Es war doch nicht so schwer auf einer Zielscheibe mit einer Waffe genau die Mitte zu treffen. Am frühen Abend kam Jess zu Kai ins Zimmer, wo auch Tala war. Sie setzte sich neben Kai und ließ ihren Kopf auf seine Schulter fallen. "Jungs, erlöst mich" maulte die Jüngere los. "Was isn mit dir los?" fragte Tala überrascht. "Ich bin fertig mit den Nerven" sagte Jess. "Dieses Mädel bringt mich noch mal um den Verstand. Es ist doch nicht so schwer zu schießen, aber die schafft es ja noch nicht mal die Zielscheibe aus 10 Metern Entfernung zu treffen." "Da scheint aber jemand ganz schlechte Laune zu haben" stellte Kai fest. "Schlechte Laune ist noch untertrieben" erwiderte Jess. "Und? Wo hast du die Kleine hingeschickt?" fragte Tala interessiert. "Ich hab ihr gesagt, sie soll jetzt alle 16 Schüsse – also 2 Magazinsladungen – genau in der Mitte der Zielscheibe treffen. Wenn sie auch nur einen daneben hat, dann Gnade ihr Gott!" antwortete sie gereizt. Jess ertrug so einiges. Ob es jetzt nervenaufreibende Fluchtaktionen waren oder es darum ging irgendjemanden umzulegen, der unter Personenschutz stand – alles kein Thema. Aber Rika brachte selbst die gelassenste Russin aus der Fassung – und das sollte bei Jessys Nerven schon was heißen. "Ein Glück, dass ich morgen Nacht wieder raus muss" meinte sie nach einer Weile. Kai grinste frech und schlug dreist vor: "Nimm Rika doch mit" Jess sah ihn ernst an. "Ich würd jeden mitnehmen, außer die! Rika würde mir den ganzen Auftrag vermasseln. Ich nehm sie irgendwann mal mit. In 1 oder 2 Jahren vielleicht. Aber jetzt auf gar keinen Fall. Das wäre ja die Hölle!... Ich geh jetzt erst mal nach ihr gucken. Bis später" erwiderte sie. Als Jess in der Trainingshalle ankam, kam ihr eine über beide Ohren grinsende Rika entgegen. "Alles getroffen" meinte sie. "Gut gemacht" lobte Jess Rika. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Aber umso besser. Da konnte sie sich die Standpauke wenigstens sparen. "Jess?" fragte Rika nach einer Weile. "Was?" kam es schroff zurück. "Tut mir leid, dass ich mich heute so angestellt hab" entschuldigte sich die Blondhaarige. "Ich hoffe, dass du das nicht noch mal machst. Es wäre besser für dich" erwiderte Jess ernst. Rika lief bei diesem Tonfall ein Schauer über den Rücken. >Sind hier denn alle so?< dachte sie verzweifelt. "Mach dir nichts draus. Die ist immer so, wenn sie schlechte Laune hat" meinte Kai, der grad die Tür reinkam. "Du bist doch Jessys älterer Bruder oder?" erkundigte Rika sich. Kai nickte nur leicht. "Was glaubst du hat Jess mit dem Satz: ’Wenn ich mit dir fertig bin, dann bist du eine Sadistenkillerin’ wohl gemeint?" fragte Rika. Dieser Satz von Jess beschäftigte sie ja ungemein, zumal sie nicht wusste, wie sie drauf war und deshalb verstand sie den Sinn nicht direkt. "Wie Jess ihre Opfer tötet, wagst du dir nicht mal in deinen kühnsten Träumen auszumalen. Dir würde der Schrei im Hals stecken bleiben, wenn du das sehen würdest" erwiderte Kai. Rika zog nur fragend die Augenbraue hoch. So schlimm könnte doch keiner Menschen umbringen, dass ihr dabei vor Schreck der Schrei im Hals stecken bleibe würde. Wollte Kai ihr einen Bären aufbinden oder meinte er das ernst? Nun, zugegebenermaßen sah er nicht wie der Typ aus, der Witze über so was riss. Rika schluckte. "Na toll" murmelte sie. Rika übte noch einige Stunden weiter im Schießen, aber alleine, denn sie war ein ziemlicher Tollpatsch und die Gefahr jemanden anzuschießen war doch relativ groß. Spät in der Nacht hörte sie dann endlich auf und ging schlafen. Rika hatte auf jeden Fall in den nächsten Wochen eine anstrengende Zeit vor sich... Kapitel 3: Von Aufträgen, Morddrohungen und anderen Kleinigkeiten ----------------------------------------------------------------- Am nächsten Abend, machte Miena sich auf den Weg zu ihrem nächsten Auftrag. Jess war auch weg, um zu morden. Miena war losgeschickt worden um die Familie eines Anwalts zu liquidieren. Sie konnte sich um Jess jetzt nicht so viele Gedanken machen; sie musste sich auf ihre Sache konzentrieren. Das ging aber leichter, als sie gedacht hatte, denn da sie erst später in der Nacht dorthin kam, erschoss sie ihre ersten beiden Opfer – der Anwalt und seine Frau - eiskalt im Schlaf. Miena hatte sich nicht die Mühe gemacht, einen Schalldämpfer auf ihre Waffe draufzumachen, denn das Haus war relativ abgelegen und da würde das schon keiner hören. Durch die lauten Schüsse wurden auch die drei Kinder wach. Es war ein Mädchen dabei und sie fing an zu schreien, als sie in der Hand der Killerin die silberne Waffe sah. Und sie rannte weg. Die beiden älteren Jungs wollten es mit Miena aufnehmen, doch sie zogen beide den Kürzeren, denn mit den schnellen Reflexen der Blondhaarigen hatten sie echt nicht gerechnet. Den einen erschoss Miena, als er auf sie zukam. Den anderen schickte sie mit einem gekonnten Schlag zu Boden und verpasste ihm einen Schuss durch den Hinterkopf. Während der ganzen Zeit verlor Miena nicht ein Wort – Wieso auch? Dann fiel ihr das kleine Mädchen wieder ein. >Muss ich denn jetzt alles absuchen?< fragte Miena sich genervt. Schien nicht so. Sie hörte ganz leise jemanden weinen und folgte aufmerksam dem Geräusch. Hinter der langen Couch saß die Kleine. Miena ging vor ihr in die Hocke und lehnte ihre Silver Star an die Stirn des Mädchens. "Nein... bitte, ich will meine Schwester finden!" wimmerte sie. Doch die Killerin schenkte dem Kind kein Gehör. Mienas Augen strahlten die pure Kälte aus, während sie der Kleinen mit einem Kopfschuss das Leben aushauchte. Miena richtete sich auf und ging. Hier war sie fertig und sie sah auch keinen Grund mehr, länger hier zu bleiben. Auf dem Weg nach Hause traf sie Tala. "Hi Tala" begrüßte sie ihn. "Und? Wie ist es gelaufen?" erkundigte sich der Rotschopf. "Ohne weitere Probleme" erwiderte Miena. "Nur... dieses eine Mädchen hat mich angefleht, sie am Leben zu lassen, weil sie angeblich ihre Schwester finden wollte" Irgendwie ließ Miena dieses Kind nicht los. Sie sah fast so aus wie Rika, wenn sie sich nicht täuschte. Aber, was soll’s?! Es war vorbei und sich darüber den Kopf zu zerbrechen, war sinnlos. Deshalb ließ Miena die Sache auf sich beruhen. Allerdings sollte der Auftrag noch ein gehöriges Nachspiel haben. Miena ging mit Tala noch mal zum Ausbildungslager, weil er seine Waffe dort vergessen hatte. Die zwei waren drauf und dran zu gehen, als plötzlich eine wutschnaubende Rika mit erhobener Waffe vor ihnen stand und eiskalt Miena ansah. "Äh... Rika? Nimm das Ding runter" sagte Miena. "Du hast meine Schwester umgebracht, glaubst du etwa, das verzeih ich dir?!" erwiderte Rika sauer. >Auch das noch< dachte Miena und verdrehte innerlich die Augen. Plötzlich ging ein Schuss los, aber nicht von Rikas Waffe, nein, der Schuss ging direkt neben Miena los und Rika hatte eine blutige Schramme an der rechten Wange. Schneller, als sie hatte gucken können, hatte Tala seine Waffe gezogen und geschossen. Rika hatte Schwein gehabt, denn Tala hätte sie locker umbringen können – hätte er das gewollt. Aber damit hätte er Jess sicher einen großen Gefallen getan. "Ruhe, oder es kracht!" sagte Tala kalt und ließ seine Waffe wieder sinken. Miena musste grinsen. Das war ja mal wieder typisch Tala. Noch eine ganze Weile stand Rika da, als Jess dann vorbeikam und sie aus ihrer Schreckensstarre erlöste. "Erde an Rika! Ist jemand zuhause?" sagte die Killerin und wedelte mit ihrer rechte Hand vor dem Gesicht der Blondhaarigen rum. Rika schreckte hoch. "Hi Jess" erwiderte sie. "Sag mal, wollt dich jemand erschissen?" fragte Jess verwundert, als sie die Schramme an Rikas Wange sah. "Ja" gab Rika ehrlich zu. "Ich wollt mich mit Miena anlegen, weil sie meine kleine Schwester umgebracht hat und Tala war dabei und... na ja den Rest kannst du dir denken" Jess runzelte die Stirn. Okay, das traute sie sich noch nicht mal. Sie würde sich niemals, wirklich niemals, mit Miena anlegen, wenn Tala dabei war, es sei denn sie hatte Todessehnsucht! "Also, Rika. Entweder, du bist mutiger als ich dachte, oder du bist schlichtweg dumm" sagte Jess. "Miena hat meine Schwester auf dem Gewissen" sagte Rika sauer. Jess legte ihr die Hand auf die Schulter und ihre Augen glänzten traurig. "Ich weiß, wie das ist, wenn man einen Menschen verliert, den man liebt. Glaub mir" meinte sie. Rika sah sie verwundert an. Da hatte sie sich doch in dem Eisblock getäuscht. Wie man sich doch irren konnte. Rika ging nicht weiter drauf ein und hinderte Jess auch nicht am gehen. Den Menschen, den Jess am meisten geliebt hatte, wurde vor ihren Augen kaltblütig erschossen. Rika wusste das nicht und sie sollte das auch sobald nicht erfahren. Kapitel 4: Wenn die Vergangenheit dich einholt... ------------------------------------------------- Die Tage dehnten sich zu Wochen und Rika wurde im Schießen immer besser. So konnte Jess wenigstens ihre Stimme schonen, denn sie hatte sich vor kurzem heiser geschrieen, wegen der Blondhaarigen. Rika brachte nicht den Mut auf, Jess nach der Andeutung vor einigen Wochen anzusprechen, denn die Braunhaarige war ohnehin schon recht geladen gewesen. Aber die ganze Fragerei, sollte für Rika bald ein Ende haben. Jess war weg und auf dem Weg zu einem Auftrag. Das - aus ihrer Sicht - gemeine daran: Sie durfte den Typen nicht töten, weil die Organisation ihn ausquetschen wollte. Deshalb hatte die Killerin ihre Waffe nur mit Betäubungspatronen geladen. Der Auftrag war leicht und idiotensicher, trotzdem sollte sie diese Sache hart treffen. Jess schlich auf Katzensohlen in die Wohnung. Es brannte noch Licht, was die Sache sogar noch etwas leichter machte – so dachte sie jedenfalls. Plötzlich und völlig überraschend wurde sie von hinten gepackt. Jess wollte schreien, beließ es aber dabei, als sie die mörderische Kälte eines Messers an ihrer empfindlichen Kehle spürte. Normalerweise hätte sie sich jetzt ohne lange rumzufackeln befreit, den Typen aufs Kreuz gelegt und ihm ne Kugel verpasst, aber sie konnte sich keinen Zentimeter rühren. Der Schock saß tief. >Nein, das darf nicht war sein!< dachte sie geschockt "Na sieh mal einer an. Wenn das nicht die Killerin ist, die damals versucht hat ihren Freund zu retten" lachte der Ältere verächtlich. Jessys Augen wurden schmal und blitzten bedrohlich. "Den du eiskalt vor meinen Augen getötet hast" fauchte sie sauer zurück. Hass und Rachegefühle stiegen in ihr hoch. Aber auch die Trauer über den Verlust von Alex machte sich in ihr breit. "Na, na... wer wird denn gleich?! Kaum zu glauben, wie nachtragend du sein kannst" meinte er. Jess lächelte mörderisch. "Kaum zu glauben, was für ein Arschloch du doch sein kannst" konterte sie gelassen. Jetzt hatte sich die Braunhaarige eindeutig zu viel rausgenommen. Aber Jess wurde es nun auch zu bunt und sie zückte ihre Black Phoenix und hielt sie ihrem gegenüber vor den Bauch, während er ihr immer noch das Messer an die Kehle hielt. "Geh zurück" sagte sie ruhig, aber sehr bestimmt. Keine Reaktion. "Ich diskutier nur sehr ungern, also geh zurück, oder du hast ne Kugel im Bauch!" Um ihre Drohung zu verdeutlichen, entsicherte sie ihre Waffe. Wieder keine Reaktion. Bevor Jess abdrücken konnte, ertönte nicht weit entfernt ein Schuss. Der Mann, der Jess bis eben noch bedroht hatte, sackte zusammen. Jess schaute nach rechts. "Kai, was machst du denn hier?" fragte sie überrascht. "Unser Boss hat gemeint, ich soll aufpassen, dass du keine Dummheiten machst" erwiderte Kai schlicht. "Und außerdem..." er wandte sich an seine Schwester "... was war los, dass du nicht abdrücken konntest?" Jess sah beschämt zur Seite. "Er hat Alex umgebracht und... es hat mich hart getroffen, dass nach 4 Jahren der Mörder meines Freundes zurück in mein Leben tritt und mir die Rache verweigert wird" erwiderte Jess. "Tja, ein Glück dass ich Sky zuvorgekommen bin, denn sonst würdest du jetzt nicht mehr leben" sagte Kai gelassen. Sky versuchte sich aufzurichten, was ihm kläglich misslang. Auf Kais Lippen legte sich ein schadenfrohes grinsen. "Beweg dich lieber nicht so viel. In den Kugeln ist ein Mittel, das deinen Körper lähmt. Je mehr du dich bewegst, umso mehr verbreitet es sich in deinem Körper" Das Spielchen kannte Jess. Vor einigen Jahren, war sie auch auf diese Art und Weise in ihrer Wohnung überrumpelt worden und sollte die Killer der Biovolt verraten. Es war ein Wunder gewesen, dass sie sich hatte befreien können und so heil davon gekommen war... Kapitel 5: Flashback - Auch eine Killerin kann weinen... -------------------------------------------------------- Einige Stunden danach saß Jess in einer Kneipe und trank schon mindestens ihr 4. Glas Wodka. Es war relativ leer, trotzdem schien es einigen nicht zu passen, dass die junge Killerin hier war. Es wurde viel gemurmelt und unruhige, teilweise entsetzte Blicke ruhten auf ihr. Jess war unter dem Namen Nemesis in der Unterwelt ihres Heimatlandes mehr als bekannt – und auch sehr gefürchtet. Es gingen teilweise merkwürdige Gerüchte über sie um, aber das alles kratzte sie herzlich wenig. Die einzige Tatsache, die sie im Moment am meisten störte, war die, dass Sky – der Mörder des einzigen Menschen, den sie je geliebt hatte – nach 4 unendlich langen Jahren wieder zurück in ihr Leben getreten war. Sie seufzte leise. >Warum? Wieso muss das sein? Ich hab gewusst, dass es irgendwann passiert, aber warum ausgerechnet jetzt?< dachte sie und seufzte. Plötzlich hörte sie hinter sich ein verdächtiges Klacken und Schritte, die näher kamen. Jess wartete den passenden Augenblick ab. Sie hatte schnelle Reflexe und denen verdankte sie auch meistens, dass sie heil davon kam. Schneller als irgendjemand gucken, geschweige denn reagieren konnte, wirbelte Jess herum, packte dabei ihre Waffe und erschoss den Typen, der sie unter die Toten befördern wollte. Mit einem Schnaufen ließ sie ihre Waffe an ihrem Gürtel verschwinden. "So ein Arschloch" schnaubte sie verächtlich. Dann setzte sich jemand neben sie. "Na, ist dein Frust mit dir durchgegangen?" fragte Kai grinsend. "Kann man so ausdrücken, ja!" erwiderte Jess. "Habt ihr schon irgendwas rausgekriegt?" Kai schüttelte nur leicht den Kopf. "Ich geb dem ne Kugel durch die Hand und der hält dicht" Jess konnte darauf nichts erwidern. Zu tief saß der Schmerz. Auch wenn sie über all die Jahre gelernt hatte, ihre Gefühle zu unterdrücken, so konnte sie den Schmerz über den Verlust von ihrem Freund nur schlecht unterdrücken. "Jess, ich weiß, dass das vielleicht nicht der passende Augenblick ist, aber... willst du vielleicht drüber reden?" fragte Kai nach einer Weile. Die Angesprochene seufzte leicht. Sie dachte wirklich erst daran abzulehnen, aber ihr würde es vermutlich danach besser gehen. "Ich hab dir zwar erzählt, dass ich Alex verloren habe, aber wie das damals passiert ist, weißt du nich" meinte Jess. Kai nickte nur leicht. "Du musst ja auch nicht, aber wenn du willst, kannst du das gerne machen" sagte Kai. Jess nickte. "Also, das war so..." *~* Flashback *~* Jess kam nachmittags zurück in die Wohnung von ihr und Alex. Sie kramte den Haustürschlüssel aus ihrer Hosentasche und schloss die Tür auf. Es war gerade mal 1 Woche her, als sie endlich ihre Ausbildung zur Auftragskillerin abgeschlossen hatte – und das gerade mal mit 17 Jahren! (das alles spielt ja jetzt 4 Jahre vorher!) "Ich bin wieder-" fing sie an, aber ihr blieb der Rest im Hals stecken, als sie durchwühlte Wohnung vorfand. >Was ist hier nur passiert?< dachte Jess entsetzt. Bei jedem Schritt klirrten Glasscherben unter ihren Schuhen. Ein furchtbarer Gedanke durchfuhr sie. >Warum sollte jemand Alex entführen? Das ergibt doch keinen Sinn!< stellte sie fest und dachte scharf nach. Plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen. Es war keine Woche her, als sie jemanden getötet hatte und von dem hatte ein Freund eine furchtbare Rache geschworen. Sie hatte das für eine leere Drohung gehalten – ein Fehler wie sich nun herausstellte! Was tun? Alex war weg, vermutlich entführt worden und wo um alles in der Welt sollte Jess suchen? >Okay Jess. Bleib ruhig. Immerhin hast du ne Vermutung... Ich hoffe es ist noch nicht zu spät!< dachte sie. Das war der einzige Fehler, denn man als Killerin machen konnte: Seine Feinde wissen lassen, dass du jemanden hast, den du liebst. Missmutig und auch voller Angst ging Jess zurück zum Hauptquartier. Jess klopfte an die Tür einer jüngeren Killerin, die sie aber auch schon sehr gut kannte. "Hey Kathi" begrüßte sie die Schwarzhaarige. "Hallo Jess. Brauchst du was?" erkundigte Kathi sich. Eigentlich hieß sie ja Katharina, aber den meisten war der Name einfach zu lang und deshalb riefen sie so gut wie alle Kathi. "Ja, kannst du mal ne Handypeilung laufen lassen?" stellte Jess die Gegenfrage. "Klar" antwortete sie. "Ich brauch nur die Nummer" "Kriegst du" sagte Jess. Nach einer Weile meldete Kathi sich wieder zu Wort: "Schau, da kommt das Signal her!" Auf dem Laptop blinkte ein roter Punkt auf einer Stelle in einem Stadtplan. "Ist das nicht das alte Fabrikgebäude, was eigentlich abgerissen werden soll?" fragte Jess. Kathi nickte. "Warum fragst du eigentlich?" wollte die Jüngere nun wissen. "Ich muss weg und zwar sofort!" erwiderte Jess ernst. "Du hast doch für heute gar keinen Auftrag" stutzte Kathi. "Hab ich auch nicht. Ich nehm die Sache alleine in die Hand" antwortete Jess. "Was ist denn los?" fragte Kathi besorgt. Jess seufzte. "Alex ist... entführt worden und ich muss ihn jetzt da raus holen" sagte sie und ließ dabei leicht den Blick sinken. "Jess! Du kannst den Auftrag nicht alleine in die Hand nehmen! Du hast vor gerade mal einer Woche deine Ausbildung beendet. Das kannst du nicht machen. Dafür fehlt dir die Erfahrung" rief Kathi entgeistert. "Glaubst du, ja? Nun, ich kenn einige die anderer Meinung sind!" erwiderte Jess. "Dann lass mich wenigstens mitkommen! Von dir kann ich eh noch ne Menge lernen!" meinte Kathi daraufhin. Jess seufzte genervt, aber eigentlich konnte sie der Schwarzhaarigen den Wunsch nicht verwähren, denn da Jess momentan die ungeschlagene Nummer eins war, konnte sich Kathi ruhig einige Sachen bei ihr abgucken. "Na gut. Ich nehm dich mit – ausnahmsweise. Normalerweise mach ich so was nicht, aber egal" sagte sie schließlich. Kathi grinste. "Hol deine Knarre und dann machen wir uns gleich auf den Weg" forderte Jess sie auf. "Ist gut" nickte Kathi. Draußen war es eisigkalt und Kathi bibberte vor Kälte, während Jess gelassen vorneweg lief und ihr das überhaupt nichts auszumachen schien. Sie wollte nur eins – und zwar ihren Freund zurück. Das letzte Jahr hatte sie – außerhalb ihrer Tätigkeit als Auftragskillerin – richtig genossen. Es war schön jemanden in der Nähe zu haben, der einen liebt. Sie hoffte nur, dass sie dieses Gefühl auch weiterhin genießen durfte. "Nimmst du mich mit rein?" fragte Kathi. Jess schüttelte leicht den Kopf. Kathi sah sie sauer an. "Was glaubst, was für nen Ärger ich mit unserem Vorgesetzten krieg, wenn dir was passiert!" argumentierte Jess Kathis Blick. "Stimmt auch wieder" gab Kathi sich geschlagen. Jess musterte das Gebäude von außen und hoffte irgendwo eine Stelle zu finden, wo sie unbemerkt reinschlüpfen konnte. Nachdem sie etwas passendes gefunden hatte, machte sie sich auf den Weg und Kathi musste notgedrungen draußen bleiben. >Viel Glück Jess< dachte sie. Ja, Jess würde Glück brauchen – und zwar großes Glück. Langsam lief Jess durch die dunklen Gänge. Jeder schritt hallte wider. Sie hatte offengestanden kein gutes Gefühl bei der Sache und wollte lieber wieder raus, doch der Gedanke an Alex, sowie ihr Stolz verboten ihr das. "Alex wo bist du?" flüsterte Jess leise und sah sich um. "Jess?" Die 17-jährige drehte sich um. Wieder fragte sie nach ihrem Freund und als sie ihn dann sah, wollte sie schon loslaufen, aber zwei recht stämmige Männer stellten sich ihr in den Weg. "Ich hab dir gesagt, dass du nicht so ungeschoren davonkommst Jess!" sagte plötzlich eine kalte Stimme, die Jess aber nicht ganz fremd war. Jess ließ den Blick sinken. "Folter mich oder mach sonst was mit mir, aber bitte... lass Alex aus dem Spiel. Er hat dir nichts getan" sagte sie. "Ich glaube mal, die Idee solltest du dir schön wieder aus dem Kopf schlagen" erwiderte ihr Gegenüber. "Alex zu töten ist der größte Fehler, den du machen kannst!" drohte Jess sauer. "Meinen Bruder zu töten und mich wissen zu lassen, dass du jemanden hast, den du liebst, war der größte Fehler, den du machen konntest. Ich hoffe das ist dir klar" erwiderter er. "Wer um alles in der Welt bist du?!" Jess war plötzlich ganz mulmig zu Mute. Irgendwoher kannste sie ihn doch, aber sie kam nicht drauf. "Sky" erwiderte er einfach nur. Jessys Nackenhaare stellten sich auf und ihr lief es eiskalt bei diesem Namen den Rücken runter. Sie knurrte leise. Es wäre ein Wunder, wenn Alex nicht sterben müsste. Aber, Jess hatte Hoffnung. Plötzlich richtete Sky seine Waffe auf Alex. Jessys zorniger Gesichtsausdruck, verwandelte sich augenblicklich in einen erschreckten. "Tu's nicht" sagte sie verzweifelt. "Nenn mir einen guten Grund, warum ich das lassen sollte" fauchte Sky zurück. "Weil... ich ihn liebe" erwiderte Jess, wenn auch etwas zögerlich. Sky grinste fies. "Jetzt hast du mir einen Grund gegeben, Kleine" sagte er. "Nein... bitte. Nicht Alex!" flehte Jess schon fast. Alex' Leben, so wie auch Jessys hingen in diesem Moment am seidenen Faden. "Bitte... ich tu alles, nur bitte, lass ihn am Leben!" Es war das erste Mal seit fast einem Jahr, dass ihr die Tränen in den Augen standen. PENG!!! Mit diesem Schuss schien Jessys Herz schmerzhaft in tausend Teile zu zerspringen. Nein... das konnte doch nicht wahr sein! Das durfte einfach nicht wahr sein! "Nein..." flüsterte sie fassungslos. In diesem Moment waren ihre Glieder vor Schreck und Trauer wie gelähmt. Sky hatte Alex doch tatsächlich mit einem Kopfschuss erschossen. Jess konnte sich nicht bewegen. Am liebsten wäre sie auf Sky losgestürzt und hätte ihn erschossen oder sonst was. Aber sie konnte nicht. Der Schmerz in ihrer Seele war unerträglich. Sky blieb neben ihr stehen. "Irgendwann, sehen wir uns wieder und ich schwör dir, dann bist du dran!" sagte er fies grinsend. Jess drehte sich zu ihm. Ihr standen die Tränen in den Augen. Gerade wollte sie sich auf ihn stürzen, wurde aber festgehalten. Jess sah zu ihrem Freund und plötzlich war sie wieder voll bei der Sache und versuchte es wegzustecken. Jetzt sprang die Trauer und der innerliche Schmerz in Frust und Wut um. Die junge Killerin befreite sich aus dem Griff des Typen, der sie festhielt und schlug ihn nieder. Der andere wollte seine Waffe ziehen, aber Jess war schneller und erschoss ihn kurzerhand. Den anderen vergaß Jess und ging erst mal zu ihrem Freund. Sie kniete sich hin, umarmte ihn und tat etwas, was sie ewig nicht mehr getan hatte: Jess weinte. Hemmungslos flossen die Tränen über ihr Gesicht und sie schluchzte immer wieder heftig, sodass ihr ganzer Köper zuckte. Leider, war sie noch nicht ganz allein mit ihrem Kummer, denn dass sie den anderen Mann vergessen hatte und ihn nur einfach ne feste Kopfnuss verpasst hatte, forderte jetzt seinen Tribut. Ein weiterer Schuss ertönte und Jess spürte kurze Zeit später einen stechenden Schmerz in ihrer linken Schulter. Sie schrie auf und damit auch gleichzeitig auch die Trauer raus. Immer wieder floss Blut an ihrer Schulter herunter und benetzte den Boden mit einigen roten Flecken. Jetzt hatte Jess alles verloren, was sie je gehabt hatte. Mit gebrochenem Herzen, gab Jess Alex noch einen Kuss auf die Stirn, nahm ihre P38 noch mit und ging raus. Draußen wartete Kathi noch auf sie. "Jess, was ist- ?!" setzte sie an, aber ihr blieben die Worte im Hals stecken, als sie die 17-jährige sah. Kathis Augen weiteten sich erschrocken und sie stürmte auf ihre Freundin zu. "Jess! Verdammt, was ist passiert?!" rief die Schwarzhaarige erschrocken. "Es ist vorbei, Kathi" sagte Jess heiser. "Alex ist tot... es ist vorbei" Kathi sah sie verwunderte an. Doch dann sah sie Jess weinen und das erklärte alles. "Komm... lass uns erst mal deine Wunden versorgen" Schweren Herzens nickte Jess und ging mit Kathi los... *~* Flashback End *~* "... ich hab daraufhin massig Ärger mit meinem Boss bekommen, weil ich den Auftrag auf eigene Faust gemacht hab und keinem – von Kathi mal abgesehen – etwas gesagt hatte" erklärte Jess. Kai nickte. "Aber, du hättest eh nichts machen können. Ich weiß, das hat dich hart getroffen. Aber, du musst jetzt stark bleiben. Wir brauchen dich alle. Versuch drüber wegzusehen, auch wenn’s schwer fällt" versuchte er sie etwas auf zu muntern. Jess lächelte leicht. Kai stand auf und wollte gehen. "Kai?" Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um. "Danke" lächelte Jess zurück. Nun drehte Kai sich endgültig um und wollte rausgehen. "Hey, junger Mann, ich krieg noch 2.00€ (<.< verzeiht meine Unwissenheit gegenüber der Umrechnung in Rubel) von dir!" rief der Wirt. Jess – die ja mal wieder bei bester Laune war – nietete den Wirt so mir nix, dir nix einfach um. Sie blies den Rauch, der aus dem Lauf ihrer Pistole qualmte weg. "Stimmt so!" meinte sie und ging. Kapitel 6: "Und wieder muss ich Abschied nehmen...." ---------------------------------------------------- *~*Einige Tage später*~* Rikas Schusstalente ließen mittlerweile fast nichts mehr zu wünschen übrig. Die Killerin hatte sich echt über gut die letzten Wochen gemacht. Vor allem war Jess über den plötzlichen Sinneswandel ihres "Schützlings" erstaunt. "Hey Jess" "Hi Rika. Was ist los?" fragte Jess nach. "Du musst doch heut Nacht raus oder?" erkundigte Rika sich. Jess nickte leicht. "Kann ich vielleicht mitkommen?" fragte die Blondhaarige hoffend. Jessys rechte Augenbraue zuckte hoch. "Ich weiß nicht. Also, helfen kannst du mir auf keinen Fall. Ich hoffe, das ist dir klar. Na ja... und wenn ich mir das so recht überlege, glaube ich eher nicht" sagte Jess zweifelnd. "Bitte. Zeig mir, wie ein Profi das macht. Nimm mich mit, nur dieses eine mal" bettelte Rika. Jess schüttelte leicht den Kopf. "Das nächste oder übernächste Mal vielleicht, aber heute Nacht nicht" erwiderte Jess. Rika begann zu grinsen. "Ist okay" sagte sie. "Falls Miena oder sonst wer mich sucht, ich bin weg" meinte Jess und stand auf. "Ja bis später" verabschiedete Rika sich von der Älteren. Es war Anfang Dezember und eiskalt draußen. Irgendwie, erinnerte die Kälte Jess an sich selbst, denn sie war so ähnlich wie das Wetter im Moment. Die Killerin war allerdings vorgewarnt worden: Sie hatte es mit einer kleinen Gruppe von halb ausgebildeten Auftragskillerin zu tun und für so was schickte ihr Boss eh nur die Besten. Deshalb hatte Jess Rika auch nicht mitgenommen. Nur leider waren ihre vorgesehenen Opfer nicht ganz ohne. Kaum war Jess drin, ertönte ein Schuss und haarscharf flog eine Kugel an ihr vorbei. >Wow... Also, das wird auf keinen Fall leicht. Na ja. Herausforderungen sind mir ehrlich gesagt eh viel lieber< dachte sie und grinste leicht. Es waren insgesamt 5 Killer. 3 davon mussten schon in den ersten zehn Minuten ihr Leben für Jessys Hobby lassen. Die anderen zwei waren etwas gewitzter und Jess hatte so ihre Last. Trotzdem ließ sie sich nicht unterkriegen. Sie war immerhin schon 5 Jahre Auftragskillerin und auch seit besagter Zeit aktiv im Dienst und da ließ sie sich garantiert nicht von einer dahergelaufenen, noch nicht mal ausgebildeten Gruppe von halbstarken Killern umbringen! Wer war sie denn, dass sie das mit sich machen ließ?! "Jess! Pass auf!" rief eine bekannte Stimme plötzlich. Überrascht blickte Jess auf. "Rika?! Was zum- ?!" bevor Jess ihren Satz beenden, geschweige denn Rika in den Boden rammen konnte, von wegen was ihr denn eingefallen sei, ihr hinterher zulaufen, schoss der Killer, der hinter Jess stand auf Rika. Die Kugel traf sie mit voller Wucht und riss sie zu Boden. Jess war erst mal erschrocken, ließ aber ihre Black Phoenix, die sie immer noch auf einen der Killer gerichtet hatte nicht sinken. Sie schnaubte wütend und genervt, trat dem Killer vor ihr gezielt zwischen die Beine und den anderen erschoss sie schnell. Der Killer, der auf dem Boden lag, folgte sogleich. Dann ging sie auf Rika zu. "Was hast du dir nur dabei gedacht?" fragte Jess sauer. "Ich dachte... du könntest vielleicht... Hilfe gebrauchen" erwiderte Rika unter stechenden Schmerzen. Die Kugel hatte sie an der Hüfte erwischt und sie hatte ihre Hand auf die Wunde gedrückt, die noch nicht besonders stark blutete. "Du bist echt verrückt. Der Typ hätte dich locker erschießen können!" schnaubte Jess sauer. Sie half der Blondhaarigen auf die Beine und stützte sie, damit sie wenigstens mitkommen konnte, denn Jess konnte sie ja nicht einfach hier lassen! Konnte sie schon, wenn sie sich’s recht überlegte, würde aber wenig Sinn machen. Nachdem Rikas Wunden versorgt waren, ging Jess zu Miena. "Sag mal... hast du heute schon mal irgendwas von Kai gehört oder ihn gesehen?" fragte Jess. Miena schüttelte den Kopf. "Aber wir haben im Moment ein größeres Problem" erwiderte sie. Jess runzelte die Stirn. "Und das wäre?" "Sky ist weg" Jess entgleisten bei diesen 3 Worten die Gesichtszüge, was ihr normalerweise nur sehr selten passierte. "WAS?! Aber... keiner kommt hier raus!" platzte es Jess raus. Miena seufzte. "Ja, das passiert normalerweise auch nicht, aber irgendwie..." Sie brach ab. Jess hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Hoffentlich wusste Sky nicht, dass Kai Jessys Bruder war. Sie konnte nur hoffen, denn sonst müsste sie das gleiche Leid, die gleiche Leere in ihrem Herzen wieder ertragen und das wollte die Killerin nicht. "Miena? Glaubst du, dass Sky weiß, dass Kai mein Bruder ist?" fragte Jess nach einer Weile. Die Blondhaarige sah die Jüngere nur bedauernd an. "Ich hab keine Ahnung. Aber wenn er davon weiß, dann bist du ganz schön gearscht. Ich hoffe, das ist dir klar" meinte Miena. Jessys Augen weiteten sich plötzlich. "Nicht ich Miena... sondern Kai!" "Wieso Kai?" fragte Miena irritiert. Jess schwieg. Warum hatte sie das gerade gesagt?! Sky hatte seine Rache schon bekommen – das ist zwar schon 4 Jahre her, aber trotzdem saß der Schmerz tief. Jess hatte in der Vergangenheit zwar nur einmal mit Sky zu tun gehabt, dennoch wusste sie eines ganz genau: Er würde niemals jemanden grundlos umbringen bzw. umbringen lassen. Wenn Jess recht bedachte, hatte Sky keinen Grund, Kai umzubringen. Innerlich atmete sie auf. "Miena? Ich geh dann mal nach Hause" sagte Jess nach einer Weile. Miena nickte. Aber der Satz von eben hatte sie stutzig gemacht. Miena zerbrach sich nicht wirklich den Kopf darüber, sondern überließ die Sache Jess. Besagte Killerin war auf dem Weg nach Hause. Plötzlich ging ein Schuss los und zeriss die nächtliche Stille. Jess blickte auf und drehte sich um. Irgendwie kam ihr dieses Geräusch eines Schusses bekannt vor, aber sie kam nicht drauf - zumindest nicht auf Anhieb. Mit gespitzten Ohren folgte sie dem Geräusch. Als Jess in die nächste Straße einbog, wollte ihr dieser Anblick gar nicht gefallen. "Oh nein..." flüsterte Jess fassungslos. Was zum Henker war der Grund, dass Sky Kai töten wollte? Sie war wie gebannt. Kai war angeschossen – seine rechte Schulter blutete stark – und Sky hatte weiterhin seine Waffe auf ihn gerichtet und ein fieses Grinsen aufgesetzt. Jess zog ihre eigene Waffe und drückte ab. Scheinbar im selben Moment ging aus Skys Pistole ein Schuss los. Die Kugel aus der Black Phoenix zerschmetterte zwar die Waffe von Sky, dennoch zu spät. Kai erlitt einen Kopfschuss und sackte zusammen. Jess war geschockt und musste erst mal realisieren was denn überhaupt geschehen war. >Das ist jetzt nicht wahr... Das darf nicht wahr sein< dachte Jess. Der weiche Dezemberschnee knirschte leise unter ihren Füßen, als sie auf Kai zuging. Tränen standen ihr in den Augen, die sie nun verkrampft versuchte zu unterdrücken. Aber, es ging wieder nicht. Beim nächsten Wimpernschlag, tropfte die erste Träne über ihre Wange. >Ich hab einen Moment zu lange gewartet... hätte ich schneller reagiert, würde... Kai bestimmt noch Leben< dachte sie verbittert. Jetzt war es schon das 2. mal, dass jemand getötet wurde, den Jess mochte. Stumm flossen die Tränen an ihrem Gesicht herunter. Dabei hatte sie sich geschworen nie wieder zu weinen, nach der Sache mit Alex. Nie mehr wollte sie eine Träne vergießen – keine Schwäche zeigen. In erster Linie Alex zu Liebe, dann später auch für sich selbst um durchzukommen. Der nächste Tag war der reinste Horrortrip für Jess. In der letzten Nacht hatte sie nicht richtig schlafen können. Der Gedanke daran, dass sie Kai für immer verloren hatte, kam ihr so unreal vor, dennoch hatte sich das Ereignis in ihr Gedächtnis eingebrannt. Jess hatte in der vergangen Stunden viel zu viel geweint. Es hatte sie härter getroffen als erwartet und mit so einem Verlust musste sie erst mal einigermaßen fertig werden, was gar nicht so einfach war. Jess hatte sich auf die Fensterbank in ihrem Zimmer gesetzt und starrte nun gedankenverloren und trübselig raus. Vor wenigen Minuten hatte es angefangen zu schneien. Plötzlich spürte sie etwas weiches auf ihrem Schoß und sie begann leicht zu lächeln, als sie ihre Katze erkannte. "Ach Mari..." flüsterte Jess leise. Die 2 Jahre alte Katze schien das Problem ihres Frauchens zu verstehen und schmiegte sich schnurrend an den Körper ihrer Besitzerin. Jess streichelte sie und seufzte. >Anstatt Trübsal zu blasen, sollte ich lieber den anderen bescheid sagen< dachte sie und stand auf. Jess suchte das Telefon, was sie kurz darauf auch fand. Schnell hatte sie Mienas Nummer gewählt. "Hi Miena" "Hey Jess... bist du krank? Du hörst dich nämlich gar nicht gut an!" stellte Miena fest. "Nein... ich bin nicht krank, und ich will auch nich weiter drum herum reden... Miena, es geht um Kai" Jess versuchte weitgehend normal zu klingen, was sie aber nicht so richtig schaffte. "Jess, ich mach mir langsam Sorgen. Was ist denn passiert?" fragte Miena nun etwas besorgter. "Kai ist..." Jess schluckte ein mal, bevor sie ihren Satz zu Ende sprach "Kai ist tot..." Miena entgleisten die Gesichtszüge. "WAS?! Jess willst du mich verarschen oder wie?! Das kann doch nicht sein!" rief sie entgeistert. Jess brauchte einen Augenblick, bis sie antworten konnte. "Es ist aber wahr... ich war dabei" sagte sie leise. Miena schluckte. "Was ist denn passiert?" fragte sie dann vorsichtig. "Kannst... kannst du bitte rüberkommen? Ich bin total am Ende und am Telefon will ich dir das nicht unbedingt erzählen" bat Jess. "In 5 Minuten bin ich bei dir" erwiderte Miena und legte dann auf. >Das kann unmöglich wahr sein!< dachte sie und starrte vor sich hin. "Hey Miena, was ist los?" fragte Tala. "Jess hat mich gerade angerufen und gesagt... dass Kai tot ist" erwiderte Miena. Tala sah erst mal geschockt drein. "Was ist denn passiert?" fragte er. "Weiß ich nicht, aber Jess wird’s mir gleich erzählen" erwiderte Miena. Tala nickte nur kurz. Miena und Jess wohnten nicht weit voneinander weg. Ein Fußmarsch von etwa 5 Minuten trennte die beiden besten Freundinnen. Die Blondhaarige klingelte bei ihrer Freundin, die auch kurz danach öffnete. Miena erschrak bei Jessys Anblick. So aufgelöst und vor allem weinend hatte sie, sie ja noch nie gesehen! "Ich weiß... ich seh schrecklich aus, aber ich kann’s nicht verhindern!" sagte Jess. Miena nickte einfach nur. Die beiden saßen am Küchentisch und Jess erzählte ihr, was sich gestern Nacht zugetragen hatte ohne große Umschweife. "Diese eine Sekunde. Ich hab eine verdammte Sekunde zu lange gewartet!" "Jess, mach dir keine Vorwürfe. Es ist passiert und du kannst nichts mehr dran ändern" meinte Miena. "Ich geh der Sache auf den Grund. Ich will wissen, warum Sky meinen Bruder getötet hat!" sagte Jess plötzlich mit harter Stimme. "Wieso brauch Sky nen Grund? Ich leg auch Leute um ohne triftigen Grund" erwiderte Miena und runzelte die Stirn. "Sky ist kein normaler Killer. Er tötet Personen nur dann, wenn sie ihm was getan haben oder was über ihn wissen, was ihm zum Verhängnis werden könnte. Kai muss also was gewusst haben, was Sky belastet hätte und genau das will ich herausfinden" erwiderte Jess. Miena dachte einen Augenblick nach, bevor sie etwas sagte. "Ja, aber was könnte das sein?" fragte sie dann. "Keine Ahnung. Mir würden tausend Theorien einfallen – eine unwahrscheinlicher als die andere. Aber ich denke mal, das lässt sich rausfinden" erwiderte Jess. "Sky hat Kai also zum schweigen gebracht, bevor er uns das sagen konnte, was los war!" fasste Miena zusammen. Jess nickte. "Ich versuch auf jeden Fall dahinter zu kommen, was Kai gewusst hatte. Und dann leg ich Sky um..." der letzte Satz war sehr überzeugt, sauer und mit ungeheuerer Festigkeit ausgesprochen worden, dass Miena fast erschauderte. "Willst du das alleine in die Hand nehmen, oder soll ich dir helfen?" fragte sie. Jess grübelte eine kurze Weile. Dann nickte sie. "Kannst du gerne machen" >Sky hat die 2 Menschen, die ich am meisten geliebt hatte, umgebracht. Und das lass ich ihm nicht durchgehen< dachte Jess sauer und ihre Augen funkelten zornig. Kapitel 7: Tödliche Neugierde ----------------------------- Hallöle ^^ Es tut mir so leid, dass das 7. kapitel erst jetzt hochkommt. Ich hab einfach keine Lust gehabt weiterzuschreiben, obwohl ich wussste wies weitergehen sollte Na ja seis drum. Hier kommts nächste kapi Viel Spaß beim lesen!!! und bitte kommis!!! Es vergingen mehrere Tage in denen Jess vergeblich nach der Ursache für Kais Tod suchte. Klar, sie wusste, dass Kai durch einen Kopfschuss gestorben war und wer der Mörder war wusste sie ja auch, aber der Grund war ihr unbekannt und genau hinter dem war sie nun her. "Hey Jess" Miena kam ihr entgegen. "Was gibt’s Miena?" fragte Jess gleich. "Ich weiß nicht ob du’s weißt, aber Kai hatte ne Freundin. Und die weiß nicht, dass dein Bruder jetzt tot ist" erklärte Miena Jess dachte kurz nach. "Rachel weiß noch gar nichts davon? Das ist aber jetzt schon fast 4 Tage her!" Miena nickte. "Ich wollt’s ihr nicht unbedingt sagen. Ich finde, es wäre besser wenn du das machst. Immerhin kennt ihr euch und du warst ja auch Kais Schwester" "Ja ist okay. Ich geh gleich zu ihr, damit ich das hinter mir hab" Es fiel Jess schwer über Kais Tod zu reden. Miena wusste das und sie versuchte so wenig wie möglich darauf zurückzukommen. Jess trottete die Straßen entlang. Als sie angekommen war, klingelte sie und kurze Zeit später öffnete ihr eine junge Frau mit schwarzen Haaren und braunen Augen. "Hey Jess was machst du denn hier?" fragte Rachel. "Es geht um Kai. Kann ich reinkommen?" erwiderte Jess. Rachel nickte und ließ die Ältere rein. Die beiden setzten sich im Wohnzimmer auf die Couch. "Rachel... ich weiß nicht wie ich dir das schmerzlos beibringen soll" fing Jess nun an. "Was ist denn los?" fragte Rachel verwundert. "Kai... er ist... er ist erschossen worden" Jess wusste sich selber nicht richtig auszudrücken, deshalb sagte sie es einfach so wies war. Rachels Augen weiteten sich vor entsetzten. "Aber der Mörder von Kai muss einen Grund gehabt haben. Hat Kai dir irgendwas erzählt, was das sein könnte? Bitte ich muss das wissen!" sagte Jess. Rachel hatte den anfänglichen Schock verdaut. "Ja... erhat mir was gesagt, was das sein könnte" sagte sie nun Jess spitzte die Ohren. "Kai hat mir erzählt, dass es einen Maulwurf in den eigenen Reihen gibt und er wusste auch wer" "Wer war’s?" "Sei bester Freund...Tala" Plötzlich ging ein Schuss los, der Rachel durch den Rücken ging. Die Kugel kam vorne mit einem Strahl Blut wieder raus. Rachel kippte vom Sofa und blieb unten in einer Blutlache liegen. Jess schluckte. Langsam und mit einer bösen Vorahnung drehte sie sich um. "Oh mein Gott..." hauchte Jess fassungslos Sie sprang vom Sofa auf und schaute Tala nun entsetzt an, der gerade seine Pistole wieder sinken ließ. Seine Eisblauen Augen schienen Jess regelrecht zu durchbohren und es jagte ihr einen Schauer über den Rücken. "Wieso...?" Jess war fassungslos. Als ob Tala das eben nicht interessiert hätte, begann er nun zu grinsen. "Als Profikiller sollte man nur sich selbst vertrauen" erwiderte er schlicht. "DU WARST DER GRUND WARUM MEIN BRUDER UND AUCH GLEICHZEITIG DEIN BESTER FREUND STERBEN MUSSTE UND ES IST DIR EGAL?!" schrie Jess plötzlich sauer. Tala erschrak etwas über den plötzlichen Gefühlsausbruch der Jüngeren, ließ sich aber nicht beirren. "Du arbeitest für Sky. Du hast ihn entkommen lassen und ihm erzählt, dass Kai rausgekriegt hat, was du getan hast. Und bevor es irgendjemanden sagen konnte, hat Sky ihn eiskalt zum Schweigen gebracht. Aber da seine Freundin das wusste, musste sie nun auch sterben!" schlussfolgerte Jess. "Ja und du bist auch gleich die nächste, weil du das nun auch weißt" Jess ließ leicht den Kopf sinken, aber sie begann zu grinsen. "Es ist mir egal, dass ich jetzt sterben muss. Ich weiß jetzt was ich wissen wollte. Aber glaub mir, Miena wird rauskriegen was hier los war. Und wenn’s das letzte ist, was sie tut" sagte Jess nun ernst. "Und was macht dich da so sicher?" fragte Tala. Jess lächelte teuflisch. "Einiges..." Sie sah auf. "Ich kann nicht glauben, dass Kai wegen DIR sterben musste. Das erscheint mir so unreal..." Als sie das Klacken der Sicherung von Talas Waffe hörte, schloss sie die Augen und hoffte, dass es schnell gehen würde. Kurz darauf ertönte ein zweiter Schuss der Jess im wahrsten Sinne des Wortes innerlich zerriss. Die Kugel hatte sich durch den Brustkorb und ins Herz gebohrt, kam aber nun mit einem Schwall Blut knapp neben ihrer Wirbelsäule wieder raus. Die Wand hinter ihr hatte nun einen gewaltigen Blutfleck der sich in alle Richtungen erstreckte. Es dauerte keine 5 Sekunden, da kippte Jess um und ihr Herz hörte auf zu schlagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)