Adventskalender von Hakura-chan ================================================================================ Kapitel 13: 13. Dezember ------------------------ 13. Dezember Er hatte Draco nciht erzählt, was dessen vater von ihm verlangt hatte, denn ihm war klar, dass der Junge wohl ganz genau wusste, was geschehen sein musste. Er war sich sicher, dass der Blonde wohl an der Tür gelauscht haben musste, als Lucius sich das genommen hatte, was ihm seit jeher zustand: Die Macht über den Körper des jüngeren Mannes(*). Sie hatten schon miteinander geschlafen, als sie Hogwarts noch als Schüler besucht hatten. Sicher, Lucius war einige Stufen höher gewesen, als er, doch als Vertrauensschüler von Slytherin hatte er das Privileg genossen, eigene Räume zu besitzen; beinahe in jeder Nacht hatte er den schwarzhaarigen in sein bett geholt, hatte ihn genommen, ihn seine erzwungene Lust hinausschreien lassen. Er hatte ihn mit einem Gift infiziert, einem Gift, das weitaus schlimmeres herbeiführte, als einen grausigen Tod: Die Faszination der schwarzen Magie. Severus seufzte leise auf, fuhr sich mit dem Handrücken über die Augenldier, um die bitteren Erinnerungen zu unterdrücken, die in ihm aufwallten; er hatte sich von diesem Mann mehr als nur seine Unschuld rauben lassen, hatte sich vollkommen in dem Strudel der extasischen Macht verloren, die er mit einem Male am eigenen Leibe erfahren hatte. Mit jeder Sekunde, die er in Gegenwart des Blonden verbracht hatte, hatte dieses Gift mehr und mehr von seinem Körper Besitz ergriffen, hatte es jede einzelne Zelle seines Körpers zerfressen. Ein leises Pochen an der Tür ließ ihn zusammenfahren, glaubte er doch, dass derjenige, der vor ihr stehen musste, derjenige war, der für seinen - physischen wie psychischen - Untergang verantwortlich war. Die Person, die nun den Raum betrat, ähnelte diesem zwar - kaum verwunderlich, waren sie doch Vater und Sohn -, aber war doch nicht wie er. "Professor?", murmelte der blonde Junge zaghaft und trat zu ihm, "Geht es... Ihnen gut?". Er starrte ihm in die Augen, versuchte, in ihnen zu lesen, was geschehen war. Wie von selbst glitten seine Arme um den Nacken des schwarzhaarigen, zogen diesen zu sich hinunter, um ihn zärtlich zu küssen. Tränen stiegen ihm in die Augen, bittere Tränen der Verzweiflung. "Warum?", wisperte er mit bebenden Schultern, drückte sich eng an ihn, "Warum haben Sie ihn das tun lassen?!": Zitternd vergrub er sein Gesicht in der Halsbeuge des Lehrers, verlor sich völlig in dessen schützender Umarmung. "Ich wollte nciht, dass dir das selbe passiert, was mir vor 20 Jahren passiert ist...", entgegnete der Lehrer nun und hob das Kinn des Blonden an. "Er hat mir versprochen, dass er nicht zulässt, was der Dunkle Lord da von dir verlangt...". Das einzige, was er unerwähnt ließ, war die Tatsache, dass Lucius weitere "Dienste" von ihm verlangen würde; aber das musste der Junge nciht unbedingt erfahren. Langsam löste er sich von dem Blonden, schob ihn einige Zentimeter von sich, um ihn eingehend zu mustern. Über seine Lippen huschte ein schwaches Grinsen. "Wie dem auch sei...", schnarrte er, die trüben Gedanken vertreibend, die ihn befallen hatten, "Widmen wir uns nun anderen Dingen...". Er schob Draco in Richtung seines Schlafzimmers, stieß die Türe auf und drängte ihn auf das Bett. Seine Finger glitten unter das Hemd des Jungen, streichelten ihn, liebkosten ihn. Gierig kniete er sich über ihn, verloss seine Lippen mit den seinen. Dann zog er ihn in langsamen, beinahe schon quälenden Bewegungen aus... Seufzend fuhr er sich durch die Haare, blickte auf den Jungen herab, der schalfend dalag. Er beugte sich hinunter, küsste ihn langsam wach. "Komm, Draco... Wir haben noch einigs vor...", raunte er und setzte sich auf. Schnell hatte er sich wieder angezogen, schnippte ein weiteres Mal mit dem Zauberstab, den er von Nachttisch aufgehoben hatte, nur um auch den anderen angezogen vorzufinden. Wortlos verließen sie das Schulgebäude, stapften schweigend nebeneinander über das verschneite Gelände, wussten sie doch beide, wohin sie gehen würden. Frieriend zogen sie sich ihre Reiseumhänge enger um ihre Schultern. Sie betraten einen Pub in Hosmead und setzten sich an einen Tisch, der in einer abgedunkelten Ecke lag. Der Kellner ließ auf sich warten, doch es kümmerte sie nicht. Erst als dieser kam, funkelte Severus ihn aus eisigen Augen an und bemängelte die schlechte Bedienung und den schlechten Service. Er kramte seinen Geldbeutel ehrvor - der antürlich nciht prall gefüllt war, aber was soll's - und ließ ihn von der einen Hand in die andere gleiten. "Sagen Sie mir, guter Mann...", schnarrte er mit bedrohlich wirkender Stimme - war sie doch für die Verhältnisse des sonst so unterkühlten Tränkemeisters viel zu sanft - und lehnte sich zurück, "Sie verkaufen hier doch auch Eis - Was können Sie uns da empfehlen?". Ein redeschwall des Kellners erfolgte, aus welchem beide sich etwas passendes herraussuchten. Das Einzige, was sie beide nciht bemerkten, war die Person, die einige Tische weiter saß, und sie glühenden Blickes fixierte... (* Ich weiss es zwar nicht genau, aber ich bin der Meinung, dass Lucius älter ist, als Severus; oder kann mir jemand eine Buchstelle nennen, an der anderes gesagt wird?! Um Rückmeldungen wäre ich sehr verbunden...) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)