shimpan von sayonarakagerou (was Eltern jemandem antun können) ================================================================================ Kapitel 1: Regen und Sonne -------------------------- Hallo, mein erstes Fanfic. Wird ein wenig ernst, aber auch sicher ganz amüsant. Kritik ist sehr erwünscht! Regen und Sonne Der Regen plätscherte fröhlich schwatzend an der Fensterscheibe, als Daisukes Wecker an jenem Morgen ihn mit einem Song von Mucc aus einem tiefen Schlaf riss. Sein Pfleger, der in jeder Nacht auf sein EKG achtete, ließ sich nicht stören und wälzte sich lediglich etwas herum und schlummerte weiter. Der Vocal lächelte mild, schaltete das Gerät aus und begab sich etwas tapsig in sein Badezimmer.Dort fiel sein Blick während des Duschens auf die Uhr und erinnerte ihn daran, dass es erst vier Uhr war. Doch Daisuke störte dies überhaupt nicht und fuhr mit seinem morgendlichen Ritual fort. Er kochte Kaffee und verbrannte sich an seinem Toast fast die Finger und aß schließlich vollkommen entspannt sein Schokoladenbrot, während er auf den Anruf seines Kardiologen wartete. Allerdings entsprach der Schein nicht der Tatsache. Vor einigen Tagen hatte er ein Schreiben vom Familiengericht bekommen, in dem erklärt war, dass seine Eltern wieder das Sorgerecht für ihn wollten mit der Begründung, er könne aufgrund seines Herzfehlers nicht selbstständig leben und ausreichend für sich sorgen. Natürlich hatte er einen Gegenantrag gestellt und musste somit heute vor Gericht erscheinen, um die Sache in einem Shimpan auszuhandeln. Außerdem hatte er heute einen Termin bei seinem Kardiologen. Doch dieser hatte wohl wieder vergessen ihn anzurufen, sodass er selbst zum Telefon griff. Er zählte fünf Freizeichen, bevor sich jemand meldete: "Die kardiologische Station des Zentralkrankenhauses Tokio. Leitung: Dr. Tameko", meldete sich eine freundliche weibliche Stimme, die Daisuke der Oberschwester zuordnete. "Ohayou, hier ist Daisuke, ich möchte mit Tami reden", erklärte der Vocal, der die Frau bereits bestens kannte. "Hai, selbstverständlich", erklärte diese und verband ihn mit dem Büro seines Kardiologen. "Dr. Tsuneyasu Tameko?", meldete sich Tami mit müder Stimme. "Du hast schon wieder vergessen mich anzurufen! Kann ich jetzt vorbei kommen?", tadelte Daisuke. "Es tut mir Leid, aber der Stress auf der ITS war unerträglich, man hätte fast meinen können, du wärst da. Aber ja, du kannst kommen und bereite alles vor", erklärte der Kardiologe. Wenige Minuten später stand der Sänger grinsend vor dem Mann Anfang fünfzig. Auch das war nur Fassade, da er im Grunde schon immer Angst davor hatte, dass Tami eine Verschlechterung seiner Herzwerte feststellte. Deshalb gab der verständnisvolle Kardiologie ihm wie jedes Mal das Telefon, um sich abzulenken. Schnell fiel ihm die Anzeige in der Zeitung ein, die ihm mitteilte, dass Mucc noch eine Vorgruppe suchte. Außerdem konnte er sich sehr gut vorstellen eine Tour mit ihnen zu machen und wählte die angegebene Nummer, die er sich extra gemerkt hatte. "Ohayou, wer ist da?", fragte der gestresste Bandleader von Mucc gähnend. "Mein Name ist Daisuke, bin der Leadsänger einer hübschen Indieband. Ihr sucht doch noch eine Vorgruppe? Verdammt, Tami, was treibst du da?! Grins nicht so, ihr Kardiologen seid alle Sadisten!", erwiderte Daisuke, der von Tami gerade beherzt zerstochen wurde. "Was ist denn da los? Äh, ich meine, ja wir suchen noch!", erklärte Miya verwirrt. "Gut, wie wär's dann mit uns?", meinte der Vocal mit lockerem Ton. "Nun und du bist auch keiner, der von Shanadoo angestiftet wurde, hier anzurufen?", warf der Gitarrist ein. "Sag mal, was willst du mir damit unterstellen?!", entgegnete Daisuke etwas erregt. "Hey, beruhig dich, sonst nehme ich dir das Telefon weg!", erklärte Tami, der seinen Blick starr auf Daisukes Werte gerichtet hatte. "Ja,ja.", erklärte der Sänger, während Miya alles mithören konnte. "Sorry für die Shanadoounterstellung, aber ich will wissen, was du da treibst!", erklärte Miya spitzfindig. "Ich lass mich gerade von meinem sadistischen Kardiologen untersuchen. Mach dir da mal keinen Kopf. Und wie ist es nun?", trällerte Daisuke fröhlich. "Bist ein Tokiojin, was? Sag mir ein Cafe in der Nähe und dann treffen wir uns da und reden", erqwiderte der Gitarrist. "Ja, ich bin Tokiojin. Wir könnten uns übrigens im Ai treffen, liegt in Shibuya", erklärte Daisuke freudig. "Gut. Ich bin in drei Stunden da. Bist du bis dahin auch okay?", erkundigte sich Miya. Der Vocal warf einen kurzen Blick zu Tami, der nickte, da er alles mitgehört hatte und meldete sich wieder: "Alles klar. Bis dann!" "Super", murmelte der Muccgitarrist und legte auf. Daisuke tat es ihm gleich und grinste zufrieden, während draußen am Himmel die Sonne die Wolken verdrängte und ihre Strahlen schon auf die Erde sandte. Kapitel 2: Geschäftsgespräche ----------------------------- Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen hat. Kritik wieder sehr erwünscht! Jetzt treffen die beiden. Geschäftsgespräche Der Regen des Morgens hatte sich vollkommen verzogen, als Daisuke in das kleine, aber extrem gemütliche Cafe mit dem Namen Ai kam. Er kannte den Besitzer, an den er sich sogleich wandte. "Du hörst doch auch meine Musik, oder?", vergewisserte Daisuke sich bei dem jungen Japaner, der hinter der Theke stand. "Was willst du schon wieder? Deine Musik läuft hier doch rauf und runter!", erwiderte der Barkeeper, der sehr wohl Recht hatte, da im Hintergrund laut "Meisou honnou" lief. "Hast du den Gitarristen von Mucc reinkommen sehen?", klärte Daisuke sich das Lachen verkneifend. "Du meinst Miya. Der sitzt in der hinteren Ecke dort. Hat mich beim Reinkommen auch nach dir gefragt. Gut, ich wusste nicht, dass er dich meinte. Er sagte nur, er sucht so nen kleinen Indievocal", erklärte der Freund, wobei zu dem Bandleader von Mucc hinübernickte. "Hi, mein Name ist Daisuke", erklärte der junge Sänger, als er schließlich vor Miya stand. "Mein Name ist Miya. Gehst du, wenn ich dir ein Autogramm gebe?", fragte der Gitarrist genervt, da es ihm trotz dunkler Ecke nicht gelungen war unbekannt auszusehen. "Nein. Ich will erst eine Tour mit euch machen, dann gehen wir vielleicht auch", entgegnete Daisuke, der einsah, dass Miya bereits wieder vergessen haben musste, dass Tatsuro ihn ihm einmal vorgestellt hatte. "Du bist also dieser Sänger. Also ehrliczh du hättest dich auch mit "hi, ich bin Japaner" melden können und es hätte mir genauso viel gesagt. Nun siehst ja ganz vernünftig aus, wie stehts denn mit eurer Musik?", fragte Miya, während Daisuke es sich ebenfalls gemütlich machte. "Du hörst gerade was von uns", erklärte dieser breit grinsend. Er liebte das Cafe, da es sich super eignete, um Geschäfte abzuschließen. "Moment, dass hab ich doch schon mal gehört. Ist doch eine relativ bekannte Band. Jetzt hör auf rumzualbern, ich will hier ein ernstes Gespräch führen!", erwiderte Miya vollkommen ungläubig. Er glaubte tatsächlich, dass der junge Vocal ihn auf den Arm nehmen wollte, da er ziemlich genau wusste, dass die Band die den laufenden Song performte, ständig als Nummer 1 unter den Indies bezeichnet wurde. Doch es erschien ihm unsinnig, dass die bei ihm anriefen und ihre Vorgruppe sein wollten. Daisuke amüsierte sich derweil köstlich über die Zweifel seines Gegenübers, was das vergnügte Grinsen auf seinem Gesicht bewirkte, obwohl er doch eigentlich den Kopf noch voller Sorgen hatte. Aber auch die Wolkenlandschaft in seinem Kopf war aufgelockert, um sich wieder Raum für seine Lieblingsbeschäftigung, die MUSIK, zu schaffen. Außerdem waren seine Testergebnisse sehr positiv ausgefallen. "Die Band heißt Kagerou. Ich bin ihr Sänger. Yuana ist mein Gitarrist, er wirklich fähig und sehr nett. Dann spielt Kazu bei uns Bass. Er ist so nen ziemlich ruhiger Typ, aber super nett. Und Shizumi ist ein kleines Energiebündel so wie ich. Na ja, ich denke ihr werdet gut miteinander auskommen, verstehst du?", erklärte Daisuke, als Miya seinen Schädel fast zermürbt hatte. "Gut, ich glaube dir ja. Aber du weißt schon, dass es nicht gerecht ist, wenn IHR als unsere Vorgruppe auftretet", meinte der Bandleader. "Du könntest euer Label ja nach einer Couplingtour fragen", erwiderte Daisuke, der sich nun mit seinem Eiskaffee beschäftigte. In den nächsten zwei Stunden verlangte Miya noch einige Beweise für die Bühnentauglichkeit von Kagerou und Daisuke, was sogar herausforderte, dass Daisuke einen von Tatsuros Song beim Karaoke interpretierte. Doch der Bandleader war zufrieden und erinnerte sich im Laufe des Geschäftstreffen auch daran, dass Daisuke der Tokiojin war, der ihm im Winter demonstierte, wie man in einen eiskalten See sprang. Doch die unbeschwerte Zeit verging ebenso rasend, wie erfreulich sie war. Der Vocal verabschiedete sich für eine Weile von Miya, wobei sie sich versprachen sich am Abend in Daisukes Wohnung zu treffen. Der Sänger spannte den Regenschirm auf, es regnete wieder. Kapitel 3: Die Verhandlung -------------------------- Das dritte Kapitel. Es sieht nicht gut aus für den süßen Sänger. Danke für das Kommentar, hab mixch echt gefreut. Viel Spaß! (Kritik klar wieder erwünscht!) Die Verhandlung Die Eingangshalle des Gerichtsgebäudes des Familiengerichts war mit dunklem Holz ausgetäfelt. Alles wirkte im Grunde super gemütlich, doch Daisuke, der in einen edlen schwarzen Anzug gehüllt war,konnte sich nicht mit dem Saal anfreunden. Er hatte zu viel Angst davor, dass dieses Gerichtsverfahren das Ende seiner Musikkarriere bedeuten könnte. Es war schließlich klar, dass seine Eltern, die hysterisch danach schrieen ihn wieder in Watte einpacken zu dürfen, ihm auch die Musik verbieten würden. Er konnte nicht erklären, was die Musik ihm bedeutete, doch er wusste sehr genau, dass ihr Verlust seinen zumindest seelischen Tod bedeuten würde. Seine Anwältin schien diese Ängste vor dem Verfahren nicht zu teilen, da sie sich ihm fröhlich grüßend näherte, nachdem sie ihn erkannt hatte. Sie war eine junge Frau mit natürlich blondem Haar, die sehr ausländisch wirkte. Doch er hatte nicht weiter nachgefragt. Er hatte ihr viel lieber sein vollkommenes Vertrauen geschenkt. Denn er selbst verstand so gut wie gar nichts vom Rechtswesen Japans. „Und wie stehen unsere Chancen? Bitte seien sie ehrlich zu mir“, fragte Daisuke zur Begrüßung. „Ich habe Ihnen doch tausend Mal gesagt, dass es keinen Grund gibt sich Sorgen zu machen. Kein Richter dieses Landes entmündigt jemanden, der so verantwortungsbewusst ist, dass er ein Jahr allein mit einem solchen Herzfehler überlebt. Zudem waren Sie deswegen noch nicht einmal im Krankenhaus. Also, bleiben Sie ganz ruhig und machen Ihre Aussage, werden Sie nicht ausfallend und versuchen Sie formalsprachig zu reden. Kommen Sie wir gehen in den Gerichtsaal“, erklärte seine freundliche Anwältin, die ihm anmerkte, dass er nervös war. Sicher hatte auch der Richter kein Problem damit herauszufinden, dass er mit den Nerven am Ende war, als er ihn für die Befragung in die Mitte holte. „Sie haben den Antrag Ihrer Eltern gehört. Was haben Sie dazu zu sagen?“, fragte der Richter, ein grauhaariger Japaner, der mindestens 60 war. „Ich kann mich dem Antrag meiner Eltern nicht anschließen. Ich bin der Meinung, dass ich sehr gut ohne ihre Betreuung zurechtgekommen bin und auch weiterhin zurechtkommen werde“, erwiderte Daisuke, so wie er es mit seiner Anwältin geübt hatte. Doch trotzdem wurde er das Gefühl nicht los, dass der Richter anderer Meinung war. „Was die Musik angeht, die Sie nach Angaben Ihrer Eltern und Ihnen in der Band Kagerou praktizieren, entspricht eventuell nach vielen Meinungen etwas Unnormalem. Welche exakte Beziehung haben Sie zu Ihrer Musik?“, fragte der Richter. „Moment! Diese Musik kann man doch schon nicht mehr als unnormal bezeichnen! Diese Musik gefährdet unseren Jungen und zudem ist er viel zu krank, um auf der Bühne aufzutreten!“, warf Frau Ochida, Daisukes Mutter, hysterisch ein. „Nun ja, ich möchte dazu sagen, dass generell Musik Geschmackssache ist. Außerdem ist meine Rockmusik nicht gefährdend für mich oder andere. Sie zeigt nur Kritik an der Gesellschaft in einer abstrakten Form“, erklärte Daisuke, der ganz und gar nicht dumm war. Denn trotz seiner erstaunlichen Fehltage, hatte er die Oberschule als Klassenbester abgeschlossen. „Sohn, ich bitte dich deine Musik nicht Kritik zu nennen. Diese Texte sind einfach pervers! Herr Richter sehen Sie sich doch das Video an, dass diese Kagerouband gedreht hat! Das zeugt doch davon, dass die nicht ganz dicht sind! Und außerdem sehen Sie sich doch diesen Mickerling dort an! Das ist doch kein Mann!“, rief sein Vater erbost. „Gut, da es schon angesprochen wurde, werden wir uns wohl die Videoaufnahme von dem Song „Aidoru gurui no shinrigaku“ ansehen. Hierbei handelt es sich um eine kürzlich veröffentlichte Single. Daisuke hatte geahnt, dass seine Eltern versuchen würden, manche ihrer Videos und Texte als Beweismittel heranzuziehen und hatte ebenso damit gerechnet, dass der Richter kein Fan ihrer Musik sein würde. Doch dieser reagierte nahezu angewidert von dem Video und von den anderen Beweisen, die seine Eltern gegen Daisuke vorbrachten. Selbst seine Erklärungsversuche schien einfach abzuperlen, wie der prasselnde Gewitterregen an den großen Fensterscheiden in der Decke. Seine Miene blieb unfreundlich gegenüber dem jungen Vocal, dem nun fast zum Heulen zu Mute war. Er wäre am liebsten schreiend hinausgelaufen, doch er musste seine gefasste Ausstrahlung wahren, sonst würde sofort das Ende seiner Beziehung zu der Musik einläuten. Eine Tour mit Mucc würde er vergessen können und Miya würde ihm sicher kein Vertrauen mehr schenken wollen. Ein Blitz nach dem anderen zuckte über den Himmel und das folgende Donnergrollen versetzte dem Sänger immer wieder eine schweren Schlag. Kapitel 4: Wahre Freunde ------------------------ Hi, hi. Bin wieder da. Ich mag meine beiden Kommentare. Auf das Vierte! Es wird echt spannend und zum Schlus bin ich ganz gemein. Wahre Freunde „Nach Angaben des Angeklagten sind Sie der Bassist der besagten Band Kagerou. Wie schätzen Sie Daisuke Ochida ein?“, fragte der Richter mit dunkler Miene. Kazu überlegte nur kurz, bis er schließlich antwortete: „Es ist sicher kein Geheimnis, dass Daisuke und ich zwei vollkommen verschiedene Wesen haben“, sagte der Bassist geheimnisvoll lächelnd, „Er ist sehr lebendig und fröhlich, aber das heißt lang nicht, dass er sich nicht selbst versorgen kann. Er ist, wenn er sich nicht gerade amüsieren will, sehr verantwortungsbewusst. Ein Beispiel wäre da sein Hündchen, das er mit der Flasche aufgezogen hat. Das ist meiner Meinung sehr verantwortungsbewusst.“ „Apropos Hund, dieses Tier gefährdet die Gesundheit meines Sohnes. Er muss immer raus und Daisuke hat doch gar nicht Kraft, mit dem Hund Gassi zu gehen!“, rief Frau Ochida empört. „Nun gut, dann wollen wir die Meinung eines professionellen Kardiologen hören. Doktor Tameko ich bitte Sie in die Mitte. … Sehr schön, Sie sind der Kardiologe des Beklagten. Wie schätzen Sie die Situation in Bezug auf den Hund ein?“, erklärte der Richter, dessen Blick ernst zu Daisuke gewandert war. Denn dieser zitterte seit Beginn der Zeugenaussagen am ganzen Körper. „Ich habe persönlich zusammen mit Daisuke diesen Hund ausgesucht und sehe daher keine negativen Wirkungen. Es ist eher der Gegenteil der Fall. Sie hält Daisuke aktiv und verhindert, dass er sich selbst demobilisiert, was auch für Herzkranke sehr wichtig ist. Denn Übergewicht wäre für meinen Patienten extrem fatal“, erwiderte Tami, der sich viel ruhiger gab, als sein Schützling. „Meinen sie, dass der Beklagte sich selbst gefährdet, wenn er weiterhin allein lebt?“, entgegnete der Richter. „Nein, es gibt keinen Grund zur Sorge. Er ist sehr gut in der Lage sich zu versorgen“, antwortete der Kardiologe. „Aber, Dr. Tameko, sie haben uns doch immer unterstützt! Sehen Sie nicht die Gefahr, die von diesen Verrückten ausgeht?! Wie können Sie es gutheißen, dass er sich auf der Bühne zu Grunde richtet!?“, schrie Daisukes Mutter hysterisch, während sie auf die restlichen Bandmitglieder wies. „Frau Ochida, ich habe Ihnen jahrelang versucht klarzumachen, dass ihr Sohn unabhängig geworden ist. Er ist äußerst intelligent und seine Freunde haben ganz sicher keinen schlechten Einfluss auf ihn! Außerdem bin ich bei jedem Auftritt dabei, untersuche Daisuke vor und nach jedem Bühnengang. Im Notfall wäre eine halbe Intensivstation verfügbar. Glauben Sie mir, wir versuchen das Möglichste, um die Konzerte sicher zu machen!“, erklärte Tami etwas sauer, da er feststellen musste, dass die Eltern seines Schützlings vollkommen unbelehrbar waren. Im Folgenden sagten noch Shizumi und Yuana mit großem Enthusiasmus für den Vocal aus. Er konnte es nicht fassen, wie sehr Kazu, Tami, Yuana und Shizumi versuchten ihn davor zu bewahren. Sie setzten all ihre Fähigkeiten ein, um ihn zu beschützen, während er nur stumm neben seiner Anwältin saß, die sich ebenfalls die ganze Zeit für ihn einsetzte. Doch nicht schien zu helfen, der Richter warf weiterhin solch abwertende Blicke zu ihm. Es war vorbei. Er würde nie wieder singen dürfen und Drumsspielen würde dann auch gestrichen sein. Sein Leben hätte keinen Sinn mehr. Aber hatte er den Mut sich selbst zu töten? Würde er Angst haben eine Überdosis seiner Herzmedikamente zu nehmen? Würde Tami ihn retten, obwohl er wissen würde, dass der kleine Sänger nicht mehr leben wollte? Was wäre dann mit seinen Freunden? Würden Sie ihn als feige beschimpfen? Er wusste nicht, wie er reagieren würde. Er konnte sich nicht vorstellen wieder unter seinen Eltern zu leben und er hatte nicht den Mut zu sterben. Ihm war nur zum Heulen zu Mute. Doch all seine Gedanken verschwanden sofort, als seine Anwältin ihn anwies aufzustehen, da der Richter das Urteil verkünden wollte. Sie versuchte ihn zu beschwichtigen. Aber der kleine Vocal zitterte trotzdem am ganzen Körper. Er hatte Angst. „Im Namen des Volkes ergeht folgender Beschluss. Der Antrag den beklagten, Daisuke Ochida, zu entmündigen, wird………………………………… Sorry ich bin fies Kapitel 5: Das Urteil --------------------- So das wird das letzte Kapitel, war ne schöne Zeit. Ich liebe Schreiben. Vielleicht fang noch ein neues Projekt an. Danke für alle Kommentare und ich will noch mehr! Das Urteil „Im Namen des Volkes ergeht folgender Beschluss. Der Antrag den Beklagten, Daisuke Ochida, zu entmündigen, wird abgelehnt. Die Kosten des Verfahrens tragen die Antragssteller. Zu der Begründung: Herr und Frau Ochida, Ihr Sohn kommt seit über einem Jahr allein zurecht und hat sich nur verantwortungsbewusst in Bezug auf seine Krankheit benommen. Zu Ihren Zweifeln möchte ich dem Beklagten seine künstlerische Freiheit zugestehen und Sie darauf hinweisen, dass es durchaus normal ist, dass ein junger Mann in der Regel nicht oft putzt“, erläuterte der Richter, der Daisuke nun zum ersten Mal milde anlächelte. Doch der kleine Vocal konnte nicht fassen, was an seine Ohren drang. Zuerst glaubte er, dass es nur eine Einbildung war und er senkte den Kopf betroffen. „Warum sehen Sie denn so seltsam drein. Sie haben Ihre Freiheit doch noch!“, sagte seine Anwältin freundlich grinsend. „Es war also keine Einbildung?“, seufzte der Sänger und wartete, bis seine Anwältin nickte, um zu lächeln. Kaum hatten sie den Gerichtssaal verlassen und wieder in der Eingangshalle standen, die Daisuke zuvor so ungemütlich empfangen hatte, lockerte die Stimmung auf. Denn nicht nur der Vocal hatte Angst vor dem Urteil gehabt, auch Shizumi, Yuana und Kazu hatten gefürchtet, was da auf ihren zerbrechlichen Sänger und sie zukommen würde. Was hätte er in Vormundschaft getan? Was wäre, wenn er das Leben so nicht ertragen wollte und Selbstmord beging? Nur Eins wäre sicher gewesen, das Ende von Kagerou. Glücklicherweise hatte sich alles zum Guten gewendet. „Und wie war dein Arzttermin heute? Ist alles soweit okay mit dir?“, fragte Kazu, während er Daisuke zum Glückwunsch umarmte. „Es ist alles gut. Ich habe noch ein paar gute Nachrichten“, erwiderte Daisuke, sodass alle Blicke, wie gebannt, auf ihn gerichtet wurden. „Was für gute News?“, hakte Shizumi neugierig nach. „Wir machen eine Couplingtour!“, antwortete der Vocal breit grinsend. „Sag schon, mit wem?“, fügte Yuana hinzu. „Werdet ihr schon sehen, wenn wir an meiner Wohnung sind, sehen!“, erklärte Daisuke mit einem leuchtenden Ausdruck in den Augen. „Entschuldigen Sie bitte, könnten Sie mir bitte ein Autogramm geben? Meine Enkelin erschlägt mich, wenn ich ohne eines nach Hause komme“, fragte der Richter, der die jungen Japaner schrecklich erschreckte. Aber er bekam schließlich sein Autogramm, bevor sich die Band auf den Weg zu Daisukes Wohnung machte. „Hi, hier bin ich. Das ist meine Band“, erklärte der Vocal, als er Miya vor seiner Wohnungstür im höchsten Stockwerk eines Apartmenthauses entdeckte. Die Augen der restlichen Bandmitglieder blitzen auf, ihr kleiner Vocal hatte ganze Arbeit geleistet. „Hi, wer bist du und warum hast du einen Schlüssel für die Wohnung? Ich wollte mich hier mit dem putzigen Indiesänger treffen“, erwiderte Miya vollkommen verwirrt. „Du bist echt zerstreut. Ich bin’s Daisuke, den Namen hast du dir vorsichtshalber sogar aufgeschrieben. Außerdem ist das meine Wohnung, also habe ich auch einen Schlüssel. Kommt rein!“, entgegnete der Vocal amüsiert, während er die Tür für die anderen aufhielt. „Daisuke, machst du Kaffee? Wenn wir noch auf die anderen warten wollen, dann müssen wir die Nacht durch-. Äh sorry, das ist mein Handy“, erklärte Miya, der von seinem Klingelton unterbrochen wurde. „Tatsuro? Verdammt, seit wann schnüffelst du mir nach? ... Ach so, Yukke und Satochi haben dir erzählt, dass ich nach Tokio gefahren bin. … Was ihr sitzt am Bahnhof und wollt wissen, wo ich stecke? … Ich bin zurzeit in der Privatwohnung des Sängers unseres Couplingpartners, ich simse dir die Adresse. Wir sehen uns!“, führte Miya sein Gespräch, während die Jungs von Kagerou gespannt lauschten. „Sie kommen also auch. Dann können wir ja alles planen“, meinte Daisuke. Es dauerte nicht lang, bis die restlichen Muccjungs in der Wohnung des Sängers versammelt waren. Daisuke und Tatsuro fielen sich fröhlich in die Arme. Alle amüsierten sich prächtig. Wie man sich sicher vorstellen kann, wurde die Nacht lang und lustig und mit acht schlafenden Musikern endete. Die Tour wurde ein voller Erfolg. Das Chaotenoktett rockte die Hallen in ganz Japan, wobei sich Tatsuro und Daisuke sich sogar zu Duetten hinreißen ließen. Der Himmel klarte auf und die ganze Tour wurde von strahlendem Sonnenschein untermalt. Kapitel 6: 5.2. Das Urteil- variables Ende für Dramaliebhaber ------------------------------------------------------------- Für alle, die Dramen mögen. Ich hoffe meine Gefühle übertragen sich auch auf meine Leser. Kritik ist wie immer erwünscht. 5.2. Das Urteil- Variables Ende für Dramaliebhaber „Im Namen des Volkes ergeht folgender Beschluss. Dem Antrag den Beklagten, Daisuke Ochida, zu entmündigen, wird stattgegeben. Die Kosten des Verfahrens tragen die Antragsteller. Sicherlich bedarf es hier einer Begründung. Nun, das Gericht hat so entschieden, da der Zustand des Beklagten es nicht erlaubt ein eigenständiges Leben ohne jegliche Kontrolle von sorgeberechtigten Personen zu führen. Zudem verhält sich der Beklagte unvorsichtig und grob fahrlässig gegenüber seiner Krankheit. Hiermit ist die Verhandlung geschlossen!“, sprach der Richter. Doch all seine Worte der Begründung erreichten den kleinen Vocal nur noch durch einen tiefen Brunnen, in den er und sein Leben in dem Moment der Verkündung gefallen waren. Er würde nie wieder ein Mikrofon in der Hand halten dürfen, nie wieder sanft und hart auf sein Drumset schlagen. Alles war vorbei, sein gesamtes Leben war vorbei. Was nützte ihm diese lose, schwache Hülle noch, wenn seine Seele in einen Käfig tief in deren Innern verschlossen wurde und der Schlüssel vernichtet werden würde? Wie konnte er ohne seine Musik weiterleben? Er wusste es nicht. Er hatte keine Erklärung für seinen weiteren Werdegang. Er spürte Menschen, die ihn umarmten, die weinten, die versuchten ihn zu trösten, obwohl sie selbst untröstlich waren. Es waren die Jungs und sein geliebter Tami. Er ihn immer seinem richtigen Vater vorgezogen, weil er ihn mehr Fürsorge gegeben hatte. Doch es würde wohl auch mit dieser Bekanntschaft zu Ende gehen, seine Eltern würden nach seiner Gegenaussage ihn nicht mehr in ihr Haus lassen. Er würde ihn wie die Jungs nie wieder sehen. Etwas Warmes lief über seine Wangen. Es waren Tränen, nun trauerte er öffentlich. Er wollte seine Schwäche nicht zeigen. „Komm, Junge, es ist genug. Diese Menschen werden dir nie wieder Schaden zufügen!“, eine Stimme drang weit entfernt an sein, es war die seines Vaters und er versuchte ihn am Arm wegzuzerren. Doch er wollte nicht mit ihm gehen. Er wollte überhaupt nichts mehr, außer sterben. Aber er zog ihn mit seiner Kraft weg, er war ihm so schrecklich überlegen. Sein gesamter Körper sträubte sich. Plötzlich spürte er ein kurzes Stechen unter seinem Brustbein, er griff sich instinktiv an sein krankes Herz. „Ja, hör auf zu schlagen! Lass mich endlich sterben!“, flehte er es innerlich an und alles wurde dunkel um ihn herum. Miya hatte lange Zeit an der Tür seines Gesprächspartners gewartet und wühlte nun in seinen Taschen herum. Er hatte vergessen, ob er sich die Handynummer des Sängers aufgeschrieben hatte. Vielleicht hatte er auch vergessen, dass sie sich wieder im Cafe treffen wollten. Doch da fand er sie, auf einer Serviette aufgeschrieben, die Nummer. Es meldete sich jedoch nur eine hysterische Frau am anderen Ende, die ihn anschrie und sagte, dass niemand mit ihm eine Tour machen würde. Hatte der Junge den Prozess, von dem er ihm so bedrückt erzählt hatte, etwa verloren? War das seine Mutter gewesen, die ihn nun eingesperrt halten würde? Er hatte das ungute Gefühl, dass sie Recht hatte. Also fuhr er nach Hause und erzählte seinen Jungs von den Erlebnissen. Es war Tatsuro, der in Tränen ausbrach, und sofort nach Tokio verschwand. Er kannte den kleinen Vocal. Als Daisuke seine Augen wieder öffnete, musste er verzweifelt erkennen, dass er noch lebte. Er lag in einem Krankenhaus, das er nicht kannte, und er war allein im Zimmer, stellte er mit verschwommenem Blick fest. Überall waren wieder die Kabel. An allen Stellen seiner Arme und Füße war er komplett von Nadeln zerstochen, sie hatten wieder versucht verzweifelt Kanülen in seine vernarbten Venen zu schieben. Sie waren nur in seiner rechten Armbeuge erfolgreich gewesen, aber es interessierte ihn nicht, wie viel Arbeit sie hatten. Welch Glück, das er Linkshänder war. Er riss sie sich einfach aus der Vene und das Blut lief langsam aber periodisch mit seinem Herzschlag aus der Wunde. Er würde bald tot sein. Dann stieß er mit seinen letzten Kräften die Tabletts mit den Instrumenten und den Medikamenten um und auch das EKG stieß er einfach von seinem Platz, sodass bei dem Aufprall großen Schaden erlitt. Doch eins hatte er nicht bemerkt, oben an der Decke des Zimmers war eine Kamera angebracht, die diese Bilder zu den Ärzten und Schwestern schickte. Sie stillten die Blutung und banden seine Arme und Beine fest, während er schrie und weinte. Aber sie hatten kein Erbarmen. Sie gaben ihm lediglich ein Beruhigungsmittel, das seine Muskeln erschlaffen ließ und sein Bewusstsein in eine Zwischendimension verbannte. Irgendwann brachte man ihn nach Hause zu seinen Eltern. Er wusste nicht mehr, wie viel Zeit vergangen war, denn sie hatten ihm immer und immer wieder dieses widerliches Mittel gegeben. Dort wurde er nicht festgebunden, aber auch seine Eltern gaben ihm, als er fast klare Gedanken fassen konnte, eine Tablette, wieder ein Beruhigungsmittel. Er schluckte es aber nicht hinunter, sondern sabberte den aufgelösten Wirkstoff vor den Augen seiner Mutter aus. Sie war geblieben, um sich seiner Wirkung zu versichern. Also verdrehte Daisuke noch die Augäpfel wie in einem Wahn und sie verließ überzeugt das Zimmer. Niemand war bei ihm, als er sein altes Taschenmesser fand und seinen Entschluss fasste. Auch ein vergilbtes Foto von ihm und seiner Band aus Oberschulzeiten konnte er finden und seinen Lieblingsbleistift, mit dem er hastig Worte aufschrieb, die sich wie ein Song in sein Gedächtnis und das der anderen brannte. Er wollte nie allein sterben, doch es ging nicht anders. Weder Shizumi, Yuana, Kazu und Tatsuro noch Tami würden zu ihm kommen können. Doch er hatte in seinem Testament eine Einladung zur seiner Beerdigung festgeschrieben und sie würden ihm bei seinem letzten Geleit begleiten. Sie würden sicher verstehen, warum er es tat. Warum er sich die Klinge direkt in sein missgebildetes Herz stieß. Seine Eltern fanden ihn nur noch tot. Er war bereits kalt, als sie ihm sein Essen bringen wollten und feststellten, dass er in einer riesigen Blutlache seines eigenen Blutes lag. Niemand konnte mehr etwas tun. Seine Freunde konnten nur noch in tiefer Depression Abschied an jenem traurigen Grab nehmen, das man für ihn aushob. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)