Kein Typ für zwei von Chay-chan ================================================================================ Kapitel 5: Kappi 5 ------------------ Hi Leutz hat en bissi länger gedauert das Kappi hochzuladen. Motivationstief, Stress usw. Aber jetzt is es ja da, also viel Spaß beim lesen. Danke für die vielen lieben Kommis. Ein großes DANKESCHÖN geht an meine Betaleserin Firefox_Takara. So ez gehts aber los!!! Kappi5 „Ray!“ Frau Kon klopfte gegen die Badezimmertür. „Wie lange brauchst du noch?“ „Was?“ Ray riss seinen Kopf aus dem Badewasser. Soeben hatte er ihn unter Wasser getaucht und seine langen Haare auf der Wasseroberfläche hin und her gleiten lassen. „Wie lange du noch brauchst.“ „Puh!“ Ray wischte mit seinen Handflächen die Wassertropfen aus dem Gesicht. „Wenn's nach mir geht, noch Stunden. Ein warmes Bad bewirkt Wunder. Vor allem, wenn man einen anstrengenden Tag hatte.“ Er tauchte seinen Oberkörper wieder tief in das warme Schaumbad. „Warum fragst du?“ „Da ist jemand für dich gekommen.“ „Jetzt noch?“ „Na ja!“ Frau Kon lachte. „Schulprobleme. Die bringen euch ja mittlerweile sogar um den ruhigen, entspannenden Abend.“ Ray seufzte. „Ich beeile mich.“ Er tauchte seinen Körper noch einmal tief in das heiße Wasser. Dann zog er sich allmählich am Beckenrand hoch und richtete sich langsam auf. Wahnsinn, jetzt noch Schulprobleme zu wälzen. Als ob er heute nicht schon lange genug für den Physiktest gebüffelt hätte. Müde griff Ray nach dem großen Badetuch und schlang es um seine Hüften. Dann schnappte er sich ein kleineres Handtuch und trocknete seinen Oberkörper ab. Danach rubbelte er sich noch die Haare so trocken, dass sie nicht mehr so doll tropfen. Gedankenverloren öffnete er die Badezimmertür und trat auf den Flur. Dann ging er in sein Zimmer hinüber. „Hallo, Ray“, hörte er eine vertraute Stimme direkt neben sich. Erschrocken fuhr Ray herum. Innerlich hatte er sich auf die Stimme seines Freundes Tala eingestellt. Aber dass nun seine Stimme ertönte, verwirrte ihn sehr. „Kai!“ „Du sagst das, als wenn ich ein Monster wäre“, beschwerte sich Kai. Seine roten Augen blickten unverwandt auf Rays nackten Oberkörper und Ray bereute schon, keinen Bademantel angezogen zu haben. „Also, ich habe... ich habe keine Minute lang daran gedacht, dass du hier sein könntest“, platzte es Ray heraus. Kai musste sich dazu zwingen, seinen Blick von den nackten schmalen Schultern auf Rays Augen zu richten. „Entschuldige, dass ich dich noch so spät abends störe, aber es ist wegen der Kirschhoff'schen Regel.“ „Der was?“ Ray verstand kein Wort. Er spürte aber, wie sich das Badetuch lockerte und verdächtig zu rutschen begann. Erschrocken hielt er es mit der rechten Hand fest, während die linke immer noch auf dem Handtuch ruhte, das um seine Haare gewickelt war. //Ich sehe bestimmt wie ein Gespenst aus//, schoss es Ray durch den Kopf. „Physik. Kirschhoff'sche Knotenregel.“ Kai starrte wieder auf Rays Schultern und seine muskulösen Oberarme, dann auf den Knoten, der das Handtuch zusammenhielt. Aber Ray hielt es fest umklammert. „Ich kann im Moment nichts damit anfangen“, sagte Ray schnell, denn es gelang ihm immer noch nicht, seine Gedanken auf Physik zu konzentrieren. „Ich werde mich eben mal anziehen. Dann schaue ich in meinem Physikheft nach, ja?“ Ray zog seine Hose, seine Boxershorts und sein Oberteil vom Sofa und floh damit ins Badezimmer zurück. Dort ließ er sich auf den Klodeckel fallen und atmete tief ein und aus. Diese roten Augen konnten einen schon ganz schön durcheinander bringen. „Quatsch nicht!“, meckerte er mit sich selbst. „Du wirst dich doch nicht von diesem Neuen verwirren lassen. Schließlich hat sich Tala in ihn verliebt und das reicht.“ Er erhob sich und schlüpfte in seine Sachen. Dann stellte er sich unschlüssig vor den Spiegel und betrachtete sein Gesicht. Seiner Meinung nach sah er sehr farblos aus, aber was konnte er schon dagegen machen. Er war schließlich nicht Tala, der sich jetzt eine ganze Puderdose ins Gesicht geklatscht hätte, nur um etwas brauner auszusehen. Mit nassen Haaren brauchte er Kai nicht gegenüberzutreten. Darum föhnte er sich rasch seine Haare trocken und flocht sie schnell zu einem einfachen Zopf. Als Ray schließlich in sein Zimmer zurückkehrte, saß Kai immer noch an der gleichen Stelle auf seinem Sofa und wartete auf ihn. „Wo ist denn mein Physikheft?“, murmelte Ray, während er mit fahrigen Händen in seiner Schultasche kramte. Kai sah ihn immer noch an. Ray spürte seine Augen auf sich ruhen, während er das Heft herauszog. Seine Blicke verwirrten ihn. Unsicher schlug er das Heft auf. „Hier steht's ja: Kirschhoff'sche Knotenregel.“ „Ach, ha!“ Kai war nun aufgestanden. Er stellte sich hinter Ray und sah ebenfalls in sein Heft. Dabei berührte sein Arm seinen Rücken ganz leicht. Ray wagte nicht, sich zu bewegen. Reglos hielt er das Heft in der Hand und starrte darauf, in Wirklichkeit aber fühlte er in diese kleine Stelle am Rücken hinein, gegen die sich Kai mit seinem Arm gelehnt hatte. „Verstehe!“, brummte Kai nun. „Man muss die Wiederstände einer Schaltung berechnen.“ „Wiederstände berechnen“, wiederholte Ray fast tonlos. „Ich glaube, ich kapiere das nicht.“ „Schau!“ Kai ließ sich nun auf seiner Armlehne nieder und beugte sich noch dichter über sein Heft. Arm an Arm saßen sie nun da und wagten nicht, sich anzusehen. „Reihenschaltungen werden addiert“, fiel Ray ein. „Und wenn die Summe der Ströme gleich null sein soll... Himmel, das ist ja überhaupt nicht zu verstehen“, seufzte Kai. //Ich verstehe sowieso kein Wort, wenn er so dicht neben mir sitzt//, dachte Ray. Kais Arm rieb gegen seinen, während er auf eine Zeichnung zeigte, die er ins Heft gemalt hatte. „Darf ich mir das hier mal abschreiben?“ „Klar!“ Ray war fast froh, als er aufstehen konnte, um für Kai ein Blatt Papier zu holen. Er reichte es ihm mit spitzen Fingern. Kai hatte es sich in der Zwischenzeit auf seinem Schreibtischstuhl bequem gemacht. Er studierte sein Heft noch einmal gewissenhaft. Dann schrieb er seine Notizen in sein Heft. „Ich werde mir zu Hause mal Gedanken über diese Sache machen“, murmelte er dabei. „Vielleicht fällt mir ja irgendwas dazu ein.“ „Das wäre echt toll.“ Ray war auf sein Sofa geflüchtet. „Wenn du es kapiert hast, sag es mir bitte noch vor dem Physiktest.“ Aus dieser Distanz konnte Ray Kai ungestört betrachten. Er schrieb immer noch. Seine silbernen Haare fielen ihm ins Gesicht. Mit der linken Hand strich er sie nach hinten. Dann sah er auf. „Du hast mir sehr geholfen, Ray. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass mich Wolters erst mal auf die Probe stellen will.“ Er lächelte und in seine Mundwinkeln bildeten sich kleine Grübchen. „Kann sein“, nickte Ray, obwohl er sich nicht sicher war, dass der schusselige Physiklehrer sich nach einer Woche noch erinnern konnte, dass ein neuer Schüler in seine Klasse gekommen war. „Auf alle Fälle werden wir den Test besser schreiben als Tala. Der weiß sicher gar nicht, dass die Kirschhoff'sche Knotenregel überhaupt existiert.“ „Tala?“ Kai sah Ray nun aufmerksam an. „Ja, das kann ich mir denken. Der macht sich sicher überhaupt keine Gedanken um die Schule.“ Täuschte sich Ray oder blitzten Kais Augen tatsächlich, wenn er von seinem Freund sprach? „Er ist in dieser Beziehung total unbekümmert“, erwiderte Ray. Kai lachte. „Es gibt Menschen, die man um ihr kindisches Gemüt beneiden kann.“ Dann stand er auf. „Ich danke dir für deine Hilfe, Ray.“ „Gern geschehen.“ Beide standen voreinander. Ray überlegte, ob er Kai die Hand geben sollte, entschied sich aber dann, es nicht zu tun. Händeschütteln sah immer so steif aus. „Tschau!“ Kai streckte seine Hand aus und berührte Rays Oberarm ganz leicht. Dann drehte er sich um und ging. „Ich liebe dich, Ray.“ Ganz leise flüsterte er diese Worte. Dann kamen seine Lippen näher, immer näher. Sanft berührten sie seinen Mund und ... Ein leises Fiepen ertönte. Danach dröhnte laute Musik in Rays Ohr. Ray stöhnte und zog die Bettdecke über seinen Kopf. Nicht jetzt schon aufstehen müssen. Nicht nach diesem wunderschönen Traum. Wenigstens den Kuss hatte er zu Ende bekommen wollen. Diese weichen warmen Lippen auf seine Mund hatten sich wunderbar angefühlt. Ray kniff seine Augen zusammen und versuchte, sich an den Mann im Traum zu erinnern. Silberblaue Haare hatte er gehabt und eine weichen vollen Mund. KAI!!! Ray schoss bei dem Gedanken in die Höhe. Das konnte und durfte nicht wahr sein! Er konnte doch nicht einfach davon träumen, von Kai geküsst zu werden. In Kai hatte sich schließlich Tala verliebt. Hastig stand Ray auf und ging ins Badezimmer. Es wurde Zeit, dass er von einer kalten Dusche zur Besinnung gebracht wurde. „Ray, warte auf mich!“, hörte Ray eine Stimme hinter sich. Er drehte sich um und sah Tala die Straße entlanglaufen. Ray lehnte sich gegen eine Hauswand und wartete auf seinen Freund. „Hab total verpennt“, japste Tala. „Kein Wunder. Ich hatte einen wahnsinnig tollen Traum.“ „Ja?“ Ray war misstrauisch. „Stell dir vor“, kicherte Tala. „Ich habe davon geträumt, dass Kai mich geküsst hat.“ „Aha.“ Ray wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Dieser Traum kam ihm ebenfalls total bekannt vor, aber er hütete sich davor, Tala davon zu erzählen. „Ein irres Gefühl. Der Typ hat mich unheimlich angemacht. Schade, dass ich ihn nicht in Ruhe zu Ende träumen konnte.“ „Tja, die Schule hindert einen immer am Leben“, philosophierte Ray. Tala und er betraten das Schulgebäude. In der Pausenhalle standen noch viele Schüler der oberen Stufen herum und redeten. Die Schüler der Unterstufe spielten Fangen zwischen den Großen und nervten alle. „Hey, guck mal, deine große Liebe“, zischte Tala Ray zu. Ray dachte in dem Moment sofort an Kai und sein Herz klopfte leise. Doch es war Bryan, der auf ihn und Tala zukam. „Hallo, ihr zwei“, sagte er vergnügt und legte seine Arme um ihre Schultern. „Wie geht's uns denn so?“ „Danke, Schwester“, kicherte Tala und Bryan lachte ebenfalls. Er lachte mit dieser heiseren Stimme und dabei zogen sich seine lila Augen zu kleinen Schlitzen zusammen. Noch vor zwei Tagen wäre Ray in Ohnmacht gefallen, wenn Bryan seine Arme um seine Schultern gelegt und ihn dabei mit diesem erotischen Lächeln angesehen hätte. Aber Ray spürte verwundert diesmal noch nicht einmal einen erhöhten Pulsschlag. Im Gegenteil: Bryans Getue ging ihm ziemlich auf die Nerven. Und ausgerechnet jetzt kam Kai durch die Pausenhalle. Er schlenderte direkt auf sie zu. Mit einer schnellen Drehung befreite sich Tala aus Bryans Armen. „Kai!“ rief er eine Spur zu laut. „Hallo!“ Wie erstarrt stand Ray in Bryans Armen und bewegte sich nicht. Er merkte, wie Kai ihn ansah. Dann schaute er haarscharf an ihm vorbei. Sein Gesicht hatte einen arroganten Gesichtsausdruck angenommen. Rays Magen zog sich zusammen. Ob Kai wohl dachte, er und Bryan hätten etwas miteinander? So wie sie beieinander standen, musste er wohl oder übel auf diesen Gedanken kommen. Mit freudigem Lächeln steuerte Kai nun auf Tala zu, der ihn direkt in Beschlag nahm. Ray sah, wie Tala auf ihn einredete und dabei hin und wieder scheinbar zufällig seinen Arm berührte. „Wie heißt du eigentlich noch mal?“, wandte sich Bryan an Ray. „Was?“ Ray zuckte zusammen und nutzte die Gelegenheit, sich ebenfalls aus Bryans Armen zu winden. „Ich heiße Ray“, beeilte Ray sich zu sagen. Der Schulgong ertönte. Alle Schüler brachen mehr oder weniger schnell ihre Gespräche ab und machten sich auf den Weg in die Klassen. Auch Tala und Kai gingen nebeneinanderher auf das Treppenhaus zu. „Ich muss gehen“, wandte sich Ray an Bryan. „Wir schreiben in der ersten Stunde einen Physiktest.“ „Schade!“ Bryan legte seinen Kopf schief und sah Ray nachdenklich an. „Ich hätte mich gerne mal etwas länger mit dir unterhalten. Aber du musst ja immer so schnell weg.“ „Tut mit Leid“, beeilte sich Ray zu sagen. Tala und Kai waren schon nicht mehr zu sehen. „Kommst du heute wieder in die Eisdiele?“, bohrte Bryan weiter. „Vielleicht. Aber jetzt muss ich, echt.“ Ray klemmte seine Tasche unter den Arm und rannte in den Physiktrakt. Alle Schüler saßen schon erwartungsvoll in ihren Bankreihen, als Ray eintrat. Ray sah sich nach einem geeigneten Platz um, aber alle hinteren Bankreihen waren schon besetzt. Kai saß in der zweiten Reihe, neben ihm hatte sich, ziemlich auf Tuchfühlung, Tala niedergelassen. „Setz dich!“, zischte ihm Tala zu. „Der Wolters ist gekommen.“ Ray drehte sich um. Tatsächlich. Sein Physikpauker hatte die Klasse betreten. Schnell ließ sich Ray in der ersten Reihe neben Uwe, dem Klassenbesten und Oberstreber, nieder. „Heute wollen wir den Physiktest schreiben“, schnarrte Wolters durch die Klasse. Er griff in seine Tasche und zog einen Stapel Fotokopien hervor. Dann verteilte er sie in der Klasse. Rays Herz klopfte wie bei jeder Klassenarbeit. Unsicher starrte er auf die Fragen. Zu den meisten fiel ihm glücklicherweise etwas ein. „Jetzt könnt ihr anfangen“, gab Wolters das Startzeichen. Ray schrieb los. Frage um Frage versuchte er, so gut wie möglich zu beantworten. Nur die siebte Frage verstand er nicht. Hier war eine schwierige Schaltung aufgezeichnet, bei der man die einzelnen Wiederstände berechnen musste. Ray kaute unruhig an seinem Bleistift. Ihm fiel keine Antwort ein. Plötzlich flog ein kleines Stück Papier auf sein Heft. Ray schielte zu Herrn Wolters hinüber, der sich über das Klassenbuch gebeugt hatte. Er bemerkte nichts. Vorsichtig faltete er das Blatt Papier auseinander. »Denk an gestern Abend«, stand darauf. Und dahinter waren der Name Kai und ein kleiner Smily gezeichnet. Ray musste lächeln. Natürlich! Die Knotenregel. Wie konnte er das vergessen. Gut gelaunt löste er die Aufgabe. So das wars für heute. Hoffe es hat euch gefallen und ich bekomme ein paar Kommis. Bye Ai Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)