Die schwerste Sache der Welt von Rob_Lucci ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Die Schwerste Sache der Welt *auf einer Parkbank* Hier sitz ich nun. Regenüberströmt auf einer alten Holzbank im Park. Ist es nur der Regen, der mir übers Gesicht läuft? Ich bezweifle es. Was ist nur mit uns geschehen? Warum hab ich das bloß getan? Ich hätte es dir nicht sagen sollen… aber es musste sein! Es brannte mir auf Herz und Seele, doch damit habe ich nun alles kaputt gemacht…oder? Freunde können wir nun auch nicht mehr sein, denn dafür ist eindeutig zuviel passiert, doch glaub mir, dass wollte ich nicht. Ich hätte es nicht tun dürfen, nur weil du mich abgewiesen hast. Warum hast du nichts getan? Warum hast du dich nicht gewehrt? Warum? Schließlich bist du stärker als ich! Warum hast du es bloß zugelassen, dass ich so etwas mit dir anstelle? Hast du es gewollt? Hast du gewollt, dass ich dich mir einfach nehme ohne zu fragen? Das ich mit Gewalt alles von dir nehme was ich will? Hast du es darauf angelegt, dass es so mit uns endet? Ich habe dir gesagt, was ich fühle… Und du?! Du hast, mir ausweichend, zur Seite gesehen… Wieso hast du nichts gesagt? Wieso hast du mich nicht angeschrieen oder beschimpft? Alles wäre besser gewesen, als dein bedrückendes Schweigen. Ich hielt das nicht aus! Die ganzen Wochen schon hatte ich mich kaum unter Kontrolle. Es war eine Qual für mich, dass ich dich sehen, mit dir sprechen konnte, ohne dass ich dir näher sein darf als ein guter Freund. Und doch habe ich mich zusammengerissen. Dich nicht angefallen, als ich es hätte können. Den Mädchen nichts getan, denen du schöne Augen gemacht hast. Und auch mir in den Stunden nichts getan, in denen ich die wildesten Phantasien mit dir hatte. Ich habe mich dafür gehasst. Mich vor mir selbst geekelt, schließlich sind wir die besten Freunde… Nein, wir waren die besten Freunde, denn ich habe alles kaputt gemacht. Ich verlange ganz bestimmt auch nicht, dass du mir verzeihst, denn das wäre in meinen und mit Sicherheit auch in deinen Augen, zu viel verlangt. Und doch werde ich dich um Verzeihung bitten, denn ich Liebe dich und ich habe das wirklich nicht gewollt. *Auf dem Dach seines Hauses* Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll?! Was passiert ist, ist passiert… Ich sehe dich immer noch vor mir, wie du mir dein Liebesgeständnis vorstammelst. Natürlich war ich erschrocken, aber ich bin irgendwie geschmeichelt. Ja, immer noch, egal was vorgefallen ist. Du hast dich noch nie ernsthaft in Jemanden verliebt. Du sagtest immer, dass du deine Vitalität und Jungend auskosten willst, dich deswegen auch nicht festlegen möchtest. Warum hast du plötzlich deine Meinung geändert? Oder war es bloß die Neugier die dich zu diesem Schritt getrieben hat? Aber warum dann mit mir? Ich dachte, wir sind die besten Freunde. Ich habe doch nicht die ganze Zeit eine Lüge gelebt, oder?! Du bist ein großer Teil meines Lebens, aber was soll ich jetzt tun? Ich spüre immer noch deine Küsse brennend auf meiner Haut. Wie deine Hände über mich herfielen, als wäre ich das Einzige, dass sie nie wieder gehen lassen wollten. Ich spüre dich auch noch in mir, wie du dir ohne Rücksicht Eintritt verschafft hast… Es tat weh… sehr sogar, aber ich bin schließlich selbst Schuld. Als du mir deine Liebe gestandest, konnte ich dich nicht mehr ansehen. Ich wusste nicht, ob ich das glauben sollte. Doch als du mich dann zu Boden gerissen hast, habe ich die Traurigkeit in deine Augen gesehen und ich konnte mich nicht mehr wehren. Ich wusste nicht, wie sehr du darunter leidest. Du hast nur meinen Körper verletzt, diese Wunden werden heilen, aber deine Wunden, deine Seele, die mich verletzt angeschrieen hat, sie wird das nicht verarbeiten können, befürchte ich. Ich kenne dich seit deiner Geburt und weiß, dass du einen sehr verletzbaren Kern hast, auch wenn du es niemanden zeigst. Falsch! Niemandem stimmt nicht, denn du hast ihn mir gezeigt und ich konnte ihn deswegen verletzten. Du Idiot! Warum hast du dir kein Mädchen ausgesucht, in das du dich verlieben kannst? Warum gerade ich? Deinem besten Freund! Warum tust du dir selbst so weh? Ich hoffe nicht, dass du denkst, dass ich das eklig oder abnormal finde, denn das ist nicht so. Ich bin der Meinung, dass jeder so leben soll, wie er will. Es ist o.k., aber ich weiß nicht, wie ich damit leben soll, dass mein bester Freund nicht mehr mein bester Freund ist, denn ich glaube, dass wir diese Freundschaft mit dieser Nacht verloren haben… *Vom Dach steigend* *Straße entlang wandernd* *Einen dunklen Weg entlang gehend* *Nach unten schauend* *Nicht auf den Weg achtend* Ich frage mich, wie es ihm wohl geht. Hat er schlimme Schmerzen? Bestimmt, denn ich war nicht sehr Vorsichtig. Ich weiß nicht, wie ich ihm noch einmal unter die Augen treten soll. Ich will mich für alles entschuldigen, aber ich weiß nicht wie. Ich habe Angst davor ihm noch einmal unter die Augen zu treten. Es ist mir bewusst, dass ich damit alles kaputt gemacht habe, aber ich würde alles dafür tun, damit er mir verzeiht. Ich habe ihm so Schreckliches angetan… Heißt es nicht eigentlich, jemanden zu lieben bedeutet, dass man ihm nur das beste will und wenn man es nicht selbst ist, ihm alles Glück der Welt zu wünschen? Warum habe ich daran nicht vor meiner Tat gedacht? Warum kommt die Erkenntnis immer erst nachdem man etwas getan hat? Warum ist das Schicksal nur so grausam? Warum musste ich mich denn verdammt noch mal in meinen besten Freund verlieben? Warum nicht in ein mir im Endeffekt egales Mädchen? … Weil es dann keine Liebe wäre… Und verdammt noch mal ich liebe ihn vom ganzen Herzen! Ich würde auf der Stelle für ihn sterben, für ihn meinetwegen tausend und abertausend grausame Tode sterben, nur um ihn glücklich zu machen… Ich würde alles für ihn tun, besonders um meinen Fehler wieder gut zu machen… „Bitte verzeih mir!“ *durch die Dunkelheit gehend* *auf gar nichts achtend* Es tut immer noch weh. Nicht nur mein Körper, sondern auch sein Blick, der mir schmerzende Stiche versetzt. Ich habe ihn immer nur fröhlich gesehen. Selten mal schlecht gelaunt. Vielleicht tut mir sein Blick deswegen so weh. Dieser traurige Ausdruck, diese Verletztheit und – die Träne die ich in seinem Auge sah. Ich habe ihm ganz allein damit wehgetan, dass ich seinem Blick auswich. Wie viel muss ich ihm bloß bedeuten, dass ich ihm mit einer kleinen Geste wehtue? Das Schlimmste ist, ich habe es die ganze Zeit nicht einmal bemerkt. Es war immer selbstverständlich, dass er an meiner Seite ist, und ich natürlich auch an seiner. Wann ist es bloß passiert? Wir waren uns immer nahe… Warum habe ich es nicht mitbekommen? … *stehen geblieben* *tief in Gedanken* Warum habe ich nicht einen Funken Wut auf ihn? Er ist ohne mein Wollen über mich hergefallen, hat mich verletzt! Bin ich nach so vielen Jahren etwa Immun gegen irgendwelche Taten von ihm geworden? *setzt seinen Weg fort* Nein, das glaube ich nicht, denn ich finde es zum Beispiel immer noch nicht gut, wie Sorglos er mit seinem Leben umgeht. Aber warum mache ich ihn vor mir selbst zum Opfer? Vielleicht weil ich immer der Stärkere war und ich auf ihn aufpassen will? Nein, dass ist ein absolut anderes Gefühl, als das, was ich ihm gegenüber fühle. Mitleid ist es auch nicht, dafür hab ich ihn viel zu gern, um so etwas Sinnloses für ihn zu empfinden. Ich müsste eigentlich wütend und verletzt darüber sein, was er getan hat, doch das bin ich nicht. Er hat ja nicht zum ersten Mal mir gegenüber Gefühle gezeigt, aber seine Gefühle für mich sind etwas ganz Neues. Wut und Hass sind das letzte was ich für ihn Empfinden würde. Ich glaube, ich würde ihm alles verzeihen, egal was, denn… Kann es sein?! Ist es möglich, dass ich mich vielleicht deswegen nicht gewehrt habe?! Das ich es vielleicht sogar… wollte?! Kann es sein, dass ich mehr als nur Freundschaft für ihn empfinde?! Denn „Ich würde dir alles verzeihen!“ Beide bleiben stehen. Sie haben doch gerade eine Stimme vernommen und das war eindeutig nicht ihre eigene. Vorsichtig sehen sie nach oben und erkennen das bekannte Gesicht. „Trunks!?“ „Goten!?“ Beide sehen sich etwas entsetzt an… Was soll ich machen? Wieso stehst du gerade JETZT vor mir? Mein ganzer Körper zittert. Ich weiß nicht was ich tun soll. Wieso muss das Schicksal so grausam sein? Ich kann noch nicht mal wegsehen. Aber wieso tust du es nicht? Wie kannst du mich noch ansehen, nachdem ich dir das angetan hab?! Dein Blick ist genauso erschrocken, wie meiner in diesem Moment, nehme ich an. Aber hast du nicht eben noch etwas gesagt? Hast du mir geantwortet? Deine weiche Stimme klingt noch in meinen Ohren, obwohl ich mit den Gedanken woanders war… Ich höre es ganz deutlich in meinen Ohren. Du sagtest, dass du mir alles verzeihen würdest, aber meintest du wirklich mich damit? Wenn ja, was soll ich tun? Verdammt, was soll ich jetzt tun. Ich bin mir noch nicht mal sicher, was ich wirklich fühle, und nun stehst du vor mir. Was soll ich sagen? Diese bedrückende Stille… Ich hasse solche Momente und weiß, dass du sie auch nicht leiden kannst. Aber anscheinend kriegen wir beide keinen einzigen Ton heraus. Aber kann es sein, dass ich gerade noch deine Stimme gehört habe? Hast du mich nicht gerade noch etwas gefragt? In meinen Ohren klingt noch deine traurige Stimme. Ich bin mir sicher, dass ich mir das nicht eingebildet hab. Du hast mich doch gerade um Verzeihung gebeten?! Habe ich darauf etwa unbewusst geantwortet, als ich sagte, dass ich dir alles verzeihen würde?! Ich glaube schon… Was… Zögernd schaut Trunks zu Boden, als Goten vor ihm auf die Knie fällt. „Trunks, es tut mir so leid! Ich habe das nicht gewollt! Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben und ich habe dir so wehgetan. Ich war die ganze Zeit so verzweifelt, weil ich es dir einfach nicht sagen konnte, doch als ich es getan hab und du mich nicht mehr angesehen hast, da ist irgendwas in mir ausgesetzt und der Rest dachte nur noch daran, dich ganz für mich zu haben. Ich schäme mich dafür dir unter die Augen zu treten. Ich hasse mich selbst dafür, was ich dir angetan habe. Ich bereue meine Tat mit jeder Faser meines Körpers. Ich habe nicht nur unsere Freundschaft kaputt gemacht, ich habe dir auch noch schreckliches angetan. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurück drehen und alles ungeschehen machen. Ich hätte meine Gefühle zu dir einfach verdrängen müssen! Es tut mir so unendlich Leid…“ Die Entsetztheit weicht aus Trunks’ Augen und ein weicher, leicht trauriger Ausdruckt liegt jetzt in ihnen. Langsam kniet auch er sich hin und legt eine Hand auf die Schulter des Jüngeren. Erschrocken sieht dieser auf. „Mach dir keine Sorgen! Mir ist nichts passiert und die Schmerzen sind auch fast verschwunden. Es tut mir leid, dass du dich wegen mir die ganze Zeit so gequält hast. Ich kann deinen Schmerz zwar nicht genau verstehen, aber ich weiß, dass du sehr leidest. Quäl dich bitte nicht mehr. Es ist alles in Ordnung.“ Tränen steigen Goten in die Augen und ein dicker Kloß hat sich in seinem Hals gebildet. Weinend sieht er Trunks noch kurz an, bevor er ihm plötzlich um den hals fällt und sich an ihm festkrallt. Lächelnd streicht Trunks ihm durchs Haar. „Denk nicht mehr darüber nach! Es wird alles gut.“ „Können wir es nicht einfach vergessen? Ich meine, können wir nicht so weiter machen, wie es war?! Können wir nicht einfach wieder die besten Freunde sein?“ Vorsichtig sieht er Trunks in die Augen. Er ist sich unsicher was Trunks darauf antworten wird. „Ich bezweifle, dass wir so weiter machen können, wie bisher. Auch das wir die besten Freunde bleiben können, zweifle ich stark an.“ Etwas entsetzt sieht Goten ihn an. Traurig schließt er seine Augen und lässt den Kopf hängen. Lächelnd beugt sich Trunks zu seinem Ohr. „Denn dafür ist unsere Liebe zueinander viel zu hinderlich.“ Kurz muss Goten über diese Worte nachdenken, doch als er sie versteht, schaut er Trunks wieder erschrocken an. Dieser lächelt jedoch bloß und gibt ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. „Heißt das… Ich meine… Du… Bist du dir sicher… Weißt du, was du da gerade gesagt hast?!“ „Natürlich.“ Immer noch hat Trunks dieses weiche Lächeln auf den Lippen. „Ich habe mir vorhin viele Gedanken über diese Nacht gemacht. Ich habe mich selbst vieles gefragt. Irgendwann ist mir klar geworden, dass ich mehr… viel mehr als nur Freundschaft für dich empfinde. Ich habe mich aus diesem Grund auch nicht gegen dich gewährt, weil mein tiefstes Inneres es gewollt hat, doch das musste ich selbst erstmal begreifen. Das brauchte zwar nur kurze Zeit, aber das ich es richtig verstehe, könnte noch eine Weile dauern. Trotzdem bin ich mir sicher, dass ich dich die ganze Zeit geliebt habe, es natürlich jetzt auch noch tue. Es war für mich immer selbstverständlich, dass wir beide zusammen sind und deswegen war es mir nicht bewusst. Ich habe zwar mit anderen Mädchen geflirtet, aber nie etwas für sie empfunden und jetzt weiß ich auch endlich warum. Ich wollte die ganze Zeit, dass nur du an meiner Seite bist. Also, hab ich trotzdem noch eine Chance bei dir? Ich meine, wenn du nur noch Freundschaft von mir willst…“ „Natürlich!“ Hektisch legt Goten ihm seine Hände auf die Schultern, doch etwas zu schwungvoll, denn Trunks kippt nach hinten um und Goten stützt sich weiter auf dessen Schultern ab. Auch auf seine Lippen liegt nun ein Lächeln „Natürlich hast du eine Chance! Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als mit dir für immer zusammen zu sein! Und wenn das hier ein Traum ist, dann lass mich nicht mehr aufwachen!“ Sanft wischt Trunks ihm eine Träne von der Wange. „Nein Chibi, dass hier ist kein Traum, das verspreche ich dir!“ Sanft legt er Goten beide Hände an den Hinterkopf und zieht ihn zu sich runter. Zärtlich küsst er seinen Freund und vorsichtig schlingen sich seine Arme um den Oberkörper des Jüngeren. Gotens Herz klopft wild und das Kribbeln in seinem Bauch wird immer stärker. Nach kurzem Zögern erwidert er gierig den Kuss und lässt bittend seine Zunge über die Lippen seines Liebsten gleiten. Trunks öffnet lächelnd seinen Mund und beide beginnen ein zärtliches Zungenspiel. Nach ein paar Minuten trennen sie sich wieder schweratmend und sehen sich lächelnd an. „Du bist unglaublich!“ „Wieso das denn?“ „Weil du mir ohne zu zögern verziehen hast. Ich habe dir etwas schreckli…“ Sanft legt Trunks einen Finger auf die Lippen des Jüngeren. „Nein Goten! Hör endlich auf damit, dir selbst Vorwürfe zu machen! Was passiert ist war gut, auch wenn es nicht so aussehen sollte. Schließlich haben wir so zueinander gefunden. Lass das Geschehene, geschehen sein Und vergiss alles Andere außer uns.“ Die Tränenverschleierten Augen sehen ihn entschuldigend an. Er versteht nicht, wie Trunks das alles so leicht nehmen kann, auch wenn dieser jetzt erkannt hat, dass er die Liebe seines besten Freundes erwidert. „Lass uns das einfach vergessen und zusammen neu anfangen.“ Lächelnd umarmt er seinen Liebsten und dieser nickt nur erleichtert. Sanft wischt Trunks ihm die Tränen aus dem Gesicht und küsst ihn sanft. Erleichtert schließt Goten die Augen und genießt den Kuss. Nach ein paar Momenten trennen sich die Beiden wieder. „Lass uns nach Hause gehen, ja?!“ „Zu mir, oder zu dir?“ Trunks muss grinsen. Das hat er wieder mal nicht bedacht. Sie wohnen ja beide noch bei ihren Eltern. „Lass uns zu dir gehen. Bei dir ist ja zur Zeit keiner. Bei mir ist Bra noch zu hause und du weißt ja, wie neugierig sie ist.“ Sanft nimmt Goten die Hand seines Lieblings und fliegt mit ihm los. ++Owari++ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)