Der Abendstern von Ruler_of_Atlantis (Der größte Bluff der Geschichte) ================================================================================ Kapitel 1: Der Abendstern ------------------------- Hallo Leute, ich bin ja kein so großer Romanschreiber, aber gelegentlich überkommt es mich mal... so auch an jenem Abend, als ich mal etwas depressiv den Himmel angestarrt hab... da kam mir das hier in den Sinn und ließ mir keine Ruhe, bis es aufgeschrieben war. Das ist das erste Werk, das ich hier veröffentliche. Viel Spaß! Der Abendstern ~~*~~ "Du wirkst so... grummelig." Ah, du merkst aber auch alles. Die Aktion gestern hat mir gar nicht gefallen, und jetzt sollte ich mich wohl für meine Reaktion entschuldigen? Vergiss es. Du hast keine Frage gestellt, also nicke ich nur bestätigend und wende mich wieder den Spielfiguren zu. Ich mache nach einiger Überlegung einen geschickten Zug, der dich in eine Falle locken soll. "Ich habe deine Reaktion provoziert," teilst du mir sachlich mit, und ich schaue in einer Mischung aus Ärger und Überraschung zu dir auf. "Warum? Besprichst du nicht sonst alles vorher mit mir?" "Es musste echt aussehen, nicht einmal meine treuesten Gefolgsleute dürfen das wissen. Ich hab einen geheimen Auftrag für dich, den ich nur dir geben kann. Ich weiß, du bist der treueste von allen, aber auch der mächtigste. Deswegen musst du es sein. Nur du kannst dich mit mir messen." Deine Stimme klingt bedauernd. Ich schaue dich nach dieser Erklärung erst fassungslos an, dann wird mein Blick abwartend. Mein Interesse ist zweifellos geweckt, aber ich bin noch skeptisch. Du machst deinen Zug, und anscheinend hast du meine Falle nicht bemerkt. Zu sehr in Gedanken versunken? Du machst nicht genau, was ich mir erhofft hatte, aber es kommt meinen Plänen entgegen. Ich setze meinen Stein entsprechend, wobei ich darauf achte, so zu tun, als müsste ich erst überlegen. "Ich höre," sage ich schließlich, da du anscheinend auf eine Antwort wartest. Du schaust auf das Spielfeld und rückst nachdenklich deine Figur. Ja! Hab dich! Ich halte meinen Gesichtsausdruck neutral, warte erst noch ab. Du bist anscheinend echt nicht bei der Sache. Kein Wunder... was du mir jetzt vorschlägst, ist geradezu absurd, unrealistisch... Wie gebannt lausche ich deinen Ausführungen. "Ich soll... WAS?" Ich bin entsetzt, doch dazu gesellt sich gleich darauf ein seltsames Gefühl... ich möchte tun, was du vorschlägst, denn es ist so unglaublich, dass es mich schon wieder reizt. Du bietest mir eine Machtposition, die mich jedoch einiges kosten würde. Liebe ich dich nicht zu sehr, als dass ich das Risiko eingehen würde, dich nie mehr oder kam noch zu sehen? Liebe ich dich genug, um dir trotzdem deinen Wunsch zu erfüllen? Ich sehe dir an, dass der Vorschlag dir schwergefallen ist, obwohl es zweifellos ein Geniestreich wäre, wenn wir damit durchkämen. Deine Argumentation, warum dieser Schritt nötig werden könnte, leuchtet mir ein. Ich wünschte, es wäre nicht so, aber du führst mich erfolgreich in Versuchung. Um Zeit zu gewinnen, mache ich erst einmal meinen Spielzug und lächle siegessicher. Du schenkst mir diesen überaus zufriedenen Gesichtsausdruck, den du immer hast, wenn etwas nach deinem Plan gegangen ist, und schlägst meinen Hauptstein mit einem unscheinbaren Kiesel. Entgeistert starre ich auf das Feld. Das durfte nicht wahr sein! Du hast gewusst, was ich plante, und es gegen mich gewendet? Nicht schon wieder! Mit offenem Mund starre ich dich an. Du amüsierst dich wahrhaft göttlich. "Also wirklich, warst du abgelenkt, mein lieber? Anscheinend hat mein Plan dich nachdenklich gemacht." "Ähm... ja... Ich muss darüber nachdenken. Es ist ein großer Schritt, den du da vorschlägst." Ich bin etwas frustriert. Anscheinend werde ich dich nie besiegen, weder in diesem Spiel, noch im wahren Leben. Aber ich hatte immerhin das Wissen, dass niemand außer dir MICH besiegen konnte, und das reichte mir. Ich stehe auf und verabschiede mich mit einer respektvollen Verbeugung. Du hast mich in Versuchung geführt, indem du mir vorgeschlagen hast, genau das zu sein - der Versucher. Wenn ich bei deinem Plan mitmache, wird es die größte Verschwörung aller Zeiten werden, und ich werde eine Machtposition inne haben, um die man mich beneiden und wegen der man mich fürchten wird. Ich glaube, mein Herz hat sich schon entschieden. Du kennst meine Schwächen wie kein anderer. "Ach, Luzifer..." Du rufst mich noch kurz zurück, und ich drehe mich noch einmal um. "Ja?" "Zwischen uns wird sich nichts ändern. Du kannst immer gegen mich spielen." Du deutest auf das Spielbrett. "Nur vielleicht nicht mehr ganz so oft." Du redest, als wäre die Entscheidung schon gefallen. Ist sie das? Ich nicke und schreite hinaus, sende mein Licht vom Himmel in der Gestalt des Abendsterns. Ende...? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)