Todesträumer von Karo_Muster (Von "Gut" über "Unentschlossen" zu "Böse") ================================================================================ Kapitel 3: Erste Zweifel ------------------------ Devin rannte nach Hause. den Weg zurück durch den Park und ihre Straße hinauf. Sie hielt nicht einmal um Luft zu schnappen oder die offenen Schnürsenkel zu binden. Mit Wucht stieß sie die Haustür auf, rannte ins Badezimmer und erbrach sich. Nach einem abgeschnittenem Durchatmen richtete sie sich auf. Devin sah in den Spiegel. Hatte sie Owen auf dem Gewissen? Blödsinn! Wie sollte das denn gehen? Es war ein Traum gewesen, nur ein dummer ersponnener Traum. Allerdings ein sehr realer ersponnener Traum... Nein! Das war nun wirklich lächerlich! Sie konnte Owen ja nicht im Traum umbringen! Ihr Spiegelbild sah sie kurz zweifelnd an und schloss dann die Augen. Wieder sah sie diesen Traum vor sich. Owen fiel in die Schatten. Er schrie angsterfüllt und verschwand in der klaffenden Tiefe. Sie hatte das Gefühl völlig neben sich zu stehen. Alles schwankte und sie riss die Lieder auf. Sie hatte dunkle Male auf den Wangen. Erst sahen sie nur aus wie kleine Punkte, doch nach und nach zogen sie sich wie Tränen bis über die Wangen. Doch schon im nächsten Moment waren sie wieder verschwunden. Sie füllte ihre Hände mit Wasser und warf es sich ins Gesicht. Jemand hatte Owen umgebracht! Jemand hatte ihn in die Schatten gestoßen! Mit leerem Blick sah sie wieder in den Spiegel. Sie hatte nichts damit zu tun! Sie hatte lediglich zugesehen... auch wenn sie es nicht verhinrn konnte... Am anderen Ende des Städtchens saß ein magerer schwarzhaariger Junge vor einem Computer. Über den Bildschirm liefen Rezeptangaben und Kräuterbeschreibungen. Mit schnellen Fingern suchte er sich durch diese virtuelle Welt. Auf einer Seite über Pilze hielt er inne. Ein kleines Zeichen in Form eines Männchens am Rande seines Monitors begann zu blinken und es leuchtete eine Nachricht auf, dass ein Mitglied online gekommen war. "Opfer des Kapitalismus" Das musste Devin sein, dieses Mädchen, das er vor zwei Wochen kennengelernt hatte, als er über die Ferien nach Hause kommen wollte. Sie änderte so oft ihren Namen, wie andere Menschen die Internetseite. Er klickte den Namen an und begann zu schreiben: "Devin?" Bis endlcih eine Antwort kam dauerte es eine Weile. Devin überlegte. Natürlich wollte sie mit jemandem reden, doch ob Benjamin der Richtige war? Sie zögrerte, doch schließlich kam sie zu dem Schluss, dass sie so wie so antworten würde! "Hi!" Die Antwort erschien auf Benjamins Computer. Er lächelte und begann erneut zu tippen. "Musst du nicht noch in der Schule sein?" "Und du?", kam es zurück. "In meiner Schule sind Ferien." "Witzig! Gib es zu! Du schwänzt auch!" Er setzte ein beleidigtes Smiley vor seine Antwort. "Nein, im Ernst! Hätte ich Schule könnte ich nicht mal an den Computer!" "Okay?! Wo gehst du zur Schule?" Benjamin biss sich auf die Unterlippe. Toll! Was sollte er jetzt antworten?! Zögernd legte er die Finger wieder auf die Tastatur. "Nicht so wichtig. Hast du einen Anlass zum schwänzen?" Die Frage war nicht wirklich ernst gemeint, dennoch sagte eine kleine Zeile em unteren Ende des Kästchens: "Opfer des Kapitalismus schreibt eine Nachricht". Ben stutzte, lehnte sich jedoch zurück und war froh, dass sie nicht weiter nachfragte. Devin ließ nichts aus. Sie beschrieb alles. Von ihrem Traum, ihren Befürchtungen, der Kugel und den Nachrichten. Als sie fertig war und es abgeschickt hatte, fühlte sie sich mit einem Schlag so erleichtert, dass sie das Gefühl hatte von ihrem alten Schreibtischstuhl abzuheben. Als die Antwort kam, war sie jedoch schnell wieder in der Wirklichkeit. "Haha- Ist das jetzt dei Methode den "Neuen" zu verarschen?" Sie hätte es wissen müssen! Sie kannte Benjamin überhaupt nicht! Was sollte sie machen, wenn er ein Psychopat war? Wundern würde es sie nicht! Kennen gelernt hatte sie ihn ja auch unter eher zweifelhaften Umständen. Er war ohne Fahrschein mit dem Bus gefahren. An Devins Haltestelle war er mitsamt seines riesigen Rucksacks rausgeworfen worden. "Jaja- schon gut. War nicht witzig!", entschuldigte sie sich. Ben starrte auf den Bildschirm. Vielleicht wollte sie ihn nur auf den Arm nehmen... aber was wenn nicht? Unschlüssig saß er auf seinem Drehstuhl. "Noch da?" Devin war enttäuscht. Sie hätte es wissen sollen! Nach einer Weile des Schweigens kam endlich eine Antwort. Eine Antwort die sie überhaupt nicht erwartet hatte. "Du meintest das ernst, oder?" Sie starrte in das kleine Fenster. Was hatte sie schon zu verlieren? Im schlimmsten Fall konnte er sie für eine Irre halten und sie nicht mehr anschreiben. Als sie überlegte, was sie tun sollte erweckte der Bildschirm wieder ihre Aufmerksamkeit Gespannt heftete Devin die Augen auf den das kleine Männchen vor "Benjamin schreibt eine Nachricht". Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)