Kampf gegen die Finsternis von Nova ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Das hier ist die erste Dragonball-FF, die ich jemals geschrieben hab. Sie stand eine ganze Weile ohne meinen Namen da und das wollte ich jetzt mal ändern. Außerdem hatte ich das Gefühl, daß kein Mensch diese FF gelesen hat und dabei bin ich eigentlich ziemlich stolz darauf (schon weil es mal eine lange Story ist, die ich tatsächlich bis zum Ende geführt hab *g*). Also lade ich euch jetzt einfach nochmal den ersten Teil hoch. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch noch die anderen beiden Teile bekommen. ^^ Die Story spielt ganz zu Anfang von DBZ. ******************************************* ****Kampf gegen die Finsternis (Teil 1)****** ******************************************* Es war unerträglich heiß auf der Ebene. Sie liefen jetzt schon so lange über diesen schwarzen Boden, und alles was sie bisher gesehen hatten, waren die riesigen, geierähnlichen Reptilien, die hoch über ihnen am Himmel kreisten. Sie kamen sich vor, als wären sie auf einem fremden Planeten - das hier war nicht mehr die Erde, die sie kannten und liebten. Ein bedrückendes Schweigen lag über der kleinen Gruppe. Jeder von ihnen hing seinen eigenen, düsteren Gedanken nach. Son Goku lief voraus. Sein Blick war aufmerksam auf die Umgebung gerichtet, doch die Konzentration fiel ihm von Minute zu Minute schwerer. So ging es nicht nur ihm allein. Es mußte an der Umgebung liegen, die ihnen dieses Unbehagen einflößte. Man konnte jeglichen Mut verlieren, wenn man betrachtete, in was sich die Erde langsam aber stetig verwandelte. Son Gohan fiel es am schwersten, sich zusammenzureißen. 'Ich hätte ihn nicht mitgenommen, wenn ich gewußt hätte, was uns hier erwartet.ì, dachte Goku, ìDiese schwarze Ebene macht uns noch alle wahnsinnig.' Kuririn lief zusammen mit Gohan direkt hinter dessen Vater. Immer wieder warf er einen Blick auf den Jungen. Er sah in seinen Augen eine Erschöpfung, die er auch in sich selbst spürte und die in keinster Weise körperlichen Ursprungs war. Es war diese Ebene - sie machte sie alle fertig. Vorsichtig blickte sich Kuririn um und sah zu Piccolo, der hinter ihnen lief und den Abschluß der kleinen Gruppe bildete. Scheinbar unbeeindruckt von dem Ganzen, was um ihn herum geschah, lief er vor sich hin . ìMerkt er es nicht?ì,überlegte Kuririn. Der große Grüne sah ihn nicht einmal an. Plötzlich stolperte Gohan. Fast wäre Piccolo über ihn gefallen und in diesem Moment sah Kuririn das Entsetzen in den Augen des Namekianers. ìEr also auch!ì Sie mußten jetzt schon seit Stunden unterwegs sein. Mittlerweile achtete keiner mehr auf die Umgebung. Jeder kämpfte mit sich selbst. Sie trieben sich in Gedanken vor jedem einzelnen Schritt neu an und ihre Gedanken drehten sich nur noch um eines - wer sollte die Welt vor der drohenden Gefahr retten, wenn nicht sie? Irgendwann mußte es ja geschehen - hinter einem tiefschwarzen Felsen kam eine Kreatur hervorgesprungen, wie sie noch keiner auf der Erde gesehen hatte. Wahrscheinlich hatte sie die Freunde schon lange beobachtet und profitierte nun von dem Zustand der Gruppe. Das Wesen schaffte es Son Goku anzuspringen und ihm seine Krallen über den Oberkörper zu ziehen, bevor er es auch nur bemerkte. Die Freunde sprangen auseinander. Son Gohan schrie auf und wollte eine Energiekugel nach dem Monstrum werfen. Verdutzt blickte er auf seine Hand, in der sich einfach keine Energie sammeln wollte. Auch Son Goku hatte sich wieder aufgerappelt, wich dem nächsten Angriff der Kreatur aus und setzte zu einem Kame-Hame-Ha an. Doch auch das funktionierte nicht. "Was ist hier los?", schrie er. "Geh zur Seite!", rief Piccolo. Er setzte seine Höllenspirale ein und ... ein kleiner Anflug von Energie bildete sich in der Luft und verpuffte sofort. "Sieht so aus als müßten wir diesen Kampf auf die herkömmliche Art beenden",meinte Goku, "wie langweilig!" Er versetzte dem Wesen, daß schon wieder einen Angriff auf ihn startete einen Fausthieb, der es gegen den nächsten Felsen beförderte. Weder der Felsen, noch das Wesen wurden ernsthaft beschädigt. Erschrocken keuchte Gohan: "Das ... das gibt es doch nicht! Das kann doch nicht sein! Mein Papa ist viel stärker als dieses komische Ding." Auch die anderen waren schockiert. Wie konnte dieses lächerliche Monster dermaßen stark sein? Oder vielmehr - woher kam diese Schwäche Son Gokus? Nun versuchten die anderen ihr Glück. Fußtritte und Hiebe regneten aus vier verschiedenen Richtungen auf die Kreatur herab. Etwas verunsichert sprang sie zurück. Doch als Piccolo ihr als erstes nachsetzte und einen erneuten Treffer landen wollte, brüllte das Monstrum, schnappte nach Piccolo, erwischte ihn an seinem Umhang und schüttelte ihn durch die Luft. Der Umhang riß und der Namekianer landete ziemlich unsanft am nächsten Felsen. Er rappelte sich wieder auf, schüttelte den Kopf und sah gerade noch, wie ein riesiger Schatten sich mit gewaltiger Geschwindigkeit in Richtung seiner Kehle bewegte. In ein paar Meter Entfernung nahm er aus den Augenwinkeln den Rest der kleinen Gruppe wahr. Sie waren zu weit weg und seit sie diese verdammte Ebene betreten hatten, waren sie alle offenbar entsetzlich langsam geworden. ìEntschuldige Son Gohanì, dachte Piccolo, ìich kann dich jetzt nicht mehr beschützen und die anderen werden es wohl auch nicht schaffen.ì Keiner sah, woher der Blitz kam, der die Kreatur in die Flanke traf und sie zu Boden schleuderte. Das Wesen war scheinbar genauso überrascht darüber, wie die Freunde. Das war eindeutig ein Energieblitz gewesen - woher konnte der ausgerechnet hier gekommen sein? Die Kreatur hatte sich wieder aufgerappelt, sich geschüttelt und stürzte sich jetzt mit einem wütenden Brüllen auf Kuririn. Der nahm eine stabile Kampfposition ein und ballte die Hände zu Fäusten - er war bereit. Als sein schrecklicher Gegner nah genug dran war, holte er aus und schlug zu. Er landete durch seinen eigenen Schwung auf dem Boden, da das Wesen auf einmal nicht mehr vor ihm war, sondern etwa fünf Meter entfernt auf dem Boden lag. Son Goku und Piccolo, der seinen zerfetzten Umhang und den Turban abgenommen hatte, hatten diesmal offenbar gesehen, von woher der erneute Energieblitz gekommen war. Beide schauten angestrengt in Richtung eines ungefähr fünfzehn Meter hohen Felsens, auf dem eine schmale Gestalt stand. Gohan und Kuririn folgten ihren Blicken. Die Gestalt sprang von dem Felsen. Sie fiel kerzengerade nach unten, schlug kurz vor dem Aufschlag einen Salto in der Luft und blieb einen halben Meter über dem Erdboden hängen. Vier Augenpaare waren auf die Gestalt gerichtet und in vier Gesichter stand der gleiche Gedanke geschrieben: ìWieso kann sie fliegen und wir nicht?ì Die Gestalt hatte sich als Mädchen entpuppt. Ihr langes, in der Sonne rotgolden schimmerndes Haar fiel ihr lose über die Schultern bis zur Hüfte hinab. Sie beachtete die vier Figuren gar nicht, die sie ungläubig musterten. Das Mädchen wandte sich dem Ungetüm zu. "Schäm dich", schimpfte sie mit dem Monster, "hat dir noch keiner gesagt daß man andere Leute nicht umbringt? Außerdem ist es hier viel zu ungemütlich für einen Kampf." Die Kreatur scherte sich herzlich wenig um die Empörung des Mädchens. Sie hielt sie wahrscheinlich nur für eine kleine Vorspeise, die ihr grad von selbst in die Klauen lief. Als das riesige Monstrum angriff, sprang es direkt in die ausgestreckte Faust des Mädchens. Auf dem Rücken liegend blickte es die Kleine ungläubig an, die noch immer ruhig an der selben Stelle stand. "Schluß mit den Spielchen.", sprach sie und hob beide Arme nach oben, über ihren Kopf. In ihren Händen begann sich wogende Energie zu sammeln. Als sie die Arme nach vorne riß, hatte sich das Monstrum gerade wieder zu einem neuen Angriff aufgerappelt. Der weiße Energiestrahl traf aus nächster Nähe mitten in das weit aufgerissene Maul der Bestie. Man konnte sehen, wie die gewaltigen Energien sich in seinen Körper entluden. Es wurde zerrissen noch bevor es den Boden berührte. Das Mädchen sah einen Augenblick auf die Überreste der Kreatur herab, drehte sich dann um und ging wortlos davon. "Hey, warte!", rief Son Goku hinter ihr her. Sie blieb stehen und sah die kleine Gruppe an. Goku blieben die Worte im Hals stecken. Er betrachtete sie genauer. Sie war noch sehr jung, vielleicht Anfang zwanzig, auf keinen Fall älter, und sie wirkte so zierlich, daß es fast unglaublich erschien, daß sie gerade gegen eine riesige Bestie gekämpft hatte und dazu noch gewonnen hatte - was keinem der Freunde gelungen war. Ihre Augen waren von einem tiefen Blau und in ihnen loderte ein Feuer, was in dieser Intensität bei keinem Menschen zu finden war. "Ja?", fragte sie. Verwirrt stand Son Goku einfach nur da. So etwas hatte er noch nie erlebt. Piccolo ergriff das Wort: "Wer bist du und was machst du hier?" Abschätzend musterte sie den Namekianer. "Geht dich gar nichts an!", knurrte sie. Der abfällige Tonfall paßte irgendwie nicht zu der schmalen Gestalt. Gohan kam auf sie zu: "Ganz egal wer du bist, danke. Du hast uns allen das Leben gerettet. Und seit du da bist, fühle ich mich auch schon wieder viel besser." Als Son Gohan das sagte, fiel es auch den anderen auf: Seit dieses Mädchen in der Nähe war, war diese unendliche Schwärze, die ihre Herzen umfangen hatte, von ihnen gewichen. Sie lächelte Gohan an: "Gern geschehen. Ich war grad auf dem Weg von dieser fürchterlichen Ebene herunter und hab gespürt, daß hier irgendwas vor sich geht." Kuririn mischte sich ein: "Und warum hast du noch diese Kräfte? Du kannst fliegen, hast diesen tollen Energieblitz. Bei uns allen geht das schon seit Stunden nicht mehr." "Ich nehme an, seit ihr auf der Ebene seid.", nahm sie an. "Genau!" "Weißt du woher diese Ebene eigentlich kommt?", fragte Goku. "Ja, leider," antwortete sie, "ein großer Dämon, einer der großen fünf, will auf die Erde. Vor vielen tausend Jahren wurden sie in die Dimensionen der Finsternis verbannt. Heute in drei Tagen sind sich die Dimensionen so nah, das einer von ihnen versuchen wird durchzubrechen. Wenn ihm das gelingt, ist die Erde verloren." Für einige Minuten herrschte Schweigen. Das Mädchen drehte sich wieder um und wollte gehen. "Warte!", wieder war es Son Gohan, der sie aufhielt. "Wie können wir ihn denn dann besiegen?" Die Kleine musterte die vier Freunde gründlich. Dann schüttelte sie den Kopf: "Von euch keiner. Es gibt von fast jedem Dämoneneintritt in unsere Welt eine Prophezeiung, auch von diesem. Ein Auserwählter wird ihn besiegen. Dieser Auserwählte ist wahrscheinlich schon auf dem Weg oder vielleicht sogar schon da. Wer immer es auch ist, ein Auserwählter hat das Pech, egal was er auch will, immer zum entsprechenden Zeitpunkt am Ort des Durchtrittìs zu sein. Dann muß er nur noch siegen." Den letzten Satz hatte sie sehr leise gesprochen. "Dann müssen wir da auch hin!", beschloß Son Goku. "Vielleicht können wir ihm ja helfen. Dein Auserwählter hat viel bessere Chancen mit Rückendeckung. Weißt du den Weg?" Sie schaute Goku aus großen Augen an: "Du willst da wirklich hin?" "Wir alle wollen das.", warf Kuririn ein. "Noch ein paar Stunden geradeaus ist die Ebene zu Ende und ein dichter Wald beginnt.",erklärte sie. " Den müßt ihr durchqueren. Dann stoßt ihr auf einen Fluß. Ihr müßt flußaufwärts bis zum Gebirge laufen. Auf dem höchsten Gipfel ist der Ort, an dem in drei Tagen der Dämon erscheinen wird. Aber ihr findet den Weg nie." "Dann komm doch mit und zeig es uns!", forderte sie Gohan auf. "Pah", machte sie. "Ich bin doch nicht lebensmüde. Ich bin unterwegs um diese Ebene zu verlassen, und zwar bevor sie die ganze Welt in Besitz genommen hat. Schon jetzt ist nur noch wenig von der uns bekannten Welt übrig. Der Dämon ist schon sehr mächtig. Je näher ihr an seinen Erscheinungsort kommt, desto größeren Einfluß hat er auf diese Welt. Wenn ihr euer Leben riskieren wollt - viel Spaß dabei!" "Und wo willst du hin, wenn es mit der Welt zu Ende geht?", fragte Piccolo gereizt. "Geht dich gar nichts an, Grünling!", fauchte sie ihn an. "Du könntest uns wenigstens sagen, wie wir unsere Kräfte wiederbekommen!" "Schafft ihr nicht. Ihr solltet lieber wieder nach Hause gehen. Ich nehme euch auch mit von der Ebene." Piccolo sah jetzt wirklich wütend aus: "Was bildest du dir eigentlich ein? Willst du unbedingt die Erde untergehen sehen? So dumm kannst du doch gar nicht sein, Oder bist du nur so ein großer Feigling?" "Das brauch ich mir nicht mehr anzuhören.", sagte sie locker, drehte sich um und hob vom Boden ab. Innerhalb von Sekunden stand sie wieder oben auf dem Felsen und verschwand aus der Sichtweite der vier. "Toll gemacht, Piccolo!", fuhr Kuririn ihn an, "Vielleicht hätte sie uns doch noch etwas mehr verraten, wenn du sie nicht so angefahren hättest." "Die doch nicht," knurrte der Namekianer, "sie läßt uns in den Tod laufen und wird heute Abend sicher gut schlafen." "Hört auf zu streiten," mischte sich Goku nun ein, "wir werden alle Kraft brauchen, wenn wir gegen diesen Dämon antreten wollen. Wir sollten uns lieber auf den Weg machen. Drei Tage sind nicht lang, der Weg scheint ziemlich weit zu sein und wir sollten es heute wenigstens noch bis zum Wald schaffen. Sie schafften es bis zum Wald. Es dauerte drei oder vier Stunden, doch nach der Begegnung mit dem Mädchen hatten sie alle neue Kraft geschöpft. Auch dieses entsetzliche Gefühl der Leere und der Einsamkeit, das alle vorher nahe an den Rand des Wahnsinns getrieben hatte, schien nicht mehr zurückzukehren. Trotzdem waren sie erstaunt, als sie den vor sich liegenden Wald sahen. Sie hatten damit gerechnet, daß der Wald wie die Ebene wäre - düster und bedrohlich, doch er schien nicht einmal besonders dicht zu sein und wirkte wie jeder andere Wald auch. "Sicher das wir hier richtig sind", fragte Son Goku in die Runde und kratzte sich am Kopf. Die anderen waren genauso ratlos. "Wir haben wohl keine andere Wahl als einfach weiterzugehen.", meinte Kuririn, "Sie sagte Wald und hier ist einer. Was können wir sonst schon tun?" Die anderen stimmten zu. Sie liefen immer weiter geradeaus, in der Hoffnung, irgendwann einen Fluß zu finden. Die neue Umgebung tat ihnen allen gut. Die Ebene hatte eine tiefe Leere in die Seele aller gebrannt und der Wald schien diese Leere wieder zu füllen. Selbst Son Gohan jagte schon wieder ausgelassen Schmetterlinge. Normalerweise hätte Piccolo seinen jungen Schützling ausgeschimpft. Wie konnte er in einer solchen Situation nur so vergnügt sein? Doch dieser Wald versetzte ihn in eine derartige Hochstimmung, daß er sich von der Freude des Jungen anstecken ließ und den Anblick des tobenden Kleinen einfach genoß. Er hätte das keinem gegenüber zugegeben und seiner finsteren Miene konnte man es auch nicht ansehen, doch der Namekianer fühlte sich wohl. Es wurde allmählich dunkel, doch die Freunde liefen noch immer weiter. Mit einem strahlenden Lächeln lief Son Goku voran. Etwas raschelte im Gebüsch. Die vier schaute nach links, von wo das Geräusch gekommen war. Neugierig näherte sich Son Gohan der Stelle. "Was ist da wohl?", fragte er, "Vielleicht ein Eichhörnchen, oder ein Hase?" Es raschelte wieder und der kleine Saiyajin stürzte sich freudig in das Gebüsch. Mit einem Schmerzensschrei sprang er wieder heraus. Eine Art Echse, doppelt so groß wie der Junge und in allen Farben schillernd, stürzte hinter ihm her. Die drei Männer sahen sich ratlos an. ìWas war das nur? Was kann man dagegen tun?ì Tief im Unterbewußtsein der vier entstand ein Wort - KÄMPFEN! ìAber wieso denn? Es ist doch alles grad so schön und so friedlich?ì "Verdammter Mist", ertönte durch die Dunkelheit eine weibliche Stimme. "Kann man euch denn nicht einen Augenblick allein lassen?" Das Mädchen schnappte die Echse mit einer Hand am Schwanz und versetzte ihr mit der anderen einige harte Schläge. Das Tier kreischte auf. Als das Mädchen es jetzt in den Wald schleuderte, huschte es rasch davon. Die Kleine beugte sich über Son Gohan, der sie verwirrt ansah: "Alles in Ordnung?" Mit großen Augen nickte er. "Was ... was ist passiert?", fragte Kuririn und rieb sich die Augen als wäre er gerade aus einem langen Schlaf erwacht. "Ruht euch erstmal ein paar Minuten aus!", meinte das Mädchen und setzte sich selbst auf einen großen Stein. Die anderen waren viel zu durcheinander um zu widersprechen. Sie ließen sich ins weiche Gras fallen. Langsam kamen sie zu sich und sahen sich um. Rings um sie herum war nur Finsternis. Überall im dichten Unterholz knackte und knisterte es bedrohlich. Die Bäume um sie herum standen so dicht zusammen, daß man nicht einmal mehr deutlich sehen konnte, aus welcher Richtung die Gruppe gekommen war. Son Goku fand als erstes seine Sprache wieder: "Was ist mit dem Wald passiert?" "Der war schon die ganze Zeit so.", antwortete das Mädchen ernst, "Nur mit euch ist etwas passiert, aber jetzt seht ihr wieder klar. Als ihr in den Wald gegangen seid, hat er sich für euch geöffnet, für mich aber verschlossen. Ich konnte sehen, was hier los war. Deshalb wollte mich der Wald nicht. Ich hatte euch ziemlich schnell verloren. Zum Glück habe ich euch gerade noch rechtzeitig wiedergefunden. Hat er dir etwas getan?" Die letzte Frage war an Son Gohan gerichtet. Der Kleine sah sie aus großen Augen an: "Nein, hat er nicht. Du hast mich schon wieder gerettet. Danke!" "Wieso bist du uns gefolgt?", fragte Kuririn. "Hey, ich konnte euch doch nicht in dieser verfluchten schwarzen Ebene allein lassen. Wäre ich von eurer Seite gewichen, hätte euch diese Verzweiflung wieder überkommen und ihr wärt nicht einmal bis zum Wald gekommen." "Den Wald hätten wir allerdings auch ohne dich geschafft, wenn nicht dieses komische Ding angegriffen hätte.", meinte Piccolo abfällig. "Immer noch böse auf mich?", grinste das Mädchen ihn an. "Also du kannst mir glauben daß euch der Wald niemals frei gelassen hätte. Er ist gar nicht so groß. Ihr lauft nur schon seit Stunden im Kreis. Der Wald läßt euch nur dahin laufen, wo es ihm paßt. Wenn der Kleine nicht unbedingt sein Eichhörnchen hätte jagen wollen, hättet ihr bis zum Tode freudestrahlend durch den Wald stiefeln können. Ihr seid bis eben keine Gefahr gewesen. Jetzt seid ihr eine. Ob dunkel oder nicht, wir sollten es noch heute bis zum Fluß schaffen. Da ist der Einflußbereich des Waldes zu Ende." "Und was passiert da mit uns?", fragte der Namekianer. "Keine Ahnung," gab das Mädchen verlegen zu, "daß es da besser ist, kann ich euch auch nicht versprechen. Aber die Gebiete der Finsternis haben keinen Einfluß auf euch solange ihr in meiner Nähe seid." Der Namekianer wandte sich wieder von ihr ab. "Was sind die Gebiete der Finsternis?", fragte Gohan. "So nenne ich diese neuen Gebiete, die sich vom Gebirge her ausbreiten. Wer in sie eindringt, unterliegt der Finsternis. Ihr habt es doch alle in der Ebene ganz deutlich gespürt!" Jeder von ihnen wußte was sie meinte. Sie erinnerten sich deutlich an diese endlosen Stunden, in denen jeder durch seine eigene, ganz private Hölle gehen mußte, ohne daß es einen der anderen interessiert hätte. Jeder ganz für sich allein. "Hier im Wald habt ihr nicht gelitten und gerade weil es zu erwarten war, daß es hier anders und vielleicht angenehmer werden würde, habt ihr nicht einmal bemerkt, wie sich der Wald in eure Gedanken geschlichen hat. Den Fluß kenne ich noch nicht, aber wenn ich mit euch komme, müssen wir auch nicht unbedingt herausfinden, was der für einen Einfluß ausübt." "Bleibst du jetzt auch bei uns?", versicherte sich Son Gohan, "BITTE!" "Klar," antwortete sie, "ich hab mich ja nicht aus Langeweile den ganzen Weg bis hierher durchgeschlagen. Ich bringe euch bis zu diesem Felsen - aber dann bin ich weg!" "Abgemacht," sagte Son Goku, "dann sind wir jetzt Partner. Ich bin Son Goku, das da ist mein Sohn Son Gohan." "Sohn, hm, sieht man." "Mich nennt man Kuririn", stellte sich dieser selbst vor. "Und du, Grünling", fragte sie den Namekianer. "Piccolo", knurrte er. "Ich muß sagen, du bist ja echt liebenswürdig", meinte sie sarkastisch und wandte sich von ihm ab: "Man nennt mich Solstice. Sol, für meine Freunde. Laßt uns endlich weitergehen. Es wird nicht früher!" Sie waren nun schon fast eine Stunde unter der Führung des Mädchens unterwegs. Sie kamen nur langsam voran. Hätte Solstice ihnen nicht den Weg mit kleinen Energieblitzen gebahnt, hätten sie wahrscheinlich noch nicht einmal die Hälfte der zurückgelegten Strecke geschafft. "Weißt du wirklich wo wir hier sind? Du sagtest doch der Wald wäre nicht groß!" murrte Piccolo. "Ruhe!" Das Mädchen war stehengeblieben und hob eine Hand. Auch die anderen lauschten nun in die Finsternis. "Da, habt ihr das gehört?" Die anderen nickten schweigend. "Ich kenne diese Geräusche.", wisperte Sol, "diese Dinger stammen auch nicht ganz aus unserer Dimension und sind echt gefährlich. Man nennt sie Leggies. Klettern können sie nicht, also alle auf die Bäume. SCHNELL!" Das letzte Wort hatte sie laut gesprochen und nun wandte sie sich sofort zum nächsten Baum um und flog nach oben. Auch die anderen kletterten in Windeseile auf das nächste Gewächs. Sie saßen in wenigen Minuten auf einem breiten Ast. Unter ihnen raschelte es. Ein seltsames Tier tauchte auf. Es wirkte nicht sehr bedrohlich. Es erinnerte von der Gestalt her an ein großes Reh, es war jedoch von rötlich glänzenden Schuppen bedeckt. "Das Ding soll gefährlich sein?", fragte Kuririn verwundert. "Glaub mir einfach!", sagte Solstice und sah wieder nach unten. "Ich seh es nicht richtig." sagte Gohan und rutschte unruhig auf dem Ast hin und her. Plötzlich verlor er den Halt und rutschte ab. Es war nicht sehr tief, doch er lag auf einmal direkt vor den zierlichen Hufen des Tieres. "Nicht bewegen, Kleiner!", rief das Mädchen. "Ich helfe ihm!", beschloß Piccolo. "Vergiß es, ich will euch nicht beide retten müssen.", sagte Solstice und glitt lautlos von dem Ast in die Tiefe. "Pah, von wegen!", schmollte der Namekianer und sprang. Er landete geräuschvoll hinter dem Leggie. "Hey, laß Son Gohan in Ruhe und such dir gefälligst jemanden in deiner Größe", rief er angriffslustig. "Verdammter Dreck!", flucht Sol. Sie war schon nah bei Gohan und hatte ihn sich gerade schnappen wollen, um ihn in Sicherheit zu bringen. Das Tier drehte sich rasend schnell zu Piccolo um und stieß ein langes schrilles Kreischen aus, das an eine Kreissäge erinnerte, nur noch eine Tonlage höher und zeigte Piccolo zwei hintereinander stehende Zahnreihen, die sich auf seltsame Art und Weise gegeneinander zu bewegen schienen. Gohan hielt sich die Ohren zu. Er ertrug den ohrenbetäubenden Lärm nicht mehr, den das Tier verursachte. Von der Bewegung war es auf den Kleinen aufmerksam geworden und zeigte auch ihm die Zähne. Von dem Lärm angelockt, schien der Wald auf einmal zu brodeln. Und diesen Tieren öffnete sich der Wald. Sie kamen rasend schnell näher. Son Goku und Kuririn saßen hilflos auf dem Ast. "Was meinst du, sollten wir ihnen nicht helfen?", fragte Kuririn. "Ich glaub, die Kleine würde das nicht so gut finden. Erstmal sehen was passiert." Entsetzt sahen sie, wie sich das eigentlich schöne Tier plötzlich auflöste. Es wurde zu einer gallertartigen Masse und stürzte sich auf Piccolo. Der Namekianer war überrascht und wußte nicht, wie er sich gegen eine Glibbermasse mit Zähnen wehren sollte. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, daß das Mädchen ihren Plan in die Tat umgesetzt hatte und Gohan auf den Baum zurückgebracht hatte. Dort schmiegte sich der Junge sofort in die Arme seines Vaters. Auf der anderen Seite sah Piccolo, wie die Erde des Waldes mit dieser Glibbermasse bedeckt war. 'Das sind die anderen.ì , ging es ihm durch den Kopf. Die Zähne des Wesens bedeckten seinen Körper mit tiefen Wunden, während der Glibber in seinem Gesicht ihm die Atemluft verwehrte. Er wußte, das er sterben würde. "Stillhalten!", hörte er die Stimme des Mädchens irgendwo ganz weit weg. Er kämpfte bereits nicht mehr gegen die Bewußtlosigkeit. 'Die Stimme hatte zu ihm gesprochen. Wem gehörte sie gleich noch mal? War es jemand wichtiges? Egal!ì Dunkelheit umfing ihn bereits, als er - ganz plötzlich - einen Lichtstrahl bemerkte. Dann spürte er große Hitze auf seiner Haut. Er bekam auf einmal wieder Luft. Es fiel unendlich schwer die Augen zu öffnen, doch was er sah holte ihn in die Realität zurück. Über ihm saß das Mädchen und hatte beide Hände auf seinen Körper gelegt. Nein, nicht auf seinen Körper, auf den Körper des Leggies. Und es verdampfte, während es vor Schmerzen kreischte. Sie war mittlerweile von diesen glibbrigen Dingern bedeckt. Sie wurde wieder und wieder gebissen, grünes Blut rann über ihren Körper, doch sie sah nur konzentriert auf ihn hinab. Als das Wesen von ihm verschwunden war, zog sie seinen Arm um ihre Schulter und schwebte nach oben. Sie lud Piccolo bei seinen Freunden ab und schwebte dann ein paar Meter zur Seite. Die restlichen Glibbertiere, die ihren Körper noch malträtierten, flogen in einer Explosion auseinander. Erst dann landete sie erschöpft bei den anderen. Sie lehnte den Kopf gegen den Baumstamm. Die anderen sahen das grüne Blut, daß noch immer aus ihren zahllosen Wunden rann, beschlossen jedoch, diese Frage später zu klären. Wen interessierte es schon in diesem Moment was sie war, solang sie nur auf ihrer Seite war. "Es tut mir leid.", hörte sie neben sich die leise Stimme Son Gohanìs . "Das ist meine Schuld, nur weil ich zu neugierig war, bist du verletzt worden. Und Piccolo auch." "Mach dir keine Gedanken Gohan.", antwortete das Mädchen ebenso leise, "kann ja jedem mal passieren. Und wir leben ja alle noch." Son Goku kramte zwei magische Bohnen hervor und gab eine davon Piccolo, die andere Solstice. "Was ist das?", fragte sie. "Eine magische Bohne. Iß sie einfach, dann werden deine Wunden verschwunden sein." Das Mädchen gehorchte. Nach wenigen Sekunden strömte neue Energie durch ihren Körper. Sie schaute zu dem Namekianer und sah, daß es auch ihm wieder gut ging. Er wich ihrem Blick aus und sie verzichtete auf eine entsprechende Bemerkung. Er wußte selbst, daß er die Leggies gnadenlos unterschätzt hatte. "Könnt ihr gut klettern?", fragte Solstice in die Runde. Sie waren noch eine halbe Stunde durch die Gipfel der Bäume geklettert. Der Wald war so dicht geworden, daß sie genug verwobene Stellen gefunden hatten, um von Baum zu Baum zu kommen. "Ich sehe den Fluß!", jubelte Son Gohan plötzlich und wäre vor lauter Aufregung fast wieder vom Baum gefallen. Piccolo war dicht hinter ihm gewesen und hatte ihn zu greifen bekommen. Schuldbewußt lächelte der Kleine den Freund an. Piccolo sagte nichts. Wie sie alle war er bereits viel zu müde, und ein großer Teil der Nacht war bereits vergangen. Er wollte nur noch endlich ankommen. Solstice ließ sich vom Baum fallen und landete sanft auf dem Boden. "Kommt schon!", rief sie nach oben, "Es ist alles in Ordnung!" Vorsichtig sprangen jetzt auch die anderen hinunter und sahen sich um. "Wer als erstes am Fluß ist hat gewonnen!", rief sie und stürmte los. Nach wenigen Augenblicken rannte ihr Gohan hinterher, kurz darauf auch Goku und Kuririn. "Albern!", murmelte Piccolo. Zwei Minuten später traf er ganz gemächlich bei den anderen ein. Sie saßen am Fluß und steckten die Füße ins Wasser. "Was ist los?", fragte der Namekianer als er in die betroffenen Gesichter blickte. "Vergiftet," meinte Son Goku, "das ganze Wasser ist ungenießbar." "Oh!", machte Piccolo nur, jetzt ebenfalls betroffen. Er hatte vielleicht mehr als die anderen auf das Wasser gewartet, wo er sich doch ausschließlich von Wasser ernährte. "Ich hab Hunger", meldete Son Gohan. "Tut mir leid mein Kleiner," antwortete sein Vater, "ich glaub nicht, daß wir heute noch was finden." "Wir könnten wenigstens ein Feuer anmachen, es ist lausig kalt!", bibberte Solstice und zog die Füße aus dem kalten Wasser. "Ich gehe auch Holz suchen." "Ich helfe dir!", beschloß Kuririn. Die beiden stapften los in die letzten Ausläufer des Waldes. "Sol ist wirklich nett", sagte Gohan zu seinem Vater und dem Namekianer. "Ich weiß nicht so genau," meinte Piccolo und verzog das Gesicht, "sie ist seltsam. Außerdem wollte sie nicht mit uns kommen. Ich frage mich, wieso sie es sich anders überlegt hat. Was ist sie überhaupt? Hat sie auch noch nicht verraten. Überhaupt hat sie uns noch keine klare Auskunft gegeben. Woher ihre Kräfte stammen, verrät sie auch nicht." "Sie steht auf unserer Seite. Das sieht man doch." verteidigte sie Son Goku, "Ohne sie wären wir hier niemals angekommen. Du solltest wenigstens versuchen, dich mit ihr zu vertragen. Ist doch nicht weiter erstaunlich, daß wenn sie von dem Dämon wußte, sie von Anfang an lieber in die andere Richtung wollte." Als Antwort murmelte Piccolo nur etwas unverständliches und suchte sich einen Platz ein paar Meter weiter weg. Kuririn und Solstice waren erst ein paar Minuten im Wald. Das Mädchen hatte begonnen kleine Blitze auf die Bäume abzufeuern, die daraufhin eine Menge Holz verloren. Die beiden sammelten es auf. "Du, sag mal," begann Kuririn vorsichtig, "du bist doch kein Mensch, oder?" "Nicht das ich wüßte." kam es kurz zurück. "Von wo kommst du denn?" "Weit weg." Sie schien nichts erzählen zu wollen. Also beschloß er die Fragen etwas umzudrehen. Wenn sie nichts über sich erzählen wollte, war sie ja vielleicht bereit über die anderen zu plaudern. "Weißt du eigentlich warum wir nicht mehr fliegen können?" "Es ist der schwarze Boden. Überall - in der Ebene, im Wald fälltìs nicht so auf, aber er ist da. Selbst im Fluß ist schwarzer Sand. Er vergiftet alles. Er vergiftet unsere Seelen. Eure Energie ist nicht rein körperlich. Sehr viel davon ist psychisch. Die Dunkelheit schluckt die Energie einfach. Das gilt auch für eure tollen Attacken, die ihr in der Ebene versucht habt. Die Dunkelheit verschwindet erst wieder wenn der Dämon besiegt ist und die Dimensionen wieder auseinander rücken." "Aber woher kommt dann deine Energie?" "Das ist was anderes.", meinte sie ausweichend. "He, wir haben genug Feuerholz, laß uns gehen!" Nur Minuten später brannte ein großes Feuer. Son Gohan hatte sich gleich zusammengerollt und war eingeschlafen. Er war so müde, daß er sogar den Hunger vergessen hatte. Auch Solstice war dicht ans Feuer gerückt. Sie döste vor sich hin und lauschte noch auf die Stimmen der anderen. "Die Nacht ist schon fast vorbei.", sprach Goku, "wir sollten schnell schlafen gehen. Ich übernehme auch die erste Wache." "Einverstanden", meinte Kuririn, " dann nehme ich die zweite Schicht. Piccolo, ich wecke dich dann für die letzte. Dann können wir wenigstens alle etwas schlafen." "Meinetwegen", knurrte Piccolo nur. Er war offensichtlich immer noch nicht darüber hinweg, daß Son Goku es gerne hätte, daß er zu der Kleinen nett war. Er wollte halt nicht und konnte dabei verdammt stur sein. Er blieb ein paar Meter abseits und setzte sich mit überkreuzten Beinen und verschränkten Armen unter einen Baum. So schloß er die Augen. Die beiden verbliebenen Männer sahen sich an und zuckten mit den Schultern. Sollte er doch machen was er wollte. Kuririn legte sich ans Feuer. Er nuschelte noch ein "Gute Nacht!" in Son Gokuìs Richtung, dann war er eingeschlafen. Fortsetzung folgt So, das war Teil 1. Ich verrate euch schon mal, daß es insgesamt drei Teile gibt. Ich hoffe, ein paar von euch hatìs gefallen und ihr schreibt mir vielleicht auch einen kleinen Kommentar dazu. ^^ Dann lade ich auch ganz schnell den nächsten Teil hoch! Gruß, Nova Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)