Under control von Rachelle_Jade ================================================================================ Kapitel 14: One Change ---------------------- Takeru schloss die Tür zur Wohnung auf und bat seinen älteren Bruder hinein. Sie gingen beide in das Wohnzimmer und ließen sich auf die Couch fallen. "Mensch Matt, du bist vorhin echt genau zum richtigem Zeitpunkt gekommen." Der Ältere nickte bloß. "Wenn du und deine Security Leute nicht da gewesen wären... ich mein.. Daisuke sah echt ziemlich wütend aus." "Was war denn überhaupt los? Was hast du bei Hikari zu suchen gehabt?" Takeru kaute lässig auf seinem Kaugummi. "Na ja.. sie hatte mich angerufen.. und da bin ich halt zu ihr gegangen. Ich dachte, ich könnte sie vielleicht etwas trösten..", Ein dreckiges Grinsen huschte über seine Lippen, welches Yamato nur erwiderte. In seinem Inneren fühlte sich T.K. allerdings vollkommen niedergeschlagen, doch das wollte und konnte er seinem Bruder nicht zeigen. Damit würde er ihm nur zeigen, dass er schwach war, nicht perfekt wie der Ältere. In Gedanken versunken ließ er eine Kaugummiblase zerplatzen. Sein Bruder war erfolgreich mit der Band, erfolgreich bei den Mädchen, alle mochten ihn, alle liebten ihn. In dessen Gegenwart fühlte er selber sich immer so klein, so nutzlos, so wie ein Versager. Deswegen hatte er damals mit dem Basketballspielen angefangen. Er wollte auch etwas erreichen und es war ihm ja auch gelungen. "Was ist los Kleiner? Träumst du?" "Eh? Was?" T.K. schüttelte etwas den Kopf. "Ich habe dich gefragt, ob du sie denn nun auch getröstet hast?" "Nein.. also zumindest nicht so.." Er seufzte. "Sie hat mich nach meinem Wappen gefragt." "Wappen?", Matt schaute den Jüngeren verständnislos an. T.K. nickte. "Ja.. unsere Wappen.. weißt du nicht mehr? Du das hast das Wappen der Freundschaft getragen.. und ich das der Hoffnung." Yamato runzelte die Stirn. "Sie hat mich gefragt, ob meins noch leuchtet.." Takeru stand auf und ging kurz in sein Zimmer, um eine kleine Schatulle zu holen. Kurz darauf setzte er sich wieder auf die Couch neben seinen Bruder und öffnete die Schatulle. Er zog das Amulett zusammen mit dem Wappen der Hoffnung heraus. Mit der rechten Hand umschloss er es und machte die Augen zu. "T.K.! Was tust du da?" Leicht erschrocken zuckte der Angesprochene zusammen und öffnete seine Augen wieder. Sein Blick war starr auf das Wappen gerichtet, aber es leuchtete nicht. Er legte es langsam wieder zurück und versuchte seine Enttäuschung zu verbergen. Matt schüttelte nur etwas den Kopf. "Ich weiß gar nicht mehr, ob ich meins überhaupt noch besitze.. Na ja, auch egal. Ich muss dann auch mal wieder los. Pass auf, dass du Davis nicht noch mal über den Weg läufst." Mit diesen Worten verabschiedete er sich und verschwand. Sanftes Vogelgezwitscher drang in das Ohr des Jungen und weckte ihn langsam. Die Sonne schien in den Raum und erhellte alles etwas. Verwirrt blinzelte er. Wo war er hier? Das war auf keinen Fall sein Zimmer. Und warum schmerzte sein ganzer Körper? Langsam, ganz langsam richtete er sich auf und sah sich um. Mit der rechten Hand strich er sich durchs Haar. So langsam kamen Davis' Erinnerungen an den gestrigen Abend wieder. Er sah den blonden Jungen vor sich, wie er ihn provoziert hatte, bis er sich nicht mehr zurückhalten konnte und auf ihn einschlagen wollte, doch dann war Matt, der ältere Bruder des Blonden, gekommen zusammen mit seiner ganzen Security und sie hatten auf ihn eingeschlagen. Drei starke, breitgeschulterte Muskelprotze hatten auf ihn getreten und zu Boden geworfen. Kurz danach hatte er wieder Kari getroffen. Sie hatte ihn mit reingenommen, aber er hatte kein Wort mit ihr geredet.. den ganzen Abend nicht mehr. Sie hatte sein Gesicht gewaschen und ihn danach zur Couch in ihrem Zimmer gebracht, wo er bis eben noch geschlafen hatte. Langsam drehte er seinen Kopf in die Richtung ihres Bettes. Aber dort war sie nicht mehr. Er fühlte sich so leer und erschöpft. Warum war sie so nett, wenn sie sich doch nicht für ihn interessierte? Er hielt es nicht mehr aus. Sie empfand nur Freundschaft für ihn, dessen war er sich nach dem gestrigen Vorfall wieder sicher, aber er konnte damit nicht umgehen. Langsam schob er die Decke beiseite und rieb sich den Schlaf aus den Augen, wobei das linke verdammt weh tat. Er setzte sich auf und seufzte. Sein Blick fiel auf den Blumenstrauß, den er ihr gestern mitgebracht hatte. "Ich werde jetzt einfach gehen und ihr dann am besten für die nächsten Wochen aus den Weg gehen.. ich halte das nicht anders aus..", dachte er und stand dann auf. Aus der Küche waren einige Geräusche zu hören, aber er wollte Frau Yagami nicht begegnen und schlich den Flur entlang. Sie würde nur jede Menge Fragen stellen, auf die Daisuke wahrscheinlich selbst keine Antworten hatte. Gerade wollte er die Klinke der Haustüre runterdrücken, als plötzlich hinter ihm jemand aus der Küche kam. "Hey Schlafmütze, du bist ja auch schon wach!" Ihre Stimme klang so freundlich. Nur langsam drehte er sich zu ihr. Er wusste nicht, ob er was sagen sollte und lächelte gequält. Doch als er sich dann ganz zu ihr gedreht hatte, klappte ihm überrascht die Kinnlade ein Stück nach unten. "W.. was.. hast du.. mit deinen .." "Mit meinen Haaren?" Sie lächelte ihn an und drehte sich einmal vor ihm im Kreis. "Gefällt es dir etwa nicht? Ich dachte, es wird mal wieder Zeit für eine Veränderung." Davis musterte sie genauer. Nicht nur, dass sie ihre Haare endlich wieder hellbraun gefärbt hatte, nein auch ihren Klamottenstil hatte sie wieder vollkommen geändert. Anstatt ihrer üblichen Baggyhosen und einem weiten Shirt trug sie einen knielangen Rock und dazu ein rosanes Top. Er schluckte etwas. "Sieht.. gut aus.." Sie nahm seine Hand und zog ihn mit in die Küche. "So.. jetzt gibt es erst mal Frühstück!" "Aber.." Innerlich verzweifelte Davis. Eigentlich wollte er doch schon weg sein, und sie eine zeitlang nicht mehr sehen. Sie tat währenddessen erst mal so, als hätte es gestern nicht gegeben und servierte ihm sein Frühstück. Zögerlich begann er zu essen und vermied es sie anzuschauen. Es herrschte einige Zeit Stille, bis Kari wieder das Wort ergriff. "Möchtest.. du jetzt vielleicht über gestern reden?" Er schüttelte bloß den Kopf und sie seufzte leise. Für ihn gab es da nicht viel zu reden. Klar, sie wollte wissen, mit wem er sich geprügelt hatte, aber er wollte nicht zugeben, dass er Takeru gegenüber die Geduld verloren hatte. Das würde alles doch nur noch schlimmer machen. Schweigend aß er weiter. Die ganze Zeit war er darum bemüht, Kari nicht ständig anzusehen. Kaum hatte er den letzten Bissen hinuntergeschluckt, stand er auf und wollte sich verabschieden. "Danke, für das Frühstück..", sein Blick war wieder auf den Boden gerichtet. "Ich geh dann jetzt mal.." "Aber Davis..." Doch der Junge stand schon an der Haustür. "Bitte warte doch,... wenn du jetzt gehst, wie werden wir uns dann das nächste Mal gegenübertreten?" Ihre Stimme zitterte etwas. Sie hatte Angst, dass er ihr nun aus dem Weg gehen würde, und womöglich erst mal so tat, als würde er sie nicht mehr kennen. Der Junge schüttelte bloß leicht den Kopf und verschwand dann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)