Das Leben und das der anderen von kariyami (suche Betaleser) ================================================================================ Kapitel 4: Kopfschmerzen ------------------------ Samana saß in der Kantine auf ihrem Platz, das Essen unangetastet, es war mal wieder eine lange Nacht gewesen und vor allem zu viel Alkohol. „Hallo ihr zwei.“ Kaori setzte sich unaufgefordert neben sie. „Geht es euch nicht gut?“ Ein undefinierbarer Laut entrang sich Samanas Lippen, wenn nur diese Kopfschmerzen nicht wären . Seyji plagte sich auch mit Kopfschmerzen herum aber aus einem anderen Grund, er hatte sich eine kräftige Erkältung geholt, er nippte vorsichtig an seinem Tee, sein Essen hatte er ebenfalls nicht angerührt. „Also wenn ihr mich fragt, gehört ihr zwei ins Bett.“ Aber dich hat keiner gefragt. Was will die denn von uns? Warum spricht sie uns auf einmal an? Ich will doch mit niemanden etwas zu tun haben außer Seyji. Der einzige Grund warum ich sie nicht fortgeschickt habe ist, weil ich Mitleid mit ihr habe, da ihr Vater gestorben ist, aber das geht mich doch eigentlich nichts an. Ich bin zwar auch der Meinung, dass er ins Bett gehört, aber das wird er niemals machen. „Mach dir mal keine Sorgen, mir geht es gut.“, sagte er, was mich nicht sonderlich überraschte. In diesem Punkt hört er auf niemanden, nicht mal auf seinen Onkel und seine Tante, ich kenne ihn gut genug um das zu wissen. Ich versuchte aber trotzdem mein Glück. „Papperlapapp ich sehe es dir doch an, dass es dir nicht gut geht, du musst wieder gesund werden damit du an diesem Schnupperkurs teilnehmen kannst.“ Wenn ich gewusst hätte, dass wir Schnupperkurse in den Berufen kriegen die wir in diesem Aufsatz geschrieben haben, hätte ich mir schnell was anderes überlegt. „Ist das etwa dein Grund warum du nicht zu Hause bist, weil du nicht teilnehmen möchtest?“, fragte er mich als ob er meine Gedanken lesen könne und lenkte gleich auch vom eigentlichen Thema ab. Ich verzichtete jedoch darauf zu antworten, stattdessen bemerkte ich beiläufig, dass Tori heute ja gar nicht da ist. „Oh ihr geht es nicht gut, deswegen kommt sie heute nicht.“ Es interessierte mich nicht wirklich. Die Pause ging dem Ende zu und die Schüler begaben sich so langsam in ihre Klassen. „Wie geht es ihr?“, wurde Kaori von Kirian gefragt. Sie zeigte deutliche Überraschung dass er sich so für Toris Gesundheitszustand interessierte. „Nun ja, ich war ziemlich erschrocken als sie mit diesem geschwollenen Gesicht nach Hause kam, aber anscheinend sieht alles schlimmer aus als es ist, die Schwellungen klingen schon langsam wieder ab.“ Er gab sich mit dieser Aussage zufrieden und nickte nur kurz. „Ich muss nur schnell etwas erledigen, also schlaf ein wenig Nr.100.“ Ja, Meister.“, er schaltete sich selbst in den Standby-Modus und schloss seine Augen. Suriel ging zu Nr.101 legte seine Hand auf ihrem Kopf und murmelte ein paar Worte, sofort sackte sie in sich zusammen. Er hob sie vom Boden auf und flog mit ihr in den Armen aus dem Fenster, darauf bedacht, dass keiner ihn sieht. Es sah wirklich schön aus wie ihre rotbraunen Haare im Wind wehten aber dafür hatte er keinen Blick. Nach einer Weile, irgendwo außerhalb der Stadt über einem dichten Wald, ließ er sie einfach fallen. Er hatte genug von ihr und sie somit entsorgt. Obwohl sie wusste das Seyji es nicht wollte, ließ es Samana sich nicht nehmen ihn nach Hause zu begleiten. Normalerweise erzählte sie ihm in solchen Situationen belanglose Dinge, wo sie nie wirklich wusste ob er ihr überhaupt zuhörte. Vorhin in der Schule hat sie sich gefreut dass er mit ihr gesprochen hat, wie lange ist es her als er das letzte Mal auf ihre Worte reagierte? Aber nun gingen sie schweigend nebeneinander her. Immer wieder setzte sie an was zu sagen, ließ es aber dann doch bleiben. Der Weg war nicht weit gerade mal fünf Minuten zu Fuß, aber heute kam es ihr wie fünf Stunden vor. Damals dachte ich, der hat’s gut, er ist ein Genie, er ist beliebt, kommt aus gutem Hause, so einer wie er hat keine Sorgen, wie sehr man sich doch irren kann. Wie kam es nur, dass ich ihn ansprach, obwohl ich ihn damals nicht leiden konnte? Unbewusst stieß sie einen Seufzer aus als sie endlich an Seyjis Haus ankamen, dabei schielte er kurz unbemerkt zu ihr. Sie waren noch gar nicht durch das kleine Gartentürchen gekommen als seine Tante, eine Frau von etwa 35 Jahren, aus der Haustür gestürmt kam und ihn besorgt ansah. „Geht es dir gut? Warum bist du nicht zu Hause geblieben? Wenn du so weiter machst dann…“ Sie brach in leises Schluchzen aus. Ungeachtet dessen ging er einfach an seiner Tante vorbei ins Haus. Samana hatte diese Szene schweigend beobachtet, jetzt trat sie näher und begrüßte Seiyjis Tante: „Guten Tag Frau Isogara.“ (Das ist der erstbeste Name der mir einfiel, weiß nichtmal ob es den überhaupt gibt^_^) „Oh hallo Samana“, sie bemerkte sie erst jetzt, „möchtest du nicht auf eine Tasse Tee mit reinkommen? Kekse habe ich auch noch wenn du magst.“ Nach kurzer Überlegung nahm sie das Angebot an. Sie saßen wenig später im Wohnzimmer, Samana auf der weißen Ledercouch und Frau Isogara im Sessel ihr gegenüber, den Tee und die Kekse hatte Frau Isogara schon auf den Tisch gestellt. Den Tee und vor allem die Kekse fand Samana sehr lecker: „Mmmhhh so gute Kekse habe ich ja noch nie gegessen.“ „Das freut mich, ich habe sie nämlich selbst gebacken.“, sagte Frau Isogara voller Stolz. „Ich finde du bist ein sehr nettes Mädchen, Seyji bringt so selten Besuch mit, wir hatten schon befürchtet, dass er keine Freunde hat aber nun bin ich beruhigt. Nur schade das er keinen Tee mit uns trinken will.“ „Er wird sich sicher ausruhen wollen.“ Mit diesen Worten wollte Samana sie eigentlich beruhigen, aber eigentlich wusste sie genau, das Frau Isogara weiß, dass er sich nicht ausruht sondern wie ein verrückter büffelte. Es ist spät geworden und in der Zwischenzeit kam auch Herr Isogara nach Hause, er ist Arzt und muss oft Überstunden machen, seine Familie, also seine Frau und Seyji sind für ihn das Wichtigste. Man konnte sagen die Beiden waren ein nettes Ehepaar und die besten Eltern die ein Kind sich wünschen konnte. Mit all ihrer Herzensgüte und Wärme sorgten sie sich um ihren Neffen. Aber trotzdem herrschte zwischen ihnen und Seyji diese Eiseskälte, genauso wie bei mir zu Hause, nicht einmal seine Tante und seinen Onkel lässt er an sich ran. In dieser Hinsicht gibt es zwischen ihm und mir viele Parallelen, meine Eltern lasse ich auch nicht an mich ran, das ist wahrscheinlich der Grund warum ich ihn so mag. Ich sehe es schon vor mir, wenn ich heute Abend wieder nach Hause komme, werden sie wie immer noch wach sein und so tun als ob sie sich Sorgen gemacht haben. Wie ich diese allabendliche Szene immer hasse. Wieso tun die das alles? Versuchen die etwa damit ihre vergangenen Fehler zu übertuschen? Das können die vergessen, egal wie viel die sich Mühe geben, ich werde niemals ihre Elternliebe, was sowieso nur auf Schuldgefühlen beruht, annehmen. Hoffentlich finden sie bald Arbeit damit ich sie nicht andauern sehen muss. Samana war schon fast daheim als sie sich überlegte, sie könne doch ein paar Freundinnen anrufen, sie hatte keine Lust jetzt schon Heim zu gehen. Gesagt, getan. Sie nahm ihr Handy und tätigte einige Anrufe. Ein paar hatten Zeit und sie verabredeten sich am üblichen Treffpunkt zu treffen. Während sie wartete kam Natako an ihr vorbei: „Hallo Natako wo willst du denn um diese Zeit noch hin? „Das gleiche könnte ich dich auch fragen. Ich will nur schnell zu Tori, sehen wie es ihr geht.“ „Aha.“, ein wissendes Grinsen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. „Kaufe doch noch ein paar Blumen sie wird sich sicher darüber freuen“ „Danke für den Tipp, bis morgen. Ach und noch etwas, ich bin nicht in sie verliebt.“ Bald darauf kamen auch meine Freundinnen und wir zogen los, auch wenn es meine Eltern nicht gutheißen. Aber deswegen mache ich das überhaupt und nur deswegen. Auch wenn ich morgen wieder diese Kopfschmerzen haben werde. Scheiß auf die Kopfschmerzen! Hosted by Animexx e.V. 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