Das Leben und das der anderen von kariyami (suche Betaleser) ================================================================================ Kapitel 14: Der letzte Tag -------------------------- Samana betrat das Büro der Kopfgeldjägerzentrale, heute war der letzte Tag an dem sie hier sein würde. Die vier Wochen waren eine gute Zeit, auch wenn sie sich anfangs mehr gelangweilt hat als alles andere und sie mit dem Beruf Kopfgeldjägerin nichts anfangen konnte, so ist sie jetzt auf den Geschmack gekommen. Besonders das Schießen lag ihr, innerhalb von zwei Wochen ist sie zu einer Meisterschützin geworden, sie hatte selber nichts von diesem Talent geahnt, egal ob feste oder bewegliche Ziele, groß oder klein, sie traf auf jeder Entfernung perfekt. Sollte sie wirklich diesen Berufsweg einschlagen? Vielleicht würde sie sich wenn es so weit ist dann doch anders entscheiden, immerhin war sie doch erst vierzehn, na ja, fast. Vielleicht sahen das, die die Einschätzung schrieben auch anders. Sie würde sie nicht gleich zu Gesicht kriegen. Zuerst bekommt sie die Schule, dann wird jeder Schüler zu einem Gespräch mit einem Lehrer gebeten, es sind die Lehrer die sich die Schüler aussuchen. Sie musste nicht lange warten bis auch Herr Kichi kam um sie abzuholen, er reichte ihr die Hand die sie annahm und sie hörte von ihm diesmal kein Guten Tag oder Ähnliches. Kein Grund die eigenen Manieren zu vergessen und grüßte höflich. Gemeinsam gingen sie dann zum Außendienst. Wie jeden Tag hatte Seyji Dr.Tachikawa auf seiner Visite begleitet obwohl er eigentlich keine Zeit hat. Das Krankenhaus litt, wie alle anderen auch, an notorischen Personalmangel. Es gab zu wenig Schwestern und Ärzte, das führte dazu dass sie immer längere Schichten machen müssen. Seyji kannte das von seinem Onkel, wie oft war er schon übermüdet nach Hause gekommen. Das damit die Sicherheit der Patienten gefährdet ist, wenn eine völlig übermüdete Schwester die Medikamente vertauscht oder ein völlig übermüdeter Arzt der nach einem 48 Stundendienst noch eine Operation machen muss, interessierte anscheinend niemanden. Es hieß immer nur es sei kein Geld da, oder das Krankenhaus hat nicht genügend einnahmen. Dabei ist doch ein Krankenhaus dazu da das die Patienten ordentlich versorgt werden und nicht um Gewinn zu machen. Dr.Tachikawa hatte eigentlich gar keine Zeit sich um einen Praktikanten zu kümmern, aber er nahm sie sich und er erklärte und zeigte Seyji so einiges was ein Arzt können und wissen muss. Alles in Allem fand er die vier Wochen hier sehr gut und er hatte sich bereits entschieden, ganz egal was in der Einschätzung drinnen stehen würde. Heute Morgen, früh beizeiten, wurde seine Mutter entlassen, keiner kam um sie abzuholen. Er ist ihr auf dem Gang begegnet und mit den Worten „Wenn du willst kannst du mich ja mal besuchen kommen.“ Hatte sie ihm einen Zettel in die Hand gedrückt. Seyji faltete ihn auseinander sah das eine Adresse drauf geschrieben stand ohne sie jedoch richtig zu lesen. Er knüllte den Zettel zu einer Papierkugel zusammen und steckte ihn sich in die Hosentasche. Er würde da sowieso nicht hingehen, nahm er sich vor. „Wie sind wieder dahaa.“, rief Kessy zur Türe herein. Ihr Vater, der über irgendeinem Papier gebeugt war das so aussah wie ein Formular oder so, schaute auf und sah seine Tochter fragend an. „Tori hat dich aber zeitig abgeholt, es ist doch noch nicht mal Mittag.“ „Wir wollten doch heute Essen gehen, es war sogar deine eigene Idee. Du hast dir dafür auch extra frei genommen.“ „Stimmt ja das hatten ich ja total vergessen. Also gut, du darfst entscheiden wo wir hin gehen.“ Kessy legte ihren Zeigefinger ans Kinn und schaute überlegend an die Decke. „Ich möchte gerne in die Pension Sekiguchi.“, sagte sie dann fröhlich. „Eine gute Wahl, dort soll es, seit der Pensionsvater geheiratet hat, noch besser geworden sein.“ „Was sind das eigentlich für Papiere da, die da auf dem Tisch liegen?“ „Ich versuche eine Einschätzung über Tori zu schreiben, das hier sind vorgedruckte Formulare dafür.“ „Ich hoffe sie schreiben nur Gutes über mich.“, mischte sich jetzt auch Tori ein, die die ganze Zeit einfach nur daneben gestanden hat. „Natürlich wird er das, er kann gar nicht anders. Aber erst wenn wir wieder zurück sind.“ „Da hast du Recht, ich habe jetzt eh keine Ruhe dazu.“ „Du Papa, wenn ich doch sowieso heute so zeitig aus dem Kindergarten abgeholt werden sollte, warum bin ich denn eigentlich erst dahin gegangen? Das lohnte sich doch nicht.“ „Das liegt daran, das es ein Gesetz gibt, das besagt, das jedes Kind was in einem geregelten Haushalt lebt für eine bestimmte Zeit in den Kindergarten muss, und wenn sie älter sind besteht für sie Schulpflicht.“ „Ach so.“, sie nickte verstehend. „Heißt das, das die Verlorenen nicht in den Kindergarten oder zur Schule gehen?“, kam die Frage von Tori. „Ja vermutlich. Aber wie kommst du jetzt darauf? Du solltest doch eigentlich wissen das man über dieses kleine Problem nicht spricht.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Nur so.“ Man muss wohl nicht erwähnen, dass sie die ganze Zeit ihr typisches Lächeln aufgesetzt hatte. Auch wenn es zu ihrer Frage nicht wirklich passte. Kaori ging es immer noch schlecht, kein Tag an dem sie sich nicht übergeben musste. Aber die Regeln der Nonnen verboten es ihr zum Arzt zu gehen oder andere medizinische Hilfe anzunehmen, nicht einmal ein Kräutertee war erlaubt. In Sachen Medizin ist die religiöse Lebensweise wie sie heutzutage ist zurück geschritten. Aufzeichnungen aus früherer Zeit belegen das Nonnen und Mönche einmal ein hohes Fachwissen über Krankheiten, deren Erkennung und wie man sie behandelt, hatten, von der Erkältung über Rheuma, Geburtshilfe, bis hin Herz-Kreislauf-Probleme und Knochenbrüche und Wundheilung. Das alles hat sich sehr verändert, jedes Jahr starben Nonnen und Mönche an Krankheiten oder deren Folgen davon, dessen Behandlung mit dem heutigen Wissensstand kein Problem mehr sind, aber das würden die verbohrten Nonnen und Mönche, die ganz allein auf Selbstheilung des Körpers und Gottes Gnade vertrauen, niemals zulassen. Wenigstens durfte sie eher gehen. Gerade stand sie zu Hause unter der Dusche um sich frisch zu machen. Als sie vor wenigen Minuten die Wohnung betrat fiel ihr auf das Tori noch gar nicht da war, wahrscheinlich kommt sie erst nachmittags. Sie drehte das Wasser zu und rubbelte sich mit einem Handtuch trocken. Danach cremte sie sich noch mit einer Bodylotion ein und zog sich an. Die Haare fönen brauchte sie nicht, bei diesen Temperaturen lies sie sie immer an der Luft trocknen. Mit einer kleinen Handtasche wo sie etwas Geld und alle zu benötigen Ausweise drinnen hatte machte sie sich auf dem Weg. Tori und Kessy und ihr Vater stiegen aus dem Bus aus, der nur wenige Meter entfernt von der Sekiguchipension hält. Es war nicht viel los, nur zwei drei Gäste konnte man draußen sehen. Sie entschieden sich ebenfalls für draußen. Es war eine schöne Atmosphäre, die Vögel zwitscherten, die Sonne schien und von der Ferne hörte man das Bächlein rauschen, außerdem war auf dem Gelände ein kleiner Fischteich angelegt über dem ein kleiner Holzsteg führte. Wenige Augenblicke nachdem sie sich hingesetzt hatten kam eine Kellnerin und fragte ob sie schon was trinken möchten. Sie bestellten das gewünschte: ein Bier für Herr Hammrsmith, ein Apfelsaft für Kessy und ein Eistee für Tori. Die Kellnerin schrieb sich alles auf und ging hinein. Nach einiger Zeit brachte sie die Getränke und nahm die Essensbestellung auf. Sie ging damit rein, blieb vor einem Fenster das in die Küche führt stehen und rief: „die 178, die 265 und die 287.“ „Geht klar.“ Samana und Herr Kichi waren gerade an einem Imbissstand und genehmigten sich etwas. Als sie fertig waren bezahlten sie und gingen zurück zum Auto. Es war bereits Nachmittag und Herr Kichi hat heute noch nicht viel gesprochen, weniger als sonst. Um genau zu sein hatte er heute noch gar nichts gesagt. Deshalb erschrak sie sich als er sie ansprach. „Hier für dich, ein kleines Abschiedsgeschenk.“ Er hielt ihr ein Paket unter die Nase, es war nicht gerade klein. Sie nahm es und stieg damit ins Auto, Herr Kichi ging einmal ums Auto herum und setzte sich auf den Fahrersitz. Samana schüttelte das Paket ein wenig und wog das Gewicht mit den Händen ab. „Was da wohl drinnen ist?“ „Mach es doch auf.“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Ich packe es erst zu Hause aus.“ Und legte das Geschenk nach unten zwischen ihre Füße. Ticktack, ticktack machte die Uhr und Kaori starrte ständig da drauf, schon seit Stunden wartete sie das sie endlich drankommt. Die Praxis war hoffnungslos überfüllt, und die Patienten versuchten sich irgendwie zu beschäftigen, ein paar blätterten gelangweilt in eins der Zeitschriften die da immer rumliegen um sie nach wenigen Minuten wieder hinzulegen. Eine Mutter versuchte ihr quengelndes Kind zu beruhigen, mit nur mäßigem Erfolg allerdings. „Kaori Nemorosa.“ Endlich die erlösenden Worte, sie stand auf und ging hinein. Es hat allen dreien sehr lecker geschmeckt, alles wurde restlos aufgegessen. Die Kellnerin kam, räumte ab und fragte ob sie noch etwas möchten. Sie verlangten nur nach der Rechnung. „Wo willst du denn hin?“ fragte Herr Hammersmith da Kessy gerade aufstand. „Ich muss mal.“ „Warum sagst du denn nichts? Tori wird mit dir gehen.“ „Das ist nicht nötig. Ich bin doch schon groß.“ „Na wenn du meinst, sage ich nichts mehr dagegen.“ Tori und Herr Hammersmith sahen ihr hinterher wie sie rein lief. „Es währe schön wenn du uns weiterhin besuchen könntest. Kessy würde sich freuen.“, sagte er plötzlich. „Ich soll sie besuchen kommen? Heißt das ich habe meine Arbeit gut gemacht?“ „So kann man es sagen, in den vier Wochen in denen du da warst hat sie sich sehr zum positiven verändert. Sie benimmt sich ihrem Alter entsprechend, was sie früher nicht gemacht hat. Ich denke sie sieht dich als Freundin an, wenn nicht sogar als eine Art große Schwester. Ein wahres wunder hast du da vollbracht.“ „Ich mag sie auch aber ich weiß nicht ob ich ihrer Bitte nachkommen kann.“ „Aber wieso denn nicht? Wenn du keine Zeit hast, du musst ja nicht jeden Tag kommen, es reicht wenn sie weißt das du für sie da bist.“ „Ich werde es mir überlegen, trotzdem bin ich mir nicht sicher ob ich es kann.“ Er konnte nichts mehr erwidern denn in diesem Moment kam die Kellnerin mit der Rechnung. Natako war heute ganz alleine in der Küche, so kam es das er nicht nur kochen sondern auch abwaschen musste. Gerade sah er wie ein kleines Kind aus der Richtung wo die Toilette ist an der Küche vorbeigehen. „Kessy?“ Die Angerufene blieb stehen und drehte sich zu ihm um. „Ich habe dich also richtig erkannt, du bist es wirklich.“ Er lief, wehrend er sich die Hände mit einem Geschirrtuch abtrocknete, auf sie zu und legte es dann weg. „Du bist Natako nicht wahr?“ „Ja der bin ich. Wie gut das ich dich treffe, ich wollte nur mal wissen wie es so mit ihr läuft.“ Kessy brauchte nicht nach zufragen um zu wissen was er meinte. „Du hast doch gesagt dass sie lebendiger geworden ist. Ich verstehe überhaupt nicht wie du darauf kommst, es ist eher das Gegenteil der Fall, bisher wusste ich nicht dass das geht. Sie tut nichts anderes als nur dazusitzen und in das Leere zu starren.“ „Ja, jetzt ist sie so. Aber als wir von deiner Geburtstagsparty zurückkamen waren wir noch im Park. Alles schien in Ordnung, doch dann schrie sie auf einmal los, wie wenn sie etwas quälen würde. Und ich stand daneben und konnte ihr nicht helfen.“ Beim letzten Satz nahm seine Stimme einen traurigen Unterton an. „Ich habe gehört wie sie dich Meister nannte. Das finde ich schon ziemlich merkwürdig. Woher kennst du sie eigentlich?“ „Ich war einmal abends im Wald weil ich am Tage dort etwas vergessen habe. Es war ziemlich unheimlich und ich hörte andauernd eine Stimme. Zuerst dachte ich es währe nur Einbildung aber sie wurden immer deutlicher, und ich erkannte was sie rief, sie rief andauernd Meister. Plötzlich kam dieses Mädchen durchs Gebüsch. Ich nahm sie mit nach Hause und hab versucht herauszufinden ob sie noch Eltern oder andere Verwandte hat. Aber da sie keinem ihren Namen sagt ist das schier unmöglich.“ „Kessy wo bleibst du denn? Wir machen uns sorgen und du unterhältst dich hier in aller Ruhe.“ Sie tat beschämt. „Tut mir leid.“ Aber man merkte das sie es nicht wirklich ernst meinte. Tori begrüßte auch Natako. „Hier hast du also deine letzten vier Wochen verbracht. Das passt sehr gut zu deinem Wunsch einmal dein eigenes Restaurante zu eröffnen.“ „Du hast es dir gemerkt?“ fragte er erstaunt. Tori hob ihre Augenbrauen hoch. „Ja wieso denn nicht?“ „Was ist denn das für ein Auflauf? Bist du schon mit der Arbeit fertig Natako? Du weißt doch, erst die Arbeit dann das Vergnügen.“ Eine ältere gemütliche Dame kam auf die Gruppe zu. Natako setzte ein um Verzeihung heischendes Grinsen auf. „Hallo Nanny.“ „Hallo Nanny.“, äffte sie ihn nach. “Glaub ja nicht das du damit durchkommst.“ Sein Grinsen wurde noch breiter. „Tori? Bist du das?“ rief Nanny aus als ihr Blick auf das Mädchen in Rosa fiel. „Ihr kennt euch?“ riefen Natako und Kessy wie aus einem Mund. „Ja, bevor ich hierher kam habe ich bei Toris Eltern zu Hause geputzt. Viel Arbeit war das, das Haus ist nicht gerade klein. Na ja, die sind ja auch schwerreich.“ „Dass deine Eltern so stinkreich sind hast du uns ja gar nicht erzählt. Aber mal was Anderes.“, er wandte sich an Nanny. „Haben denn ihre Eltern auch so einen Schlechten Geschmack?“ „Wie meinst du das?“ „Toris Wohnung ist in der schrecklichsten Farbe gehalten die es gibt, nämlich Pink. Alles dort ist Pink, die Tapete, der Teppich einfach alles.“ „Nein, eigentlich nicht.“, beantwortete sie seine Frage. „Aber mir fällt gerade auf, dass du dich vor der Arbeit drückst.“ „Ich geh ja schon.“ Kessy machte sich ebenfalls auf dem Weg zu ihrem Vater. Als Tori ihr folgen wollte hielt Nanny sie zurück. „Pink? Wieso Pink? Du hasst doch Pink.“ „Eben. Genau deshalb.“ Sie machte sich los und ging ebenfalls. Herr Kichi setzte Samana direkt vor ihrer Haustür ab. Sie nahm das Paket, verabschiedete sich kurz und stieg dann aus. Zu Hause saßen ihre Eltern im Wohnzimmer und warteten auf sie, wie immer. Samana ging nur schweigend vorbei, ohne ein Wort des Grußes, in ihr Zimmer. Dort packte sie mit Vorfreude das Paket aus. Sie riss förmlich das Geschenkpapier ab, öffnete den Karton und, „Eine Pistole? Was für ein Geschenk ist das denn?“ Passende Munition war auch in dem Paket mit enthalten. Samana schüttelte nur den Kopf. Sie packte alles wieder ein und schob den Karton unter ihr Bett. Tori, Kessy und Herr Hammersmith kamen nach Hause, wo bereits die Mutter auf sie wartete. Sie begrüßte ihren Mann mit einem Kuss und ihre Tochter freudig ohne sie zu berühren, darauf achtete Kessy sehr genau. Mit Tori tauschte sie nur eine förmliche Begrüßung aus. Herr Hammersmith half ihr die bereits gepackten Koffer in das Auto zuladen und nachdem sie sich von Kessy verabschiedet hatte brachte Herr Hammersmith sie nach Hause. Natako hatte Nr. 101 vom Kindergarten abgeholt und betrat gerade die Wohnung, dabei die Post durchsehen die er eben mit hoch geholt hatte. „Ein Brief vom Vermieter. Mal sehen was er will.“ Er öffnete den Brief und nachdem er ihn durchgelesen hatte ging er zum Telefon und wählte eine Nummer. Es klingelte mehrere Minuten bis jemand ranging. „Hallo Mutter. Hier ist Natako. Gut das ich dich erreiche.“ „Was willst du? Ich habe nicht ewig Zeit.“ „Ich habe heute eine Mahnung vom Vermieter bekommen, das Geld wurde diesen Monat nicht überwiesen, da wollte ich nur mal fragen ob alles in Ordnung ist.“ „Natürlich ist alles in Ordnung. Du hast doch nicht etwa geglaubt dass wir dich ewig durchfüttern. Sie zu wie du alleine klar kommst!“ Sie legte auf. Natako drückte kurz auf das Ding wo immer der Hörer drauf liegt und wählte erneut eine Nummer. „Pension Sekiguchi.“ „Guten Abend, hier ist Natako. Ihr braucht nicht zufällig noch einen Koch?“ Nachdem der Arzt mich untersucht und mir Blut abgenommen hat, hatte er mich wieder ins Wartezimmer geschickt. Nun stehe ich wieder vor ihm im Behandlungszimmer und wollte mir seine Diagnose anhören. „Sie sind fünfzehn nicht wahr?“ „Ja, das bin ich.“ Was soll die Frage? „Nun, um es kurz zu machen. Sie sind schwanger.“ Schwanger? Stimmt, jetzt wo er es sagt, meine Tage sind schon lange überfällig. Aber wie kann das sein? Ich nehme doch die Pille. „Machen sie es weg.“, schrie ich ihn hysterisch an. „Das geht nicht. Du weist ganz genau das ich das nicht darf. Auf Abtreibung steht die Todesstrafe.“ Ich wollte kein Kind, jedenfalls noch nicht, und schon gar nicht vom ihm. Ich trage eine Sünde in mir, die Sünde in der Sünde. Gott, ist das einst deiner Strafen? Wieso schickst du mich in diese Verzweiflung? Moment mal, ich brauche doch nur nach Hause zu gehen. Genau, ich brauche nur Tori alles zu erzählen und alles wird wieder gut, das war doch bisher immer so. Gleich, gleich bin ich da, es ist nur noch die Tür dich mich von ihr trennt, gleich, nur noch wenige Sekunden. Endlich kann ich eintreten. Auf dem Boden stand ein Koffer, sie war wohl eben erst angekommen. Moment mal. Das ist doch mein Koffer. Wieso steht der hier im Wohnzimmer? „Zieh aus. Ich kann dich nicht hier behalten.“ Was ich da hörte schmetterte mich förmlich nieder. Wieso sagt sie das? Wieso kommen diese Worte aus ihrem Mund. Wieso nimmst du mir ihre Güte? Ist mein Vergehen denn so groß das du mich derart strafen musst Gott? Herr Kichi schloss sein Privatauto ab. Vom Parkplatz zu seiner Wohnung musste er ein Stück laufen. „Haben sie ihr das Geschenk gegeben?“ Er hatte den sprechenden nicht bemerkt, aber er versuchte sich nicht anmerken zu lassen wie sehr er erschrak. Normalerweise ist er nicht so leicht zu überraschen. Der Mann der ihn angesprochen hat war vielleicht 70 bis 80 Jahre alt. „Ja das habe ich. Aber wie soll das helfen um…“ „Darüber brauchen sie sich keine Sorgen zu machen. Für die nötige Motivation werden wir schon sorgen.“ Der Fremde begann siegessicher zu grinsen und das Licht der Straßenlaterne spiegelte sich in seinen Augen wieder. Um ehrlich zu sein, ich finde den Titel nicht wirklich berauschend. Der klingt irgendwie dramatischer als er wirklich ist. Außerdem habe ich mehr die Wörtlich Rede verwendet als ich eigentlich wollte.U.U Trotzdem finde ich dieses Kapitel alles in allem gelungen.^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)