Demon's World von abgemeldet (Der Tod ist erst der Anfang) ================================================================================ Kapitel 2: Das neue zu Hause ---------------------------- “Mein herzliches Beileid.”, sagte eine ihm völlig fremde Frau und schüttelte seine Hand. “Danke.”, hauchte er und unterdrückte seine Tränen. Er spürte nun Kates Hand auf seiner Schulter. Seine früher vor Freude strahlenden Augen, starrten in die Leere. Rechts von ihm war das Grab seiner Familie. Er konnte nicht glauben, dass er sie nie wieder sehen würde. Er hatte ihnen noch so viel zu sagen. Jedes mal wenn er auf dieses Grab sah, spürte er einen stechenden Schmerz in seiner Brust. Der Pfarrer hielt seine Rede und segnete seine Familie zum letzten Mal. Als die Männer die Gräber in die Erde behutsam hinabsinken ließen, konnte sich Chris nicht mehr zurückhalten. Einzelne Tränen rannen seine Wangen hinab und tropften auf seinen gefalteten Händen. Langsam trat er näher und verabschiedete sich von seiner Familie. Als die Beerdigung zu ende war, schlenderte Chris zusammen mit Kate in sein Haus. Sie umarmte ihn und streichelte ihn tröstend über den Rücken. Sie saßen sich auf die Couch und schwiegen eine kurze Zeit. “Hier ist es jetzt so ruhig.” Chris sah die Tür an und hoffte, dass sein kleiner Bruder durch diese Tür kam und irgendetwas sagte. Doch dass passierte nicht. Egal wie lange er sie auch anstarrte. “Wenn du willst kannst du heute Nacht bei uns schlafen. Wie hätten noch ein Gästezimmer.” “Danke. Das wär nicht schlecht.” >Seine Stimme ist so kalt. Ganz anders wie ich sie kenne,< dachte sie sich. “Du bist das einzige was mir noch geblieben ist Kate. Wenn dir auch noch was passieren würde, dann wüsste ich nicht was ich machen sollte.” “Hey, hey. Dass wird nicht passieren. Denk doch an so was nicht. Komm gehen wir zu mir, du brauchst etwas Ablenkung. Ich denke meine Mutter wird auch nichts dagegen haben, wenn du erstmal bei uns wohnst.” Chris kicherte ein wenig. “So groß wie unser… mein Haus ist könntest du auch hier einziehen.” “Wie kommst du jetzt darauf?” “Dass sollte doch nur ein Scherz sein. Ich weiß nicht wie es jetzt weitergehen soll. Ich glaube es wäre wirklich das Beste wenn ich fürs Erste bei euch wohnen würde.” “Dann pack schon mal was zusammen.” Chris nickte und packte zusammen mit Kate seine Sachen in den Koffer. Es waren Kleidungsstücke, ein paar Zeitschriften und sein Laptop. Mehr wollte er nicht mitnehmen. Als er in das Wohnzimmer schritt, wurde er ganz bleich und innerlich kalt. Immer wieder wurde ihm klar dass er der letzte seiner Familie ist und immer wieder wollte er es nicht wahr haben. Sein Herz tat weh und seine Seele war einsam. Niemand war mehr da nur noch diese eine Person die ihm Halt gab. Und diesen Halt wollte er nicht verlieren sonst würde ihm mehr abhanden kommen als nur dies. So viele Fragen und keine Antworten. Vor allem aber eine bohrte sich in seinen Verstand. Warum? Warum seine Familie und wieso gerade in diesem Moment verlor der Fahrer die Kontrolle. Hätte er es ändern können indem er eher zu Hause gewesen wäre? Mit diesen Gedanken folgte er Kate nach draußen. Als er vor seinem Haus stand bekam er eine Gänsehaut. “Leb wohl.” Kate griff ihm unter seinem Arm und führte ihn in sein neues zu Hause. Als sie ankamen nahm Kates Vater ihm sein Gepäck ab und stellte es in sein Zimmer. Es war recht groß und strahlte eine sanfte Wärme aus. “Ich hoffe das es dir gefällt.”, sagte er. “Ja, danke.” Chris war noch zu benommen um ein richtiges Gespräch zu führen. Langsam packte er seine Sachen aus und stellte sie in die Regale. Als er damit fertig war lies er sich in sein Bett fallen. Kate war inzwischen unten und diskutierte mit ihren Eltern. Chris dachte nach. War er selbst für ihren Tod verantwortlich? Wenn er doch nur eher da gewesen wäre, wären sie noch am Leben? Diese Selbstbeschuldigung wurde er nicht mehr los. Auf einmal machte Kate die Tür auf und lächelte. “Ich habe gerade mit meinen Eltern gesprochen und naja … ich weiß nicht wie ich dir das sagen soll.” Chris erhob sich und bot ihr an sich zu setzen. “Sag es einfach gerade weg heraus.” Kate nickte kurz und fuhr fort. “Also du bist ja jetzt… weiße und meine Eltern dachten es wäre vielleicht ganz gut wenn sie dich adoptieren würden, dann wärst du nicht allein und könntest hier wohnen, na was sagst du?” >Adoptieren…. Die wollen mich also adoptieren.< Chris wusste nicht was er sagen sollte. Er fand es nett und zuvorkommend dass sie das für ihn tun wollen, aber ob es richtig wäre? “Ich weiß nicht, findest du es gut?” “Ja natürlich, dann wärst du doch nicht alleine Chris. Überleg doch mal, willst du wirklich in deinem alten zu Hause wohnen? Der ständige Konflikt würde dich kaputt machen, hier hast du einigermaßen Abstand und kannst neu anfangen.” Chris seufzte nur, aber er vertraute ihr und wenn sie es für richtig hält dann tut er dies eben auch. “Ok, meinetwegen ich bin einverstanden. Mir ist es dann aber egal ob wir Stiefgeschwister sind, von dir trenne werde ich mich nicht.” Das erste mal seit dem Unfall lächelte er wieder. Kate strich ihm leicht über die Wange. “Es ist schön dich wieder so zu sehen.” >Ich hoffe dass mir dieses Glück bleibt, sonst habe ich gar nichts,< dachte er sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)