Demon's World von abgemeldet (Der Tod ist erst der Anfang) ================================================================================ Kapitel 14: Treffen mit dem Orakel ---------------------------------- >Wie lange mag das wohl her sein? Ein Monat, oder zwei? War ich als Mensch anders als Dämon?< Sich selbst fragend lag Chris auf seinem Bett. Er hatte alles vergessen, was mit seinem Leben als Mensch zusammenhing. Der erfolgreiche Dämon grübelte, wie er wohl als Sterblicher so war. Doch er wusste, dass er auf diese Fragen wohl keine Antworten kriegen würde. “Chris, ich habe gute Neuigkeiten für dich. Matthew ist wieder einmal auf dem Weg ins Himmelreich. Eine fantastische Chance deine Loyalität zu beweisen.” Als Kraven auf Chris zuging, bemerkte er sofort, dass ihm etwas bedrückte. Chris war dermaßen in seine Gedanken versunken dass er gar nicht bemerkte, dass sein Todesengel vor ihm stand. Immer und immer wieder zermürbten ihn dieselben Fragen. “Chris?” Langsam machte sich Kraven sorgen um ihn. Sein Blick war leer auf die Wand gerichtet. Kraven dachte nach, jedoch fand er keine Antwort. >Was mag dich so beschäftigen?< Er saß sich neben Chris auf dem Bett und schüttelte ihn leicht. “Komm schon wir haben keine Zeit für diese sinnlosen Beschäftigungen. Du hast zu tun.” Endlich kam er zu sich. “Was? Wie?” “Leicht verwirrt? Über was hast du denn nachgedacht?” Chris schwieg und sah von ihm ab. Er wusste, dass Kraven es nicht leiden konnte, wenn er über was anderes nachdenkt als die Art und Weise jemanden zu töten. Und besonders wütend wird er, wenn es wieder um das Thema Mensch geht, denn es ist nicht das erste Mal, dass Chris es anspricht. Aus Angst etwas falsches zu sagen, meinte er nur. “Ach nichts, war nur etwas belangloses.” Kraven sah ihn skeptisch an, doch der junge Dämon stand auf und tat als wäre nichts gewesen. “Was meintest du gleich wieder mit Matthew?”, fragte er. Kraven freute sich diese Frage zu hören und erzählte euphorisch von den Plänen seines Herrn. Chris hörte ihm aufmerksam zu und freute sich über diese Neuigkeiten, zwar nicht so sehr wie sein Todesengel, aber er freute sich. “Wir sollten ihm sagen dass du teilnehmen willst.” Chris sah ihn an. “Jetzt?” Seine Stimme klang so fragend, als hätte er gerade etwas viel wichtigeres zu tun. Kraven ging auf ihn zu. “Wieso denn nicht jetzt? Gibt es andere Sachen die du zu tun hast?” >Nein natürlich nicht, ich will nur herausfinden wie ich als Mensch war, ist völlig unwichtig.< “Ähm, nein.” Kraven sah ihm direkt in die Augen. “Ist auch wirklich alles in Ordnung mit dir?” Er erhob sich und beide standen sich direkt gegenüber. Ernst blickte er zurück in die gelblich schimmernden Augen seines Freundes. “Ja.” Das war das erste Mal, dass er ihn anlog. Er wollte aber bloß nicht, dass dies zur Gewohnheit wird. Nach dem Treffen mit Matt, wird er jemand anderes suchen. Jemanden, der ihm alle Fragen beantworten können wird. Das ist jedenfalls seine Hoffnung. Als sie im Schloss angekommen waren, hatte Matthew sie schon erwartet. “Ich dachte mir schon dass du kommst um ihn anzumelden. Ich muss schon sagen, dass ich sehr beeindruckt von dir bin Chris. Ich habe noch nie einen Dämon gehabt, der von Anfang an so viel daran setzt aufzusteigen.” Chris war sehr erfreut und auch stolz auf sich selbst gewesen, dass sein Herrscher ihn so sehr lobte. Doch nur ein kurzer Blick genügte Matthew um zu sehen, dass der Dämon der vor ihm stand, noch kein richtiger war. Seine Miene die vor kurzem noch so fröhlich war, änderte sich im Bruchteil einer Sekunde. Er erhob sich von seinem Thron und ging auf Chris zu, der schon bemerkt hatte dass es jetzt ein wenig ungemütlich für ihn werden würde. “Du kannst noch immer nicht loslassen, nicht wahr?” Er wurde nervös. >Schach Matt.< Kraven sah seinen Schützling besorgt an. “Das ist es also?” Matt war leicht erstaunt dass es Kraven noch nicht aufgefallen war. Doch das war nur Nebensache. Viel mehr bereitete ihm Chris Sorgen. “Wieso ist das so schlimm?”, Chris war zwar schon in allem eingeweiht, aber das war ihm noch unklar. Der Herrscher der Unterwelt drehte sich um und nahm wieder auf seinem Thron platz. Dann fuhr er sich durch die Haare und begann zu erklären. “Ein Dämon vergisst zwar sein Menschliches Leben mit der Zeit. Doch ist es bei manchen so, dass sie darüber wieder nachdenken und in der Vergangenheit wühlen. Sie wollen sich wieder erinnern und das ist verboten. Erinnert sich ein Dämon wieder wird er teils wieder ein Mensch und entwickelt Gefühle. Du hast jetzt keine Probleme mit dem was du machst aber wenn du dich wieder erinnerst gerätst du in Furcht. Hast Angst dass solltest du im Kampf umkommen in eine Hölle gefangen gehalten wirst und den ganzen Mist, was Menschen so beschäftigt. Erst wenn u wirklich loslassen kannst und mir die Treue schwörst mit einem Bluteid, wirst du ein echter Dämon. Und dann gibt es kein Zurück mehr.” Chris sah bedrückt aus. >Kein Zurück mehr? Heißt das, dass es jetzt noch eines gibt? Wie dem auch sei, ich will ein Dämon bleiben, aber ich muss mir auch ganz sicher sein, dass das hier mein Platz ist.< “Ich danke euch und ich habe verstanden.” Matt grinste leicht. “Ist schon gut und ich werde auf dich warten wenn wir uns auf die Schlacht vorbereiten.” Chris und sein Todesengel verneigten sich kurz und gingen ihres Weges. Während Kraven trainierte, machte sich Chris auf die Suche nach einer Frau. Es war aber nicht irgendeine, sondern das Orakel. Sie war, bis auf Matt, die berühmteste Person der gesamten Unterwelt. Viele Dämonen suchten ihren Rat in ihrer der Zukunft. Ob das Orakel aber auch ihm helfen könnte, wusste er nicht. Denn er suchte Rat in seiner Vergangenheit. >Bevor ich auf ewig ein Dämon bleibe muss ich wissen wie ich als Mensch war.< Er begab sich in das Herz der Unterwelt. Überall wo er auch hinsah waren dunkle Gestalten. Bis zum Orakel war es nicht mehr weit. Doch wo er sich jetzt befand, will er nie wieder sein. Dieser Ort führte dazu, dass es ihm eiskalt den Rücken runter lief. Er ging durch ein Tor und sah etwas, dass er nicht begriff. Vor ihm war gewiss das Orakel. Sie war nicht älter als 25. Ihr Kleid, sowie ihre langen Haare, waren pechschwarz. In der linken Hand hielt sie einen langen, silbrigen Stab. Die beiden waren umgeben von leere. Es kam ihm so vor als wäre er im Universum. Überall wo er hinsah, war nichts. Hin und wieder flogen violett schimmernde Lichter an ihm vorbei. Er, sowie die Frau, standen auf einer großen, runden Scheibe. >Ich will mir gar nicht vorstellen was passiert, wenn ich hier runterfalle.< Chris bewegte sich langsam auf das Orakel zu. “Wo sind wir hier?” Sie schien so, als hätte sie die Frage nicht gehört. Doch schließlich blickte sie Chris an. “Überall und Nirgendwo. Aber glaube mir, so genau willst du das gar nicht wissen.” >Diese Frau, wirkt verdammt.< Sie rührte sich nicht vom Fleck und sah ihn wieder mit diese leeren Augen an. Sie waren so teilnahmslos, so hoffnungslos. “Nun, wie lautet deine Frage?” Chris fühlte so sehr mit ihr und wusste schließlich nicht warum. >Diese Augen, dieser Blick. Er erinnert mich an mich selbst. Nur wieso?< “Ich weiß nicht, ob du mir helfen kannst. Ich will etwas ganz spezielles wissen. Und zwar alles, was mit meinem menschlichem Leben zu tun hat.” Sie bewegte ihren Stab und der Rand der Scheibe, auf der sie standen, begann aufzuleuchten. “Das sollte kein Problem sein, obwohl mich noch nie jemand über seine Vergangenheit gefragt hat.” In der Mitte des Kreises bildete sich ein neuer, auf dem man Chris erkennen konnte, als er noch ein Mensch war. Seine gesamte Lebensgeschichte spielte sich nun vor ihm ab. Doch erinnern konnte er sich an nichts. Nichts kam ihm bekannt vor, bis auf die Schmerzen die er immer wieder empfand. Auf einmal kam Kate ins Bild. >Wer ist das?< Vor seinen Augen sah er, wie sein menschliches ich, sich in sie verliebte. Ihr erstes Date, ihr erster Kuss. Chris spürte, wie eine einsame Träne sein Auge verließ. “Habe ich sie geliebt?” Das Orakel sah ihn an. “Mehr als dein Leben.” Er kniete sich auf den Boden. Vor ihm spielte sich ab, wie er seine Eltern und seine Freundin verlor. Und kurz darauf, sein Selbstmord. “So bin ich also gestorben.” “Ist das genug, oder wünscht du noch was anderes?” Chris erhob sich wieder. Er verneigte sich kurz. “Nein, ich danke dir.” Der junge Dämon drehte sich um und verließ diesen Ort. Das Orakel begann ein wenig zu kichern. “Ein Dämon mit Gefühlen. Er ist Mathew so ähnlich und zugleich könnte man sagen, er sei sein Gegenstück.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)