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Demon's World

Der Tod ist erst der Anfang
von

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Verbotene Liebe

Der Frieden zwischen der Himmels- und der Unterwelt war gerade dabei zu entstehen. Viele Dämonen und Engel waren versammelt an einem Platz. Vincent, der Kreigsheld der Unterwelt, und Grace, die Kriegsheldin der Himmelswelt, unterschrieben einen bindenden Vertrag der den Frieden sichern sollte. Beide Völker haben bei diesem Krieg sehr viel verloren und dem soll nun ein Ende gesetzt werden. Grace und Vincent setzten ihre Unterschrift auf das Pergament und damit war es beschlossen.

Es herrschte Frieden.

Die Völker jubelten. Auch wenn es nicht die Art der Dämonen war sich mit der anderen Seite zu verbünden, so vertrauten sie auf ihr Vorbild. Vincent war kein typischer Dämon.

Er war nicht durch und durch böse und handelte gut durchdacht, was ihn zu einem perfekten Anführer machte. Vincent hatte längeres schwarzes Haar und trug schlichte schwarz-weiße Kleidung.

Grace hatte ebenfalls langes Haar doch ihres war blond. Sie trug ein langes Kleid dass aber nicht zu üppig war.

Beide kannten sich schon länger doch es sollte sie mehr verbinden, als sie dachten.

Die Nacht war noch jung und so wurde noch lange gefeiert. Mag sein dass Friede herrschte, doch war es immer noch verboten, dass ein Engel und ein Dämon sich verliebten.

Nachdem die Feier zu Ende war, begaben sie sich wieder in ihren jeweiligen Welten.

Doch Vincent wollte noch, dass Grace blieb, um noch etwas zu klären. Als sie schließlich alleine waren, ließen sie ihre Masken fallen. Nicht länger verhielten sie sich als Dämon und Engel, sondern als normale Liebenden. Und in dieser Nacht sollte es geschehen, dass ihre verbotene Liebe Früchte trug.

Beide schafften es lange zu verheimlichen was sie verband, aber als es schließlich so weit war und Grace ihre beiden Söhne bekam, erkannte der Ältesten Rat sofort dass die beiden nicht reine Engel waren. Sie konzentrierten soviel Macht in sich wie es eigentlich nicht möglich sein sollte. Der Eine war über und über mit dunkler Energie und bei dem Anderen schließlich war es das Gegenteil.

Durch diese beiden Kinder entstand Misstrauen, sowohl im Himmel als auch in der Unterwelt.

Die Engel beschuldigten Vincent, er hätte sie gezwungen da so ein reines Wesen wie sie, sich niemals auf ihn eingelassen hätte.

Die Dämonen beschuldigten Grace, sie hätte Vincent verführt nur um seine Schwachstellen herausfinden zu können.

Dies sollte der Auslöser sein. Die Folge war Krieg. Und so bezahlten sie beide für ihre verbotene Liebe.

Aus Angst, der spößling des Bösen könnte einst den Himmel auslöschen, verbannten sie ihn in die Unterwelt. Und sein Bruder wurde auf die Erde geschickt, in die Arme liebevoller Eltern die ihm den rechten Weg zeigen sollten. Zum Schutz, dass kein Unterweltler Hand an ihm legt, wurde ein Erzengel in seiner Familie eingeschläußt.

Was aus Vincent und Grace wurde, dass weiß keiner. Beide verschwanden während des Krieges. Vielleicht haben sie ja doch einen Weg gefunden, wie sie im Frieden leben konnten.

Ein scheinbar normales Leben

“Hey Chris guter Wurf!”

Solche Komplimente waren für Chris keine Außergewöhnlichkeiten mehr. Er war der Star seiner Schule. Die Phoenix High. Chris war für die Basketballmannschaft unentbehrlich. Der 18 jährige Junge führte ein Leben, von dem Andere nur träumen wagten. Er war der Traumtyp der meisten Mädchen, doch das war ihm egal denn sein Herz hatte er schon verloren. Zwar war diese Seite seines Lebens toll, doch um seinen Noten stand es nicht sehr gut. Die Schule war ihm weniger wichtig, studieren würde er eh nicht also warum sollte er sich anstrengen? Was er mal werden würde war ihm sowieso klar. Basketball Spieler. Nach dem Training, begaben sich die Jungs der Mannschaft in die Umkleidekabinen. Als Chris das Schulgebäude verließ, blies ihm ein wohltuender Wind durch seine kurzen braunen Haare. Lässig seinen Rucksack tragend, wollte er für seine Freundin ein Geschenk kaufen, schließlich war heute ihr 17ter Geburtstag. Er hat schon lange angefangen dafür zu sparen. Es war ein herrlicher Tag. Die Sonne schien Chris direkt in seine braunen Augen. “Chris wo willst du denn hin?” >Oh nein, bitte sei nicht die für die ich dich halte,< hoffte er während er sich umdrehte, doch dieser Wunsch wurde ihm nicht erfüllt. Seine Freundin umarmte ihn zärtlich und sah ihn an. “Was hast du vor?” “Kate, schon dich zu sehen. Ich wollte noch was für heute erledigen.” “Und was soll das sein?”

“Wirst du noch sehn.” Chris fuhr Kate sanft über ihre blonden, langen Haare und küsste sie liebevoll. “Du wirst noch überrascht von mir sein versprochen.”, sagte er als er ihr tief in ihre blauen Augen sah.

Kate und Chris waren beide ziemlich beliebt und so wusste fast jeder dass die beiden zusammen waren. Die zwei kennen sich schon seit der Grundschule und waren ein Herz und eine Seele. Kate war sportlich doch ihre Noten waren ihr wichtiger. Man konnte sie nicht eine Streberin nennen doch sie wollte unbedingt Studieren um mal die Anwaltskanzlei ihrer Eltern übernehmen zu können.

“Das will ich für dich hoffen.”, flüsterte sie und lächelte ihn an. Sie fuhr ihm über sein weißes Hemd und verabschiedete sich. >Noch mal Glück gehabt,< dachte er sich und ging zum nächsten Juwelier.
 

Er öffnete die gläserne Tür des Juweliers “Goldstar”. Es war ein kleiner Raum, jedoch war die Auswahl das Gegenteil. Wo er auch hinblickte sah er wertvolle Ketten und Ringe verziert mit den wundervollsten Edelsteinen. Doch Chris würde hier wahrscheinlich nur dieses eine Mal einkaufen denn dieses Geschäft war nicht seine Preisklasse.

“Was wünscht der Herr?”, fragte ihm ein Angestellter. Chris sah den in einem Nadelstreifenanzug gekleideten Mann an. “Ich habe hier etwas zurücklegen lassen. Eine Goldkette mit einem Kreuzanhänger.”

“Einen Moment bitte.” Er nahm ein kleines, plüschiges Kästchen aus seiner Theke und öffnete sie. “Diese hier?” Chris sah sich die Kette an. Es war eine Goldkette an der ein, ebenfalls aus Gold, kleines Kreuz hing, das in der Mitte einen kleinen silbernen Edelstein hatte. Chris hat sich extra einen Freizeitjob zugelegt um diese Kette bezahlen zu können.

“Ja, das ist sie.” Der Mann verpackte sie noch fein und legte das Kästchen vor Chris hin. “Das macht dann 500$.” Chris holte sein Portmonee aus seiner Jeanshose und zog seine Kreditkarte heraus. Der Angestellte nahm diese an und zog sie durch ein Gerät, schon war die Kette bezahlt. Chris musste schmunzeln, eine einfache Handbewegung und schon bin ich 500$ ärmer. “Vielen Dank, beehren sie uns bald wieder.”

Mal sehen was Kate dazu sagen wird.

Auf seinem Gesicht bereitete sich ein breites Lächeln aus. Er steckte das Kästchen ein und verließ das Geschäft.
 

Mit dem Geschenk hinter dem Rücken stehend, klingelte Chris an der Tür seiner großen Liebe. Kates Mutter öffnete die Tür. “Hallo Chris, Kate ist oben in ihrem Zimmer komm doch rein.”, sie öffnete die Tür sodass er das Haus betreten konnte. “Vielen Dank”

Er spazierte in das große Haus hinein. Es hangen viele Familienbilder an den Wänden und war edel eingerichtet. Chris kannte das Haus schon, er war hier auch öfters als er noch klein war. Zielstrebig eilte er die Treppe hinauf die direkt in Kates Zimmer führte.

Sanft klopfte er an ihrer Tür. Als Kate diese öffnete und das Gesicht ihres Freundes erkannte umarmte sie ihn zärtlich.

“Chris! Ich hab schon die ganze Zeit auf dich gewartet.”

Chris erwiderte die Umarmung und passte auf das sie ihr Geschenk nicht hinter seinem Rücken sah.

“Mach die Augen zu und setz dich hin.”

Kate saß sich auf ihr Bett und machte die Augen zu. Kates Zimmer, sah nicht gerade anders aus als die, von anderen Mädchen in ihrem Alter. Überall Poster von Sängern und Schauspielern und auf ihrem Schreibtisch ein Foto von Chris und ihr. Jedoch war ihr Zimmer sehr groß und es war auch sehr gemütlich eingerichtet. Er packte die Kette aus und legte sie ihr um.

“Ok du kannst sie öffnen.” Als sie die Kette ansah, die um ihren schlanken Hals hing, schrie sie auf und fiel ihm um seinen Hals.

“Bist du wahnsinnig! Die war bestimmt extrem teuer!”

“Alles Gute zum Geburtstag!”

“Danke du Idiot.”

“Willst du rausgehen?”

“Ok.”

Beide verließen das Haus. Kate trug einen kurzen Rock und ein helles Top. Langsam spazierten sie Hand in Hand durch die Innenstadt herum.

Eine ganze Stunde verging als Chris seine Freundin wieder vor ihrer Tür absetzte. “Einen schönen Geburtstag noch.”

“Danke.” Sie küssten sich noch mal zum Abschied und er machte sich dann wieder auf dem Weg zu seinem Haus.

“Ich bin wieder da.”, sagte er und sah sich um. Auf dem Küchentisch war ein Zettel.
 

Sind mit Danny unterwegs.

Kaufen ihm ein Fahrrad.

Wir sind bald wieder zu Hause.
 

>Also bin ich allein zu Hause. Toll, dann muss ich nicht gleich wieder mein Zimmer aufräumen und den ganzen anderen Kram.<

Danny war sein kleiner Bruder. Er war gerade mal 13 Jahre alt und hatte kurze blonde Haare. Er wünschte sich schon lange ein Fahrrad und heute wollten ihm seine Eltern endlich eines kaufen.

Er begab sich in sein Zimmer und machte den Fernseher an. Bei ihm war es anders eingerichtet als bei seiner Freundin. Keine Poster und es war auch nicht so ordentlich wie bei ihr. Gerade liefen die Nachrichten. Er wollte eben umschalten doch da sah er etwas interessantes. Der Moderator bekam ein neues Blatt und sah in die Kamera. “Wir unterbrechen die Sendung für eine Sondermeldung. Gerade eben hat sich auf der Autobahn ein schrecklich Unfall ergeben. Ein LKW wollte anscheinend in die Autobahn einmünden und in diesem Moment setzte die Bremse aus. Die Fahrerin des roten PKW konnte diesem nicht mehr ausweichen. Der LKW wird gerade von der Autobahn entfernt...” Nachdem er das gehört hatte blieb Chris fast das Herz stehen. Als die Kamera auf das Auto zeigte, erkannte er den Wagen seiner Eltern. “Ach was. Es gibt sicher auch andere Leute die so ein Auto haben.”, redete er sich selbst zu. Der Moderator sprach weiter.

“Alle Insassen des Autos sind ums Leben gekommen. Ein Mann, eine Frau und ein kleiner ca. 12 oder 13 Jahre alter Junge.”

>Nein, das kann nicht sein. Das darf nicht sein.< Chris spürte wie ihm kleine Tränen die Wange runterkullerten als er im Fernseher sah, wie die Sanitäter Danny aus dem total demolierten Auto holten. Sein kleines Gesicht war blutüberströmt. Seine Eltern waren genauso entstellt.

Anscheinend ist der Lastwagenfahrer wohlauf. Er stand daneben und hörte nicht auf zu weinen und genauso erging es Chris. Er konnte seine Tränen nicht kontrollieren. Voller Schock schaltete er den Fernseher aus. Mit zittrigen Händen griff er nach dem Telefon und reif Kate an. Stotternd erklärte er ihr was er eben gesehen hatte und sie reagierte genauso wie er. Auf einen Schlag, hatte er seine gesamte Familie verloren.

Das neue zu Hause

“Mein herzliches Beileid.”, sagte eine ihm völlig fremde Frau und schüttelte seine Hand. “Danke.”, hauchte er und unterdrückte seine Tränen. Er spürte nun Kates Hand auf seiner Schulter. Seine früher vor Freude strahlenden Augen, starrten in die Leere. Rechts von ihm war das Grab seiner Familie. Er konnte nicht glauben, dass er sie nie wieder sehen würde. Er hatte ihnen noch so viel zu sagen. Jedes mal wenn er auf dieses Grab sah, spürte er einen stechenden Schmerz in seiner Brust. Der Pfarrer hielt seine Rede und segnete seine Familie zum letzten Mal. Als die Männer die Gräber in die Erde behutsam hinabsinken ließen, konnte sich Chris nicht mehr zurückhalten. Einzelne Tränen rannen seine Wangen hinab und tropften auf seinen gefalteten Händen. Langsam trat er näher und verabschiedete sich von seiner Familie.
 

Als die Beerdigung zu ende war, schlenderte Chris zusammen mit Kate in sein Haus. Sie umarmte ihn und streichelte ihn tröstend über den Rücken.

Sie saßen sich auf die Couch und schwiegen eine kurze Zeit.

“Hier ist es jetzt so ruhig.” Chris sah die Tür an und hoffte, dass sein kleiner Bruder durch diese Tür kam und irgendetwas sagte. Doch dass passierte nicht. Egal wie lange er sie auch anstarrte.

“Wenn du willst kannst du heute Nacht bei uns schlafen. Wie hätten noch ein Gästezimmer.”

“Danke. Das wär nicht schlecht.” >Seine Stimme ist so kalt. Ganz anders wie ich sie kenne,< dachte sie sich.

“Du bist das einzige was mir noch geblieben ist Kate. Wenn dir auch noch was passieren würde, dann wüsste ich nicht was ich machen sollte.”

“Hey, hey. Dass wird nicht passieren. Denk doch an so was nicht. Komm gehen wir zu mir, du brauchst etwas Ablenkung. Ich denke meine Mutter wird auch nichts dagegen haben, wenn du erstmal bei uns wohnst.” Chris kicherte ein wenig.

“So groß wie unser… mein Haus ist könntest du auch hier einziehen.”

“Wie kommst du jetzt darauf?”

“Dass sollte doch nur ein Scherz sein. Ich weiß nicht wie es jetzt weitergehen soll. Ich glaube es wäre wirklich das Beste wenn ich fürs Erste bei euch wohnen würde.”

“Dann pack schon mal was zusammen.” Chris nickte und packte zusammen mit Kate seine Sachen in den Koffer. Es waren Kleidungsstücke, ein paar Zeitschriften und sein Laptop. Mehr wollte er nicht mitnehmen. Als er in das Wohnzimmer schritt, wurde er ganz bleich und innerlich kalt. Immer wieder wurde ihm klar dass er der letzte seiner Familie ist und immer wieder wollte er es nicht wahr haben. Sein Herz tat weh und seine Seele war einsam. Niemand war mehr da nur noch diese eine Person die ihm Halt gab.

Und diesen Halt wollte er nicht verlieren sonst würde ihm mehr abhanden kommen als nur dies. So viele Fragen und keine Antworten. Vor allem aber eine bohrte sich in seinen Verstand.

Warum?

Warum seine Familie und wieso gerade in diesem Moment verlor der Fahrer die Kontrolle. Hätte er es ändern können indem er eher zu Hause gewesen wäre?

Mit diesen Gedanken folgte er Kate nach draußen. Als er vor seinem Haus stand bekam er eine Gänsehaut.

“Leb wohl.”

Kate griff ihm unter seinem Arm und führte ihn in sein neues zu Hause.

Als sie ankamen nahm Kates Vater ihm sein Gepäck ab und stellte es in sein Zimmer.

Es war recht groß und strahlte eine sanfte Wärme aus.

“Ich hoffe das es dir gefällt.”, sagte er.

“Ja, danke.” Chris war noch zu benommen um ein richtiges Gespräch zu führen.

Langsam packte er seine Sachen aus und stellte sie in die Regale.

Als er damit fertig war lies er sich in sein Bett fallen. Kate war inzwischen unten und diskutierte mit ihren Eltern. Chris dachte nach. War er selbst für ihren Tod verantwortlich? Wenn er doch nur eher da gewesen wäre, wären sie noch am Leben?

Diese Selbstbeschuldigung wurde er nicht mehr los. Auf einmal machte Kate die Tür auf und lächelte.

“Ich habe gerade mit meinen Eltern gesprochen und naja … ich weiß nicht wie ich dir das sagen soll.”

Chris erhob sich und bot ihr an sich zu setzen.

“Sag es einfach gerade weg heraus.”

Kate nickte kurz und fuhr fort.

“Also du bist ja jetzt… weiße und meine Eltern dachten es wäre vielleicht ganz gut wenn sie dich adoptieren würden, dann wärst du nicht allein und könntest hier wohnen, na was sagst du?”

>Adoptieren…. Die wollen mich also adoptieren.<

Chris wusste nicht was er sagen sollte. Er fand es nett und zuvorkommend dass sie das für ihn tun wollen, aber ob es richtig wäre?

“Ich weiß nicht, findest du es gut?”

“Ja natürlich, dann wärst du doch nicht alleine Chris. Überleg doch mal, willst du wirklich in deinem alten zu Hause wohnen? Der ständige Konflikt würde dich kaputt machen, hier hast du einigermaßen Abstand und kannst neu anfangen.”

Chris seufzte nur, aber er vertraute ihr und wenn sie es für richtig hält dann tut er dies eben auch.

“Ok, meinetwegen ich bin einverstanden. Mir ist es dann aber egal ob wir Stiefgeschwister sind, von dir trenne werde ich mich nicht.”

Das erste mal seit dem Unfall lächelte er wieder.

Kate strich ihm leicht über die Wange.

“Es ist schön dich wieder so zu sehen.”

>Ich hoffe dass mir dieses Glück bleibt, sonst habe ich gar nichts,< dachte er sich.

Der Fall in Ungnade

Ein Monat ist nun vergangen. Ein Monat ohne seine Eltern, ohne seinen Bruder. Wie konnte er das überleben? Chris hatte sich an den Verlust noch nicht gewöhnt. In der Schule haben sie extra eine Schweigeminute für seine Familie gehalten. Im Unterricht kam er nicht mehr mit. Der einst so vor Optimismus strahlende Chris war nur noch von der unendlichen Leere erfüllt worden. Doch noch nicht ganz. Es gab in seinem Leben noch einen Lichtstrahl. Und das war Kate. Was würde er nur ohne sie machen? Mit ihrer Hilfe fand er langsam ins normale Leben zurück.

Nach der Schule wollten die beiden noch was unternehmen. Kino oder etwas in der Art. “Geh schon mal vor Kate ich muss noch was mit Brian klären.” “Ok. Ich warte im Zeitschriftenladen gegenüber.” Sie küsste ihn auf die Wange und ging los. Er sah sie noch durch das Schultor gehen.

“Also wann ist das nächste Training Chris?”, fragte ihn Brian.

“Nächsten Donnerstag fällt es aus da ist der Schulball. Aber ich denke wir können ihn am Freitag nachholen und..”, er wollte gerade weiter sprechen doch er wurde von einem Schrei und einem Bremsgeräusch unterbrochen. “Oh nein, Kate.” Er lief durch das Tor und sah seine Freundin auf der Straße liegen unter ihr eine Blutlache. “KATE!!!”, schrie er und rannte auf sie zu. Das darf nicht noch mal passieren. Alles nur dass nicht. Der Autofahrer der sie überfahren hatte, war sturzbetrunken. Er torkelte aus dem Wagen und sah Chris an. “Oh…

w-war ich d-das e-etwa?”

Chris wollte überprüfen ob ihr Herz noch schlug. Langsam legte er seine Hand auf ihre Brust. “Oh nein. Sie ist tot.” Anscheinend ist das Auto mit extrem hoher Geschwindigkeit auf sie zugefahren. Denn ihre Leiche lag ein paar Meter weiter von dem Wagen entfernt. Er wusste nicht was er sein sollte. Traurig oder wütend, und zwar auf den betrunkenen Fahrer. Er entschied sich für das zweite. Langsam stand er auf. “Chris!! Mach keine Dummheiten!!”, schrie Brian als er mit ein paar anderen Schüler aus der Schule kamen. Zu spät, dachte er.

Er holte aus und schlug mit voller Kraft auf den Fahrer ein. Er viel zu Boden und nun tritt Chris auf ihn ein. Immer und immer wieder. “DU IDIOT!! DEINETWEGEN MUSSTE SIE STERBEN!!” Erst als ihn seine Freunde festhielten, kam er wieder zu sich. Er brach zusammen und wieder weinte er. “Dass kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen. Erst meine Familie und dann sie.” Ich will nicht auch ihre Beerdigung miterleben. Nicht noch mal will ich den Schmerz spüren.
 

Ein paar Stunden sind nach dem Unfall vergangen. Es war bereits Dunkel draußen. Doch eine Gestalt konnte man erkennen. Sie schlenderte scheinbar Seelenlos durch die einsamen Straßen. Ein eiskalter Gesichtsausdruck, ein leerer Blick. Über dem weißen T-Shirt eine schwarze, körperbetonte Lederjacke und eine ebenso schwarze Hose tragend, begab sich die Gestalt zu der Brücke über der Autobahn. “Mein Leben hat keinen Sinn mehr.”, sagte Chris kleinlaut.

“Es scheint mir, als hätte Gott sich gegen mich gewandt. Erst nimmt er mir meine Familie und dann noch meine Liebe.”

Chris stand nun auf der Brücke. Unter ihm führen ein paar einzelne Autos vorbei. Er stieg über die Sicherung und sah nach unten. Wieso sollte es mich denn nicht auch erwischen. Mit einer Hand, hielt er sich noch fest. Er hatte zwar Angst, aber das war ihm nun auch egal.

“Drei….zwei…..eins….null..” Er ließ los.

Kopfüber fiel er auf die Autobahn. Der Sprung kam ihn wie eine Ewigkeit vor. Ein dumpfer Knall war zu hören und Chris war sofort tot, dachte er. Chris hatte ja keine Ahnung, was er mit seinem Selbstmord getan hatte. Doch dass, würde er ja bald selbst herausfinden…….

Kraven

Mit einem sanften stöhnen, öffnete Chris langsam die Augen. Er konnte erkennen, dass sich die Dunkelheit, die er noch grob in Erinnerung hat, sich nicht verzogen hatte.

>Wieso kann ich die Augen öffnen? Ich bin doch tot.<

“Sei gegrüßt.” Rasch stand er auf und blickte um sich. Woher kam diese wohlklingende Stimme?

“Ganz ruhig. Du brauchst keine Angst zu haben, schließlich werden wir beide nun eine ganze Weile zusammenarbeiten.” Als Chris sich umdrehte, sah er eine finstere Person vor sich. Es war ein Mann Mitte 30. Er hatte schwarzes, etwas längeres Haar und stechende, dunkle Augen. Er trug ein weißes Hemd und drüber einen schwarzen, langen Mantel und dazu passende, gleichfarbige Hosen. Um den Hals befand sich ein Kreuz, befestigt an einer Ledernen Kette.

“Wer bist du?”, fragte Chris noch ein bisschen benommen.

“Verzeih ich hatte mich noch nicht vorgestellt. Ich heiße Kraven und bin dein Todesengel.”

“Bitte was bist du? Ein Todesengel? Heißt du führst mich in den Himmel oder etwas in der Art?” Kraven lachte leise.

“Oh nein Chris, ganz im Gegenteil. Durch deinen Selbstmord bist du ein Dämon geworden. Selbstmörder kommen nie in den Himmel. Tja, dein neues Zuhause ist nun die Unterwelt. Du kannst aber auch auf der Erde leben.”

>Dämonen? Die gibt es wirklich? Und ich soll auch einer sein? Dass ist mir aber ein bisschen zu viel des Guten, oder des Bösen wie man’s nimmt.<

Er war mit der Situation sichtbar überfordert und wusste noch nicht ganz, was das sollte. “Und was genau bist du?”

“Dass sagte ich doch bereits. Ich bin dein Todesengel. Dämonen, die schon länger als solche Leben und viel Erfahrung haben helfen den “Neulingen”, also zum Beispiel dir. Ich werde dich lange beobachten und dir dein Handwerk beibringen.”

“Du bist aber doch erst um die 30. Was meinst mit >schon länger als solche Leben< ?” “Oh, danke, dass du mich so jung schätzt. Dämonen sind unsterblich. Nun ja, die einzigen die uns töten können sind, der Herr der Unterwelt und die Engel.” Als er das hörte erschrak er.

“Bitte? Der Herr der Unterwelt?”

“Ja. Auf der Erde wird er als Teufel oder auch Satan bezeichnet, aber er sieht wie ein normaler Mensch aus, wenn er nicht wütend ist. Er ist auch dein Herr.”

“Warum tötet er seine eigenen Leute?”

“Dass tut er nicht zwangsläufig. Wenn er den Verdacht hat, dass ihn jemand verrät, eben an die Engel, dann muss er den Verräter ausschalten.”

>Das klingt logisch.<

“Und wie würde ich ein Engel werden?” Kraven schmunzelte und sah ihn an.

“Dass mein Freund ist unmöglich. Du hättest einer werden können, wenn du schön brav weitergelebt hättest und warten würdest bist du ohne deines eigenen Einwirkens stirbst. Es gab auch Dämonen die Engel werden wollten, aber die sind gestorben, bevor sie es versucht haben.” Er redete schnell weiter, als er sah, dass Chris eine Frage stellen wollte. “Und nein, ich weiß nicht wie ein Dämon ein Engel werden kann und ich rate dir, versuch es erst gar nicht.”

“Ok. Ich wüsste da aber gern noch was. Zum ersten möchte ich wissen, was wir jetzt machen und zum zweiten möchte ich wissen, ob ich für meine Freunde tot bin.”

“Die Aufgabe der Dämonen ist leicht erklärt. Wir töten. Es gibt Engel die sich unter den Menschen mischen um Gutes zu tun. Wir können sie sehen, denn sie sind normalerweise von einer Art weißem Licht umgeben, nachdem wir sie entdeckt haben töten wir sie. Manchmal vergreifen wir uns auch an Menschen, die uns auf der Spur sind oder die, die uns Ärger machen. Und zu deiner zweiten Frage. Dreh dich mal um.” Chris tat es. Dort wo er gelegen war, war nichts zu sehen, nur ein Blutfleck.

“Du bist einerseits tot, andererseits auch nicht. Du könntest ganz normal weiterhin zur Schule gehen und den anderen Kram. Es hat sich nichts geändert außer dass du eben kein Mensch mehr bist. Wenn du von einem Engel umgebracht wirst, kehrst du in den Limbus. Dort gehst du durch ein Tor und wirst wiedergeboren. Für uns Dämonen gibt es nur diesen einen Weg wenn wir sterben. Die Engel können sich entscheiden, ob sie wiedergeboren werden oder in einer Art Paradies leben wollen. Ich an deiner Stelle würde aufpassen, nicht zu sterben. Du könntest nämlich auch als Mistkäfer wiedergeboren werden.”

>Toll, da hab ich mir ja was eingebrockt. Aber mein Freund würde dass sicher cool finden. Wie hieß er noch gleich? Irgendwas mit B. Wie kann ich seinen Namen vergessen haben ich hab doch noch heute mit ihm gesprochen?<

Er fasste sich an den Kopf und dachte angestrengt nach. Kraven begutachtete ihn und wusste anscheinend was los war.

“Du brauchst dich gar nicht so anzustrengen. Mit jeder Sekunde deines Dämonendaseins vergisst du ein Detail aus deinem Leben als Mensch. So wird es dir in Zukunft auch leichter fallen zu töten, da du keine Hemmungen mehr haben wirst.”

Nun bekam Chris Angst. Furchtbare Angst. Er würde vergessen, alles was ihm einst so lieb und teuer war würde er einfach vergessen. Und er konnte nichts dagegen machen, rein gar nichts.

Wenn Kate doch nur hier wäre oder Danny.

Doch immer noch der Gedanke daran zu töten war ihm nicht geheuer. Als er darüber nachdachte wurde ihm eines klar, das er nicht begriff.

“Wieso bringen wir die Engel um?”

Kravens Gesichtausdruck veränderte sich nicht im geringsten. Chris wusste nicht ob er manchmal eine Maske trug, hinter der sich Gefühle verbargen oder ob es tatsächlich so war, dass er keinerlei Mitleid empfand.

“Du hast doch sicher schon von dem Konflikt Gut gegen Böse gehört. Nun selbst in Filmen oder dergleichen ist er nachgestellt, doch das hier ist kein Film aus dem man einfach rausspazieren kann, wenn er einem nicht gefällt.”

Chris sah ihn immer noch an. Seine Antwort war nicht die, die er erhoffte zu bekommen, also fragte er noch mal, aber diesmal anders.

“Warum gibt es diesen Konflikt oder besser gesagt Krieg? Was war der Auslöser?”

Kraven schien etwas bedrückt, doch dieses überspielte er in wenigen Sekunden, es war ihm anzusehen, dass er über dieses Thema nicht gerne sprechen wollte.

Langsam hob er seinen Kopf an und sah Chris mit gleichgültiger Miene ins Gesicht.

“Ich weiß es nicht. Das war noch vor meiner Zeit.”

Der junge Dämon wollte dies nicht glauben, schon allein weil er anscheinend ein hochrangiger Dämon war musste er doch was darüber wissen.

Chris wollte gerade zu einer neuen Frage ansetzen, doch Kraven unterbrach ihn geschickt, bevor er diese aussprechen konnte.

“Das ist eine heikle Geschichte und Früher oder Später wirst du selbst etwas davon in Erfahrung bringen, oder eben nicht.”

>Damit werde ich mich wohl zufrieden geben müssen…<

Zwar war seine Neugier sehr groß, jedoch fürchtete er sich noch ein wenig vor Kraven, also beschloss er sich etwas zurückzuhalten.

Fragend sah er in das noch regungslose Gesicht des Dämonen.

“Und… was machen wir jetzt?”, fragte er vorsichtig

Kraven seufzte und fuhr sich mit seiner rechten Hand durch sein Haar.

“Nun, zuerst einmal wirst du lernen deine Kräfte zu benutzen.”

“Meine Kräfte?”

“Ja, jeder Dämon hat seine eigenen Kräfte. Die “Neulinge” können am Anfang nur Energiebälle schleudern und sich teleportieren. Pass aber ja auf, dass dich kein Mensch erwischt und sieht wie du deine Kräfte einsetzt. Wenn du stärker und besser wirst, entwickeln sich deine Kräfte weiter. Ich kann zum Beispiel Feuerbälle schleudern. Sie sind effektiver gegen deine Gegner. Wir versuchen erstmal dir beizubringen, wie dass mit dem Energieballwerfen geht.” Chris nickte und Kraven fuhr fort.

“Du musst dich gar nicht so sehr konzentrieren, denn mit der Zeit wirst du dass schon automatisch können. Du brauchst nur einen Gedanken zu finden, der dich richtig wütend macht und bündelst deine Wut in deiner Hand. Dass war’s eigentlich schon.”

>Da habe ich keine Probleme mit. Ich denke einfach an diesen Besoffenen.<

Es schien auch zu funktionieren. Chris fühlte einen extremen Zorn in sich, als er den Gedanken vom Tod seiner Freundin wieder Bildhaft vor sich hatte. Den größten Teil wusste er nicht mehr, aber an den Betrunkenen konnte er sich noch ganz gut erinnern. Er tat, was Kraven ihn sagte und bündelte seinen Zorn in seiner rechten Hand. Auf einmal erschien dort eine sich ständig bewegende Kugel. Sie sah aus als wäre sie aus Strom, denn sie war farblich eine Mischung aus hellblau und weiß. Der Energieball schwebte über der Handfläche von Chris. Kraven grinste leicht.

“Sehr gut. Und jetzt wirf sie gegen irgendwas.”

“Ok.”

Er zielte auf einem Stützbalken der Brücke und warf sie dagegen. Es war erstaunlich. Der Balken zerbrach zwar nicht, doch eine kleine Explosion konnte man dennoch sehen.

“Wahnsinn.”

Chris staunte davor zu was er fähig war. Im selben Moment aber spürte er einen starken Schmerz in seiner rechten Hand.

“Ahh..”, er ballte diese zusammen und versuchte den Schmerz zu unterdrücken.

Kraven schien das nicht zu überraschen.

“Das wird noch, spätestens wenn du dein erstes Opfer hinter dir hast und du wirst das in deiner Freizeit üben, denn wenn du gegen Engel kämpfen willst, muss dass schneller gehen.”

Kraven stand auf und stellte sich Chris gegenüber.

“Kommen wir jetzt zum Teleportieren. Manche nennen es auch Beamen. Es ist ganz einfach. Du denkst an einem Ort deiner Wahl und musst dich natürlich auch darauf konzentrieren. Mehr ist es auch nicht.”

>Ich muss zugeben das sind tolle Kräfte.<

“Funktioniert es auch wenn ich nicht daran denke wo ich hin will sondern auch

zu wem?”

“Vorausgesetzt diese Person ist kein Engel dann ginge es.”

Dann viel ihm eine Tatsache auf, die er lieber schnell klarstellen wollte.

“Ich würde dir nicht raten deine tote Freundin aufzusuchen. Na los, probier dein Glück.”

Chris sah sich um und blieb wieder an dem Balken hängen. Er konzentrierte sich und merkte, dass er sich aufzulösen schien. Es ging ganz schnell. Im nächsten Augenblick war schon neben dem Stützbalken.

“Gut gemacht. Ich werde dich jetzt mit zur Unterwelt nehmen und dich unserem Herrn vorstellen. Dann wirst du noch ein bisschen üben und dein erstes Opfer bekommen. Ich will dich aber auf etwas vorwarnen. Sobald du zum ersten mal getötet hast, wirst du dich verändern und zwar nicht nur optisch.”

Diese Tatsache machte ihm Angst. Würde er jetzt auch noch das letzte verlieren was er noch hatte, sich selbst?

“Gut zu wissen.” Mit einem leichten schmunzeln im Gesicht nahm Kraven seine Hand. “Man kann sich auch mit mehreren Personen beamen.”

Und nach einer Sekunde waren sie auch schon verschwunden.

Treffen mit dem Herrn der Unterwelt

Als Chris sich umsah, hatte er ein ungutes Gefühl in der Magengrube.

Er kannte dieses Gefühl, es war Angst. Vor ihm war ein massiver Thron, der mit dem edelsten Material bestückt war, besetzt von dem Herrn der Unterwelt. Er war umgeben von Wachen, doch so hatte Chris sich die Unterwelt nicht vorgestellt. Er dachte, dass sie unter der Erde waren, doch dies war nicht der Fall. Sie befanden sich in einem Schloss, momentan im Thronsaal. Doch wo sich genau das Schloss befand, wusste er nicht. An den Wänden des Raumes, befanden sich brennende Fackeln um wenigstens ein bisschen Licht ins Dunkle zu bringen. Der Herrscher, sowie alle anderen Dämonen, waren dunkel gekleidet. Er hatte schwarzes, lockiges Haar, doch besonders fiel sein linkes Auge auf.

Eine etwas längere Narbe zierte es.

Chris war nicht wohl mit ihm in einem Raum zu sein. Er hatte eine merkwürdige, angst einflössende Ausstrahlung.

Mit einem stechenden Blick sah er Chris direkt in seine Augen und scheinbar auch durch ihn hindurch. Ihm war so, als müsste er seine Angst nicht verheimlichen, denn es wäre schon aufgeflogen.

“Kraven, wie ich sehe hast du mir einen Neuankömmling gebracht.”

Der Todesengel kniete sofort nieder, bevor er antwortete. Chris stand immer noch daneben, doch nicht lange. Kraven packte ihn am Arm und zog ihn nach unten.

“Ja mein Gebieter. Sein Name ist Chris. Er beherrscht das Beamen sowie das Werfen von Energiebällen ausgesprochen gut.”

Ein erfreutes schmunzeln machte sich auf seinem Mund breit.

“Nicht schlecht. Getötet hat er aber noch nicht. Nun, das wird sich bald ändern.”

Beide erhoben sich wieder.

Chris bekam wieder Angst, doch dieses Mal war es anders. Sein Herz fühlte sich an als würde es für kurze Zeit schweben, ihm wurde kalt und ein leichter Schauer beherrschte ihn für einen kurzen Moment.

>Töten, ich? Ich bin noch nicht soweit.<

Der Herrscher bekam dies mit, zeigte jedoch keine Anzeichen von Mitgefühl.

Er fuhr einfach fort.

“Kraven, ich möchte, dass du ihn ins “Glades” bringst. Lass ihn heute Nacht gut ausschlafen und morgen Früh, wird er sein erstes Opfer bekommen.”

Chris schluckte schwer.

>Verdammt ich bin noch nicht soweit!<

Diesmal aber war es dem Herrscher nicht egal als er die tiefe Abneigung und Furcht in Chris sah.

“Komm ja nicht auf den Gedanken zu kneifen, junger Freund. Irgendwann wirst du töten müssen ob du willst oder nicht. Außerdem,”,

auf seinem Gesicht war nun ein kleines, sarkastisches Grinsen zu sehen,

“wirst du dich morgen sowieso nicht an deine Ereignissen erinnern können, die du in deinem Menschenleben erlebt hast.”

“Was?!”

Chris war fassungslos. Schon morgen hat er alles vergessen. Im Stillen hatte er gehofft noch ein wenig mehr Zeit zu haben, leider war es unausweichlich. Kraven klopfte ihm behutsam auf die Schultern.

“Lass uns gehen.”

Sie verbeugten sich noch einmal vor ihrem Herrscher und Kraven wollte beide ins Glades beamen, Chris würde diese Begegnung nicht so schnell vergessen.

Die erste Nacht im Glades

Kraven und Chris standen vor einem großem Gebäude. Links neben der Tür war ein Schild auf dem der Name des Gebäudes stand.

“Was ist das Glades?”

Kraven sah Chris an.

“Du wirst hierher in Zukunft öfters kommen. Dieses Gebäude ist so was wie ein Hotel. Allerdings nur für Dämonen. Du kannst hier übernachten und es gibt auch einen sehr großen Trainingsraum, wo du mit anderen Dämonen trainieren kannst. Du kannst die Stärke deiner Energiebälle nach Belieben regulieren. Wenn du ihn nur leicht ladest und einen Dämonen damit triffst, wird er nicht sterben und auch keine Verletzungen davontragen.”

“Kann ich hier auch wohnen?”

Kraven nickte.

“Wohnst du auch hier?”

“Nein ich wohne im Schloss. Alle Todesengel sind sehr Hochrangige Dämonen und wohnen im Schloss.”

“Wie kann ich ein Todesengel werden?”

Chris begann sich allmählich für das Dämonenleben zu interessieren. Natürlich, er ist selbst einer, warum sollte er dann nicht wissen wollen welche Wege er einschlagen konnte. Kraven gefiel die Wissbegierigkeit seines Schülers und er sah auch nicht ein warum er nicht alle seine Fragen beantworten sollte.

“Dazu müsstest du ein Hochrangiger Dämon werden. Das schaffst du indem du viele Engel tötest und mit dem Herrscher auch mal eine größere Mission machst.”

Bevor Chris wieder eine Frage stellen konnte, unterbrach ihn Kraven.

“Ich werde alle deine Fragen beantworten, aber jetzt sollten wir erst einmal reingehen.”

Das Glades, war innen genauso wie jedes andere Hotel. Die Eingangshalle war ziemlich groß. Doch es war nicht ganz so wie in einem menschlichen Hotel. Man konnte nirgendwo Blumen oder Bilder finden. Die Wände, sowie der Boden, waren dunkelrot und edel verziert. Das Glades war auf einem ganz anderen Niveau wie es andere Hotels waren. Chris stand immer noch in der faszinierenden, rundlichen Raum an dem er nicht alleine war. Es befanden sich dort auch andere Dämonen, die, die sich unter den Menschen einnisteten. Die meisten trugen Anzüge oder ähnliches. Für Kraven war es anscheinend alltäglich hier zu sein. Ohne jegliche Emotionen zu zeigen begab er sich zur Rezeption. Der junge Dämon der sich dort stand war ziemlich nervös als der mächtige Todesengel auf ihn zuging. Er sah in das Gesicht des Dämons und wusste sofort um wen es sich handelte. Mit hektischen Blicken bemerkte er auch Chris, der sich immer noch umdrehte und alles bestaunte, spätestens da war ihm klar, dass es sich hierbei um den Schüler des dunklen Engels handelte. Noch bevor Kraven etwas sagen konnte, huschte der Jüngling zum Schlüsselfach und fischte einen heraus.

“Hier.”, sagte er und hielt ihm das kleine Stück Metall hin.

Ein leichtes Schmunzeln fand sich auf seinem Mund wieder.

Langsam nahm er den Schlüssel an und bedankte sich bei ihm.

Als Kraven sich umdrehte, sah er etwas erstaunliches.

Sein Schützling kletterte auf dem riesigen Kronleuchter, der sich in der Mitte der Halle hoch oben auf der Decke befand.

Verdutzt spazierte er zu ihm hin. Mit verwirrenden Augen betrachtete er das Schauspiel, dass sich über seinem Kopf abspielte.

“Was machst du da?”, rief er.

Chris wusste es anscheinend auch nicht so recht und klammerte sich an den beeindruckenden Leuchter.

“Ähm, ich wollte ihn mir mal näher anschauen, das ist alles.”

“Und dann kletterst du einfach hinauf?”

Als er seine eigene Stimme hörte machte er sich Gedanken. Wie konnte er überhaupt da hoch gelangen? Er verglich den Punkt an dem er stand mit dem wo sich Chris gerade aufhielt.

“Das sind mindestens 50 Meter, wie hast du das angestellt?”

Chris sah etwas ängstlich nach unten zu Kraven und dachte über das nach was ihm widerfahren ist.

“Ich weiß nicht, ich wollte hoch und auf einmal war ich es. Aber ich bin mir sicher, dass ich mich nicht gebeamt habe.”

Für Kraven war es ein Rätsel, wie konnte so was nur möglich sein?

“Darüber denke ich später nach, wichtig ist erstmal dass du da wieder runter kommst?”

Chris schluckte schwer bei diesen Worten.

“Runter…?”

Seine weit geöffneten Augen machten sich rasch ein Bild der Höhe.

“Wie genau meinst du soll ich runter kommen?”

Kraven sah ihn ohne große Angst an.

“Na auf die altmodische Art, spring einfach.”

Der junge Dämon machte ein erschütterndes Gesicht. Bei dem Anblick der Strecke die er bei diesem Sprung zurücklegte spürte er beinahe schon den Schmerz in den Knochen.

“Wie bitte?! Ich soll springen?”

Kraven nickte kurz und versuchte es ihm zu erklären.

“Mach dir keine Sorgen, dir wird schon nichts passieren. Vertrau mir einfach ich weiß schon worüber ich spreche.”

Chris wusste nicht so recht was er davon halten sollte. Er atmete noch mal tief durch und entschied sich seinem Todesengel zu glauben.

Er löste sich von dem Kronleuchter und sprang.

>Wie damals…<

Bilder seines Todes gingen ihm durch den Kopf. Wieder einmal kam ihn der Fall wie eine Ewigkeit vor, doch dieses Mal schlug er nicht frontal auf, sondern landete mehr oder weniger sanft auf den Beinen.

Verblüffend über seine Leistung sah er Kraven an, doch dieser wirkte nicht begeistert.

Für ihm war dies ein einfacher Sprung, ohne weiteres.

“Nun komm schon, wir haben nicht so viel Zeit zur Verfügung.”, sagte er nur und ging voran.

Chris folgte ihm ohne große Reden zu schwingen. Auf seinem Weg durch die verzierten Gänge fühlte er sich wie eine wichtige Persönlichkeit. Er hatte noch nie in einem so luxuriösem Hotel gewohnt, sondern eher von Außen betrachtet.

Kraven blieb nach einem kurzen Weg vor einer Türe stehen auf die, die Zahl 27 zu finden war.

Er steckte den Schlüssel ein und öffnete das Zimmer.

“Hier wirst du fürs Erste leben.”

Chris betrat langsam und alles erkundend seinen Lebensraum. Staunend drang er immer weiter in sein Zimmer ein.

“Wow…”

Sein Zimmer war mit den modernsten und teuersten ausgestattet. Flachbildfernseher und eine riesige Stereoanlage. Sein Bett besaß eine Wassermattratze und seine Stühle am Esstisch einen Seidenüberzug. Aber etwas fehlte doch. Er sah sich weiter um. Kraven machte es sich an einem Stuhl bequem und beobachtete ihn.

“Nicht zufrieden?”, fragte er nur.

Chris kam dann wieder zurück und stand vor ihm.

“Wo ist die Küche?”

Kraven schmunzelte leicht und erhob sich.

“Sag mal wie lange bist du jetzt ein Dämon?”

Chris grübelte nach und sah auf seine Uhr.

“Ungefähr 20 Stunden lang, wieso fragst du?”

Der Todesengel stützte sich leicht am Tisch ab.

“Hast du seit diesen 20 Stunden einen Hunger verspürt?”

Der Gesichtsausdruck des Gefragten wurde starr. Es stimmte, er verspürte keinen Hunger und das nach einer so langen Zeit.

Langsam schüttelte er den Kopf.

“Na siehst du. Genau genommen bist du ja Tod, du musst nichts essen, kannst es aber wenn du willst. Dein Körper aber braucht diese Nährstoffe nicht mehr. Du wirst auch nicht zunehmen.”

Kraven wollte sich gerade wieder hinsetze, da fiel ihm aber noch etwas ein was er ihm noch nicht gesagt hatte.

“Ach ja, du kannst dir dein Essen selbst “herbeizaubern.””

Chris wirkte wieder interessiert und hörte ihm aufmerksam zu.

“Weißt du, du kannst ja deine Gedanken projizieren, das gilt auch im Hinblick auf Essen.”

Kraven zögerte nicht, eine kleine Demonstration zu geben.

Er machte eine Bewegung, so als wolle er über den Tisch wischen, und ein Apfel erschien, wie aus dem nichts.

Chris staune leicht und wollte es auch probieren, doch bei ihm erschien nur eine kleine Erdnuss.

Kraven lachte kurz.

“Naja, es wird schon. Übung macht den Meister, nicht wahr.”

Chris konnte nicht lachen. Er war noch immer bedrückt, nach allem was passiert war.

Kraven sah es ihm an und wollte versuchen ihn etwas aufzuheitern.

“Weißt du, ruh dich etwas aus, dann geht es dir sicher besser. Wir haben morgen etwas großes vor uns.”

Chris legte sich hin, wollte aber noch etwas wissen.

“Kraven, hat der Herrscher einen Namen?”

Der Todesengel drehte sich zu ihm um und machte ein ernstes Gesicht.

“Ja den hat er, aber normalerweise dürfte ich ihn dir nicht sagen. Nur sehr Hochrangige Dämonen dürfen ihn wissen.”

Chris seufzte, doch er wusste, dass er daran nichts ändern kann.

“Aber..”

Kraven kam auf ihn zu.

“Angesichts der Umstände, die dich zu uns brachten denke ich, darf ich eine Ausnahme machen.”

Er konnte es nicht glauben, sah er ein Lächeln auf den Gesichts seines Lehrers?

Chris blickte gespannt zu ihm auf.

“Und? Wie heißt er?”

Kraven machte keinen großen Wirbel drum.

“Matthew. Sein Name lautet Matthew.”

Chris lehnte sich entspannt zurück und wollte gerade einschlafen, doch Kraven wollte noch etwas wichtiges loswerden, bevor er sich aufmachte.

“Chris, sei bitte so gut und verrate niemanden, dass du seinen Namen weißt. Es wäre möglich, dass ich dann die Konsequenzen tragen muss.”

“Mach dir darüber keine Sorgen, ich schweige wie ein Grab.”

Daraufhin verließ Kraven das Zimmer und Chris war alleine. Alleine mit seinen Gedanken. Er starrte schweigend die Decke an und betrachtete die Narben die diese Unfälle an seiner Seele hinterlassen haben.

>Es hat so schön angefangen und was für ein Ende nahm es? Jetzt, da ich aber weiß, dass es auch andere Mächte gibt… kann es sein, dass sie eines unnatürlichen Todes gestorben sind? Ist das möglich? Nun ja, ich werde es wohl nie erfahren…<

Das erste Opfer

“Aufwachen, es ist soweit.”

Das Erste was Chris an diesem Morgen zu Gesicht bekam, waren die Augen seines Todesengels, der neben seinem Bett stand.

“Morgen.”, stöhnte Chris heraus und richtete sich verschlafen auf.

Er hatte die Nacht nicht gerade gut überstanden, die Bilder seines Todes und des Unfalles seiner Eltern haben ihn heimgesucht. Chris versuchte diese Gedanken zu verdrängen und sich auf Kraven zu konzentrieren, der sofort auf dem Punkt kam.

“Ich war heute schon sehr fleißig und habe dir dein Opfer ausgesucht. Ein Engel wäre für den Anfang ein wenig zu gefährlich, aber ein Mensch ist doch genau das Richtige für dich.”

Das war nicht gerade das, was er hören wollte. Schon alleine bei dem Gedanken, dass er einen Menschen töten sollte, überkam ihm eine Gänsehaut. Er stand langsam auf und schlenderte auf seinen Kleiderschrank zu. Er hat zwar keine Kleidung aus seinem Menschlichen Dasein mitgenommen, aber es befanden sich trotzdem ein paar Sachen in den Schränken. Sein Arm wollte gerade den Knauf der Schranktür greifen, doch die Hand Kravens kam ihm dazwischen.

“Lass es ruhig sein. Nach danach wirst du dich sowieso verändern.”

Das hatte ihm Kraven schon einmal erzählt. Besonders misstrauisch machte es ihm, dass er einmal erwähnt hatte, dass er sich nicht nur innerlich verändern wird, sondern auch körperlich. Es machte ihm Angst, dass er nun auch sich selbst verlieren würde.

“Hab ich wohl vergessen.”, antwortete er mit einem ironischem Unterton.

Erst jetzt bemerkte er, dass Kraven etwas bei sich trug. Eine dünne schwarze Mappe ohne Beschriftung.

“Was ist das?”

Kraven saß sich auf den Tisch und legte die Mappe hin.

“Setz dich, das ist jetzt wichtig.”, sagte er und deutete auf den Stuhl neben ihm.

Chris hatte keine Ahnung was diese Mappe für einen Wert für ihn haben würde.

Er nahm Platz und betrachtete sie leicht verwirrt.

Als Kraven sie öffnete, wurde ihm klar, um was es sich dabei handelte.

Es befanden sich eingeheftete Blätter mit Informationen einer Frau darin.

Alles was man über sie wissen wollte konnte man hier nachlesen.

Chris sah sich das Bild der Frau an, gleich daneben waren ihre Daten aufgelistet.

“Ist das mein… Opfer?”

Chris brachte die Frage nur schwer heraus. Er war eigentlich nicht die Sorte Mensch, die es ohne Gewissen schaffen einen Menschen um sein Leben zu bringen. Es sollte nicht sein. Chris stellte sich die Situation vor, die ihn so verändern sollte und schon jetzt wusste er, dass er zögern wird.

Mittlerweile wusste er nicht viel über sein Leben als Sterblicher, aber solange er nicht alles vergessen hatte, würde er auch nicht töten und das stand fest.

Er sah sich ihr Bild noch einmal an.

Sie hieß Alexandra.

Nicht älter als 20 und eine schöne Frau mit blondem Haar.

Und diesen Menschen sollte er töten?

Das konnte er nicht.

Kraven fiel der innere Konflikt auf.

“Gibt es Probleme?”, fragte er vorsichtig.

Chris sah auf, eine leichte Blässe war in seinem Gesicht zu erkennen.

“Ob es Probleme gibt?”, er stand auf und postierte sich direkt vor Kraven.

“Natürlich gibt es Probleme! Ich kann doch nicht einfach einen Menschen töten!

Ich kenne sie noch nicht mal und ohne jeglichen Grund soll ich ihr das Leben nehmen?!

Das kannst du nicht von mir verlange, das werde ich nicht tun.”

Er war außer sich und konnte nicht begreifen was ihn dazu bringen sollte sie umzubringen. Kraven zeigte keinerlei Emotionen oder Mitgefühl. Langsam stand er auf und blickte ihm ins Gesicht. Seine Augen fixiertem ihn. Chris bemerkte sofort, dass er keinerlei Skrupel hatte, es machte ihm Angst das zu wissen.

“Du hast nichts zu entscheiden.”, sagte er.

Chris fasste all seinen Mut zusammen und werte sich gegen seinen inneren Dämon, der sich immer weiter in ihn ausbreitete.

“Ach ja, ich kann mich einfach weigern dagegen kannst du nichts tun.”

Kraven blieb ruhig und versuchte es ihm zu erklären. Er lehnte sich gegen den Stuhl und fuhr in einen lockeren Ton fort.

“Du hast dein Schicksal selbst besiegelt und bist selber Schuld daran. Ich versichere dir, dass du dich nicht weigern willst und ich werde mich da raushalten.”

Chris wurde nervös und seine Wut brodelte und kroch langsam heraus. Er ballte seine Fäuste und sein Ton wurde aggressiver.

“Das glaube ich nicht!! Das bin nicht ich, warum sollte ich das tun!!”

Auf Kravens Gesicht breitete sich allmählich ein Lächeln aus.

“Sie dich doch an. Du schreist wütend umher, ob du es nun so haben willst oder nicht du kannst deinem Schicksal nicht entrinnen. Eigentlich solltest du schon bemerkt haben dass es daran nichts zu ändern gibt.”

Diese Worte schockierten ihn. Es war wahr.

>Er hat recht. Ich spüre wie mein Herz rast. Ein einzelner Blick auf dieses Foto reicht aus um mich zu spalten. Einerseits will ich sie auslöschen. Diese Spannung in mir will sich beweisen. Jedoch will ich sie auch verschonen. Aber… ich glaube, dass ich den Ausgang dieser Situation schon erahne.<

Chris entspannte sich und nahm wieder Platz um Kraven weiter zuzuhören.

Dieser blieb einfach stehen und freute sich sogar ein wenig über die, mehr oder weniger, Selbstbeherrschung die sein Schüler zu haben schien.

Kraven räusperte sich leicht und zeigte auf das Foto des Opfers.

“Du hast gesagt, du solltest sie ohne Grund auslöschen doch das ist nicht ganz richtig.

Es gibt einen Grund. Du musst wissen, Dämonen töten verschieden.

Einmal aus reiner Lust daran und einmal weil es unwiderruflich ist.

Diese Frau hier, ist Forscherin für Okkulte Sachen. Sie ist uns auf die Spur gekommen und hat vor Beweise zu sammeln um die Existenz unserer Art aufzudecken. Das könnte gefährlich werden.”

Chris nickte nur und lies sich diese Information durch den Kopf gehen.

>Ist es dann gut was ich tun werde?<

“Bekommen Dämonen immer diese Mappen wenn sie einen Auftrag bekommen?”

“Ja, wir haben spezielle Dämonen die unter Menschen leben. Eine Gruppe von ihnen sind diejenigen, die nach solchen Menschen suchen. Diese Personen werden dann aufgelistet und es werden dann derartige Mappen erstellt. Hier findest du nur die wichtigsten Daten um sie leichter zu finden.”

Trotzdem war ihm nicht wohl bei den Gedanken. Doch er entschied sich treiben zu lassen und einfach abzuwarten wie er sich verhalten wird.

“Nun gut, wann?”

Kraven nahm die Mappen wieder in seinen Besitz.

“Jetzt, wir sollten es so schnell wie möglich hinter uns bringen.”

Chris war erleichtert, dass er es nicht alleine durchziehen musste. Er stand auf und hielt sich an Kravens Schulter fest.

Dieser teleportiere beide sofort in eine Seitengasse. Sie war dreckig und mit allerlei von Graffiti besprüht. Chris sah sich um und erkannte, dass er hier noch nie war.

“Und wohin gehen wir jetzt?”, fragte er.

Kraven ging mit schnellen Schritten voran.

“Genau hier ist die Bibliothek. Wir müssen uns beeilen, ich weiß zwar dass sie hier ist, aber man kann nie wissen wie lange.”

Chris versuchte mit dem Tempo Kravens mitzuhalten. Beide betraten die Bibliothek.

Es waren wenig Leute dort, aber Alexandra war nicht schwer zu finden.

“Wie werden wir vorgehen?”

Kraven näherte sich dem Tisch der Frau langsam.

Leise flüsterte er Chris zu, was er vorhat.

“Es ist ganz einfach. Wir sollten uns normal verhalten und uns irgendwo platzieren, wo man sie gut sehen kann. Dann müssen wir nur noch geduldig sein und warten bis sie geht.”

Beide saßen sich auf einen Tisch hin, der nur ein paar Meter von ihr entfernt war.

Chris warf einen Blick auf die vielen Bücher, die sich auf ihrem Tisch befanden.

Allerlei Titel konnte er erkennen, die ihm deutlich machten, wie sehr sie in die Dämonenwelt verbissen war.

Die Welt der Dämonen

Dämonen - Fakt oder Fiktion usw.

“Es gibt Bücher über uns?”

“Ja, aber nur unsinniges Zeug. Ich weiß wovon ich rede ich habe ein paar durchgeblättert. Viele schreiben nur das auf, was allgemein “bekannt” ist.

Aber ich muss zugeben, dass es auch ein paar Exemplare gibt, nicht schon etwas zutreffend sind.”

“Und was wenn sie gegangen ist, soll ich sie dann einfach umlegen?”

Kraven lachte kurz auf.

“Nicht doch, wir machen es ein wenig anders. Du wirst es schon sehen, lass dich einfach überraschen.”

Sie konnten nichts weiteres tun, als zu warten.

Mit jeder Minute die verstrich geriert Chris mehr und mehr ins Zweifeln. War es wirklich nachvollziehbar was er da tun wollte?

>Wie schlimm kann es schon sein wenn sie uns auf die Schliche kommt? Es wird wohl kaum möglich sein, dass sie ausschlaggebende Beweise finden wird.

Und wenn doch? Was sollte ich dann tun…<

Fast eine halbe Stunde war vergangen. Alexandra stand auf und packte ihre Sachen ein.

In diesem Moment stand auch Kraven auf und beugte sich über den Tisch.

“Ich werde alles vorbereiten, wenn sie vor der Tür ist wirst du aufstehen und gehen. Begib dich in die Gasse von der wir gekommen sind.”

Mit diesen Worten verließ er eher als die Frau die Bibliothek.

Chris wartete wie vereinbart ein wenig und machte sich dann auch auf.
 

Kraven legte sich auf dem Boden, in einer Position wie ein Verletzter. Er wartete auf den richtigen Moment.

Er fixierte seinen Blick auf den Gehweg direkt vor ihm. Und nach wenigen Sekunden spazierte auch das Opfer unwissend vorbei. Genau jetzt war es soweit.

“Hilfe! Bitte helfen sie mir!”

Er versuchte so angeschlagen wie möglich zu klingen.

Und es funktionierte auch, wie geplant kam sie ihm zur Hilfe geeilt.

“Oh mein Gott, alles ok mit ihnen?”

Sie beugte sich zu ihm runter und musterte den Dämon genau.

Kraven richtete sich langsam auf und lehnte sich an sie.

“Es tut mir wirklich leid.”, hauchte er ihr zu und begann sarkastisch zu grinsen.

Sie sah ihn verwirrt an und stand misstrauisch auf.

“Was meinen sie damit?”

In jenen Augenblick war Chris angekommen.

Kraven deutete auf ihn und Alexandra wirbelte sofort umher.

Nun konnte sie ihn auch sehen.

Chris kam bedrohlich immer näher.

Er hatte sich vorgenommen abzuwarten wie er reagieren wird wenn es soweit ist.

Und das tat er auch. Er überlegte kurz was ihm momentan für ein Handeln durch den Kopf schießt.

Als er sein Opfer so vor sich sah, erwachte der Dämon in ihm entschied für ihn.

Sie bat sich so an. Diese Tat war unvermeidbar. Er konnte spüren wie sein Herz schneller schlug und das Adrenalin durch seinen Körper schoss.

Er streckte seinen rechten Arm aus und ein Energieball kam zum Vorschein.

“Fast zu einfach.”

Alexandra betrachtete die blitzende Kugel und wusste sofort was los war. Panisch versuchte sie zu fliehen doch Kraven kam ihr zuvor.

Er machte eine schnelle Bewegung und sie konnte sich nicht mehr rühren.

“Du bleibst schön hier.”

Chris genoss diese Situation.

Er holte aus und schleuderte den Energieball direkt auf sein Opfer. Dieser flog direkt auf sie zu, ihre Verzweiflung konnte man ihr aus ihrem Gesicht ablesen. Der Zeitpunkt ihres Todes rückte immer näher und sie konnte nur zusehen.

Der Energieball flog glatt durch sie hindurch.

In seinen Augen spiegelte sich das Bild seines leidenden Opfers wieder.

Mit einem entsetzlichen Schrei fiel sie regungslos zu Boden und gab keinerlei Lebenszeichen von sich.

Chris bewegte sich vorsichtig auf sie zu und kniete sich zu ihr runter. Er betrachtete die Wunde genau und konnte sich keine kaum rühren. Die Wunde sah grauenvoll aus.

Ein Loch in genau der Größe der Kugel war in ihrem Bauch eingebrannt. Das Blut breitete sich zähfließend auf dem Boden aus.

Als er sich wieder erheben wollte, überkam ihm eine Welle des Schmerzens. Er fiel wieder zu Boden und stützte sich ab.

Chris schrie qualvoll vor diesem brennenden Schmerz. Sein Blut brannte in den Venen, sein Kopf schien zu explodieren. Es gibt keine genauen Worte die diese Vorgang beschreiben könnten.

“Was passiert mit mir?!”

Kraven spazierte unverändert auf ihn zu und kniete sich zu ihm runter.

“Nun ja, du hast dein erstes Opfer mittels dämonischer Kraft getötet. Dein Körper verändert sich gerade. Die Knochen werden stabiler und deine Organe passen sich auch an die Veränderung an.”

Chris konnte spüren wie er stärker wurde, aber auch der Nebeneffekt wurde ihm deutlich gemacht.

Seine Haare wurden schwarz wie die Nacht dunkel war, die Augen die einst so hell waren, verdunkelten sich und strahlten eine bedrohliche Gefahr aus.

Sein Körper wurde etwas robuster, jedoch wurde weder Form noch Gewicht in irgendeiner Weise verändert.

Nach ein paar Minuten schrecklicher Qualen, stand er schwanken wieder auf und lehnte sich an die Wand. Chris Atmen war schon was ein schweres Keuchen.

Man konnte ihm ansehen, dass die Transformation ihm ziemlich zugesetzt haben.

Kraven hielt ein wenig Abstand zu ihm.

“Wie geht es dir?”, fragte er vorsichtig.

Ein Lächeln umspielte seine Lippen als er sich langsam auf Kraven zu bewegte.

“Es… geht schon wieder. Der Schmerz hat nachgelassen aber ich merke ihn noch leicht.”

Mit interessierten Augen betrachtete er seinen neuen Körper.

“Erstaunlich was ein einzelner Mord alles beeinflussen kann…”

Kraven wirkte erleichtert und näherte sich ihm wieder.

“Weißt du, bei ein paar anderen hat dieser Prozess einen Wahn herbeigerufen. Ich wurde schon manchmal angegriffen, deswegen die Vorsicht.”

Chris schien das weniger zu interessieren. Er wusste, dass so was bei ihm nicht passieren würde. Sein Charakter war stark genug um damit fertig zu werden.

“Bin ich jetzt ein richtiger Dämon?”

“Nein, noch nicht. Erst wenn du alle Erinnerungen deines früheren Lebens vergessen hast.”

>Mein früheres Leben… Ich spüre wie die dämonische Energie meinen Körper durchströmt. Diese Macht ist unglaublich. Aber ich will dennoch weiter wissen wer ich bin und wer ich war.<

“Was machen wir jetzt?”

Kraven hob einen alten Spiegel vom Boden und hielt ihn so, dass Chris sein Spiegelbild sehen konnte.

Als er hineinsah erschrak er kurz. Es war nicht sein dämonisches Bild, dass er vor sich hatte, sondern sein menschliches.

“Zuerst musst du das hier noch wissen,” begann Kraven, “mag sein dass sich dein Äußeres verändert hat, aber dein Inneres, dein Kern, ist geblieben. Menschen können es nicht sehen, aber Engel. Ich habe dir schon einmal erzählt, dass sie dich an deiner Aura erkennen, wie wir sie, aber sie verschaffen sich gerne Klarheit, und betrachten somit dein Spiegelbild. Wenn es anders ist als dein Auftreten werden sie dich angreifen, also sei vorsichtig.”

Chris nickte und betrachtete sich noch einmal.

Es bereitete ihm Kummer, dass er verloren hatte, was er einmal war. Aber das war nun mal der Preis, den er für seinen Selbstmord zahlen musste und den wird er auch zahlen.

>Wenn ich so darüber nachdenke, hat es mich doch gar nicht so schlecht erwischt. Mag sein, dass ich ein Dämon bin, aber wer sagt denn, dass es schlecht ist.<

Mit jeder Sekunde, vergaß er sein Gewissen und wurde zu dem, der er Anfangs nicht sein wollte.

Kraven war zufrieden mit ihm, er passte sich an die Umstände an und zeigte keine Reue.

Jedoch war in seinen Augen ein kleiner Funke eines schlechten Gewissens zu sehen.

Seine wahren Absichten, konnte Chris noch nicht erkennen, momentan aber, war es ihm egal.

“Und, wie gehen wir weiter voran?”, fragte er noch einmal.

Kraven machte den Eindruck, als wäre er gedanklich wo anders. Sein Blick war gen Boden gerichtet und blieb starr. Erst nach einem kurzen Augenblick signalisierte er, dass er etwas gefragt wurde.

“Entschuldige…”, begann er, “..ich war nicht ganz bei der Sache. Ähm… wie wir jetzt vorgehen? Nun ja ich werde mich um meine Angelegenheiten kümmern und hole dich später ab. Du kannst dich derweil anderweitig beschäftigen, ich lasse dir freie Hand.”

Mit einem knappen Nicken machte er sich auch schon aus dem Staub und hinterließ eine stille Leere hinter sich.

Chris war immer noch erstaunt wie sehr er sich verändert hat. Er sprang ein paar mal auf und ab, als wolle er den Körper testen. Seine Kleidung ist zwar geblieben aber sein Gesicht war nun grundlegend anders. Es wirkte ernster und Angst einflössend.

Er griff noch mal nach dem Spiegel, den Kraven auf einen Container abgelegt hatte.

Er blickte hinein und betrachtete sein altes Gesicht. Nach einiger Zeit legte er ihn wieder ab und stellte sich der Wand gegenüber.

Zur Sicherheit überprüfte er, ob ihm auch keiner zusah.

Er holte seinen rechten Arm aus und schleuderte nach und nach Energiebälle gegen die Wand. Sie richteten einen Erheblichen Schaden an.

Mit einem zufriedenen Blick untersuchte er die Schlaglöcher und schmunzelte vor sich hin.

Er freute sich beinahe schon was aus ihm geworden war. Es gefiel ihm so viel Kraft zu besitzen, hatte aber gleichzeitig Angst, dass ihm diese Macht zu Kopf stieg.

Mit seiner linken Hand schlug er sich gegen die Wange, als wolle er sich aus einem Traum wecken.

“Nun sei mal nicht albern, es ist gut so wie es ist und ich werde das Beste draus machen.”, sagte er sich und verließ die Gasse.

Begegnung mit der Konkurrenz

“Und was machen wir jetzt?” Sein Todesengel überlegte nicht lange.

“Ich denke ich sollte den Herrscher bescheid sagen, dass du nun ein Dämon bist. Für dich gibt es momentan nur die eine Aufgabe. Gehe in die Stadt und suche Engel. Je mehr du deine Fähigkeiten im Kampf trainierst, desto schneller werden sie sich entwickeln. Außerdem ist es stets vom Vorteil, Eindruck bei Matt zu schinden.” “Verstehe. Soll ich jetzt sofort los?” “Ich denke, ich kann dich ruhig alleine losziehen lassen. Ich werde mich zu dir gesellen, wenn ich fertig bin.” Chris nickte und Kraven teleportierte sich fort. Hätte nicht gedacht, was dass für ein berauschendes Gefühl sein kann, jemanden um sein Leben zu bringen,

auf Chris’ Gesicht breitete sich ein lächeln aus. Er verließ die Gasse und machte sich auf den Weg in die Stadt. Es herrschte gerade ein wenig Trubel. Wie soll ich denn hier einen Engel umbringen. Was hat Kraven gleich wieder gesagt? Ach ja, genau. Sie sind von einem weißen Licht umgeben. Mal sehen.

Während er sich fortbewegte, hielt Chris Ausschau nach einer, vom weißen Licht umgebender Person. Er musste nicht mal lange suchen. Auf einer abgenutzten Bank direkt vor ihm, saß ein Bettler, der gerade von einem Engel mit Nahrungsmitteln versorgt wurde. “Volltreffer”

Chris ging auf den Engel zu. Er war noch jung, ungefähr 16 Jahre alt und hatte kurzes, blondes Haar. Wie locke ich einen Engel am besten von den Menschen weg? Natürlich, ihre schwäche ist ihre Naivität. Sie müssen doch immer helfen, wenn jemand in Not ist. Er setzte ein völlig Fassungsloses Gesicht auf und rannte zum Engel hin. “Bitte, bitte helfen sie mir! Meine Freundin ist in einem Auto eingeklemmt und wird verbluten wenn sie mir nicht helfen!” Anscheinend wirkte es denn der Engel kam ihn sofort entgegen. “Machen sie sich keine Sorgen, zeigen sie mir wo sie ist.” Du naiver Wicht, das ist dein Todesurteil, Chris lief mit dem Engel im Schlepptau die Straße hinab und fand auch schnell eine Seitenstraße. “Folgen sie mir.” Er lockte ihn tief hinein, schließlich blieben sie stehen. “Wo ist sie denn?” “Dort wo du jetzt auch gleich sein wirst.” Der Engel sah ihn skeptisch an. Erst jetzt schien er zu begreifen. “Du bist ein Dämon.” “Dass hätte dir früher auffallen sollen. Du bist des Todes.”, sagte er und beschwor einen Energieball. “Gott wird über dich richten.” Der Engel nahm seine heilige Gestalt an. Komplett in einem weißen Engelsgewand stand er vor Chris. Er war auch bewaffnet, doch nicht mit einem Energieball, sondern mit einem Schwert. Mal sehen wie gut ich wirklich bin, Chris ging in Angriffsposition, doch auch der Engel war bereit. Chris schleuderte seinen Ball direkt auf den Engel, wirkungslos. Er parierte den tödlichen Angriff mit der eleganten Klinge seines Schwertes. Jetzt wusste Chris auch, wozu das Schwert eigentlich gut war. Mit seiner Hilfe können sich Engel gegen die Angriffe der Dämonen perfekt verteidigen. “Nicht Schlecht aber du kannst deinem Tod nicht mehr entrinnen.” “Das wollen wir mal sehen, nun bin ich dran.”

Er holte aus und wollte zielte direkt auf Chris’ Kopf, doch im entscheidenden Augendblick konnte der Dämon ausweichen. Es wurde ein harter Kampf. Chris setzte den Engel unter Beschuss und der Engel währte die Angriffe ab und holte zum Gegenschlag aus. Chris konnte nur um Haaresbreite ausweichen. Dieser Mistkerl ist besser als ich dachte, langsam wurde Chris nervös. Der Kampf ging noch eine ganze Weile so weiter. Irgendwann standen beide da, nach Luft ringend und völlig fertig. “Und wie soll es jetzt weitergehen?” “Du könntest aufhören mit deinem Schwert rumzufuchteln damit ich dich endlich töten kann.” “Netter Scherz.” Der Engel riss sich wieder zusammen und griff erneut an. Doch Chris war diesmal zu langsam, der Schlag würde ihn töten. Seine Augen öffneten sich vor Angst. Seine Füße waren schwer wie Blei und seine Knie weich wie Butter. Er konnte sich nicht bewegen. Bald war es um ihn geschehen. Der Engel war kurz vor ihm. “Stirb du,” “Geschöpf des Himmels!” Ein Knall war zu hören, und der Engel löste sich in weißes, strahlendes Licht auf. Wer war das?, Chris atmete tief durch. Er lebte, und dass war die Hauptsache. “Du musst neu sein.” Chris wirbelte umher. Vor ihm stand ein junger Mann. Anscheinend war er auch ein Dämon. “Hast du mir geholfen?” Er grinste leicht. “Ja, aber gewöhn dich nicht daran.” Der Dämon hielt in seiner linken Hand eine Pistole und mit seiner rechten Hand fuhr er sich durch sein kurzes, leicht rötliches Haar. Genau wie Kraven trug er schwarze Handschuhe und einen langen Mantel in der selben, dunklen Farbe. Doch Chris wunderte sich sehr. Eine Pistole? Seit wann brauchen Dämonen Pistolen? Er sah den Dämon fragend in seine grünlichen, durchdringenden Augen. “Wer bist du?”

Der Dämon verneigte sich kurz. “Oh verzeih. Ich habe mich noch nicht vorgestellt. Ich heiße Slash. Mehr brauchst du nicht zu wissen.”

“Wozu die Waffe? Hast du keine Kräfte?” “Ganz im Gegenteil. Das ist nicht irgendeine Waffe. Sie wurde von Dämonen geschaffen. Mit meinen Energiebällen kann ich sie laden. Die Kugel kommt dann in der Form einer normalen Patrone herausgeschossen. Sie wird durch den Schuss viel schneller, als sie ein Dämon je schleudern könnte. Du siehst also, ich meine Pistole ist ein erheblicher Vorteil.” Doch in diesem Moment überkam ihn die Skepsis. “Warum hilfst du mir?” Slash begann höhnisch zu lachen. “Du glaubst tatsächlich dass ich dir helfen würde? Nein kleiner, ich helfe nicht dir sondern mir. Je mehr wir von den Engel töten, desto mehr fallen wir auf und dann steigen wir im Rang auf. Du solltest dich noch eine Weile an Menschen halten. Wer ist dein Todesengel?” “Ich wüsste nicht warum ich dir dass sagen sollte.” Hoffentlich habe ich mich da nicht in was reingeritten, schoss es Chris durch den Kopf. Slash sah überrascht aus. “Entweder bist du mutig, oder aber du bist ganz schön dumm. Ich könnte dich töten wenn ich wollte, aber du gefällst mir. Wie auch immer.” Er wurde wieder ernster. “Ich sollte dich warnen. Es gibt Dämonen die sind nicht so gutmütig wie ich es bin. Wir leben in einer ständigen Konkurrenz und manche schrecken nicht mal zurück, ihre eigene Art zu töten. Jeder will besser und stärker sein als die anderen. Wenn du nicht mal mit einen Engel fertig wirst, dann könnte dein Leben nicht sehr lange andauern.” Slash kam au Chris zu und flüsterte ihm etwas ins Ohr. “Ich rate dir dringend stärker zu werden.” Als er dass gesagt hatte, teleportierte Slash sich weg. Chris ballte seine Hand fest zusammen. In seinen Augen spiegelte sich seine Wut auf Slash. “Na warte. Du wirst mich nicht mehr so demütigen!” Er verließ die Seitenstraße und machte sich auf dem Weg, um ein neues Opfer zu finden. Und er hatte Glück. Genau in diesem Moment spazierte ein ziemlich junger Engel an ihm vorbei. Er packte ihn am Arm und warf ihn in die Gasse. Der etwa 13 jährige Engel lag am Boden und man konnte ihm seine Empörung ansehen. “Hey was soll dass?!” Doch Chris war gerade nicht in der Stimmung sich von ihm anschnauzen zu lassen. Er ging auf ihn zu, packt ihn am Hals und drückte ihn gegen die Wand. Der Engel bekam es mit der Angst zu tun. Doch seine Panik stärkte nur die Mordlust von Chris. “Warte. Du bist doch ein Dämon. Hab Gnade mit mir ich bin erst seit gestern ein Engel.” Chris grinste nur. “Dass nennt man wohl Pech. Tut mir leid, aber wenn du Gnade willst,” Er sah den Engel direkt in die Augen. Sein Blick war eiskalt und bohrte sich durch ihn hindurch. Doch der Engel schien mit den Nerven am Ende. Er zappelte wie ein Fisch am Hacken und begann sogar zu weinen. Aber je mehr er Angst von Chris bekam, desto mehr Spaß bereitet es dem jungen Dämon ihn zu quälen. “Ich werde deinem Leben jetzt ein Ende bereiten.”

“Nein, bitte nicht.” Chris ballte seine ganze Wut, die er auf Slash hegte, zusammen. Ein kräftiger Energieball erschien. Chris holte aus und rammte ihn die volle Ladung in den Bauch. Der Engel schrie und Blut spritze Chris direkt ins Gesicht. Er war tot und Chris lies ihn zu Boden fallen. Er wischte sich das Blut aus dem Gesicht und sah sich sein totes Opfer noch mal genau an. Er drehte den Leichnam auf den Rücken, so dass er die Wunde sehen konnte. Der junge hatte ein Loch im Bauch. Um die Wunde herum war verbranntes Fleisch. Seine einst so weiße Kleidung, war schwarz. Unter ihm lag eine große Blutlache. Chris wollte sich den Engel noch genauer anschauen, doch auf einmal löste er sich in weißes Licht auf und verschwand.

Chris stand auf und vor ihm erschien Kraven. “Wie ist es gelaufen?” Kraven sah ihn an und bemerkte die Blutspritzer auf seiner Kleidung und den großen roten Fleck auf den Boden. “Wie ich sehe hast du einen Engel auf dem Gewissen. Nicht schlecht. Der Herrscher meinte er würde ein besonderes Auge auf dich werfen.” “Was weißt du über einen Dämon der Slash heißt?” Kraven sah verwundert aus. “Slash? Er ist ein ziemlich Hochrangiger Dämon. Woher kennst du ihn?” “Er ist mir hier begegnet, aber dass erzähl ich dir ein anderes Mal.” “Wie du willst. Komm gehen wir. Ich würde dich gerne ein bisschen intensiver trainieren.” Chris nickte und gemeinsam mit deinem Todesengel beamten sie sich fort.

Ein neues Leben

>Wo bin ich? Chris, bist du dass?<

Kate sah auf eine Gestallt, die mit ihrem Rücken Kate gegenüberstand. Sie konnte die langen, federbesetzten Flügel die aus seinem Rücken sprossen. “Wer bist du?”, fragte Kate. Sie blickte sich um. Kate war auf einer riesengroßen Wiese. Ein strahlend blauer Himmel, wohlriechende Blumen. Für einen Augenblick dachte sie, sie wäre im Himmel. Aber dieser Gedanke verflog. Der Himmel wäre so öde und leer ohne Chris, und Chris war nicht hier. Ein Winde blies Kate ihre Haare ins Gesicht und sie erschrak bei dem Anblick. Sie waren nicht mehr blond, sonder weiß mit einem leichten bläulichem Schimmer. “Was….wie..” und als sie sich an den Rücken fasste, spürte sie dieselben Flügel, wie sie die Gestalt vor ihr hatte. Verwirrung machte sich in ihr breit. Sie ließ sich zu Boden fallen und wusste nicht mehr, was sie glauben sollte. War sie tot? Hoffnungsvoll beobachtete den Engel, der sich inzwischen umgedreht hatte. “Sag mir bitte, was ist passiert?” Er kam immer näher auf sie zu. Langsam konnte sie sein Gesicht erkennen. “Nein, dass ist doch nicht möglich.” Kate war vollkommen baff. “Beruhige dich Kate. Ich werde deine Fragen beantworten, wenn die Zeit reif ist, und du bist noch nicht soweit.” “Danny?!” “Ja, ich bin es. Aber genug jetzt. Ich werde dir alles später erklären und du musst schnell zurück auf die Erde.” Danny schubste Kate nach hinten. Ihre Flügel breiteten sich aus um sie zu halte, doch es war zu spät. Sie fiel und konnte nichts dagegen machen.
 

“Schwester! Sie kommt zu sich!”

Kate öffnete langsam die Augen. Sie sah sich vorsichtig um. Überall waren Geräte und ärztliche Utensilien. >Anscheinend bin ich im Krankenhaus,< Sie konnte sich kaum bewegen, da sie an einem EKG angeschlossen war und einen Tubus im Hals hatte. Die Schmerzen waren unerträglich. Ihr ganzer Körper brannte, aber dass war ihr inzwischen egal. Das erste Gesicht, das sie gesehen hatte war nicht, wie erhofft, das von Chris gewesen, sondern das seines besten Freundes Brian. “Endlich bist du aufgewacht.” >Aufgewacht? War ich im Koma?<

“Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben. Ich bin so froh dass du wieder da bist.” Kate spürte die hand ihrer Mutter an ihrer Wange. Hinter Brian konnte sie auch ihre Freundin Alice sehen. “Kate mach dass ja nie wieder hörst du.” >Witzig wie immer. Jetzt bleibt nur noch Chris.< Sie sah sich wieder um und hofft ihren Freund sehen zu können, aber dieser Wunsch blieb ihr unerfüllt. Sie konnte mit dem Schlauch im Hals zwar nicht sprechen, aber ein paar Worte wird sie noch schreiben können. Kate machte mit ihrer rechten Hand eine Schreibbewegung und ihre Mutter reichte ihr sofort einen Stift und einen Block. Mit etwas Mühe schrieb sie “Chris?” und übergab den Block ihrer Mutter. “Ach Schatz, dass wird jetzt schwierig für dich.” Sie sah wie ihr eine einsame Träne runterkullerte. >Was zum Teufel ist hier bloß los?!<

“Kate hör zu. Keiner weiß wo Chris ist. Er ist verschwunden. Als ihr damals zusammen ins Kino wolltet, musste Chris noch was mit mir besprechen. Du bist schon mal vor und dann kam eben das Auto und hat dich angefahren. Chris ist sofort raus zu dir. Ich bin ihm hinterher, aber als ich die Tür aufmachte,” Brian stockte ein wenig und fuhr dann fort.

“war er weg. Bis heute hat ihn keiner gesehen.” >Bis heute? Wie viel Zeit ist denn vergangen?< Die Schwester und ein Arzt kamen ins Zimmer geeilt. “Schön sie wieder bei uns zu haben. Einen Moment wir entfernen den Tubus sofort.” Die Schwester kam auf sie zu und entfernte vorsichtig den Schlauch aus Kate. Am Anfang hustete sie heftig, nach ein paar Minuten konnte sie aber wieder normal reden. “War ich im Koma?”, fragte sie mit schwacher Stimme. Brian nickte, wassre dann gleich zur nächsten Frage brachte. “Wie lange?” Alice sah sie mit traurigen Augen an. “Wie lange?” wiederholte Kate. “Einen Monat. Dein Zustand hat sich immer mehr verschlechtert. Sie haben dich sogar schon einmal reanimieren müssen.” “Einen Monat?! Und Chris hat sich nicht blicken lassen?” Kate spürte wie ihre Augen mit Tränen erfüllt wurden und sich nach und nach eine Träne hinter der anderen ihren Weg bahnten.

“Ach Liebes, er ist einfach verschwunden. Keiner weiß wo er ist und ich bin mir sicher, dass er zurückkommen wird. Wein doch nicht.”, Kates Mutter streichelte sie sanft am Kopf. “Wie geht es ihnen?” Kate blickte zu ihrer Rechten und sah den Arzt, der für sie zuständig war. Er könnte ihr Vater sein. “Es geht mir gut.” “Schön zu hören. Ich werde sie noch einen Tag hier behalten. Morgen machen wir dann noch ein paar Untersuchungen und wenn es ihnen dann besser geht, können sie übermorgen das Krankenhaus verlassen.” “Danke Doktor.”

Und so schnell er gekommen war, so schnell war er wieder gegangen. “Ist doch toll Schatz, morgen noch und dann bist du endlich wieder zu Hause.” Irgendwie konnte sich Kate nicht so sehr freuen wie ihre Mutter. Ihre Gedanken war versunken. Versunken in den Erinnerungen an Chris. >Was ist wohl mit dir passiert? Du bist nicht der Typ der einfach abhaut. Ich werde dich suchen, und ich werde dich finden.< Kates Blick war leer. Ständig musste sie an Chris denken. Die Stunden vergangen schnell. Brian und Alice hatten sich schon längst verabschiedet. Nur ihre Mutter war noch da. Sie saß neben das Bett ihrer Tochter. Während sie geredet hatte, ist sie eingeschlafen. In diesem Moment schweiften ihre Gedanken ab und landeten bei Danny. “Ob das wohl ein Traum war?”

“Nein, war es nicht.” Kate erschrak. Hinter ihrer Mutter stand Danny. Er sah genau so aus, wie sie ihn schwach in Erinnerung hatte. Er hatte eine weiße Bluse. Seine Hose, seine Handschuhe und sein Jackett, dass er über seine Bluse trug, waren dunkelblau. An seiner rechten Hüftseite, befand sich ein Schwert und aus seinem Rücken sprossen zwei wunderschöne Flügel.

Kate sah angsterfüllt in seine grünen Augen. “Du brauchst keine Angst zu haben. Ich binden Freund und nicht dein Feind.” “Du bist doch tot.” “Ja und nein.” Danny blieb ganz ruhig und gelassen, während Kate schon fast zitterte. “Mein Kommen, liegt mit Chris zusammen.” Bei diesem Namen, riss sich Kate zusammen und versuchte langsam wieder zu sich zu kommen. “Was soll mit Chris sein?” Danny seufzte. “Die Sache ist wohl ein wenig kompliziert. Ob es sich wirklich so ereignet hat, ist uns nicht klar. Aber wobei wir uns ganz sicher sind ist, dass du unsere letzte Hoffnung bist.” “Ich?” Danny nickte, nahm einen Stuhl und setzte sich zu ihr. Er begann zu erzählen. Über Engel, Dämonen und noch über vieles mehr. Bis er fertig war verging eine Stunde. Kate fragte immer was dazwischen. “So, verstehst du, was ich dir eben gesagt habe?” “Ja, aber warum hast du es mir nicht gesagt, als ich im Himmel war?” “In deinem Fall ist ein bisschen schwieriger zu erklären. Wenn man kurz im Himmel ist und dann wieder zurück auf die Erde kommt, vergisst man langsam wieder alles.” “Und Chris ist ein Dämon.” Kate spürte wie ein paar Tränen ihre Wange runterkullerten. “Hey, hey. Nicht weinen. Vergiss nicht, du kannst ihn zurückholen. Er hat dich wahrscheinlich schon längst vergessen, aber wenn du an sein Herz appellierst, dann wird er sich wieder an dich erinnern.” “Ja, aber es wird schwierig sein ihn zu finden.”

“Dämonen sind meist komplett in schwarz gehüllt. Und du bist etwas, dass wir noch nie hatten. Ich bin mir nicht sicher, aber da du ein Halbengel bist, dürften dich die Dämonen nicht erkennen. Ich werde dir zeigen, wie du dein Schwert beschwören kannst, aber erst nachdem du entlassen wurdest. Ich werde jetzt gehen. Wir sehen uns in zwei Tagen.”

“Ich danke dir. Bis dann.” Danny verabschiedete sich und beamte sich weg. >Hach Chris,< Kate seufzte und legte sich zurück. Nach ein paar Minuten schlief sie ein und träumte von ihren Chris. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er böse war. Alle, nur nicht er. Doch Kate wusste was zu tun war. Ihr wurde ein neues Leben geschenkt und eine Gabe. Und das würde sie benutzen um ihn zurückzuholen.

Die Gabe eines Halbengels

Zwei Tage lang war Kate noch im Krankenhaus. Ihre Mutter war zwar immer bei ihr, doch Kate musste immer wieder an Danny denken und was er ihr erzählt hatte. Kate hatte keine Ahnung gehabt, in was sie reingeritten wurde. Doch dass war ihr egal, solange sie Chris da rausholen konnte. Am dritten Tage, wurde sie von ihrer Mutter abgeholt. Sie fuhr sie nach Hause, aber Kate wusste genau, dass sie da nicht lange verweilen würde. Sie hatte eine Aufgabe, und die würde sie auch erfüllen. “Ach Kate, ich bin so froh dich wieder bei mir zu haben.”

>Mutter, ich kann aber leider nicht lange bei dir bleiben. Aber ich werde nicht für immer gehen.< Kate lächelte nur. Sie wollte ihre Mutter nicht anlügen und es wäre unklug einfach zu verschwinden. Danny versprach noch einmal bei ihr vorbeizuschauen. Noch heute. Als sie angekommen waren, kam Kate alles fremd vor. Ihre Mutter parkte ein und betrat mit ihr das Haus. Kate hoffte, dass Chris in ihrem Zimmer auf sie mit offenen Armen warten würde, aber dem war nicht so. Das Zimmer, war zu ihrer Verwunderung aber nicht leer. Es stand dort jemand. “Du hier? Ich dachte du kommst erst nach ein paar Tagen.” “Du weißt doch, dass diese Sache nicht warten kann. Geht es dir schon besser?” Danny saß sich auf das Bett und Kate nahm neben ihn Platz. “Ja es geht schon wieder. Aber wie soll ich dass meiner Mutter erklären?” Danny schmunzelte. “Das musst du nicht.” Kate sah ihn fraglich an. “Bitte? Ich muss ihr doch was sagen, oder?” “Naja, dass überlass mal schön mir.” Aber Kate ließ nicht locker. “Es geht hier um meine Mutter und ich würde gerne wissen was du vor hast.” “Ich glaube dass wird dir allerdings nicht gefallen.” “Danny.” “Na gut na gut. Sagt dir der Begriff “Vergessensstaub” was?”

Kate schüttelte den Kopf. “Ok. Mit einem Beispiel lässt es sich leichter erklären. Nehmen wir mal an, ein Mensch erfährt von der Existenz eines Dämonen. Der Dämon würde ihn sofort töten. Wenn der Mensch von der Existenz eines Engels erfahren würde, dann würde das anders ablaufen. Wir haben dafür den Vergessensstaub. Wir bestäuben ihn damit und der Mensch vergisst, was er gesehen hat. Also, wir können selbst entscheiden was er vergisst.” Kate begann leise zu kichern. >Genau wie beim Sandmännchen.< “Was ist daran so witzig?” “Ähm, ach nichts. Und wie soll dass meiner Mutter helfen?” “Ich denke, dass kannst du dir denken.”

Er sah ihr ernst in die Augen. Dann kam auch Kate drauf. “Nein, du meinst doch nicht etwa..” “Oh doch das meine ich.”, unterbrach er Kate.

“Du willst, dass sie mich vergisst?!” “Ich sagte doch es wird dir nicht gefallen.” “Da hast du verdammt Recht!” “Bleib ruhig. Wir werden es rückgängig machen, sobald diese Sache gelaufen ist. Wir müssen Chris finden und dass hat eben Vorrang.” Kate wollte zu weinen beginnen. Der Gedanke dass ihre Mutter sie vergessen sollte brach ihr das Herz. Leider war sie sich im klaren, dass sie keine andere Wahl hatte. “Na gut. Du hast ja Recht.”, ihre Stimme war ruhig, aber ihre Gesichtszüge nicht. Kate war sehr traurig und ein paar Tränen bahnten sich ihren Weg. Danny legte seine Hand auf ihre Schulter und nahm sie behutsam in den Arm. Sie drückte sich an seine Brust und weinte leise, aber Gefühlvoll. “Mach dir keine Sorgen. Sie wird sich doch später wieder an dich erinnern. Aber es steht viel mehr auf dem Spiel als die Erinnerungen deiner Mutter. Du weißt, was passieren wird, wenn wir Chris nicht finden.” Kate kam langsam wieder zu sich. “Ja, ich weiß es.” Danny stellte sich vor Kate und wirkte nun mehr wie ein Lehrer als wie ein Engel. “Du bist etwas, dass wir noch nie erlebt haben. Einen Halbengel hat es noch nie zuvor gegeben.” Als er jedoch sah, dass Kate ihm zwar zuhörte, aber immer noch weinte, brach er ab. Er fuhr ihr mit dem Ärmel seiner Robe vorsichtig über ihr Gesicht, um die Tränen weg zu wischen. “Nicht mehr weinen. Ich kann es nicht ertragen die Tränen einer Frau zu sehen. Bitte, hör doch auf.”, seine Stimm klang wie die eines Vaters, der sich um seine Tochter kümmerte. So tröstend und wärme spendend sprach er mit ihr. Kate nickte nur. “Fahr fort.” >Ihre Gedanken sind stets bei ihrer Mutter. Ich sollte ihr vorübergehend helfen.<, dachte Danny. Er griff in seine Seitentasche und holte eine Handvoll Vergessensstaub heraus. Dann legte streute er diesen Staub auf Kates Kopf und murmelte: “Vergiss deine Mutter.” vor sich hin. Kate glühte für ein paar Sekunden hell auf, merkte davon aber nichts. Als der Vorgang vorüber war, sah sie ihn nur an und wartete dass er fortfuhr. “Ok. Was ich dir sagen will ist, dass du als Halbengel ganz besondere Gaben hast. Die Waffe eines Engels ist stets sein Schwert. Wir müssen es immer mit uns tragen, doch es ist für Menschen unsichtbar. Du hingegen, kannst es erscheinen lassen wann immer du willst.” “Und wie mach ich das?” “Gedankenprojektion. Denke einfach daran und es wird erscheinen. Versuch es.” Kate stand auf und streckte ihren Arm aus. >Schwert!< , dachte sich. Aus dem Nichts matrealisierte sich ihr Schwert in ihre Hand. Es war in einer Schwertscheide und sah genauso aus wie das von Danny. “Siehst du. Und

wenn du es wieder verschwinden lassen willst, machst du dass genauso.” Sie tat es, erfolgreich. “Habe ich sonst noch irgendwelche Fähigkeiten?” “Ja. Du kannst deine Gestalt verändern. Wen du deine Engelsgestalt annimmst hast du leicht bläuliches Haar und eben deine Flügel. Probier es aus. Es ist das gleiche Prinzip wie das, mit dem Schwert.” “Ok.” Kate dachte fest daran sich verwandeln zu wollen. Um ihr herum entstand ein leichter Wind und ihre Haare nahmen eine andere Farbe an. An ihrem Rücken konnte man einen Ansatz von Flügel sehen und es wurde immer deutlicher, dass ihre Flügel größer wurden, bis sie vollständig ausgewachsen waren. Ihre Kleidung veränderte sich auch. Sie war komplett in weiß gekleidet. Kate trug lange Stiefel und einen

Ganzkörperanzug, der aus Leder zu sein schien. Außerdem trug sie noch einen langen Ledermantel, der bis kurz vor dem Boden reichte. “Wahnsinn.”, staunte Kate. Ihre Jeans sowie ihre weiße Bluse, waren verschwunden. “Wenn du wieder Menschengestalt annimmst, wirst du auch wieder normal gekleidet sein.” “Dass will ich auch hoffen, die Sachen waren nicht billig.” Beide lachten. >Schön zu sehen, dass du deinen Humor wieder gefunden hast. Ich sehe schon, es war gut die Gedanken an deiner Mutter verschwinden zu lassen, aber keine Angst, nicht führ immer.< “Du weißt jetzt, was du wissen sollst. Ich hoffe du kannst Chris schnell wieder finden.” “Dass hoffe ich auch. Danke für alles Danny. Ich werde mich sofort auf den weg machen.” Sie küsste ihm zum Abschied auf die Wange. Danny wurde sofort rot und beamte sich noch schnell zu ihrer Mutter um ihr ihre Erinnerungen zu entreißen. Schließlich teleportierte er sich wieder zurück in den Himmel. >Keine Angst Chris, ich werde dich schon noch aus der Finsternis befreien.<

Ihre Flügel waren für die Menschen natürlich unsichtbar. Kate verließ ihr Zimmer und marschierte in die Innenstadt, auf der Suche nach Chris.

Die Suche hat begonnen

>Ach Chris, wo bist du bloß?<

Kate schlenderte durch die Innenstadt. Ihr langer Mantel flatterte im Rhythmus des Windes. Es waren nicht wenige Leute in der Innenstadt, aber von überfüllt könnte man auch nicht reden. Kate konnte, dadurch dass sie ein Halbengel war, Dämonen erkennen. Sie werden von einem dunklen Schimmer umhüllt. Kate hoffte mit Hilfe dieser Gabe, ihren Chris zu finden. Sie sah sich um und bemerkte, dass hier schon mehrere Dämonen waren. “Kaum zu glauben, dass sie die ganze Zeit unter uns lebten.”, sagte sie kleinlaut. Einer dieser dunklen Geschöpfe kann direkt auf sie zu. Danny hatte ihr mal erzählt, dass Dämonen Engel erkennen können, aber Engel sich nicht immer sicher sind, das auch manche Menschen böse waren und auch die von einem dunklen Schimmer umgeben waren. Doch Kate konnte es ganz genau erkennen wenn ein Dämon vor ihr stand. Für einen kurzen Moment hatte sie Angst, dass der Dämon sie umbringen wollte, aber er ging bloß an ihr vorbei. >Anscheinend können sie mich nicht erkennen, da ihr nur zur Hälfte ein Engel bin.< Sie seufzte. >Was für ein Glück.< Sie drehte sich um und sah wie der Dämon einen sehr jungen Engel am Arm packte und in die Seitenstraße zerrte. Kate lief ihnen nach und sah wie sich der Junge verzweifelt wehrte, vergeblich. Ein Feuerball streifte ihn an die Schulte. Die Wunde zierte seine gesamte rechte Schulter. “Hey, lass ihn in Ruhe!”

Der Dämon drehte sich um. Sein ganzer Körper war übersäht mit Tätowierungen. Die Muster sahen Stammeszeichen ähnlich. Er hatte weder einen Mantel, noch sonst irgendeinen Umhang an. Seine Kleidung war sehr Körperbetont. Eine schwarze Lederweste und eine gleichfarbige Hose und längere Handschuhe. An beiden Armen trug er noch Armschnallen. Seine dunklen Haare waren nach hinten gekämmt. “Du solltest dich hier nicht einmischen Mensch.” >Mensch? Er erkennt mich wirklich nicht.< Der Dämon nicht, aber der Junge. Er fiel auf die Knie. “Danke allmächtiges, heiliges Geschöpf, dass du mir zur Hilfe eilst.” Der Dämon sah ihn verwundert an. “Allmächtig, heilig? Seid ihr Engel jetzt komplett verrückt geworden.” Erst jetzt matrealisierte Kate ihre Flügel. Sie breitete sie aus und der Dämon wusste nicht, wie ihm geschah. “Was bist du?” “Dein Ende.” Der Dämon war bewaffnet mit einem Feuerball und Kate mit ihrem Schwert. Beide gingen aufeinander los. Er versuchte ihr den Ball in den Bauch zu rammen, aber dem konnte Kate gerade noch ausweichen und um Gegenschlag ansetzen. Sie schnitt ihm ein Stück Fleisch aus dem Arm. Er schrie, fiel trotz allem aber nicht zusammen sondern kämpfte weiter. “Dass wirst du bereuen.”, zischte er wutentbrannt. Sie kämpften bitter weiter. Die Angriffe waren so schnell, dass der junge Engel nicht wusste wer im Vorteil war und wer nicht. Kate bekam einen Schlag ab, aber ohne Feuerball. Sie rammte ihm das Schwert in die Rippen. Die Wunde war schmerzhaft, aber nicht tödlich. Bevor Kate noch weiter angreifen konnte, beamte sich der Dämon weg. >Für meinen ersten Kampf war dass ja gar nicht mal so schlecht.< Kate war sichtbar froh, dass sie ihn in die Flucht schlagen konnte. Der junge Engel kam auf sie zu. Er hatte zwar ein paar Wunden abgekriegt, aber sie waren nicht weiter schlimm. “Ich danke euch.” Kate sah den jungen Knaben verwundert an. “Warum diese Höfflichkeit?” “ Ihr seid doch unser Erlöser. Erzengel Daniel hat euch geschickt, und er ist einer der Höchsten Engel überhaupt. Ich kenne euer Schicksal nicht, aber eure Aufgabe. Ihr müsst euch beeilen, sonst wird sich Chris der anderen Seite zuwenden.”

“Ich weiß, was ich zu tun habe. Und ich weiß auch, dass ich mich beeilen muss….” Kate betrachtete die Wunde des Jungen. Er zuckte nur, meinte aber, dass das nicht schlimm sei. “Ich will euch nicht länger aufhalten ihr müsst sofort los.” “Du hast Recht, ich werde mich auf dem Weg machen.”

Kate klopfte ihm leicht auf die Schulter und verließ die Seitenstraße.

>Keine Angst Chris, ich werde dich finden, und retten.<

Unruhe im Himmelreich

An einem ganz anderen Ort, weder Erde noch Unterwelt, herrschte große Unruhe. Der ältesten Rat, die mächtigsten und weisesten Engel, entschieden im Tempel, was als nächstes passieren sollte. Der Tempel war riesig, große Steinsäulen hielten das Fundament fest. Er erinnerte leicht an einem Griechischen Bau. Der Tempel war weiß und stand auf einem leichten Hügel. Von hier aus konnte man das gesamte Himmelreich überblicken. Oasen und Häuser waren zu sehen. Man konnte hier alle seine Wünsche erfüllen. Doch der Schein trog. Die Ältesten waren sehr aufgebracht über die schreckliche Situation.

“Was um Gottes Namen sollen wir jetzt unternehmen?” Der bärtige Engel sah in die Runde. Es befanden sich 20 Älteste in der heiligen Halle. Junge, wie alte. Sie alle trugen weiße Kutten mit Kapuzen. Doch der wahrlich stärkste von den Ältesten, war Braham. Er hielt im Moment inne. Braham war etwas dicker als die anderen. Seine Haare waren kurz und grau, außerdem hatte er noch einen kurzen Bart und war dunkelhäutig. Während sich alle sorgten, blieb er ruhig und dachte nach. “Braham bitte. Wir brauchen deinen Rat.” “Genau, was sollen wir tun.” Er öffnete die Augen und sah direkt in die Gesichter seiner verwirrten Freunde. “Bitte Herrschaften, es bringt uns jetzt gar nichts, wenn wir uns alle so aufregen.” Er atmete tief durch und fuhr fort. “Die Situation ist wahrlich nicht erfreulich. Ich hätte nicht gedacht, dass Matt in der Lage wäre so etwas zu tun. Daniel hat sich darum gekümmert und Katelin auf Chris angesetzt. Wir können nur hoffen, dass sie ihn so schnell wie möglich findet.” “Ja, aber was sollen wir tun, wenn sie ihn zu spät findet. Ich habe gehört, dass die Bruderschaft ihn schon kontaktiert hat. Es ist gerade mal einen Monat her, seit er ein Dämon geworden ist und er ist schon zu so einem mächtigen Dämonen geworden, dass die mächtigste Gruppe der Unterwelt ihn aufnehmen will.” Ein anderer Älteste, war noch besorgter.

“Er hat sich Matt zum Vorbild gemacht. Jedes Mal wenn er sich auf eine größere Mission begibt, ist Chris der Erste, der ihm folgt.” Braham, erhielt wieder das Wort. “Brüder, das sind doch alles nur Gerüchte. Wir können uns nicht auf wirres Geschwätz verlassen.” “Was sollen wir denn sonst tun. Weitere Informationen haben wir nicht bekommen.” “Ich weiß. Aber ich weiß auch was wir noch tun könnten.” “Rede weiter Braham.”

“Die Hüter sind unsere Lösung.” “Bist du dir sicher. Sie haben uns zwar oft geholfen, aber ich bin mir nicht im klaren, ob es so gut wäre sie in diesem Konflikt hineinzuziehen.” “Sie sind unsere einzige Hoffnung. Wir sollten nicht alle rufen.” “Und wen sollen wir deiner Meinung nach damit beauftragen?” “Jason und Samantha.” “Wie du willst, Braham.”

Einer der Ältesten stand auf und richtete seinen langen Holzstab in die Mitte eines Zauberkreises. Er klopfte mit ihm zweimal in den Mittelpunkt und begab sich dann weg. Der Zauberkreis begann zu leuchten und zu rotieren. Als der Kreis aufhörte sich zu drehen, standen ein Junge und ein Mädchen in seiner Mitte. Beide Knieten nieder. “Was können wir für euch tun?” “Erhebt euch wieder.”, sagte Braham.

Es waren Jason und Samantha, die nun näher traten. Jason trug eine schwarze Hose, Schuhe und Oberteil, doch über seinem dunklen Oberteil, trug er eine weiße Bluse. Er hatte blondes, kurzes Haar und leicht grüne Augen. Seine Schwester, Sam, trug ein weißes langes Kleid. Sie hatte braunes, langes Haar und die selbe Augenfarbe, wie ihr Bruder.

“Ich bin mir nicht sicher, ob ihr schon von der momentanen Situation gehört habt.” “Ihr meint die, die sich um Chris dreht?”, fragte Jason.

“Genau. Nun, ihr kennt doch die Prophezeiung, nicht war?” “Aber natürlich, jeder Hüter muss sie kennen. Mein Bruder und ich wurden sehr früh darüber aufgeklärt.” “Gut, diese Prophezeiung droht zu scheitern. Sollte Chris sich endgültig für Matt entscheiden, wird unsere Welt in Chaos versinken.” Jason sah bedrückt auf den Boden. “Das wissen wir, leider.” Seine Schwester blickte Braham direkt in die Augen. “Bitte sagt uns Braham, was müssen wir tun um die Prophezeiung zu schützen?” “Daniel hat schon Kate auf Chris angesetzt. Wir möchten, dass ihr Chris findet und wenn euch das gelingt, bringt ihn hierher, dann können wir ihn mit Kate konfrontieren.” Die Geschwister nickten. Braham wollte ihnen aber noch klarmachen, dass diese Mission gefährlicher ist als jede, die sie bestritten haben. “Ich will, dass ihr euch aber auch im Klaren seid, dass ihr euch hierbei keine Fehler erlauben könnt. Wollt ihr es wirklich auf euch nehmen?” Ein kleiner, gegenseitiger Blickkontakt genügte um alle Ungewissheit zu verbannen. Beide waren sich einer Meinung. “Ja Braham. Sam und ich nehmen den Auftrag an.”

“Ich danke euch. Solltet ihr Hilfe brauchen, könnt ihr jederzeit zu uns kommen.” Die Hüter teleportierte sich auf die Erde. “Ich hoffe, dass ihnen nichts passieren wird. Bist du wirklich der Ansicht, sie könnten Erfolg haben?” “Ja, dass bin ich. Wenn Slash noch hier wäre, könnte er uns helfen.” Alle hielten kurz inne und sahen sich gegenseitig an. Aus dem vielen Gerede und Unruhe, wurde Stille und leichte Verzweiflung.

>Wenn sie es nicht schaffen sollten, kann nur noch Gott allein uns helfen.<

Die Dämonenjägerin

Es war dunkel, denn die Nacht war bereits hereingebrochen. Die Straßen waren leer und einsam. Niemand war weit und breit zu sehen. Nur eine einzige Person. Eine Frau. Sie war 18, oder höchstens 20 Jahre alt, groß und schlank. Sie hatte kurze rot-braune Haare und dunkle Augen.

Sie trug einen gelben, kurzen Faltenrock kombiniert mit einer weißen, ärmellosen Bluse. Über der Bluse und um der Hüfte, befand sich ein brauner Stoff umgebunden. Passend zum Rock, trug sie auch noch eine gelbe Weste. Ihr Arme waren in langen, braunen Handschuhe die mit Armreife verziert wurden. Am Ende der Handschuhe, fanden sich weiße Federn wieder. Zu Schluss trug sie noch einen langen, blauen Schal um den Hals. Doch sie irrte nicht ohne Grund durch die Nacht. Ihre Suche hatte ein ganz bestimmtes Ziel. Bewaffnet mit zwei antik aussehenden Pistolen, machte sie sich auf die Suche. Sie kannte sich gut aus mit den Mächten des Bösen. Sie wusste, dass sie ihre Opfer meist in Sackgassen oder ähnliches töteten, und genau dort lauerte sie. “Na kommt schon. Irgendwas werdet ihr doch heute noch treiben.” Und ich hoffe dass du auch kommst. Sie setzte sich in eine Ecke und wartete. Es schien, als hätte sie dass des Öfteren gemacht. Doch nach etwa einer halben Stunde, ohne dass irgendwas passiert war, stand sie auf. “Na wenn es anders nicht geht.”, seufzte sie. Sie nahm einer ihrer Waffen und tat so, als würde sie das Magazin rausnehmen wollen, aber es passierte was ganz anderes. Eine lange scharfe Klinge schnellte heraus. Es waren zwei zusammengesetzte Waffen, in einer. Mit der Spitze des Messers stach sie sich in den linken Unterarm. Langsam floss das Blut herunter. “5, 4, 3, 2, 1..” Aus dem Nichts beamte sich ein Engel zu ihrer Hilfe. “Was ist Mensch, war dass ein Dämon?” Gelangweilt sagte sie. “Bleib da stehen.” Der Engel sah sie verwundert an und wollte auf sie zukommen. Mit der Pistole in der Hand zielte sie auf ihn und sagte nochmals. “Hörst du schlecht? Blei da stehen hab ich gesagt.” Der Engel wollte gerade etwas sagen, aber bevor er dass tun konnte, griff ihn ein Dämon an. Gerade noch konnte er dem Angriff ausweichen. “Schnell Mensch verschwinde!”

“Wie ich diese Engel doch hasse.”, sagte sie zu sich selbst und ging auf die zwei Wesen zu. “Hörst du nicht?!” Sie ignorierte die Warnungen und griff nach dem Dämonen. Sie packte ihn am Hals und drückte ihn gegen die Wand. “So, du kannst dich wieder nach oben verziehen.” “Was?”

Sie seufzte und sagte. “Hör mal du gehst mir echt auf die Nerven. Entweder du gehst von alleine oder ich werde deinen himmlische Arsch mit Gewalt nach oben befördern!” Ohne ein weiteres Wort zu sagen teleportierte er sich weg. Sie wandte sich wieder dem Dämonen zu. “Sag mal anscheinend kannst du die Himmelswesen nicht besonders gut leiden. Wieso willst du dich nicht uns anschließen?” Lachend erwiderte sie. “Du hast wohl noch nicht von mir gehört. Ich bin zwar den Engeln nicht gut gesonnen, aber euch Dämonen jage ich schon seit Jahren.”

Schock war in den Augen des Unterweltlers zu sehen. “Was, bist du etwa..” stotterte er. “Ja, die bin ich. Alison, die Dämonenjägerin.”

“Ich schwöre….ich habe sie nicht gesehen oder so….Evelyn hat einen ganz anderen Rang als ich.” “Mir ist schon aufgefallen, dass du einen sehr niedrigen Rang hast.” Sie überlegte kurz. “Aber du kennst meine Aufgabe ja.” Sie drückte mit der linken Hand auf die Pistole und die Klinge schnellte hervor. “NEIN!! NICHT BITTE!!” schrie der Dämon panisch. Aber ihm war nicht mehr zu Helfen. Sie stach ihm die Klinge seitlich in den Hals. Das Blut spritze heraus und er ging in Flammen auf. Es dauerte nur 2 bis 3 Sekunden und er verschwand. Alison säuberte die Klinge ihrer Waffe und befestigte beide Pistolen wieder an ihrem Halter, der sich an ihrer Hüfte befand. “Verdammt!”, fluchte sie. Alison lehnte sie gegen die Wand und sah gen Himmel. “Ich werde dich schon finden Schwester. Das Verspreche ich dir.”

Treffen mit dem Orakel

>Wie lange mag das wohl her sein? Ein Monat, oder zwei? War ich als Mensch anders als Dämon?<

Sich selbst fragend lag Chris auf seinem Bett. Er hatte alles vergessen, was mit seinem Leben als Mensch zusammenhing. Der erfolgreiche Dämon grübelte, wie er wohl als Sterblicher so war. Doch er wusste, dass er auf diese Fragen wohl keine Antworten kriegen würde. “Chris, ich habe gute Neuigkeiten für dich. Matthew ist wieder einmal auf dem Weg ins Himmelreich. Eine fantastische Chance deine Loyalität zu beweisen.” Als Kraven auf Chris zuging, bemerkte er sofort, dass ihm etwas bedrückte. Chris war dermaßen in seine Gedanken versunken dass er gar nicht bemerkte, dass sein Todesengel vor ihm stand. Immer und immer wieder zermürbten ihn dieselben Fragen. “Chris?” Langsam machte sich Kraven sorgen um ihn. Sein Blick war leer auf die Wand gerichtet. Kraven dachte nach, jedoch fand er keine Antwort. >Was mag dich so beschäftigen?< Er saß sich neben Chris auf dem Bett und schüttelte ihn leicht. “Komm schon wir haben keine Zeit für diese sinnlosen Beschäftigungen. Du hast zu tun.” Endlich kam er zu sich. “Was? Wie?” “Leicht verwirrt? Über was hast du denn nachgedacht?” Chris schwieg und sah von ihm ab. Er wusste, dass Kraven es nicht leiden konnte, wenn er über was anderes nachdenkt als die Art und Weise jemanden zu töten. Und besonders wütend wird er, wenn es wieder um das Thema Mensch geht, denn es ist nicht das erste Mal, dass Chris es anspricht. Aus Angst etwas falsches zu sagen, meinte er nur. “Ach nichts, war nur etwas belangloses.” Kraven sah ihn skeptisch an, doch der junge Dämon stand auf und tat als wäre nichts gewesen. “Was meintest du gleich wieder mit Matthew?”, fragte er. Kraven freute sich diese Frage zu hören und erzählte euphorisch von den Plänen seines Herrn. Chris hörte ihm aufmerksam zu und freute sich über diese Neuigkeiten, zwar nicht so sehr wie sein Todesengel, aber er freute sich. “Wir sollten ihm sagen dass du teilnehmen willst.” Chris sah ihn an. “Jetzt?” Seine Stimme klang so fragend, als hätte er gerade etwas viel wichtigeres zu tun. Kraven ging auf ihn zu. “Wieso denn nicht jetzt? Gibt es andere Sachen die du zu tun hast?” >Nein natürlich nicht, ich will nur herausfinden wie ich als Mensch war, ist völlig unwichtig.< “Ähm, nein.” Kraven sah ihm direkt in die Augen. “Ist auch wirklich alles in Ordnung mit dir?” Er erhob sich und beide standen sich direkt gegenüber. Ernst blickte er zurück in die gelblich schimmernden Augen seines Freundes. “Ja.”

Das war das erste Mal, dass er ihn anlog. Er wollte aber bloß nicht, dass dies zur Gewohnheit wird. Nach dem Treffen mit Matt, wird er jemand anderes suchen. Jemanden, der ihm alle Fragen beantworten können wird. Das ist jedenfalls seine Hoffnung.

Als sie im Schloss angekommen waren, hatte Matthew sie schon erwartet.

“Ich dachte mir schon dass du kommst um ihn anzumelden. Ich muss schon sagen, dass ich sehr beeindruckt von dir bin Chris. Ich habe noch nie einen Dämon gehabt, der von Anfang an so viel daran setzt aufzusteigen.” Chris war sehr erfreut und auch stolz auf sich selbst gewesen, dass sein Herrscher ihn so sehr lobte. Doch nur ein kurzer Blick genügte Matthew um zu sehen, dass der Dämon der vor ihm stand, noch kein richtiger war. Seine Miene die vor kurzem noch so fröhlich war, änderte sich im Bruchteil einer Sekunde. Er erhob sich von seinem Thron und ging auf Chris zu, der schon bemerkt hatte dass es jetzt ein wenig ungemütlich für ihn werden würde. “Du kannst noch immer nicht loslassen, nicht wahr?” Er wurde nervös. >Schach Matt.< Kraven sah seinen Schützling besorgt an. “Das ist es also?” Matt war leicht erstaunt dass es Kraven noch nicht aufgefallen war. Doch das war nur Nebensache. Viel mehr bereitete ihm Chris Sorgen. “Wieso ist das so schlimm?”, Chris war zwar schon in allem eingeweiht, aber das war ihm noch unklar.

Der Herrscher der Unterwelt drehte sich um und nahm wieder auf seinem Thron platz. Dann fuhr er sich durch die Haare und begann zu erklären.

“Ein Dämon vergisst zwar sein Menschliches Leben mit der Zeit. Doch ist es bei manchen so, dass sie darüber wieder nachdenken und in der Vergangenheit wühlen. Sie wollen sich wieder erinnern und das ist verboten. Erinnert sich ein Dämon wieder wird er teils wieder ein Mensch und entwickelt Gefühle. Du hast jetzt keine Probleme mit dem was du machst aber wenn du dich wieder erinnerst gerätst du in Furcht. Hast Angst dass solltest du im Kampf umkommen in eine Hölle gefangen gehalten wirst und den ganzen Mist, was Menschen so beschäftigt. Erst wenn u wirklich loslassen kannst und mir die Treue schwörst mit einem Bluteid, wirst du ein echter Dämon. Und dann gibt es kein Zurück mehr.”

Chris sah bedrückt aus. >Kein Zurück mehr? Heißt das, dass es jetzt noch eines gibt? Wie dem auch sei, ich will ein Dämon bleiben, aber ich muss mir auch ganz sicher sein, dass das hier mein Platz ist.<

“Ich danke euch und ich habe verstanden.” Matt grinste leicht. “Ist schon gut und ich werde auf dich warten wenn wir uns auf die Schlacht vorbereiten.” Chris und sein Todesengel verneigten sich kurz und gingen ihres Weges.

Während Kraven trainierte, machte sich Chris auf die Suche nach einer Frau. Es war aber nicht irgendeine, sondern das Orakel. Sie war, bis auf Matt, die berühmteste Person der gesamten Unterwelt. Viele Dämonen suchten ihren Rat in ihrer der Zukunft. Ob das Orakel aber auch ihm helfen könnte, wusste er nicht. Denn er suchte Rat in seiner Vergangenheit. >Bevor ich auf ewig ein Dämon bleibe muss ich wissen wie ich als Mensch war.<

Er begab sich in das Herz der Unterwelt. Überall wo er auch hinsah waren dunkle Gestalten. Bis zum Orakel war es nicht mehr weit. Doch wo er sich jetzt befand, will er nie wieder sein. Dieser Ort führte dazu, dass es ihm eiskalt den Rücken runter lief.

Er ging durch ein Tor und sah etwas, dass er nicht begriff. Vor ihm war gewiss das Orakel. Sie war nicht älter als 25. Ihr Kleid, sowie ihre langen Haare, waren pechschwarz. In der linken Hand hielt sie einen langen, silbrigen Stab. Die beiden waren umgeben von leere. Es kam ihm so vor als wäre er im Universum. Überall wo er hinsah, war nichts. Hin und wieder flogen violett schimmernde Lichter an ihm vorbei. Er, sowie die Frau, standen auf einer großen, runden Scheibe. >Ich will mir gar nicht vorstellen was passiert, wenn ich hier runterfalle.<

Chris bewegte sich langsam auf das Orakel zu. “Wo sind wir hier?”

Sie schien so, als hätte sie die Frage nicht gehört. Doch schließlich blickte sie Chris an. “Überall und Nirgendwo. Aber glaube mir, so genau willst du das gar nicht wissen.”

>Diese Frau, wirkt verdammt.<

Sie rührte sich nicht vom Fleck und sah ihn wieder mit diese leeren Augen an. Sie waren so teilnahmslos, so hoffnungslos.

“Nun, wie lautet deine Frage?”

Chris fühlte so sehr mit ihr und wusste schließlich nicht warum. >Diese Augen, dieser Blick. Er erinnert mich an mich selbst. Nur wieso?<

“Ich weiß nicht, ob du mir helfen kannst. Ich will etwas ganz spezielles wissen. Und zwar alles, was mit meinem menschlichem Leben zu tun hat.” Sie bewegte ihren Stab und der Rand der Scheibe, auf der sie standen, begann aufzuleuchten. “Das sollte kein Problem sein, obwohl mich noch nie jemand über seine Vergangenheit gefragt hat.”

In der Mitte des Kreises bildete sich ein neuer, auf dem man Chris erkennen konnte, als er noch ein Mensch war. Seine gesamte Lebensgeschichte spielte sich nun vor ihm ab. Doch erinnern konnte er sich an nichts. Nichts kam ihm bekannt vor, bis auf die Schmerzen die er immer wieder empfand. Auf einmal kam Kate ins Bild. >Wer ist das?<

Vor seinen Augen sah er, wie sein menschliches ich, sich in sie verliebte.

Ihr erstes Date, ihr erster Kuss. Chris spürte, wie eine einsame Träne sein Auge verließ. “Habe ich sie geliebt?” Das Orakel sah ihn an. “Mehr als dein Leben.”

Er kniete sich auf den Boden. Vor ihm spielte sich ab, wie er seine Eltern und seine Freundin verlor. Und kurz darauf, sein Selbstmord.

“So bin ich also gestorben.”

“Ist das genug, oder wünscht du noch was anderes?”

Chris erhob sich wieder. Er verneigte sich kurz. “Nein, ich danke dir.”

Der junge Dämon drehte sich um und verließ diesen Ort.

Das Orakel begann ein wenig zu kichern. “Ein Dämon mit Gefühlen. Er ist Mathew so ähnlich und zugleich könnte man sagen, er sei sein Gegenstück.”

Das Zusammenkommen

“Und, wo sollen wir jetzt suchen Jason?”

Jason setzte saß sich auf eine Parkbank und genoss erstmal die Ruhe, die in der Nacht herrscht. “Ich weiß es nicht. Wir haben schon jeden Winkel in der Stadt abgesucht und sind weder auf Kate, noch auf Chris gestoßen.”, antwortete er während er seine Augen schloss. Sam nahm genau neben ihren großen Bruder platz. “Sicher dass er sich noch in San Francisco befindet?” Als sie diese Frage stellte, wachte Jason sofort aus seinen Tagträumen auf. “Das hier ist seine Heimat, wo sollte er sonst sein?” Sam war sich bewusst, dass sich Chris noch hier befand, doch beide wussten nicht mehr weiter. “Vielleicht sollten wir mal in die Dämonenstadt reinschauen.” Als ihr Bruder das hörte, stand er auf.

“Bist du wahnsinnig?! Wenn wir dass machen sind wir eher tot als du blinzeln kannst.” “Aber dass ist der einzige Ort wo er noch sein könnte.”

Jason schüttelte den Kopf. “Nein. Er könnte noch überall sein, wir müssen nur noch stärker suchen. Aber in die Unterwelt zu gehen ist eine ganz schlechte Idee.” >Obwohl dass zugegeben noch der einziger Ort ist, wo er sich am wahrscheinlichsten befinden könnte.<

Jason seufzte und saß sich wieder neben seiner kleinen Schwester. Als er sah, dass Sam ihn wieder was fragen wollte antwortete er schneller als sie schon mal auf ihre Frage. “Nein, ich weiß nicht was wir jetzt machen sollen. Aber wir brauchen auch mal eine Pause also genieße die Ruhe.”

Er machte es sich auf der Bank gemütlich und seine Schwester tat es ihm nach kurzer Zeit nach.
 

“Verdammt!!! Was soll ich denn jetzt machen?!”, fluchte Kate während sie gegen eine Mauer eines alten Hauses schlug. “Wo bist du nur?”

Sie spürte dass ein paar Tränen versuchten an die Oberfläche zu kommen, doch sie unterdrückte diese einfach. Kate fasste sich wieder und sah sich um. Nur hin und wieder spazierte ein Mensch an ihr vorbei. >Nachts ist es hier viel gemütlicher. Die meisten schlafen schon, eigentlich perfekt um überall zu suchen, aber mir fällt kein Ort ein an dem ich noch nicht war.< Als sie noch ein paar Meter weiterging, bemerkte sie einen kleinen Park der gleich neben ihr war. “Hier war ich noch nie, aber ich glaube kaum dass sich ein Dämon in einen Park befindet.”

>Egal, ich kann jetzt jedenfalls etwas Erholung gebrauchen.<

Die großen Bäume und der Duft von Gras kamen ihr immer näher.

Sie betrat den breiten Gehweg durch die angenehme Umgebung.

Alleine jedoch glücklich marschierte sie langsam durch den Park.

Überall waren Gras und Bäume. Manchmal waren auch Blumen zu sehen. >Wenn doch alles hier so friedlich wäre.<

Vor ihr waren zwei Menschen auf einer Parkbank zu sehen, die sich aneinander gekuschelt haben. >Vielleicht ja ein Liebespaar.<

Sie musste ein wenig kichern und schlich leise an ihnen vorbei um sie nicht aufzuwecken. Kate war schon an ihnen vorbei doch sie drehte sich noch einmal um. In diesem Moment sprang ihr etwas ins Auge, was sie vorhin nicht zu sehen bekam. “Ein Himmelsschwert.” >Ist der Junge ein Engel? Jedenfalls ziemlich leichtsinnig von ihm hier einfach bewaffnet zu schlafen.<

Sie ging langsam auf ihn zu und sah sich das Schwert des Jungen genau an. “Ohne Zweifel es ist ein Himmelsschwert.” Sie lag das Schwer wieder neben seinen Besitzer und untersuchte die beiden vor ihr schlafenden. Beide hatten weder Flügel, noch die typischen Engelsgewänder. >Sie sind Gewiss keine Engel, aber was dann?<
 

Jason öffnete langsam seine Augen, als er eine Frau sah die ihn anstarrte.

Rasch erhob er sich und stand ihr nun gegenüber. “Kate! Wir haben dich endlich gefunden!” Durch sein Geschrei weckte er Samantha auf, die dann auch aufstand und sich neben ihren Bruder stellte. “Eher hat sie uns gefunden.” Er sah Sam an und lachte ein wenig. “Ja dann eben so rum, ich bin nur überglücklich das wir uns gefunden haben.”

Kate sah sie beiden sprachlos an. “Wer oder was seid ihr und woher kennt ihr meinen Namen?”

Die Geschwister schienen recht überrascht, dass sie nichts von ihnen wusste. Bevor Kate drohte ihnen nicht zu vertrauen, meldete sich Jason zu Wort. “Ich bin Jason und das ist meine Schwester Sam. Wir sind Hüter, du hast also nichts zu befürchten. Der Ältesten Rat hat uns beauftragt dich sowie Chris zu finden und zu ihnen zu bringen.”

Kate sah sehr verwirrt aus, schien ihnen aber zu glauben.

“Ich habe schon mal von euch gehört, Danny hat mir erzählt dass ich bald die Hilfe von Hütern bekommen werde.” Sie dachte kurz nach, kam aber dann zum Punkt. “Habt ihr Chris gefunden? Wisst ihr wo er ist?”

Wenn es um dieses Thema ging, war sie sehr besorgt. Kate hatte große Angst ihre Liebe zu verlieren. Wer weiß, wie er sich schon verändert hatte seit all den Tagen. Samantha ging auf Kate langsam zu und nahm sie in den Arm. “Es tut mir leid. Wir haben überall gesucht, aber nirgends war er zu finden.” Ihre Stimme klang tröstlich für Kate. Sie löste sich aus der Umarmung und sah ihr in die Augen. Sam konnte ihre Verzweiflung genau erkennen. “Wir werden ihn schon finden.” Kate schüttelte kurz ihren Kopf und kam wieder zu sich. “Ich habe überall nachgesehen, aber keine Spur von ihm. Wie sieht es bei euch aus?”

Jason kam auf sie zu und legte seine Arme auf ihrer Schulter. “Bei uns sieht es genauso aus. Der einzige Ort in dem er sich aufhalten kann ist die Dämonen Stadt, oder eben auch Unterwelt genannt.”

Jason versuchte ihr mit dem tiefen Klang seiner Stimme klar zu machen, dass es unmöglich ist da wieder lebend herauszukommen. Doch Kate rührte es gar kein bisschen. Ihr Gesichtsausdruck erfüllte sich mit Freude als sie das hörte. “Na worauf warten wir dann noch? Wir verkleiden uns als Dämonen und fragen alle möglichen Dämonen. Das ist doch unsere Chance!” Doch ihre Euphorie verschwand als sie die hoffnungslosen Gesichter ihrer neu erworbenen Freunde sah. “Es ist viel zu Gefährlich. Wenn wir auffliegen ist das unser Ende ist dir das Klar?”, Jason wurde zunehmender ernster, genauso wie Kate. “Nichts ist in unserer Situation gefährlicher als gar nichts zu tun. Sollte sich Chris nun vollständig auf die andere Seite begeben, würde das das Gleichgewicht der Kräfte vollkommen aus dem Ruder bringen, ist dir das Klar? Die Welt würde ins Chaos versinken.”

Ihre Worte versetzten Jason ins Nachdenken. Mit einem unsicheren Ton in der Stimme fuhr er fort. “Nun gut, wie ihr wollt. Aber wie wollen wir fortgehen? Einfach reinmarschieren und los wäre doch sicherlicht nicht der richtige weg, oder?” Er sah Kate mit einem ihm ungewöhnlichen Blick an. Unsicher und fragend. Normalerweise sagt immer er was zu tun ist doch diesmal hat sich der Spieß umgedreht. Sam hingegen hatte kein Problem sich mal von jemand anderen führen zu lassen. Der Halbengel atmete tief durch und fing gleich an ein paar Vorschläge zu machen.

“Wir sollten uns angemessener ankleiden. Dämonen sind stark auf schwarz aus, also wäre es wohl unklug in hellen Klamotten zu erschienen. Und dann gehen wir rein und fragen uns einfach um. Der Ältesten Rat meinte das Chris schon von der Bruderschaft kontaktiert wurde. Also wird er ziemlich “berühmt” sein wenn man das so sagen kann. Das macht es leichter herauszufinden wo genau er sich befindet.”

Mit einem prüfenden Gesichtsausdruck sah sie ihre Freunde an.

“Irgendwelche Einwende?” Sam schüttelte nur den Kopf.

“Ich selbst hätte es nicht besser Formulieren können.”

“Nur, wie wollen wir dorthin gelangen? Ich meine beherrscht einer von euch das Beamen?”

Als Sam das an den Tag brachte, wurde jedem klar, dass sie ein Problem hatten. Niemand von ihnen konnte beamen, nur Dämonen und hochrangige Engel besitzen diese Gabe. Doch als die Lage aussichtslos schien, hatte Kate einen Einfall.

“Ein Kräftebündnis.”

Die Geschwister sahen sie verwirrt an. Anscheinend konnten sie sich unter diesem Begriff nicht allzu viel vorstellen. “Ein Kräftebündnis?”, fragten beide. Nun schien auch Kate verwirrt zu sein. “Ja, wisst ihr nicht was das ist?”, als beide nur den Kopf schüttelten fuhr sie fort.

“Danny hat mir davon erzählt. Wie sind drei Leute, das ist schon mal gut.

Wir werden unsere Kräfte mobilisieren und nur noch an die Unterwelt denken. Es funktioniert wie das Beamen einer einzelnen Person, nur das wir eben zu dritt sind.” Nachdem sie das hörten, konnten sie wieder etwas gelassener sein. >Ein Problem weniger<, dachte sich Jason.

“Wollen wir jetzt gleich los?”, wollte Sam wissen.

Ihr Bruder machte nicht den Anschein als wollte er darüber entscheiden also sah auch er fragend zu Kate.

“Natürlich, je eher wir ihn finden desto besser.”, sie tritt ein bisschen näher an die Hüter und nahm sie bei der Hand.

“Ihr müsst auch an den Händen nehmen und euch fest konzentrieren.

Denkt einfach an nichts, nur an die Unterwelt.”

Sie nickten und taten was sie wollte. Als sie sich alle an den Händen hielten und einen kleine Kreis bildeten, schlossen sie ihre Augen und begannen sich zu konzentrieren. Niemand von ihnen hat sich je gebeamt, von dem her hatten sie ein wenig Angst. Aber das war nur ein kleiner Lohn, den sie zahlen mussten. Das erste Mal waren ihre Gedanken frei von jeglichen Sorgen, nur noch der einzige Begriff war darin zu finden:

Unterwelt.

Stille herrschte für diese Minuten. Je länger sie in dieser Situation waren, desto leichter fühlten sie sich. Genau genommen war dies ein Prozess weniger Minuten, doch jenes Gefühl blieb für Stunden. Leicht und geborgen, wer hätte gedacht das ein Kräftebündnis so ein herrliches Gefühl mit sich bringen kann? Doch als sie dachten sie würden sich endlich teleportieren, fielen sie in Ohnmacht.
 

Kate öffnete langsam ihre Augen. “Was ist passier?”. Das erste was sie sah war nicht wie gedacht das Gesicht von Jason oder Samantha, nein es war Daniel. “Bist du des Wahnsinns?!” Sie rappelte sich schnell wieder auf und sah ihn fragend an. “Was, wieso?”

Danny half ihr auf und begann gleich weiter zu erklären.

“Ein Kräftebündnis ist eine extrem heikle Sache. Nur mächtige Engel können das machen, du bist erst seit einem knappen Monat ein Halbengel und willst schon so etwas einsetzen. Hüter sind nicht stark genug genau so wenig wie du. Mit dieser Aktion hättest du dich und die beiden umbringen können. Ihr wart so knapp davon entfernt über das Tor zu gehen. Sei dir dessen immer bewusst dass du mich rufen kannst, solltest du Hilfe brauchen.” Nach dieser Standpauke fühlte sich Kate richtig schlecht. >Kaum neue Freunde gefunden, bringst du sie fast um.<

Daniel klopfte ihr leicht auf die Schulter. “Was geschehen ist, ist geschehen. Außerdem hast du davon nun wirklich nichts gewusst.”

Als Daniel zu den anderen beiden ging, war er etwas neugierig.

“Warum wolltet ihr euch beamen und vor allem, wohin?”

Sam rückte näher an ihren Bruder. “Wir wollten in die Unterwelt. Das ist mittlerweile der einzige Ort wo er sich aufhalten könnte.”

Daniel schien nicht gerade erfreut darüber zu sein, doch als er kurz nachdachte sah er ein, dass es nur noch diese eine Chance gab.

Er seufzte. “Ich werde euch dorthin teleportieren, aber bitte passt auf euch auf.” Kurz darauf stürzte sich Kate auf ihn und umarmte ihn.

“Ich danke dir.” Danny lächelte nur und führte sie alle drei zusammen.

“Viel Glück.” Er machte eine kurze Handbewegung und sie waren verschwunden.

“Ihr werdet es brauchen”

Erinnerungen

Alle drei sahen sich vorsichtig um. Finsternis umgab sie, ohne Zweifel sie sind wo sie sein wollten, in der Unterwelt. Sam rückte näher an ihren Bruder. “Wo wollen wir denn nun hin, ich denke nicht dass jemand von euch schon mal hier war, oder?”

Kate ergriff die Initiative und ging voran. “Ich weiß auch nicht wo wir hinmüssen, aber ich denke wir sollten uns unauffälliger kleiden.”

Sie fackelte nicht lange und als gerade drei Dämonen an ihnen vorbeigingen schlug sie alle schnell bewusstlos. Sam machte ein ungutes Gesicht. “Du willst… dass ich das da anziehen soll?” Kate wusste nicht wo das Problem lag. Es war die einzige Chance Chris zu finden ohne entdeckt zu werden. Doch bevor sie etwas sagen konnte meldete sich Jason zu Wort. “Jetzt ist nicht der richtige Augenblick für deinen modischen Sinn. Zieh das an das ist nun mal unser Auftrag.” Man konnte in Samanthas Augen sehen, dass sie diese Kleidung nur sehr ungern anlag.

Nach wenigen Minuten waren sie fertig. Gekleidet wie Dämonen machten sie sich auf den Weg. Keiner wusste so genau wo sie nun hingehen sollten, doch das war unwichtig.

Von dem Halbengel angeführt durchforsteten sie die Unterwelt, ohne Erfolg. Nirgends war auch nur eine Spur von Chris.

“Und, was sollen wir jetzt machen?”, fragte Sam.

“Ich weiß es nicht. Kate hast du eine Idee?”

Kate überlegte kurz und tatsächlich, ihr fiel etwas ein.

“Es wird euch nicht gefallen glaube ich.”

Ihre zwei Begleiter drängten sie endlich ihren Einfall mit ihnen zu teilen.

“Nun ja, Chris ist hier doch offensichtlich recht bekannt. Wir fragen einfach ein paar Dämonen und sollten die nichts wissen werden wir wohl die Bruderschaft aufsuchen müssen.”

Bei dem Wort lief es ihnen eiskalt den Rücken runter. Die Bruderschaft war eine Organisation die in der Unterwelt sehr berühmt war. Sie selbst wählten ihre Mitglieder selbst und waren nicht gerade dafür bekannt jeden aufzunehmen. Chris war nicht länger als einen Monat ein Dämon und er war jetzt schon ein Mitglied, das sprach für sich.

“Die Bruderschaft?! Ich denke wohl kaum, dass sie uns empfangen werden und wenn ich ehrlich bin will ich auch nicht empfangen werden.”, Jason war zwar kein Feigling, aber in dieser Hinsicht hatte er Recht. Es war besser ihnen aus dem Weg zu gehen.

“Ich sehe das genauso wie er Kate, wir sollten einfach ein paar Dämonen fragen und es dabei belassen. Mit der Bruderschaft will ich nicht gerade zu tun haben.”

Mit einem kurzen seufzen hatte sich das auch für Kate erledigt. Sie gingen zum nächsten Dämon und zu ihrem Glück wusste er auch was. Wenn er auch sehr unhöflich und grob war, erzählte er ihnen dass er die Unterwelt vor kurzem verlassen hatte und nun in der Stadt war.

“In der Stadt, na toll. Wir hätten gleich da oben bleiben sollen.”, Kate nahm wütend die Hände von ihren Freunden und teleportierte sie hoch.

Als sie in der Stadt angekommen waren, waren sie alle Erstaunt.

Jason schlich langsam an Kate ran.

“Seit wann beherrscht du das Beamen?”

Doch Kate selbst schien nicht einmal die Antwort zu wissen.

“Ähm ich weiß es nicht. Kann sein dass es nur das eine Mal funktioniert hat. Ich glaube dass mir Danny irgendwie beigebracht hat wie es geht doch frage mich nicht wie. Naja ist jetzt auch unwichtig, die Suche nach Chris hat Priorität.”

Beide nickten und liefen fast schon die Straßen San Franciscos entlang.

Sie teilten sich auf und begangen zu suchen. Jeder übernahm eine Straße, sollten sie auf Abzweigungen treffen. Kate erkannte in weiter Ferne eine dunkle Gestalt. Sie spazierte ohne Sinn ihren eigenen Weg. Als Kate sich näher heran begab, erkannte sie schwarze Haare. Doch sie wusste noch genau dass Chris blond war, nach wenigen Sekunden aber erinnerte sie sich an das, was ihr Danny gesagt hatte.

“Wenn ein Dämon tötet, verändert sich nicht nur sein Wesen sondern auch seine Gestalt. Du kannst das Menschliche Gesicht eines Dämons nur dann sehen, wenn du sein Spiegelbild betrachtest.”

>Sein Spiegelbild!!!!<

Kate war sich sicher dass es sich bei dem Jungen vor ihr um einen Dämonen handelt, ob es allerdings ihrer war musste sie schnell herausfinden.

Sie sah sich um und fand in einem Schaufenster einen kleinen Handspiegel. Sie konzentrierte sich kurz und ihr linker Arm wurde plötzlich durchsichtig. Mit dieser Hand, griff sie durch das Schaufenster und holte den Spiegel raus. Als sie hatte was sie wollte, wurde ihr Arm wieder aus Fleisch und Blut.

Lautlos aber schnell schlich sie sich an ihn heran.

Kate stupste ihn an die Schulter und der Dämon wirbelte herum. Kate trug immer noch die Kleidung, die sie aus der Unterwelt hatte.

“Bist du ein Dämon?”, fragte er sehr skeptisch.

Egal wie sie sich kleidete, ihre Aura blieb die gleiche.

Kate dachte nicht lange nach.

“Ja bin ich. Ähm halte still und beweg dich nicht.”

Er konnte nicht antworten, so rasch war sie auf einmal hinter ihm.

Kate hielt ihm den Spiegel vor sein Gesicht und sah hinein. Doch was sie dann vor Augen hatte, ließ sie den Spiegel zu Boden fallen.

Er war es.

“Chris… . Endlich habe ich dich gefunden.”

Sie umarmte ihn sanft und konnte sich die Tränen nicht mehr verkneifen.

“I-Ich hatte solche Angst dich nie wieder zu sehen.”

Chris stand nur da und rührte sich nicht. Nicht mal die Umarmung erwiderte er.

“Wer bist du?”

Und mit einem Mal war alles wieder verdorben.

“Was?”, Kate wischte sich die Tränen aus ihrem Gesicht.

Sie fasste sich ans Herz und nahm ihre Menschliche Gestalt an.

“Erkennst du mich jetzt?”, in diesem Satz war so viel Hoffnung, doch Chris verzerrte keine Miene.

“Wie ist dein Name?”

Mit zittrigen Händen strich sie sich die Strähnen nach hinten.

“Ich heiße Kate.”

>So bitte erinnere dich!<

Ihr Name bewirkte etwas in ihm.

Er fasste sich an den Kopf und bekam wässrige Augen.

“Die Kate die ich geliebt habe?”

>Gott sei Dank!<

Kate begann sich hoffnungsvoll sich an seine Brust zu schmiegen.

“Ich dachte schon du hast mich vergessen…”

Doch bei Chris rührte sich nichts, nur vereinzelte Tränen fanden ihren Weg.

Er fasste sie an ihren Schultern und stieß sie leichte von ihm weg. Kate wusste nicht wie ihr geschah. Sie stand nur da und man konnte die Angst in ihren Augen sehen. Angst ihn zu verlieren, Angst nie mehr mit ihm zusammen sein zu können.

“Hör mir zu. Mag sein dass ich einst mit dir zusammen war, aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern.”

Chris war traurig. Er war zwar ein Dämon doch seit er beim Orakel war konnte er sogar Gefühle entwickeln. Er erinnerte sich teilweise, aber Erinnerungen sind keine Emotionen.

Wie gern würde er manchmal wieder ein Mensch sein…

Kate schluchzte niedergeschlagen.

“Aber du weißt doch dass du mich einmal geliebt hast.”

Chris ließ sie los und erklärte es ihr.

“Aber das ist auch alles was ich weiß. Ich bin nicht mehr ein Mensch, ich bin ein Dämon. Und es liegt nicht mehr in meiner Natur zu Fühlen. Es… tut mir leid.”

Kates Mund öffnete sich, aber kein Wort kam über ihre Lippen.

Ihr Herz war gebrochen.

“A-Aber….”

“KATE!!! Du hast ihn gefunden!!”

Kate drehte sich nicht einmal um. Sie konnte Jasons Stimme erkennen. Schnell nahm sie wieder ihre Engelsgestalt an und erhob sich. Mit ein paar raschen Handbewegungen wischte sie ihr Gesicht wieder trocken.

“Ja das habe ich, wir sollten ihn schnell zu Braham bringen.”

Chris stand da und begriff nicht worüber sie sprachen.

“Ihr werdet mich nirgends hinbringen!”

Jason schnappte sich seine Schulter und hielt ihn fest.

“Bedaure aber du hast nichts zu sagen. Wir rufen schnell noch Danny und dann hat sich das erledigt.”

Doch ehe er das tun konnte wurde er zu Boden geworfen.

“Das kann ich leider nicht dulden.”

Er blickte auf und sah einen anderen Dämon.

“Kaum bin ich mal weg schon hast du die Hüter am Hals.”

“Danke Kraven.”

>Kraven??!!! Wer ist das??<

Chris klopfte Kraven auf den Rücken.

“Du hast was gut bei mir, lass uns verschwinden.”

Kraven nickte kurz und knapp und schon waren sie verschwunden. Doch bevor sie das taten, warf Chris Kate noch einen liebevollen Blick zu. Als Kate das sah, wurde ihr warm ums Herz.

>Wer weiß, vielleicht erinnert er sich ja doch noch an mich.<
 


 

Chris spazierte langsam ziellos die Straße entlang. Auf einmal merkte er wie ihn jemand berührte. Er wirbelte herum und sah einen Teenager, ca. in seinem Alter. Mit Adleraugen nahm er sie unter die Lupe und an ihrer Kleidung ging er davon aus, dass er seinesgleichen vor sich hatte.

>Ich frag einfach mal.<

“Bist du ein Dämon?”

Die Unbekannte bejahte dies und begab sich dann hinter ihm. Chris wusste nicht genau was sie wollte, doch er war zu erschöpft um sich zu sträuben und entschied sich, einfach mal nichts zu tun.

Das Mädchen hielt einen Spiegel vor ihm und betrachtete sein Menschliches Bild. Nun wurde Chris ein wenig misstrauisch. Warum sollte ein Dämon so etwas machen?

Er war sich nicht sicher, doch egal was es war, sie reagierte anders als er es vermutet hatte. Anstatt dass sie ihn angreift, wird er tränenreich umarmt!

Chris wusste nicht was er tun sollte. Irgendwie kam sie ihm bekannt vor doch ihm wollte nicht einfallen woher.

“I-Ich hatte solche Angst dich nie wieder zu sehen.”

Als er das hörte, hatte er eine leichte Erinnerung von ihr, doch es war ihm immer noch nicht klar.

>Wiedersehen? Dann kenne ich sie also? Aber woher….<

“Wer bist du?”

Er konnte das Entsetzen in ihren Augen erkennen. Plötzlich nahm sie ihre Menschliche Gestalt an.

“Erkennst du mich jetzt?”, fragte sie.

>Dieses Gesicht habe ich doch beim Orakel gesehen! Kann es sein dass sie es ist?!<

“Wie ist dein Name?”

Dann kam die Antwort die ihn erinnern ließ.

“Ich heiße Kate.”

>Kate!!<

Als er diesen Namen hörte, schnellten so viele Bilder durch seinen Kopf. Emotionen die er in seiner Dämonischen Gestalt nicht ertragen konnte.

Er begann ganz leicht zu weinen. Doch nicht nur vor körperlichem Schmerz, sondern auch vor Freude. Egal wie sehr dämonisch er auch war, seit dem Besuch beim Orakel hatte er auch einen Teil seiner menschlichen Seite wiedererlangt. Und dieser Teil liebte sie noch immer. Doch genau dass durfte sie nicht erfahren.

>Wenn sie weiß dass ich sie liebe, werden es die anderen Dämonen auch irgendwann erfahren und dann werden sie mir und ihr sehr viel Ärger bereiten. Bitte verzeih aber ich muss so reagieren wenn ich dich retten will.<

Als Kate sah, dass er den Tränen nahe war, bekam sie Hoffnungen und schmiegte sich an ihn. Doch er konnte nicht anders, wenn er sie schützen wollte, und stieß sie behutsam von ihm weg.

“Hör mir zu. Mag sein dass ich einst mit dir zusammen war, aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern.”

Nicht lange darauf kamen auch noch die Hüter auf ihn zu. Chris wusste noch nichts von ihnen und wurde sehr misstrauisch als sie ankamen.

Als dann auch noch einer von ihnen ihn mitnehmen wollte, machte er sich bereit zu kämpfen.

Doch im richtigen Augenblick kam ihn Kraven zur Hilfe.

“Du hast was gut bei mir.”

Der Todesengel nickte nur und will sich schnell mit ihm aus dem Staub machen.

>Vielleicht kann dir ja das hier erklären was los ist<.

Noch in der letzten Sekunde warf Chris Kate einen Liebevollen Blick zu, dass ihr hoffentlich einige Hoffnung in ihrem Herzen ließ.

Ein neues Mitglied?

Kate wusste nicht wie ihr geschah. Weiß er nun wirklich alles wieder über sie, oder war es nur eine Lüge seiner dämonischen Seite? Doch sie konnte nicht glauben, dass er sie überhaupt nicht mehr kannte. Der letzte Blick, den er ihr zuwarf war der entscheidende. In nur dieser Sekunde konnte sie in sein Herz blicken und erkannte Chris, ihren Chris.

Auf einmal Spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter und wurde von ihren Träumen wachgerüttelt.

“Kate, hörst du mir überhaupt zu? Was machen wir jetzt?”

Es war Jason. Anscheinend hat er die ganze Zeit mit ihr geredet doch war es wohl eher ein Selbstgespräch. Kate brauchte noch ein bisschen um aus ihren Gedanken wach zu werden.

“Ähm… was wir machen? Ich weiß es nicht.”

Sam hatte diesmal auch keine Ideen parat. Da waren sie nun, zwei Hüter und ein Halbengel ohne auch nur zu wissen was der nächste Schritt sein würde.

“Ich denke ich kann euch weiterhelfen.”

Hinter Kate war auf einmal Daniel. Er wirkte als hätte alles mit angesehen.

“Perfektes Timing.”, nun hatte Sam wieder Hoffnung das alles wieder in Ordnung kommen würde.

“Wir glauben das euch Verstärkung ganz nützlich fallen würde.”

“Verstärkung? Etwa noch ein Hüter?”, Kate wusste nicht so recht wer es sonst sein könnte.

“Nein die Hüter haben anderweitig zu tun. Ein Engel hat sie erst vor kurzem hier in der Nähe getroffen. Es ist die Dämonenjägerin. Sie wird euch helfen Chris zur Vernunft zu bringen.”

“Wie bitte!!!? Das kann doch nicht dein Ernst sein!!?”, Jason war mit der angebotenen Hilfe sichtbar unzufrieden. Doch Kate hatte keine Ahnung warum er sich so aufregt.

“Was ist denn so schlimm an ihr?”

Nun ergriff Daniel wieder das Wort.

“Ihr Name ist Alison. Sie sucht ihre Schwester Evelyn die ein Dämon ist. Sie ist mit den Engel nicht gerade befreundet doch die Dämonen hasst sie. Sie ist auf uns sauer weil wir sie nicht unterstützen ihre Schwester da rauszuholen. Sie jagt die Dämonen schon sehr lange und ist etwas energisch. Naja sie weiß noch nichts davon dass ihr sie gleich suchen werdet also tretet ihr bitte nicht zu nahe.”

Als Kate hörte dass sie die Dämonen jagt war sie einerseits glücklich andererseits besorgt.

“Ist sie eine Gefahr für Chris?”

“Nun ja sie wird ihn nicht töten aber sollte sie ihn zuerst finden könnte es ihm nicht gut ergehen. Sie weiß dass er nur gesucht wird um ihn zu bekehren sonst nichts.”

Jason und Sam aber hatten schon Bekanntschaft mit ihr gemacht und besonders Jason ist nicht gut auf sie zu sprechen.

“Es wird doch wohl jemand anderes geben, oder?”

Doch Daniels Ansagen waren nicht nur Tipps sondern eher Befehle.

“Ihr werdet sie in euer Team aufnehmen. Sie ist eine sehr große Hilfe und hat uns auch schon oft die Arbeit erleichtert.”

Nun war der Hüter eingeschnappt. Kate fragte daraufhin neugierig Sam was er hatte.

“Ach weißt du wir sind ihr mal begegnet und ich glaube dass sich Jason ein wenig in sie verknallt hat. Er wollte ihr helfen doch Alison ist nun mal eine Einzelgängerin und sehr temperamentvoll und auch energisch und reagierte auch dementsprechend. Das hat sein Ego so ziemlich den Rest gegeben. Seitdem ist er auf Kriegsfuß mit ihr.”

Beide mussten kichern was die Anspannung löste. Daniel verabschiedete sich und zog von dannen und Jason war immer noch eingeschnappt.

“Ich glaub es nicht, warum ausgerechnet diese Schlange. Es gibt genug Hüter aber nein wir müssen mit dieser Amokfrau kooperieren.”

“Ach hör doch schon auf damit, was damals passiert ist kannst du ihr doch nicht ewig nachtragen.”

Kate zog es vor sich nicht darin einzumischen und überlegte lieber wo sie suchen sollten.

>Daniel meinte sie sei hier in der Nähe. Bestimmt hat sie vorhin mitgekriegt was hier abgelaufen ist also sollten wir dort nachsehen wo man den besten Blick auf unseren Standort hat.<

Skeptisch nahm sie die Umgebung wahr.

>Vielleicht beobachtet sie uns sogar in diesem Moment…<

Während sich die Geschwister immer noch stritten, machte sich Kate so einige Gedanken über Alison.

“Was weißt du denn schon darüber du bist eine Frau ihr haltet doch immer zusammen!!”

“Immerhin bin ich kein Triebgesteuerter Mann der mit seinem angeschlagenen Stolz nicht zurechtkommt.”

So ging es auch immer weiter. Kate wurde dass dann irgendwann zuviel. Durch den großen Krach den die beiden verursachten konnte sie sich nicht konzentrieren.

“Verdammt noch mal ich versuche hier nachzudenken anstatt euch zu zanken könntet ihr mir wenigstens mal helfen!”, schrie sie die beiden an.

Beiden sahen sie ein wenig veruzt an, hielten sich dann aber am Riemen und nickten ein wenig beschämt.

“Ähm, wobei können wir helfen?”, fragte der Hüter.

Kate seufzte und antwortete dann auch.

“Wo sich Alison befindet.”

“Ihr müsst mich nicht suchen ich komme freiwillig.”

Alle drehten sich abrupt um und sahen die Dämonenjägerin direkt vor ihnen.

Jason wütete innerlich, hielt sich aber zurück. Sam freute sich nur nicht suchen zu müssen und Kate ging sofort auf sie zu und begann zu reden.

“Warum bist du aus freien Stücken gekommen?”

Man konnte ihr ansehen dass ihr was nicht ganz passte.

>Sie ist nicht gut auf die Engel zu sprechen und ist anscheinend auch eine stolze Einzelkämpferin, warum dann diese Offenheit?<

Alison war nichts anzusehen, sie wirkte gelassen und neutral.

“Ich habe meine eigenen Gründe. Ihr sucht einen Dämon, nicht wahr? Ich auch. Und ich erwarte, dass wenn wir euren gefunden haben, meinen suchen verstanden?”

Kate wusste welchen Dämon sie suchte, war aber nicht sicher ob sie ihr vertrauen konnte. Sie entschied sich dann aber sich einen Ruck zu geben und ihr entgegenzukommen.

“Einverstanden.”

Auf Alisons Gesicht war ein kleines Lächeln zu sehen, aber ansonsten war sie so kühl wie sonst auch.

“Wir sollten uns aber mit eurem Dämon beeilen, denn Matt wird uns sicher nicht lange bloß zuschauen.”

Nun sah man Kate an, dass sie etwas verwirrt war, als der Name Matt fiel.

“Matt? Wer ist Matt?”, fragte sie und blickte in die Runde.

Jason und Sam wussten wer Matt war, dachten bislang aber immer dass es Kate auch wusste.

“Du weißt nicht wer Matt ist?”, Sam ging auf sie zu und erklärte es ihr auch gleich.

“Ähm Matt ist der Herrscher der Unterwelt und … der Zwillingsbruder von Chris.”

Als das gesagt wurde, war Kate entsetzt. Sie wurde bleich und konnte sich nicht bewegen.

“Chris hat einen Zwillingsbruder und der ist der Teufel?”

Sam nahm sie tröstend in den Arm und versuchte sie zu beruhigen.

“Weißt du, die Geschichte ist dann doch etwas komplizierter.”

Sam erzählte Kate alles über die Vorgeschichte von den Eltern der Geschwister. Kate hörte zum ersten Mal, wie die wahre Vergangenheit ihres Geliebten war. Sein Schicksal hat sich durch das Eingreifen seines Bruders total verändert und würde vielleicht auch verheerende Folgen für die Welt haben, die sie kennen.

Kate atmete noch mal tief ein um alles in ihrem Kopf zurechtzuordnen. Das war doch ein bisschen zu viel für sie. Chris sollte von Anfang an einmal eine solche Position einnehmen und sie wusste erst seit heute darüber bescheid. Sie musste mit der Wahrheit zurechtkommen, ob sie nun will oder nicht.

“Ich verstehe. Wir sollten uns schleunigst einen neuen Plan überlegen. Lange wird das nicht gut gehen, wenn wir uns nur auf unser Glück verlassen. Ich glaube wir müssen Chris eine Falle stellen, denn Freiwillig wird er nicht kommen.”

>Ich werde dich schon noch retten Chris.<

“Eine Falle also, und wie soll die aussehen?”, Jason hatte von Strategie noch nie eine Ahnung. Er war eher jemand, der die Sachen spontan angeht ohne groß darüber nachzudenken.

Kate grinste ein wenig, es machte ihr am meisten Spaß Pläne zu schmieden und wenn diese funktionieren wie sie es will, bekam sie immer einen Motivationsschub.

“Ich hatte mir das so vorgestellt.”, begann sie.
 

Die Nacht löste sich langsam auf und die Morgendämmerung war zu sehen. Ein neuer Tag, eine neue Chance ihre Mission erfolgreich zu beenden.

“Denkt ihr, dass wir es heute schaffen können?”, fragte Sam und betrachtete ihre frisch lackierten Nägel.

“Ich weiß nicht. Aber wir müssen es versuchen.”

Alison freute sich Innerlich auf ein wenig Action. Sie würde sicher die erste sein, die sich auf die Dämonen stürzen wird, wenn sie angreifen.

Sie haben die ganze Nacht durchgearbeitet um einen perfekten Plan aufzubauen, der ihnen innerhalb drei Tagen zum Sieg verhelfen wird.

Und der erste Tag wat gerade angebrochen.

Kate machte sich jedoch sorgen, ob sie nicht zu weit gegangen ist. Wenn sie Erfolg haben, werden sie gleichzeitig auch gleichzeitig mit einem riesigen Problem kämpfen müssen.

Jason bekam Zweifel.

“Wenn wir es schaffen, haben wir doch auch die da Oben hinters Licht geführt, oder?”

Kate wusste, was er meinte. Der Plan war eine Klinge, die auch sie zu spüren bekommen werden.

“Nun ja, ich kann euch aber nur raten, so vorzugehen, wie ihr es auch vor hattet.”

Danny hatte die Begabung, ihnen immer Mut zu machen in Zeiten der Skepsis.

Er stand vor ihnen und hatte den vieren die ganze Nacht über zugehört.

“Ich weiß ich hätte nicht lauschen sollen, ich werde euch nicht verraten, versprochen. Tut das, was ihr auch gesagt habt und kümmert euch nicht länger um unnötige Zweifel. Der Zweck heiligt die Mittel. Ihr habt meine Unterstützung.”

Das war genau das, was sie brauchten.

“Danke Danny.”, Kate war wieder voller Tatendrang. Es wird ein schwerer Weg werden, aber sie durchschreiten ihn nicht alleine. Wenn sie Chris retten wollen, werden sie nicht nur die Unterwelt sondern auch das gesamte Himmelreich betrügen müssen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (45)
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Von:  chaoticgirl
2008-05-04T13:51:45+00:00 04.05.2008 15:51
Uh... jetzt wirds spannend.
Ich bin schon gespannt, was sie sich da ausgedacht haben.
Hoffendlich bekommen sie nicht allzugroße Schwierigkeiten mit der Unterwelt oder dem Himmelreich.
Ich hoffe, der Plan funktioniert und Kate bekommt endlich ihren Chris zurück.
Schreib schnell weiter!
Dein

chaoticgirl
Von: abgemeldet
2008-03-18T22:06:39+00:00 18.03.2008 23:06
Die Geschichte ist echt schööön.......und traurig......
Hoffe es gibt ein Happy End.....sonst heul ich nachher wie so ein Schlosshund......
Aber es ist natürlich deine Geschihcte das musst du natürlich entscheiden......
Hoffe es geht bald weiter bin schon total neugierig.....
Aber eins muss ich noch los werden ich kann diesen Kraven total nich leiden......
naja bitte bitte schnell weiterschreiben......
LG NiCi
Von:  chaoticgirl
2007-09-25T14:09:15+00:00 25.09.2007 16:09
Oh man, du hast mir schon vor ner Ewigkeit geschrieben, dass der Prolog da ist, und ich melde mich trotzdem erst jetzt, bitte verzeih mir v.v
Jedenfalls ist er hammer geworden, gefällt mir sehr gut!
Die armen beiden!
Lass mich raten Chris ist der gute Sohn von Grace, Daniel ist sein Beschützer, der Erzengel, und Matt ist Chris' Gegenstück, hab ich recht?
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht schon zu viel verraten ^.^
Ansonsten lösch mein Kommi einfach XD
Aber das ist eine klasse Geschichte!
Dein

chaoticgirl
Von:  Ryuzaki
2007-09-03T10:44:55+00:00 03.09.2007 12:44
Jetzt ist es schon um eiges besser.
*auf Schulter klopf*
Ich bin stolz auf dich und dein Buch T^T

L
Von:  Ryuzaki
2007-09-03T10:39:37+00:00 03.09.2007 12:39
Ja wirklich traurig.
Ich mag Chris' Part auch sehr gern, wie er ihr dann doch ein bisschen Hoffnung gibt ist doch einigermaßen beruhigen *HeartAttack*
*abtransportiert werd*

L
Von:  chaoticgirl
2007-08-31T15:12:05+00:00 31.08.2007 17:12
Supertraurig, wie er sich immer wieder fragt, ob er es verhindern könnte T_T Das Gefühl kenne ich auch sehr gut.
Allerdings hab ich wieder einen klitzekleinen Fehler entdecken können ^^
Chris ist jetzt ein "Weise". Das was du geschrieben hast, mit "ß" ist die Farbe Weiß XD
Wollt ich nur mal so sagen.
Dein

chaoticgirl
Von:  chaoticgirl
2007-08-31T15:07:11+00:00 31.08.2007 17:07
Also die neue Version gefällt mir auch sehr gut.
Du hast Danny älter gemacht. Allerdings hab ich einen klitzekleinen Fehler entdeckt: Es heißt, dass da Familienfotos 'hiengen' und nicht hangen (bei Kate).
Aber sonst, ist alles voll traurig.
Vor allem als du beschrieben hast, wie sie Danny aus dem Auto holten, hätt ich echt losheulen können.
Dein

chaoticgirl
Von:  Nanuck
2007-08-12T13:10:54+00:00 12.08.2007 15:10
Wow, geiles Chapter, wirklich voll traurig *zustimm*
Ich find der erste Teil ist dir besser gelungen, also der aus Kate's Sicht... Das aus Chris' sicht ist ein bisschen kurz geraten, find ich...
Nya, schreib schnell weiter, ja?
Ld nanuck :*
Von:  chaoticgirl
2007-08-12T11:13:06+00:00 12.08.2007 13:13
Oiii, sehr schön, aber auch megatraurig.
Hoffendlich ändert Chris nochmal seine Meinung und riskiert es, Kate wieder näher zu kommen.
Blöder Kraven, das ist das erste mal, dass es mich ärgert, dass er auftaucht >.<
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel, der arme Chris, die arme Kate T_T
Schnell weiterschreiben!
Dein

chaoticgirl
Von: abgemeldet
2007-07-23T21:03:26+00:00 23.07.2007 23:03
er bemerkt es viel zu sachlich das sie Tod ist würde er nicht eher ihren Namen schreien und dass sie die Augen aufmachen soll?
Die Story ist genial ^^


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