Liebe, Sex und andere Katastrophen von Zaruina (or: Let HER Ride the Rockers) ================================================================================ Kapitel 1: Let's get to the story! ---------------------------------- Zum Halbjahr war sie nach Japan geflogen, hat nun dort unter größter Mühe die Schule erfolgreich abgeschlossen. Und nun sagen ihr auch noch ihre Gasteltern, dass sie sich eine Arbeit suchen kann und auch eine eigene Wohnung, wenn sie dies möchte. Diese Dinge waren nur möglich, da sie sich schon lange Zeit vor ihrem Jahr in Japan darum gekümmert hatte, die Sprache zu lernen. Ohne diesen Fakt hätten ihre richtigen Eltern sie wohl auch sicher nie nach JAPAN gehen lassen. Dann wäre nur irgendwas Englischsprachiges erlaubt gewesen. Aber daran denkt nun keiner mehr. Sie machte sich sofort den nächsten Tag daran nach interessanten Stellenausschreibungen Ausschau zu halten und wühlte alle Zeitungen durch, doch es war nichts dabei. Entweder reichte ihr der angegebene Lohn nicht, oder es lag nicht in ihrem „Interessen- oder Fähigkeitsbereich“! Sie wollte irgendetwas in Richtung Informatik oder auch Technik machen. Der Grund, warum sie sich schon sehr früh für Japan interessiert hatte war nämlich die Technik. Die neusten technischen Erfindungen, z. B. Game Boy oder auch Playstation, kamen aus Japan. Ebenso die besten Manga die es in Deutschland zu kaufen gibt. Selbst „Lady Oscar“ und auch „Sailor Moon“ sind aus Japan. Somit hatte sie schon ihr ganzes Leben lang immer irgendwie eine Verbindung zu dem Land auf der anderen Seite der Erde. In der letzten Zeit, als sie noch in Deutschland war, und der wichtigste Grund, für ihr unbedingtes Auslandsjahr, war die Musik! Durch Freunde wurde sie mit dem J-Rock und dem J-Pop erst bekannt gemacht. Und danach konnte sie auch keiner mehr davon abbringen. Und jetzt lebt sie hier, im Land ihrer geliebten Stars. Speziell waren ihre Favoriten „The GazettE“, „Miyavi“, „Nightmare“, „LM.C“, „An Cafe“ oder „Janne Da Arc“. Aber auch noch andere gefielen ihr ganz gut. Neun Tage nach Schulende kam endlich eine neue ‚J-music’-Zeitschrift heraus, die sie sich natürlich auch umgehend besorgen musste. Seit ihrer Ankunft hatte sie nicht eine verpasst und der Stapel war schon mindestens einen Meter hoch. Beim durchblättern fiel ihr sofort diese eine Seite auf. Eine Mitteilung von der PS-Company! Das war doch mal interessant. Wieder zu Hause angekommen, setzte sie sich mit ihrer Gastschwester zusammen, da diese auch J-music-interessiert war, und las den Artikel von der PSC! Was für ein unglaublicher Zufall!!! Sie suchen einen neunen Techniker!!! Sie und auch ihre Schwester hielten es erst für einen riesigen Scherz, doch nach mehrmaligem lesen klang die Anzeige wirklich so, als ob es sich nicht nur um einen Witz handelte. Die PS-Company suchte wirklich jemanden, der sich mit Technikkram, und vor allem mit Musiktechnik auskennt! In dem Artikel wurde darum gebeten eine Bewerbung einzusenden. Wenn man diese erste Runde überstand, würde man angeschrieben und zu einem richtigen Vorstellungsgespräch eingeladen, bei welchem man seine Fähigkeiten und Fertigkeiten den vielleicht zukünftigen Chefs vorführen soll. Klar, dass sie sich sofort an ihren Laptop setzte und eine Bewerbung mit Lebenslauf schrieb. Nachdem Korrekturlesen konnte sie ihre beiden Seiten direkt per e-Mail an die PSC schicken, da diese eigens für die Bewerbungen eine Internetadresse hinterlassen hatten. Wollte man einen richtigen Brief schicken, so hätte man erst per Mail nach einer Anschrift fragen müssen. Die folgenden Nächte konnte sie vor lauter Aufregung kaum ein Auge zu machen und war den ganzen Tag total nervös! Es dauerte jedoch zu ihrem Glück nur vier Tage, bis sich die PS-Company bei ihr meldete. Sie hatte es geschafft und war nun zu einem Bewerbungsgespräch in zwei Tagen eingeladen. In dieser kurzen Zeit schaffte sie es die komplette Familie und auch ihre richtige Familie in Deutschland völlig nervös zu machen. Am Tag des Bewerbungsgespräches stand sie viel zu früh auf, da sie natürlich sowieso nicht schlafen konnte. Sie ging unter die Dusche um sich wenigstens ein bisschen zu entspannen und zog sich anschließend an. Jedoch wählte sie keine besonderen Sachen, die man sonst zu solch wichtigen Terminen trägt. Sie wählte einfach nur praktische, bequeme Sachen! Warum? In der Anzeige stand doch, dass man beim „Gespräch“ nach dem Können beurteilt wurde, deshalb hatte sie sich vorher ziemlich viele Gedanken gemacht und war zu dem Schluss gekommen, dass es vielleicht besser war die Latzhose mit einem lockeren Shirt zu kombinieren, als sich in Schale zu schmeißen und in Kostüm zur PSC zu gehen. Nach dem Frühstück stylte sie sich noch ihre Haare, welche einen ähnlichen Schnitt hatten, wie Uruha von Gazette. Es folgten noch Unmengen an Glückwünschen, bevor sie das Haus verließ und sich auf den Weg machte mit der Bahn zum PSC-Gebäude, wo die Veranstaltung stattfinden sollte. Dort angekommen, betrat sie die riesige Eingangshalle und war sichtlich überrascht, als sie eine wartende Masse von jungen Leuten stehen sah. Sie hatte nämlich gehofft, dass es nur sehr wenige schaffen und zum direkten Gespräch geladen werden. Etwas enttäuscht und auch ein wenig entmutigt sah sie sich in der Halle um. An den Wänden hingen alle Auszeichnungen der Bands, welchen bei der PS-Company unter Vertrag standen. Beispielsweise gehören The GazettE, Alice Nine, Kagrra und Kra zur PSC. Immer, wenn jemand von seinem „Test“ wieder zurück durch die Glastür an der linken Seite kam, ging ein anderer ohne Aufforderung oder Gedrängel zu seinem Auftritt vor den Bossen. Warum sich kein irgendwie vordrängen wollte? Jeder der Anwesenden in der Halle wollte sich von der allerbesten und gesittetsten Seite zeigen um die Chancen auf den heiß begehrten Job zu erhöhen. Es vergingen einige ziemlich langweilige Stunden in denen jeder der Bewerber darauf hoffte, er könne es endlich hinter sich bringen oder wenigstens einer der Musiker käme zufällig durch die Halle, da er nicht daran gedacht hätte, dass heute das Vorsprechen ist. Aber es geschah nichts. Als nur noch ein Viertel der zu Anfang anwesenden Bewerber übrig war, ging sie auch endlich durch die große Glastür und folgte dann dem Gang. Sie schaute bei jeder Tür auf das kleine Schild, welches jeweils daneben befestigt war und kam irgendwann auch bei „Aufnahmeraum 1“ an. An diese Tür war ein A4-Blatt geheftet: „Vorstellungsgespräch“ Sie klopfte vorsichtig und trat nach einem „Herein“ in den Vorraum, in dem sich wie üblich die Technik für die Aufnahmen und auch ein Tisch mit gemütlicher Couch und zwei Sesseln befanden. Vier Männer sahen sie gestresst, gelangweilt, genervt beziehungsweise völlig verzweifelt an. „Setzen Sie sich.“, sagte der eine zu ihr gewandt und deutete auf den leeren Sessel, welcher mit der Rückseite zu ihr stand. Nachdem sie sich gesetzt hatte, fragte sie ein anderer, welcher hinter dem Laptop saß, nach ihrem Namen, um ihre Bewerbungs-mail herauszusuchen. Er brauchte dafür ja nur den Namen eintippen und einmal Enter zu drücken, dann drehte er den Computer so, dass der anscheinende Oberboss sich die Bewerbung ansehen konnte. Ihre Nervosität wurde immer größer und nun, hier sitzend, fühlte sie sich in ihren sehr bequemen Klamotten völlig fehl am Platze und auch sichtlich unwohl. Doch nun war die Zeit gekommen. Jetzt konnte sie endlich mal zeigen, was sie drauf hat. Am nächsten morgen wurde sie brutal vom klingeln ihres Handys geweckt. Total verschlafen griff sie auf den Nachttisch und nahm ab. „Ja?“, fragte sie noch immer im Halbschlaf und konnte sich niemanden vorstellen, der sie zu solch früher Stunde, es war neun Uhr, anrufen würde. Doch sie brauchte nicht lange auf die Antwort warten. Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine leicht in Hektik scheinende Stimme, die ihr auch irgendwie bekannt vorkam. „Hier ist der Sekretär der PS-Company. Ich denke, sie erinnern sich an mich!?“ Der Typ, der gestern auf der Tastatur des Laptops rumgehackt hat!!! Jetzt war sie wirklich wach. „Ja, natürlich erinnere ich mich. Aber warum rufen sie mich an? Die Vorstellungsgespräche laufen doch noch heute und morgen, oder irre ich mich?“ „Ja, die Gespräche sollten eigentlich noch laufen, aber wir haben den restlichen Bewerbern nach dem gestrigen Tag abgesagt. Sie haben gestern sicher schon beim Betreten des Raumes gemerkt, wie fertig wir bereits waren. Es gab fast ausschließlich Bewerber, die nur eingestellt werden wollten um bei ihren Stars zu sein, ohne eine Ahnung zu haben wie das Wort ‚Technik’ überhaupt geschrieben wird!“ Sie war sprachlos. Das hätte sie nicht gedacht, dass sich so viele dort bewerben würden, ohne die leiseste Ahnung von Technik zu haben. „Und nur sie konnten uns davon überzeugen, dass es doch noch einige wenige ehrliche Menschen gibt. Sie haben uns mit ihrer Kompetenz und ihren gezeigten Fähigkeiten wirklich beeindruckt. Und auch ihr Japanisch ist erste Sahne für einen so jungen Ausländer, der erst ein halbes Jahr in unserem Land ist.“ Jetzt fühlte sie sich leicht geschmeichelt, aber das kann ja am Telefon niemand merken. „Also um mich nun endlich kurz zu fassen: Sie haben den Job! Und ich rufe an, um sie zu fragen, ob sie sofort herkommen können um mit ihrer Arbeit anzufangen.“ Völlig überwältigt stammelte sie nur. „Ja, ich beeile mich. Bin sofort da. Bis gleich.“ Und völlig in Gedanken und Freude versunken legte sie sogar auf um sich überstürzt anzuziehen zu frühstücken und sich auf den Weg zu machen. Sie brauchte nicht mal eine Stunde bis sie wieder in der Eingangshalle ankam, mit dem Gedanken im Kopf, dass sie hier jetzt ziemlich oft ein- und ausgehen wird. Völlig zerstreut steuerte sie wie beim Bewerbungsgespräch die große Glastür an. Doch als sie diese durchquert hatte, setzte ihr Gehirn endlich wieder ein und ihr fiel auf, dass sie gar nicht wusste wohin sie nun eigentlich sollte. Deshalb blieb sie nun mitten im Gang stehen und versuchte wieder klare Gedanken zu fassen, was ihr aber nur sehr schwer gelingen wollte. Zu ihrem Glück wurde hinter ihr die Glastür geöffnet und eine bekannte Stimme erklang. „Sie sind ja schon da! Wunderbar. Dann scheinen wir ja sogar eine Person gefunden zu haben, auf die man sich auch verlassen kann.“ Es war wieder der Sekretär der PS-Company, der nun auf sie zu kam mit einem hocherfreuten Ausdruck im Gesicht. „Der Chef ist heute leider nicht im Haus, aber ich denke, dass jemand anders ihnen ihre Aufgaben sowieso besser erklären wird. Ich kann sie jetzt leider nur noch zu ihrem neuen Arbeitsplatz bringen. Dann hab auch ich noch einiges außer Hause zu erledigen. Sie können sich sicher noch nicht ganz vorstellen, wie viel es in der Musik-Branche zu tun gibt.“ Er ging weiter in die Richtung in die sie bereits schon gegangen war, jedoch nicht bis ganz ans Ende. Er blieb vor dem „Probenraum 4“ stehen und wandte sich ihr wieder zu. „Hier werden ihnen ihre zukünftigen Aufgaben erklärt. Ich hoffe, sie haben Spaß an ihrer Arbeit. Aber wie bereits gesagt, muss ich sie nun alleine lassen. Also auf Wiedersehen.“ Er ließ sie vor der Tür stehen und ging wieder zur Glastür, durch diese hindurch und war verschwunden. Jetzt musste sie erst einmal ihre Gedanken ordnen. Sie war vor irgendeinem Raum stehen gelassen worden, indem sich irgendwer befand, der ihr jetzt sagen sollte, was genau sie nun bei der PSC zu tun hatte. Eine sehr interessante Ausgangssituation. Sie zögerte erst, doch als die Neugierde in ihr immer mehr anwuchs, griff sie nach der Türklinke und hielt inne. Ihr Kopf sagte ihr, dass es wohl doch besser war erst einmal zu klopfen, bevor sie einfach in den Raum platzt und verwirrte Blicke auf sie gerichtet werden würden. So entschied sie sich erst zweimal mit dem Fingerknöchel gegen die Tür zu pochen und auf ein ‚Herein’ zu warten. Doch es kam keine Antwort. Sie klopfte erneut und etwas stärker, da ihr der Gedanke in den Kopf schoss, dass Türen zu Proberäumen ziemlich dick sein dürften. Doch sie hörte wieder keine Antwort. Ziemlich dämlich vor der Tür zu stehen, zu der man sie geführt hatte, war kein angenehmes Gefühl. Es konnte ja jeder Zeit jemand hier aus einem Raum herauskommen und sie sehen, wie sie wie bestellt und nicht abgeholt vor einer offenen Tür steht. Sie hielt ihr Ohr nun ganz dicht an die Tür um zu lauschen, ob sich jemand darin befand und unterhielt oder probte. Doch es war wirklich nichts zu hören. Sie musste sich nun wohl doch überwinden und unangekündigt hereinplatzen. Sie nahm wieder die Klinke in die Hand, drückte sie herunter und musste wirklich mit sehr viel Kraft gegen die Tür drücken, um diese öffnen zu können. Doch sie öffnete sie nicht gleich so weit, dass sie den Raum hätte betreten können. Sie wollte erst ein wenig in das Innere spähen. Doch noch bevor sich ihre Augen an den dunklen Innenraum angepasst hatten, zog von drinnen jemand die Tür für sie auf. Da sie sich mit aller Kraft gegen die Tür hatte drücken müssen, konnte sie sich gerade so abfangen, als diese plötzlich sehr schnell, und als ob die sie federleicht wäre, geöffnet wurde. Nun stand sie doch mitten im Raum und wurde von allen, die sich bereits darin befunden haben, mit einem überraschten Gesichtsausdruck angesehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)