Im Schatten der Nacht von Glasschmetterling ================================================================================ Kapitel 21: Friede ------------------ @Nochnoi: Jap... armer kleiner Turm *nuschel* *unschuldig gugg* Aber Sachen in die Luft zu sprengen macht auch ZU viel Spaß *g* Und danke nochmal für die Nominierung für die YUAL :) Im Schatten der Nacht Teil 3 Kapitel 21 - Friede „Er kommt.“ Die beiden Worte rissen Adian Milanon aus seiner Lethargie, die Wände der Zelle hatten sich mit jeder verstreichenden Stunde enger um ihn geschlossen, schienen ihn einzuengen, er hatte nur noch Blick für die Gitterstäbe... Obwohl er eigentlich vorgab zu meditieren blickte er auf, zu groß war seine Neugier, sein Verlangen nach Informationen. „Wer?“, fragte er überflüssigerweise, obwohl ihm klar war, dass es nur eine Antwort geben konnte, die Antwort, die er jetzt hören musste... „Meister Khel.“ Er seufzte erleichtert auf, zwang sich, die Zweifel in seinem Geist tief hinabzuschieben, nicht daran zu denken, dass auch die Rückkehr der beiden Jedi keine Garantie dafür war, dass man sie frei ließ. Auch keine Garantie, dass man sie nicht hinrichtete, was das betraf. Kurz blickte er zu der jungen Frau, die auf ihrer Pritsche lag und schlief, auch wenn er wusste, spürte, dass die Situation sie nicht kalt ließ, dass sie mindestens genauso viel Angst hatte wie er, brachte sie es doch fertig, eine unbeteiligte Maske aufzusetzen. Als man ihnen gesagt hatte, dass ihnen Hochverrat zur Last gelegt wurde – ein Verbrechen, auf das die Todesstrafe stand, war nur ein ruhiges Nicken zu sehen gewesen, eine Geste, die wirkte, als hätte sie gerade über das verwirkte Leben einer Anderen gesprochen, nicht über das ihre. Sie hieß Matea Talar, das hatte sie ihnen wispernd verraten, während die Wächter ihnen ihre erste Mahlzeit brachten und die Hintergrundgeräusche mögliche Abhörgeräte täuschten, doch abgesehen davon... sie war still wie ein Grab. Lis keuchte leise, seine Augen öffneten sich hastig und er starrte Adian an. „Meister Khel ist verletzt... er hat Schmerzen, starke Schmerzen...“ Der jüngere Padawan wollte fragen, was mit Nystala war, und hatte schon halb den Mund geöffnet, als er bemerkte, dass er die Antwort in sich trug, in seinen Fähigkeiten... Schwach drang ein Echo über ihre Verbindung zu ihm hinüber, erschöpft, ausgelaugt, fast wie ein Schatten auf einer Wand, nicht wie die Frau, die er kannte... und doch, sie lebte, und im Moment war das alles, was für ihn zählte. Sie lebte, und sie kam hierher. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie sehr er sie vermisst hatte, trotz ihrer manchmal nervtötenden Art, trotz all der Bedenken, die er wegen ihres Flirts mit der dunklen Seite, wegen der Gerüchte gehabt hatte... sie war seine Meisterin – und er ihr Padawan. „Ihr geht es auch nicht gut...“ Er musste nicht extra erwähnen, welche sie er meinte. „Ich glaube, sie ist auch verletzt, aber ich bin mir nicht sicher...“ Plötzliches Schuldgefühl erfasste ihn, sie war durch den Wald gelaufen, hatte sich verletzt, während er nichts getan hatte, als in ihrer Suite zu sitzen, sich den Bauch vollzuschlagen – und sich verhaften zu lassen. „Was, denkst du, wird passieren?“ Der Nautolaner blickte Adian nachdenklich und fragend an, offenbar machte auch ihm die Situation zu schaffen, wenn auch bei Weitem nicht so sehr wie ihm selbst. Er zuckte mit den Schultern und blickte nach oben, die Sterne verschwanden schon hinter dem ersten Grauschimmer des Morgens, und nun spürte er seine innere Müdigkeit mehr als deutlich. Er wollte nicht hier sitzen, wünschte sich nur noch, dass jemand anderer dieses Problem für ihn löste – denn ungeachtet aller Jedi-Ausbildung war er nur ein Junge, ein Junge, der sich in diesem Moment danach sehnte, dass ihm eine Verantwortung abgenommen wurde, die viel zu schwer war für ihn. Erschöpft ließ er sich auf seine Pritsche sinken und betrachtete den schmalen Streifen Himmels, den er sehen konnte, irgendwo... irgendwo dort oben war Coruscant mit seinem Jedi-Tempel, dem einzigen Zuhause, das er je gekannt hatte, und er wollte dorthin zurück. Tröstliche Erinnerungen trugen ihn langsam in den Schlaf, doch so fiel das Erwachen nur noch härter aus. Stiefel der Wachen trampelten über den Steinboden, und er hörte das schwere Klirren eines altmodischen Schlüsselbundes, der die elektronischen Gerätschaften ersetzte. Hastig richtete er sich auf und blickte Lis an, auch die junge Nomadin – oder Lanari, wie sie genannt werden wollte – war erwacht und starrte nun mit angstvoll geweiteten Augen auf den Gang, wo ein Wärter neben zwei Soldaten die Tür aufschloss. „Aufstehen.“ Lis erhob sich in einer einzigen, fließenden Bewegung vom Boden, alle Unsicherheit war von ihm abgefallen und in seinen schwarzen Augen musterten den Wächter kalt. „Was wollen Sie?“ „Euch mitnehmen, natürlich.“ „Wohin?“ Auch die beiden Anderen hatten sich nun erhoben, standen neben ihm, und Adian spürte, wie Misstrauen und Feindseligkeit die Macht in der kleinen Zelle überfluteten. Der Wärter schüttelte gereizt den Kopf. „In Eure Suite, natürlich – der König hat den Befehl gegeben, Euch freizulassen.“ „Hat er?“ Lis wirkte noch immer argwöhnisch, doch Adian konnte keine Täuschung in dem Mann feststellen, und dem Nautolaner ging es ganz offensichtlich ähnlich. „Er hat, und wenn Ihr mich jetzt begleiten würdet...“ „Natürlich.“ Offenbar war der ältere Padawan zu dem Schluss gekommen, dass ihre Situation nicht viel schlechter werden konnte, und dass zumindest ihre Fluchtchancen während des Transports besser wären. Auch Adian glaubte nicht, dass man sie wirklich freilassen wollte, doch umso größer war seine Überraschung, als man sie aus dem kahlen, grauen Zellentrakt über einen Innenhof in den Teil des Palastes führte, in dem sie vor ihrer Verhaftung gewohnt hatten. Doch noch überraschter war die junge Lanari, ihre Augen wanderten über die Gemälde an den Wänden, so als ob sie sie zum allerersten Mal sehen würde, obwohl sie doch hier gearbeitet hatte. Auch ihre Aura zeugte von grenzenlosem Unglauben, und das feine Lächeln auf ihrem Gesicht ließ sie jünger wirken, als sie ihm vorgekommen war, zum ersten Mal realisierte er voll und ganz, dass sie nicht viel älter war als Lis. Bald erkannte Adian, dass man sie zu ihrer alten Suite brachte, er erkannte die Statuen auf dem Weg dorthin, und als sie um die letzte Ecke bogen, wünschte er sich nichts sehnlicher, als endlich in seinem Bett zu schlafen – langsam begann sein ungläubiger Geist, zu realisieren, dass er wirklich frei war... Doch vor der Tür wartete eine Frau, alt und fast ein wenig gebeugt wirkte sie, doch ein innerer Schein beleuchtete ihr Gesicht, machte die Falten zu etwas Erhabenerem, zu Zeichen der Entschlossenheit und nicht der Zeit. Er hatte sie noch nie gesehen, doch etwas in ihrem Gesicht... Hastig warf er einen Blick zu Matea Talar, und überrascht bemerkte er, dass Tränenspuren auf ihren Wangen schimmerten, sie wirkte wie... „Tante Senia!“ Ihr Ausruf kam seiner Erkenntnis zuvor, und ohne Umstände warf die junge Lanari sich in die Arme der Älteren, schluchzte an ihrer Schulter, und Adian blickte unbehaglich auf das Bodenmosaik. Auch die beiden Soldaten, die sie vom Zellentrakt aus begleitet hatten, wirkten ein wenig fehl am Platz, doch der Wächter schüttelte den Kopf. „Ich denke, wir müssen Euch nicht mehr zu Eurer Suite begleiten, Miss?“ Matea blickte kurz auf und schüttelte unter Tränen den Kopf, und Lis lächelte würdevoll. „Ich denke, Sie können uns allein lassen. Danke, dass Sie uns begleitet haben.“ Es war offensichtlich, dass er die Soldaten entlassen hatte, und sie entfernten sich um die nächste Ecke, anscheinend froh, die beiden Jedi hier lassen zu können. „Ma'am? Kümmern Sie sich um Matea?“ Die alte Frau blickte lächelnd auf und nickte. „Natürlich könnt ihr ins Bett gehen.“ Adian öffnete ohne Umschweife die Tür zu ihrer Suite und trat hinein, durch den Vorraum hindurch und in den Hauptraum, wollte sich schon seinem Zimmer zuwenden, als er sie sah. Sie hatte sich auf dem Stuhl eingerollt, den er immer für ihre Übertragungen verwendet hatte, ein Bein untergeschlagen, das andere in merkwürdiger Haltung auf der Armlehne abgelegt, und der verbrannte Stoff stach ihm ins Auge. Sie war verletzt und schmutzig und sah um ein Jahrzehnt älter aus als die Frau, die ihn verlassen hatte, und trotzdem strahlte aus ihrem schlafenden Gesicht ein merkwürdiger Friede, eine Zufriedenheit mit sich selbst und mit dem Gang der Dinge, die er nicht ignorieren konnte. Langsam, auf Zehenspitzen trat er näher, um sie nicht zu wecken, und war sich kaum des Lächelns auf seinen Lippen bewusst, des inneren Knotens in seiner Brust, der sich jetzt mit einem Schlag löste, all die verdrängte Angst, die verschwand, als er sie ansah. Vorsichtig griff er nach der Decke, die auf dem Sofa lag, und breitete sie leise über ihr aus, dann warf er ihr einen letzten Blick zu und verschwand in seinem Zimmer. Der schwere Blütenduft hing wie Nebel zwischen den Blättern der Büsche und über der alten Steinbank, und obwohl der Innenhof im Schatten lag, erfüllte der Duft nach Sonne die Luft. Einige Vögel hatten sich in diese kleine Enklave der Natur verirrt und sangen unbeeindruckt von den Mauern, die sie umgaben, und über Nystala Dymaris blitzte ein Himmel, der für eine Bewohnerin Coruscants schon fast schmerzhaft blau wirkte – frei von Verschmutzung und der Masse an startenden und landenden Raumschiffen. Sie schüttelte den Kopf; die Wunden waren geleckt, die Erinnerungen ausgetauscht, und jetzt blieb nichts mehr übrig, als zu warten, hier in diesem faszinierenden Park, schon seit einer Stunde. Es machte ihr nichts aus – sie war viel zu zufrieden mit dem Ausgang der Dinge, zu froh, dass all diese Verwicklungen endlich aufgelöst waren, als dass eine belanglose Verspätung sie aus der Ruhe bringen konnte. Die Jedi-Gelassenheit, die ihr während der Zeit auf Laanar Stück für Stück abhanden gekommen war, ruhte nun wieder in ihr und sie lächelte entspannt und genoss den Nachmittag. „Meisterin Dymaris?“ Sie blickte auf und schmunzelte, erhob sich von der Steinbank, als König Nalenaton um eine Ecke bog, hochgewachsen und blass. „Setzt Euch, Meisterin – ich vermute, Eure Verletzung ist noch nicht ganz abgeheilt.“ Erleichtert ließ sie sich wieder niedersinken, sie trug zwar einen Bacta-Verband um den Oberschenkel, aber für eine adäquate medizinische Behandlung würde erst im Jedi-Tempel Zeit sein, oder vielleicht auf dem Passagierliner während ihrer Heimreise. „Mir geht es gut, aber danke der Nachfrage.“ Nalenaton nahm vorsichtig auf der Sitzfläche neben ihr Platz und musterte sie von der Seite, seine blauen Augen betrachteten sie neugierig. „Entschuldigt meine Verspätung, aber im Moment...“ „Natürlich.“ Nystala winkte ab, sie spürte seine Unruhe und Nervosität, und gleichzeitig meldete sich ihre eigene Neugier zu Wort. „Was wird mit Matea Talar geschehen?“ Er schien in die Ferne zu blicken. „Der Rat der Bergnomaden hat einen Antrag auf Auslieferung gestellt, wir werden dem nachkommen...“ „Und Ihr tretet damit die Verantwortung für ihre Gerichtsverhandlung ab.“ „Ja. Es ist die sauberste Lösung, die uns unter den gegebenen Umständen möglich ist. Außerdem haben wir jeweils eine diplomatische Vertretung eingerichtet, um eine Situation wie diese in Zukunft zu vermeiden, und ein neuer Vertrag über die Rechte der Bergnomaden wird wohl auch aufgesetzt werden.“ „Ihr wollt also sagen, dass die Arbeit der Jedi getan ist, und dass wir jetzt abreisen können, Euer Majestät.“ Er warf ihr einen merkwürdigen Blick zu, der fast ein wenig gekränkt wirkte, und schüttelte den Kopf. „Nun, eigentlich hatte ich um dieses Gespräch gebeten, weil ich damit gerechnet hatte, dass ihr abreist – in zwei Tagen macht ein Passagierschiff hier Halt, das auf seiner weiteren Route Coruscant anfliegen wird.“ Sie wusste davon, hatte mit Dar diskutiert, ob sie es nehmen sollten, aber noch keine endgültige Entscheidung getroffen – sie waren sich nicht sicher, ob sich die Lage auf Laanar schon stabilisiert hatte. Trotzdem beantwortete diese Aussage nicht ihre eigentliche Frage, doch sie war sich unschlüssig, ob sie nachhaken sollte. Für ein paar Minuten lastete die Stille über ihnen, genauso schwer wie der Duft der Blüten, dann schüttelte Nalenaton den Kopf. „Ich bin eigentlich hier, um mich bei Euch zu entschuldigen.“ „Entschuldigen? Wieso?“ Er zuckte unbehaglich mit den Schultern, dann fixierte er sie mit seinem blauen Blick. „Ich habe Euch unterschätzt, Euch, aber vor allem Euren Freund, den Zabrak. Wenn ich von Anfang an mit ihm, und danach mit Euch, zusammengearbeitet hätte, dann wäre diese Situation niemals in dieser Weise eskaliert.“ Angestrengt starrte er den Kies vor seinen Füßen an, offensichtlich kratzte die Tatsache, dass er einen seiner Fehler zugegeben hatte, empfindlich an seinem Stolz – wohl noch stärker, als sie es bei Adian getan hätte. Nystala zuckte mit den Schultern. „Es bringt jetzt nichts mehr, vergangene Fehler zu bedauern... was geschehen ist, ist geschehen, und nicht einmal die Macht kann noch etwas daran ändern.“ „Ist das jetzt eine Eurer Jedi-Weisheiten?“ Überrascht über den merkwürdigen Tonfall in seiner Stimme blickte sie zur Seite, in sein Gesicht, und dieser fast verletzt wirkende Ausdruck verwirrte sie; für einen Augenblick suchte sie nach der richtigen Antwort. „Nein... aber...“ Er starrte sie plötzlich an, und sein Echo in der Macht bewog sie, den Rest ihres Satzes hastig hinunterzuschlucken, obwohl seine Miene vollkommen ausdruckslos blieb, ein Erbe seiner diplomatischen Ausbildung. Sie spürte, dass er etwas wollte, von ihr verlangte, ein Zugeständnis, eine Gegenleistung, etwas, das das Brennen seines Gewissens in ihm, das als Schatten auf sie zurückfiel, beruhigen konnte. „Es sind viele Fehler gemacht worden, Euer Majestät“, bemerkte sie unsicher. „Ja... aber wenn Ihr mir vertraut hättet, von Anfang an, wären viele Menschen noch am Leben.“ „Ihr habt keinen besonders Vertrauen erweckenden Eindruck gemacht.“ Die Verteidigung schlüpfte zwischen ihren Lippen hervor, bevor sie nachdachte oder bevor ihr auch nur in den Sinn kam, dass diese Antwort die falsche war. Sie biss sich auf die Zunge, und sein zorniger Blick bestätigte ihre Vermutung, und doch – jetzt konnte sie den einmal beschrittenen Weg nicht verlassen, trotz des Gefühles in ihrem Magen, das ihr entgegenbrüllte, dass Nalenaton Recht hatte. „Nach den Berichten und der Bitte um Unterstützung von Meister Khel gingen wir davon aus, dass im Palast niemand bereit war, mit uns zu sprechen, von Hilfe ganz zu schweigen.“ Seine blauen Augen funkelten mit einer Wut, die sie sich nicht erklären konnte. „Und Ihr denkt, Ihr habt einen zuverlässigen Eindruck gemacht, Jedi?“ Sie verbarg ihr Zusammenzucken hinter einer Bewegung der Schultern. „Die Jedi sind die Hüter des Friedens und der Ordnung in der Galaxis“, antwortete sie steif und richtete sich auf der steinernen Bank auf. „Glaubt Ihr das wirklich?“ In einer einzigen Willensanstrengung verbannte sie all ihre Zweifel und Erinnerungen aus ihrer Stimme, ihrem Gesicht und ihrer Haltung. „Ja. Ja, das glaube ich.“ Er sah sie an, und sie wusste, dass sie genau das Bild von Autoritätshörigkeit und Fanatismus abgab, das sie schon immer verachtet hatte, doch in Nalenaton schien es etwas auszulösen, einen Teil seines Zornes verrauchen zu lassen. „Weder Jedi noch Nichtmenschen haben auf diesem Planeten einen guten Ruf.“ „Das... habe ich bereits festgestellt“, antwortete sie trocken und wusste, dass die Karikatur einer Person, die sie eben noch gewesen war, bröckelte – und doch war es wichtig für sie gewesen, eben diese Worte zu sagen, in eben dieser Situation. Es bot einen Anker der Sicherheit für sie, wenigstens die Illusion, dass sie nach allem, was geschehen war, noch immer an den Orden glaubte, an den Orden und an die Republik. „Wisst Ihr, warum?“ Sie blickte ihn an, und obwohl sie sich der Antwort recht sicher war, musste sie zugeben, dass trotzdem Neugier sie erfasste, eine merkwürdige Art von Neugier – als ob man herausfinden wollte, an was genau jemand gestorben war. „Ein dunkler Jedi war hier.“ „Ein dunkler Jedi?“ Sie schauderte leicht, dies war nichts, das sich mit einem ungünstigen Urteilsspruch oder einem Unglück vergleichen ließ, doch Nalenaton deutete ihre Geste falsch. „Jemand, der sich der dunklen Seite der Macht verschrieben hat“, erklärte er. „Hat man Euch davon nichts gesagt?“ Ihre dunklen Augen verwandelten sich in zwei eiskalte Speere, die im trügerischen Kontrast zur Ruhe ihrer Stimme standen. „Nein... nein, man hat mir nichts von dunklen Jedi erzählt – ich habe gegen einen von ihnen gekämpft.“ Sie fühlte sein Starren, und ihre harsche Reaktion tat ihr ein wenig leid, doch sie hielt seinen Blick weiter fest, während sie spürte, wie Gewissheit durch ihre Adern pulsierte wie Kühlflüssigkeit. Erst jetzt, als sie diese Worte aussprach, wurde real für sie, was ihr Meister in den letzten Stunden seines Lebens gewesen war, denn zuvor hatte sie nicht den Mut gehabt, es sich einzugestehen. Damit einher ging Schmerz, tiefer, als sie ihn erwartet hatte, und mit einer ruckartigen Bewegung stand sie auf. „Jeder macht Fehler, Euer Majestät, aber wir können sie nicht mehr rückgängig machen. Niemals.“ Sie hatte sich schon halb umgewandt, als er sie an der Schulter festhielt. „Ich wünsche Euch eine gute Reise.“ Das unausgesprochene Friedensangebot hing in der Luft wie der Geruch der Blüten, und zum ersten Mal seit Stunden, wie es ihr vorkam, spürte sie, dass die Sonne über die Dächer schien. Sie lächelte sachte. „Möge die Macht mit Euch sein.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)