Bloody Chess von Ringelstrumpf (From the beginning the winner was confirmed...) ================================================================================ Kapitel 2: Akt II - Sweet Corruption ------------------------------------ Anscheinend sind einige Fragen und Unklarheiten bei dem letzten Kapitel aufgetreten. @kulla: Sasuke befindet sich nicht auf dem Weg zum Bad, sondern zur Küche. Es tut mir Leid, wenn es den Anschein danach hatte! Und die Flüssigkeit ist auf jeden Fall Wasser. @HyuugaHanabi: Ja, Sasuke befindet sich in seinem Haus und er ist sich auch darüber im Klaren. Eiskalte Luft schlug ihm entgegen und entlockte ihm ein ersticktes Geräusch. Jedoch konnte er die Kälte nicht daran hindern, sich in seine Glieder und Eingeweide zu fressen, doch die Wärme, die immer noch leicht in seinem tiefsten Inneren zu flackern schien, hielt dem stand. Vielleicht nur noch mit wenig Kraft, aber dennoch brannte sie weiter. Unruhig ließ der Uchiha seinen Blick schweifen und blieb am Boden hängen, der vollkommen von einer Wasserhaut überzogen zu sein schien, die silbrig im fahlen Licht des Mondes funkelte und deren Oberfläche von einer dünnen Eisschicht überzogen war. Der Uchiha schluckte schwer, einen Moment lang zögerte er, doch dann trat er einen Schritt vor. Sein nackter Fuß tauchte durch die Wasseroberfläche und zerbrach die dünne Eishaut, die mit einem leisen Klirren zerbarst. Ein kurzes Zucken durchfuhr seinen Körper und der Shinobi musste sich mit Gewalt daran hindern, sich nicht einfach umzudrehen und wegzulaufen. Einige Zeit stand er einfach nur so da. Bewegungslos. Leicht geduckt. Jeden Muskel angespannt. Wie eine Katze, zum Sprung bereit. Doch nichts gab dem Uchiha den Anlass zum Angriff und so lockerten sich nach einiger Zeit seine Muskeln, wenn auch nicht vollständig. Noch immer waren seine Ohren bis zum Äußersten gespitzt. Seine Augen schärfer denn je, obwohl nur vereinzeltes Mondlicht durch die Schicht der kleinen Eiskristalle drang, die von innen eine dünne Decke auf dem Fensterglas bildeten und somit den Blick von außen, aber auch von innen unmöglich machten. Ohne jegliche Geräuschkulisse tat er noch einen Schritt, langsam und bedächtig, noch immer darauf gefasst, einen Angreifer unschädlich zu machen. Wenn nötig, zu töten, denn damit hatte er nie Probleme gehabt. Blut zu vergießen war einfach für den Schwarzhaarigen. Wenn das rote Lebenselixier floss, war es für den jungen Shinobi nur ein Beweis seiner Stärke, seiner Macht. Wenn sein Opfer schrie, war es für ihn nicht mehr als ein Geräusch, dass zu einem Lebensbestandteil seiner geworden war. Ein Lebewesen seines Lebens zu berauben war für ihn zum Alltag geworden. Er war ein Ninja, man erwartete von ihm eine saubere Beseitigung seiner Opfer und diese Voraussetzung erfüllte er vollkommen, doch diese Routine war für ihn seit einigen Monaten abhanden gekommen. Und nur ein Ereignis war daran schuld, das für ihn eines der Schlimmsten war und das bei jedem Mord, den er beging, qualvolle Erinnerungen hervorrief. Er hatte versucht, es zu verdrängen, doch losgelassen hatten ihn die Geschehnisse jenes Abends nicht mehr, denn auch wenn sie teilweise nur verschwommen oder gar nicht mehr vollständig waren, ließen sie seine Seele nicht mehr in Ruhe und peinigten ihn immer wieder aufs Neue. Doch der Schwarzhaarige wusste, dass er sich nicht ständig von seinen Taten einholen lassen konnte und so drang er weiter in die Küche vor, alle anderen Gedanken verdrängend. Seine Schritte führten ihn an der langen Küchenanrichte vorbei, zu einem der kleinen Schränke, die sich bedrohlich von der weißen, kahlen Wand abhoben und gespenstische Schatten auf die wasserbedeckten Fliesen warfen. Vorsichtig streckte der junge Mann seine Finger nach dem Griff aus, der an der Schranktür montiert war, doch stoppte er kurz vor Erreichen seines Zieles seine Hand mitten in der Luft. Irritiert starrte er auf seine Fingerspitzen, die unablässig leicht vibrierten und schlagartig wurde ihm bewusst, was diese ständige Bewegung bedeutete. Er zitterte. Er, Sasuke Uchiha, zitterte, doch erstaunt war er nicht wirklich über diese Reaktion seines Körpers. Ihn hatte es schon gewundert, wie er angesichts der Tatsache, dass sich relativ große Wassermengen in seiner sonst eher trockenen Wohnung befanden, so ruhig geblieben war. Der schwarzhaarige Shinobi atmete einmal tief ein, in der Hoffnung, dass er so das unkontrollierte Zittern unter Kontrolle bringen könnte, allerdings zeigte dies nicht die erwünschte Wirkung. Im Gegenteil, die Vibrationen seiner Finger verstärkte sich noch, als er nun mit den Fingerspitzen das eiskalte Eisen des Griffes berührte. So kalt, das es schon betäubend auf seinen Körper wirkte. Langsam öffnete der Uchiha den kleinen Wandschrank und griff mit einer ungelenken Bewegung, die auf die Taubheit seiner Glieder zurück zu führen war, nach einem Glas. Unbeirrt schloss der Schwarzhaarige wieder die Schranktür und wandte sein Antlitz zu dem kleinen Spülbecken aus silbrigem Metall. Er wusste schon jetzt, dass das Wasser eiskalt sein würde, vielleicht sogar mehr als das. Und dennoch verspürte er keine Scheu, seine ausgedörrte Kehle damit zu befeuchten und so zog er in einer schnellen Bewegung den Griff des Wasserhahns in die Höhe… … doch nichts passierte. Außer einem kleinen Tropfen Wasser fand kein einziges Wasserpartikelchen seinen Weg aus dem Hahn in das erwartungsvoll darunter gehaltene Glas. Verwirrt musterte der junge Mann die einstige Wasserquelle und konnte nur langsam begreifen, was da grade passiert war, denn die eisige Kälte verlangsamte auch seinen Denkprozess ungemein. Mit einem Mal schien die Temperatur zu fallen und der Schwarzhaarige wandte sich um, seine Augen weiteten sich vor Entsetzen, als er mit ansehen musste, wie sich kleine Eisblumen den Weg, den Türrahmen hinauf, suchten und auch die Platte seines Küchentisches war nun überzogen mit einer Eisdecke. Er konnte förmlich spüren, wie seine Lippen sich blau färbten und sich auch in seinen Haaren eine zarte Eisschicht bildete. Wie erstarrt stand er da, unfähig, sich auch nur noch einen Zentimeter zu bewegen, das letzte Fünkchen Wärme erloschen und auch das einstige Funkeln seiner Augen schien nicht mehr vorhanden. Stattdessen blickten nun stumpfe Onyxe aus seinen Augenhöhlen. Ein leises Wispern durchdrang die eisige Stille und ließ den Shinobi aus seiner Trance erwachen. Erschrocken wirbelte er herum. Er hatte gemeint, einen leichten Luftzug hinter sich vernehmen zu können, doch als er nun die Arbeitsplatte musterte, schien alles wie vorher. Alles, bis auf die glitzernden Kristalle, die sich auch hier entlang gefressen hatten. Verwirrt schüttelte er den Kopf. Brachte die Kälte sein Gehirn etwa so durcheinander, das er sich schon Stimmen einbildete? Abermals schüttelte er seinen Kopf, doch vernahm er gleich darauf wieder ein Wispern. Lauter. Aus einer anderen Ecke des Raumes. Der Uchiha fuhr herum, doch wieder konnte er nichts erkennen und die „Stimme“ war so schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht war. Irgendjemand wollte ihm etwas mitteilen, doch konnte er nicht hören, um was es sich handelte. Vielleicht entsprang dies alles hier aber auch nur einer krankhaften Fantasie seiner? „Bereust du es…?“ Ein Stromschlag schien durch seinen Körper zu fahren und wie elektrisiert starrte er in die Richtung, aus der er glaubte, die Frage vernommen zu haben. Doch wieder war da nichts als die kahle Wand. Panik kroch von seinen Füßen hinauf, seine Beine entlang. Füllte seinen Bauch, hinterließ ein unangenehmes Kribbeln, setzte sich weiter fort, seine Schultern entlang, die Arme hinab. Ließ seine Finger sich verkrampfen, seine Fingernägel bohrten sich in das taube Fleisch seiner Handfläche, den Schmerz konnte er gar nicht mehr wahrnehmen, so benebelt schienen seine Empfindungen. Sein Kopf schmerzte von den niedrigen Temperaturen in dem Raum und immer wieder verschwamm das Bild seiner Küche vor seinen Augen. Er schien an der Oberfläche eines Sees zu schwimmen. Nicht wissend, ob er sich in die Tiefe der Ohnmacht stürzen sollte, oder auftauchen, um zu sehen, wer diesen ganzen Wahnsinn hier zu verschulden hatte. „Bereust du es…?“ Wieder diese Frage, die den Schwarzhaarigen aus dem See riss, ihn die Oberfläche durchbrechen ließ und seinen Verstand wieder klärte. „Wer… bist du?“, seine Stimme zitterte vor Panik, als er diese eine Frage in den leeren Raum warf. Er glaubte nicht daran, dass er eine Antwort erhalten würde, doch hatte er das Gefühl, dass er dies hatte fragen müssen, nur, um die fürchterliche Stille zu durchbrechen, die nach den Worten des Unsichtbaren in den Raum zurückkehrte. „Weißt du wirklich nicht, wer ich bin?“, die Stimme, vorher unglaublich verzerrt, nun mit einem lieblichen Klang und klarer denn je, erklang aufs Neue und jagte dem Uchiha abermals eine Gänsehaut über den Rücken, seinen gesamten Körper hinab. Zitternd öffnete er seine steifen, blau angelaufenen Lippen und brachte nach einigen Versuchen einige Worte hinaus: „Wie… wie denn? Ich kann… dich noch nicht einmal sehen!“ Das Atmen fiel ihm immer schwerer und es kostete ihn einige Überwindung, seine Lungenflügel nicht einfach still zu legen und das Aufnehmen des Sauerstoffes sein zu lassen. Doch sein starker Selbsterhaltungstrieb ließ dieses ungeheure Zeichen von Schwäche nicht zu und so atmete er weiter, hielt seine Körperfunktionen weiter intakt, auch wenn es immer beschwerlicher wurde. „Aber wieso denn nicht? Ich bin doch hier drüben!“ Abermals war der Raum erfüllt von einer Stimme, die diesmal so leicht zu sein schien, dass es eher Gesang glich, als das man es als wirkliches Reden identifizieren konnte. Irritiert wandte der Uchiha seinen Blick von einer zur anderen Ecke, bis er schließlich an der einst braunen Tür hängen blieb, die jetzt bläulich schimmerte. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen, sein Körper schien gelähmt. Ohne es wirklich zu bemerken verflog der Drang, weiter zu atmen und mit einem letzten, tiefen Atemzug versiegelte er seine Lippen. Den Blick unverwandt auf die Gestalt gerichtet, die in kurzer Distanz zu ihm knapp über dem Boden schwebte. „Sakura…“ Ein tonloses Flüstern verließ seine gefrorenen Lippen, als er in grüne Augen blickte, die kälter nicht hätten sein können und im krassen Gegensatz zu der vorher lieblichen Stimme standen. Sie schienen ihn zu durchbohren, zu sagen: „Ich... bin dein Verderben…“ Ich habe mich sehr über eure Kommentare gefreut und war wirklich erstaunt, dass die FF so positiv bei euch ankommt. Ein riesiges Dankeschön an euch! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)