Harry Potter... von Gela-The-Heda (...und der Erbe von Gryffindor) ================================================================================ Kapitel 1: Ein seltsames Mädchen -------------------------------- Der See lag ruhig. Der Wind war kaum zu spüren und hier und da hörte man Vögel zwitschern. Harry und Ron saßen am Ufer und warteten auf Hermine. Es war Anfang des vierten Schuljahres und die Ereignisse, die passiert waren, hingen immer noch in den Gliedern der beiden. Der Angriff der Todesser bei der Quidditch-Weltmeisterschaft blieb jedem noch lange in Erinnerung. „Wo bleibt bloß Hermine?“, fragte Ron. „Weiß ich doch nicht. Sie wollte sich mit uns hier treffen.“ „Ich hab Hunger! Sie sollte sich mal etwas beeilen. Einen Weasley hungern zu lassen, ist doch echt ...“ „Ist gut, Ron!“, meinte Harry. Ron brummte irgendwas, aber Hermine ließ sich neben den beiden fallen. Ron erschrak und tastete gleich seine Brust ab. „Mein Herzschrittmacher!“ „Übertreib nicht!“, sagte Hermine und verdrehte die Augen. „Was gibt’s denn so neues?“, wollte Harry wissen. „Also ... ihr wisst doch, dass zwei andere Schulen herkommen werden. Beauxbatons und Durmstrang. Als ich in der Bibliothek war, habe ich gehört, dass es einen Ball geben soll. Und zwar soll der Ball mit den beiden anderen Schulen gefeiert werden und ...“ „Ui, wie toll! Noch mehr solcher hyperschlauen Fatzken!“, murmelte Ron. Hermine achtete nicht weiter auf den Ausspruch von Ron. „Naja, und jedenfalls ...“ Hermine konnte nicht weiter sprechen, weil sich Harry’s Miene verzog. Ron und Hermine drehten sich um und sahen Malfoy auf sie zukommen. Sein dreckiges Grinsen entblößte weiße Zähne. Im Schlepptau waren Crabbe, Goyle, Pansy und noch ein paar andere Slytherins. „Potter, das Wiesel und das Schlammblut. Ihr heckt doch bestimmt wieder irgendwas aus. Gebt’s doch zu!“ „Und wenn, dann würdest du’s als Letzter erfahren, du miese Ratte!“, keifte Ron und richtete sich auf. Hermine packte Ron am Arm, weil er schon seinen Zauberstab zückte. Harry ballte seine Hände zu Fäusten. „Suchst du wieder Ärger?“, fragte er. „Ich und Ärger? Wie kommt ein Trottel wie du darauf?“ Er trat dicht an Harry heran. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast. Plötzlich schrie Pansy auf und zeigte zum Ufer. Dort schwamm ein lebloser Körper im Wasser mit dem Gesicht nach unten. Harry und seine Freunde rannten hin. Malfoy stand wie gelähmt da, doch dann setzte auch er sich in Bewegung. Harry hatte bereits die Person umgedreht. Es war ein Mädchen mit kürzeren leuchtendroten Haaren und zwei Zöpfen an den Seiten ihres Gesichtes. Sie war mit nichts außer einem Kleid bekleidet. Sie wirkte wie tot. Harry wollte ihren Puls fühlen, doch da packte das Mädchen seine Hand und öffnete die Augen. Solche violetten Augen hatte er noch nie gesehen! So schnell wie sie ihr Bewusstsein wieder erlangte, so verlor sie es auch wieder. „Was machen wir jetzt?“, fragte Ron. „Natürlich zum Krankenflügel! Madam Pomfrey wird sich um sie kümmern. Was wohl passiert ist? Die Arme!“, meinte Hermine. Malfoy schaute das seltsame Mädchen an. Dann sah er eine Kette am Ufer liegen. Da alle mit dem fast toten Mädchen beschäftigt waren, hob er unauffällig die Kette auf. Es sah eher wie ein Medaillon aus, auf dem ein großer Löwenkopf prangte, der Feuer spuckte. Hatte das was mit Gryffindor zu tun? Aber dann würde der Löwe anders aussehen. Schnell steckte Draco das Medaillon in seine Tasche. Er würde sich später darum kümmern. Jetzt ging er mit den anderen mit, die zum Krankenflügel wollten. Harry hatte bereits das Mädchen auf seine Arme gehoben. Etwas hing an ihrem Arm herunter, eine Bandage oder sowas ähnliches. Sie gab jedoch nicht viel frei. Eine kleine dicke schwarze Linie. Mehr nicht. Woher kam dieses Mädchen. Es hatte Draco’s Neugier geweckt. Am Krankenflügel angekommen, legte Harry die Bewusstlose in ein Bett. Hermine hatte Madam Pomfrey geholt. „Wir haben ein Mädchen am Ufer gefunden. Sie war bewusstlos“, erläuterte die Hexe. „Danke, dass ihr sie hergebracht habt. Ich kümmere mich sofort um sie. Aber nun rasch ab mit euch. Der Unterricht wartet nicht auf euch.“ Damit ließ die ältere Hexe die Zauberer und Hexen stehen. „Kommt, wir müssen jetzt eh zu Zaubertränke“, forderte Hermine ihre Freunde auf. Harry und Ron schauten sich an und nickten. Malfoy ging mit seinen Anhängern hinterher, weil Gryffindor und Slytherin gemeinsam Unterricht hatten. Auf dem Weg begegneten sie Dumbledore sowie Professor McGonnagall. Sie unterhielten sich angeregt. Harry vernahm die Worte „...Mädchen im Krankenflügel...“ und „...Anschlag...“. Was hatte das wohl alles mit dem Mädchen zu tun? Wussten die Lehrer etwa jetzt schon mehr als sie selbst? Die beiden Professoren grüßten freundlich und gingen rasch zum Krankenflügel. Madam Pomfrey wartete schon auf die beiden. Sie zeigte ihnen das Mädchen im Bett, was immer noch bewusstlos war. „Wie geht es dem Mädchen?“, fragte Dumbledore. „Den Umständen entsprechend gut. Sie hat keine weiteren Verletzungen und scheint nicht unterkühlt zu sein. Im Ganzen kann ich sagen, das Mädchen ist gesund.“ „Warum liegt sie dann hier?“, wollte McGonagall wissen. „Sie schläft. Sehr tief sogar. Das kommt daher, weil sie den Amnesia-Fluch benutzt hat. Er muss äußerst stark gewesen sein. Und mir ist außerdem noch aufgefallen, dass sie am rechten Unterarm eine Tätowierung oder ein Brandzeichen hat. Schauen Sie sich es an. Es hat die Form eines Löwenkopfes, der Feuer spuckt.“ Als die Hexe den beiden anderen das Zeichen zeigte, zuckten beide zusammen. War es denn möglich? „Ich habe bereits in Büchern nachgeschlagen. Liege ich richtig, dass dieses Mädchen der Erbe von Gryffindor ist?“ Dumbledore schaute sie an. Er nickte. „Ja, sie ist es wahrhaftig. Wie lange haben wir darauf gewartet?“ „Sehr lange, Albus“, meinte McGonagall, „Aber was macht sie ausgerechnet jetzt hier? Es ist doch nichts zu befürchten?“ „Und wenn doch? Du weißt, was das bedeutet.“ Die Hexe nickte. Dumbledore richtete sich an Madam Pomfrey. „Legen Sie schonmal Kleidung für sie bereit. Wenn sie aufwacht, soll sie sich bei mir melden.“ „In Ordnung. Aber es gibt noch etwas Wichtiges. Sie trägt auf der Stirn eine Narbe. Eine Blitznarbe um genauer zu sein“, sagte Madam Pomfrey. Sie strich das Haar aus dem Gesicht des Mädchens weg und eine feine Blitznarbe war zu sehen. Dumbledore und McGonagall stockte der Atem. „Noch eine Überlebende“, murmelte McGonagall. Dumbledore sagte dazu nichts. Er drehte sich zu der Hexe um und nickte ihr zu. Damit verabschiedeten sich Dumbledore und McGonagall und gingen hinaus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)