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Some ShortFics/ OneShots

von

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OneShot Part I : The Girl in a man

So~, ich versuche eine KurzFF- Sammlung zu schreiben.

Hier die erste Story.^-^

Die Handlung ist ungefähr die: Kyo verliebt sich in Daisuke, allerdings in einen, den er nicht erwartet hätte.

Genre: Shonen-ai

Pairing: Kyo x Daisuke

Hintergrund: irgendein übler Sender ^^° U~nd My Chemical Romance
 


 

„Wow.“ Yuana nickte zufrieden. „Du siehst geil aus.“ Er zupfte zustimmend an dem Ärmel der Schuluniform herum, während er seinen Gegenüber stolz lächelnd betrachtete.

„Du siehst echt toll aus.“

„Findest du?“ Der Ältere, genannt Daisuke, grinste seinen Freund an.

„Hai!“

Die Beiden saßen in Schuluniformen auf Yuanas Bett. In Mädchenschuluniformen, deren Röcke gerade mal über die Knie reichten. Sie hatten, aus einer Laune heraus, beschlossen die Machos Tokyos etwas fertig zu machen und sich ’verkleidet’, natürlich auch geschminkt. Eben der Humor solcher Jungs.

„Also los! Ich will endlich gehen! Weißt du wie lang ich für diese Frisur gebraucht hab? Das solln die Kerle schließlich auch sehen!“ Grinsend zupfte sich Yuana an seinen gelockten, hochgesteckten Haaren herum.

„Hai, gehen wir.“ Damit zog Daisuke die Hand des Anderen aus dessen Haaren und schleifte ihn zur Wohnungstür. „Das wird lustig!“
 

Bereits eine halbe Stunde später standen die Beiden in Shinjuku und waren die meiste Zeit damit beschäftigt den Rock unten zu behalten, der, dank des starken Windes, immer wieder hochwehen wollte.

„Vielleicht hätten wir doch die längeren nehmen sollen…“, murmelte Yuana, obwohl ihn dieser Missstand mit dem Wind nicht wirklich zu stören schien. Es amüsierte ihn eher.

„Tja…wahrscheinlich schon…“, lachte Daisuke darauf und atmete beruhigt auf, als er merkte wie das wehen nachließ.

„Halt endlich deine blöde Fresse!!! Ich. Bin. Nicht. KLEIN!“

Überrascht drehten sich die ’Mädchen’ um, da das Geschrei der beiden Männer hinten ihnen nur schwer zu überhören war.

„Bist du wohl! Oder nennst du 1.60 groß?“ War die böse lachende Antwort des Anderen, der grinsend auf den blonden Kleineren heruntersah.

„Du kotzt mich an, du dämlicher Arsch!“ Damit stieß er den größeren Rothaarigen zur Seite und stapfte wütend an ihm vorbei.

„Meine Güte, bist du empfindlich! Kleine Zicke!“, rief der dem Anderen noch hinterher, bevor auch er sich wegdrehte und wegging, wodurch er auch nur noch den Anfang von dem „Ist mir egal, ich hasse dich!“ mitbekam.

„Woah… was geht denn mit denen?“ Yuana legte fragend den Kopf schief, während er den wütenden Kleinen beobachtete. „Hey der ist ja kleiner als ich!“, fügte er noch lachend hinzu.

„Sag jetzt nichts, so wie der aussieht killt der dich noch…“ Daisuke trat näher zu seinem Freund.

„Ach, komm. Wir trösten ihn ein bisschen, ne?“ Der Jüngere lief grinsend auf den Blonden zu und warf ihm ein tröstendes Lächeln zu. „Hi. Was war das denn für ein Mistkerl?“

Der Blonde sah, mit hochgezogener Braue, auf, ohne zu antworten.

„Hey, Yuni…Lass ihn.“, flüsterte Daisuke und zog den Jüngeren zu sich. „Tut mir Leid für dich.“

Wieder bekamen sie keine Antwort, stattdessen ging der Kleinere schweigend an den Beiden vorbei.

„Na, bis vor hin konntest du noch prima reden.“ Etwas enttäuscht sah Yuana ihm hinterher.

„Sei still! Du hast auch geflennt als Masaya mit dir schluss gemacht hat!“ Der Ältere stieß ihn leicht zur Seite, bevor er dem Blonden hinterher ging und ihn tröstend anlächelte.

„Magst du mit uns Eisessen gehen? Das lenkt ab!“ Er griff nach der Hand des Blonden, dieser aber zog sie sofort wieder zurück. „Wie heißt du?“, lenkte Daisuke ab.

Der Angesprochene blieb stehen, zog wieder eine Braue hoch und sah ihn abweisend an.

„Was wollt ihr von mir?“, fragte er nach einer Weile misstrauisch.

„Ich weiß wies dir geht. Wir wolln nur helfen.“, antwortete der Ältere und achtete auf Yuana, der sich zu den Beiden gesellt hatte.

„Hm. Solang ich die nächste Zeit keine Typen seh.“ Er machte eine Pause, bevor er „Ich hasse Typen.“ Leise hinzufügte.

Fragend sah Yuana zu Daisuke, der nur mit den Schultern zuckte und seinem Freund einen ’Wir- trösten- ihn- nur- ein- wenig- ja?’ - Blick zu, worauf dieser nur nickte.

„Also, wie heißt du? Ich bin Daisuke. Und das ist Yuana.“

„Kyo.“

„Ah~. Also, wo gehen wir hin?“

„Namja Town?“, fragte Kyo in einem gleichgültigen Tonfall.

„Ja!! Die haben das beste Eis, ganz Tokyos!“, stimmte Yuana freudig bei.

Seltsamerweise gab Kyo, trotz der Zustimmung, danach keinen Laut mehr von sich.
 

„Auf welche Schule gehst du eigentlich?“, fragte Daisuke um die Stille zu unterbrechen.

Die Drei saßen auf einer Bank und leckten das kalte und leicht schmelzende Eis.

„…Sanjiro High School.“

„Ah…du redest nicht sonderlich viel, he?“ Der Ältere beugte sich vor um ndem Blonden in die braunen Augen zu sehen.

„Nein.“

„Ah…sag mal…der Typ…war das dein Freund?“

„Mein Ex. Jetzt jedenfalls. Ich hab keine Lust mehr auf solche Machos.“

„Hm, kenn ich.“, pflichtete Yuana zustimmend bei. „Komisch das du trotzdem mit uns redest, wir sind doch- Au!“, quietschte der Jüngere, als Daisuke ihm einen schmerzvollen Tritt verpasste.

//Was??//

//Hör auf… Das macht ihn bestimmt nur noch wütender…und trauriger…//

(Anm.: Ja~ die zwei können durch Gedanken kommunizieren xD“)

„…“

„Oh Nein! Yuana, wir müssen los!“ Erschrocken sprang Daisuke von der Bank auf, als er einen flüchtigen Blick auf die Uhr warf.

„Was, so spät schon? Das gibt Ärger!“ Schon stand der Jüngere neben ihn und wollte loslaufen, blieb aber stehen, da Daisuke ihm nicht folgte, sondern bei Kyo blieb.

„Hier. Das ist meine Nummer. Ruf mich mal an.“, sagte er, drückte dem Blonden einen Zettel in die Hand und warf ihm ein bezauberndes Lächeln zu.

„Mach ich.“ Er sah zu dem Stehenden hoch, der sich gerade wegdrehte. „Sag mal… ist Daisuke nicht ein Männername?“

„Ahm…meine Eltern haben sich einen Jungen gewünscht…Tja…“ Damit rannte er los, zu Yuana, packte diesen und schleifte ihn hinter sich her. Eine gute Entscheidung, denn kaum waren sie für Kyo außer Hörweite fing Yuana laut an zu lachen.

„Deine Eltern wollten einen Jungen?? Was Bessres ist dir nicht eingefalln??“ Er hielt sich während dem rennen den Bauch, in dem sich schon ein leichtes Stechen breitmachte.

„Ach, halt die Klappe! Ich will nur nett sein… und ihn…trösten…“, murmelte Daisuke leise.

„Trösten? Er …hasst Kerle! Wenn der das… spitzkriegt, dass du… ihn anlügst,… killt der dich! Warum… gibst du dir… so eine Mühe?“ Yuana blieb stehen, verschränkte die Arme und lehnte sich, tief durchatmend, an die Wand.

„Ich finde ihn eben… nett…“ Auch Daisuke stoppte.

„Hast du dich in ihn verliebt?“

Der Ältere zuckte zusammen. Das der immer so direkt sein musste.

„…“

„Viel Glück. Ich steh dir bei.“ Lächelnd stieß sich der Jüngere von der Wand ab und schritt auf seinen Freund zu.

„Danke, Yuni.“

„Achja…weißt du was?“

„Hm?“

„Ich hasse den Namen Yuni!“

Daisuke lachte nur als Antwort, bevor er von Yuana weiter gezogen wurde und die Beiden weiter rannten.
 

„Moshi moshi?“ Daisuke ging an sein Handy, das neben ihm auf dem Tisch lag.

„Hey…“, flüsterte die leise Stimme.

„Kyo? Wie geht’s dir?“

„…naja…ganz gut?“

„Ah ja…was gibt’s denn?“

„Ahm… hast du vielleicht Zeit? Nur du.“

„Ist das ein Date?“ Ein überraschtes Lächeln schlich sich auf Daisukes Lippen.

„…“

„G-gomen! Ich meine…klar hab ich Zeit.“

„Treffen wir uns…wieder in Namja? Um 8?“

„Kla~r! Ich freu mich!“ Er wollte sich noch verabschieden, aber Kyo, dem das alles sehr peinlich zu sein schien, hatte bereits aufgelegt.

Freudig sprang der Braunhaarige auf und erstarrte kurz darauf. Er hatte doch gar nichts Mädchen- mäßiges hier… Yuana war schließlich die Transe… Wo sollte er denn jetzt einen Rock herkriegen? In einer Hose sah er doch sicher zu männlich aus…
 

„Meinst du echt…das geht?“

Daisuke stand vor dem Spiegel in Yuanas Zimmer, bekleidet mit einem schwarzen gekürzten Mantel und darunter einen ebenfalls dunklen Roch, der sogar übers Knie reichte (also unters Knie ^-^°), abgerundet durch die Springerstiefel.

„Klar! Der steht scheinbar auf Flachbrüstige… der merkt nichts!“ Der Kleinere sah stolz sein Werk an.

„Mmmm…“

„Sagmal… wieso machst du das eigentlich alles?“ Er setzte sich auf den Bettrand und blickte fragend zu dem Anderen hoch.

„…Hab ich dir doch schon erklärt. Ich mag ihn eben, also ich finde ihn nett, nicht was du denkst…also, egal, ich will ihn nur trösten.“, kam die schnelle Antwort, worauf Yuana eine Braue hochzog.

„Wie du meinst. Ich helf’ dir trotzdem. Wir sind doch Freunde!“ Der Kleinere packte ihn am Arm und zog ihn auf seinen Schoß.

„Ja… schon klar, Yuni…“

„Nenn mich nicht Yuni!“

„Ja~! Schon gut!“
 

„Hey! Da bist du ja!“ Freudig hüpfte Daisuke auf den verwirrt zurückzuckenden Blonden zu. „Endlich!“

„Hey…ja…tut mir Leid…ich hatte noch zu tun.“, sagte Kyo ausweichend und blieb vor dem Anderen stehen.

„Was denn? Den Mistkerl erwürgen?“, lachte der Größere, welches allerdings sofort erstarb als er Kyos verletzten Blick bemerkte. „Gomen…“, fügte er darauf kleinlaut hinzu.

„Schon gut. Du hast Recht, wir haben uns getroffen. Und uns wieder gestritten, jetzt ist es ganz aus.“, erklärte der Blonde nach einer Pause.

„Ah…Ahm…Gehen wir?“ Aufmunternd lächelnd machte Daisuke einen Schritt nach vorne und streckte dem Anderen die Hand hin.

„Ja.“, sagte dieser nur knapp, wobei er sich ebenfalls endlich vom Fleck bewegte, er ging dann neben Daisuke her, nahm aber nicht die ihm angebotene Hand.

„Wohin wolltest du eigentlich gehen?“ Entschlossen packte er einfach die Hand des Blonden (die dieser versuchte wieder zurück zu ziehen, es aber misslang) und lächelte ihn fröhlich an.

„Ich weiß nicht… Shoppen?“, gab Kyo etwas kleinlaut zurück.

„Shoppen? Tolle Idee, das passt gut!“//Oh ja…// „ Ich kenne nicht viele Typen die freiwillig shoppen gehen!“ Daisuke lachte auf, während er sich an den Kleineren schmiegte. Dabei kam ihm auch der Gedanke, wie das aussehen musste, ein kleiner Blonder mit einer größeren Freundin.

„Hm…“ Kyo senkte leicht den Kopf, er musste sich zwingen damit er den Anderen nicht gleich wieder weg schob.

„Stört dich was?“ Der griff des Älteren lockerte sich etwas, als er fragte.

„Nein…geht schon…“

„Du bist eigentlich nicht so… bemüht um Gesellschaft, oder?“

„…Woher…?“

„Ich hab Sozialwesen… da prügeln die dir das ein.“ Wieder lachte Daisuke und diesmal brachte er Kyo sogar dazu zu grinsen.

„Ich hasse das Fach.“ Und nun war es der Blonde der den Druck auf die Hand wieder verstärkte.

Sie gingen weiter, Daisuke brachte den Anderen dazu mehr zu reden und fing schnell an, ihn über sein Leben auszuquetschen (Auch wenn er dadurch nicht wirklich etwas in Erfahrung brachte). Bis Kyo schließlich vor einem Café stehen blieb und fragend zu dem Größeren sah.

„Willst du was Süßes?“, fügte er seinen Gesten hinzu.

„Hai.“ Und schon hatte Daisuke ihn in den Laden gezogen und suchte einen geeigneten Sitzplatz, welchen er an einem Fenster fand. Lächelnd setzte er sich, wobei er Kyo ungeduldig mit sich auf die gepolsterte Bank zog.

„Und? Was magst du?“ Schnell überschlug der Ältere die Beine, um so gut es geht zu verhindern allzu männlich dazusitzen (Anm.: ihr wisst wahrscheinlich wie Kaoru meistens in den Interviews dasitzt…^-^°).

„Mochi- Kuchen…“, antworte Kyo leise.

„Oh ja! Lecker!“ Erfreut rutschte der Ältere zu dem Anderen und lehnte sich leicht an diesen.

„Darf ich dich was fragen…?“, brachte Kyo nach längerem Zögern heraus, nachdem Daisuke das Süße bestellt hatte.

„Klar.“

„Warum… benimmst du dich manchmal so…“, begann Kyo unsicher.

„Äh, Macho- mäßig?“ Daisuke lachte nervös auf. „ Du weißt doch, ich sollte ein Junge werden…“

„Ah.“

Das war so ziemlich das letzte Gespräch das die Beiden führten. Kurz darauf versanken sie in Gedanken, wobei Daisuke sich fragte wieso er das alles auf sich genommen hatte und schließlich wieder auf die eine Antwort kam. ‚Ich mag ihn doch so…’, wahrscheinlich mochte er ihn mehr, als Gesund für ihn war…

Kyo dagegen überlegte ob er nicht zu voreilig war. Das mit Die war schließlich seit nicht mal einem Tag vorbei und er saß schon mit einer Anderen in einem Café. Andererseits, würde aus den Beiden sowieso nichts werden, falls sie darauf wartete das Kyo den Schritt machte. Dafür war er viel zu unsicher.

„Hey, ihr zwei Liebenden.“, riss eine Stimme die Angesprochenen aus ihren Gedanken. Beide blinzelten verwirrt in das breit grinsende Gesicht des Kellners. „Ihr hockt jetzt schon seit einer halben Stunde so da, wollt ihr die Mochis jetzt noch essen?“

„Natürlich wollen wir das!“ Und schon hatte sich Daisuke übermütig Einen in den Mund geschoben, woraufhin er nur anfing zu husten um nicht zu ersticken.

„Geht’s?“, fragte der Blonde, während er dem Anderen auf den Rücken klopfte und ihn besorgt ansah.

„Ja, danke…“, murmelte Daisuke, als er sich wieder halbwegs beruhigt hatte.

„Hör mal…“, fing Kyo zögernd an, „Ich muss nach Hause…Können wir uns mal wieder sehn?“

„Sehr gerne.“, antwortete der Andere und lächelte.

„Gut…dann…Bis später.“ Damit stand er auf, drückte dem Kellner, der grade vorbeiwuselte, das Geld für die Mochis in die Hand und drehte sich noch mal zu Daisuke. „Gute Nacht.“ Dann verließ er den Laden und ließ den Anderen zurück, welcher ihm mit verträumten Blick hinterher sah. Er mochte ihn vie~l zu sehr, viel ihm dabei auf, aber im Moment war ihm das relativ egal. Was sollte schon passieren, sollte Kyo raus finden das er eigentlich ein Mann war? Doch sicher nichts Schlimmes… hoffte er jedenfalls.
 

„Du bist echt verknallt in den?“ Ungläubig sah Yuana seinen Freund an, während sich dieser vor dem Spiegel hin und her drehte und sein Abbild betrachtete.

„Na und? Steht mir das?“ Er zupfte an dem langen an den Spitzen ausgefransten schwarzrot karierten Rock herum.

„Ja, super siehst du aus. Aber weißt du eigentlich wer der ist?“

„Ich kenne ihn mittlerweile gut, besser als du auf jeden Fall.“, gab Daisuke murrend zurück, „Oder glaubst du ich renn zwei Wochen lang in deinen Röcken rum, weil ich nichts anderes zu tun hab? Und du weißt…eigentlich hasse ich dieses Gezeugs.“

„Mag ja sein, aber…“

„Ich dachte du willst mir helfen?“ Der Größere drehte sich zu dem Sitzenden um und sah ihn herausfordernd an.

„Denkst du nicht dass er auch mal mehr von dir will. Und ich rede von Sex, nicht rumgeschmuse.“

„Ich sags ihm doch vorher.“

„Und wenn er dann nichts mehr von dir will, weil du ihn angelogen hast?“

„Positiv denken gibt’s wohl nicht mehr, was?“, grummelte Daisuke genervt und drehte sich wieder zu dem Spiegel.

„Gomen…ich meins doch nicht so…“, murmelte der Jüngere entschuldigend.

„Schon gut… eigentlich hast du ja Recht. Aber ein Versuch ist es wert.“ Nachdenklich zupfte er sich an den Haarspitzen herum. „Soll ich meine Haare mal anders machen?“, fügte er dann hinzu.

„Willst du jetzt auch noch ne Perücke, oder was?“, lachte Yuana und zog seinen Freund von dem Spiegel weg, „Meine Güte du siehst gut aus, tu lieber nicht so Arrogant.“

„Haha.“, schmollte dieser nur, stieß den Kleineren von sich auf das Bett und drehte sich zu dem Gegenstand hinter ihm um, „Soll ich meine haare jetzt machen oder nicht?“

„Mach wie du denkst, kleine Schwuchtel.“, gab Yuana grinsend zurück und rutschte schon mal ein Stück von seinem Freund weg, um dessen Wurfattacke auszuweichen.

„Noch so was und ich erzähl deinen Eltern von dem kleinen Anhängsel, das du letztens aufgegabelt hast und ihr gleich mal etwas ‘Sport‘ gemacht habt.“ Diesmal war es Daisuke der den Anderen triumphierend angrinste.

„Wehe dir...“

„Und dann noch von deinem Ex...“, redete der nur fröhlich weiter.

„Schon gut! Aber sag denen bloß nichts...Die killen mich schon allein wenn die wüssten wie ich manchmal rumlaufe...“

Damit hatte sich das Thema für Beide erledigt. Oder mehr, Yuana wechselte aus Trotz kein Wort mehr mit Daisuke, und dieser war ohnehin mit sich selbst beschäftigt. Der Kleinere dachte, während der Stille, angestrengt darüber nach, wie der Andere das mit seinem ‘Anhängsel‘ rausgefunden hatte. Eine sinnvolle Antwort bekam er jedoch nicht...
 

Wartend saß Daisuke auf der Parkbank und zupfte an dem langen schwarzen Rock herum. Kyo war spät. Mittlerweile eine halbe Stunde, wie er feststellte als er auf seine Uhr sah.

Traurig seufzte er. Kyo hatte ihn also versetzt... Und Yuana behielt mal wieder Recht. Hoffnungsvoll lehnte er sich zurück, er kam doch ganz sicher noch... Bis jetzt war er immer gekommen. Aber bis jetzt war er auch immer pünktlich gewesen.

„Hey!“

Am liebsten hätte Daisuke freudig aufgeschrien, als er eine bekannte Stimme hinter sich vernahm.

„Tut mir Leid das ich zu spät bin... Ich wurde...aufgehalten...“, erklärte der Blonde entschuldigend und setzte sich neben den Anderen, der ihn glücklich musterte.

„Ach, schon gut! Ich dachte du kommst gar nicht mehr...“ Der Ältere kuschelte sich lächelnd an seinen Freund, wobei er dessen rechten Arm (Kyo sitzt rechts von ihm) zu sich zog und eng umschlang.

„Ich lass dich doch hier nicht einfach sitzen...“, flüsterte Kyo, während er seine Hand (trotz der Umklammerung ^^) auf Daisukes Oberschenkel legte. „Komm, ich will heut mal woanders hin...“, fügte er dann noch leise hinzu, stand auf und zog Daisuke mit sich von der Bank.

„Wohin denn?“, fragte dieser aufgeregt, wobei er sich sofort wieder an den Blonden schmiegte.

„Ist ne Überraschung.“

Er führte ihn durch die überfüllten Straßen der Stadt, hin zu einem abgelegenen Waldstück, hinter dem ein kleiner Hügel aufragte. Spätestens jetzt konnte sich der Ältere denken wohin der Andere mit ihm ging. Er freute sich rießig darauf. Das war das erste mal das Kyo etwas romantisches mit ihm machte und Yuana sagte immer, „wenn die irgendwas romantisches von sich aus machen, meinen die es ernst!“. Doch Andereseits bedeutete es auch das, dass Daisuke fürchtete. Der Zeitpunkt der Beichte rückte dadurch immer näher...

Wie erwartet machte Kyo auf dem Hügel halt, setzte sich und wartete bis sich der Andere neben ihm niederließ. Überrascht sah dieser sich um, er hätte nicht gedacht wie groß der Platz wirklich war, denn er ragte in beachtlicher Höhe über der Stadt auf und gab so einen guten Ausblick.

„Wow...“, machte er nur leise und lies sich neben den Anderen sinken.

„Schön das es dir gefällt.“ Diesmal war es der Blonde, der näher zu ihm rutschte und einen Arm um dessen Hüfte legte, um ihn zu sich zu ziehen.

„Ja... es ist toll...“ Eigentlich wollte Dai noch etwas hinzufügen, aber Kyo lehnte sich zu ihm und legte sanft seine Lippen auf die anderen.

Als die Zunge leicht über dessen Lippen strich und so Einlass forderte, öffnete Daisuke etwas zögerlich den Mund. Kyo erkundete kurz die fremde Mundhöhle, bevor er den Kuss unterbrach und seine Zunge über den Hals des Anderen hinab gleiten ließ. Leise seufzte dieser auf, da der Blonde seine Haut nun auch mit liebevollen Küssen bedeckte und manchmal an ihr knabberte.

„W-warte!“, keuchte dieser plötzlich, als er Kyos Hand auf seinem Schritt spürte.

Sofort hob der Angesprochene den Kopf und sah seinen Freund (oder Freundin, wie Kyo glaubt) überrascht an.

„Ah... geht’s dir zu schnell?“, fragte der Blonde und zog seine Hand langsam zurück.

„Nein...das ist es nicht...“, flüsterte Daisuke leise, er senkte den Kopf, um Kyo nicht ansehen zu müssen, „Ich sollte dir vielleicht noch etwas sagen...“

„Was denn?“

Der Ältere zuckte leicht zusammen, erschrocken über die plötzliche Kälte und dem Misstrauen das in Kyos Stimme mitschwang.

„Ich... naja...bin eigentlich ein Mann...“ Betreten schwieg er. „Also, ich hab mit Yuana diesen Blödsinn gemacht mit Kleidern anziehen, weil wir ein paar Typen verarschen wollten...“, fuhr er mit der Erklärung fort, „Und da haben wir dich gesehen, wie du dich mit diesem Typ gestritten hast und da wollte ich dich trösten. Eigentlich wollte ichs dir schon vorher sagen, aber du hast dich immer über Kerle beschwert und gesagt das du die hasst...“

„Und nur weil ich Stimmungsschwankungen hab bist du zwei Wochen lang wie ne Transe rumgelaufen?“, unterbrach ihn der Blonde. Er grinste, wie Daisuke feststellte, als er den Kopf langsam wieder hob.

„Äh...hai...“, gab er leise zurück.

„Es ist mir egal was für ein Geschlecht du hast, ich hab mich in deine Person verliebt, nicht deinen Körper.“, flüsterte Kyo, worauf Daisuke ihn verwirrt ansah.

„Was?“

„Ich liebe dich, du Schwuchtel.“, gab der Blonde etwas Macho- mäßig zurück und lächelte lieb. Dann beugte er sich wieder zu ihm und küsste die weichen Lippen seines Gegenübers.
 


 

E~nde...

Hoffe ma euch hat’s Gefalln ^^

Klingt vielleicht n bisschen doof, aba nja...

Ich und Romantik...passt net zusammen...xD““

Bis zum nächsten mal!!

*winku*
 

Kyo~

OneShot Part II: Von besten Freunden und seltsamen Clubs....

Sohoo~

Ich ma wieder xD

Mit einer noch blöderen FF als die letzte...

Njo...ich zwinge niemanden diesen Schund zu lesen, der auch noch total sinnlos ist…

Aber ich wollte endlich eine mit Yuana schreiben und natürlich den anderen Membs.

Naja, trotzdem viel Spaß an die kleine Gruppe die das hier liest.^-^

Kommies~ *bettel*
 

Von Abschlussstress und den besten Freunden....
 

Nachdenklich starrte der junge Braunhaarige auf das Heft vor ihm, in dem die Prüfungsaufgaben der letzten zehn Jahre abgedruckt waren. Er befand sich im letzten Jahr seines Studiums und freute sich insgeheim, nach abgeschlossener Prüfung endlich mal eine Auszeit nehmen zu können. Wenn er den Abschluss überhaupt schaffte...

Das laute klirren von umfallender Bierflaschen ließen ihn aufschrecken. Wütend drehte er sich zu seinen drei besten Freunden, die tatsächlich nichts besseres zu tun als in seinem Zimmer ein Gelage abzuhalten. Kazu war ja wenigstens Anfangs so nett gewesen und hatte ihn abgefragt und so was, aber wenn die anderen zwei Chaoten ihn erst mal zum trinken animiert hatten, gab es kein halten mehr. Und das schlimmste: Yuana selbst trank gerne und viel. Nur konnte er sich jetzt nicht gehen lassen, nicht wenn die Prüfungen anstanden. Und da war es kaum übertrieben wenn er sagte das er seine Freunde hasste.

Der Braunhaarige atmete einmal tief durch, wandte sich dann wieder dem Heft zu und versuchte sich zu konzentrieren. Wobei der Versuch kläglich scheiterte, da Daisuke es überaus amüsant fand ihn zu erschrecken und zu allem überfluss noch begann lachend an seinem Rock herum zu zupfen und irgendwas von wegen „Im falschen Körper geboren“ zu lallen. Und damit war auch Yuanas Geduldsfaden endgültig gerissen, mit einer, wie Daisuke fand, Kraft ihm niemand zugetraut hätte, packte er seinen 'Freund' und stieß ihn ein ganzes Stück nach hinten.

„Wenn ihr nicht sofort aufhört...dann schwöre ich komme ich noch vor den Sommerferien in den Knast wegen Mordes an drei Personen, die allerdings nicht mehr identifiziert werden konnten...“, murmelte er bedrohlich an die drei Männer gerichtet, die ihn darauf nur etwas schief angrinsten.

„Och komm schon, Yuni-chan... Lass mal locker, morgen kannst du dir diesen Schwachsinn immer noch einprügeln...“, hipste Shizumi nur leise und rutschte näher zu dem Kleineren.

„Ich warne dich wenn du mich anfasst fliegst du raus.“ Wieder ertönte ein hohes Knurren seitens Yuanas. Warum hing er noch mal mit denen rum? Komisch, aber Momentan fiel ihm nicht mal etwas darauf ein...

„Weißt du wie wir dir richtig gut helfen könnten?“ Wieder war es Daisuke, der sich Yuana gefährlich näherte, worauf dieser ihn nur drohend ansah.

„Wie? Ihr geht freiwillig?“, fragte er, obwohl er das eher bezweifelte.

„Nei~n, besser. Wir machen ne Art Strip-poker. Wir fragen dich was und wenn du falsch liegst musst du was ausziehen.“

War ja klar. So was konnte doch nur von Daisuke kommen.

„Vergiss es, damit mich einer von euch notgeilen, besoffenen Freaks noch angrabscht.“ Damit wendete er sich bereits zum x-ten mal an diesem Abend von seinen 'Freunden' ab und wollte erneut beginnen den Stoff endlich zu merken.

„Kami~ musst du denn unbedignt diesen blöden Abschluss machen? Wir wollten doch eine Band gründen, da musst du nicht die binomischen Formeln können…Also komm, trink mit, sonst heulste nur wieder!“ Wieder ein typischer Daisuke Spruch.

„Ich heule gar nicht!!“, gab Yuana schmollend zurück.

„A~rmes Yuni-chan…“, grinste Der Ältere, worauf die anderen Beiden in Gelächter ausbrachen.

„Jetzt reichts!! Ihr nervt, alle Drei! Sauft euch doch den Schädel weg!“ Sofort erstarb das Lachen, Yuana wurde sonst nicht laut, okay das schon, nur noch nie in dieser Lautstärke.

Die drei saßen nur verwirrt auf dem Boden, als Yuana aus dem Zimmer stapfte und lautstark die Tür zuknallte.

„Oh…“, war das einzige Kommentar Daisukes, der immer noch entgeistert die Tür anstarrte.

„Meint ihr wir sollten ihm nach gehen?“, fragte Shizumi unsicher, so wütend hatte er seinen freund wirklich noch nie erlebt.

„Nein. Er würde uns töten…“, murmelte Kazu, „Aber wir sollten uns entschuldigen…ihr wisstv doch wie wichtig ihm dieser Abschluss ist…“
 

Wütend streifte der Junge durch die dunklen Straßen Tokios. Glücklicherweise war er zu wütend um festzustellen, dass es bereits weit nach Mitternacht war, und er sich sonst nie allein um diese Uhrzeit raus traute. Auch wenn er es nicht zeigte, er glaubte den Anderen wenn sie ihn mit irgendwelchen Schauergeschichten zutexteten, die weibliche Jungs und gewisse Triebtäter angingen. Aber Momentan hätte er jeden erschlagen, der ihn noch auf irgendeine Weise belästigt.

//Mann, die sind doch so was von…// Genervt kickte er ein kleines Steinchen vor sich her. Eigentlich wusste er gar nicht warum er sich mit diesem Zeug rumquälte. Selbst Kazu sagte, das er sehr gebildet war. Da war irgendetwas anderes, nur wusste er nicht was. Er war wirklich wie ein Mädchen, von Stimmungsschwankungen geplagt und manchmal hatte er sogar aus unerklärlichen Gründen plötzliche Bauchschmerzen.

(Anm.: *lol* Endlich ein Kerl der weiß was Frauen durchmachen! !xD)

Nach einer halben Stunde, kam er in einer Bar an, oder eher flüchtete in diese, da ihm langsam doch sehr mulmig zumute wurde, allein draußen herum zulaufen.

„Was darf’s denn sein, mein Kleiner?“

Erschrocken sah Yuana auf, der Kellner grinste ihn lasziv an und lehnte sich etwas gegen den Tisch , an den er sich gesetzt hatte. Jetzt war er auch noch versehentlich in einen Schwulenclub gerannt… wenn das die anderen erfuhren…

„Ähm…ich…“, stotterte der Kleinere, eigentlich wollte er wieder aufstehen und gehen, aber dieser Typ schien das zu wittern und drängte ihn zurück auf die Bank.

„Ach, ich überrasch dich, ja?“ Damit zwinkerte er dem Kleinen noch einmal zweideutig zu, drehte sich schwungvoll um und stolzierte zurück zum Tresen.

Yuana sah sich zögernd in dem Club um, eigentlich nicht verwunderlich das er sofort für einen dieser Szene gehalten wurde, schließlich hockte er in einem nicht gerade langen Rock hier und machte eher den Eindruck ein Transvestit zu sein… also irgendwie passte er hier her…

„Hier, Kleiner.“

Yuana sah auf, vor ihm stand dieser junge, hübsche Kellner von vorhin. Lächelnd stellte er einen Cocktail vor den Kleineren.

„Danke…“ Zögernd nahm Yuana den Drink entgegen und nippte an ihm. Er schmeckte sofort den Nachgeschmack von Alkohol. Da kam er also doch noch zum saufen…

„Hm, ich hab dich noch nie gesehen. Bist wohl neu, was?“ Und schon setzte sich der junge Mann neben den Kleineren, und rutschte noch an Stück näher.

„Ähm, sagen wir mal so…habs erst frisch entdeckt.“ Irgendwie…wich das zuerst unangenehme Gefühl, er sagte nicht einmal mehr etwas, als der Andere seine Hand auf Yuanas (nackten) Oberschenkel legte.

„Hm, dafür siehts aber schon gut aus…Dieses Mädchen Image steht dir, du bist süß.“

„Danke…“ Der Kleine bemerkte gar nicht wie er den Anderen plötzlich zweideutig anlächelte. Wieso auch nicht ein bisschen flirten? Die Anderen tauchten ganz sicher nicht hier auf, und allzu schnell wollte er auch nicht zu diesen zurück.
 

Es floss noch eine menge Alkohol, der Kellner, der sich als Kazuki herausstellte, schien bereits Feierabend zu haben, da er den restlichen Abend bei Yuana verbrachte. Eigentlich war sich der Kleine dabei nicht einmal wirklich sicher wie lange er dort war, denn nach drei weiteren Cocktails, Sake und schließlich sogar Prosecco hatte sich sein Verstand vollkommen verabschiedet.
 

Ihm war angenehm warm. Er fühlte den heißen, ruhigen Atem eines Anderen auf seiner Brust, worauf er träge die Augen öffnete.

Neben ihm lag tiefschlafend der Typ von gestern, wie hieß er noch… ah, Kazuki. Gähnend streckte sich Yuana und war insgeheim stolz darauf das er sich den Namen seines One- Night- Stands gemerkt hatte. Jedenfalls glaubte er das es bei dem einen Mal blieb… Der Kleine atmete noch einmal tief durch, bis ihm die kleine Uhr, auf dem Schränkchen neben dem Bett auffiel.

-9:45 Uhr-

„Arh, ich bin zu spät!!!“ Sofort sprang Yuana aus dem Bett, suchte sich seine Sachen zusammen und zod sich so schnell wie irgend möglich an.

„Du gehst schon?“ Ertönte plötzlich eine müde Stimme hinter ihm.

„Ja~ ich muss zur Uni…Gomen. Bai.“ Damit drehte sich Yuana zur Tür und wollte gerade die Wohnung verlassen.

„Hm, sehn wir uns mal wieder? Keine Sorge, ich will nichts verbindliches…“ Kazuki stützte sich mit seinem Ellbogen auf dem Bett ab und sah dem Anderen grinsend nach.

„Klar.“ Grinsend zwinkerte er dem Liegenden zu, bevor er die Tür öffnete und die Wohnung des Mannes verließ.

Es dauerte eine Weile nbis er den Weg zur Uni fand, schließlich war er erstens zu betrunken gewesen um sich den Weg zu merken (zu dunkel war es auch) und zweitens hatte er keinen Orientierungssinn.

(Anm.: NavigationsDaiDai xDDD *Insider*)

Als er endlich ankam, schlich er möglichst leise in die Vorlesung und setzte sich. Es schien niemanden zu interessieren, dass er zu spät dran war, was nun wirklich sehr selten vor kam. Aber umso besser, dann musste er nicht mit irgendeiner dummen Erklärung kommen.
 

„Duhuu…Yuni-chan, gomen…das war echt doof gestern von uns…“ Daisuke saß vor dem Kleineren und sah mit seinen braunen Hundeaugen zu ihm hoch.

„Ach, schon gut…irgendwie wars…interessant.“ Yuana grinste in sich hinein, worauf Daisuke ihn nur fragend ansah.

„Was meinst du?“ Neugierig rutschte er ein Stück näher zu seinem Freund.

„Ah, gar nichts. Denk nicht drüber nach.“

„Sag scho~n!!“

„Nein.“

„Och menno…“

„Ach ja, Daisuke-kun … das Angebot mit dem lernen und dem Strip- Poker… steht das noch?“

„Öhm…ja klar. Wieso auch nicht?“

Yuana grinste noch breiter. Wenn Daisuke wüsste worauf er sich da eingelassen hatte… Aber das würde er schon noch früh genug mitbekommen.
 

Owari~
 

Tja~

Das wars dann^-^

Hoffe niemand ist eingeschlafen…*hust*

Bis zum nächsten Teil!
 

Kyo
 

PS: Verzeiht mir die Fehler, aber ich hatte noch keine Zeit es zu korrigieren...v.v *verbeug*

ShortFic Part I: [No Name]

Die FF is meinem Dai gewidmet...

Also es basiert auf ihren Wunsch (das Pairing), die Idee und sonst is von mir.

Diesmal isses...öhm...trauriger...

Glaub ich ^_^°

Genre: Shonen ai

Pairing: Tjaha~ lesen! XD

Hintergrund: Schandmaul
 

Dann viel Spaß beim Lesen...

Kommies!!!xD
 

[No Name]
 

Perfekt. Das ist das erste, das mir einfällt, als ich über das Konzert nachdenke. Tausenden Fans schreien schon fast so laut, dass sie unsere Instrumente übertönen. Wir alle Fünf sind gut gelaunt, was man uns, schätze ich mal, auch ansieht.

Freudig lächelnd wende ich meinen Kopf und sehe zu dir rüber. Es sieht so elegant aus, wie deine Hände über die Saiten gleiten, dann noch dein niedlich- konzentrierter Blick mit dem du manchmal aufsiehst und schließlich diese roten Haare die zu mir zu strahlen scheinen. Ich liebe das alles an dir, aber natürlich weißt du nichts davon. Ich würde es mir nie verzeihen, dass, wenn ich es dir beichte, unsere Freundschaft in die Brüche geht. Wärst du nicht mehr bei mir...das würde ich nicht verkraften...

Du beginnst die kreischenden Mädchen anzulächeln und zwinkerst ihnen zu. Wie gerne würde ich jetzt zu dir rüber gehen, mit dir Gitarre spielen, aber Toshiya, der sein Macho- Image aufgegeben hat, war nun wieder das hyperaktive hüpfende Ding , das andauernd den Weg zu dir versperrte.

Kurz muss ich wegsehen, da ich sonst in Toshiya, oder eher er in mich, gerannt wäre. Als ich wieder zu dir blicke steht Kyo hinter dir, er drückt sich an dich und legt seine Arme um deinen schlanken Körper, um seine Finger auf die Saiten legen zu können. Es versetzt mir einen Stich euch so zu sehen, auch wenn ich genau weiß, dass ihr die besten Freunde seid, schließlich wart ihr es, die niemals Fanservice gemacht hatten. Du nimmst die Hände von deiner schimmernden Gitarre, damit Kyo auf ihr spielen kann. Ich weiß noch, wie ihr begeistert von dieser Idee wart, Tagelang zusammen auf der Couch gesessen habt und du ihm ein paar Stücke beibrachtest. Die Überraschung zeigt auch die gewünschte Wirkung, denn das Publikum kreischte begeistert und laut, dann legst du deine freien Arme unter seinen Hintern und hebst ihn breit grinsend hoch. Er erschrickt, weil das nicht abgesprochen war und zappelt wütend auf deinem Rücken herum. Wieder merke ich diesen Stich der mir langsam immer bewusster wird und diesmal werfe ich dem Vocal einen bösen Blick zu, auch wenn es nicht von euch beabsichtigt ist, sowas vor mir zu tun. Ihr wisst ja schließlich nicht was mit mir los ist.

Dann lässt du ihn wieder fallen, ich glaube er hat dich getreten, und siehst ihn entschuldigend mit deinen braunen Augen an, während du ihn wieder auf die Beine ziehst. Er schubst dich ein Stück, grinst aber und ihr fangt wieder an zu spielen bzw. singen, worauf ich beschließe mich doch zu dir vor zukämpfen. Ich drücke mich an Toshiya vorbei und bemerke, als ich Kyo erreiche, dass er ein wenig rot geworden ist. Aber das vergesse ich schnell, denn ich stehe endlich neben dir und du lächelst mich fröhlich an. Ich kann nicht anders und erwidere das Lächeln. Du kommst etwas näher zu mir, verkrampft versuche ich nicht rot zu werden.

Mich noch immer anlächelnd machst du einen Schritt nach hinten, du brauchst Platz, da gleich deine Lieblingsstelle im Song kommt und du headbangen willst. Aber plötzlich trittst du ins Leere, ich sehe noch wie du erschrocken die Augen aufreißt, während du nach hinten wegrutscht und schließlich rücklings von der Bühne fällst.

„DIE!!“, schreie ich, werfe meine geliebte Gitarre einfach weg, da du mir um einiges wichtiger bist und springe zu dir. Auch der Gesang, Bass und die Drumms stoppten abrupt.

Vor dir angekommen zucke ich erschrocken zurück. Du liegst verkrampft auf dem Boden, dein Kopf, der an der Gitterabgrenzung lehnt, hat einen seltsamen Winkel zu deine Schultern, deine Augen sind geweitet und geschockt, du atmest nur stoßweise, als würdest du fast keine Luft kriegen. Du schienst Schmerzen zu haben, denn du stöhnst kaum hörbar.

„Was ist los??“ Ich höre Kyos verzweifelte Stimme hinter mir, worauf ich schnell den dünnen Blutfaden aus deinem Mundwinkel wische, aus Angst er sieht es und verliert die Fassung.

Neben mir kniet er sich hin, streckt die Arme nach dir aus und zieht sie sofort wieder zurück, als hätte er Angst dir weh zutun.

„Keine Sorge ,alles wird gut. Es ist sicher nicht so schlimm.“, sage ich mehr zu dir, statt zu Kyo, um dich zu beruhigen. Und tatsächlich siehst du mich nicht mehr ganz so verkrampft und leidend an. Kurz schaue ich nach hinten, zu Toshiya, der Shinya im Arm hält und ihn leise tröstet. Der Chibi war schon immer der gewesen, den solche Unfälle ungeheuer mitnahmen.

Es dauert meiner Meinung nach eine Ewigkeit, bis endlich die Sanitäter angerannt kommen und dich eifrig untersuchen. Kurz darauf gelangen auch zwei Ärzte mit einer Trage zu uns. Du stöhnst schmerzerfüllt auf, als sie dich auf die Liege heben und in den Krankenwagen transportieren.

„Du bleibst erst mal bei Toshiya und Shinya. Kommt später nach, ja? Kümmer dich um die Beiden und mach dir keine Sorgen es wird sicher alles gut.“, sage ich zu Kyo, der neben mir den beiden Männern nachläuft.

Er ist blass und beunruhigt, nickt dann aber kurz, dreht sich um und geht schweigend zurück zu den Anderen. Man sieht ihm an, das er große Angst um seinen Freund hat.

Die Ärzte lassen mich mit in den Krankenwagen, als Bezugsperson. Sofort setze ich mich zu dir, streichle vorsichtig deine Hand und flüstere dir beruhigende Dinge zu. Die Männer spritzen dir ein Narkosemittel, worauf sich deine Züge weiter entspannen, bis du müde deine Augen schließt und ruhig atmend einschläfst. Erst als mir etwas feuchtes auf die Hand tropft merke ich das ich weine.

„Ist es sehr schlimm?“, frage ich zögernd, den Blick starr auf Gesicht gerichtet. Ich fürchte mich vor der Antwort. Was wenn es doch schlimmer ist?

„Wir wissen noch nichts Genaues, wir müssen erst röntgen und weitere Untersuchungen durchführen.“, gibt einer der Ärzte sachlich zurück.

Die Antwort beruhigt mich nicht, nervös schweigend sitze ich da und fühle mich nutzlos, während die Männer Geräte an dich anschließen, worauf das piepsen des Herzfrequenzmessers ertönt.
 

Bitte Die... Du darfst mich jetzt nicht allein lassen... nicht hier...nicht jetzt...Bitte...tu mir das nicht an...
 

Am Krankenhaus angekommen stoppte der Wagen, schnell wischte ich die Tränen von meinen feuchten Wangen und springe nach den Ärzten, die dich aus dem Auto heben, ebenfalls heraus. Ich lief ihnen noch nach, bis sie dich in die Intensivstation brachten und mich baten draußen zu warten.

Kraftlos lasse ich mich auf einen der Stühle sinken, vergrabe mein Gesicht in den Händen und breche erneut, nur heftiger in Tränen aus.
 

Stirb nicht...Bitte...
 

Ich spüre eine kalte, zögernde Hand auf meiner Schulter, was mich aufsehen lässt. Eine junge Arzthelferin steht neben mir und sieht mich mitleidig an.

„Möchten sie einen Tee?“, fragt sie leise.

„Nein...danke...“, gebe ich nur trocken zurück und richte den Blick wieder zu Boden.

Doch sie scheint sich Sorgen um mich zu machen, denn wenig später kommt sie mit einem Tablette und Tee wieder.

„Bitte. Der wird sie beruhigen.“ Sie lächelt mich freundlich an und reicht mir eine der dampfenden Tassen.

„...Danke.“ Ich nippe an dem Rand, stelle das Getränk dann auf die Seite und starre weiter den weißen Boden an.

„Kann ich noch etwas für sie tun?“ Traurig sieht sie mich an, wahrscheinlich will sie mich trösten, aber das möchte ich jetzt nicht. Nicht von jemandem der nicht weiß wie ich mich fühle, oder jedenfalls denke ich das sie es nicht weiß.

„Nein.“, sage ich deshalb knapp und nach ein paar Minuten des anschweigens dreht sie sich schließlich seufzend um und geht.

Tief durchatmend lege ich mein Gesicht wieder auf meine Hände, die Tränen sind langsam getrocknet, nur beruhigt habe ich mich nicht viel.
 

Das schrille Klingeln meines Handys weckt mich abrupt. Verwirrt sehe ich mich um und stelle fest das ich mich immer noch in dem Krankenhaus befinde. Aber schlimmer war, das von dir nichts zu sehen ist. Das Telefon in meiner Tasche dröhnt weiter, bis ich es hervor hole und den Anruf annehme.

„Mo-“

„Was ist los?? Wo bist du? Wie geht es ihm?“ Unterbricht mich die Person am anderen Ende der Leitung, eindeutig Toshiya. „Wir machen uns alle großen Sorgen!“

„Toshiya...beruhige dich...ich... weiß nicht was mit ihm ist...mir sagt keiner von denen was...“, flüstere ich und merke wie mir die Tränen wieder in die Augen steigen.

„Aber... irgendwas müssen die doch gesagt haben, im Krankenwagen...“ Er klingt verzweifelt und ängstlich.

„Nein! Ich weiß nichts"! Hör auf zu fragen!“, knurre ich wütend in das Handy, die fragen nerven mich, ich wüsste doch auch gerne wie es ihm geht...

„G-gomen...“, murmelt er leise.

„Was ist mit Shinya und Kyo? Ist wenigstens bei euch alles in Ordnung?“

„Ja sie sind hier und trinken Tee...“

„Gut...und pass auf das Kyo nicht abhaut, bei seinem Temperament macht er noch einen der Ärzte kalt.“, versuche ich Toshiya abzulenken, und es gelingt, er beginnt leise zu kichern.

„Also, ich melde mich später wieder und sage euch dann wie es steht. Bis dann.“, füge ich noch hinzu, warte nicht erst auf Toshiyas 'Bai' und lege auf.

Ich hole tief Luft und lehne mich an die Wand hinter mir. Diese Ungewissheit macht mich regelrecht fertig. Das schlimmste an dem ganzen ist, dass ich auch noch ein ungeduldiger Mensch bin...

Noch einmal schaffe ich es nicht einzuschlafen, immer wieder reiße ich die Augen auf, sobald ich Schuhsohlen auf dem Boden des Ganges höre. Aber nie ist es die ersehnte Nachricht, die mir Aufschluss dafür geben würde, wie es dir geht.

Nach fast einer Ewigkeit öffnen sich die Türen, durch die du vor einiger Zeit verschwunden bist und zwei Arzthelferinnen schieben ein großes Bett, auf dem du reglos liegst, den Gang entlang. Sofort springe ich auf und laufe den Beiden nach, bis sie eines der Krankenzimmer betreten und das Bett am Fenster positionierten.

Sie lächeln mich kurz an, dann gehen sie aus dem Zimmer und lassen mich allein mit dir. Ich setze mich an die Bettkante, sehe auf dein entspanntes Gesicht und atme auf. Deine Bauchdecke hebt und senkt sich langsam, du lebst also noch.

Meinen Blick richte ich auf die Tür, denn ein Arzt betritt den Raum und lächelt mich aufmunternd an.

„Ah, sie sind der Herr, der ihn den ganzen Weg begleitet hat?“, beginnt er und ich nicke nur, „Seien sie beruhigt, es sah wirklich schlimmer aus als es ist. Er hat zwar einen Halswirbelbruch erlitten, aber keinen allzu schwerwiegenden. Die Wirbel sind nur an einer Seite leicht angebrochen, wir haben seinen Hals geschient, dadurch wachsen sie wieder zusammen. Es wird aber eine geraume Zeit dauern, bis es vollständig verheilt ist. Und bitte schonen sie den jungen Mann.“

„Vielen Dank, Doktor.“, sage ich ruhig und verbeuge mich dankend.

Er lächelt mich noch kurz an, denn wendet er sich wieder ab und verlässt den Raum.

„Gott sei Dank, es geht dir gut...“ Ich lege meinen Kopf auf deine Brust und lausche schweigend deinem ruhigen Herzschlag. Langsam schließe ich meine Augen, deine angenehme Wärme genießend.
 

„Ka...o?“

Überrascht sehe ich zu dir hoch, du guckst erst fragend dann müde lächelnd zurück.

„Yo.“, fügst du dann noch leise hinzu.

„Wie geht’s dir?“ Ich setze mich auf und schaue dich besorgt an.

„Naja~... wie man sich nach einem Trip halt fühlt.“ Bei dem Kommentar muss ich grinsen, es verblüfft mich, wie schnell du wieder in dein altes Verhalten zurückfällst, egal was passiert.

„Hm... Ich muss dir was beichten...“, beginne ich dann leise, nach einer Weile Stille.

„Sag bloß, du hast wieder deine Heimkinoanlage zerstört und ich muss wieder mit dir einkaufen gehen?“ Du grinst, jedenfalls so gut du das in deinem Zustand hin kriegst.

„Iie...“ Langsam beuge ich mich zu deinem Gesicht, sehe in deine tiefen, braunen Augen, die mich fragend mustern, „Ai shiteru... Daisuke Andou...“

Ich fühle deinen warmen Atem auf meiner Haut, lieb lächelst du mich an, während deine Hand nach meiner tastet, sie schließlich findet und schwach drückt.

„‘shiteru mo, Leader-sama...“, flüsterst du grinsend, bevor du mit der anderen Hand mein Shirt packst und mich ein Stück zu dir ziehst. Im nächsten Moment spüre ich deine weichen Lippen auf meinen und ich schließe genießend die Augen.
 

Owari~
 

Wieder eine Story fertsch!!xD

Hum, warum fällt mir auf anhieb ein (böses) alternatives Ende ein?

Naja... wers haben will soll sich melden...^^

Na dann bis zum nächsten mal!
 

Kyo

ShortFic Part II : [No Name] ~ Alternatives Ende

Hat etwas gedauert, aber hier is nun das alternative Ende für [No Name].

Is auch eigetnlich net so geworden wie geplant, aber naja.

Viel Spaß beim lesen^^
 

[No Name] ~ Alternatives Ende
 

„Kaoru! Kaoru!!“
 

Hör doch bitte auf zu schreien… ich will nicht aufwachen, ich träume doch gerade so schön…

Ich…träume…?

Langsam öffne ich die Augen, schaue auf in die strahlenden Braunen Kyos. Er sieht ängstlich aus, obwohl er anscheinend krampfhaft versucht ruhig zu wirken.

„Weißt du… etwas?“, fragt er mit unsicherer, leiser Stimme.

Da ich verwirrt bin, sehe ich mich um. Ich sitze noch immer in dem kahlen Krankenhausgang, in dem ich seit Ewigkeiten schon auf eine Nachricht von dir warte.

„Nein…“, gebe ich leise zurück, während ich den Kopf langsam wieder senke. Er setzt sich tief durchatmend neben mich und starrt auf den Boden.

„Wo sind Shinya und Toshiya?“ Damit will ich mich ablenken, oder mehr versuche es.

„Die sind bei mir.“ Ist seine kurze Antwort.

„Ah.“

„Wie geht’s dir?“ Überrascht sehe ich zur Seite, seine traurigen Augen mustern mich fragend.

„Du liebst ihn, nicht?“

„Wie…?“

„ Du liebst ihn doch. Meinst du ich krieg nicht mir wie du mich ansiehst, wenn ich ihm zu Nahe komme? Du vergisst, das ich auch mal so eifersüchtig in dieser Hinsicht war.“ Ernst schaut er mich an, sein Blick ist mir unangenehm, also wende ich schnell den Kopf ab. „Ist doch so.“

„Ja…“, gebe ich schließlich kleinlaut zu.

„Es wird alles gut. Ich könnte es nicht ertragen dich so niedergeschlagen für den Rest deines Lebens zu sehen.“ Kyo legt eine Hand vorsichtig auf meine, bevor er sich an mich lehnt und wieder an die Wand starrt. Es beruhigte mich irgendwie, meine Anspannung löst sich. Es tut gut zu hören, dass er sich sosehr wünscht, dass ich mein Glück finde.
 

„Ähm, mein Herr?“

„Ja?“ ich blicke auf zu der Krankenschwester, die mir den Tee gebracht hatte. Noch zuvor verbrachte ich die Zeit damit Kyo beim schlafen zu beobachten.

„Sie sind der Freund von Andou-san, liege ich da richtig?“

„Ja.“ Zaghaft nicke ich, worauf sie mich nur traurig ansieht.

„Es tut mir sehr Leid… Der Doktor gab mir gerade Bescheid.. Andou-san hat einen Genickbruch erlitten…er ist…“ Sie stoppt und sieht bestürzt zur Seite.

„…tot?“ Ich starre sie nur geschockt an, meine Gedanken sind schlagartig stehen geblieben, in mir ist nur noch das Wissen das ich dich nie wieder sehen werde. Dich nie wieder lebend sehen werde.

„Danke…“, nuschle ich dem Mädchen zu, dann sehe ich wieder auf den blonden Haarschopf neben mir.

„Du wirst sicher böse sein… Tut mir Leid. Aber du hast selbst gesagt, dass du mich nicht so sehen willst. Ich hoffe du verzeihst mir.“ Damit streichle ich über die hellen Strähnen, stehe auf und gehe in Richtung Intensivstation. Um dich ein letztes Mal zu sehen. Leise betrete ich das weiße Zimmer, schreite langsam auf dich zu, betrachte dein blasses Gesicht und diese leuchtend roten Haare, die so typisch für dich sind. Deine Augen sind geschlossen, du siehst müde aus und trotzdem scheint dein Gesicht noch so zu strahlen wie sonst. Liebevoll streichle ich über deine kalte Wange. Wie schön du doch bist…

„Ai shiteru…“, flüstere ich leise, lächle dich ein letztes Mal an, drehe mich um und verlasse das Zimmer. Fast mechanisch gehe ich den Gang entlang, Kyo schläft noch immer, steige die Treppe zum Dach hoch, betrete dieses und schreite zum Rand.

Vielleicht ist das egoistisch von mir, aber…ich will mich nicht noch mehr quälen. Meine Finger umschließen das kalte Geländer, während ich mich nach vorne beuge und die Augen schließe. Ohne dich kann ich ja doch nicht leben.

Nicht mehr. Ich lehne mich weiter nach vorne, ich spüre noch wie irgendetwas nach meiner Jacke greift, doch es ist zu spät. Der Wind pfeift ohrenbetäubend, mir ist kalt, aber das interessiert mich nicht. Jetzt denke ich nur noch daran, dass ich jetzt endlich mir dir vereint bin…
 

Ich liebe dich…Daisuke Andou… Bis in den Tod.
 

Owari~
 

Tja das war auch schon wieder…

Hoffe es hat jemandem gefallen ^-^°
 

See ya next time!
 

Kyo

OneShot Part III: Parkplatzerlebnisse und rote Rosen

Parkplatzerlebnisse und rote Rosen
 

Endlich geschafft >__>

Schreibblockade überwunden.

Kami sei dank *__*

Ich hab so ewig gebraucht, bis mir wieder eine ShortFic eingefallen ist.

Aber jetz isset soweit, ich schreib weiter.^^

Seit stolz! xD

Na dann~

Genre: ich hab keine Ahnung...

Charas: Ganz Diru ^^

Mr. Bassist und Slut (wer se sehen will soll sich melden)

Hintergrund: Deftones *Change anhimmel* *____*

Diesmal ma eine Fic ganz ohne shonen ^^

Meine erste glaub ich...man, bin ich schlecht >_>“
 

~Parkplatzerlebnisse und rote Rosen~
 

Langsam tapste ein gewisser rothaariger Japaner in Richtung des Tourbusses, hinter sich konnte er noch deutlich das Gelächter des Anderen hören. Die war froh endlich wieder etwas Ruhe zu bekommen, grinsend wischte er sich über die Wange, der Dicke, der immer mit ihnen rumhing hatte ihn genüsslich abgeleckt. Alle hatten sie mal wieder zu tief ins Glas geschaut, selbst Toshiya sprang sturzbetrunken mit dem Bassisten der anderen Band (alle nannten ihn nur liebevoll Mr. Bassist) herum. Natürlich alle bis auf einen. Klein Waru hatte sich wie gewohnt im Bus verschanzt.

„Hey~, mein kleiner blonder Langweiler. Pennst du schon?“ Der Rothaarige öffnete die Tür des Busses und schlüpfte leise hinein, bevor er - als er den Kleinen im Wohnbereich nicht entdeckte- in den hinteren Teil zu den Kojen ging.

Wie immer bekam er keine Antwort von dem Anderen, dieser hockte nur in Dies (die is jetz halt mal ganz unten ^^) Bett, in der Hand Kaorus Laptop und sah sich einen alten Liveauftritt der Deftones an.

„Mensch, die vermissen dich schon alle und haben fest versprochen dich nicht mehr über den haufen zu rennen.“ Grinsend setzte er sich neben den Anderen und begann ihn immer wieder freundschaftlich in die Seite zu knuffen.

Kyo versuchte sich möglichst nichts anmerken zu lassen, den anderen weiter ignorierend starrte er auf den Bildschirm des Laptops.

„Ach, jetz sei nicht so!“ Und schon hatte Die ihm den Computer weggenommen, sich auf ihn geworfen (soweit das in diesen engen Kojen möglich war) und kitzelte ihn, bis Kyos endlich aufgab. Laut lachte er auf, wälzte sich um Gnade bettelnd auf dem Laken herum und versuchte ihn mit allen Mitteln von sich herunterzubekommen.

„Hör auf~, Bitte!“, keuchte der Jüngere schließlich und bettelte förmlich um Gnade.

„Ich bin begeistert! Du kannst Lachen!“ Liebevoll streichelte er den Kleineren, und erhob sich, nett wie er war, auch sofort, um wieder aus der Koje zu klettern. „Kommst du jetzt, bitte bitte, mit zu den Anderen? Sluttie vermisst dich schon, weil er dich noch nie ablecken konnte, du haust ja immer gleich ab...“ Die legte den niedlichsten Blick auf, den er in seinem angetrunkenen zustand zusammen brachte.

„Wenn du unbedingt willst, okay.“, gab Kyo nach, schaltete den Laptop aus und kroch ebenfalls aus dem Bett.

„Super!“ Damit packte der Rothaarige den Blonden, hob ihn hoch und spielte Ehemann, in dem er Kyo auf den Armen aus dem Bus trug. Zu seiner Verwunderung wehrte sich Kyo nicht, es störte ihn wohl nicht, da Die seiner Meinung nach zu dicht war. Also ließ er sich, ohne zu meckern, von Die aus dem Tourbus, über den Rasen und schließlich bis zu den Anderen, tragen.

„Kyoooooooo~!“, fiepte Toshiya sofort los, als er sah, was Die durfte, „Ich will ihn auch mal halten!!“

„Ich bin doch kein Baby, das rumgegeben wird!!“, keifte Kyo wütend zurück und sprang sofort aus Dies Armen.

Die begann zu schmollen, da wegen Toshiya Kyo keine Lust mehr hatte, der Andere starrte nur trotzig in die entgegengesetzt Richtung.

/Böser, böser Alkohol... /, dachte der kleine Blonde kopfschüttelnd, schnell versteckte er sich nahe bei Kaoru, das geweckte Interesse des Typen, der andauernd an seinen Bandkollegen rumleckte, war ihm nicht entgangen. Allerdings rechnete er nicht damit jetzt auch noch von dem großen Leader-sama in beschlag genommen zu werden, denn dieser packte sofort den Kleineren und hielt ihm schief grinsend eine Bierdose unter die Nase. Kyo schüttelte nur schwach den Kopf, allerdings interessierte das den Anderen wenig.

„Das war ein Befehl! Jetzt bist du schon mal hier, da kannst du auch gleich mit feiern!“, befahl der Braunhaarige, noch immer die Dose drängend in der Hand haltend.

Kyo gab schließlich nach, verdrehte die Augen, nahm die von Kaoru noch schnell geöffnete Dose und trank einen Schluck. „Brav!“, fügte er noch grinsend hinzu und ließ den Kleinen wieder los.

/Na toll... warum geb’ ich mich noch mal mit denen ab...?/Schnell entfernte er sich wieder von dem Anderen, der mittlerweile damit beschäftigt war einem Amerikaner japanisch beizubringen. Was relativ schwer fiel, da er lallte und nicht mal richtig Englisch sprechen konnte.

Aber Kyo musste feststellen das es wenigstens etwas positives an sich hatte, denn Kaoru kochte neuerdings für ihre amerikanischen Freunde, und das nicht gerade wenig. Da sowieso die meisten am saufen waren, blieb mehr für ihn. Und so machte sich Kyo zu dem `Buffet` auf und schnappte sich ein paar Takoyaki, die er sich gierig in den Mund schob. Die Bierdose hatte er längst wieder entsorgt.
 

Er wusste nicht wie lange er schon neben dem Tisch hockte und sich mit Kaorus Essen voll stopfte, es war zu dunkel um auf die Uhr zu sehen, aber es musste bereits gegen 4 Uhr sein, denn langsam zerstreute sich die Gruppe von Menschen und es wurde wieder leiser. Jetzt konnte er auch endlich wieder in den warmen Tourbus, sich in seine Koje legen und schlafen, was vorher nicht möglich gewesen war, da es vorher zu laut war und Die vorsichtshalber die Tür verschlossen hatte.

Glücklich erhob er sich von der Wiese und wollte gerade Shinya in den Bus folgen, als eine Hand seinen Arm packte und ihn zurückzog.

„Was is??“, keifte er, während er sich umdrehte und den Typ anstarrte der es wagte ihn anzufassen. Doch hinter ihm stand nur Die, der ihn wehleidig ansah und sich die Hand krampfhaft auf den Mund presste.

Der Rothaarige musste nichts sagen, damit Kyo verstand. „Ist ja gut, ich komme. Aber wenn du es wagst mir auf die Hand zu kotzen, wirst du es bitter bereuen.“ Dankbar ließ sich Die von dem Kleineren ein Stück auf dem Platz entlang führen, auch wenn dieser keine Ahnung hatte wohin sie eigentlich liefen. Aber das war eigentlich egal, denn Die hielt es nicht mehr aus, schnell zog er seine Hand von seinem Mund weg und erbrach sich, wo immer sie sich auch gerade befanden. Wie es Kyos Job war, strich dieser die Haare Dies zurück. Die würde sich hassen wenn er seine wundervollen Haare voll kotzen würde. Und da Kyo der einzige war, der noch allein stehen konnte und kein Problem dabei hatte, anderen beim erbrechen zu zusehen musste er immer mit.

„Hast dus?“, fragte er ungeduldig und konnte sich ein gähnen nicht mehr verkneifen.

Die achtete gar nicht auf ihn, dieser war viel zu sehr damit beschäftigt nicht vornüber zu kippen. Als Kyo als Antwort nur ein weiteres würgen bekam, sah er sich genervt auf dem Gelände um. Dabei viel ihm etwas auf, er hatte keine Ahnung wo sie sich befanden. Alles war komplett schwarz, kein einziges Licht war auf dem gesamten Platz zu erkennen, auch das Licht des Tourbusses war ausgeschaltet worden.

„Sag mal...wenn du mal ne Pause machst, weißt du in welche Richtung wir gehen müssen um zum Tourbus zu kommen?“, fragte Kyo etwas verunsichert.

Die spuckte noch ein paar mal keuchend auf den Boden, bevor er den Kopf endlich wieder hob und sich umsah.

„Keine... Ahnung...“, brachte er noch immer schwer atmend heraus.

„Na super. Wegen dir dämlichen Säufer komm ich gar nicht mehr zum schlafen!“, keifte Kyo wieder, nur wütender als vorhin.

„Penn doch hier. Ach, ne bei deiner Größe entführt dich noch ein Kinderschänder.“, war Dies geknurrte Antwort. Er wartete auf eine Reaktion vom Blonden. Aber da kam nichts. Fragend sah sich der Rothaarige um. Nichts. Kein Kyo zu sehen.

„Kyo...?“, flüsterte er leise, er hatte gar nicht bemerkt das das die Hände des Blonden sich längst nicht mehr auf dessen Hinterkopf befanden. Der ließ ihn doch nicht etwa allein in dieser Finsternis??

„Hey, Kyo, das war doch nur ein Scherz!“, rief er über den Platz, auch wenn es doch so leise war, das es ohnehin niemand gehört hätte, „Kyo!“ Zögernd stellte er sich richtig hin (weil er ja vorher nach vorne gebeugt da stand) und sah sich nochmals genau um. Er stoppte sogar das atmen für kurze Zeit, in der Hoffnung Kyo zu hören. Doch wieder wurde er enttäuscht. Da war einfach nichts.

„Das ist nicht lustig! Das sag ich Kaoru, dann kriegst du Ärger, das weißt du!“ Das würde ihm der Blonde zwar eh nicht abkaufen, aber ein Versuch war es wert...

Und wie zu erwarten war, kam keine Antwort. Alle möglichen Gedanken kamen Die in den Sinn, wobei die von wahnsinnigen Kerlen deutlich in den Vordergrund rückten. (Ich persönlich muss an `The Hitcher` denken xDD) Er verdrängte sie schnell bevor er langsam einen Schritt nach vorne machte. Vorhin stand er mit dem Rücken zu dem Tourbus, also müsste er doch wenn er sich umdrehte und in diese Richtung ging das Fahrzeug wiederfinden. Und wenn nicht würde er wahrscheinlich irgendwann zur Hauptstraße kommen. Schlagartig waren die `Was wenn mich ein Bekloppter mit ins Auto zieht?` -Gedanken wieder da.

„Kyo, das zahl ich dir heim!!!“ Das wanken und der Aspekt das er sich noch vor wenigen Minuten fast die Seele aus dem Leib gekotzt hatte waren so gut wie vergessen. Er stapfte relativ gerade durch die Dunkelheit. Er lief noch ein ganzes Stück, bis er plötzlich über etwas stolperte und flog ohne sich irgendwie festhalten zu können direkt auf das harte Pflaster der Straße.

„Auaa~...“, nörgelte er und rieb sich seinen schmerzenden Mund, wodurch er auch bemerkte das seine Lippe aufgeplatzt war, „Ach Shit...“ Murrend wischte er sich über die blutende Stelle.

Erst dann drehte er sich um. Im schwachen Schein des Mondes konnte er einen kleinen Körper erkennen, der da reglos auf dem Boden lag. Ein Körper der ihm verdammt bekannt vorkam.

„Kyo?“, fragte er leise und krabbelte zögernd auf den Menschen zu, „Mist...ich seh nichts...“ Er versuchte seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, doch der erfolg blieb aus. Schnell tastete er nach seiner Tasche und zog ein Feuerzeug hervor. (da kommt er früh drauf, ich weiß^^°) Mit einem `klick` entflammte ein kleines flackerndes Feuer, das seine Ahnung bestätigte. Vor ihm lag Kyo. Die Augen geschlossen, der Mund leicht geöffnet, aber kein einziger Laut kam über dessen Lippen. Nicht mal die Bauchdecke bewegte sich.

„Oh Gott...“, flüsterte er nur und beugte sich geschockt über den reglosen Körper.

„Hahhhhhhhhhhh!!“, schrie der Liegende plötzlich los, packte Dies Schultern und zuckte schlagartig nach oben.

Das in den nächsten Sekunden kollektiv fast der ganze Platz durch die Lampen der Busse erleuchtet war wunderte Kyo überhaupt nicht. Denn Die übertraf Kyos Lautstärke bei weitem, das er alles zusammen brüllte war noch untertrieben. Der Blonde war sich sicher das selbst die Leute in Japan gerade erschrocken zusammen zuckten.

„Du kannst wieder aufhören!! In meinem Ohr fiept es schon!“ Damit presste er dem Rothaarigen die Hand auf den Mund um ihn zum Schweigen zu bringen.

„Kyo!! Sag mal was ist denn los?“ Kaoru kam auf die Beiden zugelaufen, etwas verwirrt sah er sie an. Es musste wirklich seltsam aussehen wie der Blonde am Boden lag, der Andere über ihn gebeugt und mit einer Hand auf dem Mund.

„Och, gar nichts.“, antwortete Kyo, nahm seine Hand weg und erhob sich von dem Boden. Erst als er in Dies Augen sah, bekam er die ersten Gewissensbisse. Denn dessen Blick war wirklich herzzerreißend, kleine Tränchen hatten sich in den Augenwinkeln angesammelt und er schniefte leise.

„Du bist...gemein...“, sagte der Rothaarige leise, stand auf und tappste zurück zu dem Tourbus, da die Lichter eingeschaltet waren konnte er den Weg ohne Mühe erkennen.

„Sag mal was hast du gemacht? Der heult ja gleich...“ Fragend sah Kaoru dem Anderen nach, bevor er strafend zu dem Kleinen blickte.

„Hey, guck nicht so! Der ärgert uns doch auch immer!“ Wütend stapfte Kyo an dem Größeren vorbei, folgte Die in einigem Abstand zum Bus und grummelte noch etwas wie `Klar, jetzt bin ich’s wieder...`.

Als er den Kojenraum betrat herrschte eisige Stille, Toshiya und Shinya schienen gleich wieder eingeschlafen zu sein, da der Blonde bereits ihren ruhigen Atem hören konnte. Von Die war überhaupt nichts zu bemerken. Kyo erhaschte einen kurzen Blick auf das Bett des Rothaarigen, konnte aber nur dessen Rücken sehen. Er wusste das Die schmollte, aber er war stur. Ohne irgendwas zu sagen stieg er in seine Koje, wickelte sich in die Decke ein und versuchte einzuschlafen. Doch ein schlechtes Gewissen hinderte ihn lange Zeit daran.
 

Dieses Gefühl bestärkte sich am nächsten Morgen nur, denn Die redete kein Wort mehr mit ihm. Eigentlich benahm er sich ganz normal, nur Kyo schien für ihn nicht mehr zu existieren. Kaorus einziges Kommentar dazu war `Du weißt doch er kann austeilen, aber nicht einstecken.` Wenigstens Shinya und Toshiya waren nicht sauer. Um genau zu sein, hatten die Beiden keine Ahnung, was vorgefallen war.

Anfangs störte ihn das alles wenig. Aber Die war schließlich sein Freund... das schlechte Gewissen kam wieder hoch, nur noch schlimmer als vorher. Er wollte nicht das Die sauer auf ihn war, das war doch nur ein dummer Scherz gewesen... Doch immer wenn er den Rothaarigen anredete blockte dieser ab, ließ den Blonden einfach stehen.

Er beschloss sich was einfallen zu lassen, irgendwie mussten sie sich och wieder versöhnen...Fragte sich bloß wie.
 

„Du, Kao, wo ist der Kleine eigentlich abgeblieben?“, Toshiya streckte sich gemütlich auf der Couch aus.

„Keine Ahnung...“, gab dieser nur zurück, Dies wütend werdender Blick blieb nicht unbemerkt, „Hm, der wird schon kommen, wahrscheinlich ist der nur Kippen kaufen.“

„Seit drei Stunden?“, bohrte Toshiya, dem scheinbar langweilig war, weiter.

„...Der wird schon nicht entführt worden sein. Wer will diesen Giftzwerg schon?“ Der Blick des Leaders war immer noch auf Die geheftet, dessen Mundwinkel zuckten kurz, nur war sich Kaoru nicht ganz im klaren was das zu bedeuten hatte.

Als die Tür plötzlich aufgezogen und etwas lauter geschlossen wurde, sahen alle, außer Die, zu dieser, überrascht erblickten sie eine kleine Blonde Gestalt, in den Armen hielt sie einen großen Strauß Rosen, die fast dessen gesamten Kopf verdeckten. Unsicher tappste der Kleine weiter, vorbei an den geschockt Starrenden vorbei, auf Die zu und blieb da stehen, wo er diesen erwartete. Auch Die wandte endlich den Kopf und sah den Jüngeren mit hochgezogener Braue an.

„Die, es tut mir Leid. Ich wollte dich nur etwas ärgern, aber ich bin zu weitgegangen, ich weiß.“ Langsam ließ er die Blumen sinken, damit er dem Rothaarigen in die braunen Augen sehen konnte. „Ich möchte mich nicht streiten und das wir uns wieder vertragen.“ Damit hielt er dem Anderen die Rosen entgegen, die nahezu perfekt zu dessen Haaren passten. Dieser nahm, das Geschenk leicht verwirrt entgegen. Erst jetzt kam der kleine Plüschhund zum Vorschein, den der Blonde noch im Arm hielt. „Bitte sei nicht mehr böse.“ Er verbeugte sich tief vor Die und drückte ihm so das Plüschtier in die Hände.

Als Kyo allerdings nach einer Weile keine Reaktion von dem Anderen bekam sah er fragend auf. Wie gestern glänzten die Augen des Rothaarigen, nur diesmal nicht aus Wut, sondern aus Rührung.

„Gott, du bist so süß! Natürlich bin ich nicht mehr böse!“ Sofort fiel dem Kleinen der Andere um den Hals (vorher hatte er natürlich die Rosen und den Hund auf die Seite gelegt. ) und drückte ihn fest an sich.

„Urrh...Die... du kannst wieder loslassen...“ Kyo begann erstickt zu husten und tat so als ob er ernsthaft am sterben wäre. Das Die ihn vorhin `süß` genannte hatte überhörte er einfach.

„Na Gott sei Dank!“, kam es plötzlich laut von Kaoru, der sich entspannt zurücklehnte.

„Was meinst du?“, fragte Toshiya, der seine Blick endlich wieder von den Beiden ablösen konnte.

„Na, jetzt ist die Stimmung nicht so gedrückt.“

„Dann können wir heute Abend ja wieder feiern! Und diesmal kommst du freiwillig mit, ne?“ Freudig lächelte Die den Blonden an, der daraufhin nur grinsend nickte.

„Aber nur, wenn wir uns nicht wieder auf dem Parkplatz verlaufen.“, fügte dieser noch hinzu, während er sich neben den Rothaarigen auf der Couch niederließ.

„Kla~r!“
 

Es dauerte nicht einmal mehr besonders lange, als auch schon die ersten Biere geöffnet wurden. Kaoru, Shinya und Toshiya waren bereits ausgestiegen und Die wartete nur noch auf Kyo, der sich bequemere Sachen anzog.

„Bist du jetzt fertig?“ Ungeduldig hüpfte Die von einem Bein auf das andere.

„Ja~, gleich.“, war die Antwort, welche der Rothaarige aus dem Klo her zugerufen wurde.

„Ach, sag mal tust du mir einen Gefallen?“

„Was denn?“

„Halt mir Slut vom Leib okay? Langsam krieg ich echt Angst bei dem.“

Kyo lachte bevor er dem Anderen antwortete. „Klar, mach dir keine Sorgen!“

Erleichtert atmete der Größere auf, als Kyo endlich aus der Toilette kam. Er zog fragend eine Braue hoch, denn Kyo hatte fast eine halbe Stunde in dem kleinen Zimmer verbracht, nur um sich eine kurze Hose und ein langes (ihm viel zu großes) schwarzrot gestreiftes Shirt überzuziehen.

„Ach, übrigens...du gibst ja immer alles und jedem Namen. Hast du schon einen für den Hund?“ Kyo ignorierte den Blick des Anderen und ging an ihm vorbei in Richtung Ausgang.

„Natürlich.“, kam die schnelle Antwort.

„Und wie?“

„Kyo-chi.“
 

Fini~
 

Sohooo~

Das wars ^^

Wer hätte gedacht, das ich das ohne irgendwelche anfängliche Ideen fertig gekriegt hab xD

*stolz desu*

Naju~

Hoffe es hat euch gefallen!^-^

OneShot Part IV : Crying Lonely

Crying Lonely
 

Hab lange überlegt ob ich die FF hochladen soll...

Und mich dann mal für `ja` entschieden. Sie ist etwas älter und der stil irgendwie anders...^^°

Na ja, jedenfalls isse dem Dai gewidmet, weil sie mich damals um die FF gebeten hat.

Vielleicht werden einige die doof finden...

Egal ^-^°

Solangs dem Dai gefällt.

Und an jeden der es nicht weiß:

Piggie ist Dies Kumpel aus Amerika und Ex- Wednesday 13 Member.

Mehr gibt’s eigentlich net zu sagen...

Viel Spaß beim lesen!
 

Und Kommies!!xD
 

Crying Lonely
 

Let’S StaRt
 

Leicht beunruhigt musterte er seinen Freund, wie dieser die mittlerweile sechste Flasche Bier vernichtete in dem er sie auf einen Zug lehrte. Nicht gerade eine Glanzleistung und etwas das jeder Kerl können sollte, fand zumindest Pig.

"Meinst du nicht es reicht langsam?", fragte er vorsichtig, während er dem Rothaarigen langsam das Getränk aus der Hand nahm.

Es wunderte ihn immer wieder, wie der soviel in sich hinein schütten konnte, und das obwohl er wusste das er nichts vertrug.

"Ne!", war Dies Antwort, wobei sich Pig relativ sicher war, dass dieses Wort wohl das einzige war, das er überhaupt noch richtig rausbrachte.

Der Schwarzhaarige strich ihm einzelne Strähnen aus dem Gesicht und lächelte schwach. Die Flasche nahm Die schnell wieder an sich, um genauestens zu prüfen ob sich auch ja kein Alkohol mehr in ihr befand. Als er genau dies feststellte murrte er kurz und zog sich gleich darauf die nächste Flasche aus dem Kasten.

Pig seufzte leise, es war ein Fehler von ihm gewesen Die zum Einkaufen zu schicken. Dabei war sein Freund doch so berechenbar. Nun ja, jetzt ist es sowieso zu spät.

"Aber das ist jetzt die Letzte, ja?", sagte er in einem leicht mahnenden Tonfall, worauf Die nur (nach einer Verzögerung, die dieser wohl zum registrieren benötigte; Ob er den Sinn des Satzes überhaupt noch verstand sei dahin gestellt) schnell nickte und allein dabei fast das Gleichgewicht verlor.

Die Beiden kannten sich nun schon (oder eher erst) 3 Jahre, und außer dass sich ihre Freundschaft immer mehr gefestigt hat, hat sich nicht viel geändert. Mit dem Unterschied, dass Die mittlerweile fließend amerikanisches Englisch sprach, wogegen Pig eher seine Probleme mit der Landessprache seines Freundes hatte. Er verstand ihn zwar wenn er ihn auf japanisch ansprach, aber sobald Shinya oder Kyo mit dem Kansai- Akzent mit ihm redeten, verstand er nicht einmal mehr 'Hai'. Da war es wirklich von Vorteil, dass die Beiden fast nie etwas von sich gaben.

"H-hey!" Piggie nahm eilig die, bereits neunte, Flasche aus Dies Hand und stellte sie hinter sich, überzeugt davon, dass der Andere in seinem Zustand wohl kaum in der Lage war sie sich wieder zu holen.

Protestierend baute sich der Japaner vor ihm auf und wollte sich die Flasche zurück erkämpfen, aber wie er erwartet hatte sackte dieser vor ihm zusammen, wobei er ein leises Grummeln ausstieß.

"Du...blöd...", murrte der Rothaarige, auch wenn sich Pig in dem Moment nicht mal sicher war, ob er das Genuschle richtig verstanden hatte.

"Jaja. Mir egal, ich will nicht das man dir den Magen auspumpen muss." Piggie stand auf, klaubte die Flaschen zusammen, räumte sie säuberlich in den Kasten zurück und schleppte diesen in die kleine Abstellkammer, die er nachdem er die Tür wieder geschlossen hatte, sofort verriegelte.

Die musterte ihn dabei nur geschockt. Anscheinend war es seiner Meinung nach Hochverrat dass sein 'Freund' den Alkohol, nein, SEINEN Alkohol wegsperrte. Der Schwarzhaarige stellte sich nur mit verschränkten Armen vor die verschlossene Tür und sah wie ein Befehlshaber auf seine Untertanen auf Die runter.

"Ich habe dich gewarnt, dass es bei mir, wenn überhaupt, nur wenig Alkohol gibt. Du wolltest trotzdem zu mir. Das ist deine eigene Schuld." Den empörten Blick des Knieenden ignorierte er einfach. "Und außerdem... es ist schon spät, du solltest jetzt wirklich schlafen..." Und schon war Pigs Tonfall wieder ins freundschaftlich- besorgte abgeglitten. "Okay?"

"Hm...hai...", nuschelte der Japaner, während er versuchte sich aufzusetzen.

"Morgen musst du doch wieder früh raus... Ich glaube zwar das sich Kaoru genauso gehen lässt, aber er schafft es immerhin, selbst mit 3 Stunden schlaf auf der Matte zu stehen.", sagte er ruhig, während er auf seinen Freund zuging und ihm auf die Beine half, um ihn gleich darauf in das Schlafzimmer zu bugsieren.

Die ließ sich auf das große, weiche Bett fallen und blinzelte Piggie mit halbgeöffneten Augen an.

"Du...schläfst nicht...hier?", brachte er stockend heraus.

"Nein...ich kann dich doch nicht auf der Couch schlafen lassen.", antwortete der Schwarzhaarige schnell und wollte gerade das Zimmer verlassen, als der Andre ihn mit einem "Oi, warte..." zurückhielt.

"Schlaf doch hier..." Damit rutschte Die schwerfällig zur Seite, um so einer zweiten Person Platz zu bieten.

"Meinst du?", fragte Pig, der zweifelnd eine Braue hoch zog.

"Hai~" Um seine Bitte zu verdeutlichen streckte der Rothaarige auffordernd einen Arm nach seinem Freund aus.

"Ja, dann geh ich noch schnell ins Bad." Sich durch die langen Haare fahrend verließ Pig das Zimmer und ging in Richtung seines Badezimmers, er konnte hören wie sich Die leise gähnend in die Decke wickelte.

Irgendwie war das ein komisches Gefühl mit einem Mann in einem Bett zu schlafen, noch dazu da diese Person betrunken und kaum zurechnungsfähig war. Schnell verscheuchte er die bösen Gedanken, was Die in dem Zustand wohl mit ihm anstellen würde oder könnte und ersetzte sie durch 'Wir sind doch nur Freunde...'. Dass ihn das nicht im geringsten beruhigte war von vornherein klar.

Alles Toshiyas Schuld! Er hätte ihm nicht erzählen sollen, was irgendeiner seiner Kumpels mal mit einem Anderen abgezogen hatte, als er dicht war. Oder Piggie lernte demnächst einfach nicht mehr zuzuhören.

Fünf Minuten später stand der Schwarzhaarige schon in schwarzen Shorts im Türrahmen und prüfte ob Die bereits im Land der Träume angekommen war. Und tatsächlich, der Japaner schlief seelenruhig, das eine der vielen Kissen eng an seinen Körper gepresst.

Pig musste bei dem Anblick unwillkürlich lächeln. Der kleine Japaner war einfach zu niedlich...( dabei ist Piggie kleiner als Die...) Die Zweifel legten sich schnell, während er auf das Bett zu ging und sich erst nur auf den Rand setzte.

"Die? Schläfst du?", fragte er flüsternd, obwohl er keine Antwort erwartete. Genauso kam es auch, Die schien ihn nicht mal bemerkt zu haben, denn er rollte sich lediglich zusammen und grummelte kurz.

"Hm, gute Nacht...", fügte er noch flüsternd hinzu, als er sich neben den (etwas) größeren legte, die Decke über sich zog (wobei Die einen Großteil für sich beanspruchte) und die Augen schloss.

Eigentlich hätte er sich doch denken können, das Toshiya mal wieder Blödsinn erzählte... Noch bevor er die Gedanken gegen Tratsche Toshiya fortführen konnte war er auch schon in einen ruhigen Schlaf gefallen.
 

Eine seltsame, aber angenehme, Wärme breitete sich in ihm aus, oder mehr glitt gerade über seinen Rücken. Erst kümmerte sich der Schwarzhaarige nicht um diese Tatsache, aber die Hand fuhr seinen Nacken wieder hinab, schob sich unter seiner Brust hindurch und legte sich sanft um ihn.

Langsam öffnete Pig die Augen, drehte sich leicht nach rechts und blinzelte einen rothaarigen, tiefschlafenden Japaner an. Er erhob sich ein Stück, um Dies Arm zurück neben den Körper des Besitzers zu legen, aber da fühlte er auch schon den Zweiten, wie er es sich auf seiner Brust gemütlich machte und leicht über diese streichelte.

"Uhm...Die...", murmelte Piggie verschlafen und versuchte sich so vorsichtig und leise wie möglich aus dessen Griff zu befreien. Beim Versuch blieb es schließlich.

Zwar kamen die Geschichten eines gewissen bekannten Japaners wieder hoch, aber er verdrängte sie schnell wieder. Die war nicht so... da passiert schon nichts. Da sich Die nicht davon abbringen ließ sich auch noch an ihn zu kuscheln, ließ er die Abwehr vollends bleiben und beschloss einfach weiter zu schlafen.

Wieder ein Versuch der kläglich scheiterte, denn keine fünf Minuten später fühlte er Dies warmen Atem in seinem Nacken, worauf er leicht errötend den Kopf einzog.

//Alles in Ordnung... Er glaubt nur du bist sein Kissen...//, redete sich der Amerikaner immer wieder ein, während er spürte wie sich die Arme enger um ihn legten.

Dann geschah nichts mehr, keine Bewegung von Die, nur sein Atem, der noch immer Piggies Nacken kitzelte. Er schaffte es sogar wieder halbwegs einzuschlafen, bis ihn vier Worte die Augen wieder aufreißen ließen.

"Ich liebe dich...Piggie..."
 

"Sag mal hörst du überhaupt zu??" Unsanft knuffte Die seinen Gegenüber an die Schulter und sah ihn empört an.

Der Angesprochene sah ihn nur verwirrt an.

"Äh, was?", fragte Pig darauf entschuldigend.

"Mann, schläfst du neuerdings mit offenen Augen?", meckerte der Rothaarige weiter, ungeachtet davon, dass der Andere den Kopf wieder senkte und ab "Du beschwerst dich doch auch immer wenn..." schon nicht mehr zuhörte.

Alles wegen dem einen Satz den Die im Schlaf gesagt hatte.

»Ich liebe dich...Piggie...«

Das war mittlerweile eine Woche her. Morgen musste Die wieder abreisen, da Kaoru in Japan bereits die nächste Tour angekündigt hatte und diese nicht mehr allzu weit in der Zukunft lag. Und seit der Nacht vor Sieben Tagen, beschäftigte Pig lediglich ein Gedanke //Ich dich doch auch...//. Nur hatte er nichts darüber erwähnt und so wie sich Die am nächsten Morgen benahm, wusste dieser nicht einmal je etwas derartiges von sich gegeben zu haben. Er quälte sich mit der Unwissenheit, immer wieder nahm er sich vor es Die zu beichten, ihm seine Gefühle zu gestehen, um dann unendlich erleichtert etwas mit ihm zu unternehmen. Aber es ging einfach nicht... Er machte genauso oft einen Rückzieher. Morgen ist seine letzte Chance, die letzet Chance diese verdammten Vorwürfe, die er sich wegen seiner Feigheit machte, loszuwerden und endlich Gewissheit zu haben...

"Hallo??!"

Abrupt zuckte Piggies Kopf, wie kurz zuvor nach oben.

"Hast du was gegen mich?? Soll ich vielleicht gehen?", maulte Die und verschränkte murrend die Arme.

"Nein!!", warf Pig schnell ein, "Bitte...entschuldige..."

"Soviel red ich doch auch nicht...Was ist denn los?", fragte Die, dessen Empörung sich in Neugier gewandelt hatte. Schließlich war sein Kumpel doch sonst nicht so.

"Äh, ich habe nachgedacht...", gab der Schwarzhaarige zögernd zu.

"Und über was? Sag schon!", bohrte der Japaner weiter.

"Über..."

//Sag es einfach!//, drängte Piggie.

"Ja?!"

"Ob..."

//Na los!//

"He??" Langsam wurde Die ungeduldig, er beugte sich neugierig zu seinem Freund.

"Ob ich vielleicht nach Japan ziehe.", brachte er schließlich heraus, worauf Dies Überraschte Miene anfing glücklich zu strahlen.

"Ja! Was für eine tolle Idee!", freute er sich und griff fröhlich nach Piggies Hand.

"Ja... Ich weiß es noch nicht..."

//Super. Du bist ja richtig mutig.//, murrte die innere Stimme des Schwarzhaarigen.

"Es kann noch sehr lange dauern... Also freu dich nicht zu früh...", fügte er noch leise hinzu.

"Ich werde auf dich warten und wenn du da bist feiern wir!" Noch immer war Die damit beschäftigt sich über die Botschaft zu freuen. "Das ist so toll!"

Piggie lächelte, wenn auch schwach. Wenigstens freute er sich wegen ihm zu Tode...

"Ja...find ich auch..."
 

"Die? Ich muss dir was beichten...", flüsterte Piggie, den Blick starr auf den Angesprochenen gerichtet.

Dieser erwiderte nichts, stumm lächelte er ihn auf seine typische Art an.

"Ich...ich liebe dich...seit dieser Nacht...als es mir klar wurde." Der Schwarzhaarige schluckte. Die sah ihn noch immer schweigend an.

"Ich liebe dich... bitte verzeih mir...das ich so feige bin...und es dir erst jetzt sage...", sagte er leise.

Ein weites Grollen ertönte und ließ ihn aufschauen. Das soeben gestartete Flugzeug steuerte seinen Weg nach oben an und hinterließ dicke, weiße Wolken.

In ca. 8 Stunden würde es in Japan ankommen.

Piggie biss die Zähne zusammen, doch trotzdem bildeten sich kleine Tränen in seinen Augen, die sich gleich darauf glitzernd ihren Weg über seine Wange bahnten. Das Foto seines Freundes, welches er verkrampft in den Händen hielt und das er noch bis gerade betrachtet hatte, erlitt in paar Knicke als er es dicht an sich presste.
 

Tears lonely wept,

because you are not here.

Since you said it to me,

nothing more is like before.

Still here seated,

lonely weeping,

lonely dreaming,

from the day we see again.

another day...

sometime...

in the future...

I love you.

End
 

So~ dat wars ^^

So...

Ich hoffe ma da sin keine blöden Fehler drin...*Deutsch Ass desu* ^-^°

Na, was solls~

SongFic Part I : Heart-shaped Glasses

Song:

Heart shaped Glasses

-Marilyn Manson
 

Heart shaped Glasses

~little girl, little girl~
 

Es stürmte, der Regen prasselte in Strömen auf die Gebäude und alles das den unerbittlichen Tropfen im Weg stand. Winzige Flüsschen flossen zwischen den Unebenheiten, mündeten in kleine Pfützen. Die Nacht war längst hereingebrochen, senkte die Stadt in schwere, feuchte Dunkelheit.

Der Mann zog den Mantel enger um sich, versuchte sich zu wärmen. Doch es gelang ihm nicht, da der Stoff vollkommen durchweicht war, so nur noch mehr Kälte durchließ. Er fröstelte, wünschte sich endlich das Haus zu sehen, in welchem er wohnte und in der er von wohliger Wärme umschlungen wurde. Aber wenn er die Straßenschilder durch den Regen erkennen konnte war er noch ein ganzes Stück von diesem Zustand entfernt.

Ein starker Wind stieß ihn grob zurück, die nassen braunen Strähnen schlugen in sein Gesicht, worauf er die Augen zusammenkniff, gequält seufzte. Er hob den Kopf, starrte fragend um sich, ein raues, kaum, dank des Regens, hörbares Scharren hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Erst glaubte er noch sich verhört zu haben, wollte schon einfach weitergehen, doch dasselbe Geräusch lenkte ihn erneut von seinem Vorhaben ab. Und beim zweiten Blick nach hinten entdeckte er plötzlich den Grund. Ein Mädchen stand da, schweigend, den Kopf erhoben, um ihm in die Augen sehen zu können. Es kam ihm so plötzlich vor, da er sie vorher nicht bemerkt hatte, was ihm jetzt, bei dem Anblick dieses Engels, vollkommen unmöglich erschien. Trotz des schmutzigen, fleckigen einst weißen Kleides strahlte sie wie die pure Unschuld. Das Kleid war keines, das für den Winter gemacht worden war, es war zu kalt, die nackten Arme hatte sie um ihren schmächtigen Körper geschlungen. Ihre dunklen Augen starrten emotionslos zu ihm nach oben. Die Lippen des Mädchens leuchteten in einem sanften blau, wobei er nicht wusste, ob dies von einem Lippenstift oder der Kälte herrührte. Auch die langen, lockigen Haare waren blau, schimmerten feucht im Regen. Sie war wohl noch sehr jung, denn er konnte keinen kleinsten Brustansatz an ihr entdecken. Irgendwoher kannte er dieses sanfte Gesicht. Von seiner Jungend? Vielleicht aus der Schule? Aber dafür sah sie definitiv zu jung aus.

„Geht es dir gut?“, fragte er leise, bekam keine Antwort, nur die Augen funkelten plötzlich, „Wo kommst du denn her? Und was machst du hier in dieser Kälte so allein?“ Er hob seine Hand, strich zaghaft eine blaue Locke aus dem Gesicht des Mädchens. Sie sah ihn einfach nur an. Sein Arm schlang sich um den schlanken Körper, drückte diesen an sich, die Hände rieben dabei über ihre verkühlten Schultern. Sie wehrte sich nicht, auch nicht, als er sie mit sich zog, sie immer enger an sich presste, um ihr wenigstens etwas körperliche Wärme zu schenken. Das kleine Ding tat ihm so Leid. Noch nie hatte er so ein tiefes, ehrliches Mitleid für ein fremdes Wesen gefühlt, doch er musste nur wieder in ihre Augen blicken, um von dieser Unschuld eingelullt zu werden uns sofort alle Zweifel über Bord zu werfen. Das führte auch unbewusst dazu, dass er gar nicht mehr von ihrer weißen Haut, den dunklen Lippen und dem blauen Haar wegsehen konnte. Er musste einfach alles an ihr, den gesamten Anblick in sich aufsaugen, bis er sie mit geschlossenen Augen noch immer so vollkommen vor sich hatte. Sie war so schön und rein. Wie ein gefallener, schmutziger Engel, der nicht mehr in den Himmel zurückfand.

Als sie endlich ankamen, waren Beide durchnässt, er fror wie selten zuvor, zitterte auch, doch von ihr konnte er nichts spüren. Sie zog nicht den Kopf ein, wie er, um sich kleiner zu machen und mehr Wärme zu haben, sie rieb sich nicht über die Arme, wie jeder dem es so kalt war. Sie ging einfach neben ihm her, ohne etwas anderes zu tun, den Blick starr nach vorne gerichtet. Angenehme Hitze schlug ihnen entgegen, kaum das sie die Wohnung betreten hatten. Er zog sich schnell den Mantel aus, schob sie in sein Bad, drehte sie Heizung bis zum Anschlag auf und setzte sie auf den Boden, neben Heizkörper. Das Mädchen schaute ihm stumm nach, als er wieder aus dem Raum hastete, in sein Zimmer ging und vor seinem großen, eichenen Kleiderschrank stehen blieb. Er brauchte nur einmal in diesen zu greifen, denn er bekam sofort das gesuchte zu fassen. Ein weißes, dickes Winterkleid mit langen Ärmeln. Er wusste weder woher es kam, noch seit wann er es hatte. Doch jetzt wurde ihm plötzlich bewusst wofür er es die ganze Zeit lang behalten hatte. Falls eines Tages ein Engel bei ihm landete… Er schüttelte den Kopf. Wie dumm er sich vor kam so etwas zu denken. Sie war sicher kein Engel…

Er schritt langsam wieder in das warme, geflieste Bad, wo das junge Ding noch immer an der Heizung lehnte, den Blick sofort wieder auf ihn richtete.

„Hier, das ist für dich. Das andere ist ja schon ganz kaputt und nicht mehr zu gebrauchen…“ Damit hockte er sich neben sie, legte das Kleid vor ihre Knie. Sie warf kurz einen Blick darauf, bevor sie wieder in seine Augen schaute. „Ach, übrigens. Ich bin Camui. Oder einfach Gackt.“ Er hoffte, dass sie von selbst ihren Namen sagen würde, doch das tat sie nicht. „Und du bist?“, wollte er deshalb wissen, doch wieder schwieg sie. Er gab auf, erhob sich wieder und drehte den Wasserhahn auf, um heißes Wasser in die Wanne laufen zu lassen. Das Mädchen wandte den Kopf, stand ebenfalls auf. Ihre zarten Finger glitten unter den Stoff des schmutzigen Kleides, schoben es von dem halberfrorenem Körper. Gackt errötete. Warum war ihm nicht ganz klar, denn was da auf einmal nackt vor ihm stand war keineswegs ein Mädchen, sondern ein schmächtiger, dürrer Junge. Dieser schritt langsam zu der Wanne, tauchte die Hand ihn die köstliche Wärme und sah kurz zu dem Mann, bevor er sich in die Hitze sinken ließ. Die blauen Locken trieben auf der Oberfläche. Gackt wand sich schließlich wieder ab, nahm das Kleid und hob es hoch. Ein helles Klingeln ertönte, als winzige Nadeln auf den Boden fielen, gefolgt von einer kleinen Brille. Fragend sah er nach unten, auch der Junge folgte dem Blick. Vorsichtig tastete er nach dem zweiten Gegenstand. Sie war blassrot und die Gläser hatten kleine Risse, die aussahen wie Äderchen. Ein Herz, schoss es ihm durch den Kopf. Ein Plätschern ließ ihn aufsehen, er sah wie der Junge seine Hand ausstreckte, stumm nach der kaputten Brille verlangte. Er hielt sie ihm hin, worauf der sie schnell an sich nahm, sie schützend an seine Brust drückte. Stumm hockte er in der Wanne, sah den Mann neben sich an.

„Soll ich… dir den Rücken waschen?“ Kaum merklich schüttelte der Angesprochene den Kopf. Oder kam es ihm nur so vor? „Okay, dann lass ich dich mal allein.“ Er wickelte das Kleid zusammen, sammelte die Pinnadeln auf und verließ das Bad. Die Sachen legte er vor das einzige was er in dieser Wohnung über alles liebte. Den Kamin in der Ecke, von dem jeder andere sagte, dass niemand in Japan einen solchen Ofen brauchen könnte. Er brauchte ihn.

Feuer flammte auf, als er ein angefachtes Streichholz auf die trockenen Scheite warf. So angenehm warm und hell schlug es ihm entgegen… Das Kleid legte er vor sich ab, setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und starrte in die leuchtenden Flammen.

Er drehte sich fragend um, als er leise Schritte hinter sich hörte. Der Junge ging langsam auf ihn zu, die langen, nassen Locken umschmiegten sein helles Gesicht. Kein einziger Fleck bedeckte mehr die makellose Haut. Das Kleid, das er ihm gegeben hatte, trug er, wobei der obere Teil etwas lose runter hing. Wortlos drehte er seinen Rücken Gackt zu, worauf dieser den offenen Reiserschluss bemerkte. Er griff nach dem Verschluss, zog ihn mit einer schnellen Bewegung nach oben. Ein kurzer Schmerz durchfuhr seine Hand, worauf er sie hastig zurückzog, auf die Stelle sah, von der das unangenehme Gefühl ausging. Ein zarter Schnitt befand sich auf seinem Finger, ein wenig Blut tröpfelte aus der kleinen Wunde. Er hatte sich geschnitten… Aber woran? Die sanften Finger des Anderen griffen nach seiner Hand, er betrachtete den kleinen Riss, bevor er leicht seine Lippen auf die Stelle legte. Die Tropfen sanft wegküsste. Wieder konnte er seine Augen nicht von diesem engelhaften Geschöpf abwenden, musste ihn einfach weiter anstarren.
 

~She reminds me of

the one in school

when I was cutting

she was dressed in white

and I coulnd’t take my eyes of her

but that’s not what I took off that night~
 

Seine kleine Digitaluhr piepste aufgeregt, als es zwei Uhr wurde. Die beiden Männer saßen schweigend vor dem Kamin, Gackt hatte sich irgendwann eng an den anderen gedrückt, ohne dass dieser etwas erwidert oder auch nur gezuckt hatte. Er bewegte sich ohnehin fast nicht. Nur wenn es wirklich notwendig war. Aber das interessierte den Größeren nicht. Seine Augen schweiften immer wieder zu dem Körper des anderen, studierten diesen mittlerweile beinahe lüstern. Doch auch dies störte ihn nicht. Oder vielleicht bemerkte er es gar nicht? Vor ihnen lag das zusammengerollte weiße Kleid, darauf verstreut Unmengen kleiner Nadeln. Sicher nähte der blaue Engel, wie ihn Gackt getauft hatte, gerne. Er konnte sich sonst keinen Reim auf die Nähnadeln und Pins machen, die aus dem weißen Stoff gefallen waren. Die Herzbrille hielt der Junge noch immer umklammert, als wäre das ein heiliger Gegenstand. Auch das interessierte ihn einfach nicht. Er brauchte jetzt nur dieses weiße Wesen neben sich, das so starke Gefühle in ihm weckte. Langsam senkte er seine Lippen auf den hellhäutigen Hals des Schweigenden. Wieder ging nicht mal ein zucken durch den Körper. Er liebkoste die Stelle, biss sanft hinein. Nichts geschah. Plötzlich verlor er die Geduld, wenn man es so nennen konnte. Er packte das Kleid, starrte es an und wollte es gerade zerreißen, diese Unschuld bildlich vor sich zerfetzen, um damit das Engelchen aus der Reserve zu locken. Vielleicht würde er ihn anschreien. In der Hoffnung dies zu erreichen griff auch die zweite Hand nach dem Stoff und gerade als er es teilen wollte legten sich wieder diese zarten Finger auf seine Haut. Überrascht sah er zur Seite. Dunkle Augen sahen ihn an, die sich dann auf das Feuer richteten, als wollte er sagen `Verbrenn es`. Und das tat er. Gackt nahm es, knüllte es wieder zusammen und warf es in die Flammen, die es sofort umschlangen und es langsam aber sicher zu einer schwarzen, hässlichen Masse werden ließen. Sein Blick war eine Weile auf die Flammen gerichtet, bevor er sich wieder dem Jungen zuwandte, der ihn mit seinem traurigen und doch emotionslosen Blick betrachtete. Schlagartig war die Lust in ihm wie das Feuer vor ihm, das den Stoff zerfraß, entfacht. Der Junge würde ihn nicht abhalten. Er würde nichts tun. Dieser Blick, mit dem er ihn musterte befahl ihm, seiner Meinung nach, dass er es endlich tun sollte. Dass er ihm die Unschuld brutal nehmen sollte. Er wollte es! Und wenn er ihn durch Gewalt bekam, er würde nichts dagegen unternehmen. Es war als würde der Kleine ihm zuflüstern „Tu es, alles verheilt, nur vergessen wird es nie…“ Überzeugt davon beugte er sich wieder zu ihm, drückte ihm seine Lippen auf den Mund. Keine Regung ging durch den schmächtigen Körper. Es spornte ihn nur noch mehr er an, gewaltsam presste er ihn auf den Boden und plötzlich keuchte der Junge in seinen Mund. Erschrocken hob er den Kopf, musterte das leicht schmerzerfüllte Gesicht des hübschen Jungen. Sofort zog er ihn wieder hoch, sah die Nadeln auf dem Boden, die Auslöser für den Schmerz gewesen war.

„Das wollte ich nicht!“, sagte er zu ihm, obwohl es nicht stimmte. Der Junge reagierte nicht, schaute schweigend auf die kleinen Nadeln, von denen manche blutig waren. Wieder war es ein eingebildeter Befehl für Gackt, der ihn nach der Nadel greifen ließ, die spitze Seite in seine Hand bohrte und diesen nach oben zog, bis ein rissiger Schnitt entstand. Die Augen des Anderen funkelten, worauf er dessen Hand packte, ihm dieselbe Verletzung zu fügte. Er rührte sich nicht, starrte nur wie gebannt auf das Blut, das langsam seinen Arm hinunter tröpfelte. Wieder kam keinerlei Rache für das, dass Gackt getan hatte. Er warf die Nadel einfach wieder zu den Anderen, beobachtete den Anderen dabei, wie sich dieser auf den Boden legte, leicht einrollte und weiter den Klumpen verbrannten Stoffes anschaute.
 

~And she’ll never cover up

what we did with a dress

no, she said

“Kiss me, it’ll heal

but it wont forget.

Kiss me, it’ll heal

but it wont forget.”
 

And I don’t mind you

Keeping me on pins and needles.

If I could stick to you

And you stick me too.~
 

Seine Finger streichelten durch das gelockte, blaue Haar, strich sanft einige Strähnen aus dem Gesicht des Liegenden. Wie wunderschön der kleine Engel doch war… Und wie er strahlte vor Unschuld. Noch immer kroch in ihm diese Lust hin und her. Am liebsten würde er sich jetzt auf ihn stürzen, das weiße Kleid einfach zerreißen. Aber er tat es nicht. Er wollte eine Gefühlsregung von ihm, nicht nur den emotionslosen Blick, welcher auf ihn gerichtet sein würde. Er könnte es nicht ertragen so angesehen zu werden, während er ihn schändete, ihm diese verdammte Unschuld nahm. Sein Blick fiel wieder auf diese kleine, seltsame Brille. Leuchtend rot schimmerte sie im Feuerschein, dieses kleine Ding, das einfach nicht zu diesem blauweißen Engel passen wollte. Diese kleine Herzbrille… Vielleicht war es ja sein Herz? Ja… sein Herz. Sein Gefühl. Er streckte seine Hand nach der Brille aus, doch sofort schloss der Junge diese noch mehr ihn den Händen ein. Was wollte er nur mit diesem hässlichen Ding? Murrend zog er die Hand zurück, starrte den Jungen missgelaunt an.

Dieser hübsche, hübsche Engel. Ohne Makel, in weiß gekleidet und strahlend. Bei diesem Gedanken fiel die Wut wieder vollkommen von ihm ab, sanft sah er den Kleinen an, strich wieder sanft durch die langen Locken in sanften blau. Ihm wurde wärmer bei diesem Anblick. Ein Lächeln legte sich ohne sein zutun auf die Lippen des Mannes, während er den Anderen liebevoll musterte. Hatte er sich etwa verliebt? In einen scheinbaren Straßenjungen? Nein, er konnte nicht auf der Straße leben. Er war doch viel zu schön. Längst hätte man ihn getötet, oder missbraucht oder er würde jetzt bei einem reichen Mann leben. Oder einer Frau? Ach, wahrscheinlich war er einfach von zu Hause weggelaufen und wurde jetzt ganz verzweifelt von Sorgenvollen Eltern gesucht.

Gackt bekam nur unbewusst mit, wie er sich neben den Jungen legte, sich an ihn drückte und die Wärme genoss, welcher dieser ausstrahlte. Seine Finger strichen die blauschimmernden Locken zur Seite, wodurch der weiße Hals im Nacken freigelegt wurde. Seine Lippen senkten sich auf die blasse Haut, während seine Fingerkuppen über die freien Stellen bis über den Stoff glitten. Er ließ sie langsam wieder hoch wandern, die feinen Gesichtszüge des Jungen nachfahren, bevor er begann mit den langen Strähnen zu spielen. Gerade als er seinen Mund wieder von der weichen Haut trennte fielen die Haare zurück, bedeckten mit einem sanften blau die vorhin noch sichtbaren Teile des Körpers. Ah, dieses Blau… vermischt mit dem reinen weiß der Unschuld. Keinerlei Antwort kam von dem stummen Kind vor ihm. Aber das interessierte ihn nicht.

„Pass auf, mein kleines Mädchen.“, säuselte er in einem halb väterlichen halb drohendem Ton, „Brich mir nicht das Herz, sonst zerbreche ich deine kleine, hässliche Brille.“ Oh ja, er wollte diese Unschuld besitzen. Noch nie hatte ihn ein einfaches Gefühl, ein kleiner Mensch so schnell beansprucht. Noch nie war er so schnell gefangen von jemandem gewesen… Wieder strichen seine Finger die langen die Locken zur Seite beküsste die von Haut verdeckten Halswirbel. Schwach streckten sich diese Wirbel, als hätte der Junge soeben genickt. Gackt lächelte. „Braver, kleiner Engel.“ Er beugte sich über den Kleinen, sah in dessen ruhiges Gesicht. Die Augen starrten noch immer in das helle, prasselnde Feuer.

„Schließ deine Augen und schlaf, mein Herz, mein Engel.“ Vorsichtig strich er über dessen Lider, verschloss sie auf diese Weise. Als er die Hand zurückzog, sah er, dass der Junge die Augen tatsächlich geschlossen hielt. Er legte sich wieder zurück auf den Boden, schlang besitzergreifend einen Arm um diesen, drückte ihn näher an sich. Vor sein Gesicht fielen wieder die blauen Locken, vermischt mit seinen braunen Strähnen. Langsam schloss er die Augen. Wie vor Stunden erwartet blitzte ein Bild des Jungen in seinen Gedanken auf. In seinem weißen Kleid, die langen, blauen Locken umrahmten das schöne Gesicht. Er glitt in den Schlaf, welcher einen Traum mit sich brachte. In welchem sein Junge, sein Engel lächelte und mit ihm sprach. Er wirkte so zart, als sich seine Lippen leicht kräuselten, er den Mund öffnete und diesen Satz sagte.

> Ich liebe dich. < Ach, kleiner, blauer Engel… Du sollst mir gehören. Für immer.
 

~Don’t break, don’t break

my heart

and I won’t break your

heart- shaped glasses.

Little girl, little girl

You should close your eyes.

That blue is getting me high

Making me low.

That blue is getting me high

Making me low~
 

Als er erwachte war die Sonne noch nicht aufgegangen, durch die Fenster fiel noch immer lediglich der schwache Schein des Mondes. Der stumme Junge saß neben ihm, die Augen in den schwarzen Himmel gerichtet, als suchte er etwas, einen Weg zurück in den Himmel. Auch er setzte sich auf, sah nur kurz nach draußen, bevor er wieder den Arm um den fremden Körper legte, ihn zu sich zog und von dem Fenster wegdrehte.

„Was siehst du da draußen? Rede lieber mit mir, anstatt in das Nichts zu starren.“ Er sagte das in einem ruhigen, doch befehlenden Ton. Er gehörte schließlich ihm, und nur ihm. Der Kleine erwiderte nichts, versuchte auch nicht den Kopf wieder der Nacht zuzuwenden, sondern sah einfach still in die dunklen Augen, welche ihn mit dieser Gier musterten. Die Hand in seinem Rücken verschwand nicht. Die ganze Zeit über blieb sie auf dem Körper liegen. Schließlich zog Gackt ihn auf die Beine, schob ihn in die weiße Küche und setzte ihn auf einen der Stühle.

„Ich mache uns Tee. Auch wenn es noch spät nachts ist.“ Er machte Wasser heiß, gab zwei kleine Beutel schwarzen Tee in rote Tassen und stellte diese auf den Tisch, eine vor den Jungen, eine vor den freien Stuhl.

Prüfend musterte er ihn, während das Wasser still erwärmt wurde.

„Warum redest du nicht? Kannst du es nicht?“, fragte er, zog eine Braue nach oben und lehnte sich an den Tisch, „Los, sag irgendwas!“, befahl er, doch der Kleine folgte nicht. Nur die schwarzen Augen hoben sich, blickten in die des Anderen, ohne eine Regung.

„Dann eben nicht.“ Er schüttelte den Kopf, als würde er glauben, es ist egal, Hauptsache du gehörst mir allein. Und das fühlte er tatsächlich so. Der Engel gehörte ihm, und nur ihm.

Das Wasser machte sich pfeifend bemerkbar, sofort zog er die kleine Kanne vom Herd, goss die heiße Flüssigkeit in die Tassen und stellte sie dann wieder auf eine der anderen Herdplatten, welche nicht erwärmte.

„Weißt du, du erinnerst mich an jemanden, eine aus der Schule, glaub ich. Ich weiß nicht mehr woher, aber ich mochte sie.“ Er nickte, rührte mit einem kleinen Löffel seinen Tee um. „Immer wenn ich etwas Schlimmes gemacht habe, oder ich traurig war, hat sie mich getröstet. Sie war ein gutes Mädchen.“ Er wusste nicht, weshalb er das erzählte. Deshalb stoppte er auch einfach, sah zu dem Jungen, der ihn stumm ansah. „Trink schon etwas. Sonst wird’s nur kalt.“

Der Kleine schaute auf die Tasse, griff zaghaft nach dem Henkel und trank einen Schluck, bevor er sie wieder hinstellte.

„Sicher hat man dir schon tausendmal gesagt, was für ein wunderschöner Engel du bist. Mit deinen blauen Locken und der weißen Haut.“, sagte Gackt plötzlich, den Blick starr auf den Jungen gerichtet. Nicht mal ein Kopfschütteln bekam er als Antwort. Als hätte sein Engel ihn nicht einmal verstanden. Aber das war ihm jetzt auch egal. „Ich will dich haben.“ Damit stand er auf, schlang seine Arme um den schmächtigen Körper und zog ihn mit sich bis in sein Wohnzimmer. Er legte ihn auf dieselbe Stelle vor dem Kamin, dessen schwaches Feuer noch glimmte. Neben ihnen lagen die Unmengen von kleinen Nadeln und Pins. Mit einer schnellen Handbewegung fegte er sie zur Seite, zerstreute sie so in dem halben Zimmer. Ein paar kleine Schnitte zierten danach seinen Handrücken, doch er merkte es gar nicht. Er war viel zu beschäftigt damit die wenigen nackten Stellen auf der Haut des Kleinen zu beküssen, während seine Hände fordernd über den Stoff glitten. Wieder hatte er das Gefühl, das der Stumme ihm einen stillen Befehl gab, als hätte er ihm gerade befohlen ihn zu nehmen. Genau wie vor einigen Stunden, als er ihm befohlen hatte ihn zu küssen.

„Du gehörst mir, hörst du?“ Er senkte seine Zähne leicht in den Hals.
 

~She reminds me of

the one I knew

that cut up the negatives

of my life

I couldn’t take my hands off her

she wouldn’t let me be

anywhere but inside.
 

And I don’t mind you

Keeping me on pins and needles.

If I could stick to you

And you stick me too.~
 

Warme Sonnenstrahlen fielen auf sein Gesicht und blendeten ihn, als er träge die Augen aufschlug. Er lag nur mit seiner Shorts bekleidet auf dem Boden, neben sich konnte er den warmen Körper seines Engels fühlen. Dieser hatte sich aufgesetzt und starrte aus dem Fenster, in die Sonne und den finsteren Himmel. Seltsam, das es so finster und doch so sonnig gleichzeitig sein konnte. Der Junge hatte sich auch wieder angezogen, nur der Reisverschluss an seinem Rücken hing noch offen und bot einen freien Blick auf den dünnen Rücken, die Wirbelsäule zeichnete sich nur zu deutlich unter der Haut ab.

„Hey.“, murmelte Gackt mit einem versöhnlichen, ruhigen Ton in der Stimme. Er setzte sich aufrecht hin, zog den Jungen an sich und drückte ihn. Ein paar dunkle Augen musterten ihn plötzlich. Und auf einmal bereute er seinen gestrigen Gefühlsausbruch. Er hatte sich nicht gewehrt, doch trotzdem fühlte er sich so schlecht…

„Komm, ich kaufe dir ein neues Kleid.“, sagte er leisem, streichelte über die Schultern und verschloss dann das Kleid. Er erhob sich, hob auch den Jungen auf die Beine. „Warte hier.“ Damit ging er schnell in sein Schlafzimmer, zog sich an, eilte wieder nach draußen und zog den mittlerweile wieder getrockneten Mantel über.

Dann nahm er ihn mit nach draußen, wo es kühl stürmte. Gackt presste ihn eng an sich, rubbelte überflüssigerweise an dessen Armen um ihn warm zu halten. Er wusste ja, dass der Junge scheinbar nichts spürte. Und trotzdem tat er es.

Sie gingen weiter, bis der Kleine abrupt stehen blieb, worauf auch der Ältere überrascht innehielt. Sein Engel sah sich um, erblickte das, dass er suchte diesmal und ging auf es zu. Gackt starrte geschockt dem Jungen nach, folgte ihm schließlich zu dem böse lächelnden Mann, welcher mit auf dem Rücken überkreuzten Händen auf ihn wartete. Das heißt er wartete auf den Engel, nicht auch auf Gackt.

„Mein Herr!“ Er hätte nicht erschrockener sein können, als er diese Worte aus dem Mund seines Engels vernahm. Dieser blieb kurz vor seinem `Herrn` stehen, sah mit einem verträumten Blick an diesem hoch. „Mein Herr…“, flüsterte er diesmal. Der schaute auf ihn die roten Haare fielen vor seine Augen, doch mit einer schnellen Bewegung strich er sie zurück.

„Ah, der junge Herr. Ich wusste du würdest wiederkommen.“ Er lachte kurz und verächtlich. Sein Blick, mit dem er das weiße Kleid musterte blieb an der roten Brille hängen. „Ah, da ist dieses hässliche Ding. Ich hoffte schon es verloren zu haben, aber natürlich hast du es genommen, weil du immer etwas von mir besitzen möchtest. Warum? Ach ja, der Engel ist verliebt in mich.“ Wieder lachte er, nahm ihm die Brille aus der Hand. „Und dir danke ich, dass du so nett auf ihn aufgepasst hast.“, sagte er noch an Gackt gewandt, der ihn einfach nur geschockt ansah. Wie konnte dieser, SEIN Engel, diesem Mann gehören? Diesem bösen Mann.

„Auf wieder sehen.“ Damit drehten sich die Beiden von dem stummen Braunhaarigen weg. Gackt spürte einen seltsamen Schmerz in der Brust, als würde etwas in ihm zerbrechen. Zur gleichen Zeit sah er wie der Mann, der so erhaben neben dem blauen Engel ging die Brille ein Stück von sich weg hielt und sie zerdrückte. Das ohnehin gesplitterte Glas zersprang, zerbröselte und fiel in glänzend roten Scherben auf den harten, nassen Steinboden.
 

~Just

don’t break, don’t break

my heart

and I won’t break your

heart- shaped glasses.

Little girl, little girl

You should close your eyes.

That blue is getting me high

Making me low.

That blue is getting me high

Making me low...~
 

~+~
 

So, das Kommentar kommt diesmal am Schluss ^^

Ich bin ja froh, endlich die Songfic fertig gekriegt zu haben…

Ich hatte ewig lang eine Idee, konnte sie aber net verwirklichen X_x

Nja, jetz habsch endlich geschafft xD

*froi*

Soho~

Hoffe es hat euch gefallen. ^-^
 

Oh, und nebenbei, ist das meine erste FF in der Közi den Part des Fieslings einnimmt.

(an alle, die nicht mitgekriegt haben wer der Kerl am Schluss war: Közi! xD)

Aber das muss auch mal sein… v.v

OneShot Part V : Romeo und Julia, oder die Folgen eines Dramas

Privat kommentar wurde entfernt, da das hier eigentlich ein Weihnachtsgeschenk für Dai war. Ist es auch geworden, sie fand es so toll, dass ich dachte, ach lads halt hoch... xD
 

Die FF ist und bleibt Deinz, Schatz! *chu* <3~
 

Hintergrund: Alesana, Romeo und Julia (passend oder?? xD)

Genre: Romantik, Shonen ai

Pairing: Reita x Ruki
 

~~Romeo und Julia, oder die Folgen eines Dramas~~
 

- Prolog oder wie alles anfing -
 

Die Nacht war längst hereingebrochen, Dunkelheit hatte ganz Tokyo verschluckt. Mal von den Geschäftsvierteln abgesehen, in denen die Läden noch immer geöffnet waren und die Straßen hellerleuchtet wurden.

Doch in einem nicht gerade kleinen Gebäudekomplex waren Sechs junge Männer am Feiern. Die Touren durch Europa und wieder zurück nach Asien hatten sich als voller Erfolg für The GazettE entpuppt und das wurde natürlich gebührlich bejubelt. Mit Alkohol in rauen Mengen, bis selbst der zurückhaltendste dem Rausch verfiel und schließlich lachend mit leeren (oder auch nicht...) Flaschen durch die Gegend warf, nur um einen gewissen Miyavi zu treffen, der sogar im Vollsuff, wie unschwer erkennbar war, noch fröhlich herumhüpfen konnte, ohne sich gleich das Genick zu brechen.

„Sohooo!!“, wurde das Gelächter irgendwann unterbrochen, und zwar von eben genannten (dichten) Miyavi, der sich auf den Couchtisch gestellt hatte, wobei er sich mehr als nur einmal den Kopf an der Decke anschlug, und mit erhobener Hand herumfuchtelte bis alle Augen auf ihn gerichtet waren. Die Hand ließ er schwerfällig wieder sinken, schaute jeden einzelnen der Fünf genau an, hüpfte von dem Tisch (nicht ohne mit der Stirn frontal gegen die Deckenbeleuchtung zu schlagen) und machte sich auf dem Boden angekommen wieder groß. Was gar nicht nötig gewesen wäre, denn erstens war er der größte Japaner im ganzen Gebäude, und zweitens hockten die Anderen sowieso orientierungslos auf dem Boden. „Die nächste Peace and Smile Tour~“ Miyavi schwankte unkoordiniert. „muss was gaaaaaaanz besonderes werden!!! Und deswegen...machen wir ein Dr... Dramaa..“ Er nickte schnell, worauf er fast umkippte, sich aber tatsächlich wieder fing und aufrichtete. Keiner der Sitzenden antwortete. Aus einem einfachen Grund: Eigentlich verstanden sie gar nicht mehr, was der überhaupt von ihnen wollte. Alle nickten nur wie blöde, während sie diesem Riesen beim Reden zusahen. „Und zwar-!!!“

Der Rest ging in zustimmenden Grölen unter. Was daran lag, das die kleinen Gazejungs dachten, er wäre beim zweiten Wort bereits fertig gewesen. Und jeder unterschrieb den Wisch, den Miyavi glücklich unter ihnen verteilte, ohne zu wissen worum es überhaupt ging.
 

- Der nächste Morgen und der Anfang vom Ende -
 

Murrend drehte sich Ruki zur Seite, nur um mit dem Gesicht gegen das Tischbein zu knallen. Er grummelte lauter, schlug schließlich die Augen auf, verpasste sich beim aufstehen gleich die zweite Beule, als er merkte, dass er unter dem Tisch lag, und robbte miesgelaunt unter dem dummen Holzding hervor. Als ob sein Kopf nicht ohnehin schon am explodieren war, nein, da musste sich gleich noch ein gezielter pochender Schmerz dazugesellen.

Als er es endlich geschafft hatte, sich ohne weitere Verletzungen zu erheben schaute er sich um und sein erster Gedanke war schlicht: Gott sei Dank, ist das nicht meine Wohnung!

Denn überall lagen leere Flaschen, es stank nach Bier und Zigaretten, ein paar leere Pizzakartons waren hier und da auf dem Boden verteilt und irgendeiner von ihnen hatte es tatsächlich lustig gefunden, die einst strahlend weißen Wände mit pechschwarzen Kajal zu verunreinigen. Dabei fiel ihm auch ein, dass er und Aoi das gewesen waren, als sie höchstinteressiert ein Gemälde von etwas machen wollten. Nun ja, erkennbar war es vielleicht nicht, aber wenigstens konnte sich jetzt eine Putzfrau irgendwo in Tokyo darauf freuen mehr Geld zu kassieren, sollte sie das tatsächlich wegschrubben können. Nebenbei erwähnt lagen auf dem Boden, neben den Flasche und Unmengen von Kippen, noch drei regungslose Körper, die ein wenig an Schnapsleichen erinnerten.

„Oh, Julia ist erwacht.“, ertönte eine gehässige (und wundervolle, wie er insgeheim fand, aber nie zugeben würde) Stimme hinter Ruki, worauf er sich schnaubend umdrehte.

„Nenn mich nicht Julia!!“, keifte er. Reita lachte nur. Neben diesem entdeckte er auch Uruha, der gerade über seinen brutal zugerichteten neuen Kajal trauerte.

„Wieso nicht? Vertraglich gesehen bist du Julia.“, sagte der Bassist, und das so laut, das nicht nur Ruki schmerzerfüllt zusammenzuckte.

„Wie vertraglich?“ Ruki hob eine feine Braue, betrachte den Gegenüber misstrauisch.

„Ach, solltest du vielleicht selbst lesen.“ Damit zog er ein Blatt Papier vom Tisch und hielt es dem verwirrten Kleineren vor die Nase.

Dieser hatte beim lesen so seine Probleme, was wohl daran lag, dass je mehr er sich konzentrierte, sein Schädel umso mehr dröhnte. Aber nach zehn Minuten und ca. 15 Anläufen begriff er endlich ungefähr was da geschrieben stand. Und ganz unten, knapp über dem breiten Strich prangte seine krakelige Unterschrift. Er verfluchte sich dafür, im Suff so ‚sauber’ schreiben zu können.

„Und jetzt rate Mal, wer dein geliebter Romeo ist.“ Reita legte das fieseste Grinsen auf, dass er zustande brachte. Ruki musste nicht einmal mehr nachdenken um zu wissen wer dieser besagte Romeo sein würde. „Naja, R. R. passt doch oder?“, grinste der weiter.

Eigentlich wäre ihm Ruki jetzt an die Kehle gesprungen. Aber da war doch jemand anderes Schuld, oder? Sein Blick wanderte zu einem der regungslosen Körper, blieb an dem Riesen von Japaner hängen. Natürlich war der auf diese blendende Idee gekommen. Wer sonst ist so bescheuert und veranstaltet mit sechs Kerlen ein Drama zu spielen, in dem es um die Liebe von zwei heterosexuellen Liebenden ging? Allein bei dem Gedanken an die hysterisch kreischenden Fans, sobald der tolle Romeo seine unfreiwillige Julia küsste wollte er die Wohnung in Brand stecken und alle Beweise vernichten, die allein mit der Idee zu diesem Mist zu tun hatten. Er würde sogar alle retten. Außer Miyavi natürlich. Wobei... er eigentlich nichts gegen den Kuss an sich hatte. Denn was keiner in seinem Umfeld oder überhaupt irgendwo auf der Welt wusste war... ja er konnte sich wirklich nicht schöneres Vorstellen als mit diesem einen Bassisten einen einzigen Moment zu teilen, den er sich sosehr wünschte. Voller Romantik und... er zuckte zusammen, schüttelte schnell den Kopf. Hoffentlich merkte das keiner. Sein ganzes Getue, allein Kyo hatte ihm das letzte mal eine mehr als zweifelnden Blick zugeworfen, als er im angetrunkenen Zustand, angefangen hatte von Reita zu schwärmen. Und Gott sei Dank, hielt der nicht viel auf Dinge, die gesagt wurden, wenn einer mal besoffen war, weswegen er das Erlebnis auch schnell wieder verdrängt hatte.

Bevor er sich umwandte konnte er es sich nicht verkneifen Miyavi einen Tritt zu verpassen, der diesen aufkeuchen ließ. Bloß nicht zeigen, wie sehr ihm der Gedanke an Reitas Lippen gefiel. Erhobenen Hauptes stiefelte der Kleine an Reita und Uruha vorbei, welcher sich mittlerweile wieder gefangen hatte und gefasst den Vertag durchlas, den er mit einem einfach Krakel unterschrieben hatte. Sein Weg führte ihn ins Bad, wo er erst mal den Kopf unter den Wasserhahn hielt, sich das kalte Nass über die blonden Haare laufen ließ.

„BLEIB STEHEN, ICH BRING DICH UM!!!“, dröhnte es plötzlich aus dem Wohnzimmer, ein Scheppern ertönte und Ruki ging mit einem leisen Aufschrei zu Boden.
 

Zarte Finger strichen über seinen Kopf. Und Gott, wie er sich wünschte, dass diese Reita gehörten, aber natürlich waren es Uruhas. Benommen öffnete er die Augen, blinzelte in das Gesicht von fünf anderen Männern, die ihn besorgt betrachteten. Auf Miyavis Wange prangte ein dunkelroter Handabdruck, der Größe nach zu urteilen kam er von Kai. Naja, der hatte schon immer Probleme damit gehabt, einfach `verkauft` zu werden, während er betrunken ist. Von ihm war wahrscheinlich auch die Morddrohung gekommen, aber daran wollte er sich jetzt nicht erinnern. Was war eigentlich passiert? Ach ja, er war erschrocken und mit dem Kopf gegen den Wasserhahn geknallt. Also wenn sein armer lädierter Schädel heut noch so eine Aktion durchmachen muss, könnte er sich gleich verabschieden. Wobei, zwei Beulen und einen kleinen blauen Fleck im Gesicht, dazu ein Kater. Neuer Rekord.

„Alles in Ordnung?“, fragte ihn Uruha mit seiner sanften, gesenkten Stimme, während er ihm durch die Haare strich. Hach, wenigstens einer, der ihn verstand und nicht absichtlich losbrüllte, was das Zeug hielt wenn er litt... Er schaute sich mit einem gespielt irritierten Blick um, ohne zu antworten und erhaschte dabei den Gesichtsausdruck Reitas. Blieb abrupt an diesem hängen. War da etwa Fürsorge (und zwar echte!) in der Art wie er den am Boden Liegenden ansah? Ruki konnte sich ein sanftes, glückliches Lächeln nicht verkneifen, was relativ blöd ankam, wie ihm jetzt bewusst wurde, denn Uruha fühlte sich angesprochen, erwiderte es und streichelte weiter über seine Wange.

„Tse, Heulsuse.“, ertönte es von dem Bassisten, der sich mit einem leisen knurren in der Stimme abwandte und aus Rukis Blickfeld verschwand.

„Sei nicht so fies!“, rief ihm der Lead- Gitarrist nach, doch von dem Anderen kam nur ein grummeln.

„Ich heule nicht!!“, keifte dann auch Ruki, nachdem er Luft geholt hatte.

Es ertönte ein Türknallen, dann war wieder alles Still. Was er auch als durchaus angenehm empfunden hätte, wäre es nicht Reita gewesen, der wütend das Zimmer verlassen hatte. Ruki verstand es nicht. Er lag nur schweigend auf Uruhas warmen Schoß, während der ihn streichelte.

„Tut’s noch sehr weh?“, fragte schließlich Aoi, das erste was er heute von diesem zu hören bekam.

„Ach was.“ Und selbst wenn, würde er es nicht zugeben. Er war schließlich KEINE Heulsuse.

„Du hast es sicher auch schon mitbekommen, was in nächster Zeit auf uns zukommt, oder?“ Aoi schaute kurz zu Miyavi, der langsam ebenfalls aus Rukis Blickfeld verschwand.

„Ahm... ja...“ Er nickte ganz schwach, spürte die zarten mädchenhaften Finger über seine Wange gleiten.

„Ich bin Gott sei Dank nur der Erzähler...“ Uruha lächelte. „Aoi muss Mercucio spielen und Kai Tybalt...“

Jetzt verschwand auch Kai. Sekunden später ertönte auch schon ein erstickter Schrei, aus der Richtung, in die Miyavi scheinbar geflüchtet war.

„Wenigstens dich hats gut erwischt...“, murmelte Ruki träge, während er sich auf dem angenehm warmen Schoß ausstreckte.

„Naja... ich fühle mit euch. Ach sag mal... warst du das nicht gestern Nacht, der meinen neuen Kajal so zugerichtet hat?“

„Wie kommst du darauf?“ Ruki schaute mit seinen großen, braunen Augen zu dem Anderen hoch. Dieser blickte erst zweifelnd zurück, lächelte dann.

„Mach das bloß nie wieder, oder ich sorge dafür, das der gesamte Inhalt deines Schminkkoffers nicht mehr in einem Stück auffindbar ist.“ Das Lächeln änderte sich, auf eine erschreckende Weise. Ja... es ist ungesund, Uruha als Feind zu haben. Also nickte er brav.

„So... und jetzt sollten wir langsam wieder nach Hause... Dein Kleiner vermisst dich sicher schon.“ Damit setzte Uruha den Kleineren vorsichtig auf, erhob sich dann und zog ihn auch vorsichtig auf die Füße.

„Ja~ stimmt.“ Ein seliges Lächeln zeichnete sich auf Rukis Gesicht ab. Allein wenn er an das kleine Hundchen dachte, das zu Hause (zur Zeit bei seiner Nachbarin) auf ihn wartete... „Und außerdem will ich nicht bei Kais Bluttat dabei sein.“ Ruki schaute zur Seite, entdeckte Miyavi, wie dieser zusammengekauert in einer Ecke hocke, am ganzen Körper zitterte und ängstlich zu Kai hochsah, der quälend langsam auf ihn zu schritt (es hatte ein wenig was von einem Zombie) und die Handflächen an einander rieb. Aoi währenddessen redete auf den kurz vor einem Mord Stehenden und versuchte ihn zu beruhigen.

„Wir sehen uns dann.“

„Ziemlich früh, nämlich morgen.“

Ruki blieb noch mal stehen, wandte sich um und blickte den Anderen fragend an.

„Wegen dem Vertrag... da müssen wir proben, oder kannst du das auswendig?“ Uruha lächelte, zwinkerte dem Kleineren aufmunternd zu.

„Holst du mich ab?“ Ruki bemerkte nur noch das gehetzte Ja! des Anderen, und kurz bevor er die Wohnungstür schloss ertönte ein lautes (und für Miyavi schmerzhaftes) Scheppern.
 

„Ja, Baby... ich freu mich auch dich zu sehen~.“ Zum er wusste nicht wievielten Mal strich die nasse Zunge seines kleinen Hundes über sein Gesicht, vernichtete so auch den letzten Rest Schminke, den dieser noch vom Vortrag um die Augen trug. Kichernd strich er über das Fell des Hundes, der glücklich kläffend anfing um sein Herrchen herumzuhasten. Endlich war er wieder in seiner Wohnung, seinem Reich, und er hatte erst mal ein Weilchen Ruhe vor den Anderen. Jedenfalls bis morgen... Miyavi kam echt auf die dümmsten Einfälle... so was hatte er noch nicht erlebt. Romeo und Julia mit fünf Kerlen zu spielen... mit einer Kussszene... Errötend senkte Ruki den Kopf, zupfte an dem Pulli, den er trug herum und tapste in sein Zimmer. Reita würde ihn küssen... Vielleicht war es ja doch eine tolle Idee. Mal davon abgesehen, dass die Fans ihnen einen Hörsturz verpassen würden. Egal, er dachte jetzt ohnehin lieber an einen gewissen Nasentangatragenden Bassisten... er wurde schon wieder rot, als er an diesen einen Kuss dachte, während er sich neue Sachen heraussuchte, diese aufs Bett warf und sich schließlich umzog.

Warum ist er eigentlich so mies gelaunt abgezogen?, dachte er sich, um jeden Fortgang seines Tagtraumes, der mit Küssen in anderen Regionen zu tun hatte, zu ignorieren, Wahrscheinlich nur wegen diesem blöden Drama... Oder weil er ihn wirklich nicht leiden konnte, das Gefühl hatte Ruki in letzter Zeit nämlich. Es war ja nichts neues, dass sich Reita manchmal wie ein richtiger Macho aufführte und glaubte alles würde auf Knien vor ihm rutschen, aber musste er dann auch noch so fies zu ihm sein? Andauernd ärgerte er ihn... Dabei wusste er noch nicht mal warum. Und zu fragen traute er sich natürlich nicht. Er hatte zuviel Angst, eine Antwort zu bekommen, die ihn verletzen könnte. Na mal sehen was morgen auf ihn zu kommen würde... Damit schlurfte er lustlos in die Küche, der Hund sprang wieder wie wild um seine Beine herum, und beschloss sich etwas Tee zu machen.
 

- Die erste und letzte Probe -
 

Freitag, 11: 36 Uhr.

Müde schaute sich der kleine Blonde um. Miyavi hatte ihnen tatsächlich ein riesiges Zimmer überlassen, selbstverständlich mit Bühne, bereitgestellten Getränken und all dem Zeug, das sie vielleicht brauchen würden. Miyavi selbst war nicht anzutreffen, weder auf dem Gang, noch sonst irgendwo in dem Gebäude. Entweder liegt er in einem hässlich weißen Krankenhausbett oder er weiß was gut für ihn ist. Da es >er< ist wahrscheinlich eher ersteres.

Sein erster Blick galt Reita. Der hockte auf der Bühne, locker an die Wand gelehnt und die Augen auf den Zettelstapel in der Hand gerichtet. Die dunklen Pupillen bewegten sich fast unmerklich. Die linke Hand lag einfach auf seinem Oberschenkel, die dünnen Finger spielten mit einem Band, welches an der schwarzen Hose befestigt war. Ob er immer noch sauer war? Worüber auch immer?

Er hatte keine Gelegenheit weiter darüber nachzudenken, da wurde er auch schon von Uruha am Arm gepackt und zur Seite gezogen. Der junge Mann hatte sich mal wieder ordentlich herausgeputzt, heute gekleidet in elegantes Lila mit schwarzer Spitze. Das Gesicht hübsch dunkel geschminkt, die Augen hell umrandet, was diese leicht zum leuchten brachten. Wie konnte ein Mann so schön sein?

„Was guckst du denn so?“ Uruha kicherte, auch wenn er genau wusste, weshalb Ruki ihn so lange betrachtete. Er war eben eitel, kein Wunder bei dem Aussehen.

„Ahm, nichts... Hi übrigens.“ Ruki zuckte möglichst desinteressiert mit den Schultern, wandte den Kopf ab, und suchte den Raum nach den letzten beiden Gazette Mitgliedern ab. Er entdeckte sie auch in einer Ecke des Zimmers, hatten sich ebenfalls über das Textheft gebeugt und lasen.

„Oh, hi.“

Das nächste was Ruki sah, war das Textheft, das ihm vor die Nase gehalten wurde.

„Schau, was ich alles sagen muss...“, murmelte Uruha seufzend. Es stimmte, der Text war größtenteils mit lila angestrichen worden.

„Dann trink nicht mehr.“ Ruki nahm das Heft, blätterte es durch auf der Suche nach seinen Textpassagen. Auch nicht gerade weniger, aber immerhin nicht so viel wie das des Anderen. „Du könntest uns dann auch warnen, wenn wieder einer auf so ne geile Idee kommt...“

Uruha lachte nickend. Das war es dann auch, was die anderen Drei auf Ruki aufmerksam machte. Doch er bemerkte natürlich nur wie Reita den Kopf hob, die dunklen Augen direkt auf ihn gerichtet und plötzlich erschien der Hauch eines eleganten Lächelns auf dessen hübschen Gesichts. Oder bildete er sich das alles nur wieder ein?? Denn das gemurrte „Hi“ des Bassisten, klang gar nicht passend zu diesem Lächeln. Kai und Aoi begrüßten ihn wesentlich fröhlicher, drückte ihn und laberten ihn mit den verschiedensten Dingen zu. Größtenteils ging es um Miyavis plötzliches verschwinden.

„Ich denke wir wollten Proben, und nicht ein Kaffeekränzchen halten?“, fragte Reita, die Stimme erhoben, damit sie ihn auch ja gut verstanden. Sein Blick war auf Ruki gerichtet. Und wieder erschien dieses Lächeln, dieser freundliche Blick, der Ruki hätte ma liebsten aufseufzen lassen. Doch er schwieg. Damit stand er auf, ging langsam auf sie zu und zog Ruki von ihnen weg.

„Also los, dann haben wir das hinter uns und können endlich richtig proben. Und ich meine nicht diesen Schwachsinn, sondern mit Instrumenten. Ich hoffe bloß wir kommen nicht aus der Übung.“ Vor der Bühne blieb er stehen, stellte Ruki neben sich ab und drückte ihm dessen Textheft in die Hand.

Als auch die Anderen langsam an ihre Plätze schlurften, fuhr er fort. „Wo fangen wir an?“

„Ich bin für die Ballszene!“, warf Aoi ein, strahlte sie ringsum an.

Die Szene..., schoss es Ruki durch den Kopf. Diese eine, erste Kussszene. Als erstes. Langsam wandte er den Kopf zu Reita, der Aoi einen undefinierbaren Blick schenkte. Dann schaute er wieder Ruki an.

„Hättest du was dagegen?“

Ruki atmete durch, zwang sich nachdenklich zu wirken, und nicht sofort mit dem Kopf zu schütteln. Dann zuckte er mit den Schultern. „Nö, ist mir egal. Wir müssen ja nicht wirklich...“ Am liebsten hätte er sich auf die Zunge gebissen. Oder eher, abgebissen. Das war doch was er wollte, und jetzt sagte er so einen Mist...

„Gut, dann fangen wir damit an.“ Reita blätterte in dem Heft herum, stoppte schließlich an der gesuchten Stelle, hob den Blick wieder. Und schaute direkt in die Rukis. Dieser schluckte nervös. Wenn er jetzt irgendeinen Mist machte... Der Bassist räusperte sich, genau wie Uruha, der mit seiner hellen, weichen Stimme begann möglichst überzeugend den Text, der die Szene einleitete vorzulesen. Ruki hörte ihn nicht, sondern starrte wie gebannt in die dunkelbraunen Augen seines Gegenübers. Schließlich stoppte Uruha, was er nur nebensächlich mitbekam, und er fühlte wie ihn die Anderen erwartungsvoll ansahen.

„Entweihe ich mit unwürdiger Hand dies Heiligtum, so will ich’s lieblich büßen...“ Reitas Finger schlossen sich sanft um seine Hand, während Ruki vor ihm am liebsten in dessen Arme gesunken wäre. Wie konnte der von Machogetue so schnell auf Romantiker umschalten? Er fing an langsam seines Text zu sagen, ohne einmal auf das Blatt in seiner anderen Hand sehen zu müssen, denn seine Augen fixierten immer nur Ruki.

„So reg dich nicht, ich nehm’ mir meinen Segen...“, flüsterte er, senkte den Kopf dem Kleineren entgegen und legte ihn ein kleines bisschen schief. Rukis Herz hämmerte bis zu seinem Hals, Reita beugte sich still weiter nach vorne, platzierte seine Lippen wie ein Hauch auf denen des Kleinen. Keiner von Beiden zuckte zurück, minutenlang standen sie einfach da, Mund auf Mund gedrückt. Der Kleine war kurz davor nach vorne zu kippen, er war sich verdammt sicher, dass Reita ihn sofort in die Arme nehmen würde, ihn an sich drücken und...

Dann war es plötzlich vorbei. Sein Geliebter stand vor ihm, den Blick auf ihn gerichtet und das Gesicht blass wie immer. Nein, das stimmte nicht, Ruki konnte doch tatsächlich einen sanften Rotschimmer auf den Wangen des Größeren erkennen. Was für ein Moment...

„So. Können wir jetzt die andren Szenen in angriff nehmen?“ Reita wandte sich ab. Zu schnell, wenn es nach Ruki ging. Viel zu schnell. Er konnte sich nicht einmal den verletzten Blick verkneifen, den gerade jeder bemerkte. Nur Reita nicht, denn dieser stand mit dem Rücken zu ihm und las.

Wie konnte er nur??! Nach einem Kuss! Für den wahrscheinlich nur er mehr empfand... Gott, warum musste ihn seine Phantasie immer so quälen?

„Ja... wir sollten weitermachen.“ Kai nickte, scheinbar aus der Starre erwacht, nahm Aois Hand und zog ihn mit sich. „Dann proben wir jetzt den Kampf, wo das andre schon so gut klappt!“

„Nein!!! Ich will nicht!!“ Aoi versuchte sich loszureißen, erfolglos.

Ruki tappte zu Uruha, blieb bei diesem stehen und wartete, bis der seinen Blick von ihm abwandte und Kai zu liebe anfing die Szene vorzulesen.
 

Es war gegen acht Uhr, als Reita endlich fand, die Probe zu beenden. Ruki war der erste der aus dem übergroßen Zimmer verschwand, und das dementsprechend überhastet.

Ein lautes Schreien ließ ihn innehalten.

„Uruha, du bist ein Genie!!“ Verwirrt drehte er sich um, das war doch Kai gewesen... was hatte der denn plötzlich mit Uru zu schaffen? Eigentlich wollte er schulterzuckend weitergehen und sich in Selbstmitleid allein mit seinem einzigen Freund, dem Hundchen, ertränken, als er ein leises „Oh...“ von Reita hörte. Ein eindeutig enttäuschtes Oh. Das reichte, um ihn dazu zu bringen sich wieder umzudrehen und nachsehen zu gehen, was überhaupt los war. Als er den Raum betrat standen drei Männer um einen triumphierend grinsenden Uruha, welcher seinen Vertrag abermals in der Hand hielt und diesen Ruki hinhielt, nachdem er ihn bemerkt hatte.

„Der Vertrag ist ungültig.“, fügte er hinzu, zeigte auf das in winziger Schrift unter allem anderen gedruckte, „Der ist aufgebaut wie ein Ehevertrag, dass heißt, die die unterschrieben müssen im voll Besitz ihrer geistigen Fähigkeiten sein. Wir waren betrunken, und das weiß sogar die Putzfrau die irgendwann mal reinkam, weil irgendeiner den Fernseher kaputt gemacht hat. Demnach ist sie auch eine der Zeugen, die beweisen kann, das wir überhaupt nicht fähig dazu waren, auch nur zu verstehen um was es in dem Vertrag ging.“ Uruha stoppte, schaute Ruki fragend an. „Hast du irgendwas?“
 

- Die Beichte und Uruhas Outing -
 

Der kleinste der Gazette Mitglieder lag ausgestreckt auf seinem Bett, starrte dabei die Decke an und seufzte herzzerreißend. Da hatte er einmal Glück in seinem Leben... und es wurde ihm zunichte gemacht, gerade von Uruha. Allein der Kuss hatte ihn dermaßen überzeugt, dieses blöde Drama aufzuführen und schon war es abgehakt. Denn Miyavi hatte gekuscht, wie ihm Kai vorhin glücklich am Telefon erzählt hatte. Warum nur hatte es das Leben auf ihn abgesehen? Wenn er an Reitas Gesichtsausdruck dachte, als er dieses leise, enttäuschte „Oh“ von sich gab. Als würde er es ebenfalls bereuen. Natürlich konnte sich Ruki dabei nicht ganz sicher sein, vielleicht hatte Reita die Idee an sich einfach `nett` gefunden. So wie der den Text auswendig runterrattern konnte... Ach, das war doch einfach nur ungerecht.

Eine kalte, nasse Zunge fuhr quer über sein Gesicht, leckte immer wieder darüber.

„Jaaa~, du hältst immer zu mir, nicht war?“ Damit kraulte er den wild bellenden Hund hinter den Ohren. Und endlich hatte er sogar einen Name für den Hund. Rio. Klang zwar irgendwie doof, aber Rio gefiel der Name.

Der Hund wedelte wild mit dem Schwanz, leckte weiter über das Gesicht des Herrchens. „Wenigstens einer...“, seufzte er. Die Ohren Rios spitzten sich, als der Magen des Liegenden knurrte, grummelnd schob er das leicht irritierte Tier von sich, stand auf und schlurfte langsam Richtung Küche. Er stoppte, als er ein Klopfen hörte, schaute müde zu der Tür und ging schließlich schulterzuckend weiter. Wer sollte das schon sein? Wenn’s nicht Einbildung gewesen war. Wieder klopfte es, erneut seufzte er laut, drehte sich zu der Tür und riss diese auf, nachdem ein fragendes „Ruki- kun?“, hinter ihr ertönte.

Vor ihm stand ein erschrockener, aber wie immer perfekt gestylter Uruha. Oder war es einfach angeborene Schönheit? Sollte er demnächst mal überprüfen, wenn der Gitarrist schlief...

„Was gibt’s?“, fragte er träge, während sich der Andere schon an ihm vorbei in die Wohnung schlängelte, dabei fröhlich Rio begrüßte, der ihn natürlich wiedererkannte. Denn Uruha, der es herzzerreißend fand, wie Sabu- chan damals umgekommen war, und wie Ruki getrauerte hatte, kaufte ihm einen neuen, nämlich Rio und schenkte ihm diesen. Er war froh, dass Ruki das Tier so schnell ins Herz geschlossen hatte.

„Kann ich mit dir reden?“, war die Gegenfrage.

Ruki schloss die Tür, wandte sich um schlurfte zurück in das Wohnzimmer, in welchem es sich Uruha auf der Couch bequem gemacht hatte, Rio auf dem Schoß.

„Um was geht’s denn?“, wollte er dann wissen, während er in der Küche verschwand, etwas zu trinken mitnahm und es vor Uruha auf den Tisch stellte.

„Hm...“ Er tat nachdenklich, obwohl selbst Ruki wusste, dass der sich längst zurechtgelegt hatte, was er sagen wollte. „Bist du vielleicht verliebt?“ Betont fragend schaute er zur Seite, worauf ihm der Kleine nur einen bitteren Blick zu warf.

„Du weißt eh schon was los ist, dann weißt du sicher auch, wer es ist.“

Uruha lachte kurz, wandte sich ab und sah wieder zu Rio, streichelte diesen liebevoll. „Wenn ich mit Reita richtig liege, dann ja.“

Woher wusste der das immer?? Also doch eine Hexe. Ruki wusste schon von Anfang, das Hexen eigentlich das Schönste von Welt waren.

„Weißt du, ich bin ein bisschen eifersüchtig.“ Wie bitte?? Überrascht starrte er den Anderen an.

„Ich bin immer sehr lieb zu dir, und du hast nur Augen für ihn. Das ist nicht nett, mich so zu ignorieren.“ Er klang beim reden verbittert, als hätte Ruki ihm indirekt in das hübsche, feminine Gesicht geschlagen. Dabei merkte er selbst gar nicht, dass Uruha ihn überhaupt mal zweideutig angesehen hatte...

„Daraus schließe ich, das du dich in jemanden verliebt hast.“, fuhr er ruhig fort, richtete den Blick dabei auf Ruki und lächelte. „Und bei näherem hinsehen kam ich auf Reita.“

Ruki schwieg ertappt.

„Aber davon abgesehen, weiß es die halbe Band. Außer Reita natürlich, der ist nämlich genauso blind wie du.“

„Was?? Sie wissen es...?“, fragte er leise, senkte den Kopf und sah zu Boden. War er auch noch so leicht durchschaubar?

„Ja, aber sie möchten es von dir hören.“ Uruha nickte, setzte den Hund auf den Boden, legte einen Arm um den Anderen und drückte ihn sanft. „Aber keine Sorge, die halten dicht. Und es tut mir Leid, dass ich das so schnell... na ja wegen den Verträgen. Euer Kuss...“ Er wandte den Kopf zur Seite, eine sanfte Röte schlich sich auf dessen Wangen. „Aber wie gesagt, ich war eifersüchtig...“, gab er flüsternd zu.

„Schon gut...“ Vielleicht hatte es der liebe Herr Kami im Himmel doch nicht auf ihn abgesehen?

„Aber ich versprech dir was. Ich helfe dir, ihn zur Besinnung zu bringen.“ Uruha nickte, erleichtert, dass Ruki die Beichte so gut aufgenommen hatte.

„Was meinst du?“

„Bei seinem Machogehabe wird er kaum zugeben sich in dich verliebt zu haben. Du weißt wie er ist. Und manchmal muss man jemanden zu seinem Glück zwingen.“ Uruha lächelte auf diese bezaubernde Art, knuddelte den Anderen freundschaftlich und drückte ihm einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange.

„Ahm... okay...“ Ruki nickte schwach, war sich nicht sicher, ob das helfen würde. Er hoffte es einfach...
 

- lange Nächte -
 

02:00 Uhr, Freitagnacht.

Mit geöffneten Augen starrte Ruki an die Decke seines Zimmers. Rio lag eingerollt auf seiner Brust und schlief ruhig atmend. Mittlerweile war die ganze Hoffnung aus ihm gewischt worden. Er glaubte weder, Reita fühlte wie er, noch dass er trotz allem eine Chance hatte. Warum wusste er nicht genau, aber er fühlte sich einfach nicht würdig für den Bassisten, der doch eigentlich jede (oder jeden) haben könnte, die /den er nur wollte. Sogar den schönen Uruha, er müsste sich nur ein wenig ins Zeug legen und Romantiker spielen, dann würde auch der ihm sicherlich verfallen (oder waren Hexen gegen so was vielleicht resistent?). Also warum gerade er? Zugegeben, er war nicht hässlich, bei Gott nicht, aber gegen jemanden wie Uruha hatte er keine Chance.

Ruki wollte sich zur Seite drehen, in das Kissen schluchzen und wahrscheinlich unter Tränen einschlafen. Aber er konnte nicht, da er den kleinen Rio nicht wecken wollte. Das wäre doch auch egoistisch gewesen. Also blieb er liegen, so steif wie die ganze Zeit schon, den Blick an die Decke gerichtet.

„Ach, menno...“, murmelte er leise, strich über das seidige Fell des Tieres. Langsam gingen seine Gedanken zu einer anderen Person. Uruha war eifersüchtig... auf Reita? Das hätte er wirklich nicht erwartet, dass der Hübsche mehr als Freundschaft für ihn empfinden könnte. Wenn man bedachte, dass er das alles erst durch Miyavi rausgefunden hatte... hoffentlich ging es ihm gut, schoss es ihm plötzlich durch den Kopf, wo auch immer er gerade steckte...

Er schloss die Augen wieder, etwas entspannter als vorher, versuchte erneut erholsamen Schlaf zu finden. Es gelang ihm auch endlich, allerdings träumte er Schwachsinn ohne ende zusammen, immer wieder rissen ihn die verschiedensten Dinge aus dem traumverseuchten Tiefschlaf. Einmal hörte er eine Katze furchterregend schreien, dann sprang Rio von ihm, wieder auf ihn und er hatte das beängstigende Gefühl beobachtet zu werden.
 

- Kyos Auftritt -
 

Es war gegen 11: 42 Uhr, als Ruki noch im Schlafanzug (bestehend aus einem Schlabbershirt und Shorts) auf der Couch hockte und sich alle möglichen Animes im Fernsehen ansah. Und das seit mittlerweile 4 Stunden. Da die Proben heute nicht stattfanden, wusste er nichts mit sich anzufangen. Er wollte nur keinem der Anderen über den Weg laufen. Aoi und Kai nicht, da sie ihn ausfragen würden, Uruha nicht, weil er ein schlechtes Gewissen hatte und Reita... na ja, konnte man sich ja denken. Er traute sich irgendwie nicht mehr, groß mit diesem etwas zu unternehmen. Warum war ihm selbst nicht ganz klar...

Ein lautes Klopfen riss ihn aus den Gedanken, erschrocken starrte er zu seiner Wohnungstür und hätte schwören können, dass diese unter den Schlägen erzitterte, welche ihr verabreicht wurden. Definitiv war nicht Uruha derjenige, der so verbissen seine Wohnungstür zum bersten bringen wollte. Um genau das zu verhindern sprang er auf, schob Rio zur Seite, der laut kläffend um ihn rannte und öffnete. Ein verwuschelter Blondschopf stand vor ihm, jemand der sogar ausnahmsweise mal auf Augenhöhe mit ihm war.

„Hast du mich vergessen?“, murrte der Gast beleidigt, schob sich an Ruki vorbei und stürzte sich auf den bellenden Hund, der diese Begrüßungsaktion nicht gewohnt war, und schnell die Flucht ergriff. Spätestens jetzt fiel Ruki auch wieder ein, dass er sich mit Kyo verabredet hatte, weil dieser ihn nach der letzten Dir en grey Tour mal wieder besuchen wollte.

„Tut mir Leid... die letzten Tage waren anstrengend...“ Er schloss sie wieder, tappste zu Kyo, der sich den Mantel von den Schultern streifte und diesen an die Gerdarobenhaken hängte.

„Naja... hab gehört Miyavi hätte nach eurem letzten Treffen das Land verlassen.“ Neugierig schaute er seinen Freund an, der nur schwach nickte.

„Joa, kann sein... was zu trinken?“ Damit ging er an dem Anderen vorbei, ins Wohnzimmer und von dort aus in die Küche, um einfach etwas zu holen, egal ob er jetzt wollte oder nicht. Als er zurückkam hockte der Dir en grey Vocal bereits auf der Couch und hielt Ausschau nach Rio, der allem Anschein eine halbe Herzattacke wegen dem Blonden hinter sich hatte. Der konnte aber auch einen bösartigen Blick auflegen... Und das Sabu- chan es als Spielaufforderung angesehen hatte, und Rio nicht, na ja... aber er würde sich schon noch daran gewöhnen.

„Warum eigentlich?“, wollte der Kleinere wissen, nachdem er sich ein Glas geschnappt hatte und jetzt die ihm angebotene Cola trank.

„Er wollte uns vertraglich zwingen Romeo und Julia zu spielen.“

Kyo atmete tief ein, um nicht im ganzen Zimmer Colareste zurückzulassen, wenn er ging. Er warf einen Blick auf Ruki, musste nur breiter grinsen, als er sich diesen in einem langen weißen Kleid vorstellte, mit hellen Engelsflügeln auf dem Rücken.

„Und?“, fragte er aber, mit einem betont gleichgültigen Ton.

„Naja, Uruha hat mitgekriegt, dass es gar nicht gültig war, und jetzt müssen wir es doch nicht machen...“

„Schade...“ Kyo musste lachen, als er den Hieb in seiner Rippengegend spürte, rieb sich diese daraufhin.

„Ist ja auch egal... Wo Miyavi ist weiß ich aber nicht.“

„Interessiert mich auch nicht. Würde mir mehr bringen, wenn du mir sagst, wies dir geht.“ Er nippte an seinem Glas, stellte es dann auf seinem Bein ab, wobei er es weiterhin festhielt.

„Och... man schleicht so durchs leben.“

Kyo brauchte nur auf die sich ineinanderwindenden Finger zu sehen, um zu wissen, dass Ruki etwas beschäftigte, wovon er nicht freiwillig anfangen würde.

„Was ist? Trauerst du wieder um Sabu- chan, oder ist, wie heißt er eigentlich?“

„Rio.“

„Ist Rio krank? Habt ihr Probleme in der Band, vermisst du Miyavi, hast du eher Angst vor ihm?“ Kyo stoppte, überlegte und grinste dann. „Oder bist du etwa verknallt?“

Noch eine Hexe!!!, schoss es Ruki durch den Kopf, er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht...“

„In wen denn?“, wollte der sofort neugierig wissen.

„Ahm, kennst du nicht...“, gab er ausweichend zurück.

Kyo lachte, stupste seinen Freund leicht an.

„Wer? Soll ich raten?“

„Reita...“, nuschelte er, senkte den Kopf und schaute zur Seite.

„Wer? Der Bassist von... oh, euer Bassist?“ Kyo überlegte tatsächlich wen er meinte, kam aber wenigstens relativ schnell darauf. „Und?“

„Was und?“ Ruki hob eine Braue, schaute den Anderen fragend an.

„Seid ihr zusammen?“

Röte stieg dem Jüngeren ins Gesicht, während er eilig mit dem Kopf schüttelte.

„Ach, dann weiß er noch gar nichts von seinem Glück?“

„Das trifft’s schon eher...“

„Wird schon, ein so hübscher Junge, bekommt doch sicher jeden.“

Ruki zuckte zusammen, einerseits, weil er dasselbe über Reita dachte und andererseits, da Kyo einen Arm um seine schmale Hüfte gelegt hatte und ihn leicht drückte. Es fühlte sich so anders an, wenn es Uruha tat... und wenn es allein bei den Beiden eine so angenehme beruhigende Wirkung hatte, wie fühlte es sich dann erst bei Reita an...? Krebsrot hockte er jetzt auf der Couch, noch immer an den warmen Körper des Anderen gelehnt.

„Naja... Meinst du echt?“

„Klar.“ Fast um seine Überzeugung zu vertiefen hauchte er dem 2 Zentimetergrößeren einen Kuss auf die Lippen. „Trau dich einfach.“

Ruki erwiderte, wenn auch überrascht über den Kuss, das freundliche Lächeln des Anderen.

„Also wenn mir das große Warumono schon Glück wünscht schaff och das sicher.“ Er kicherte, als ihm Kyo in die Seite knuffte, gespielt böse knurrte (Rio flüchtete sofort wieder ins Schlafzimmer).

„Dann bau auch keinen Scheiß...“

„Och, keine Sorge, ich glaube die mögen mich lieber als Reita, wenn dann würde er aus der Band fliegen.“ Natürlich wollte er das auf keinen Fall, und gelogen war es auch. Denn bei Kai und Aoi war er sich nicht sicher, aber das Uruha ihn lieber mochte, als den Bassisten war doch das wichtige, oder? Wer konnte der Schönheit mit dem dauergeilen Schlafzimmerblick schon widerstehen?

Die Beiden verbrachten den restlichen Tag mit einer Menge Kippen, haufenweise Tee und Cola (Kyo weigerte sich strickt Alkohol zu trinken, und bewies Ruki mit Miyavi als Beispiel, dass Alk nicht gut ist) und lästerten wie zwei Freundinnen über irgendwelche Musiker, von denen Momentan in diversen Zeitschriften die rede war.
 

- Mission Reita: gestartet -
 

Erst das laute schrillen des Telefons ließ sie innehalten. Genervt starrte Ruki auf das kleine Display, auf dem in kleinen Buchstaben ein wohl bekannter Name blinkte. Uruha. Grund genug abzunehmen.

„Moshi moshi? Ruki desu?“, meldete er sich überflüssigerweise, Kyo musterte ihn neugierig.

„Oi... Also...“, begann Uruha, doch er wurde unterbrochen.

„Du hast’n Date!!“, brüllte Kai fröhlich in den Hörer, Ruki konnte das Keuchen des Anderen hören, da er sich ja genau neben dem Schreihals befand.

Ruki hielt vorsichtshalber das Telefon 2 Meter vom Kopf weg, rieb sich das schmerzende Ohr.

„Was hab ich?“, fragte er, für Uru angenehm leise.

„Ein Date. Mit Reita... heute um Acht, im Restaurant am Park.“, erklärte der Hübsche, im Hintergrund konnte man Aoi und Kai kichern hören.

„Wa - Oh... ich...Aha...“ Mehr brachte Ruki beim besten Willen nicht heraus. Das war... sollte er sich freuen, oder einfach heulen? Kyo würde ihn sicher trösten. Moment, nein würde er nicht, er würde ihn als feige bezeichnen und eigenhändig bei dem Park absetzen. Also blieb ihm genau genommen doch nur ein Weg, jedenfalls kam es ihm momentan so vor.

„Gehst du hin?“, wollte eine jungenhaftere Stimme von ihm wissen. Aoi, scheinbar prügelten sich die Drei plötzlich um das Telefon, denn das folgende „Na???“, kam eindeutig von Kai.

„Ich... ähm... ja...“, gab er stotternd zurück.

„Wirklich?? Dann erzähl bloß, was passiert ist! Wir wünschen dir viel Glück!!“, flötete Kai, dann ertönte ein rutschartiges Geräusch und Uruha war wieder am Apparat.

„Ja, ich hoffe alles wird gut...“

„Weiß Reita überhaupt das ich komme?“, fragte er unsicher, Ruki hatte angefangen im Zimmer auf und ab zu gehen, während Kyos und Rios Augen ihm die ganze Zeit über folgten (der Hund lugte aus dem Schlafzimmer heraus).

„Nicht direkt... also er erwartet jemand anderen, der natürlich nicht kommt.“ Auf einmal schien auch Uruha von einer Unsicherheit erfasst worden zu sein, denn seine Stimme klang leiser als zuvor.

„Auf wen denn?“

„Auf mich... entschuldige, ich weiß, das ist blöd, aber...“

„Hm, okay...“, unterbrach Ruki ihn, „Ich meld mich dann morgen, Bai.“ Damit legte er auf. Das konnte doch gar nichts werden. Reita wartete auf den hübschen, anmutigen Uruha, wieso sollte er sich freuen ihn zu sehen? Enttäuscht ließ er sich auf die Couch fallen, seufzte dabei auf.

„Was ist denn?“

„Was ist? Alles ist doof, das ist.“, grummelte Ruki, ließ sich von Kyo in eine Umarmung ziehen und tröstend tätscheln.

„Warum ist denn alles doof?“, bohrte der Blonde weiter, strich leicht über die Wange des Größeren.

„Ach, ich soll Reita treffen, der im Park auf Uruha wartet. Uruha! Und die glauben das würde helfen.“ Er murrte leise.

„Was spricht gegen Uruha? Darf ich dich mal fragen was das soll? Wer sagt überhaupt, dass Reita was von Uruha will, oder auch nur Interesse an ihm hat?“ Kyo klang ernst, und so meinte er es auch. Denn er persönlich (angenommen er wäre Männern zugetan) empfand nicht das geringste sexuelle Gefühl für den Gazettegitarristen.

„Ich... weiß nicht, wie er ihn findet.“, antwortete Ruki leise und ehrlich, „Also könnte es doch klappen?“ Er schaute hoch, voller Hoffnung in den dunklen Augen.

„Ja, das glaube ich immer noch.“
 

- Mission Reita Anfang und Mitte -
 

Um Punkt Acht stand Ruki am Parkeingang. Kyo hatte ihn sogar höchstpersönlich dort abgeladen. Der kalte Wind blies um seinen kleinen Körper, er schlang die Arme frierend um sich. Ihm war kalt, und Schuld daran war sein Styling, unter dem Mantel trug er etwas knappere Kleidung, eine Fehlentscheidung, wenn er recht drüber nachdachte. Aber vielleicht gefiel es dem Bassisten ja? Außerdem fürchtete er durch die Kälte, und den stechenden Wind, dass seine dunkle Schminke Schaden nehmen könnte.

Die ganze Unsicherheit, die Kyo vorhin im Auto mit einem Redeschwall versucht hatte zu zerstreuen kam schlagartig zurück. Er fing wieder an auf und ab zu laufen, rieb dabei mit den Händen über die Arme um sie zu wärmen. Warum hatte er das nur gemacht... Was sollte Reita schon von ihm wollen? Wie naiv war er, zu glauben, dass er sich tatsächlich für ihn interessieren könnte?

„Ruki- kun? Ach, Gott sei Dank, ich dachte schon, Uruha will irgendwas von mir...“

Als diese Stimme ertönte sackte ihm das Herz in die Hose, abrupt blieb er stehen. Er drehte sich nur langsam um, bemerkte das Reita nur ein klein wenig geschminkt und gestylt war, aber nichts was zu lange gedauert hätte. Dafür wäre Ruki bei diesem Lächeln fast umgefallen. Er strahlte ihn auf eine einfach unglaubliche Weise an...

„Das... freut mich... Aber wieso? Er kommt nämlich nicht... soweit ich weiß.“ Der Kleine legte den Kopf leicht zur Seite.

„Ach, gut, ich meine, so heiß wie der in letzter Zeit war, hatte ich schon Angst dass er allein mit mir Zeit verbringen wollte... Auch wenn er ein guter Kumpel ist, in einer Beziehung wurde ich ihm echt nicht vertrauen.“ Reita zuckte mit den Schultern. „Ich bin froh, dass du es bist. Wollen wir ein wenig spazieren gehen?“ Er streckte die Hand aus, bot sie ihm an und wartete.

„Gerne...“, gab der Andere zurück, nahm zögernd die Hand und ließ sich von ihm führen. Wärme durchströmte ihn, er musste unwillkürlich lächeln. Irgendwann drückte der Andere seine Hand auch noch... er konnte nicht anders als verträumt in dessen Gesicht zu sehen, der Mond beschien die eine hälfte.

„Au!“, keuchte der Kleinem, knickte mit dem Fuß um und wäre fast auf dem nassen Boden gelandet, hätte Reita nicht rechtzeitig seine Arme um ihn geschlungen und ihn festgehalten. „Ahhh...“, murrte Ruki weiter, auch wenn er es genoss an diese warme Brust gedrückt zu werden, doch der Schmerz in seinem Fuß ließ sich nicht so einfach ignorieren.

„Geht’s?“

Ruki schluckte, die Stimme war sehr nah an seinem Ohr, er fühlte den Atem des Anderen auf seinem Hals, während er hastig nickte.

„Ja... bin nur umgeknickt...“, gab er dann leise zurück, drückte sich (ganz unabsichtlich natürlich) an den Körper hinter ihm. Reita hielt ihn weiterhin besogt umklammert.

„Sicher?“ Er warf einen Blick nach hinten, entdeckte ein kleines Loch, wahrscheinlich von einem Hund, und musterte dann den Fuß des kleinen Vocals. „Nicht das du dir den Fuß verstaucht hast, oder so...“ Damit hievte er ihn zur nächst besten Bank, setzte ihn darauf ab und kniete sich dann vor ihn. Ruki hatte Probleme nicht gleich wieder knallrot anzulaufen. Aber das brauchte er auch gar nicht, denn gleich nachdem Reita das erste mal seinen verletzten Fuß berührte keuchte er auf.

„Tut’s sehr weh?“ Vorsichtig strich er über die Verletzung, schaute nach oben und sah Rukis knappes Nicken. „Dann sollten wir lieber nach Hause... So kannst du ja nicht weiter durch den Park laufen.“ Er stand wieder auf, dehnte ein wenig seine Arme, bevor er sich mit dem Knie gegen die Bank lehnte und einen Arm hinter Rukis Rücken schob.

„Was machst du da?“, wollte der wissen, als er die Hand über seinen Rücken fahren spürte. Also wenn er dadurch den Schmerz vergessen sollte, dann klappte es hervorragend...

„Ich trag dich bis zu meinem Auto.“ Damit drückte er die zweite leicht in die Kniekehlen des Kleinen, hob ihn schließlich auf seine Arme und ignorierte den erschrockenen Laut Rukis einfach.

„Aber... Ich kann doch selber laufen...“ Nicht das er etwas dagegen gehabt hatte... „Und zu schwer bin ich doch auch.“

„Erstens kannst du bestimmt nicht laufen, dann verschlimmerst dus nur, und nebenbei, dich dürres, kleines Ding kann doch wohl jeder tragen. Oder findest du mich schwächlich?“ Reita lachte, grinste dann nur. „Und wir sollten es möglichst schnell untersuchen lassen, ich bin ja kein Arzt wie du weißt, und ich denke es würde zu lange dauern, dich erst mal durch den halben Park humpeln zu lassen.“

„Na gut...“ Ruki wandte den Kopf zur Seite, damit der Andere nicht gleich sehen konnte, wie rot er geworden war. Er brauchte gar nicht erst versuchen sich an den Größeren zu kuscheln, da dieser ihn von ganz allein enger an sich drückte, während er ihn durch den Park trug, auf dem Weg zu seinem Wagen. Blieb nur zu hoffen, dass er sein rasendes Herz nicht fühlen konnte... Aber warum eigentlich nicht? Scheinbar war Reita wirklich froh gewesen, ihn hier zu sehen und nicht Uruha... Unbewusst fing Ruki an zu Lächeln, schmiegte den Kopf an die Schulter des Anderen.
 

- Mission Reita: Erfolge zu vermelden! -
 

Ausgestreckt lag der Kleine auf dem Bett seines Retters, ein Verband zierte nun seinen schmerzenden Fuß und trotzdem lächelte er selig vor sich hin. Denn es war REITAS Bett. Und genau dieser bemutterte ihn auf eine Weise, nie würde man auch nur daran denken, es mit einem Macho zu tun zu haben. Er genoss diese Sonderbehandlung, wie er immer wieder in das Schlafzimmer lief, ihn liebevoll tätschelte und mit Süßigkeiten und leckerem Tee versorgte.

Und irgendwann gegen Abend blieb er bei ihm, setzte sich zu ihm auf das Bett und strich durch das dichte blonde Haar des Kleinen.

„Geht’s wieder?“, fragte er dann mit der sanftesten Stimme, die er zustande brachte.

„Klar, ist gar nicht schlimm.“ Er lächelte aufmunternd.

„Brauchst du irgendwas?“ Seine Hand tastete nach Rukis, fand sie und blieb auf dieser ruhen. Wie angenehm es war, wenn er so sanft über seine Hand strich. Und plötzlich errötete Reita, wandte den Blick ab. Sie schwiegen sich an, Ruki lehnte sich zurück in die warmen, weichen Kissen, schloss langsam die Augen. Er hatte vorher gar nicht bemerkt wie müde er eigentlich war, dank der ganzen Strapazen. Sein Knöchel (der nebenbei erwähnt angeknackst war) pochte nur noch ein wenig. Er hörte nur noch das leise Flüstern, bevor er in einen tiefen, traumlosen Schlaf fiel.

„Ruki... ich mag dich... sehr...“
 

- Mission Reita: Erfolgreich abgeschlossen! -
 

Als er aufwachte war ihm heiß, nicht weil er feuchte Träume gehabt hatte, oder ähnliches, sondern weil Reita schlafend neben ihm lag, eng an ihn gekuschelt und ruhig atmend. Mit diesem hübschen Gesichtsausdruck machte er glatt Uruha Konkurrenz. Ruki lächelte, schmiegte sich enger an seiner Freund, genoss den schwachen Geruch, den dieser verströmte.

Er war gerade dabei wieder einzuschlafen, als ein leises „Oh“ neben ihm ertönte. Oder eher als dies ihm ins Ohr gehaucht wurde. „Bin wohl eingeschlafen...“ Es klang kein bisschen entschuldigend. „Wie geht’s dir?“

„Super. Hab auch gut geschlafen.“

Reita beugte sich über ihn, lächelte fröhlich. „Das freut mich. Ich hab auch gut geschlafen.“

Wie gerne hätte er ihn jetzt geküsst, wie damals als sie noch für Romeo und Julia geprobt hatten.

„So wie du mich anguckst, hab ich das Gefühl, dass du mich küssen willst.“ Er lachte leise dabei.

„Dürfte ich denn?“

Reitas Mund öffnete zu einer Antwort, doch er brachte keinen Ton heraus. Er war viel zu überrascht über Rukis Reaktion, die so anders war, als er je erwartet hätte.

„Was? Da bist’e Sprachlos, ne?“ Ruki lachte ,,Drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen und rutschte aus dem Bett (wobei er dank des verletzten Knöchels fast umgefallen wäre). Woher er plötzlich diesen Mut nahm, wusste er nicht, doch er wollte dieses plötzliche Gefühl nutzen.

„Ah, kannst du wieder richtig laufen?“ Reita versuchte möglichst cool zu klingen, doch die Reströte auf seinen Wange verriet ihn. Langsam folgte er dem Anderen in die Küche, wobei sich dieser an den Tisch setzte und Reita erwartungsvoll ansah.

„Ja danke. Machst du frühstück, ich verhungre...“ Unterstreichend legte er die Hand auf seinen Bauch.

„Aber klar, du armer Todkranker.“ Hastig deckte Reita notdürftig den Tisch, setzte Wasser auf, um Tee zu kochen.

„Kann ich dich was fragen?“, wollte er leise wissen, mit dem Rest des Mutes in ihm, bevor ihn dieser wieder ganz verließ.

„Ja.“ Er nickte schwach, schaute den Vocal fragend an.

„Stimmt es? Was du gestern gesagt hast, dass du mich sehr gerne hast?“ Er sprach leise, legte den Kopf leicht zur Seite.

Reita stockte, er schwieg eine Weile, als wolle er nachdenken. „Ja... tut es.“ Wieder errötete er.

„Ah...“ Langsam stand Ruki auf, humpelte zu seinem Freund und blieb direkt vor ihm stehen. Er beugte sich nach oben, spürte Reitas warmen Atem auf seinen Lippen. Sanft küsste er ihn, wartete erst die Reaktion ab, bevor er sich gegen den Anderen sinken ließ.

„Ich liebe dich...“, gab er leise zu, als sie sich wieder trennte. Ruki senkte den Kopf, damit war auch der letzte Funken des großen Mutes verschwunden. Gerade rechtzeitig, wenn er es recht bedachte. Denn jetzt konnte er einfach abhauen, leidend, aber er könnte dies schlimmstenfalls.

Doch statt, dass Reita wie er erwartet hätte, ihn als Spinner bezeichnen würde, sagte der gar nichts. Er lächelte lediglich selig. Er zuckte erschrocken zusammen, als der Kessel hinter ihm anfing zu pfeifen, schnell drehte er den Herd aus, nahm das Wasser und goss es in zwei bereitstehende Tassen. Nachdem er die Kanne wieder weggestellt hatte (nebenbei wunderte sich Ruki, weshalb er noch auf diese alte Weise Tee machte), setzte er sich auf den Stuhl neben Ruki, sah ihn lächelnd an und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen bevor er trank.

„Schon wieder sprachlos?“, fragte er grinsend, stieß den Anderen sachte an.

„... Du bist wirklich der Einzige.“ Die dunklen Augen strahlten ihn an. „Der Einzige für mich, wenn ich das sagen darf, und der Einzige, der mich ganze zweimal zum schweigen brachte.“

Ruki kicherte, kuschelte sich eng an Reita. Gemeinsam frühstückten sie, alberten herum und verbrachten den halben Tag im Bett. Die angesagten Proben wurden einfach vergessen, unabsichtlich natürlich...
 

- Merī Kurisumasu oder ein Reita zum behalten -
 

24. 12. 2007 24: 00 Uhr

„Mach ah!“ Ruki hockte Reita gegenüber, der brav vor ihm saß, den Mund öffnete und etwas von der Schokolade aß, die ihm angeboten wurde. Er lächelte, kicherte leise und nahm den nächsten Bissen, von seinem Freund, der ihm wiederum etwas anbot.

„Oh... es ist schon spät.“, bemerkte Ruki plötzlich, ließ das Stück sinken, den Blick auf die kleine Digitaluhr gerichtet, „Ich mag endlich mein Geschenk!“ Damit drehte er sich wieder zu Reita, setzte einen beleidigten Blick auf.

„Natürlich kriegst dus...“ Er stand lachend auf, tappste ins Schlafzimmer und schloss die Tür. Der Kleine schaute ihm mit schrägem Kopf nach.

Es dauerte ein Weilchen bis Reita wiederkam, ein leuchtend rotes, aus Seide gefertigtes Nasenband hatte er um sein Gesicht gebunden. An seinem Ohr baumelte ein kleines Schildchen, welches ihm beim gehen immer wieder sachte gegen dieses schlug.

„Hier. Zufrieden?“ Reita kicherte, als der Andere ihn fragend anschaute.

Neugierig zog der Kleine das Band von dessen Gesicht, legte so auch die hübsche Nase frei. Er tastete nach dem Kärtchen, las was darauf stand.
 

~Ai shiteru ♥ Merī Kurisumasu~
 

Ruki lachte. Ließ die Karte sinken und musterte Reita mit einem nicken.

„Okay. Ich hoffe das bereust du nicht...“ Damit warf er sich auf seinen lachenden Freund.
 

~~ End ~~
 

Hoffe es hat noch andren gefallen ^^
 

Hab dich lieb, Süße~!<3~

SongFic Part II : Der Morgen danach

Ja~ nach Ewigkeiten versuche ich mich mal wieder an einer FF...

Erneut ne Songfic, weil ich das Genre irgendwie mag. ^^

Nur ob mir dazu ne Story einfällt ist die Frage XD“

Egal, ich versuchs einfach...
 

Wer diesmal für mich herhalten musste:

The GazettE

Reita x ???
 

Der Song:

Der Morgen danach

Lacrimosa
 

Viel Spaß beim lesen!

^-^
 

Kyo
 

~~*~~
 

Einfach jeder umjubelte sie. Diese fünf jungen Männer, die auf der Bühne herumtobten (abgesehen natürlich von dem Drummer, der in seine eigene Welt versunken dasitzt und einen starken, schnellen Takt anschlägt), schreien, singen, lachen; kurz, glücklich sind. Sie hatten dieses Gefühl, etwas zu tun, dass sie sich von Herzen wünschten. Denn welcher Teenager wünschte es sich nicht irgendwann in seinem Leben ein berühmter Musiker zu werden? Wozu sonst die unzähligen Wettbewerbe, welche die besten Sänger, Performer, Gitarristen und die ganzen anderen zu suchen und schließlich zu finden? Sie waren jetzt hier, auf der Bühne, Fans vor ihnen die ihnen zuschrieen, die mitsangen, mit der Musik fühlten.

Er stand diesmal abseits von den Anderen, mit der Ausrede ihm sei Schlecht, er wolle nicht, dass die Kameras aufnahmen wie übel er aussah. Obwohl er wieder einmal mehr als perfekt auftrat. Gut, abgesehen von seinem Band, welches er sich andauernd um die Nase knotete, was im Internet bereits den überaus netten Namen `Nasentanga` bekommen hatte. Aber das störte ihn nicht, er mochte seinen Stil und nur weil ihn manche deswegen (oder aus gewissen anderen Gründen...) nicht mochten, änderte er sich nicht für die. Es sei denn ER würde ihn darum bitten. Genau in dem Moment schaute er zu seinem Engel, zu dieser Schönheit, wie sie auf der Box am Rand der Bühne auf und absprang, wie sie immer die Songs präsentierte als wollte sie das Perfekte überhaupt sein. Er musste an Luzifer denken, der schönste Engel, der nur wegen seinem Hang zu Perfektion aus dem Himmelreich verband worden war. Jeder starrte diese Person da vorne an, kreischte ihr zu, dem hübschen Jungen. Und plötzlich warf der Scheinwerfer das strahlende, rote Licht genau auf ihn, Reita wurde in dessen Schatten getaucht, in unglaubliche Dunkelheit, so hoch ragte dieser Mensch durch die Bestrahlung vor ihm auf, bedeckte vollkommen seinen Körper. Und niemand merkte wie er ganz kurz in die Knie ging.
 

So viele Menschen sehen dich

Doch niemand sieht dich so wie ich

Denn in dem Schatten deines Lichts

Ganz weit dort hinten sitze ich
 

Zum wievielten Mal erwachte er nun schon stöhnend aus dem Schlaf, weil eine kalte Hand sich auf seine Stirn legte und ihn die andere wachrüttelte, mit dem Kommentar, Wach auf, du hast nur einen Albtraum. Die Stimme war ein wenig besorgt, nicht übermäßig, sondern klang erwachsen.

Reita atmete durch. Natürlich war er es. Die Anderen hatten Zimmer bekommen, die viel zu weit von ihm entfernt waren, nur er kam immer wieder in der Nacht, um ihn zu beruhigen. Betastete dann seine kühle, schweißige Stirn.

„Du wirst krank.“, sagte er ruhig. Dunkle Augen starrten in die Reitas.

Er fühlte sich so schwach, so verloren wenn er an seinem Bett saß, ihn mit seinem kindlichen Ausdruck im Gesicht musterte. So viel ruhiger, erwachsener, erhabener, schöner war er. Voller Reinheit. Nie könnte er an ihn heranreichen... So viel über ihn wissend, denn sie waren Freunde. Und doch wusste er nicht alles, nichts von seinen komplexen Gefühlen, nichts von seinen stillen Gedanken, Sehnsüchten. Seine Finger tasten langsam nach dieser Hand, welche jetzt auf seiner Schulter ruhte. Wie weich die Haut unter seinen Fingerkuppen doch war... Er würde immer bei ihm bleiben. Egal was noch kommen würde, egal wie sehr er ihn verletzen würde. Denn er würde endgültig sterben, wenn er ihn allein ließe.

Nach einem Blick auf den Wecker bemerkte er, dass die Digitaluhr in leuchtenden Ziffern bereits Acht Uhr zeigte. Wieder ein Tag, der mit diesem Traum anbrach. Sicher war er es schon gewöhnt, ihn jedes Mal wieder beruhigen zu müssen. Ob er es vielleicht gerne tat? Bestimmt, denn sonst würde er es nicht tun. Wer weiß, vielleicht genoss er auch ein wenig diese Art von Macht, die er über ihn hatte. Er schauderte.

„Lass uns was Essen gehen. Sonst kommen wir noch zu spät.“, sagt er, erhebt sich vom Bettrand und tappst langsam zur Tür.

Zu Spät. Als ob ihm das nicht ohnehin klar gewesen wäre.
 

Ich brauche dich -ich brauch' dein Licht

Denn aus dem Schatten kann ich nicht

Du siehst mich nicht- du kennst mich nicht

Doch aus der Ferne lieb' ich dich

Ich achte dich- verehre dich

Ich hoff' auf dich- begehre dich

Erfühle dich- erlebe dich

Begleite dich- erhebe dich

Kann nicht mehr leben ohne dich

Dies ist der Morgen danach

Und meine Seele liegt brach

Dies ist der Morgen danach

Ein neuer Tag beginnt

Und meine Zeit verrinnt
 

Mit seiner furchtbaren Klaue, wie er fand, kritzelte er tausende kleine Blätter voll. Manchmal füllte er ganze Zeitungsseiten mit seinen Gedanken. Niemand las sie, bekam sie zu sehen. Es war sein Innerstes, welches er niederschreiben musste, wenn er nicht einfach daran vergehen wollte. Also schrieb er, immer wenn sein Herz vor Leid heftig in ihm pochte, als würde es jeden Moment aufhören würde zu schlagen. Doch irgendwann musste er aufhören, sein Arm schlief andauernd ein, unangenehmes Kribbeln fuhr unter seiner Haut quer durch ihn, Es schmerzte nicht und doch war das Gefühl einfach... eklig. Mit glasigen Augen starrte er auf die Unmengen von Blättern, die sich vor ihm türmten. Brachte dabei nicht einmal ein schiefes Grinsen zustande, zu sehr litt er noch. Wann hatte seine Therapie aufgehört zu wirken, seit wann brachte selbst sein Schreiben nichts mehr?

Nach einer halben Stunde schieb er weiter. Füllte noch mehr Seiten mit seiner krakeligen Schrift, bis seine Hand nicht mehr kribbelte sondern schlicht schmerzte. Nein, eigentlich brannte sie, die Fingerkuppen, die den Stift verkrampft hielten, er zitterte sogar. Doch stoppte er deswegen nicht. Ließ nur den Stift kurz los um sich ein sauberes, normal großes Blatt zu nehmen und darauf in gezwungen hübscher Schrift den Namen des Geliebten zu schreiben. Feine Linien bildeten sich, als wäre es plötzlich nicht mehr seine Schrift, sondern als würde er es einem Anderen diktieren. Er beschrieb Dreieinhalbseiten. Alles in allem beinhalteten sie nur diese eine Botschaft, die hübsch ausformuliert da standen.

Ich liebe dich. Mehr nicht. Einfach nur eine Menge herum Gerede. Ohne dies hätte er es nie gewagt einen solchen Brief zu verfassen. Das wäre für ihn zu stümperhaft, zu eilig gewesen. So war es besser, davon war er überzeugt. Überhäufe den Lyriker mit Lyriken. Ja, zeig wie gut du es beherrscht dich auszudrücken. Allein solche Gedanken gaben ihm den Mut den Brief zu verschließen, in großen Buchstaben diesen Namen auch auf das Papier zu schreiben. Dann stand er ganz langsam auf, wie in Zeitlupe, schritt durch das Zimmer und auf den Gang. Er hörte sie, wie sie in Kais Zimmer, welches ein ganzes Stück entfernt von hier lag, Blödsinn machten. Plötzlich sang Kai. Sie spielten wohl wieder mit dieser Karaoke Playstation, die sie sich in Deutschland gekauft hatten. Reita erstarrte mitten im Gang, als dann seine Stimme ertönte. Sie war so rein und weich, genauso eine musste der junge Luzifer gehabt haben, der Schöne, der Stolze. Zugegeben erschreckten Reita selbst die ständigen Vergleiche mit Satan. Doch er war nicht gläubig, hörte nur gerne Geschichten, also was sollte es schon machen? Es hörte ihn ohnehin niemand. Noch niemand.
 

Dieses alles schreib' ich dir

Und mehr noch brächt' ich zu Papier

Könnt' ich mit Worten alle Leiden

Meiner Liebe dir beschreiben

Nicht die Botschaft zu beklagen

Sollen diese Zeilen tragen

Nur- ich liebe dich- doch sagen
 

Unsicher versteckte er den Brief in dem Zimmer seines gefallenen Engels. Irgendwo, wo er ihn selbst nicht mehr fand und vernichten oder wegbringen könnte. Danach trank er, unter ständigen Gebeten, allein in der Küche. Keiner kam in dieser Nacht zu ihm. Also versoff er fast den ganzen Vorrat, nur um nicht nach oben zu stürmen und diesen dummen Brief in Stücke zu reißen. Einerseits hoffte er, dass er ihn finden würde. Doch andererseits auch nicht. Hin und hergerissen schluckte er wieder etwas von dem Bier herunter, dass momentan nicht einmal Geschmack hatte. Gut, es war bitter, er fühlte den Schaum an seinen Lippen, aber das wars auch schon. Irgendwann zeigte es den Gewünschten Erfolg. Heiß pulsierte der Alkohol in seinem Blut, schoss durch jede Ader, jede Vene hindurch, versorgte alle Glieder mit diesem wirr machenden Gebräu. Er vergaß seine Sorgen, sein Leid, den Wunsch, dass er ihn lesen würde, um ihn dann aus dieser Finsternis zu zerren, die ihn Umgab. Um ihn aus dem Schatten zu befreien, den er auf ihn herab warf.

Ihm wurde kurz darauf schlecht. Er schleppte sich auf die Toilette, wieder ohne jemandem zu begegnen. Im Haus war es still geworden, er hatte den Brief sicher schon gefunden. Und morgen würde er eine Antwort bekommen, morgen würden beide mehr wissen, als vorher.

Mit einem gequälten Husten übergab er sich. Die Übelkeit lag nicht am Alkohol, stellte er dabei fest. Sie lag an seinem rasenden Herzen, welches das Blut viel zu schnell durch seinen Körper schießen ließ. Es war die Aufregung die wild in ihm pulsierte. Es war alles. Nur nicht der Alkohol.

Bei dieser Erkenntnis, wie es ihm vorkam, betete er nur noch, dass er ihn von dieser Qual befreien sollte. Morgen würde sich alles klären, alles würde gesagt werden und die Aufregung hätte sich erledigt. Er würde ihn befreien.
 

Heute Nacht erhältst du dies

Ich bete das du dieses liest

Im Morgengraun erwart' ich dich

Ich warte auf dein strahlend Licht

Ich träume das du mich bald siehst

Du Morgen in den Schatten kniest

Und mich zu dir ins Lichte ziehst
 

Am nächsten Tag quälten ihn Kopfschmerzen. Alles schmerzte, um genau zu sein. Doch seine Albträume waren ausgeblieben. Für ein Weilchen hatte er vergessen, worum es an diesem Tag ging, was er am letzten Abend getan hatte, was er da geschrieben und ihm zugesteckt hatte. Als es ihm einfiel wurde ihm schlagartig wieder schlecht. Sein Magen vibrierte, die Venen und Adern pochten. Mit einem Stöhnen sank er zurück in die Kissen, schloss die Augen, da selbst das Sehen ihm Schmerzen bereitete. Er durfte jetzt nicht an ihn denken, sonst würde sein Kopf einfach explodieren vor Schmerz. Dann bestraft einen also nicht Gott sondern der Teufel, schoss es ihm unvermittelt durch den Kopf. Genau, er war bestraft worden für all seine Sünden. Für seine bösen Taten. Wie konnte er nur glauben, dass er seine Gefühle erwiderte?

Der Digitalwecker piepste hell auf. Acht Uhr.

Wenige Minuten später wurde die Tür leicht aufgeschoben, ein jungenhaftes Gesicht schob sich in sein Sichtfeld. Natürlich war er es.

„Na, kein Alptraum diesmal?“ Er lächelte. Für Reita in dem Moment undefinierbar.

„Ja.“

Nicken.

„Du.“

Reita hob den Kopf etwas höher, als der Andere näher kam. Obwohl er klein war, musste er aufschauen, wenn er im Bett saß und in das Gesicht des Anderen sehen wollte. Wie bezaubernd er heute wieder aussah. Dieser Gedanke kam ihm schon ganz automatisch, ohne dass er es mehr für Sündhaft hielt.

„Du?“, wiederholte er ruhig.

„Ich muss mal mit dir reden.“, wurde mit der sanftesten Stimme hinzugefügt. Wie lieblich sie klang. Ob Luzifer so bei Gott nach mehr Macht im Himmel angefragt hatte?

Nicken. Und am liebsten hätte er sich wieder Übergeben. Die Aufregung ließ einfach nicht von ihm ab. Er war also definitiv nicht wie Gott. Auch wenn er dass niemals von sich erwartet hatte.

Eine Hand auf seiner Schulter. Und dann der Kopf der sich ihm näherte, Strähnen die ihn im Gesicht kitzelten. Es ist Sünde. Seine Liebe war Sünde. Und statt Gott, bestrafte ihn der schönste Engel auf Erden. Die blonden Haare verschwanden aus seinem Blickfeld. Seine Augen suchten nach denen des Anderen. Fanden sie und erkannten die Antwort, auch wenn sie unausgesprochen blieb.

Morgen... ein Tag weniger in einem Leben. Aber nun war es wieder SEIN Leben.
 

Dies ist der Morgen danach

Und meine Seele liegt brach

Dies ist der Morgen danach

Ein neuer Tag beginnt

Und meine Zeit verrinnt
 

~~*~~
 

Ende.

Ich weiß, es ist kürzer als die Andere, wobei ich nicht gedacht hätte, dass ich das hinkrieg... Mir persönlich gefällt sie nicht mal besonders... *hust* v_v

Naja, vielleicht ja einem, ders liest ^^°

*bezweifel*

Egal, ich hoffe doch, man hat gemerkt in wen Reita verliebt war. Auch wenn’s so gut wie keine Hinweise darauf gab (Tipp I. es ist nicht Uruha, Tipp II. Dai, du weißt es XD). Nun ja, ein paar gabs schon...

Und irgendwie schätze ich mal, dass Gaze Fans es sich denken können. ^-^
 

Wie die Story ausgeht ist euch überlassen. Ich denke mal kann sich je nach Wunsch ein schönes oder weniger Schönes Ende zusammenbasteln. Wer mich kennt, wird auch wissen zu welcher Version ich tendiere...
 

Ach ja, die ganzen Anspielungen das ER Luzifer ähneln würde sind keineswegs irgendwie böse gemeint oder irgend so was. Irgendwie haben sie öfters gut gepasst und so wurden sie eingebaut. Aber wahrscheinlich bin ich da die einzige, die dieser Meinung ist...
 

Hoffe es hat euch gefallen ^^

See ya!

SongFic Part III : Tallulah

Ja~, schon wieder eine… v_v

Ich liebe dieses Lied... *nick nick*

Einen Dank ans Mana, weil sies mir damals geschickt hat! ^-^

Nju, wieder hab ich keine Ahnung von was genau es handeln soll....

Ich hoffe bloß, die wird besser als die letzte.
 

Viel Spaß beim lesen ^^°

Sorry für eventuelle Fehler...
 

Kyo
 

Song:

Tallulah

~Sonata Artica
 

Band bzw. Personen die herhalten mussten:

The GazettE (auf Wunsch des Dais ^^= I hope you like it~)
 

»
 

Es war Abend. Leuchtend rot tauchte die Sonne ins Meer, bestrahlte die beiden jungen Männer, die allein im Sand saßen. Sie machten Urlaub, sie und die Band. Strandurlaub. Uruhas Hand tastete nach der des Anderen, ergriff diese und drückte sie sanft. Seine Augen waren mit einem roten Licht durchzogen, während er dem heißen Ball am Himmel nachschaute.

„Das wird niemals vorbei sein...“, flüsterte er in die Stille, welche nur von dem rauschen der Wellen durchbrochen wurde. Das blonde Haar wehte im Wind, strich über die Wange Aois. „Ganz bestimmt...“ Er wurde leiser, bis er seine Worte fast ungehört in die Welt hauchte. „Ich liebe dich.“, war das letzte, was Aoi noch erfassen konnte. Und er glaubte es. Er wollte es glauben, sein Herz schlug so wild, so hastig gegen seine Brust, nur wegen diesen drei Worten. Vorsichtig schaute er zur Seite, in das Profil Uruhas, der noch in den Himmel vertieft war. Er lächelte so lieblich, als könnte er nicht lügen, als hätte er überhaupt noch nie in seinem Leben gelogen.

„Du...“, sagte er dann wieder lauter. Aoi lauschte der hellen, schönen Stimme, nickte ganz langsam, um zu zeigen, dass er zuhörte, „Ich möchte unbedingt...“ Rauschen. Wellen türmten sich in einiger Entfernung auf. Aoi nickte.

„Ja...“
 

Das war vor drei Wochen. Nun standen sie in Tokyo, vor dem Proberaum, alle anderen hatten sich bereits auf den Weg nach Hause gemacht. Sie kicherten nur, als Uruha sagte, sie müssten etwas allein besprechen. Wie falsch sie doch lagen. Denn nach einer langen Pause und einem Zögern, welches mindestens genauso lang andauerte, murmelte er: „Hey, lass uns da noch mal drüber nachdenken.“

Er klang traurig. Die Augen waren wieder schwarz, nicht mehr schimmernd rot wie damals. Nur seine Stimme hallte wieder so leise durch die Stille.

Aoi sah ihn nur stumm an. Etwas in ihm wollte das einfach nicht glauben. Er senkte den Kopf, hob ihn sofort wieder, da Uruha diesen letzten, endgültigen Satz nicht herausbrachte. Wie vor Tagen griff er nach Aois Hand, umklammerte sie, als fürchtete er jeden Moment umzufallen. Er fand sie einfach nicht, immer wenn er den Mund öffnete um etwas zu sagen, schloss er ihn mit einem Schlucken. Bereitete es ihm so viel Schmerz?

Aoi verkrampfte sich, zwang sich zu einem freundlichen Lächeln und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange.

„Goodbye...“, fügte er leise hinzu, dann drehte er sich langsam weg, „Bis morgen.“ Es tat weh. Sein Herz klopfte wieder so kräftig, so brutal, wie es ihm jetzt vorkam. Er hörte Uruhas Schritte hinter sich, sie verklangen in dem Gang, er ging in die andere Richtung. Vielleicht noch mal in den Proberaum? Vielleicht rauchen...? Er wusste es nicht, betete nur dafür, dass er sich nicht noch mal umdrehte, so wie er es nicht tat. Etwas salziges berührte seine Lippen. Mit der Hand strich er über seine Augen, so wie er es immer getan hatte, mit seinen zarten Fingern, seiner weichen Haut. Seinen Lippen, mit denen er einmal jede Träne fortgeküsst hatte.
 

Remember when we used to look how sun sets far away?

And how you said: "This is never over"

I believed your every word and I guess you did too

But now you're saying : "Hey, let's think this over"
 

You take my hand and pull me next to you, so close to you

I have a feeling you don't have the words

I found one for you, kiss your cheek, say bye, and walk away

Don't look back 'cause I am crying...
 

Aoi betrachtete den kleinen Origamischwan in seinen Händen. Mit unendlicher Geduld hatte Uruha ihn gebastelt, er selbst konnte so was nicht. Dafür war er schlicht zu nervös. Und obwohl er so hübsch aussah, so gelungen war, hatte Uruha nie wieder einen gebastelt. Nur gesagt: „Für dich! Wehe du machst ihn kaputt!“ Dann hatte er gelächelt. Seine weißen Zähne gezeigt, geknurrt und gelacht. Sonst knurrte er nie. Sonst machte er keinen Blödsinn. Sonst war er nicht so laut. Sonst war er Uruha. Nur bei ihm war er sein Uruha gewesen. Einer, den die anderen nicht kannte, oder so selten zu Gesicht bekamen, dass sie schon gar nicht mehr an ihn glaubten.

Einmal hatte er gefragt, ob sie nicht allein nach Osaka wollten. Fast nie fragte er solche Dinge. Er sagte sie, wenn einer ein Problem hatte, musste er es ihm ausreden.

Warum fiel ihm das jetzt auf? Wie gut er es gehabt, was für Besonderheiten er genossen hatte? Weil Uruha nicht mehr da war? Jedenfalls nicht DER, sein Uruha. Ein anderer, der alte, der wie immer. Der lachte und fröhlich, aber nicht zärtlich, gar intim war. Seinen Uruha gab es nicht mehr, würde es nie mehr geben. Warum eigentlich? Warum hatte er es so einfach zerstört, diese Beziehung?

Aoi merkte, dass er wieder weinte.

Eine Sternschnuppe zischte durch den schwarzen Himmel, hinterließ einen weißen Streifen. Damals. Uruha war begeistert gewesen. Er hatte seine Hand losgelassen und war ein Stück nach vorne gelaufen. Und er hatte sich etwas gewünscht, wie er ihm später erzählte, dabei lächelte er glücklich.

Ist er denn in Erfüllung gegangen? Aoi senkte den Kopf auf seine Arme, welche überkreuzt auf der Tischplatte ruhten. Seiner war gestern verpufft, hatte ihn betrogen, nur Leid zurückgelassen, Erinnerungen, die Aoi nicht haben wollte, die ihn quälten. Er hob den Kopf, um besser durchzuatmen, ein Stechen breitete sich in seiner Brust aus. Vor seinen Augen, welche durch das Fenster starrten bildete sich in weiter Ferne plötzlich ein weißer, strahlender Strich, mitten in der Dunkelheit. Er wagte es nicht, an seinen innersten Wunsch zu denken. Hatte er eigentlich jemals an diese Wunschsache mit den Sternschnuppen geglaubt?
 

Eine weiße Hand tastete nach der Probe nach der seinen. Uruha. Er hob den Kopf, fragend, wusste nicht, was er tun, sagen sollte. Er wartete. Traurig blickten ihn zwei Augen an, er erschrak, als sie dieses rote schimmern von damals annahmen, doch es war nur die Reflektion der roten Bremslichter von einem startenden Auto gewesen.

Er starrte in diese Augen, wieder spürte er das zögern des Anderen, fühlte dessen zittern, wie es sich auf der Haut seiner Hand ausbreitete. Sie waren allein in dem Proberaum. Uruha quälte sich wie letztens Aoi zu einem Lächeln.

„Ist dein Wunsch in Erfüllung gegangen?“, fragte er dann leise, mehr gehaucht als gesprochen, „Oder gebrauchst du jetzt den neuen von gestern?“

Wusste er, wie sehr es ihn schmerzte? Das er erfuhr, dass sie beide dasselbe gesehen, gefühlt hatten? Es war doch vorbei? Stumm schaute Aoi ihn an, rührte sich nicht, für ihn schien es wohl, als würde er überlegen, was er meinen könnte.

„Uruha... warum weinst du?“, flüsterte Aoi dann, die Hand glitt von der seinen. Er antwortete nicht. Strand auf und ging, ließ ihn allein in dem leeren, stillen Raum sitzen. Jetzt war es vorbei.
 

I remember little things you hardly ever do

Tell me why

I don't know why it's over

I remember shooting stars, the walk we took that night

I hope your wish came true, mine betrayed me
 

You let my hand go, and you fake a smile for me

I have a feeling you don't know what to do

I look deep in your eyes and hesitate a while...

Why are you crying?
 

Es vergingen Tage. Sie sprachen nicht miteinander. Aoi wusste warum er es getan hatte. Er war in einen anderen verliebt gewesen. Er hatte es nicht zugegeben wollen, vielleicht hatte er es gar nicht gewusst. Nur im Unterbewusstsein. Aber das wollte Aoi gar nicht wissen. Ws geschehen war ist geschehen.

Jetzt wurde ihm klar, warum Uruha gezögert hatte, damals, als er es ihm sagte, diese Worte, die so einfach zu sagen waren und so viel wogen. So viel mehr, als man erwartete. Er hatte Angst gehabt, etwas falsch zu machen. Er hatte Angst vor dem Ende gehabt. Hatte er auch Angst... vor ihm gehabt?

Allein diese Gedanken hinderten ihn daran, den Anderen anzusprechen. Er wollte es nicht mehr, nicht mehr leiden, er wollte den Uruha, nicht seinen. Es sollte alles werden wie vorher. Doch auch Uruha machte keine versuche ein Gespräch mit ihm zu beginnen. Er sah, wie Uruha in seinem Inneren mit Worten rang, wie er verzweifelt nach Wegen suchte, alles zu erklären, wie er sich eine Versöhnung wünschte. Aoi lächelte, was ihm zu helfen schien.

Ach, wäre nur dieser Tag nicht gewesen... hätte Uruha nicht diesen Satz gesagt, der ihm gezeigt hatte, wie es um ihre Beziehung stand. Dann könnten sie jetzt noch zusammen sein. Es könnte so wunderbar sein. Es könnte der Himmel sein. Der wunderschöne, wie sie ihn gemeinsam bestaunt hatten.
 

Erst später sah er diesen jemand. Hand in Hand mit dem Anderen, aus einer anderen Band, er kannte sie nicht, weder ihn noch seine Band. Er wollte sie auch gar nicht kennen. Noch immer wartete er auf eine Erklärung, er sah zwar den Grund, aber Uruha sollte es ihm erzählen. Ehrlich sein, so wie damals, vor ihrer Zeit. Er sagte nichts, wies ihn auch nicht daraufhin.

Stattdessen beobachtete er die Beiden, wagte nicht, sich zwischen sie zu stellen. Der Fremde sah verliebt aus. So wie er selbst einst. Er tanzte mit ihm, so wie er. Er war glücklich mit ihm. So wie er.

Goodbye. Es war vorbei, er konnte es nicht verhindern, es nicht vergessen. Immer wieder kam es ihm, wenn er sie zusammen sah. Es schmerzte, sein Inneres brannte so sehr. Und er wusste, dass in ihm noch die Liebe brannte, er musste ihn ansehen, so oft wie möglich.

Er konnte es nicht vergessen. Nichts davon.
 

Tallulah, It's easier to live alone than fear the time it's over, ooooh...

Tallulah, find the words and talk to me, oh, Tallulah,

This could be... heaven
 

I see you walking hand in hand with long-haired drummer of the band

In love with her or so it seems, he's dancing with my beauty queen

Don’t even dare to say you hi, still swallowing the goodbye

But I know the feelings still alive, still alive
 

Irgendwann verlor er die Geduld, er war kräftiger als Uruha, und nutzte diese Kraft.

„Sag es endlich!“ Er war laut, hatte das Gefühl ihn anzuschreien, Uruha starrte ihn an, nicht ängstlich, sondern anders. Mangel an Gründen vielleicht. Denn noch immer hatte er keine Antworten, hatte er sich nichts zurechtgelegt, um alles zu erklären, um es Aoi einfach ins Gesicht zu sagen. `Da war ein anderer. Ich liebe ihn, nicht dich.` So einfach wie das Aoi vorkam, umso schwerer schien es für Uruha sein. Keinen Ton brachte er heraus, ließ still alles geschehen, hörte sich Aois wütendes Gerede an, dass er ihm doch vertrauen konnte, dass er ihn doch kannte. Aber er erwiderte nichts, schaute den Anderen nur an, wie er sich beruhigte.

„Sag mir warum!“, verlangte er schließlich, seine Stimme war nicht mehr als ein unterdrücktes Flüstern. Fast hätte er wieder geweint, doch er zwang sich es nicht zutun.

„Wie kannst du mich noch lieben?“ Wie ruhig er im Gegensatz zu ihm blieb. Wie entspannt er ihn anschaute.

Aoi schüttelte nur den Kopf. Ja, er wollte den alten Uruha. Nicht den von damals, er irrte sich, sein Hirn sagte, dass er diesen wollte. Aber er wusste, dass er seinen Uruha wollte. So wie es das hämmernde Ding in seiner Brust es wollte. Er besaß keine Antwort auf Uruhas Frage. Er sollte es alleine erkennen, er musste von selbst begreifen. So wie er selbst das Ende verstehen musste.

„Hey. Lass uns da noch mal drüber nachdenken.“ Aoi lächelte, ehrlich. Dann tätschelte er die Schulter des Anderen, drehte sich weg und schritt wieder den Gang entlang. Wie damals. Er weinte. Doch diesmal wünschte er sich, dass sich Uruha wieder umdrehen würde, nicht weggehen, dass er sehen würde, wie ernst er all das meinte. Und doch... war es vorher nicht doch einfacher gewesen?

Wäre das nie geschehen. Die Beichte, ach, es könnte der Himmel sein.
 

I lost my patience once, so do you punish me now

I'll always love you, no matter what you do

I'll win you back for me if you give me a chance

But there is one thing you must understand
 

Tallulah, It’s easier to live alone than fear the time it’s over

Tallulah, find the words and talk to me ,oh, Tallulah,

This could be...
 

«
 

Wieder E~nde…

Ich bete mal, dasses manchen gefallen hat. ^-^

Nunja... besser als die letzte... *hust*

Danke fürs lesen!^^

SongFic Part IV ~ Heart Shaped Glasses II

Second Part.

Stein um Stein
 

»„Ah, der junge Herr. Ich wusste du würdest wiederkommen.“ Er lachte kurz und verächtlich. Sein Blick, mit dem er das weiße Kleid musterte blieb an der roten Brille hängen. „Ah, da ist dieses hässliche Ding. Ich hoffte schon es verloren zu haben, aber natürlich hast du es genommen, weil du immer etwas von mir besitzen möchtest. Warum? Ach ja, der Engel ist verliebt in mich.“ Wieder lachte er, nahm ihm die Brille aus der Hand. „Und dir danke ich, dass du so nett auf ihn aufgepasst hast.“, sagte er noch an Gackt gewandt, der ihn einfach nur geschockt ansah. Wie konnte dieser, SEIN Engel, diesem Mann gehören? Diesem bösen Mann.

„Auf wieder sehen.“ Damit drehten sich die Beiden von dem stummen Braunhaarigen weg. Gackt spürte einen seltsamen Schmerz in der Brust, als würde etwas in ihm zerbrechen. Zur gleichen Zeit sah er wie der Mann, der so erhaben neben dem blauen Engel ging die Brille ein Stück von sich weg hielt und sie zerdrückte. Das ohnehin gesplitterte Glas zersprang, zerbröselte und fiel in glänzend roten Scherben auf den harten, nassen Steinboden.«
 

Der Fremde, oder eher Dieb, wie er es empfand, öffnete seine Hand wieder, ließ die letzten Stückchen zu Boden fallen. Diese und wenige kleine Bluttropfen. Der Engel blickte einfach nur mitleidig und besorgt auf die Wunde.

Regungslos stand Gackt da, seine Augen verengten sich. Es machte ihn wahnsinnig. Er wollte schreien, diesem Fremden selbstsüchtig wegnehmen, was ihm zu stand. Schließlich hatte er sich um den Engel gekümmert. Er! Nicht dieser Kerl.

Einem Vulkan gleich brannte der Hass in seinem Kopf, in seinen Gedankengängen. Er bemerkte nicht, wie er ihnen folgte. Viel zu beschäftigt war er damit dem Mann, der seinen blauen Engel mitnahm, gedanklich alles mögliche an den Kopf zu werfen. Ihn nervte der Blick, mit dem der Kleine ihn ansah, in ihm lag eigentlich keine Liebe. Es war tiefes Mitleid. Aber wofür? Weshalb lief er ihm nach??

Er drehte den Kopf. Nicht der, von dem er es erhofft, erwartet hatte. Dunkle Augen blickten zu ihm, bedrohlich, eifersüchtig. Helle, weiße Strähnen zogen sich durch dessen ansonsten dunkelbraunen Haare. Erst als der Engel nach seiner Hand griff wandte er sich wieder diesem zu. Hass.
 

„Dieser Mann... er ist uns bis hierher gefolgt.“

Er stieß ein verächtliches Grollen aus. Der Engel wusste auch nur zu gut weshalb. Eifersucht. Normalerweise hätte er jetzt auf ihn eingeredet. Nein, nicht normalerweise, vor zwei Jahren hätte er das getan. Vor zwei Jahren, als Kouji noch nicht der war, der er nun war. Diese Eifersucht machte ihm Angst.

„Was soll das? Was habt ihr getan?“ Er sprach lauter, mit jedem Wort. Zornig auf die Stille, welche folgte drehte er sich um, beide Hände zu Fäusten geballt. Sein Interesse galt dabei dem Jungen auf seinem Esszimmerstuhl, nicht dem Blut, welches er aus der Wunde presste. „Ich habe dich etwas gefragt! Mana!“

Als wäre dieser geschlagen worden zuckte er zurück. Er fühlte sich so schuldig. Warum nur hatte er ihm das angetan? Er wusste doch ganz genau, wie sehr er ihn liebte und wie er sich in den Gedanken verrannt hatte, dass diese Gefühle erwidert wurden.

„Ich hatte mich verlaufen... Er hat mir lediglich geholfen, da war nichts...“ Mana erhob sich von dem Holzstuhl, doch sein versöhnlicher Blick wurde ignoriert.

„Du lügst... DU LÜGST!!“ Ein dumpfer Knall ertönte als er mit der rechten hart gegen die Küchenfliesen schlug. Mana wich zurück doch noch im selben Moment legte sich ein warmes Lächeln auf Koujis Lippen. „Hm, mein wunderschöner Engel, mein Mana. Ich habe einen Plan, eine Idee. Nur für uns. Weißt du?“ Er schritt auf den anderen zu, nahm ihn in seine kräftigen Arme, streichelte über den seidigen Rücken, welcher von dem Kleid verdeckt wurde. „Ich liebe dich... Und bald wirst du ganz und gar mir gehören, nur mir. Vergiss diesen dummen Kerl. Mein Engel.“ Unmengen zarter Küsse hauchte er auf die weiße Haut, die Finger strichen langsam über den Stoff, den Reisverschluss. Mana fiel es schwer zu atmen, so eng klammerte sich sein Freund an ihn. Der Druck quetschte Blut hervor, hinterließ einen dunkelroten Fleck auf dem weißen Kleid. Wieder ging ein zucken durch den kleinen Körper, als sich die warme, feuchte Hand auf seine Wange legte.

„Du darfst mich... nie wieder alleine lassen, hörst du?“

Rote Fäden rollten wie Tränen sein Gesicht hinab. Hoben sich stark von der hellen, weißen Haut ab.

„Nie wieder...“
 

>Ich habe Pläne große Pläne

Ich baue dir ein Haus

Jeder Stein ist eine Träne

Und du ziehst nie wieder aus<
 

Das Zimmer lag völlig im Dunkeln. Man erkannte nichts, weder die dicken, schwarzen Vorhänge (welche nicht mal notwendig waren, da es bereits Nacht war), noch die kleinen Dolche und Messer, welche an der Wand befestigt worden waren. Es erinnerte an eine Kiste, ohne Fenster oder Türen, in die man ihn eingesperrt hatte, um ihn elendig darin verrotten zu lassen. Oder... wie einem Engel, dem man die Flügel genommen hatte.

Diese bedrückende Dunkelheit machte ihm Angst. Sie und das schlechte Gewissen, gepaart mit dem Mitleid, welches er für den Mann empfand, in dessen Armen er lag. Er vermisste den alten Kouji. Diesen lieben Menschen, der einmal so lustig, so aufgedreht war. Und jetzt? Voller Hass und Eifersucht. Nichts ließ er mehr an sich heran, fixierte sich vollkommen auf seinen Engel, ohne anderem Beachtung zu schenken. Mana befürchtete, dass Kouji nicht mal mehr auf körperliche Bedürfnisse, wie Nahrungsaufnahme, geachtet hatte, als er nicht da war. Er war zurückgegangen. Er musste immer zurückgehen. Es war die dümmste, falscheste Art der Liebe, die er für seinen Freund empfand. Liebe basierend auf Mitleid. Der Grund, weshalb er es einfach nicht fertig brachte ihn allein zu lassen. Nicht mehr jedenfalls. Nie mehr.

Sanft strich er über die nackte Haut, seine Haut... Kouji hatte die Decke über sie beide gezogen. Nachdem er die Tür geschlossen, das Licht gelöscht und sie eingesperrt hatte. In der Dunkelheit. Er atmete ruhig, man wusste nicht ob er schlief, oder nur mit geschlossenen Augen neben ihm lag. Höchstwahrscheinlich war er wach. Viel zu groß war die Angst, vor einer erneuten Flucht.

„Ich liebe dich...“ Die Stimme des Größeren war so leise, wie die eines Kranken, „Ich werde etwas hübsches für dich bauen... sehr bald schon...“

Er durfte ihn nicht verlassen. Nie. Er, der Engel, war ein Teil von dem wahnsinnigen Mann. Er war der Grund für dessen Wahnsinn.
 

>Ja ich baue ein Häuschen dir

Hat keine Fenster keine Tür

Innen wird es dunkel sein

Dringt überhaupt kein Licht hinein
 

Ja ich schaffe dir ein Heim

Und du sollst Teil des Ganzen sein <
 

Schon vor langem war ihm bewusst geworden, dass Kouji ihn Stück für Stück mehr beanspruchte. Ihn immer noch mehr besitzen wollte. Bis er ihn irgendwann völlig verschlingen würde. Mana fürchtete zwar den Ausgang dieses Dramas und doch, ihm erlaubte er es. Er war sein Freund. Kouji brauchte ihn doch...

Schweigend presste er seine Stirn gegen die Brust des anderen. War es nicht so, dass wenn man einem Menschen oft genug etwas bestimmtes sagt, er es irgendwann glaubt? Auf Mana traf das zu. Er glaubte, dass er ein Engel war. Und Engel mussten auf die Menschen aufpassen, zu denen sie geschickt werden. Bis sie zurück in den Himmel können... Doch bis dahin blieb er hier. Musste er hier bleiben.

Kouji bewegte sich, setze sich auf. Mana hörte wie das Laken, der Stoff raschelte als er sich zur Seite drehte und die kleine Lampe neben dem Bett anknipste.

„Was... was hast du?“, fragte der Kleinere leise. Der Blick... dieser Blick, mit dem er ihn anschaute. Er machte ihm Angst.
 

> Stein um Stein mauer ich dich ein

Stein um Stein

Ich werde immer bei dir sein<
 

Wie ein Wahnsinniger rüttelte Gackt an der verschlossenen Tür des Gebäudes. Er hatte versucht wieder zur Vernunft zu kommen, geraucht und schließlich seinem inneren Trieb nachgegeben. Seine Wut hatte sich in der Zeit nur noch gesteigert. Es war noch immer sein Engel!

„Was tun sie denn da?“

Er zuckte zurück, schaute zu einem der Fenster im Ersten Stock. Ein Mann lehnte sich heraus, die Hände auf das Fensterbrett gestützt.

„Ich- ich bin neu hier und habe mich ausgesperrt...“, gab er möglichst unschuldig zurück, „Bitte verzeihen sie die Störung.“ Der Mann hob eine Braue, bevor er schweigend wieder verschwand. Es dauerte nicht lange, bis ein leises Summen ertönte, die Entriegelung der Eingangstür. Sofort stolperte er in den Flur, stoppte. Er wusste doch nicht mal wie der Kerl hieß... Nur kurz verweilte er so, nachdenklich, bevor er einfach die Treppe hinauflief, jedes Schildchen über den Klingeln las. Die ersten Stockwerke passierte nichts, nur dass er immer lauter zu atmen begann. Auch wenn seine Gedanken ihn anspornten, war es doch zu viel. Keuchend blieb er stehen, wollte sich gerade auf einer Treppenstufe niederlassen, als ein lautes Miauen seine Aufmerksamkeit weckte.

Langsam schritt er die letzten Stufen zum nächsten Stock hoch, blickte auf das Tier vor einer der Wohnungstüren. Eine pechschwarze Katze, die durch lautes Schreien um Einlass bat. Ihre Pfote kratzte unaufhörlich an der kleinen Katzenklappe. Sie hatte sich scheinbar verklemmt... Sie spitze plötzlich die Ohren, verstummte und drehte den Kopf in die Richtung des Unbekannten. Er erkannte ein silbernes Kettchen, welches sie um den Hals trug, es besaß einen Anhänger, klein und rund mit einem K in der Mitte. Zögernd ging er auf sie zu, ihre wachsamen Augen hefteten sich an ihn, als wäre sie misstrauisch.

„Möchtest du... dort rein?“

Stoßweise atmete er gegen die Brust des Größeren, die Augen vor Schreck geweitet. Kouji hielt ihn fest, in einer weiteren engen Umarmung, die ihm die Luft zum atmen raubte. Nur sehr gemächlich ließ er ihn los, trat einen Schritt zurück. Wackelig blieb Mana stehen. Er schlang seine dünnen Arme um den schmächtigen Körper. Zitterte trotzdem. Sein Kleid lag noch neben dem Bett, dort wo der andere es hingeworfen hatte. Sein ängstlicher Blick folgte Kouji, als dieser auf die Knie sank, in den Händen einen der kleinen Dolche. Still betrachtete er dessen dunkelbraunes Haar. Die weißen Strähnen glänzten in dem schwachen Licht der Lampe. Man sagte einzelne weiße Haarteile stünden für zu viel Stress oder schlechtes Karma. Oder Wahnsinn. Der zeitweise auftretende völlige Verlust der Vernunft, dem Wissen was gut und schlecht war. Er keuchte, spürte wie seine Füße, seine weißen Waden vorsichtig aufgeschnitten wurden.

„Schau... schau nur...“ Kouji hob den Kopf, er sah glücklich aus. Somit war sein alter Schulfreund vollkommen in seine eigene, kleine Welt abgedriftet. „Schau... wie du dich mit dem Boden verbindest.“ Er wies auf den Teppich, welcher das dunkel schimmernde Blut in sich aufsog. „Ah... Du bist so wunderschön.“ Wieder ein Keuchen, als schlanke Finger über die Schnitte glitten.

„Kouji- kun... es... tut weh...“, murmelte er leise, wurde aber nicht gehört.
 

> Ohne Kleider ohne Schuh

Siehst du mir bei der Arbeit zu

Mit den Füßen im Zement

Verschönerst du das Fundament<
 

„Weißt du... ich glaube, ich mache dir einen Garten...“, gab der stattdessen zurück, „Mit weißen Rosen. Und blauen. Das würde dir doch gefallen, mein Engel?“

Einen Garten... Mana kniff die Augen zusammen, versuchte sich auf diesen Gedanken zu konzentrieren, nicht auf den Schmerz an seinen Beinen zu achten. Alles wäre grün, bis auf die hübschen, meerblauen Blüten. In der Mitte ein kleiner Pavillon an dessen Säulen sich die Kletterpflanzen nach oben rankten. Es wäre sein kleiner Platz... an dem er für sich sein konnte, allein war. Er könnte mal wieder lesen. Einen Schauerroman, einen der alten, die ihm so gefielen. Dann hätte er wieder einen Teil seiner Freiheit zurückgewonnen. Schon zu viel musste er für seinen Freund einbüßen...

Sein erschrockener Schrei verhallte in der kleinen Wohnung, ohne das jemand Notiz davon nahm. Kaltes Stahl bohrte sich durch seine Bauchdecke. Er schrie lauter, immer lauter, packte die Schultern des anderen, um ihn wieder wachzurütteln. Er reagierte nicht. Bemerkte nicht einmal das Blut, welches aus Manas aufgerissenem Mund auf seinen Kopf tropfte.

„Jetzt- jetzt bleibst du für immer bei mir! Jetzt gehörst du zu mir!“, stieß Kouji plötzlich hervor, blickte glücklich lächelnd nach oben. Mana sackte nach vorne, lehnte sich gezwungenermaßen an ihn. Sofort schloss der seine Arme um den dürren Körper, presste seine feinen Haare in die Wunde. Der Engel schluckte, immer mehr warmes Blut sammelte sich in seinem Mund, bis er ihn erneut halb öffnete, es über sein Kinn fließen ließ.

„Hörst du?! Das letzte Stück!“
 

> Draußen wird ein Garten sein

Und niemand hört dich schreien
 

Stein um Stein mauer ich dich ein

Stein um Stein

Ich werde immer bei dir sein<
 

Der Braunhaarige stieß sachte gegen die Tür. Klopfte leise. Nichts rührte sich. Natürlich nicht. Eigentlich klingelte man ja auch. Wobei er nicht einmal wusste, weshalb er es nicht tat. Wahrscheinlich weil er die Katze in seinem Arm nicht erschrecken wollte. Wieder klopfte er, fester als zuvor. Die Tür gab ein leises quietschen von sich. Er zögerte kurz, drückte gegen das Holz, worauf sie sich öffnen ließ. Das Tier sprang sofort auf den Boden, huschte davon, bis sie in einem der Zimmer, dessen Tür aufstand, verschwand.

Wie angewurzelt blieb er stehen, betrachtete die dunkle Wohnung, an deren Wänden seltsame Bilder hingen, sowie Dolche und anderes. Keine der Lampen war angeschaltet worden, nur aus dem Raum, in welchen die Katze verschwunden, war drang Licht. Dumpfe laute waren zu hören. Neugierde brachte ihn dazu auf dieses herausstechende Zimmer zuzugehen. Er stoppte kurz, blickte zur Seite, zu der zweiten Lichtquelle der ganzen Wohnung. Durch die Scheiben des Fensters konnte er den orangegefärbten Himmel sehen. Das Geräusch wurde lauter. Als schlug jemand auf irgendwas nachgiebiges ein, jetzt noch fester als zuvor. Es brachte ihn dazu weiterzugehen, die Tür zögernd aufzuschieben.

Er stieß einen erschrockenen Laut aus, starrte auf die Männer vor sich. Am Boden, blutend, regungslos, sein Engel, die leeren Augen zur Decke gerichtet, der Mund etwas geöffnet. Über ihm der Fremde, der immer wieder ein kleines Messer in das zarte Fleisch rammte. Er bemerkte ihn nicht mal.

Die Katze lief zutraulich auf ihn zu, schmiegte sich an dessen Hüfte. Der hielt inne, blickte mit geweiteten Augen zur Seite.

„Kami!“ Es huschte davon, auch wenn er ansonsten nicht auf sie reagiert hatte, an Gackt vorbei nach draußen. Kouji drehte sich zu ihm, rote Bahnen zogen sich über sein Gesicht, seine Brust, selbst das weiße in seinen Augen hatte einen leichten Rotton angenommen.

Gackt schrie.
 

>Welch ein Klopfen welch ein Hämmern

Draußen fängt es an zu dämmern

Alle Nägel stehen stramm

Wenn ich sie in dein Leibholz Ramm -
 

...

Und keiner hört dich schreien<
 

Er atmete heftig ein und aus, spürte förmlich wie der Adrenalinschub langsam abflaute. Koujis Körper lag ruhig auf dem Boden, halb auf dem blauen Engel. Kami blickte auf die Leichen, der Schwanz schwang langsam hin und her. Sie hob den Kopf, schaute zu Gackt, der den Blick erwiderte.
 

~+~
 

Ende~.
 

Wie gesagt, ich mag einen bösen Közi XD

Übrigens hieß wurde er aus einem bestimmten Grund Kouji geschrieben (auch wenn die Aussprache gleich ist), ich denke mal das würde besser zur Story passen. Wie man merkte war er nicht mehr ganz bei sich. Wo Gackt und Mana zum Schluss nur etwas schizophren waren. ^^°
 

Zu der Katze... Sicher kennen viele das Photobookpic von Közi, mit der schwarzen Katze im Arm. Ich hab geträumt, dass sie Kami heißen würde (und wenig später gestorben war). Da das Foto ja auch nach Kamis tot gemacht wurde fand ich den Namen passend... Deswegen heißt diese hier ebenfalls Kami.
 

Wenn ich die Definition von Dark Fic richtig verstanden habe, müsste das meine erste sein O.o

Ich mag sie. Irgendwie...
 

Wenn irgendjemand die Vorgeschichte lesen will, also als Mana und Közi noch Schulfreunde waren, meldet euch XD dann hab ich wenigstens ne Idee v.v

Keine Sorge, die wird (höchstwahrscheinlich) auch nicht so krank. ^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (26)
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Von:  tubame
2009-07-30T10:57:23+00:00 30.07.2009 12:57
ahh das war so lustig *wegbrech*
ich mag das kapi *__*

Von:  tubame
2009-07-29T22:48:30+00:00 30.07.2009 00:48
ouuh ;__;
hab mir auch schon gedacht, wie das alternative ende ausgeht
das is so traurig *sniff*
aber jetzt sind sie ja wieder vereint ....

Von:  tubame
2009-07-29T22:17:35+00:00 30.07.2009 00:17
hm wieder so ein tolles kapi *__*
obwohl das ja schon etwas schnell ging ;D
aber toll wars ♥
Von:  tubame
2009-07-29T22:05:37+00:00 30.07.2009 00:05
aww ich liebe yu-chan ♥
er is so knuffig xD
ich mag das kapi total gern (:

Von:  tubame
2009-07-29T21:54:05+00:00 29.07.2009 23:54
aww das is so süüß *__*
einfach in weiberklamotten rumlaufen und nebenbei nen typen aufreißen xD
ich find deinen schreibstil echt toll :D
is superleicht und flüssig zu lesen was ich immer gaanz wichtig find ;D
und es macht echt spass (:

les dann mal weiter ♥
Von:  Wintermoon
2008-07-26T20:31:39+00:00 26.07.2008 22:31
Mai so ein schönes Kapi Q.Q
Die is toll XD
Wirklich, ganz schön geschrieben und kein bisschen langweilig.
Und das Piggy ihm das nicht gesagt hat, macht das alles ein wenig wahrheitsgetreuer *_*
super!
freu mich drauf weiterzulesen!!
*winku*
Von:  Wintermoon
2008-07-26T18:43:31+00:00 26.07.2008 20:43
Hallu Schatzi!
Genial, ich hab Tränen gelacht bei diesem Kapitel!
"Das sag ich Kaoru!" XDDD die olle Bandmama XDD
Der Humor ist köstlich, du stellst Kyo wirklich super dar xD
Das mit den Rosen fand ich zwar ein wenig übertrieben; die beiden sind immerhin über 30 und dazu noch Männer aber es ist ganz süß zu lesen^^

Bin ma gespannt auf die anderen Kapitel :3
*winku*
Von: abgemeldet
2008-07-21T20:00:40+00:00 21.07.2008 22:00
T_________T
mana und közi tot? *schniff* ich mag die beiden...
aber ein sehr ergreifendes drama. Man konnte sich richtig reinlesen.
eifersucht, mitleid, hass und wahnsinn...ja..das gehört in so ein drama XD
mir tut bloß gackt etwas leid....der amre, jetzt hat er seinen engel doch nicht bekommen...
aber sehr schöne geschichte mit traurigem ende ^^
lg: fami

Von: abgemeldet
2008-07-17T18:05:34+00:00 17.07.2008 20:05
Erstmal: großes Kompliment, die FF gefällt mir sehr gut, weil der Songtext wieder gut zur Story passt.^^
Ich bin nur sehr überrascht, das Mana wirklich so lange bei Közi bleibt, obwohl ihm selbst klar ist, dass der ja wahnsinnig ist.
Das Ende ist traurig, und das ist gut so. Ein Happy End hätte in diesem Fall nicht gepasst.
Vorgesichte wäre interessant,wenn du Lust hast, ein zu schreiben.^^
Von:  lonely_twin
2008-07-16T21:11:56+00:00 16.07.2008 23:11
*mund auf und zu klapp*
*nix sagen kann*
also irgendwie bin ich grad mehr als sprachlos ....
ich finds genial, wie du den text von rammstein mit der ff verbunden hast ...
es hat so ... gepasst ... es war einfach toll ...
du hast das einfach wieder klasse geschrieben, genau so wie der erste teil ... da hatte ich dir das ja auch schon gesagt ...
aber ich bin einfach hin und weg
normaler weise lese ich die art ffs ja gar nicht ... aber wie schon deine vampir-diru-ff ... mag ich das hier einfach total ....
ich freu mich schon drauf, wenn ich wieder einen neuen teil lesen kann~
ist dir auf jeden fall wieder richtig gut gelungen, mach weiter so *nick*
bis zum nächsten mal~
baba~


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