Believe von Rinami (Die Kugeln der Tugenden) ================================================================================ Kapitel 5: Feder und Schwert ---------------------------- Feder und Schwert Ryu schritt die Treppe hinunter in den Aufenthaltsraum. Der merkwürdige Geruch war erloschen. Ryu erschreckte sich, als er da am Boden sitzend, an die Wand gelehnt und zusammengekauert Nemo sah. Er eilte verwundert und irritiert zu ihr, sich vor sie kniend. „Hey, ist alles in Ordnung?“ fragte Ryu ernst. Nemo reagierte jedoch nicht. Ryu legte seine Hände auf die Schultern des Mädchens vor ihm. Behutsam schüttelte er sie. Immer noch keine Reaktion. Ryu legte seine Hand unter Nemo´s Kinn und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Er sah, dass Nemo´s Augen völlig glasig und leer waren. Sie war völlig geistesabwesend. Schien nichts mehr zu realisieren oder zu fühlen. Dieser leere Ausdruck in Nemo´s Augen kam ihm bekannt vor. Doch Ryu erinnerte sich nicht mehr, woher. Frisch, munter und bekleidet kam Azumi die Treppe herunter getapst. „Azumi, komm mal schnell her.“ Bat Ryu sie. „Was ist denn?“ fragte sie verwundert und stellte sich neben ihn. „Hast du vielleicht eine Idee, was mit ihr los sein könnte?“ wollte Ryu wissen. Azumi kniete sich neben Ryu hin. Ratlos schüttelte sie mit ihrem Kopf. „Pass mal bitte kurz auf sie auf.“ Bat Ryu dann und entfernte sich für einen Moment. Azumi beobachtete das regungslose Mädchen vor sich. Neugierig tickte sie Nemo an. „Hallo? Nemo?“ fragte sie und wuselte dem Mädchen mit ihrer Hand vor den Augen rum. No Reaktion. „Sag mal, macht es Spaß, so zusammengekauert zu sitzen?“ fragte Azumi weiter. Schweigen. Verzweifelt ließ sie sich fallen. „Nemo, hey! Was ist denn los mit dir?“ Azumi wurde immer verzweifelter. Sie tickte Nemo erneut an. Plötzlich wandte Nemo ihren Blick zu Azumi, und das nicht sonderlich nett. Azumi schrie erschrocken auf und wich zurück. „Was ist denn los?“ fragte Ryu und kam wieder zurück. Doch seine Frage sollte gleich beantwortet werden. Er erblickte Nemo. Sie war aufgestanden und blickte wütend zu Azumi. „Was war denn los mit dir?“ wollte diese in Erfahrung bringen. „Kümmere dich um deine Angelegenheiten!“ fauchte Nemo garstig, verschränkte ihre zernarbten Arme und ging weg. „Sie ist so kalt....“ dachte sich Azumi und blickte ihr nach. „Na ganz toll! Kaum ist man wach, hat sein tägliches Bad genommen und kommt herunter, muss man sich gleich Zickenzeug anhören.“ Meckerte Rayven und trat als letzte in den Aufenthaltsraum. „Niemand hat dir gesagt, du sollst jetzt gerade in diesem Augenblick herunter kommen. Es ist deine eigene Schuld.“ Erwiderte Nemo ruhig und lehnte sich gegen die Wand. Rayven blickte Nemo empört an. „Also dann!“ sagte diese plötzlich und schritt durch das Portal. „Nemo, warte! Du kannst doch nicht alleine gehen!“ rief Azumi und eilte ihr nach. Ryu ging munter und entschlossen zu den beiden Mädchen. „Ich tu das alles nur für dich, Noah...“ flüsterte Rayven und folgte den dreien. Unterwegs „Leute, so redet doch ein bisschen! Es ist furchtbar, so still!“ bat Azumi und blickte die Leute um sich er herum an. Nemo schwieg, Ryu schwieg, Rayven schwieg. Schmollend blickte Azumi zu Boden. Dann schüttelte sie mit ihrem Kopf. Plötzlich spürte sie, wie ihr Körper gegen einen anderen Körper prellte. Tollpatschig wie sie ist, fiel Azumi natürlich auf die Nase. Ryu beugte sich zu ihr herunter. „Alles okay?“ fragte er höflich. Azumi nickte und schaute nach vorne. Es war Nemos Körper, gegen den sie gelaufen ist. „Was ist los, Nemo? Warum bist du so plötzlich stehen geblieben.“ Wollte Azumi wissen. Doch anstelle zu Antworten, zog Nemo ihr Schwer und stürmte nach vorne. „Hey! Bleib hier! Du kannst doch nicht alleine losstürmen!“ rief Ryu empört. Gleich darauf wollte er ihr folgen. Doch plötzlich schnellte vor ihm und Nemo ein überdimensionaler Killerwurm aus der Erde hervor. Ryu wich mit einem Rückwärtssalto aus und federte den Sprung mit seinem Knie ab (er kniete). Azumi schrie angewidert auf. Der Riesenwurm blickte sie sabbernd an. Ryu lief schnell zu ihr, schob sie vorsichtig mit seiner Hand hinter sich und stellte sich beschützend vor sie. Azumi blickte verängstigt auf zu ihm. „Du brauchst keine Angst zu haben, Azumi. Ich werde dich vor diesem Wurm beschützen!“ beruhigte Ryu sie. „Ähm, danke...“murmelte Azumi verlegen. Rayven stand da und verschränkte ihre Arme, die Situation beobachtend. Nemo nahm ihre Schwertkampfhaltung ein und rammte dem Wurm ihr Schwert in den Körper. Triumphierend blickte sie ihr Opfer an, erschrak dann aber. Der Wurm lebte weiter! Er schnellte mit seinem Maul auf Nemo zu und fasste sie. Nemo verschwand im Maul des Monsters. „Oh mein Gott! Er hat Nemo gefressen!“ schrie Azumi und schlug ihre Hände vor ihren Mund. Jetzt eilte der Wurm auf Ryu und Azumi zu. Da Ryu zurückwich, drängte er Azumi mit ihrem Rücken an einen Baum. „Ryu! Er kommt auf dich zu!“ rief der Tollpatsch angespannt. Angespannt und noch immer beschützerisch blieb Ryu vor ihr stehen. Das Maul des Wurmes kam immer näher. Gleich würde es Ryu erfassen! Doch plötzlich stoppte der Wurm und ein widerwärtiges Rotzgeräusch erklang. Azumi blickte zur Seite. Um sie herum klebte ein dicker Batzen Wurmrotze, nur nicht an ihr. Ryu stand da angeekelt und vollgerotzt. „Bäh!“ fluchte er angewidert und wischte sich die Wurmrotze aus dem Gesicht und Haar, „Ryu, da!“ rief Azumi und deutete hoch zum Wurm, der gerade krampfhaft versuchte, sein Maul zu schließen. Das gelang ihm aber nicht, da Nemo sich mit all ihrer Kraft gegen seine Kiefer stemmte. Ryu erblickte sie. „Halte durch, Nemo!“ rief Azumi ihr zu. Nemo biss ihre Zähne zusammen und kniff ihre Augen zu. „Scheiße...“ keuchte sie angestrengt. Dann konzentrierte sie all ihre noch verbliebene Kraft und stieß sich mit ihren Füßen vom Unterkiefer des Wurmes ab. Jetzt stand sie da im Handstand auf dem Oberkiefer des Wurmes. Azumi war wirklich fasziniert von Nemo und ihren Kampffertigkeiten. Nemo ließ ihre Beine nun nach vorne fallen und packte ihr Schwert mit einer Hand. Nun stand sie mehr oder weniger auf dem Wurm. Dieser zappelte jedoch gewaltig. Nemo sprang auf den Kopf des Killerwurms und klammerte sich an ihm fest. Der Wurm wollte Nemo aber abwimmeln, doch ehe ihm das gelang, rammte Nemo ihr Schwert in seinen Kopf. Der Wurm bäumte sich auf und schüttelte sich mit aller Kraft. Nemo verließen ihre Kräfte und durch die Kraft des sterbenden Wurms wurde sie mit voller Wucht mit ihrem Rücken auf den Boden geschleudert. Benommen blieb Nemo mit schmerverkrampften Gesicht am Boden liegen. Rayven schritt amüsiert zu Ryu. „Wirklich Ryu, dieser Schleim passt wunderbar zu dir!“ höhnte sie hämisch und belustigt. Ryu wischte sich trotzig und wütend, aber schweigend, noch etwas Schleim vom Körper. Azumi lief derweil zu Nemo und kniete sich besorgt neben ihr nieder. Plötzlich spürte Rayven einen Haufen Sabber auf ihrer Schulter. Es war der letzte Sabber des Wurms, dessen Körper sich nun in Luft auflöste. „Danke Rayven, aber dir steht er tausendmal besser als mir!“ spottete Ryu triumphal und gehässig. „Nemo, ist alles in Ordnung mit dir?“ fragte Azumi besorgt und lieb. Nemo schwieg und richtete sich auf. Jetzt trat Ryu zu ihr. Er lächelte. „Ich muss sagen, großartiger Kampf! Ich glaube, ich werde meine letzte Aussage zurück ziehen. Du bist wirklich zu mehr in der Lage.“ Meinte er glücklich und lobend. Nemo sah ihn an. Ihr Blick verschärfte sich und sie wandte sich mit verschränkten Armen ab von allen. Dann schritt sie schweigend davon. Ryu blickte sie genervt an. Er mochte Nemo nicht. Ihre gesamte Art wiederstrebte ihm und machte ihn wütend. „Ich mag sie nicht!“ verkündete Ryu zu Azumi und Rayven, als Nemo außer Hörreichweite war. Azumi blickte ihn verwundert an und fragte: „Warum das denn?“ „Ihre ganze Art geht mir ziemlich auf den Keks! Mit ihrem ´ich bin niemand´ Getue.“ Antwortete Ryu und verschränkte seine Arme. „Also ich mag sie irgendwie!“ warf Azumi ein. „Das war klar! Ich bezweifle, dass es jemals jemanden geben wird, den du nicht magst.“ Verkündete Rayven genervt und rechthaberisch. Azumi lief schweigend zu Nemo und ließ Ryu und Rayven alleine da stehen. Ryu seufzte auf und schloss genervt seine Augen. „Bleibt hier!“ rief er dann laut und fordernd, doch sein Ausruf blieb ignoriert. „Na ganz toll...“ murmelte er darauf und wollte den beiden Mädchen hinterher eilen. „Hältst du es wirklich für richtig, ihnen wie ein Dackel hinterherzulaufen?“ fragte Rayven ruhig. „Ich kann Azumi doch nicht alleine lasen!“ antwortete Ryu empört. „Und was ist mit Nemo? Die kannst du alleine lassen, oder wie?“ sagte Rayven ernst und an Ryu´s Antwort interessiert. „Nemo...? Ist mir relativ egal. Ich interessiere mich nicht für sie. Ob sie nun hier ist oder dort, ist mir bei ihr wirklich egal. Ich habe nicht sonderlich viel für sie über. Wenn sie stirbt, stirbt sie, wenn nicht, dann eben nicht.“ Verkündete Ryu ehrlich und kalt. „Na, du bist ja ein ganz toller Teamkamerad!“ giftete Rayven. „Du bist doch mit Sicherheit auch nicht besser.“ Meinte Ryu und wollte losgehen. Doch als er seinen Blick zum Horizont schweifen ließ, musste er realisieren, dass Nemo und Azumi bereits verschwunden waren. Azumi war Nemo voller Bewunderung gefolgt. Nemo allerdings schritt mit verschränkten Armen, geneigtem Haupt und geschlossenen Augen stillschweigend und recht genervt vor sich hin. „Wirklich Nemo, du hast echt großartig gekämpft! Ich habe noch nie so eine coole Kämpferin gesehen, die auch noch so locker und lässig mit dem Schwert umgehen kann! Du bist echt der pure Wahnsinn! Boah, du hättest dich mal sehen sollen. Du warst so entspannt und cool! Und wie blöd der Wurm geguckt hat, als du dich gegen seine Kiefer gestemmt hast! Einfach Genial!“ redete Azumi vor Nemo her. Diese allerdings schwieg. Sie genoss es nicht, derart umschwärmt zu werden. Im Gegenteil! Azumi ging ihr mittlerweile sogar schon ziemlich auf die Nerven. „Und als du dich dann befreit hast! Das war echt unglaublich!“ plapperte Azumi weiter. Plötzlich blieb Nemo stehen. „Uh? Was ist denn los?“ fragte Plappertasche Azumi verwundert. Nemo, die ihre arme verschränkt hatte, blickte wütend zu Boden. „Hör zu...,“ befahl sie mit unterdrückter Wut in der Stimme, „halt endlich deine Klappe! Du gehst mir nämlich verdammt auf die Nerven mit deinem Gelaber!“. Nemo hatte das recht unhöflich und laut gesagt. „Oh, bitte entschuldige.... Ich wollte dich nicht nerven....“ murmelte Azumi darauf unsicher und erschrocken. Nemo schwieg und ging weiter. Vorsichtig folgte Azumi ihr. Eine ganze Weile herrschte Schweigen und im Wald wurde es finster. Dann ergriff Azumi das Wort. „Ähm... Nemo... weißt du wo Ryu und Rayven abgeblieben sind? Sie sind schon recht lange weg...“ sagte sie schüchtern. Erneut blieb Nemo stehen. „Nein, weiß ich nicht.“ Sagte sie tonlos. Azumi blickte darauf bedrückt zu Boden Dann füllten sic ihre Augen mit Tränen. „Was ist, wenn wir sie nie wieder finden?! Wenn wir auf Ewigkeiten hier in diesem Wald herumirren müssen?! Was ist, wenn wir von wilden Tieren angegriffen werden?! Die zerfleischen uns doch! Aber... aber ich will hier nicht sterben!“ schrie sie hysterisch und verzweifelt. Nemo wandte sich um zu ihr. „Wir werde verhungern! Verdursten! Wir werden STERBEN!!!“ kreischte Azumi weiter. „HÖR AUF!“ schnauzte Nemo sie an. Schockiert blickte Azumi sie an. „DU wirst hier auf KEINEN FALL sterben! Hörst du?! WENN hier einer STIRBT, dann BIN ICH DAS!“ blaffte Nemo wütend weiter. „Tut mir leid... ich habe Panik bekommen. Vielen Dank, Nemo!“ sagte Azumi darauf. Ryu und Rayven blieben stehen. Das heißt, Ryu blieb stehen. „Rayven...“ sagte er nachdenklich. „Ja bitte?“ fragte diese und blickte zu ihm. „Du... du kennst Nemo doch, nicht oder?“ murmelte er. Rayven nickte. „Sag mal, kannst du mir etwas über sie erzählen?“ bat Ryu darauf. „Warum sollte ich das tun? Ich denke, du hasst sie?“ wollte Rayven wissen. „Na ja, ich will sie verstehen. Deshalb.“ Erklärte Ryu nachdenklich. „Ich bezweifle, dass du das kannst.“ Verkündete Rayven ruhig. „Was? Weshalb das denn?“ fragte Ryu verwundert und auch schon recht neugierig. „Es gibt Dinge, die verstehen Männer einfach nicht.“ Antwortete Rayven und verschränkte ihre geschmeidigen Arme. Darauf neigte Ryu schweigend sein Haupt. Sein langes braunes Haar wehte wild im nächtlichen Wind. Auch Nemo und Azumi beschlossen, eine Nachtpause einzulegen. Die beiden hockten an einem lodernden Lagerfeuer. Still schweigend. Nemo war wirklich nicht sonderlich gesprächig. Sie starrte einfach nur ins Feuer und regte sich nicht. Doch ganz plötzlich erhob Nemo sich und schritt zu einem Baum. „Nemo?“ fragte Azumi verwundert und blickte zu ihr. Nemo lehnte sich mit ihrem Rücken an den Baum und verschränkte ihre von Narben gezeichneten Arme. Dann rutschte sie am Baum herunter und schloss ihre Augen. Azumi tapste zu ihr und hockte sich neben ihr nieder. „Was machst du da?“ fragte sie neugierig. „Ich versuche, zu schlafen...“ antwortete Nemo unhöflich und tonlos. „Ah, verstehe!“ beteuerte Azumi und setzte sich neben sie. Dann versuchte auch sie, einzuschlafen. Nemo blickte auf in den sternenübersäten, samtschwarzen Nachthimmel an dessen Mitte der große, strahlende Vollmond schien. „Warum?“ hauchte sie leise und melancholisch, dann neigte sie ihr Haupt und schloss ihre saphirblauen Augen. Da spürte sie plötzlich, wie Azumi´s Kopf auf ihre Schulter sank. Irritiert blickte Nemo zu ihr. Azumi war eingeschlafen. Am darauffolgenden Morgen öffnete Azumi ihre Augen und blickte sich um. Erschrocken bemerkte sie, dass Nemo weg war. Panisch sprang sie auf. „Nemo?!“ schrie sie verzweifelt. “Jetzt schieb mal keine Panik! Ich war doch nur Wasser holen.“ Verkündete Nemo und trat mit ihrer Schwertscheide aus einem Gebüsch. Azumi rannte auf Nemo zu und klammerte sich erleichtert an ihr fest. Irritiert blickte Nemo runter zu ihr. „Ich bin so froh, dass du wieder da bist! Ohne dich wäre ich verloren.“ Rief Azumi überglücklich und entlastet. Plötzlich spürte sie Nemo´s kalte Hand auf ihrer Schulter. „Ich habe dir doch gesagt, dass dir nichts passieren wird. Also kann ich ja wohl schlecht einfach so verschwinden, oder?“ sagte Nemo sogar sehr höflich. Azumi blickte sie an und smilte. Doch plötzlich schubste Nemo sie auf den Boden. Blitzschnell wandte diese sich um und hielt ihr Schwert in den Händen. Verwundert blickte Azumi auf. Sie wollte gerade fragen, was das sollte, doch da sah sie auch schon einen Schatten. Nemo griff den Schatten an, doch als das Schwert ihn berührte erlosch er und tauchte wieder hinter ihr auf. Der Schatten trat Nemo mit voller Wucht in den Rücken. Nemo fiel hin, richtete sich aber sogleich wieder auf und erhielt mehrere Tritte in ihren Magen. Da erklang ein lauter Schuss und der Schatten verschwand. Nemo brach mit schmerzverkrampften Gesicht auf dem Boden zusammen, die Arme fest um ihren Magen geklammert. Azumi steckte ihre Pistole weg und eilte zu Nemo. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ fragte sie besorgt. „Geht schon...“ keuchte Nemo und erhob sich. „Wir müssen jetzt weiter...“ keuchte Nemo und taumelte los. „Na gut...“ meinte Azumi besorgt und folgte ihr. Am Mittag dann trafen Nemo und Azumi wieder auf Ryu und Rayven. „Sieh mal da, Rayven! Da ist Azumi!“ rief Ryu glücklich und eilte zu ihr. Auch Azumi eilte auf ihn zu. Zu letzt kamen Rayven und Nemo zu den beiden. Ryu legte seine Hände auf Azumi´s Schultern und sah sie besorgt an. „Azumi, ist alles in Ordnung mit dir?“ wollte er wissen. „Ja!“ verkündete diese euphorisch und voll happy. Nemo beobachtete Ryu und Azumi. Diese Szene erinnerte sie an die Zeit vor einem Jahr, wo Yami noch lebte und sie mit ihm zusammen war. Er hatte sich auch um sie gesorgt und genauso gehandelt wie Ryu momentan handelte. Als diese Szene in ihren Erinnerungen erwachte, spürte sie einen tiefen Schmerz in ihrer gebrochenen Seele. Sie hoffte, dass dich vielleicht auch jemand über ihre Rückkehr freute, doch sie Hoffnung zersplitterte sogleich wieder: Sie wurde von niemanden beachtet. Frustriert blickte Nemo zur Seite und schritt dann davon. „Ich hatte schon befürchtet, dir würde etwas passieren.“ sagte Ryu erleichtert zu Azumi und lächelte. „Ja, aber mir wäre etwas passiert, wenn Nemo nicht da gewesen wäre und mich nicht beschützt hätte.“ Bekundete Azumi ehrlich und immer noch völlig von Nemo fasziniert. „Was?“ fragte Ryu erstaunt, „sie hat dich beschützt?“. „Ja genau! Aber sie hat sich dabei verletzt!“ antwortete Azumi um Nemo besorgt. „Verletzt, sagst du? Wo ist sie denn verletzt?“ erkundete Ryu weiter. „Ich weiß nicht so genau, aber seit dem Kampf mit diesem Schatten geht sie gebeugt und hält andauernd ihre Rippe fest.“ Erklärte Azumi ernst. Derweil wandte sich jedoch Rayven an Nemo. „Warte. Wir haben uns doch eben erst wiedergefunden! Wohin willst du denn?“ sagte sie verwundert. „Ich gehe....“ murmelte Nemo leise und mit etwas Enttäuschung in ihrer sonst so tonlosen Stimme. „Etwas genauer bitte.“ Verlangte Rayven. „Weg von euch.... ich bin hier unerwünscht.... wie über all....Deshalb....“ nuschelte Nemo vor sich hin und ging weiter. „*seufz* Dann geh doch deinen Weg!“ verkündete Rayven abfällig. „Ja.... das tue ich...“ meinte Nemo ernst und leise, während sie weiter schritt. „Nemo!“ erklang Ryu´s männliche, himmlische Stimme. Nemo blieb stehen und blickte zu Boden. Ryu ging zu ihr und legte ihr seine Hand auf die grazile Schulter. Nemo zuckte bei der Berührung zusammen und starrte in eine Pfütze. Sie spiegelte sich. Es war schon so lange her, dass jemand sie berührte. Von grausamen Erinnerungen geplagt schreckte Nemo auf, schlug Ryu´s Hand weg und schaute ihn unsicher an. Ryu blickte sie verwundert an. Unsicher und beschämt wandte sich Nemo ab von ihm und wollte weglaufen. Doch da packte Ryu sie an ihrem zernarbten Handgelenk. „Da hat wohl jemand Probleme mit Berührungen!“ spottete Rayven und hielt sich lachend die Hand vor den Mund. „Ich habe ja wohl auch genug Grund dazu!“ giftete Nemo und blickte Rayven empört an. „Ich weiß nicht, was du meinst,“ sagte Rayven und kratzte sich am Kopf, „ich kenne mich nun mal nicht sonderlich gut in deiner Vergangenheit aus.“. „Du warst doch live dabei!“ fauchte Nemo aggressiv und wollte auf Rayven zu gehen, aber Ryu hielt noch immer ihr Handgelenk fest. „Wovon redest du?“ fragte Rayven. Nemo riss sich los von Ryu und schaute Rayven an. „Das fragst du noch?! Überleg doch mal! Dein gottverdammter Vater! Na?! Klingelt es jetzt bei dir, oder bist du so blöd, huh?!“ schnauzte Nemo hasserfüllt und angewidert. „Er hatte halt Träume! Und die hat er sich nun mal erfüllt!“ wehrte sich Rayven. Jetzt traten auch Ryu und Azumi zu den beiden. „Dein Vater hatte keine Träume! Er war größenwahnsinnig und widerwärtig!“ schrie Nemo darauf und hielt sich schmerverkrampft die Rippe. „Was hat dein Vater gemacht?“ wollte Ryu wissen. Nemo wandte ihren Blick ab und wollte gehen. „Das geht dich nichts an!“ verkündete Rayven abwehrend. „Sag es doch!“ forderte Ryu. „Nein!“ beendete Rayven das Gespräch. „Nemo, wo willst du hin?!“ fragte Azumi erschrocken und blickte zu ihr. „Weg von hier!“ antwortete Nemo wieder mit der gewohnten Kälte in der Stimme. „Aber warum das denn?“ wollte Azumi erfahren. „Ihr braucht mich nicht! Deshalb!“ verkündete Nemo tonlos. Ryu betrachtete sie skeptisch. „Nicht schon wieder...“ flüsterte er genervt. Azumi trat 3 Schritte auf Nemo zu. „Bitte geh nicht!“ bat sie inständig. Dann wandte sie sich an Ryu und Rayven. „Ihr wollt doch auch, dass Nemo bleibt oder?“ fragte sie hoffnungsvoll und bittend. „Mir ist es völlig egal! Soll unsere liebe Miss Nemo doch machen was sie will!“ antwortete Ryu ehrlich und schroff. „Was?!“ fragte Azumi entsetzt. “Ja, tut mir leid, aber ich bin der Meinung, dass man niemanden seinen Willen aufzwingen sollte.“ Verkündete Ryu und wandte den Blick ab. Nemo blickte ihn nachdenklich an. Doch Ryu war noch nicht fertig. „Und außerdem, wenn ihr mich fragt, brauchen wir sie so oder so nicht!“ meinte er und blickte Nemo wütend an. Das schmerzte in ihr. Verbittert neigte sie ihr Haupt. Rayven blickte grübelnd zu Ryu. „Irgendwo hat er ja Recht, aber ist es in Ordnung, jemanden direkt in die Fresse zu knallen, dass er nutzlos ist?“ fragte sie sich. „Noch eine Bestätigung dass ich wertlos bin und meine Existenz sinnlos ist. Vielen Dank!“ sagte Nemo und ging mit verschränkten Armen davon. „Meine Fresse....“ sagte Ryu verdutzt und blickte Nemo erschrocken nach. Rayven ging klatschend zu ihm und sagte: „Grandios! Du verstehst es wirklich famos, andere Leute zu vergraulen, Ryu!“ Ryu blickte sie empört an. „Kann ich denn ahnen, dass sie gleich derartig überreagiert?!“ verteidigte er sich empört. „Das ist doch wohl höchst ersichtlich, wenn sie eh schon die ganze Zeit Suizidversuche oder Andeutungen macht! Das hätte selbst dir mit deinem Spatzenhirn auffallen müssen!“ schnauzte Rayven ihn an. „Muss ich mir Gedanken über die Weltanschauung anderer Leute machen?!“ wollte Ryu wissen. „Du bist zwar nicht dazu verpflichtet, Ryu, aber bei Nemo wäre es nun wirklich mehr als angebracht.“ Erklärte Rayven ernst. „Das war wirklich nicht gut von dir.... Ryu... Es scheint Nemo so oder so schon sehr schlecht zu gehen, und wenn du sie dann auch noch runtermachst....“ redete jetzt auch Azumi auf Ryu ein. „Und was soll ich eurer Meinung nach jetzt bitte tun?!“ fragte Ryu dann trotzig. „Wie wäre es, wenn der werte Herr Super Street Fighter ihr nachgeht und sich dann für das, was er falsch gemacht hat, entschuldigt?“ schlug Rayven vor. „Das ist eine gute Idee!“ stimmte Azumi ihr munter zu. „Na ganz toll!“ motzte Ryu widerstrebend und machte sich dann auf den Weg. Es waren einige Minuten vergangen, da war Ryu wieder im Wald. Genervt blickte er sich um. „Nemo?!! Bist du hier irgendwo?!“ schrie er. Doch keine Antwort vermochte aus dem dunklen Wald zu erklingen. „Nemo?! Ich will mit dir reden!“ rief Ryu weiter. Nemo trat aus dem Schatten der Bäume und stellte sich trotzig und mit verschränkten Armen vor ihn. „Ich will auch so vieles, na und? Wen interessiert´s schon? Also von daher, sag mir, weshalb ich jetzt mit dir reden sollte. Weil du es willst? Tut mir leid, aber ich bin nicht dein Sklave der nach deinem Willen springt.“ Verkündete sie und wandte sich ab von ihm. Sprachlos blickte Ryu sie an. „Also dann!“ sagte Nemo und ging los. „Nemo, jetzt warte doch mal!“ befahl Ryu und eilte ihr nach. „Was ist noch?! Ich denke, ich bin nutzlos?! Also verschwende deine kostbare Zeit nicht an mir!“ trotzte Nemo und blickte wütend auf. „N-nein.... Nemo warte... Ich... es tut mir leid. Ich habe es nicht so gemeint.“ Verkündete Ryu darauf. Nemo neigte ihr Haupt. „Nein, nein. Lass mal gut sein. Ist in Ordnung! Ich weiß es ja selber. Also, mach dir nichts aus mir.“ Meinte sie dann und schritt los in Richtung tiefer Wald. Doch Ryu stellte sich ihr in den Weg. „Ich meine es ernst. Ich wollte dich wirklich nicht kränken, hörst du?“ sagte er ruhig und sanft. Nemo blickte auf und sah Ryu in seine smaragdgrünen Augen. Ihr Blick erzählte von Ernst und Nachdenklichkeit. „Du bist kein guter Lügner. Deine Worte entsprechen nicht deinen Gedanken und Gefühlen in dir. Ich sehe es in deinen Augen. Du sagst diese Worte nur, weil du von den anderen geschickt wurdest.“ Sagte Nemo tiefgründig und schloss, ihren Blick abwendend ihre Augen. Derweil bei Azumi und Rayven... Rayven stand gelangweilt und ihren Gedanken nachhängend da und blickte zum dämmernden Horizont. Da spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. „Du, Rayven?“ erklang Azumi´s Stimme schüchtern und unsicher. „Was möchtest du?“ fragte Rayven genervt und leise. „Du kennst Nemo doch, oder?“ sagte Azumi nachdenklich. „So mehr oder weniger. Aber ich weiß nicht wirklich viel über sie.“ Verkündete Rayven darauf. „Na ja.... meinst du, Nemo bringt sich jetzt wirklich um?“ wollte Azumi wissen. Sie mochte Nemo und sah sie als eine gute Freundin und Kameradin. „.... so gut kenne ich sie nicht. Aber wir wollen es nicht hoffen.“ Antwortete Rayven und tätschelte Azumi´s Kopf. Azumi neigte ihr Haupt und grübelte nach. „Darf ich dir noch eine Frage stellen?“ murmelte Azumi dann. „WAS?!“ giftete Rayven tierisch genervt. „Wie findest du Ryu?“ fragte Azumi mit einem Hauch rot auf ihren Wangen. „Ich halte nicht viel von ihm!“ verkündete Rayven abweisend und kühl. „Ach wirklich? Ich verstehe dich nicht. Er ist doch so verantwortungsbewusst und erwachsen und so unglaublich stark! Und sein Körper ist einfach Göttlichkeit pur! Seine Haare sind so toll und so lang! Oh, und seine Stimme erst! Sie ist das Göttlichste an ihm! Wenn er redet, könnte ich dahin schmelzen!“ (*-*) himmelte Azumi hin und weg. Sie war so fasziniert von Ryu! „Warum läufst du mir nach?!“ fragte Nemo genervt und blieb stehen. Ryu rempelte gegen sie, was dazu führte, dass Nemo unsanft stürzte und auf den Boden knallte. „Oh, entschuldige! Ich war gerade so in Gedanken versunken, das ich gar nichts mehr realisiert habe.“ entschuldigte Ryu sich und blickte Nemo besorgt an. Nemo, noch immer auf dem Boden liegend, blickte Ryu genervt an. „Antworte!“ befahl sie. Ryu schaute verwundert zu ihr. „Antworten? Worauf denn?“ fragte er verwundert und hockte sich runter zu Nemo. „Auf meine Frage!“ antwortete diese wütend. „Oh, welche denn?“ wollte Ryu wissen. „Warum du mir nachläufst!“ giftete das Mädchen. Ryu reichte Nemo seine starke Hand. Skeptisch ergriff Nemo sie und spürte, wie Ryu sie nach oben zog. Doch Nemo blieb gekrümmt stehen und hielt sich mit schmerzverkrampften Gesicht ihre Rippe. „Weil ich dich wieder mit zurück nehmen will.“ Verkündete Ryu und schaute sie ernst an. „Ach, auf einmal! Warst du es nicht, der sagte, ich sei nutzlos?“ fragte Nemo. „Du bist verletzt, oder? Azumi hat es mir erzählt.“ Redete Ryu, ihre Aussage ignorierend. „Ich weiß nicht, wo von du redest!“ bekundete Nemo unhöflich und abwehrend. „Nemo, streite das bitte nicht ab. Ich habe doch mit eigenen Augen gesehen, dass du dir eben die Rippe gehalten hast. Und dazu war dein Gesichtsausruck auch von Schmerz gezeichnet.“ Redete Ryu auf sie sein. „Mein Gesichtsausdruck ist immer von Schmerz gezeichnet! Aber egal. Meine Schmerzen sind meine Probleme.“ Verkündete sie und drehte sich um. Ryu blickte genervt auf. Dann schüttelte er mit seinem Kopf, eilte auf Nemo zu, packte sie und warf sie sich über die Schulter. „Hey?! Was soll das?! Lass mich sofort wieder runter! Hörst du!“ schrie Nemo, wild umherzappelnd. „Ich lasse dich erst runter, wenn wir wieder bei den anderen sind, verstanden?“ meinte Ryu sicher und entschlossen. Darauf hin ging er los, wobei er Nemo mit einem Arm festhalten musste, damit diese nicht abhauen konnte. Azumi hockte verliebt vor dem Lagerfeuer und himmelte in ihren Gedanken Ryu an. Da erhörte sie seine männliche Stimme. „Bin wieder da!“ rief er munter und kam den Hügel hoch zu ihr. „Ryu!!! *.*“ quietschte Azumi und hoppelte ihm entgegen. „Hi Azumi!“ grüßte dieser und smilte sie an. Azumi blickte ihn an. „Oh.... sein Lächeln ist so süüüüß.....“ dachte sie sich hin und weg. „Was ist mit Nemo?“ fragte Rayven unhöflich und abweisend. „Hab sie dabei!“ antwortete Ryu stolz. Azumi und Rayven blickten sich um. Es war dunkel und man sah nicht sonderlich viel. „Und wo ist sie?“ sagte Rayven genervt. „Hier!“ beteuerte Ryu und deutete auf seine Schulter. Rayven und Azumi blickten verwundert. Ryu schaute zu Nemo. „Wir sind da.“ Meinte er. Doch Nemo schwieg. „Nemo?“ fragte Ryu verwundert und ließ Nemo von seiner Schulter fallen. Er fing sie aber mit seinem anderem Arm auf. Trotzig schlug Nemo Ryu´s Arm weg und entfernte sich einige Schritte von ihm. Sie verschränkte ihre Arme und blickte wiederstrebend weg. „Was soll ich hier? Ich denke, ich bin nutzlos?!“ giftete sie. „Nein. Du bist nicht nutzlos, Nemo. Das hat Ryu nicht so gemeint. Ich bin sicher, er meinte damit nicht dich selber. Ich glaube er meint damit, dass du nicht so gesprächig bist und zur Unterhaltung und Kommunikation nicht so viel nutzt.“ Erklärte Azumi nachdenklich und schaute Ryu fordernd an. „Äh- ähm, ja! Genau so ist es! Ich habe mich nur falsch ausgedrückt! Mit deinen Kampffertigkeiten bist du hundertprozentig nicht nutzlos! Nemo bitte, bleib bei uns!“ sagte Ryu darauf und auch Azumi sagte den letzten Teil. Nemo blickte Azumi und Ryu an. „Und was willst du, Rayven? Soll ich bleiben oder soll ich gehen? Es hängt alles von dir ab.“ Sagte Nemo und blickte sie an. „Bleib bei uns.“ Antwortete Rayven ernst und schaute Nemo an. „Gut. Ich bleibe. Vorläufig! Aber sobald ich auch nur das kleinste Gefühl habe, dass ich unerwünscht bin, gehe ich, klar?!“ verkündete diese und wandte sich mal wieder ab. Azumi jubilierte und sprang freudig auf und ab. Rayven setzte sich ignorant und selbstvertieft hin, an das Lagerfeuer. Auch die anderen 3 taten es ihr gleich, nur dass Nemo sich ziemlich weit nach hinten verzogen hatte um nicht in der Nähe der anderen zu sein. Früher hatte sie menschliche Nähe geliebt, doch jetzt verabscheute und fürchtete sie die Nähe. Nähe bedeutet Geborgenheit, doch der Schmerz, wenn man aus der Geborgenheit rausgerissen wurde, war stark und tief. Sie hatte es am eigenen Leibe erfahren müssen. Zitternd und zusammengekauert saß sie da außerhalb der Wärme des Feuers, still schweigend und doch so viel erzählend, vertieft in ihre eigenen, hasserfüllten und traurigen Gedanken und Erinnerungen. „Nemo, du zitterst ja.... Komm doch zu uns ans Feuer.“ Sagte Azumi lieb und einladend. Doch Nemo hüllte sich weiterhin in Schweigen und Ignoranz. Frustriert seufzte Azumi auf und rutschte näher an das Feuer. Ryu schüttelte nur missbilligend mit seinem Kopf. Und Rayven hatte sich schlafen gelegt. Nach einiger Zeit wandten Azumi und Ryu sich erneut zu dem Niemandskind. Aber dieses Mal saß sie nicht mehr zusammengekauert. Nein, sitzen nicht, doch liegend. Nemo hatte sich in die Kälte eingebettet die draußen, aber auch in ihr, herrschte. Sie war in einen Schlaf geglitten. Einen Schlaf, wie sie ihn schon seit einem Jahr kannte. Ein Schlaf, bestehend aus Albträumen. Albträume von schrecklichen Ereignissen und großen Verlusten. Träume, durchtränkt mit Schmerz, Trauer und Leid. Ohne jegliche Hoffnung und ohne Glück. Hilflos und schweigend musste sie sich in ihren Träumen ihrem elenden Schicksal hingeben, ohne, dass jemals jemand kommen würde, der sie rettet. Verwundert schritten Azumi und Ryu zu ihr um so sehen, ob sie schlief. Und sie schlief wirklich. Azumi blickte nachdenklich auf zu Ryu, der ihr gegenüber hockte und Nemo grübelnd betrachtete. „Ich wüsste zu gerne, was in ihrem Kopf vor sich geht...“ murmelte der Street Fighter ernst. Azumi blickte ihn an. „Mir ist kalt....“ flüsterte sie dann und erhob sich zitternd. „Gehen wir zurück ans Feuer.“ Meinte Ryu darauf besorgt und ging los. Da saßen die beiden nun wieder alleine am Lagerfeuer. „Ist dir immer noch kalt?“ wollte Ryu wissen. Er machte sich wirklich Sorgen um Azumi. Azumi kauerte sich zusammen und nickte. „Du solltest dich vielleicht schlafen legen. Es kann sein, dass dir kalt ist, weil du in der Nacht zu wenig geschlafen hast oder weil der Tag heute nun mal ziemlich aufregend und anstrengend war. Oder du läufst Gefahr, krank zu werden.“ Sagte Ryu darauf und blickte in das Feuer. Dann stand er auf und zog sich seine Jacke aus. „Hier! Nimm meine Jacke und versuch zu schlafen!“ bat er dann und lächelte Azumi an. Diese blickte schüchtern zur Jacke. „Aber dann frierst du ja....“ erwiderte sie unzufrieden. Ryu blickte sie an. „Mach dir um mich mal keine Sorgen, Azumi. Ich bin abgehärtet und außerdem habe ich ja etwas mehr Körpermasse die mich warm hält als du!“ bekundete Ryu und lächelte zuversichtlich. „Körpermasse? Du meinst wohl eher Muskelmasse!“ verkündete Azumi darauf belustigt und ehrlich. Ryu blickte verdutzt seine Arme an, dann sah er zu Azumi. Er grinste. „Da hast du wohl recht! Und jetzt mach die Augen zu und schlaf! Sonst gibt es Ärger mit mir! Und das willst du doch nicht riskieren, oder?“ scherzte Ryu ehrlich. „Nein! Auf keinen Fall!“ scherzte Azumi mit und kauerte sich in Ryu´s angewärmte Jacke. Sie atmete tief durch die Nase und bemerkte, dass diese Jacke verdammt gut und nach Ryu roch. Vollkommen happy inhalierte sie diesen Geruch und malte sich ihre Gedanken in ihren Träumen aus. Belustigt schüttelte Ryu mit seinem Kopf. Dann wurde er wieder ernst und hing seinen Gedanken nach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)