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Time after Time

If you're lost you can look and you will find me
von

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Suitcases of memories

Es war viel Zeit vergangen seid dem Tag der ihr ganzes Leben veränderte. Dieser eine Tag an den sie sich nicht einmal erinnerte. Es waren die Ärzte die ihr berichteten das sie einen schweren Autounfall hatte bei dem sie ihr Gedächtnis verlor. Es war für sie fast wie ein Schock gewesen als sie in diesem kahlen, weißen Krankenhauszimmer aufwachte, umringt von Krankenschwestern und Ärzten, und nicht wusste wie sie her hergekommen war oder wie eigentlich ihr Name lautete. Zahlreiche Schläuche und Geräte waren an sie angeschlossen und in ihrem Kopf herrschte eine erdrückende leere. Sie dachte viel nach, das war auch das einzige das sie während dieser drei Monate in diesem Krankenhaus in New York machen konnte. Nur weil ein Kerl betrunken Autogefahren ist und sich keine Gedanken gemacht hat ob er jemand anderem Schaden könnte hatte sie jegliche Erinnerung an ihre Vergangenheit verloren. Es war ein Kurzer Augenblick in dem sich ihr Leben so einschneidend veränderte. Sie trug an dem Unfall keine Schuld, nicht sie war es die sich betrunken ins Auto gesetzt hatte und mit 120 Sachen um die Kurve fuhr und das kleine Taxi übersah. Der Taxifahrer starb noch am Unfallort. Der Unfallverursacher kam mit Prellungen davon. Die Autos: Totalschaden. Es war ein Wunder das der Unfallverursacher nichts weiter als Prellungen hatte. Sie selbst hatte einige Knochenbrüche, eine Gehirnerschütterung und zahlreiche schürfwunden. Das Taxi sollte sie damals zum Flughafen bringen. Bis heute wusste sie nicht warum sie zu dem Flughafen fahren wollte. Wollte sie wegfliegen? Wollte sie jemanden abholen? Sie wusste es nicht. Es ist schwer zu akzeptieren wenn man morgens aufwacht und nicht weis wer man ist. Jeden Tag in den vergangenen 5 Jahren fragte sie sich ob sie wohl eine Familie hatte die auf sie wartete, die sie vermisste. Sie würde es niemals herausfinden solange sie ihr Gedächtnis nicht wieder bekam. Nicht einmal ihren Nachnamen wusste sie. Ihren Vornamen wusste sie dank eines kleinen Silbernen Kettchens, das um ihren Hals baumelte: „Tara“.

Ihre Handtasche wurde am Unfallort nicht mehr wieder gefunden und somit hatte sie nicht einmal einen Ausweis geschweige denn Geld. Das alles war für sie mehr als verwirrend. Schwer verletzt im Krankenhaus zu landen ist schon sehr hart zu akzeptieren aber aufzuwachen und nicht zu wissen wer man selbst ist, ist wahrscheinlich noch schlimmer. Jeden Tag fragte sie sich ob sie Familie hatte. Vielleicht hatte sie Geschwister. Oder sie war ein Einzelkind. Sie wusste es einfach nicht. Oft hatte sie versucht herauszufinden was sie an dem besagten Tag am Flughafen wollte. Doch das erwies sich als viel zu schwierig da es zu viele Möglichkeiten gab.

Einsam und Traurig saß sie an einem dieser verregneten Tage in ihrem Zimmer dieses wunderschönen alten Hauses, bei der netten Frau die sie bei sich wohnen lies. Penny Cooper hatte ihre Tochter vor 10 Jahren bei einem ähnlichen Autounfall verloren und sie freute sich jeden Tag darüber das Tara bei ihr lebte. Viel zu lange schon lebte sie allein. Tara gab der alten Dame wieder einen Sinn. Jedoch wusste sie dass eines Tages ihr Gedächtnis zurückkommen wird und dann würde sie sie verlassen. Tara war dankbar dafür ein Dach über dem Kopf zu haben, hätte Penny sie nicht bei sich aufgenommen, würde sie vermutlich jetzt irgendwo unter einer Brücke sitzen.

Gedankenverloren starrte Tara in ihren Fernseher. Es war 8 Uhr abends also liefen auf so gut wie allen Kanälen die Nachrichten. Autounfälle, festgenommene Drogendealer und die neusten Paparazzi Schnappschüsse waren an der Tagesordnung. Nichts Neues also. Angestrengt versuchte sie sich an irgendetwas zu erinnern und wenn es nur eine winzige Unwichte Erinnerung war. Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Die Nachrichten berichteten über diese neue Band aus Japan die nun in Amerika auf Tour gehen würden. "Beehive". Sie konnte zwar mit dem Bandnamen nichts anfangen, das was sie so aufhorchen lies war der Name des Sängers "Joe Kato". Sie kannte diesen Namen aus ihrer Vergangenheit, er kam ihr seltsam vertraut vor. Sie wusste, dass sie diesen Namen schon einmal gehört hatte – vor einer langen Zeit. "Joe...", sagte sie leise und sah Gedankenverloren auf ihre Bettdecke. In ihrem Kopf ratterte es plötzlich, sie versuchte angestrengt sie zu erinnern wo sie diesen Namen schon einmal gehört hatte. Joe Kato… dieser junge Mann… seine Stimme… sein Aussehen… Sie kannte ihn oder hatte zumindest schon mal von ihm gehört. War sie ein Fan von ihm? War er ein Bekannter? Oder gehörte er sogar zu ihrer Familie? Letzteres schloss sie gleich wieder aus, er war schließlich ein bekannter Rocksänger und würde er wirklich zu ihrer Familie gehören würden sicher einige Erinnerungen in ihr Gedächtnis zurückkommen.

Es war so seltsam. Die Nachrichtensprecher berichteten bereits über ein ganz anderes Thema, doch Tara dachte immer noch an diese Band. In ihren Gedanken bildete sich ganz plötzlich ein ganz anderer Name. "Hashizo...". Was war das für ein Name? Woher kannte sie ihn? Und wieso kam sie plötzlich darauf? Hatte dieser Hashizo vielleicht mit Joe Kato zu tun? Allmählich bekam sie rasende Kopfschmerzen. Das war eindeutig zu viel für sie. Tara schaltete den Fernseher aus und legte sich auf ihr Bett. Draußen prasselten laut die Regentropfen an ihr Fenster und verstärkten ihre Kopfschmerzen nur noch.

Wieder dachte sie an ihren Unfall. Langsam schloss sie ihre Augen.

Sie sah sich selbst in dem Taxi sitzen. Der Fahrer sprach mit ihr über Japan. Tokio, sie wollte tatsächlich wegfliegen und zwar nach Tokio! „Ich habe ein halbes Jahr hier studiert und mach mich jetzt auf den Heimweg.“, hörte sie sich selbst zu dem Taxifahrer sagen. Dann sah sie dieses Auto um die Kurve kommen. Sie schrie. Es krachte und dann wurde alles schwarz.

Schweißgebadet schreckte sie wieder hoch. War das eine Erinnerung? Oder hatte sie sich das nur eingebildet? Wenn es eine Erinnerung war, wieso kam sie ihr jetzt? Ausgerechnet als sie diesen Mann in den Nachrichten sah? Tara stand auf, sie war ziemlich durcheinander wegen dem was sie gerade gesehen hatte. Hatte der Nachrichtensprecher gesagt diese band geht hier auf Tour? Sie wusste es war Unsinn, dennoch schlug sie die Zeitung auf, in der ein Riesen Artikel über die Band „Beehive“ zu finden war. Unter anderem Standen dort auch die Tourdaten. Tara versuchte erstmal sich zu beruhigen, bevor sie zum Telefonhörer Griff und eine Karte für eines der Konzerte bestellte. Vielleicht war das der Schlüssel zu ihrer Vergangenheit, vielleicht konnte sie bei dem Konzert, wenn sie die Musik hört, mehr herausfinden. Einen Versuch war es wert, schließlich hatte sie nichts zu verlieren.

Remember the Time

Zwölftausend kreischende Mädchen warteten sehnsüchtig vor der großen Bühne der Konzerthalle. Immer wieder drangen Rufe nach Joe oder Sammy nach vorne und alle warteten hartnäckig darauf das ihre Lieblinge endlich die Bühne betreten würden. Die Jungs von Beehive saßen währenddessen im Backstagebereich und warteten. Noch 10 Minuten dann müssten sie auf die Bühne. Sie waren aufgeregt immerhin war es ihr erstes Konzert im Ausland und das gleich vor einem so großen Publikum. Alle versuchten sich irgendwie auf andere Gedanken zu bringen und von der Nervosität runter zukommen bis auf Joe. Er stand an dem Kleinen Fenster von dem aus man die ganze Straße überblicken konnte. Der Walmart gegenüber hatte noch geöffnet und der Parkplatz war halb voll. Vor der Halle standen noch einige Fans die keine Karten mehr ergattert hatten und darauf warteten vielleicht einen Kurzen Blick auf ihre Idole werfen zu können. "Joe ist alles in Ordnung?", fragte Sammy und legte ihm seine Hand auf die Schulter. Joe kam ihm irgendwie seltsam vor jedoch dachte er das es vielleicht etwas mit Yakko zu tun hat. "Nein alles okay", gab Joe nur zurück. In Wirklichkeit war es nicht Yakko an die er denken musste. Er war schoneinmal hier, in dieser Stadt. Als kleiner Junge zusammen mit seinen Eltern und seiner Zwillingsschwester. Tara... oft musste er an sie denken. Sie waren als Kinder unzertrennlich. Tara war mehr wie eine sehr sehr gute Freundin gewesen als wie eine Schwester. Immer war sie für ihn da und er für sie. Dieser verdammte Flugzeugabsturz hatte sie brutal aus dem Leben gerissen im alter von nur 16 Jahren. Anfangs war er böse auf sie weil sie ihn einfach so allein gelassen hat - vor allem da seine Eltern kaum zwei Monate später ebenfalls umkamen und er seid dem mit Hashizo allein war. Es ist schwer zu akzeptieren das man an einem tag noch mit einem geliebten menschen telefoniert und scherze macht und am nächsten Tag steht plötzlich die Polizei vor der Tür mit der Nachricht das diese Person ums leben gekommen ist. Joe hatte immer das Gefühl das sie nicht Tod ist. Das sie Lebt. Irgendwo. Obwohl das so ziehmlich unmöglich war denn so einen Unfall kann man nicht überleben. "Es geht los", rief Eichi plötzlich als er auf die Uhr sah. Joe riss sich los von seinen Gedanken und lief mit den anderen inr ichtung Bühne um eine gute Show zu liefern. Das erste Lied war wie üblich Freeway. Joe sprühte vor Energie was er die Fan deutlich spüren lies. Immernoch hingen seine Gedanken irgendwo zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Er sah seine Schwester in Gedanken deutlich vor sich so deutlich wie schon lange nicht mehr.

***

Das Gedränge in der Konzerthalle war kaum auszuhalten und es war ein wirkliches Wunder das Evelyn sich bereit erklärt hatte ihre Freundin freiwillig zu begleiten. "Tara, warum ist das eigendlich so wichtig für dich dieses Konzert zu sehen? Ich meine du kennst keines der Songs dieser bands", meinte Evelyn und drückte sich weiter durch die Menge. "Eve das verstehst du nicht, dieses Konzert ist vielleicht der Schlüssel zu meiner Vergangenheit", schrie Tara durch die Menge während sie weiter versuchte nach vorne zu kommen. Sie wollte ihn sehen nur einmal in sein gesicht, seine Augen blicken. Irgendetwas sagte ihr das diese ganzen kurzen, dunklen Erinnerungen die sie in letzter Zeit immer öfter hatte einen Sinn ergeben würden, wenn sie ihn nur einmal sehen könnte. Evelyn verstand gar nichts mehr. Sie lernte Tara vor kaum 3 Jahren kennen und versucht seid dem ihr zu helfen das Geheimnis um ihre Vergangenheit zu lösen. An diesem Tag bekam sie einen Anruf von Tara. Sie war sehr aufgebracht und durcheinander und man konnte nur einzelteile verstehen von dem was sie eigendlich sagen wollte. Das einzige was sie verstand war das sie auf dieses Konzert gehen wollte, sie hatte wieder eine kurze erinnerung an ihre Vergangenheit gehabt deswegen musste sie dorthin. Die ganze geschichte klang sehr seltsam jedoch wollte sie ihre Freundin nicht in Stich lassen. "Wie weit willst du noch nach vorne?", fragte Evelyn nachdem sie sich schon bis in die 5. Reihe vorgekämpft hatten. "So weit das ich sein Gesicht sehen kann", sagte sie und quetschte sich weiter durch die kreischende Menge. Schließlich stand sie in der dritten Reihe und kam nicht weiter nach vorne. Der Platz an dem sie stand war ihr allerdings mehr als genug denn sie hatte gute Sicht auf die Bühne. Die Meisten Typen auf der Bühne regten ihr Erinnerungsvermögen nicht sonderlich an. Es waren einfach nur Männer mit seltsamen Frisuren. Doch dann fiel ihr Blick auf den Leadsänger. Seine gnze Erscheinung kamen ihr seltsam vertraut vor. Dann sah sie seine Augen die im Scheinwerferlicht funkelten. "Joe...", sagte sie leise. In ihrem Kopf Kreisten tausend wirre Gedanken umher und langsam sammelten sich alle Einzelteile aus ihrer Vergangenheit zu einem festen Bild. "Kennst du den Sänger etwa?", fragte Evelyn etwas verwirrt. "Er...er ist mein Bruder...", meinte Tara leise und sah zu ihrer Freundin. "Kato....Tara Kato, das ist mein Name." Joe hatte sie nicht bemerkt - wie sollte er auch. Sie musste einen Weg finden mit ihm zu sprechen und wenn es sich nur um wenige Minuten handelte. Er ist berühmt. An so jemanden kommt man nur schwer heran selbst wenn man mit ihm verwandt ist. Viel Zeit um sich etwas zu überlegen hatte sie nicht denn im nächsten Moment stürmten die jungen Mädchen hinter ihr nach vorne und schrien noch mehr als vorher. Schnell erkannte Tara auch den Grund: Joe war an den Bühnenrand getreten und warf eine Rose ins Publikum. Das war das letzte an das sie sich erinnerte bevor ihr schwarz vor Augen wurde.

***
 

Nur langsam schaffte sie es ihre Augen zu öffnen. Das erste was sie sah war wieder diese weiße Decke eines Krankenhauses. Wie sehr sie diesen Anblick hasste. Ihr Kopf fühlte sich ungewöhnlich schwer an und jede Bewegung schmerzte. Sie versuchte sich an irgendetwas von gestern Abend zu erinnern. Das Konzert auf dem sie war sah sie in ihrer Erinnerung nur leicht verschwommen und die Erinnerungen die sie hatte wusste sie mittlerweile nicht mehr. Vielleicht war ihr Wunsch sich an etwas zu erinnern so stark gewesen das sie nur dachte es wäre eine Erinnerung gewesen und in Wirklichkeit war es nur ein Gedanke der nicht wahr sein konnte. Langsam lies sie ihren Blick zum Fenster hin schweifen. Es hatte draußen angefangen zu regnen. Das Wetter passte irgendwie zu ihren Gefühlen. Sie fühlt sich einsam und traurig als würde ein dunkler schatten auf ihrer Seele liegen den sie nicht loswerden kann. So lange Zeit war vergangen seid ihrem Unfall und noch immer hat sie keinerlei Erinnerungen an die Zeit davor. Wenn sie noch eine Familie hatte würden sie sicherlich denken Tara sei Tod, umgekommen bei diesem schrecklichen Flugzeugabsturz. Der Flug ging nach Japan, könne es also sein das sie in Japan Hinweise auf ihre Familie finden könnte? Vorsichtig und Langsam hob sie ihre Hand. Wie sehr sie es hasste wenn Schläuche an ihr befestigt sind. Das musste sie schon einmal über Monate hinweg ertragen. Auf einmal Klopfte es an der Tür. Sie wollte etwas sagen jedoch hatte sie erhebliche Probleme damit laut zu sprechen. Zu ihrem Glück betrat die Person von selbst den Raum. Es war Evelyn die mit einem großen Strauß Rosen in der Hand die Tür hinter sich schloss. "Hallo kleines, na wie fühlst du dich?", fragte sie während sie die Rosen auf den Kleinen Tisch neben Taras Bett stellte. "Als hätte mich ein Lastwagen überrollt. Was ist passiert?", fragte Tara. "Du bist plötzlich zusammengebrochen, es war wohl alles etwas zu viel. Die Ärzte wollen dich heute noch einmal zur Beobachtung hier behalten und dich gründlich durchchecken das auch wirklich alles in Ordnung ist.", antwortete Evelyn während sie die kleine Karte die in den Rosen steckte herauszog und sie Tara hinhielt. "Lies die Karte" Etwas verwirrt öffnete sie das kleine Kärtchen und las die Inschrift "Es tut uns Leid was passiert ist. Gute Besserung. Beehive" Evelyn lächelte. "Die Band hat dir diese wunderschönen Rosen zukommen lassen, bisher ist es noch nicht so oft vorgekommen das junge Frauen auf ihren Konzerten zusammenbrechen und gleich ins Krankenhaus müssen." Tara starrte auf das Kärtchen und dachte nach. "Ach ähm Tara ich habe etwas nachgeforscht über diesen Sänger der Band. Nachdem was du gestern gesagt hast…" Evelyn schnappte sich einen Stuhl der an der Wand gestanden hatte und setzte sich damit neben das bett. "Dieser Joe heißt mit Nachnamen tatsächlich Kato jedoch kann er unmöglich mit dir verwandt sein denn er hat nur einen kleinen Bruder und sonst keine weiteren Geschwister." "Schon okay ich hab mich wahrscheinlich in etwas verrannt. Ich hab mir so sehr gewünscht endlich eine Familie zu haben das ich geglaubt hatte dieser Sänger wäre mein Bruder. Natürlich ist das unmöglich.", sagte Tara traurig. Evelyn nahm sanft ihre Hand. "Tara das ist doch ganz normal du sehnst dich nach deiner Familie da könne auch Verwechslungen vorkommen. Das einzige was ich nicht verstehe ist wie du den Nachnamen des Sängers wissen konntest, haben sie ihn im Fernsehen erwähnt?" "Ja kann sein." "Sei nicht mehr traurig kleines wir finden deine Familie und wenn es das letzte ist was wir tun.", sagte Evelyn lächelnd. "Oh und ich habe eine Tolle Nachricht, die Veranstalter dieses Frühlingsfestes das in zwei Wochen stattfindet haben angerufen und stell dir vor sie wollen das wir auf diesem Fest auftreten!" Prompt änderte sich Taras Gesichtsausdruck "Im Ernst? Das ist ja super!" "Ja aber natürlich geht das nur wenn du wieder fit bist." "Verlass dich drauf, Eve. Sobald ich aus dem Krankenhaus entlassen bin proben wir den neuen Song den ich geschrieben habe". Diese Nachricht munterte sie schon wieder etwas auf. Ein Jahr nach ihrem Unfall lernte Tara Evelyn kennen in einem Club in der Gegend. Evelyn spielte dort auf ihrer Violine und sie spielte wahnsinnig gut. Eve hatte das Talent völlig mit ihrem Instrument zu verschmelzen und alles um sich herum zu vergessen. Das hatte Tara damals so fasziniert das die beiden ins Gespräch gekommen sind. Tara selbst wollte vor einiger Zeit Gitarre lernen bis sie merkte das sie es eigentlich konnte. Es fiel ihr nicht schwer die Griffe zu wechseln, sie wusste wie sie schlagen musste und wohin die greifen musste. Eines war sicher, sie spielte schon früher Gitarre sonst würde sie es nicht können. Ihr Arzt bezeichnete es damals als Wunder das sie sich daran erinnern konnte wie das Gitarrespielen funktionierte, er meinte das dieses Instrument früher eine große Bedeutung für sie gehabt haben musste. Tara wusste nicht wie es früher war jetzt jedoch bedeutete ihr dieses Instrument sehr viel. Musik war ihr Leben weswegen sie zusammen mit Evelyn auch die Band Bewitched gegründet hatte. Nur wenige Monate nachdem sie Evelyn kennen gelernt hatte lernte sie Samantha und Holly kennen. Samanthas größtes Talent war das Klavier- und Keyboardspielen. Das hatte sie wirklich drauf. Holly dagegen spielte Schlagzeug. Das konnte sie wirklich mit verbundenen Augen. Wenn es eine Frau gab die es schaffte all ihre Gefühle mit einem Instrument auszudrücken dann war das Holly. Knapp 3 Jahre spielten die vier nun schon zusammen, meist nur in kleineren Clubs. Das Frühlingsfest war nun die Gelegenheit ihr können vor einem größeren Publikum unter Beweis zu stellen. Wenn die Songs bei dem Publikum ankämen hätten sie endlich genügend Geld zusammen gespart um ins Studio zu gehen und einige ihrer Songs aufzunehmen aber was wenn die Lieder nicht ankämen? Evelyn sah die ganze Zeit über ihrer Freundin ins Gesicht vor allem in die Augen. "Ich kann mir nicht helfen aber irgendwie glaube ich deine Geschichte" "Meine Geschichte?", fragte Tara etwas verwirrt. "Ja das du die Schwester bist von diesem Joe. Du hast genau dieselben Augen wie er mit genau dem selben funkeln darin", lächelte Evelyn. "Eve mach dich bitte nicht lächerlich ich hab mich getäuscht. Außerdem sagtest du doch selbst das er nur einen Bruder hat und keine Schwester." "Ist ja schon gut" In ihrem Inneren glaubte Tara zu wissen das das alles nur ein Irrtum war doch warum ging ihr dieser Kerl dann trotzdem nicht aus dem Kopf?
 

***
 

Kaum 24 stunden später saß sie wieder mehr oder weniger Gesund in ihrem Zimmer und machte sich erneut an einen neuen Song. Die meisten Künstler schreiben über vergangene Ereignisse, verflossene Liebschaften oder früherer Familienangelegenheiten. Über was sollte jedoch jemand schreiben der sich an nichts vor seinem 16. Lebensjahr erinnern kann? Das ganze bereitete ihr mehr als nur Kopfzerbrechen. Bisher hatte sie meist nur über die Erlebnisse ihrer Freunde geschrieben, Probleme und Situationen aus den Nachrichten. Es war an der Zeit das sie ihre eigenen Gefühle mit in die Songs einbrachte, das wusste sie. Nur hatte sie keine Ahnung wie sie ihre momentanigen Gefühle in einen 3-4 minütigen Song unterbringen sollte. Bisher hatte sie nicht mehr als einen Satz auf ihrem Blatt stehen. "I Can't remember the time…." Weiter kam sie einfach nicht. Plötzlich hörte sie die besorgte Stimme von Penny. "Tara arbeite nicht so viel, nicht das du noch einmal zusammenbrichst". Sie musste lächeln. Wie besorgt Penny immer um sie war. Diese liebenswerte alte Dame war ihr in den vergangenen Jahren so sehr ans Herz gewachsen als wären sie wirklich miteinander verwandt. Penny liebte es, wenn sie jemanden hatte um den sie sich kümmern konnte, nachdem tragischen Tod ihrer Tochter vor vielen Jahren. So fühlte sie sich nicht ganz so allein. Und Tara war glücklich darüber das sich jemand um sie kümmerte, sie hätte sonst niemanden gehabt zu dem sie hätte gehen können. Schließlich befolgte sie Pennys Rat und legte ihren Stift zur Seite. Draußen hatte es wieder angefangen zu regnen. Wie so oft in letzter Zeit. Da ihr sowieso irgendwie die Inspiration zu einem neuen Songtext fehlte beschloss sie ins Reflection zu gehen. Ein Club in dem sie mit der Band des Öfteren Auftrat. Reflection. Spiegelbild. Sie konnte sich noch genau daran erinnern wie sie sich fühlte als sie nach dem Unfall zum ersten Mal in den Spiegel sah. Diese Frau im Spiegel war ihr fremd. Es war ihr Gesicht doch sie kannte es nicht mehr. Nicht nur die tiefen Kratzer und Schürfwunden machten es ihr schwer ihr Gesicht zu erkennen. Sie kannte es einfach nicht mehr. Damals machten die Ärzte ihr Große Hoffnungen das ihr Gedächtnisschwund nur wenige Tage anhalten würde. Doch dem war nicht so. Das alles ist nun schon einige Jahre her und ihr Gedächtnis war noch immer weg.

Gedankenverloren lief sie durch den dichten Regen. Das Reflection war nur wenige Straßen von ihrem Zuhause entfernt. Wenn man es überhaupt ein Zuhause nennen kann. Sicher fühlte sie sich wohl jedoch war das nicht ihr richtiges Zuhause. Welchen Ort sie ihr Zuhause nennen konnte wusste sie nicht. Irgendwann würde sie es sicher herausfinden dachte sie immer. Doch wann? Schließlich erreichte sie den Club. Das Große Neonschild war schon aus einigen Metern Entfernung zu sehen. Wie oft war sie die letzten Jahre hier gewesen. In diesem Club hatte sie mit Bewitched ihren ersten Auftritt und es sollte nur einer von vielen werden. Sie sah sich genau um. Vor dem Eingang standen nicht viele Menschen. Eigentlich eine Seltenheit da sich sonst viel mehr Leute dort tummelten und in den Club gehen wollten. Vielleicht lag es am Wetter denn auch innen war nicht viel los. Lediglich ein paar junge Pärchen bewegten sich auf der Tanzfläche zu der Musik. Die Musik kam aus dem Radio. Noch nie vorher hatte sie es erlebt das anstatt einer Live band das Radio an war. Tara schlenderte weiter durch den Club. Zum Backstagebereich über eine lange Treppe hinauf auf das Dach. Von hier aus konnte man über die halbe Stadt sehen. Die vielen Lichter, die vertrauten Verkehrsgeräusche. Tara liebte diesen Platz. Trotz des verregneten Wetters hielt sie sich eine ganze Weile auf dem Dach des Clubs auf. Sie lehnte sich gegen das Geländer. Das Dach war ungewöhnlich hoch, das war ihr bis dahin noch nie aufgefallen. Wieder schossen ihr die Gedanken in den Kopf die sie schon so oft gehabt hatte. Was wäre wenn sie einfach springen würde? Wer würde sie vermissen? Würde es überhaupt jemand registrieren? Während sie darüber nachdachte kletterte sie schon fast unbewusst über das Geländer. Plötzlich sah alles so einfach aus. Sie hatte so lange gelitten es könnte nun alles ein Ende haben würde sie nur loslassen. Einmal noch sah sie hoch zum Himmel. Innerlich betete sie ihre Familie würde ihr verzeihen – egal wo sie auch ist. Ihr Blick wanderte hinab zur Straße – sie lies los. Innerlich hatte sie schon mit ihrem Leben abgeschlossen. Doch sie war nicht Tod. Irgendetwas hielt sie am Arm fest und hinderte sie daran ihrem Leben so ein Ende zu machen. Sie wagte es nicht aufzublicken viel mehr hoffte sie dieser Person würde die Kraft ausgehen damit sie endlich nicht mehr leiden muss.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Parias
2010-03-21T19:43:33+00:00 21.03.2010 20:43
Hi^^
Das ist die erste Fanfic, die ich zu Ashite Night gelesen habe und ich hab da einen echten Glückstreffer gemacht:D

Kurz gesagt, sie gefällt mir:D
Bitte schreib weiter:)
Von: abgemeldet
2010-02-22T23:39:27+00:00 23.02.2010 00:39
Ich finde es auch schade, dass du nicht weiterschreibst. Die Geschichte ließt sich flüssig und sehr bildhaft. Die Spannung wurde am Ende sehr gut aufgebaut. Zu schade, dass wir nicht erfahren, wie es weitergeht.
Der Ansatz der Story mit einer Zwillingsschwester ist wirklich sehr sehr gut!
Von: abgemeldet
2008-08-31T12:52:57+00:00 31.08.2008 14:52
Huhu!
Ich finde es schade, dass dir niemand ein Kommenzar hinter lassen hat. Schließlich hast du dir viel Mühe gegeben. Auch wenn du die Geschichte abgebrochen hast, wollte ihr dir mitteilen, dass ich deinen Schreibstil gut finde. Du schreibst ausführlich und die Vorstellung von einer Zwillingsschwester finde ich auch ganz beeindruckend.

Alles Liebe
Aqua


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