Nothing's like it seems to be von Takara_Phoenix (Bryan x Tala x Kai x Ray ~ KEIN PWP!) ================================================================================ Kapitel 1: Hinter geschlossenen Türen ------------------------------------- Nihao! Okay, irgendwie gefällt mir der Titel auf Deutsch nicht «° Klingt voll doof... *brummel* Auch wenns ja vom Sinn her das gleiche wär wie auf Englisch... ach, ich hab wieder Probleme =_=° Egal, Titel ist Titel, da unten ist das Pitel. Kommentare, Kritik, Verschwörungstheorien, Blumen und Gummibärchen werden jederzeit dankend angenommen ^_~ Zj~ Ta-chan 1. Kapitel: Hinter geschlossenen Türen „Manchmal tut sie mir wirklich Leid...“, seufzte das Mädchen. „Meistens tut sie mir wirklich Leid“, korrigierte der Junge neben ihr. Daraufhin knurrte sie angesäuert und schaute ihren Nebenmann genervt an. Dieser blickte sie aus roten Augen schelmisch grinsend an, während er sich mit einer Hand durch das graublaue Haar fuhr. „Weißt du, du bist eine unerträgliche Nervensäge, Hiwatari“, murrte sie. „Das Kompliment gebe ich nur mit größter Freude zurück, Mairona“, grinste er. Mairona blitzte ihn kurz mit ihren azurblauen Augen an, bevor sie ihr Augenmerk wieder auf die Szene vor sich, die die beiden Jugendlichen zuvor beobachtet hatten, richtete. Ein Mädchen mit rosa Haaren und goldenen Augen unterhielt sich einem blauhaarigen Jungen. Sie war so schüchtern und stotterte, unfähig einen ganzen Satz herauszubekommen, herum, dass jeder Leihe erkennen konnte, dass sie in ihn verliebt war. Jeder, außer dem Blauhaarigen. „Ma... Makoto, morgen kommt ein neuer Film ins Kino... und... ich hab gehört, dass er sehr gut ist... und... Wollen wir zusammen rein gehen?“, stotterte die Rosahaarige verlegen. Makoto blickte sie zuerst verwundert an, nickte dann jedoch begeistert und drehte sich zu den beiden Beobachtern. „Go! Mairo! Wollt ihr morgen mit uns ins Kino gehen? Rin sagt, dass morgen ein neuer Film ins Kino kommt und der soll gut sein“, rief er ihnen winkend zu. Verzweifelt ließ Rin den Kopf hängen und seufzte schwer. Mairo musste an sich halten, um nicht mit dem Kopf gegen die nächste Wand zu rennen und Go schien es genauso zu gehen. „Ich geh mit, solange du das nicht als Doppeldate ansiehst, Hiwatari“, raunte die Blauäugige leise. „Oh, keine Angst, bevor ich mit dir auf ein Date gehe, spring ich Bungee ohne Seil“, murrte Go zurück. „Aber gern doch, Granger“, lächelte Mairo dann schließlich zu den beiden. „Mako muss blind sein. Und taub. Und überhaupt... dass er das nicht merkt, grenzt schon beinahe an ein Wunder“, murmelte der Graublauhaarige leise. „Wahrscheinlich verbringt der Kleine nur zu viel Zeit mit dir. Dummheit färbt ab, habe ich einmal gehört“, grinste Mairo und spielte mit einer ihrer schwarzen Haarsträhnen. Mit einem letzten überheblichen Blick auf Go schritt die Schwarzhaarige auf Rin zu. Mairona wohnte zwar erst seit zwei Wochen in der Stadt, aber die Rosahaarige, der Blauhaarige und der Blaugrauhaarige behandelten sie eigentlich so, als würden sie sich schon seit Jahren kennen. Als sie bei der Chinesin ankam, klingelte plötzlich ihr Handy. Die vier wollten eigentlich gerade gemeinsam die Schule verlassen und heimgehen. Genervt kramte Mairo nach dem kleinen Telefon und nahm ab. Eigentlich ahnte sie ja schon, wer störte, immerhin war Ray über besorgt und neigte leicht dazu, sie nach der Schule anzurufen. „Hallo?“, fragte sie in den Hörer. „>M... Mairona!<“, die Stimme am anderen Ende klang gehetzt. „Dad? Was ist?“, fragte Mairo verwundert weiter. „>Hör zu, du musst deine Schwester von der Schule abholen und für euch beide kochen.<“ „Was? Wieso, Dad?“ „>Ray liegt im Krankenhaus, ich werde gleich mal nach ihm sehen gehen...<“, antwortete ihr Vater. Bevor die Schwarzhaarige noch etwas sagen konnte, war aufgelegt. Erschrocken starrte sie auf ihr Handy. „Was ist, Maimai?“, fragte Rin besorgt. „Das... war Alec, er hat gesagt, dass Ray im Krankenhaus ist und, dass ich Jersey abholen soll und für sie kochen soll“, murmelte Mairo abwesend. „Mein Gott! Und was machst du jetzt?“, fragte Makoto mit großen Augen. „Na, ich hol meine Sis ab und geh dann ins Krankenhaus. Ist doch logisch. Und ihr Kinder geht brav heim zu euren Eltern“,antwortete die Blauäugige bestimmend. Go knurrte genervt und packte Makoto und Rin an den Armen, um sie wegzuziehen. Wie sehr er es hasste, wenn sie wieder so überheblich wurde und ihn und seine beiden Freunde wie kleine Kinder behandelte. „Lassen wir sie allein, wir sollten Heim gehen. Mariah und Bryan warten sicherlich schon mit dem Essen“, murrte der Graublauhaarige genervt. Die beiden Jüngeren wollten schon wiedersprechen, aber Mairo winkte nur genervt ab. Als die drei anderen weg waren, packte die Schwarzhaarige ihr Handy wieder in ihre Tasche und ging zur Schule ihrer Schwester. Nachdem Lee beim Essen gestört wurde, machte er sich auf zur Notaufnahme. Der neue Assistenzarzt nervte ihn ungemein, da der ihn wegen jeder Kleinigkeit anpiepte. Schließlich kam der Notaufnahmeleiter an und begrüßte einige Kollegen, die an ihm vorbei hetzten. „Doktor Chou!“, ertönte die Stimme des Assistenzarztes. „Ja, Struck, was ist denn los?“, fragte Lee leicht genervt. „Ähm... Na ja... gerade hat ein Mann seinen Nachbarn eingeliefert und ich... also... ich wollte Ihren Rat...“ „Und weshalb?“, hakte der Chinese nach. „Also... dazu... sollten Sie den Nachbarn anhören“, meinte der jüngere Arzt. Seufzend ließ sich Lee von Struck führen. Gerald Steward Struck war ein junger, unerfahrener Assistenzarzt, der unglaublich unsicher bei jeder seiner Entscheidungen war und deshalb andauernd zu Lee gelaufen kam, was diesen jedoch auf Dauer ganz schön nervte. Gary Stu, wie die größte Nervensäge des Krankenhauses auch genannt wurde, blieb schließlich vor einem kleineren Mann stehen, dessen Haar bereits recht lichte war. „Doktor Chou, das ist Carl Peters. Könnten Sie ihm erzählen, was passiert ist, Carl?“, fragte Struck. „Also, wissen Sie, Doktorchen, ich saß gerade so schön in meinem Wohnzimmer und hab meine Lieblingstalkshow angeschaut und gerade als Stacy auf Milly losgehen wollte, weil die mit ihrem Mann geschlafen hat und...“ Das würde ein langer Tag für Lee werden, das sah er jetzt schon... „Könnten Sie bitte zum Punkt kommen? Ich bin Arzt, ich habe noch anderes zu tun und wirklich kein Interesse daran, mit wem Stacys Mann sie betrogen hat“, knurrte der um sein Mittagessen beraubte Chinese. Erschrocken stieß Carl die Luft aus und fasste sich ans Herz. „Also, lassen Sie mich doch ausreden, Doktorchen! So ein ungeduldiges Schnuckelchen. Also, gerade als Milly Stacy sagte, dass sie von deren Mann schwanger war, hörte ich Schreie aus der Nachbarwohnung. Darüber wunderte ich mich eher weniger, weil meine Nachbarn von nebenan allgemein sehr laut sind und oft rum schreien. Aber dieses Mal war es besonders laut. Und dann knallte die Eingangstüre und ich hörte laute Fluche aus der Wohnung, die sich scheinbar an den richteten, der gegangen war, und dann wurde es ganz still. Richtig verdächtig still, deshalb hab ich geklopft und als mir mein Nachbar aufgemacht hat, war ich richtig geschockt, sag ich Ihnen, Doktorchen, richtig geschockt. Deshalb hab ich gleich den Notarztwagen gerufen!“, plapperte der kleine Mann munter und gestikulierte wild mit seinen Händen. Tief einatmend fasste sich der Schwarzhaarige an die Schläfe und massierte sie. Warum konnten nicht alle Schwulen so sein, wie Tyson, Max, Tala, Bryan und Kai? Wieso musste es auch so etwas geben? Nein, eher: Wieso musste so jemand ihn am frühen Mittag belästigen? Und dann viel ihm die Antwort ein. Drei kleine Worte, die den Weltuntergang herbeiführen konnten. Gerald Steward Struck. „Struck! Wozu musste ich mir diese Geschichte nun anhören?“, forderte er zu wissen. „Weil... Ach, am Besten Sie sehen es sich an! Der Nachbar von Mister Peters wurde mit einem Haufen blauer Flecke eingeliefert und offenen Schnittwunden auf dem Oberkörper, außerdem haben wir beim Röntgen noch drei Rippenbrüche und zwei ältere Frakturen an den Rippen festgestellt und eine Gehirnerschütterung, also, aber die nicht beim Röntgen...“, zählte der noch unerfahrene Arzt auf. „Und was sagt der Patient dazu? Und wie heißt der Patient überhaupt?“, fragte Lee genervt. „Der Patient heißt... warten Sie, ich hab's gleich... Ah! Raymond Kon!“, verkündete Struck, als sie vor einem Zimmer zum Stehen kamen. Kaum, dass Gary Stu den Namen aussprach, hatte der Stationsleiter durch das Fenster der Zimmertüre freie Sicht auf den Patienten. Und tatsächlich, selbst, wenn Struck den Namen nicht gesagt hätte, Lee hätte ihn wieder erkannt. Selbst mit dem Veilchen, der Krankenhauskleidung und den Verbänden und auch nach zehn Jahren erkannte der Schwarzhaarige seinen alten Freund. Er war es, daran gab es keinerlei Zweifel. Der junge Mann in dem Krankenbett dort war Ray, sein alter und seit sieben Jahren verschollener ehemaliger Teamkamerad. „Was... Was sagte der Patient, woher er die Verletzungen hat?“, fragte Lee, nachdem er sich wieder gefasst hatte. „Mister Kon meint, dass er beim Ausräumen des Geschirrspülers auf einer Wasserpfütze ausgerutscht sei und dabei den Kasten mit dem Besteck mit sich gerissen hätte, daher die Schnittverletzungen und blauen Flecke... Aber ich bin mir nicht sicher, weil sein Freund ist gerade hier angekommen, eine Schwester hat ihn auf dem Handy angerufen, und der Mann wirkt weniger besorgt, als viel mehr wütend. Deshalb wollte ich, bevor ich den zum Patienten lasse, erstmal Ihre Meinung hören, ob es nicht vielleicht... na, Sie wissen schon, was ich meine... Ob es... häusliche Gewalt war und ich die Polizei verständigen sollte...“, nuschelte der Assistenzarzt. „Das... Ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals zu Ihnen sage, aber es war gut, dass Sie mich gerufen haben... Ich... Ich werde mir das genauer ansehen, aber vorher ziehe ich noch zwei Kollegen zu Rate...“ „Und wen?“, fragte Gary Stu neugierig. „Doktor Tate und Doktor Iwanov“, murmelte der Chinese, während er sich abwandte und zum Aufzug hetzte. „Einen Kinderarzt und einen Chirurgen?“, murmelte Struck völlig verwirrt und fuhr sich durch das kurze, dunkelbraune Haar, bevor er wieder seinen Patienten anblickte. Dieser hatte seinen Arzt nun auch entdeckt und winkte ihn zu sich. Leicht überfordert wusste Struck nicht, was er nun am Besten tun sollte. Schließlich betrat er das Krankenzimmer. „Doktor? Ist... haben Sie Alec bereits benachrichtigt? Ist er schon da?“, fragte der Schwarzhaarige leise. „Alec...?“, fragte der Brünette verwirrt. „Alexander Miller, mein... Mitbewohner...“ Der Arzt druckste rum, er wusste nicht, wie er sich nun verhalten sollte. Den Patienten anlügen? Oder sagen, dass dieser „Mitbewohner“ bereits da war? Am Liebsten würde er auf seinen Vorgesetzten warten... „Schicken Sie ihn rein“, forderte Ray, der inzwischen durch das Verhalten seines Arztes durchaus gemerkt hatte, was Sache war. Die schneidende und fordernde Stimme seines Patienten schüchterte Struck irgendwie ein und erinnerte ihn an seinen Abteilungsleiter. Vor dem hatte der Brünette nämlich auch Angst... Schließlich nickte der Arzt ergeben und verließ das Zimmer wieder. Schon von weitem sah er den imposanten und stattlichen blonden, jungen Mann, der ärgerlich auf und ab ging. „Mister Miller? Mister Kon möchte Sie sehen“, meinte er freundlich und führte den Blonden zu dem Zimmer, in dem Ray lag. Alexander Miller schlug dem Arzt die Türe regelrecht vor der Nase zu, verdeutlichte diesem somit, dass er und Ray ungestört reden wollten. Mit einem zaghaften Lächeln blickte der Schwarzhaarige den Blonden an. „Hallo, Alec“, murmelte der Chinese. Unsicher ging Struck vor dem Zimmer auf und ab, er wusste, Doktor Chou würde ihn einen Kopf kürzer machen, sollte dieser nun der Meinung seien, es wäre besser gewesen den Besucher nicht zum Patienten zu lassen. Genau in diesem Moment öffneten sich auch die Aufzugtüren und die drei Reiter der Apokalypse... zumindest für Struck in diesem Moment... kamen auf das Zimmer zugeeilt. „Und du bist dir wirklich sicher, dass er es ist?“, fragte Doktor Tate aufgeregt. Der Chinese nickte nur heftig und führte den Amerikaner und den Russen zum Zimmer. Davor blieben sie stehen und drängten sich um das Fenster. „Oh mein Gott...“, wisperte Max erschrocken, als er den Schwarzhaarigen im Krankenbett erkannte. „Er ist es tatsächlich... Aber wer ist der Blonde da?“, fragte Tala verwirrt. Gary Stu verstand kein Wort, er hatte keine Ahnung wovon die drei älteren Ärzte redeten. Als sich schließlich alle drei Augenpaare auf ihn richteten, zuckte er ungewollt zusammen. „Das ist... also... sein... Mitbewohner“, stammelte der Brünette zusammen. Ärgerlich zog Lee die Augenbrauen zusammen. Struck konnte man wirklich keine fünf Minuten allein lassen! „Struck...“, wollte der Schwarzhaarige anfangen. „Sht! Sie reden!“, unterbrach Tala ihn. „Willst du sie etwa belauschen?“, fragte Max erschrocken. „Wieso nicht? Dann kriegen wir vielleicht raus, wo euer Kumpel die letzten sieben Jahre war“, murrte der Rotschopf. Zustimmend nickte Lee und die drei Ärzte konzentrierten sich auf die Szene drinnen. Struck beobachtete sie verwirrt. So kannte er Doktor Tate, Doktor Iwanov und Doktor Chou gar nicht. „Redest du jetzt nicht mehr mit mir, Alec...?“, fragte Ray unsicher. „Ach, halt doch einfach mal den Mund, verdammt!“, zischte Alec sauer. Der Blonde lief vor dem Bett auf und ab, während der Schwarzhaarige ihn dabei genau beobachtete, als würde er auf einen plötzlichen Wechsel warten. Schließlich blieb Alexander tatsächlich einfach stehen und drehte sich zum Chinesen. Ärgerlich blitzten die azurblauen Augen den im Bett liegenden an. „Was hast du dir eigentlich gedacht? Was... was machst du überhaupt im Krankenhaus?! Haben wir zu Hause nicht auch einen Erste-Hilfe-Kasten?“, knurrte der Blonde. „Doch... aber unser neugieriger Nachbar musste unbedingt wissen, was los war und bevor ich überhaupt was sagen konnte, hatte er schon den Notarzt gerufen“, verteidigte sich Ray. „Nun red dich nicht raus! Und was hast du gesagt, was passiert ist?!“ „Nun ja... ich... hab gesagt, dass ich beim Geschirrspülerausräumen ausgerutscht wäre und den Geschirrkasten mitgerissen hätte...“, nuschelte der Chinese. „Ganz toll. Und so... glaubwürdig“, murrte der Blauäugige. „Was... was hätte ich denn deiner Meinung nach sagen sollen?! Ich bin die Treppe runtergefallen und da lagen zufälligerweise ein paar Messer?!“, zischte nun Ray. „Werd nicht frech! Wir können es nun wirklich nicht gebrauchen, wenn uns das Krankenhaus die Polizei auf den Hals hetzt und das wäre dann deine Schuld!“, wies ihn Alec zurecht. Schuldbewusst senkte Ray den Kopf und musterte scheinbar sehr interessiert seine Hände. „Mister Peters ist einfach zu neugierig, da kann ich nichts für...“, nuschelte er entschuldigend. „Dann müssen wir halt umziehen, ganz einfach!“ „Und wohin, hm? Du willst ja, dass deine Schwester und Kira möglichst in der Wohnung gegenüber wohnen, also find mal zwei freie Wohnungen“, murmelte Ray. „Du wirst schon wieder frech! Ich versuche mir wenigstens eine Lösung einfallen zu lassen, wenn du schon nicht genug Acht geben kannst“, zischte Alec wütend und aufgebracht. Schweigend starrten sie sich einige Zeit lang an, bis sie beide das Wort ergreifen wollten. „Tut mir Leid. Du zuerst, Alec“, meinte Ray leise. „Ray... Du weißt, ich hab es nicht so gemeint... Aber... Du kannst einen auch wirklich aufregen und nie hörst du auf mich oder machst was ich sage, verdammt!“, murrte Alec und schritt auf das Bett zu. „Ja... es... tut mir Leid... Ich wollte das ja nicht... Es war meine Schuld...“, nuschelte der Chinese. Am Bett angekommen, zog Alec den Kleineren in eine zaghafte Umarmung, die dieser nur scheu erwiderte. Inzwischen waren auch Mairo und ihre Schwester Jersey am Krankenhaus angekommen. An der Information versuchte die Schwarzhaarige herauszufinden, in welchem Zimmer Ray lag. „Tut mir Leid, aber solche Informationen darf ich nicht raus geben, Kleine“, meinte die Frau an der Rezeption entschuldigend. „Aber...“, wollte sie widersprechen. „Mairo? Wo sind Baba und Daddy denn nun?“, fragte eine leise Stimme. Seufzend blickte Mairo ihre kleine Schwester an, welche sie aus großen, goldenen Augen ansah. Dann schaute das kleine Mädchen die Rezeptionsdame mit einem herzerweichenden Blick an. „Du, Tante? Wo ist mein Baba?“, fragte sie ganz lieb. Die junge Frau war hin und weg von dem kleinen Engel mit den langen, blonden Haaren und den großen, goldenen Augen. „Jersey, die Dame will uns nicht sagen, wo er ist“, meinte Mairo leise. „Aber... also... Wie sagtest du heißt er?“, fragte die Dame schließlich. „Raymond Kon“, antwortete die Schwarzhaarige. Ein wissendes Grinsen schlich sich auf ihre Lippen, während die Frau nach der Zimmernummer suchte. Das Geschwistergespann wusste genau, wie sie bekamen, was sie wollten. „Raymond Kon, Zimmer 127, Kinder.“ „Danke, Tante“, bedankte sich Jersey mit einem bezaubernden Lächeln. Mairo nahm die Jüngere an die Hand und zog sie mit sich. „Ich hoffe, du bleibst noch lange so klein und süß“, murmelte die Schwarzhaarige. „Tja, und ich hoffe du bleibst nicht ewig so zickig“, entgegnete die Blonde frech. „Du bist Baba viel zu ähnlich...“ „Und du Daddy...“ Als die beiden bei Zimmer 127 ankamen, starrten sie verwundert auf die vier Ärzte, die davor standen. „Verzeihung, aber dürfen wir mal durch?“, meldete sich Mairo zu Wort. Erschrocken zuckten die Ärzte zusammen und drehten sich zu den beiden Kindern. Max war sofort hin und weg, da er sowieso sehr kinderlieb war. „Nein, Kinder, hier dürft ihr eigentlich gar nicht sein“, erklärte der Blonde lächelnd. „Doch! Wir wollen zu unserem Baba!“, erklärte Jersey und wollte sich durchdrängeln. „Bitte?“, fragte Tala mit hochgezogener Augenbraue. „Was meine Schwester meint ist, dass das unser Vater ist und wir ihn besuchen wollen“, erklärte Mairo mit einem etwas gezwungenen Lächeln. Schließlich machten die vier Erwachsenen den beiden Platz und die Mädchen betraten das Zimmer. Jersey sprang lachend auf das Bett. „Baba!“, freute sie sich und umarmte Ray stürmisch. „Hey, Prinzessin, was machst du denn hier?“, fragte der Schwarzhaarige freudig. Dass er Schmerzen bei der Umarmung hatte, da sich Jersey auf seine Verletzungen lehnte, zeigte er nicht. „Mairona! Was machst du hier?! Hab ich dir nicht gesagt, du sollst mit deiner Schwester nach Hause gehen und ihr sollt da warten?!“, forderte Alec wütend zu wissen. „Doch, Alexander das hast du, aber verzeih, dass ich auch wissen wollte, was mit Ray ist“, murrte Mairo. „Hört auf zu streiten! Und wie oft hab ich dir schon gesagt, du sollst deinen Vater nicht immer beim Vornamen nennen? Du bist schließlich noch ein Kind, damit kannst du anfangen, wenn du über zwanzig bist und ausgezogen bist“, mischte sich Ray ärgerlich ein. Leise brummte die Schwarzhaarige ein genervtes „Ja“. Alec knurrte sauer. „Warum hört in dieser Familie eigentlich keiner auf mich?!“, regte er sich auf. „Ich hör auf dich, Daddy“, entgegnete Jersey lieb. Ein nahezu sanftes Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Blonden, als er das Mädchen in eine Umarmung zog und ihr durch das Haar fuhr. „Ich weiß, Prinzessin, da bist du aber leider auch die Einzige...“, seufzte er, „Warum könnt ihr beide euch nicht ein bisschen ein Beispiel an Jers nehmen?“ „Weil wir keine sieben mehr sind und die Kleine auch irgendwann kein kleiner Engel mehr sein wird“, kam es einstimmig von den beiden Schwarzhaarigen. „Erinnert mich nicht daran... Die Kleine ist ja jetzt schon viel zu sehr wie du, Ray. Ich will gar nicht daran denken, was einmal aus ihr wird“, seufzte Alec. „Fangt nicht wieder an zu streiten! Seit wir in dieser verfluchten Stadt sind, streitet ihr beide nur noch!“, mischte sich Mairo ein. Die Blauäugige hatte sich inzwischen neben Ray auf das Bett gesetzt und rückte ihre Brille zurecht. Auch Alec saß auf dem Bett und hatte Jersey auf dem Schoß. Entschuldigend fuhr Ray dem älteren Mädchen durch das schwarze Haar und seufzte leise. „Ich find San Francisco toll! Aber ich will auch nicht, dass ihr so viel streitet...“, murmelte Jersey. „Das tun wir nicht mehr, versprochen, Prinzessin“, kam es von Alec und Ray, wobei der Blonde den Jüngeren scharf ansah. „Das glaubt ihr doch selbst nicht, dass ihr damit aufhören könnt zu streiten“, murrte Mairo. „Benimm dich, Mairona! Und fang endlich mal an auf mich zu hören“, warnte Alec sie. „Tz. Nun führ dich doch nicht so auf, als wäre ich ein kleines Kind, immerhin kümmere ich mich andauernd um Jers und wenn ich so viel Verantwortung tragen kann, dann könntet ihr auch mal aufhören mich wie ein Kleinkind zu behandeln“, forderte die Schwarzhaarige. „Mairona! Es reicht. Zeig ein bisschen mehr Respekt deinem Vater und mir gegenüber. Wir wissen schon, was wir tun. Und bloß, weil du ab und an deine Schwester auf dem Weg nach Hause abholen sollst, oder mal am Nachmittag auf sie aufpassen sollst, bist du noch lange nicht erwachsen oder führst den Haushalt allein. Immerhin bin ich es, der euch bekocht und euch hinter her putzt und Alec der, der das Geld für eure Kleidung verdient. Haben wir uns verstanden, junge Dame?“ „Ja, Baba“, murmelte die Schwarzhaarige ergeben seufzend, „Ich will halt wieder Heim, ich will nach New York zurück. Zurück zu meinen Freunden und Oma und Opa!“ „Das verstehe ich ja, Kleines, aber wir geben uns doch große Mühe es euch einfach zu machen, wirklich“, seufzte Ray leise und umarmte die Jüngere. „Der Umzug musste sein, Mairo. Das ließ sich nicht vermeiden“, fügte Alec hinzu, froh, dass Ray auch endlich mal hinter ihm stand. „Ich find's hier toll!“, kicherte Jersey freudig, ihr gefiel die Stadt sehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)