Digimon Legends von -Apple- (Der Stoff aus dem Legenden gemacht werden) ================================================================================ Kapitel 3: Martimo, Balzac, Byron und Desna ------------------------------------------- Mit tränenüberströmtem Gesicht und geröteter Wange lief sie quer durch die Stadt. Der starke Regen prasselte auf sie nieder und vermischte sich mit ihren schmerzvollen Tränen. Es war zwar schon spät abends, aber sie wusste nicht wo sie sonst hin sollte. Wie konnte er ihr das nur antun? Sie fühlte sich als hätte man ihr das Herz rausgerissen. Ihre Wange schmerzte. Aber dieser Schmerz war nichts im Vergleich zu ihrem inneren Schmerz, den sie davontrug. Sie wusste, dass sie ihn niemals wieder sehen wollte. Wie konnte sie sich nur so in ihm täuschen? Immer noch weinend betrat sie den friedlichen Wohnblock. Wahrscheinlich schliefen schon alle. Sie hoffte, dass sie nicht allzu sauer sind, wenn sie mitten in der Nacht urplötzlich vor ihrer Tür stand. Schweren Schrittes schleppte sie sich die Treppe hoch, bis in den gewünschten Stock. Vor der Tür angekommen, hob sie ihre Hand und bewegte sie, vorbei an dem Namensschild der Familie, auf die Klingel zu. Doch dann zögerte sie. Nahm ihr Handy und wählte seine Nummer. Nach einigen Sekunden nahm eine verschlafene Stimme ab. Sie musste sofort wieder anfangen zu weinen, sackte vor der Tür zusammen und konnte kaum erzählen was passiert war, jedoch brachte sie gerade so viel heraus, dass sie vor seiner Tür stand. Drinnen hörte sie Schritte, jemand öffnete und ein junger Kerl in Shorts, T-Shirt und mit Handy am Ohr stand vor ihr. Das Licht machte er nicht an. Sofort beugte er sich zu ihr runter, nahm sie in den Arm, tröstete sie, wiegte sie hin und her. Trug sie sogar auf seinen starken Armen herein. Gab ihr trockene Kleidung, eine warme Decke. Und hielt sie die ganze Nacht, während sie erbarmungslos weinte und kein einziges Wort gesprochen wurde… Der verdorrte Baum gruselte sie irgendwie an. Und diese seltsame achteckige Plattform war ihr auch nicht geheuer. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages ließen ihr oranges Haar und das ruhige Wasser warm schimmern. Sie stand oben auf einer seltsamen Insel inmitten eines großen Sees. Die Insel war durch eine Hängebrücke mit einer weiteren höher gelegenen aber kleineren Insel verbunden und diese war wiederum mit einer zusätzlichen Hängebrücke mit dem Ufer, an dem sie ein Haus erkennen konnte, verbunden. Sie beschloss, sich auf den Weg zu diesem Haus zu machen. Dort waren sicher Menschen. Eine einsame Krähe flog über ihren Kopf hinweg, als sie allein über die lange Brücke schritt. Diese wiegte sich etwas im sanften Wind. Sora hätte nicht gedacht, dass sich die Brücke so weit über den See spannte. Sie schätzte, dass sie bestimmt gute zwei Meter über dem Wasser ging. Irgendwie wurde ihr etwas mulmig. Sie griff an das dicke raue Seil und hoffte, dass keines der Bretter morsch war. Angekommen auf der zweiten kleinen Insel, wurde ihr sogleich noch mulmiger. Ein Grabstein zierte diese. Seltsame Schriftzeichen, die Sora nicht entziffern konnte waren dort eingraviert. Und darunter ein Wappen, das aus drei gold glänzenden Dreiecken bestand. Sora hatte ein flaues Gefühl im Magen und setzte schnell ihren Weg fort. Dieser Ort war ihr unheimlich, was wohl größtenteils auch daran lag, dass es zunehmend dunkler wurde und Sora einfach kaum noch etwas sehen konnte. Sie beeilte sich über die zweite Hängebrücke zu kommen und stand nun neben dem Haus, das sie von der Insel aus sah. Als sie dort hinten stand, dachte sie aber nicht, dass das Haus so groß sein würde. Die Rückseite des Hauses schloss genau mit der kleinen Klippe ab. Ob da jemand wohnte? Sie suchte eine Tür und fand diese auch auf der gegenüberliegenden Seite. Vorsichtig klopfte sie. Keiner öffnete. Sie klopfte wieder, diesmal mit etwas mehr Nachdruck. Sora überlegte, dass es doch recht riskant war, dass sie einfach an irgendwelche einsamen Häuser anklopfte, immerhin wusste sie nicht wer oder was darin wohnte. Dass sie nicht in der Digiwelt war, war ihr seit ihrem Aufwachen klar. So sieht die Digiwelt einfach nicht aus. Sie bewegte ihre Hand zu dem Türknopf und öffnete sie vorsichtig. „HEY!“ Sie erschrak und die Tür fiel wieder zu. „Was machst du da? Willst du was klauen?“ Ein Mann mit einer Halbglatze und einer Angel, die er über der Schulter trug und der an der Ecke der Hauswand stand, musterte sie. „Das solltest du lieber lassen. Ich scherze nicht!“ „Ich wollte nur…“, begann Sora, doch wusste sie nicht, was sie dem Angler sagen sollte und verstummte. Dieser schaute sie von oben bis unten an. „Deine Kleidung…du scheinst nicht von hier zu sein…“, fing der Mann an. Sein Blick heftete an Soras kurzem Rock und ihren langen Beinen. „Ist dir dein Kleid gerissen?“ Sie fühlte sich unwohl und konnte den Ausdruck in seinen Augen nicht richtig deuten. Die 17-jährige wünschte sich zu Tai. Dieser hatte sie noch nie mit einem solchen Blick angesehen. „Suchst du eine Bleibe für heute Nacht?“, fragte der Angler. „Mein Haus ist dort hinten.“ Er deutete mit dem Kinn zur Seite, doch es war mittlerweile zu dunkel als das Sora etwas erkennen konnte. „Ich, ähm…n-nein. Ich wollte…hier nur etwas abholen.“, log sie. Der jungen Frau war unwohl bei dem Gedanken mit dem Angler mitzugehen. Da blieb sie lieber hier draußen. „Oh…der Alte ist schon weg.“, meinte er. Die Dunkelheit schien sie beide zu verschlingen. „Und du solltest nicht alleine hier draußen rumlaufen. Du hast ja nicht mal eine Waffe. Besonders nachts ist es gefährlich.“, merkte er an. Sora blickte an sich herunter. Sie hatte nichts bei sich, das wusste sie selber. Dabei war eine Waffe wohl ihr kleinstes Problem. Sie hatte weder Essen noch etwas zu trinken bei sich. Ihre Kleidung war das Einzige. „Willst du warten bis er zurückkommt?“, fragte der Mann. Sora nickte eifrig. „Ok. Es kann aber noch etwas dauern, er ist auf der Suche nach Glotzfroscheiern und nicht mehr der Schnellste.“, meinte der Angler und stapfte unbeteiligt in seinen Gummistiefeln und mit seiner Angel in die Dunkelheit davon. Sora schaute ihm noch hinterher und war erleichtert, dass er endlich weg war. Sie seufzte. Sollte sie nun wirklich warten, bis der Bewohner dieses Hauses zurückkommt? Und was zur Hölle war ein Glotzfrosch? Sie lehnte sich an den kleinen Zaun hinter sich, der zum Schutz vor dem Herunterfallen von der kleinen Klippe diente und fragte sich, was mit Tai und den anderen passiert war… Vögel zwitscherten munter und die Morgensonne ließ den See gold-gelb glitzern. Sora war dabei aufzuwachen. Sie fühlte sich irgendwie beobachtet. Langsam schlug sie die Augen auf und blickte direkt in die von einem verrückt schauenden alten bärtigen Mann mit schiefen Zähnen und blauer Kleidung. Die 17-jährige erschrak sich. „Na endlich bist du wach. Hab ich dich erschreckt?“, fragte er etwas lispelnd. „Was machst du hier vor meinem Labor?“ Sora stand schnell auf. Das schien der Besitzer des Hauses zu sein. „Ich wollte nur-“ „Du bist nicht von hier!“, lispelte der dürre Alte spuckend weiter. Er war ein Stück kleiner als Sora und hatte eine gebeugte Haltung. „Der Besitzer des Fischweihers hat mir erzählt, dass du heute Nacht vor meinem Haus rumgelungert hast.“ Er musterte sie mit seinen Glubschaugen. Der Alte ging zur Tür und trat ein. Er blickte zu Sora und machte eine einladende Kopfbewegung. Diese folgte ihm. Der seltsame Mann erschien ihr um einiges sympathischer als der Angler, auch wenn er sehr viel verrückter aussah. Im Haus war es sehr dunkel, da es keine Fenster hatte. Im Hinteren Abschnitt befand sich ein Wasserbecken, das in den Boden eingelassen war. Davor standen große Tische, mit allen möglichen Gerätschaften und Reagenzgläsern. An den Wänden waren getrocknete Meerestiere befestigt und in einem großen Aquarium schwamm ein oktopusähnliches Wesen. Der Mann schaute sie von seinem Tisch aus an. „Mein Name ist Martimo.“, sagte der alte Forscher. „Willst du mir behilflich sein?“ Sora rührte sich nicht. „Dort hinten am Ufer ist ein Beet mit Vogelscheuchen. Ich brauche eine Zutat um einen Trank fertig zu stellen. Leider bin ich nicht mehr der jüngste und tue mich schwer diesen Käfer zu fangen. Du bist mit Jugend und Schönheit gesegnet…bitte tu mir den Gefallen und fang den Käfer.“ Er reichte Sora eine leere Flasche mit dickem Bauch. „Die Vogelscheuchen werden dir helfen wenn du nicht weiter weißt.“ Die junge Frau schaute ihn verwirrt an, verließ aber mit der Flasche das Haus und ging runter zum Ufer. An einer Stelle im seichten Wasser waren Platten und einige eckige Säulen eingelassen, wovon eine in der Hälfte abgebrochen war. Dieser Ort sah mystisch aus. Von weitem konnte Sora schon die zwei Vogelscheuchen sehen, die inmitten eines kleinen Beetes standen. Sie ging hin und begutachtete etwas distanziert diese. Wie sollten ihr Vogelscheuchen helfen können? Sora wand sich von ihnen ab und suchte den Boden nach Käfern ab, von denen einige verschiedene rum liefen. Sie fing einfach irgendeinen mit der Glasflasche, verschloss diese mit dem Korken und kehrte wieder um. „Das ist aber der falsche Käfer.“, hörte Sora eine fröhliche Stimme sagen und drehte sich erschrocken um. Aber außer den beiden Vogelscheuchen konnte sie niemanden entdecken! „Wer ist da?“, fragte sie und suchte mit den Augen ihre Umgebung ab. Plötzlich drehte sich eine der Vogelscheuchen zu ihr und lachte: „Na ich!“ Sora traute ihren Augen nicht. Redete da tatsächlich eine Vogelscheuche mit ihr? „Du hast den falschen Käfer.“, wiederholte diese. „Martimo möchte einen der so grünlich glänzt.“ Die Vogelscheuche suchte mit den Augen den Boden ab. Sora blickte auf das Glas und den Käfer, der sich darin befand. „Einen…grünlich glänzenden?“, fragte sie. „Ja, komm schnell her, dort, dort ist einer, beeil dich!“ Die Vogelscheuche deutete mit ihrem Arm heftig vor sich und Sora eilte nach kurzem Zögern zu ihr, ließ den einen Käfer frei und fing den grünlich schimmernden. „Hey, du bist flink.“, lobte die Vogelscheuche sie. „Du bist nicht von hier, stimmt’s? Das sieht man an deiner Kleidung und an deinen Ohren.“ „Was stimmt denn mit meinen Ohren nicht?“, fragte sie und fuhr sich an diese. „Die Hylianer haben spitze Ohren, damit sie das Rufen der Götter hören können.“, antwortete die Vogelscheuche freundlich. „Aber du…“ „Hylianer?“ „Ja, so nennt man die Menschen, die hier in Hyrule leben.“, erläuterte die Vogelscheuche zappelnd. Trotzdem, dass sie sich scheinbar nicht von der Stelle rühren konnte, war sie doch sehr beweglich. „Die Krähe erzählte mir, dass hier Fremde eingedrungen sind, die hier nicht her gehören. Und du gehörst dazu.“ Sora dachte an ihre Freunde. Sind sie tatsächlich alle hier? „Hat sie dir irgendetwas über sie gesagt? Vielleicht wo alle sind?“, fragte Sora hoffnungsvoll. Sie machte sich Sorgen um die anderen, besonders um Tai und würde gerne wieder mit ihnen zusammen sein. Die Vogelscheuche überlegte kurz. „Mh…nein. Sie flüsterte mir nur zu, dass nicht alles, was sich zurzeit in diesem Land befindet, hierher gehören würde.“ Sora musste sich wohl damit zufrieden geben. „Ok.“, meinte sie etwas enttäuscht und ging zurück zum Labor. Die Vogelscheuche schaute ihr kurz nachdenklich nach, zuckte dann die Achseln und tat wieder so, als sei sie leblos. Immerhin wusste Sora jetzt mit Sicherheit, dass ihre Freunde auch hier irgendwo waren. Zurück im Labor überreichte sie dem Forscher den Käfer, der sich freudestrahlend dafür bedankte. Er bot ihr etwas zu Essen an, was Sora dankend annahm. Sie merkte erst jetzt wie hungrig sie eigentlich war. Martimo widmete sich seinen Gerätschaften. Er schien gar nicht so übel zu sein, dachte sich Sora. Trotz seinem etwas abschreckendem Äußerem, war er ein netter Mann. Jetzt fielen ihr auch erst die spitzen Ohren von ihm auf und sie musste daran denken, was ihr die Vogelscheuche darüber gesagt hat. „Haben dir Byron und Balzac geholfen?“, fragte der Laborant, ohne seinen Blick von seinem Tun abzuwenden. „Byron und Balzac?“, fragte Sora. „Die Vogelscheuchen. Die beiden Brüder leben unten im Beet.“, erklärte Martimo. „Wie heißt du eigentlich, mein Kind?“ „Mein Name ist Sora.“ „Sora…sehr schöner Name.“ Er blickte sie kurz an und lächelte. Sora bedankte sich. Ein kurzes Schweigen hüllte den Raum ein. „Du solltest gehen.“, meinte plötzlich der Alte und drehte sich zu ihr um. Er bekam einen fragenden Blick von Sora geschenkt. „Ich spüre, dass dein Herz nach etwas giert, das du hier nicht findest. So verliere keine Zeit und stille deine Sehnsucht.“, forderte Martimo auf. „Aber nimm dies mit.“ Er reichte ihr einen kleinen verschnürten Beutel aus Leder. „Dort drin befinden sich besondere Nüsse. Sie verderben nicht und nur eine Nuss sättigt einen halben Tag.“, erklärte er ihr. „Du solltest immer etwas zu essen bei dir haben wenn du durch das Land reist.“ Sora wusste gar nicht was sie sagen sollte. Der Mann war so gastfreundlich und sensibel, was ihre Sehnsucht nach ihren Freunden anging…sie hätte das gar nicht erwartet. Anscheinend verhalfen ihnen die spitzen Ohren nicht nur dazu, die Götter zu hören, sondern auch die Belange anderer zu ertasten. „Vielen Dank.“ „Ich habe zwar kein gutes Gefühl dabei, ein Mädchen alleine durch das Land reisen zu lassen, aber ich wünsche dir viel Glück auf deiner Reise. Und sei vorsichtig, es ist sehr gefährlich. Vielleicht wartest du hier noch ein oder zwei Tage, es kommen oft starke Männer vorbei, die dich begleiten und beschützen könnten. Ich würde ja selber mitkommen, aber ich bin so alt und schwach, ich könnte dich nicht beschützen. Leb wohl.“, verabschiedete sich der nette alte Mann. „Leben Sie wohl.“, sagte Sora ihrerseits, befestigte den Beutel an ihrem Gürtel und verließ das Haus. Sie wusste gar nicht wo sie hingehen sollte. Also entschied sie, einfach zu Byron und Balzac zu gehen und diese um Rat zu fragen. Auf dem Weg zum Ufer bemerkte sie nicht, dass sie von etwas verfolgt wurde. Sora stoppte an der Stelle, an der sich Pfeiler im Wasser befanden und begutachtete diese. Irgendwas hatte es damit auf sich, das hatte sie im Gefühl, allerdings wusste sie noch nicht genau was es war. „SORA, PASS AUF!“, schrie jemand hinter ihr und noch bevor sie sich umdrehen konnte, wurde sie von etwas hart am Rücken getroffen und fiel ins seichte Wasser. Erschrocken drehte sie sich, halb im Wasser liegend, um und sah, wie ein großes blaues insektenähnliches Wesen mit vier Beinen und einem glühenden roten Auge, auf sie zusprang. „HEY, HIER BIN ICH!!!“, schrie wieder jemand und warf Steine auf das Wesen, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Es war Izzy, der sich jetzt einen stabilen Stock vom Boden griff, auf das Viech zu stürmte und auf es einschlug. Unbeeindruckt davon wendete es sich Izzy zu und schleuderte ihn ein Stück nach hinten, der aber sofort wieder aufstand. Sora suchte etwas, womit sie auch auf das Ungeheuer einschlagen konnte um Izzy zu helfen, jedoch fand sie in näherer Umgebung nichts. Das Wesen widmete seine Aufmerksamkeit wieder Sora und machte einen riesen Satz auf sie zu, die es nur völlig überrascht anstarrte, unfähig noch auszuweichen, wozu es ohnehin schon zu spät war. Sie hörte nur Izzy ihren Namen rufen und bevor das Wesen sie erreichen konnte, zerfiel es plötzlich und seine Körperteile verbrannten rückstandslos in einem blau-grünlichen Feuer. Sora starrte nur unbeweglich auf die Stelle wo sich eigentlich das Viech befinden sollte und auch Izzy war überrascht über sein plötzliches verschwinden. Er lief zu Sora. „Sora…alles in Ordnung?“, er suchte mit den Augen nach sichtbaren Wunden, jedoch schien sie unverletzt. Sora umarmte ihn. „Bin ich froh dich zu sehen.“ „Bin ich froh, dass es dir gut geht.“, entgegnete Izzy und löste sich von ihr. „Ich bin erleichtert, dass du noch da bist, ich befürchtete schon du wärst weg, ich war ganze zwei Tage hierher unterwegs und hab keine Minute geschlafen!“ „Du wusstest, dass ich hier bin?“, fragte sie verwirrt. „Ja, mir wurde gesagt, dass hier jemand von meinen Freunden sei.“, erklärte Izzy, der ziemlich geschafft aussah und dessen Kleidung von ein paar Kämpfen ganz dreckig war. „Weißt du noch etwas über die anderen?“, fragte Sora und begutachtete ihre nasse Kleidung. Izzy schüttelte den Kopf. „Nein, er hat mir nur gesagt, dass du-“ „Na, da hattet ihr aber Glück.“, wurde Izzy unterbrochen. Etwas kam auf sie zu geschwommen und trat auf die Kacheln mit dem seichten Wasser. Es hatte die Figur eines stattlichen durchschnittlichen ausgewachsenen Mannes, jedoch schien es eine Art Fisch zu sein…oder eher ein Menschen-Fisch. Am Hinterkopf hatte es einen langen Fischschwanz und an den Armen Flossen. Zwischen den Fingern und Zehen waren Schwimmhäute. Sora und Izzy wichen einen Schritt zurück. „Oh, habt keine Angst, ich tue euch nichts.“, sagte es und blickte sie aus dunklen Augen an. „Ich habe Euch vor dem Wasser-Arachno gerettet.“, fügte es zu Sora gewandt an und verbeugte sich höflich. „Wer bist du?“, fragte Izzy. „Mein Name ist Desna und ich gehöre dem stolzen Volk der Zoras an.“, stellte er sich vor. „Wer seid Ihr?“ „Ich bin Izzy und das ist Sora.“, stellte Izzy sich und die 17-jährige vor, die den Zora höflich begrüßte. Der Fisch beäugte die beiden und trat näher. Er legte Izzys Kopf schief, schaute auf seine Ohren und ließ ein verheißungsvolles „Oh!“ verlauten. „Jaa, ich weiß, sie sind nicht spitz, wir haben seltsame Kleidung an, wir kommen nicht aus dieser Welt und so weiter.“, meinte Izzy etwas genervt und fing einen irritierten Blick von Sora ein. „Das meinte ich nicht.“, erwiderte der Zora. „In unserer Höhle ist ein Junge aufgetaucht, der ebenfalls keine spitzen Ohren hat, wie sie die Hylianer haben.“ Izzy und Sora blickten sich alarmiert an. „In eurer Höhle?“, fragte Sora und hoffte insgeheim, dass dieser Junge Tai war. „Wo ist eure Höhle?“ „Unsere Höhle befindet sich an Zoras Fluss, direkt bei Zoras Quelle, die sogleich den Ursprung jeglichen Wassers, das durch Hyrule fließt, darstellt.“, erläuterte der Zora gehoben. „Können wir dich vielleicht begleiten?“, bat Izzy. „Dieser Junge gehört zu uns und wir möchten uns zusammen auf den Weg machen, noch die anderen von uns zu suchen.“ Sora nickte. Der Fisch blickte von einem zur anderen. „Nur Mitgliedern der Königsfamilie ist es gestattet Zoras Reich zu betreten. Und ich bezweifle, dass ihr der königlichen Familie angehört.“, lehnte er ab. „Aber…unser Freund ist doch auch dort!“ „Dieser ist dort aus heiterem Himmel erschienen. Und er sorgte schon für genug Aufruhr, da benötigen wir nicht noch mehr von euch, die dort alles durcheinander bringen.“, erwiderte er ungerührt. „Er sorgte für Aufruhr, aber…warum, was passiert dort?“, fragte Sora besorgt. „Das ist Sache der Zoras.“, meinte Desna entschieden. Izzy ärgerte sich über die Sturheit von diesem Zora. Irgendwie mussten sie ihn dazu überreden, ihn und Sora mit zu nehmen. Er hatte auch schon eine Idee. „So, so…“, begann er und fing sich neugierige Blicke von Desna und Sora ein. „Dieser Junge stiftet also Unruhe bei euch im Reich!?“ Der Zora nickte. „Und du willst uns nicht mit ins Reich nehmen…?!“, fuhr Izzy fort. Wieder Zustimmung. „Aber weißt du, wir würden nur mitkommen, um diesen Jungen abzuholen. So würden wir euch den Ärger eigentlich vom Hals schaffen!“, er blickte den Zora an und hob die Augenbrauen. Er wusste, dass er jetzt gewonnen hatte. Der menschliche Fisch überlegte angestrengt. „Ihr würdet ihn mitnehmen und sofort gehen?“, harkte der Zora nach. Koushiro nickte. Wieder überlegte Desna. „In Ordnung. Ich gestatte euch, mit mir zum Zora-Reich zu kommen, aber nur unter der Bedingung, dass ihr dann wirklich sofort das Reich wieder verlasst.“, forderte er. „Ist gut.“, stimmte Izzy zu und grinste Sora mit einem Siegergrinsen an. Er wandte sich wieder dem Fisch zu. „Wie weit ist es bis dort hin? Müssen wir lange laufen?“ Der Zora ging ein Stück weiter ins Wasser, bis dahin, wo die Kacheln aufhörten. Die beiden Digiritter folgten ihm und stellten fest, dass die Kacheln ein gigantischer Block waren. „Wir müssen gar nicht laufen.“, antwortete Desna, mit Blick auf das Wasser vor sich. „Es befindet sich ein Durchgang von hier zu Zoras Reich.“ Izzy weitete die Augen. Der Eingang befand sich unter Wasser? „Liegt Zoras Reich etwa unter Wasser?“, fragte er und machte sich Sorgen um den Digiritter, der sich in dem Reich befand. „Nein. Aber einer der Eingänge befindet sich unter Wasser. Ich werde euch ziehen und versuchen, so schnell wie möglich dort hin zu kommen. Ich hoffe euch ist es möglich, für kurze Zeit die Luft anzuhalten.“ Der Zora blickte von Izzy zu Sora, die beide sehr besorgt aussahen. „Was heißt kurze Zeit?“, fragte Sora, die sich sicher war, dass ihre Definition von ‚kurze Zeit die Luft anhalten’ und die des Zoras verschieden waren. „Zoras Reich wird oft von einem jungen Mann besucht, der es auch schafft unbeschadet durch diesen Tunnel zu kommen. Und er kann auch nur in normalem Tempo schwimmen.“, beruhigte Desna die beiden. „Also sollten wir es locker schaffen, wenn wir von dir gezogen werden!? Wolltest du uns das damit sagen?“ Izzy stand dem ganzen Vorhaben jetzt recht unbehaglich gegenüber. Der Zora stimmte ihm zu. „Gehen wir.“ Damit sprang er ins Wasser und tauchte sofort wieder auf. „Nun kommt.“, forderte er sie auf. „Wir müssen da wohl mit Klamotten durch.“, meinte Izzy. „Ich bin eh schon nass.“, sagte Sora schulterzuckend und starrte ins Wasser. Koushiro blickte sie an. Irgendwie fühlte er sich dazu verpflichtet auf Sora besonders acht zu geben, solange Tai noch nicht bei ihnen war. Er könnte es sich nie verzeihen wenn ihr etwas zustieße und war sich sicher, dass Tai dasselbe für ihn tun würde. „Gib mir deine Hand.“ Izzy streckte Sora seine Hand hin. „Dann verlieren wir uns nicht.“ Er lächelte sie warm an und Sora reichte ihm, nach kurzem Zögern, ihre Hand. „Lass uns Tai finden.“, zwinkerte ihr der 16-jährige zu, woraufhin Sora leicht schmunzeln musste. Ja, Tai, dort wollte sie hin. Gemeinsam sprangen sie ins Wasser. „Gut. Das Mädchen in die Mitte.“ Desna nahm ebenfalls Sora bei der Hand. „Keine Sorge, ich lasse Euch nicht los.“, versicherte er. „Holt nun tief Luft und erschreckt nicht, der Tunnel ist stockdunkel.“ „Ok, auf drei.“, meinte Izzy. „Eins…zwei…drei!“ Sora und er holten gleichzeitig tief Luft und sogleich tauchte der Zora mit ihnen los und schwamm mit unglaublicher Geschwindigkeit durch den dunklen Tunnel, in dem man die Hand vor Augen nicht erkennen konnte. Sora hoffte, dass ihre Luft ausreichen würde… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)