wie Seifenblasen... von kuraiko (Taichi*Sora) ================================================================================ Kapitel 1: flüssiger Sonnenschein --------------------------------- Natürlich, natürlich wussten es alle oder sie glaubten zumindest es zu wissen: Sora und Yamato sind verheiratet und glücklich miteinander, das ist doch ganz klar. Wie hätte auch jemand auf die Idee kommen sollen, es sei nicht so? Und wer bin ich? Wer ist schon Taichi Yagami? Das ist doch nur Soras bester Freund und offensichtlicher Verehrer... Nun, ich denke mit dem Folgendem, was ich nun niederschreiben werde, werde ich die Illusion einer vollkommenen Liebe, die viele bei diesen zweien zu sehen glaubten, zerstören. /// + /// Regen weckt eine Landschaft. In diesem Moment wird alles um einen herum lebendig. Farben und Gerüche wetteifern um die Aufmerksamkeit. Und alles, was man hört, ist der Himmel, der die Erde berührt... und ich erinnere mich zurück, als der Himmel mich nicht nur berührt hat, sondern daran, als er mich das erste mal geküsst und mir damit ein neues Leben geschenkt hat... /// ~*~ /// Seifenblasen platzen, manchmal still manchmal herzzerreißend laut... Es war einer jener heißen Sommertage die kein Ende fanden, schon seit Wochen schien die Stadt wie ausgestorben, und zum ersten Mal seit langen wurde die Sonne wieder durch die Wolken verdeckt. Die Schwüle die über die Stadt mit diesen Wolken kam, schien alles erdrücken zu wollen und der Geruch von Regen hing in den grauen Straßenschluchten Tokyos, in welchen sich fast sämtliches grün in ein karges braun verwandelt hatte. In dem Versuch dieser, alles erdrückenden Hitze, zu entfliehen, beschlossen Sora, mit ihren Kindern, und ich uns in mein kleines Häuschen auf dem Lande zurückzuziehen, welches mir meine Großeltern vererbt hatten. Es lag eine knappe Stunde außerhalb der Betonmauern, aber selbst der Fahrwind bis dorthin brachte keine, wie eigentlich erhoffte, Kühlung mit sich. Auch dort angekommen musste man nicht zum Himmel aufblicken, um die Wolkenwand zu sehen, in welcher sich ein Gewitter zu verbergen schien. Aus dem kleinen angrenzendem Garten heraus, hatte man einen wunderbaren Blick über die, wie immer im August, vollen Kornfelder und den Horizont der sich dahinter entlangzog, an welchem sich aber zu diesem Zeitpunkt die grauen Wolken türmten, als seien sie die Vorboten des Weltuntergangs. Aber meine eigene Welt war ja schon so viele Jahr zuvor untergegangen. Trotz des nahenden Unwetters, zog es Sora, ihre kleine Tochter und mich hinaus in den Garten. Ihr erst drei Wochen alter Sohn blieb schlafend im Haus zurück. Wir ließen uns auf einer kleinen, alten Holzbank nieder, die unter einem schützenden Apfelbaum stand, der gerade volle Früchte trug. Kein noch so sanfte Brise war zu spüren, nicht ein Lüftchen regte sich. „Onkel Tai, schau mal Onkel Tai... schau doch mal wie schön die sind!“ schallendes Lachen drang aus dem Mund des kleinen Mädchens, welches meine Aufmerksamkeit für sich gewinnen wollte, als ich aus der Verandatüre heraustrat, während sie durch den von Gänseblümchen überzogenen Garten den schillernden Blasen hinterherrannte und ihr blondes Haar durch die Luft flattern lies. Nachdem ich zu ihrer Mutter gegangen und dieser mit der einen Hand eine Tasse, gefüllt mit dampfendem Kaffee gegeben hatte, winkte ich ihr zu und setzte mich neben ihre Mutter auf die kleine, hölzerne Bank, welche ein leises Knirschen von sich gab. „Sora, wie geht es dir?“ langsam habe ich meine Hand auf die ihre gelegt, welche sich schon in den Stoff ihres Rockes gekrallt hatten, strich darüber und eigentlich wollte ich ihr damit nur zeigen das ich für sie da sein würde egal was passieren wird. Kurz glitt ihr Blick über unsere aufeinander gelegten Hände, nur um sich dann schnell wieder abzuwenden und, mit einem nachdenklichen Seufzen gepaart, nach oben zu gleiten, hinein in die Verästelungen des Baumes und die sich inzwischen nun leicht kräuselnden Blätter, in der ersten kleinen, kaum spürbaren Brise, die seit Wochen aufgekommen war. „Wir sollten hinein gehen, es wird bald anfangen zu regnen...“ war ihre Antwort, auf eine Frage die ich gar nicht gestellt hatte, vielleicht auch gar nicht gestellt hätte, denn ich habe den Regen nie als so schlimm empfunden wie die Sorge um sie, wenn sie mir noch nicht einmal sagen konnte wie es ihr ginge. Nach ein paar Momenten, in denen es so aussah, als würde sie alle Antworten die sie brauchte in den grünen Blättern finden wollen, senkte sie wieder ihren Kopf und sah mich ernst an. „Das macht doch nichts, Regen ist doch auch nur flüssiger Sonnenschein“ lächelte ich sie an und wie man auf so eine Antwort nicht anders kann, lächelte sie zurück, mit diesem wundervollen Lächeln, welches ihre Augen strahlen lies und welches sie für mich zur wunderschönsten Frau der Welt machte. „Taichi...“ leise lachend schüttelte sie ihren Kopf. „Doch wirklich“ versuchte ich sie zu überzeugen „denk doch mal darüber nach; wenn der Himmel voller Wolken ist, dann scheint die Sonne ja trotzdem noch weiter dahinter und wenn die Sonne die Wolken nicht gewinnen lassen will, dann werden ihre Strahlen so stark das sie durch die Wolken hindurch schießen und dann bleiben Wolkenfetzen an ihnen hängen und wir denken es sei Regen, in Wahrheit ist es aber nur flüssiger Sonnenschein, der schmelzen muss um durch die Wolken zu kommen.“ „Danke“ murmelte sie leise lächelnd und gab mir einen Kuss auf die Wange, woraufhin ich sie in meine Arme schloss. -es hatte wirklich oft keinen Sinn was ich redete, aber es half meistens. Und das ist was zählt. Seifenblasen schimmern im Licht, unendlich klar „Onkel Tai, schau her!“ wieder rief Soras Tochter nach mir, eigentlich bin und war ich gar nicht ihr Onkel. Mit einem tiefen Luftzug, pustete sie durch den kleinen, gelben Ring aus welchem hunderte von kleinen, schwerelosen Perlen strömten und durch die Luft segelten, während sie alle Farben der Umgebung widerspiegelten. „Wie geht es dir mit Yamato?“ fragte ich die großartigste Frau, die ich je in meinem Leben getroffen habe, noch immer mit meinem Arm um ihre Schulter gelegt. Sie zuckte nur mit eben diesen, nahm ihren Kaffee, welcher die ganze Zeit neben ihr auf der Bank stand und während sie einen Schluck nach dem anderen nahm lies sie ihren Blick ins Nirgendwo schweifen, blickte ins Leere. „Weißt du...“ begann sie in Flüsterton zu sprechen „vorgestern war unser Hochzeitstag, wir sind inzwischen sechs Jahr verheiratet... und er hat sich noch nicht einmal gemeldet, nicht einmal angerufen... er hat es einfach vergessen.“ /// + /// Nur schmerzlich, niemals im Guten, kann diese Erinnerung in mir hochkommen... wie damals alles geschah. Ich war noch jung und naiv, gerade einmal 14, habe dem Schicksal Interviews gegeben anstatt mit ihm zu verhandeln, anstatt irgendetwas zu tun -es würde ja immer irgendwie weiter gehen und sich zum Guten drehen. Ich habe immer gesagt, ich möchte Sora gerne einmal heiraten, ich sei in sie verliebt, aber getan habe ich nichts dafür, sondern bin nur immer weiter meinem Fußball hinter hergerannt. Und irgendwann ging mir dann die Luft aus und ich konnte nicht mehr weiter laufen , um noch rechtzeitig Sora zu erreichen. Erst ein Jahr nach Soras Hochzeit mit Yamato habe ich es geschafft mich ihr wieder zu nähern, das ich zu diesem Zeitpunkt, in welchem ich mit ihr Garten saß, sagen konnte ich sei ihr Nahe. Anders Yamato. Sora war eifersüchtig auf das Fußballspielen, weil es ihr so erschien, als ob es mir mehr bedeutete als sie, -wie hätte sie auch wissen sollen das das nicht stimmte, wo ich doch niemals zu ihr gegangen bin. Also wollte sie mich im Gegenzug auch eifersüchtig werden lassen und kam mit Yamato, meinem damals besten Freund, zusammen. Anders als ich, hatte er nicht nur Wünsche gegenüber dem Schicksal und seinem zukünftigen Leben, geäußert sondern gehandelt, gefeilscht, mich mit dem Rücken zur Wand gestellt das ich keinen Ausweg sah; außer Sora aus all meinen Gedanken, meiner Seele zu lassen. Und bevor ich mich richtig umgeschaut hatte und mich neu orientiert hatte, hielt er auch schon bei ihren Eltern um ihre Hand an, woraufhin bald danach ein weißes Kleid und ein Kind folgten. Ich begann wieder zu rennen.... Und auch wenn das Schicksal gegen mich war, hielt der Zufall zu mir.... und ich kam an. /// - /// willst du aber hindurchschauen, so trüben sie den Blick „Weißt du, er ist doch in den USA, und da ist doch die Zeitverstellung und sicher ist er total durcheinander und er ruft bestimmt noch an. Als Astronaut in so einem Trainingscamp hat er bestimmt auch viel zu tun und vielleicht hat ihm bis jetzt einfach die Zeit gefehlt...“ habe ich versucht ihr Mut zu zusprechen. „Das ist lieb von dir Taichi, ich weiß du meinst es nur gut“ liebevoll sah sie mich an und begann meinen Arm zu streicheln, bevor sie für einen kurzen Moment ihr Augen schloss und meine Lippen mit den ihren berührte, nur einen Herzschlag lang -der bei mir jedoch aussetzte. „Tai, erinnerst du dich daran das ich gesagt habe ich müsse mit dir reden“ wieder schaute sie mich mit ernstem Blick an, ich nickte ihr leicht zu, nicht gefasst auf das was kommen würde. Konnte ich mir doch gar nicht vorstellen was passieren sollte; geschweige denn was sie mir so ernstes hätte sagen wollen. „Das ist der einzige Grund warum ich hier bin“ schweigend sah ich sie an, hoffte darauf sie möge nichts unüberlegtes tun. „Also, ich glaube... das inzwischen einige Leute daran zweifeln das wir wirklich nur befreundet sind und naja... eben glauben... das das... mit uns....“ der erste Riss begann sich in meiner Seele entlang zuziehen, innerlich flehte ich das es nur ein böser Traum sein möge. Das konnte sie nicht tun. „Und sie haben ja Recht wenn sie das denken! Und ich habe auch Zweifel bekommen, aber an etwas anderem.“ Sie schwieg für einen kurzen Moment und zog dann einen zusammengefalteten Zettel aus ihrer Hosentasche. "Ich... also, du darfst mir nicht böse sein!“ etwas ängstlich und betreten schaute sie auf das Stück Papier, welches sie nun langsam begann auseinander zu falten, „Das könnte ich niemals“ antwortete ich ihr mit einem Zittern in der Stimme. „Ich... ich weiß nicht ob du dich daran erinnerst“ begann sie zu stottern „also ich vor zwei Wochen bei dir in der Wohnung war, kurz nachdem ich aus dem Krankenhaus kam, da habe ich... also ich war noch kurz in deinem Schlafzimmer als du den Kaffee gemacht hast... und habe ein paar Haare von dir mitgenommen, weißt du... ich habe einen Vaterschaftstest gemacht...“ Mit Blick auf den dicken, mit feinen Rillen durchzogenen Stamm des Apfelbaumes, dessen dünne Ästchen sich nun in einer etwas stärkeren Brise bewegten, dachte ich an das kleine, erst drei Wochen alte, Baby, welches im Inneren des Hauses friedlich vor sich hin schlummerte, und wusste nicht was ich von all dem halten sollte, ob es wirklich ihr ernst war. So sind Seifenblasen, schillernd wie Regenbögen Noch immer sprachlos, noch immer mit starrem Blick auf den Baum, konnte ich nicht fassen was sie mir gerade eben gesagt hatte. Und als ob der Wind meine Gedanken aus meinem Kopf mit fortgetragen hätte, während er durch mein Haar strich und ihr zugeflüstert hätte, sprach sie weiter: „Nun ja“ scheu lächelte sie mich an, was ich aus den Augenwinkeln sah und senkte danach wieder ihren Blick auf den Boden, ihre Hände spielten vor Nervosität miteinander... „Es ist von dir...“ einen Moment herrschte Stille, es kam mir so vor als hätte die Welt den Atem angehalten, nur damit ich alles richtig begreifen konnte, mit aufgerissenen Augen starrte ich sie an. Sie lächelte nur zurück: „Und ich denke ich werde mich von Yamato scheiden lassen...“ Seifenblasen sind eben wie Träume, unglaublich real und doch unberührbar /// + /// dies ist meine Unsterblichkeit, die ich mit dir gemeinsam Teile.... Seifenblasen sind nun mal genau wie meine Liebe zu dir... meine Seifenblase ist nie geplatzt... Der Regen fiel in dieser Nacht auf die Erde und lies die einen Welt untergehen um am nächsten Morgen eine neue, nur für uns beide zu erschaffen, die ein ganzes Leben lang halten sollte. -+- fin -+- naja, keine Glanzleistung... und eigentlich viel zu kurz für so ein Thema... aber ich hatte die Idee schon so lange im Kopf und sie hat mich nicht losgelassen, das ich sie mir nun endlich mal von der Seele geschrieben habe... oder so ähnlich. Werds gegebenfalls nochmal umändern und überarbeiten, trotzdem Danke sollte es gelesen sein und eventuell auch kommentiert ^.^V Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)