Those lacking spines von Kuttie (Übersetzung einer recht populären Kingdom Hearts-Fanfic-Satire) ================================================================================ Kapitel 4: The Author Must’ve Spent a Little More Time On You ------------------------------------------------------------- Unser Universum ist ein merkwürdiger Ort, voll mit vielen seltsamen und mysteriösen Dingen, die Erstaunen oder Verwirrung verursachen können - und sehr oft pure, klare, Gänsehaut erzeugende Furcht. Die Vorstellung von "Furcht" unterscheidet sich von Person zu Person. Manche fürchten das Abstrakte - Dinge wie den Tod, das Leben danach, und herauszufinden, dass der Sinn der eigenen Existenz ist, eine Pizza zu einer entfernten Welt zu liefern, von Herzlosen gefressen zu werden und kurz darauf aufzuhören, zu existieren. (Demyx, die Nummer Neun der Organisation, hatte früher diese Furcht.) Manche fürchten das Konkrete - Insekten, Spinnen, das tiefe Ende des Schwimmbeckens, hohe Orte. Andere wiederum fürchten Dinge, die nur in ihrer Vorstellung auftauchen - brennende Zombies mit Kettensägen - und einige fürchten schon die bloßeste Vorstellung einer Sache, so wie ein Gerücht, dass Britney Spears eine Schauspielkarriere startet und für die Hauptrolle einer Biografie von Janis Joplin ausgewählt wurde. Doch manche Ängste sind universal. Manche Ängste sind so intensiv, so furchtbar und so erschreckend, dass sie sogar Wesen, die nicht in der Lage sind, in jeglicher Hinsicht Emotionen zu empfinden, zu einem logischen Standpunkt in Mark und Bein fahren können. Und das, was Xaldin, Vexen und Lexaeus bei ihrer Ankunft in der nächsten Welt sahen, fiel unter diese Kategorie. ----------------------------------------------- Auf den ersten Blick schien es wie jede andere ordinäre spießige Ortschaft zu sein, aber nur zu Beginn. Reihen an Reihen von niedlichen Ranchhäusern und den merkwürdigen Apartmentgebäuden befanden sich an Straßen voller grüner Bäume, Kindern, die Fahrrad fuhren und älteren Menschen, die ihre Gärten bewässerten und bearbeiteten. In der Ferne stand eine Highschool - keine von dem Schicksal Auserwählte Bla Bla Kaliber, sondern eine ganz normale- mit einer überdimensionalen Flagge, die im Wind wehte, und an ihrer Seite befand sich ein Park. Es hätte kein untypischerer Ort für den Beginn eines Abenteuers sein können... Im Widerspruch dazu stand der überwältigende Gestank nach Schicksal, der durch die Luft schwebte. Im Widerspruch dazu stand auch der weibliche Teenager, der sich gerade vor unseren drei Helden befand. Ihr Name war Sakura-Rose Sunblossom Orange Juice Annie-Marie McFate. Sie trug ein schimmerndes Matrosenkleid in allen Regenbogenfarben, welches anscheinend direkt aus den Cels eines Magical Girl Animes herausgerissen worden war und ein langes silbernes Cape, welches bis zu den Pfennigabsätzen ihrer leuchtenden goldenen Boots reichte. Ihr Haar war rabenschwarz und bis zu ihren Knien geflochten und ihre Augen glitzerten wie Amethysten. Die Waffe in ihrer Hand war unverkennbar ein Schlüsselschwert, aus glänzendem Silber und Gold, gepflastert mit einem Regenbogen aus bunten Pailletten, Diamanten, Rubinen und Saphiren. Sakura-Rose zeigte mit ihrem Schlüsselschwert direkt auf unsere Helden, wedelte damit vor der Gruppe in einer strafenden Art und Weise herum und lächelte ein perlweißes Grinsen, welches vor übermäßigem Selbstvertrauen nur so strotzte. "Halt, Bösewichte! Jetzt hat euer Terrorisieren unschuldiger Menschen vor meinen Augen ein Ende!!" "Süße, heilige Mutter der Dunkelheit," Lexaeus trat einen Schritt zurück, sein Magen überschlug sich vor Übelkeit. "Ha! Sehr ihr? Schaut, wie ihr angesichts meines reinen, rechtschaffenen Herzens zittert und bebt! Ich bin die auserwählte Schlüsselschwertträgerin, damit ihr es wisst!" Sakura-Rose lachte herzhaft und vollführte eine Pose, wie geschaffen für eine Actionfigur. Eine von diesen superdetailierten, die du überhaupt nicht bewegen kannst. Schweißperlen formten sich auf Xaldins Augenbrauen und seine Koteletten waren auf der Hut, er wich an der Seite von Lexaeus zurück und murmelte: "Das ist nicht... das kann nicht sein..." "Das darf es nicht geben!" fauchte Vexen und hielt sich dabei nahe bei seinen Kameraden. "Aber, es ist es. Es ist wirklich - es ist..." stammelte Lexaeus. "Eine Mary Sue," stießen die drei schockiert aus. "HEY! Ich bin KEINE Mary Sue!" Sakura-Rose unterbrach ihre strafenden Beschuldigungen und ihre triumphale Ansprache, und platzierte ihre Hände aus Protest an ihre Hüften. "Ich habe FEHLER! Wie z. B., meinen Stiefvater, der verprügelt mich und ist SOOOO GEMEIN! Und ich habe beim Buchstabierwettbewerb an meiner Schule nur den zweiten Platz gemacht, und mein Rank in der Klassenliste ist nur der dritte aus 247!" "Was tun wir nur - was tun wir nur?" Xaldin verstand in dem Moment, in dem er panisch wurde, dass etwas absolut nicht stimmte. "Sie hat ein Schlüsselschwert - sie wird uns vernichten!" "N-nun bleibt ruhig! Jeder muss nur ruhig bleiben!" Vexen begann, ebenfalls durchzudrehen. Lexaeus war dermaßen in Panik ausgebrochen, dass er komplett von der Situation zurückwich - und sobald er sich in einer bestimmten Entfernung zu dem Mädchen befand, begann er, wieder klar zu denken. Er sah mit einem plötzlichen Realisieren zu seinen zwei Kameraden zurück. "Xaldin, Vexen! Geht von ihr weg!" "ABER SIE WIRD UNS UMBRINGEN!" schrie Xaldin schockiert auf. "Hier, ihr müsst nur -" Sicherlich sein Leben riskierend, kam Lexaeus seinen Kameraden so nahe, wie er es sich traute, bevor er sie an ihren Kapuzen packte und sie aus dem Weg zerrte. Sobald sie ein wenig Distanz zwischen ihnen und Sakura-Rose gewonnen hatten, schienen Xaldin und Vexen wieder zu sich zu kommen und blinzelten, wichen dabei immer noch vor dem Mädchen zurück, welches sie mit gezücktem Schlüsselschwert verfolgte. "Was war mit uns passiert?" Xaldin verlangte nach Vexen, der sich einen Moment nahm, im Index des Weltenführers herumzustochern. "Warum wurden wir so erbärmlich, sobald wir überhaupt in die Nähe dieses Mädchens kamen?" "Es ist ihre Spezies, Xaldin," Vexen deutete auf das Tatoo auf Sakura-Roses Taille, welches stark denen ähnelte, die sie bei den Schüler Gutless in der vorherigen Welt gesehen hatten. "Sie ist ein Mary Sue Gutless. Wenn wir sie verfolgen, wird uns das mit der unlogischen Realität ihrer Existenz konfrontieren - sie ist anscheinend klüger, stärker und besser als wir alle drei zusammen - in ihrer eigenen irregeführten kleinen Welt. Aber sie besitzt die Kraft, dass andere in der Nähe auch so denken." "Sie sieht nicht aus wie die anderen Gutless," merkte Lexaeus an. "Es ist fast so, als wäre sie einmal ein Mensch gewesen." "Kein Mensch," Vexen schüttelte den Kopf und knirschte angeekelt mit den Zähnen. "Einst war sie ein normaler Bewohner dieser Welt... die Gutless haben sie infiziert und sie in diese Kreatur verwandelt." "Die Bewohner dieser Welt sind keine Menschen?" fragte Xaldin ungläubig. "Nein... sie sind überhaupt nicht wirklich. Unglücklicherweise werden wir wohl noch eine Menge anderer Kreaturen wie dieses sehen," Vexen wies mit seinem Kopf in ihre Richtung. "Es sieht so aus, als wären wir in der Welt gelandet, die man unter diesem Namen kennt: Die Stadt der OC" "Oh-Zeeh?" bemühte Lexaeus sich. "Ich würde es eher 'Ock' aussprechen, hier weiter hinten im Rachen," bot Xaldin an. "Das ist jetzt uninteressant - diese Welt ist zehnmal gefährlicher als die letzte," schnaubte Vexen. "Und was noch schlimmer ist: Ich empfange die Präsenz eines Niemands." "Einer von uns?" fragte Lexaeus schnell. "Es sieht danach aus," Vexens Augen verengten sich. "Ich hasse es, daran zu denken, was möglicherweise mit ihnen passiert sein könnte..." "Lieber nicht. Im Moment haben wir wichtigere Dinge, um die wir uns kümmern sollten," Xaldin deutete auf Sakura-Rose, welche immer noch ihr erbarmlosloses Beschuldigen durchführte. "Ihr fiesen Organisationstypen werdet noch daraus lernen, was es heißt, MEINE Nachbarschaft zu verwüsten!" Sakura-Rose kicherte und sprintete auf sie zu, das Schlüsselschwert gezückt. "Stimmt... wir müssen bloß diese Kreatur töten, während wir uns in einer guten Distanz von ihr entfernt befinden," sagte Vexen, zwang sich, ruhig zu bleiben und drängte die Anderen, bei seinem Zurückweichen mitzumachen. "Nun, ist diese Spezies in Sachen Verteidigung stärker als die Gutless, die wir zuvor gesehen haben?" fragte Lexaeus Vexen. "Sieht nicht danach aus." "Dann erlaubt mir..." Lexaeus holte seinen Tomahawk hervor und drängte die Anderen weg von sich. "Ah! Ein Mann gegen Mann Kampf! Nun gut! HIHI!" Sakura-Rose hielt auf ihrem Weg an und wedelte mit ihrem Schlüsselschwert bedrohlich vor Nummer Fünf herum, ihre violetten Augen starrten ihn mit einem stählernem, heroischen Blick an, der voller Rechtschaffenheit und Gutherzigkeit war und einem umfangreichen Wissen über die Filmrollen von Orlando Bloom. "Du wirst mich niemals besiegen, du abscheuliches Biest, weil ich alles repräsentiere, das gut und voller Licht ist in der Welt, und DU bist eine bösartige Kreatur ohne Herz und ich habe ein Herz, welches nichts außer Liebe für ALLES LEBENDIGE in sich trägt! Und du wirst es auch nie schaffen, mir Angst einzujagen! Mein Wille ist so hart wie Stein!" "Wirklich?" fragte Lexaeus lahm, und mit der geringsten Bewegung seiner Hand, wurde Sakura-Rose zwischen zwei Tonnen aus Stahl und einer gigantischen herbeigerufenen Steinplatte zu Tode gequetscht. "Gut gemacht, Lexaeus. Ich habe besonders das Timing genossen," Xaldin machte ihm ein Kompliment, indem er ihm einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter verpasste. "Ich hatte es mir schon gedacht, dass du das würdest," Lexaeus dehnte seine Schulter und lehnte sich lässig auf sein Tomahawk. "War es das? Ist es... tot?" Vexen tat ein paar unsichere Schritte auf die Steinplatte zu, seinen Kopf reckend, um besser sehen zu können, was aus dem Gutless geworden ist. Als der Gutless die letzten Schreie der Agonie, zermatscht auf der Fahrbahn liegend, von sich gab, explodierte es in etwas, das regenbogenfarbener Glitter zu sein schien. Es kam von dem Stein und verteilte sich auf der Straße, was unsere drei Helden dazu trieb, sicherheitshalber zurückzuweichen. Die Dinge schienen in der normalen Ortschaft wieder einmal ruhig zu sein. Xaldin, Vexen und Lexaeus kamen auf das, was von dem Gutless übrig war, zu und Xaldin hob sehr vorsichtig etwas von der glitzernden Substanz auf, es mit einem feinen Auge untersuchend. "Ich frage mich, was das ist?" fragte er. "Möglicherweise der Ursprung der bewusstseinsbeeinflussenden Kräfte der Mary Sue?" "Faszinierend," Vexen notierte kurz seine Beobachtung. "Meine Herren, versteht ihr, was das bedeutet?" "Was?" "Es bedeutet, wenn wir diese Substanz an einen sicheren Ort bringen und einige Tests daran durchführen, dann dürften wir in der Lage sein, ein Gegenmittel gegen den Effekt einer Mary Sue zu erschaffen! Ich würde mich beim Verfolgen des Niemandsignals um einiges sicherer fühlen, wenn das der Fall wäre," schnaubte Vexen triumphierend bei seiner Idee. "Eine ausgezeichnete Idee, Vexen," Lexaeus kniete sich nieder und begann, den Glitter in eine geeignete kleine Flasche, die er in seiner Tasche gefunden hatte, zu kratzen. "Lasst uns das kleine Einkaufszentrum dort drüben unter die Lupe nehmen, nicht wahr? Vielleicht ist dort ein Geschäft, in dem wir die benötigten Teile bekommen könnten." "Lasst uns also dann keine Zeit mehr verschwenden," Xaldin beäugte die Umgebung mit einer ungemütlichen Grimasse auf seinem Gesicht. "Weitere von diesen... Dingern könnten jederzeit auftauchen." -------------------------------------- Kain Bakayorou war ein normales fünfzehnjähriges Kind, welches in einem normalen Haus zusammen mit seiner Mutter und seiner jüngeren Schwester lebte. Er hatte stacheliges Haar, das an den Spitzen die gleiche braune Farbe wie ein Vogelnest besaß, zum Scheitel aber in ein Türkis überging, und rote Augen. Er mochte skateboarden, Rap-Metal und schaffte meistens 2er und 3er in der Schule... er war im Grunde genommen einfach ein stinknormales Kind. Dies bedeutete natürlich, dass er für Höheres bestimmt war und bald in einen Konflikt geraten würde, der sein bisheriges Verständnis weit übersteigen würde. Dies bedeutete natürlich, dass er bald dazu gezwungen werden würde, die Last der Weltenrettung auf sich zu nehmen. An diesem einen bestimmten Tag kam Kain gerade aus der Schule. Er überquerte den Schulhof, winkte seinem guten Kumpel Sora zum Gruß zu und machte sich dann weiter auf den Weg zu sich nach Hause. Er ging die Straße hinunter und durch das Einkaufszentrum, welches an die Vorstadt von der Stadt der OC grenzte, in der er lebte, und entschied sich dann, eine Abkürzung durch die Hintergasse zu nehmen – sie führte sowieso direkt zur Vorstadt zurück. Als er durch die Tür ging, die zu dem Hinterzimmer der Sanford & Son’s Hardware and Biology Supplies Ltd führte, bemerkte er mehrere fremde Stimmen, die in ein verdächtiges Gespräch vertieft waren. Er war nur ein normaler Junge, also musste er einfach lauschen. "Dies sollte perfekt funktionieren. Diese Substanz scheint eine Art chemische Reaktion hervorzurufen, wenn sie in die Nähe eines anderen Mary Sue Gutless kommt... nicht nur, dass es ihre bewusstseinsbeeinflussenden Kräfte annulliert, es schwächt sie zudem auch noch stark." "Irgendwelche Vermutungen, warum das so ist?" "Ich denke mal, dass zwei Mary Sue Chemikalien sich nicht zu nahe sein können - nach alldem ist jede anscheinend 'die Beste'. Wenn sie zulange in die Reichweite der Kraft einer weiteren Mary Sue ist, könnten beide explodieren." "Zu blutigen Fetzen?" "Wir können es nur hoffen." "Aaaaauuuusgezeichnet. Lexaeus, gib mir eine weitere dieser kleinen Flaschen." "Bitteschön, Vexen." "Dankeschön. Nun, wenn jeder von uns einen kleinen Behälter damit in unseren Taschen trägt, dürften wir immun gegen die Kräfte der Mary Sues sein - alles, um das wir uns dann noch Sorgen machen müssen, sind dann nur noch ihre erbärmlichen Schlüsselschwerter aus Plastik, welche aber kein Problem darstellen dürften." "Gut. Jetzt können wir endlich damit weitermachen, nach diesem Niemand zu suchen und dann raus aus diesem verdammten Höllenloch von Welt." Kains Augen wurden so groß wie Pfannkuchen und er wich zur anderen Seite der Gasse zurück und versuchte, alles, was er eben gehört hatte, in seinem Kopf zusammenzufügen. Niemande? Mary Sues? Schlüssel... schwert? "Was in aller Welt ist ein Schlüsselschwert?" fragte er sich laut und war überrascht, als drei weitere Stimmen sich die gleiche Frage stellten. Kain sah abrupt auf und fand heraus, dass er nicht allein war - drei weitere perfekt stinknormale Teenager befanden sich ebenfalls in der Hintergasse und hatten irgendwie gelauscht, ohne dass einer den anderen bemerkt hatte. Die Vier beäugten sich ein paar Sekunden lang unfreundlich, bis ein Kerl, der wie ein Punk aussah, lange silberne Haare und bernsteinfarbene Augen besaß, sich zu Wort meldete. "Was macht denn ihr Typen hier?" "Was meinst du damit, was WIR hier machen?" Ein Mädchen mit stroh-gelb-silbernen-bernsteinfarbenen Haaren und saphir-cobalt-kornblumen-seiden-lillien-mitternachtsblauen Augen und einer kompletten Kleidungsauswahl von Wet Seal platzierte ihre Hände auf ihren Hüften und starrte die anderen an. "Was macht IHR hier?" "Hey - ich kenne euch Leute nicht." Der dritte Junge mit dem Namen Turbo Hihibaba, dessen Haare die Farbe #99CC66 [Anm. der Übers.: Wenn ich nicht falsch liege, dann ist das ein stinknormales Braun.] und dessen Augen die Farbe von Immergrün hatten, hob abwehrend die Hände. "Aber letzte Nacht hatte ich einen prophetischen Traum, in dem ich einem verdächtigen Gespräch hinter dem Hardware and Biology Supplies Laden lauschte und dann in ein mysteriöses Portal gesogen wurde, in dem ich herausfand, dass ich zum Träger des Schlüsselschwertes bestimmt war." "Auf keinen Fall!" beschwerte sich der erste Junge, der Raven Ikareponchi hieß. "Ich hatte während des Sportunterrichts unheimliche Halluzinationen, in denen ich einem verdächtigen Gespräch hinter dem Hardware and Biology Supplies Laden lauschte und dann in ein mysteriöses Portal gesogen wurde, in dem ich herausfand, dass ich zum Träger des Schlüsselschwertes bestimmt war." "Ich habe letzte Nacht meine Tarotkarten gelesen, die mir sagten, dass ich heute einem verdächtigen Gespräch hinter dem Hardware and Biology Supplies Laden lauschen würde und dann in ein mysteriöses Portal gesogen werden würde, in dem ich herausfände, dass ich zum Träger des Schlüsselschwertes bestimmt wäre, also habe ich entschieden, das zu überprüfen! Das ist so was von schräg!" erklärte das Mädchen namens Tsuki Shuugyofu und sah zu Kain. "Und du?" "Nun, ich bin unschuldig nach der Schule nach Hause gegangen, als ich ein verdächtiges Gespräch hinter dem Hardware and Biology Supplies Laden belauschte und jetzt scheint da ein mysteriöses Portal über unseren Köpfen aufzutauchen, von dem ich vermute, dass es mich aufsaugt und dass ich dann herausfinde, dass ich zum Träger des Schlüsselschwertes bestimmt bin," sagte Kain und deutete auf das soeben erwähnte mysteriöse Portal. "Wow. Das ist wirklich schräg," sagte Tsuki. Alle vier wurden plötzlich in das Portal gesaugt. ------------------------------------ Am Ende der Stadt der OC Vorstädte befand sich eine große verdächtige Villa. Natürlich bedeutete dies, dass dort seltsame und möglicherweise unerfreuliche Dinge vor sich gingen. Um genau zu sein hatte diese verdächtige Villa für viele Jahre leer gestanden, bis vor kurzem ein neuer seltsamer und unerfreulicher Charakter seine Residenz innerhalb ihrer Hallen aufbaute, die Villa mit Efeu überdeckte und Baumreihen auf dem Fundament sprießen ließ. Wie auch immer, seltsame und unerfreuliche Charaktere können nicht alleine arbeiten, also hatte dieser eine vor den rostigen Eisentoren ein Schild aufgestellt. "HILFE GESUCHT - BEWERBUNG DRINNEN" stand drauf. An den Toren stand ein gigantischer Rausschmeißer mit Kapuze, der jeden wegschickte, der keine schwarze Kutte trug - was zum Glück von dem seltsamen und unerfreulichen Meister des Hauses so gut wie keiner war. Eine Schlange aus schwarz gekleideten Bewerbern erstreckte sich den ganzen Weg lang zu dem Haupteingang der Villa, umkreiste zweimal den Garten, wobei die innere Hälfte der Schlange Treppen hoch und runter ging, bis sie endlich in dem Kellerraum ankam, in dem der Herr des Hauses mit einem Klemmbrett in der Hand auf einem Stuhl mit einer hohen Lehne saß. "Nächster," sagte er lahm und wischte sich ein Stück säuberlich gepflegtes Haar aus dem Gesicht. Das schwarzkuttige Wesen an der ersten Stelle der Reihe trat aufgeregt vorwärts. "Schöne Grüße. Ich hab gehört, Ihr würdet rekrutieren?" "Das tue ich in der Tat, Schätzchen." Der Herr kicherte leicht und wendete ein Blatt auf seinem Klemmbrett. "Name?" "Mein Name ist Susiex!" Das Mädchen kicherte so bösartig und vorahnend, so gut sie sie konnte, was so gut wie gar nichts war. "... Susiex?" Der Herr hob neugierig eine Augenbraue. "Nun gut. Haarfarbe?" "Ich bin natürlich blond, Sir." Susiex nahm die Kapuze ab, um zu zeigen, dass das wahr war - sie hatte sich zum Anlass sogar Pferdeschwänze gemacht. "Augenfarbe?" "Grün." "Mmhmmm. Kräfte und Waffen?" "Meine Kräfte sind psychische Fähigkeiten und ich trage ein Samuraischwert," sagte Susiex stolz. "Nächster." Der Herr rollte mit den Augen und winkte sie fort, damit sie von einem der unheimlichen stillen Rausschmeißern nach draußen gebracht werden konnte. "Nun wirklich. Warum haben die immer ein Samuraischwert? Die sind so Klischee und igittigitt." "Ich weiß es nicht, mein Vorgesetzter," sagte die Frau neben seinem Stuhl, den Kopf schüttelnd. "Was auch immer. Nächster. Bitte sag mir deinen Namen." "Jeff." "Nein, ich meinte deinen wahren Namen," gähnte der Herr. "Tu ein x dazu, Schätzchen." "Oh. Ja, ähm..." Jeff musste für einen Moment hart nachdenken und nickte dann schließlich. "Mein Name ist Jeff...x." "Jeffx," sagte der Herr lahm. "Ja. Jeffx." "Nun gut. Haarfarbe?" Jeffx nahm die Kapuze ab und fuhr sich durch sein stinknormales braunes Haar. "Kastanienbraun Eichen...rinde Sienna." "Augenfarbe?" "Trilliumstahl," Jeffx schien bei dieser Antwort selbstsicherer zu sein. "In Ordnung. Und deine Waffe und Kräfte?" " Meine Kräfte sind psychische Fähigkeiten," sagte Jeffx stolz. "Und ich führe ein Samuraischwert." "Hmm. Nun, Jeff...x... deine Auflistung deiner Haar- und Augenfarbe war viel versprechend, aber dennoch wirkst du auf mich entsetzlich durchschnittlich, es tut mir leid, das zu sagen. Erklär mir in einem Satz, warum ich dich Teil meiner hochgeschätzten Gesellschaft werden lassen sollte." Der Herr kreuzte seine Beine und lächelte herablassend, eine Stoppuhr hervorholend. "Ich werde deine Pausen timen... Sobald ich sie zu oft höre, werde ich dich unterbrechen." Jeffx sah ein wenig panisch aus, holte dann gewaltig tief Luft und sagte, alles in einem Satz: "Als ich ein Kind war, wurden meine Eltern von den Herzlosen ermordet und ihre Herzen gestohlen und meines beinahe auch, doch die Herzlosen haben mich verschont und mich zu ihrem Meister Xehanort alias Xemnas gebracht, der mich aufzog und mir alle seine Kräfte lehrte, obwohl ich ein Mensch war und eines Tages bin ich auf dem Weg von der Schule nach Hause in eine Pfütze getreten und mein Meister Xemnas war so sauer darüber, dass ich den Teppich dreckig gemacht hatte, dass er nichts mehr mit mir zu tun haben wollte, also bin ich raus in die Stadt gewandert, wo die Herzlosen mein Herz aßen, sodass ich nun ein Niemand bin und ich bin hier, Ihrer Organisation beizutreten." "Fantastisches Interview," sagte der Herr, seine Augen glänzten vor Freude. "Du bist dabei, Schätzchen." "YAY!" Jeffx ballte aufgeregt die Fäuste. "Meine Assistentin Xuxastell wird dich zum Einweihungsraum eskortieren. Fühl dich hier ruhig wie Zuhause." Der Herr lächelte großmütig und deutete zur schwarzkuttigen Frau, die zu seiner Linken stand. Xuxastell grinste Jeff an und winkte ihm, ihr zu folgen. Er war von ihrer rücksichtslosen Natur, ihrem hüftlangen blondem Haar, das aus einem Ozean aus Locken glich, ihr verdammt gutes Aussehen und ihrer Ich-nehme-keinen-Mist-an Einstellung hin und weg. "Also, äh... Xuxastell, nicht wahr?" murmelte Jeffx stupide und starrte sie verliebt an. "Das ist ein wunderschöner Name... d-du hast ihn wirklich gut zusammengemixt." "Dankeschön." Xuxastell kicherte lässig und führte Jeffx durch einen dunklen Korridor zu einem verschlossenen Raum am entfernten Ende des Untergeschosses. "Nun, sag mir... wenn wir nun Partner sein sollten, meine liebreizende schwarzkuttige Schönheit," Jeffx hatte vor kurzem alte Romantikfilme gesehen - und Humprey Bogart war nichts gegen ihn. "Dann sollten wir uns gegenseitig besser kennen lernen. Also, äh... welche Nummer hast du?" "Ich bin die Nummer Zwölf," Xuxastell grinste und öffnete die Tür, nahm den ahnungslosen Jeffx am Arm und führte ihn direkt in die Dunkelheit. ----------------------------------------- Ich habe in letzter Zeit... so merkwürdige Gedanken. Ist das jetzt nur ein Traum... oder nicht? Oh Gott, nicht noch einer, der hier einen auf Philosophen tut. Ihr Kinder steht mir bis HIER mit eurer Scheiß Videospielphilosophie! Als Kain nach einer verlängerten FMV Sequenz von ihm, in der er durch Luft nein Wasser nein Luft nein Wasser nein BEIDES fiel, die Augen öffnete, fand er sich auf einem Glassornament wieder, auf dem Schneewittchen und ihre sieben Zwerge abgebildet waren. Er sah zum Himmel hinauf und majestätische weiße Tauben flogen an seinem Kopf vorbei, Federn schwebten um ihn herum zu Boden. Er blieb so stehen, starrte auf das Licht über ihn, als... Okay, Kind, das reicht jetzt. Du hast lange genug im Mittelpunkt gestanden. Zeit, dass jemand anders seine Eröffnungssequenz bekommt, also hör auf damit! Kain blinzelte abrupt und fand sich plötzlich in einer weitaus belebteren Ecke der unheimlichen Tutorial Drogen Welt wieder und stand in einer langen Schlange, die von roten Seilen umgeben war, die Kain daran hinderten, sich irgendwo anders hin zu bewegen als vorwärts. Weiter vorne war eine große Gruppe aus ordinär aussehenden Teenagern wie er, alle darauf wartend, dass sie an die Reihe kamen, durch eine verzierte weiße Tür am Ende der Linie gehen zu können. Seichte Jazzmusik wurde durch ätherische Lautsprecher gespielt. "Wo... wo ist das hier?" stammelte Kain. "Wo bin ich?" "Dies sei der Ort, an dem wir in der Schlange warten, Schlüsselschwertträger zu werden, sagt der unheimliche Text von nirgendwo," erklärte Turbo. "Es gibt ganz schön viele Leute hier," Tsuki reckte ihren Kopf und biss sich leicht auf die Lippe. "Anfangs dachte ich, es gäbe... ähm... nur einen Schlüsselschwertträger." Ja, das würdest du gerne glauben, nicht wahr? sagte der unheimliche Text gereizt. Aber in dieser Welt vermehren sich die Schlüsselschwertträger anscheinend wie die Karnickel. "Oh. Ich verstehe," Kain schlurfte ungeschickt herum und sah um sich. "Also, äh... wir müssen nur in dieser Schlange stehen und dann wachen wir als Schlüsselschwertträger in unserer Welt auf?" "Nicht direkt. Erst müssen wir eine Art langes, nervig einprägsames Tutorial über uns ergehen lassen," zählte Raven an seinen Fingern ab und ging dabei die Schritt-für-Schritt Anleitung durch, die in den Broschüren mit dem Titel "DU WILLST ALSO EIN SCHLÜSSELSCHWERTTRÄGER SEIN?" stand, welche am Beginn der Warteschlange ausgehändigt wurden. "Dann ist da eine weitere Schlange, nach der wir eine Treppe hochsteigen und dann gegen eine Sorte gigantischer Herzloser kämpfen. Und danach warten wir in der Schlange auf das Portal RAUS, wo wir anschließend unsere Schlüsselschwerter kriegen." "Und dann landen wir in Traverse Town?" Kain klang aufgeregt. "Nun ja... normalerweise schon, aber sie hatten schon so viele Schlüsselschwertträger durch Traverse Town ziehen lassen, dass sie anfingen, einige von uns stattdessen nach Twilight Town zu schicken," Turbo schüttelte seinen Kopf. "Und ich hörte, dass es auch dort bereits ziemlich eng wird, also, ähm... dürften wir einfach wieder in der Stadt landen, von der wir kamen." "Aber wie sollen wir ein Gummischiff finden und durch das Universum reisen, um das Böse zu bekämpfen? Ist es nicht das, was Schlüsselschwertträger tun?" fragte Kain. Tut uns Leid, Junge, sagte einer der nicht hochrangigen Texttypen mit einem wortwörtlich stillschweigenden Schulterzucken. Wir rüsten euch nur mit den Schlüsselschwertern aus. Ihr müsst selber ein Gefährt finden. "Oh. Nun gut. Ich werde einfach losgehen, um Sora zu finden und zusammen mit ihm, Donald und Goofy mitzufahren." Kain zuckte mit den Schultern. Sicher, du und jeder andere von diesen Trotteln hier, lachte der Texttyp. Hey Bill, hör dir das mal an. Dieses Kind glaubt tatsächlich, er würde zusammen mit Sora, Donald und Goofy reisen! Hahaha! Hör auf, zu träumen, Kumpel! Sora ist im Gegensatz zu euch Verlierern der einzige hart arbeitende Schlüsselschwertträger, kicherte Bill der Texttyp. Er muss seinen Arsch immer und immer wieder in Bewegung setzen, um neue kleine Deppen wie dich durch seine Abenteuer zu führen. Der arme Kerl musste dieselben Welten und dieselbe Geschichte jetzt bereits so an die dreihundert Mal wiederholen... und das war nur diese Woche. Kain runzelte die Stirn. "Meinst du etwa... er muss immer wieder dabei zusehen, wie sein bester Freund Riku bösartig wird und ihn betrügt? So um die hundert Mal pro Tag?" Riku? Dieser arme Idiot ist längst weg, Ted der Texttyp stellte mit seiner Schriftart Traurigkeit dar. Er ist zu sehr damit beschäftigt, vor allen OC Fangirls wegzulaufen, um seine Haut zu retten, sodass er nicht mal mehr in der Storyline auftaucht. Wir haben ihn schon länger nicht mehr gesehen... hm. Es ist wirklich schon eine Weile her, nicht wahr, Bill? Mindestens einen Monat oder so, Ted. Oh ja. Fang erst gar nicht damit an, was der arme Bastard schon so alles durchmachen musste. Und alles nur, weil ihr kleinen blöden Deppen zu einfallslos seid, um mit einer eigenen Idee für eine Handlung anzukommen, ihr MÜSST ja unbedingt mit Soooraaa durch die Gegend ziehen. "Dies ist sicherlich um Einiges komplizierter, als ich dachte." Kain verzog das Gesicht. "Ich war mir sicher, ich wäre jetzt draußen, um Herzlose zu vernichten." "Alles ändert sich..." sagte Raven ernst und sah zum schwarzen Himmel über ihnen hoch. "Nichts ist mehr so, wie es einst war... Eine verstreute Erinnerung, wie ein entfernter-" HEY! schrie irgendein aufgebrachter Texttyp und piekte Raven verärgert in die Brust. LIEST DU NICHT DIE REGELN?! Eine eröffnende FMV Sequenz PRO SCHLÜSSELSCHWERTTRÄGER! Hör mit diesem Scheiß auf! "Tut mir Leid," Raven verstummte sofort und wünschte sich, er hätte eine Kopie des Brockhauses, die er lesen könnte, bis er dran war, den Schlüsselschwertträger zu spielen. ------------------------- Nun, da die notwendigen satirischen Punkte des Kapitels nun langsam in den Rachen des Lesers hinein geschoben worden sind, wendet sich die Erzählung wieder den Charakteren zu, um die wir uns wirklich kümmern - Xaldin, Vexen und Lexaeus waren auf ihrem Weg durch die Straßen der Stadt der OC, folgten dabei dem piependen Signalpunkt auf der Rückseite des Computerscanners des Weltenführers. "Irgendein deutlicheres Signal?" fragte Lexaeus. "Nein. Nicht jetzt. Aber wir gehen in die richtige Richtung," seufzte Vexen genervt. "Ich wünschte nur, wir könnten damit aufhören, ständig Auseinandersetzungen mit den hiesigen Ortsansässigen zu haben," Xaldin schüttelte den Kopf. "Es wird außerordentlich nervend." Als wenn irgendeine passende Hand des Schicksals auf ihr Stichwort gewartet hätte, flog nun ein helläugiger Teenager in dämlichen Hosen und einem Schlüsselschwert aus Plastik in den Händen aus der nächst besten Seitengasse, schrie einen Kampfschrei a la "DAKTARIII!" und warf Xaldin zu Boden. In Wirklichkeit aber warf er sich nur erbärmlich auf Xaldin, wurde am Kragen gepackt und in den nächst besten offenem Abwasserkanal geworfen, wofür Xaldin selbst nur ein Minimum an Stress oder Mühe verbrauchte. Die Schreie und das Flehen um Hilfe ignorierend, bürstete Xaldin seine Kutte ab und holte auf, um wieder an der Seite seiner Kameraden weiterzugehen. "Und auch ein klein wenig erbärmlich," fügte er hinzu. "In der Tat," Lexaeus zwang einen Schlüsselschwertträger mühelos zu Boden, der versuchte, in seinem Weg zu stehen und ging über ihn drüber, ohne auch nur einen Blick auf ihn zu werfen. "Man denkt, sie würden dazulernen." "Natürlich lernen sie nie dazu," Vexen rollte mit den Augen, erzeugte auf dem Gehweg hinter ihnen eine dicke Eisschicht und ließ so einen ganzen Schwarm aus Schlüsselschwertträgern ausrutschen und in einen schweren Unfall schlittern. "Sie wollen alle ihren Wunsch erfüllen, der kleine Star der Show zu sein." "Dennoch, es ist nichts Falsches daran, Wünsche erfüllen zu wollen." Lexaeus nickte weise, ließ die Schädel zweier ankommender Schlüsselschwertträger zusammenprallen und warf ihre bewusstlosen Körper zur Seite. Xaldin schüttelte den Kopf und warf mit einem Windstoß mit Orkanstärke eine große Gruppe der Ortsansässigen gegen die nächste Steinwand. "Wenn sie doch nur kapieren würden, dass die überwiegende Mehrheit derer, die zum Fandom Hearts kommen, dies tun, um etwas über die Charaktere zu lesen, die sie kennen - ihre blassen, abgedroschenen, zweidimensionalen, unoriginellen Charaktere werden niemals soviel Loyalität oder Fans hervor rufen können, egal, wie sehr sie sie selber mögen." "Dann lasst sie in ihrer albernen kleinen Welt leben," fauchte Vexen und verpasste einem randalierenden Schlüsselschwertträger einen Schlag mit einer gefährlichen Rückhand. "Aber ich kann es nicht ausstehen, wenn sie so selbstgerecht und angepisst sind, wenn sich keiner für ihre kostbaren kleinen Erfindungen interessiert." "OH MEIN GOTT, LEUTE! SIE SIND ES!" Die drei Niemande schauten sich unruhig um, nur um eine Bande aus lauten, schwarzkuttigen Weibern zu sehen, die kreischend und mit der Stärke eines Mobs aus jugendlichen Beatlefans auf sie zu rannten. Immens seufzend, drehten sie sich um und reduzierten den Mob innerhalb weniger Sekunden in einen auf dem Bürgersteig liegenden Haufen aus schweren Verletzungen verschiedener Stärken. "Und wisst ihr, was wirklich erbärmlich ist?" witzelte Xaldin angewidert. "Wenn sie sich noch nicht einmal damit aufhalten, einen neuen Charakter zu erschaffen und stattdessen nur sich selbst in die Geschichte als die Helden teleportieren." "Ah, ja. 'Ich wurde in das Videospiel gesaugt'-Fiktionen. Wie außerordentlich clever," sagte Vexen höhnisch. "Ja. Es wurde ja nur zehn Millionen Mal in jeder möglichen Sektion gemacht," kicherte Lexaeus, mit den Augen rollend. Sie setzten ihren Weg auf der Straße fort und machten sich nicht die Mühe, zurückzublicken, selbst dann nicht, als Xelz sich aus dem Strom aus Eis herauswand, Renaxec aus der Mülltonne zog, in der diese gelandet war und vorsichtig Mynx' Kutte von der Telefonstrippe losmachte. "Meine Güte, das war fürchterlich fies von denen," Dixa schüttelte den Schneeregen und die Eiskristalle von ihrer Kutte ab und runzelte ärgerlich die Stirn. "Warum haben sie das denn gemacht?" "Ich weiß es nicht — wir wollten doch nur ihre Autogramme!" schniefte Lynx, als sie aus der spontanen Schlammbahn wieder auftauchte, in der sie gefangen gewesen war. "Du bist eine große, fette Heuchlerin, weißt du das?" Gext untersuchte die unzähligen Stabwunden an ihrem Torso und sah hinunter zu dem Körper, der unter einem 20 Tonnen schweren Felsblock in der Gosse eingequetscht war. "Verklag mich doch," grunzte Gexegee unter enormen Schmerzen. [Anm. der Übers.: Gexegee ist der Nickname der Originalautorin und die anderen sind ihre Freundinnen, mit denen sie zusammen an "Those lacking spines" arbeitet und mit denen sie zusammen diese Fanfiktion auch im Internet veröffentlicht. Aus dem Grund sprachen Xaldin und Co. auch das Thema "Self-Insert" bei Fanfiktions an.] ------------------------------------- "Mein Herr, unser neuestes Experiment sollte nun vollendet sein," sagte Xuxastell sanft, als sie die Tür zu dem Zimmer ihres Meisters öffnete. "Vielleicht sollten wir- AAAH!" "Xuxastell, siehst du nicht, dass ich beschäftigt bin?!" fauchte ihr Meister aufgebracht und warf seine glitzernde diamantene Halskette auf den Boden. "Erinnerst du dich an die Regel, die wir diskutierten, als ich dich erschuf?! Mit dem Haargummi an der Tür?!" "... 'Wenn da ein Haargummi an der Tür ist, ist x-x-Marley-dono CrImSoNfLoWeR-x-x damit beschäftigt, Umziehen zu spielen,'" rezitierte Xuxastell, was dank der schlechten Formatierung seines Namens keine einfache Sache darstellte. Sie zuckte zusammen und drehte sich leicht weg, um sich den Anblick zu ersparen, der sich ihr bot - ihr Meister in einem langen, luxuriösen, roten Abendmantel und vollständig mit grellen Maybelline Produkten überdeckt, mit denen er sicherlich nicht geboren wurde. "Das STIMMT, Schätzchen!" schimpfte Marluxias Seme, starrte seine widerliche weibliche Assistentin böse an und wischte sich helles, pinkes, fließendes Männerhaar aus dem Gesicht, um ihr zu zeigen, wie stinksauer sie ihn doch gemacht hatte. "Schau doch, der Stress hat aus meinem Haar eine wirre Unordnung gemacht! AGH! So kann ich die Welt doch nicht ordentlich bedrohen!" "I-ich bin mir sicher, dass das Grand Master Fangirl Ihnen verzeiht, wenn Ihr Haar nur ein wenig unordentlich ist, Vorgesetzter," Xuxastell bedeckte ihre Augen und spürte eine leichte Übelkeit. "Auf jedem Fall, Vorgesetzter, umringt die Schlange aus Bewerbern die Villa nun vier Mal. Und Jeffx wurde anständig... rekrutiert." "Oh, WURDE er das?" quietschte Marley-dono aufgeregt. "Exzellent! Vergiss die anderen Bewerber jetzt, ich will sehen, was aus meinem neuen kleinen Schätzchen geworden ist!" Er klatschte erfreut in die Hände und gestikulierte ausschweifend zur Tür. "Komm, Xuxastell! AUF ZUR EXPERIMENTENKAMMER!" Es war schwierig, den störenden Marley-dono ernst zu nehmen, als er durch die Halle der gruseligen verlassenen Villa hüpfte und sich die Zeit nahm, den Hintern eines jeden mutierten, pflanzlichen, zum Gutless gewordenen, vorpubertären, dünnen Dienstboten unter die Lupe nahm und ebenso oft anhielt, um seine Aufmerksamkeit den riesigen Bilder von sich selbst zu widmen, die er überall hingehängt hatte, doch zu guter Letzt erreichten sie endlich die düstere Kammer im Keller, in der sie Jeffx vor mehreren Stunden verlassen hatten. "SCHÄÄÄTZCHEEEN! x-x-Marley-dono CrImSoNfLoWeR-x-x ist hier, um sich dich mal anzuschaueeeeen!" rief Marley-dono aus und warf die Tür der Transformationskapsel auf. Rauch stieg auf und eine dunkle Silhouette schimmerte durch all die Kabel und unangenehm aussehenden Nadeln und Stöpsel. Plötzlich öffneten sich zwei glühende rote Augen und von Jeffx war ein tiefes Stöhnen zu hören. "Sieht so aus, als wäre die Maschine für beide Zwecke nutzbar," Xuxastell grinste teuflisch. "Ja, ooh, ich liebe sein Aussehen bereit jetzt! Und dabei dachte ich, sie hätte sich bereits übertroffen, als sie diese kleine Nummer an dich vollzog, Schätzchen," Marley-dono kicherte und löste die Riemen um Jeffx. "Schätzchen, bist du wach?" "Ich bin wach und bereit für Eure Befehle, Meister," Jeffx' Stimme klang nicht mehr länger vorpubertär - nein, sein Tonfall war besser mit vorapokalyptisch zu beschreiben. "Freut mich, dies zu hören. Komm raus, Schätzchen, ich kann es nicht erwarten, mit dir eine Testfahrt zu machen," gurrte Marley-dono. Jeffx stieg aus der Furcht einflößenden Kapselmaschine und zum ersten Mal konnten Marley-dono und Xuxastell einen vollständigen Blick auf sein neues Outfit werfen. Sein Kastanienbraun Eichenrinde Siennafarbenes Haar war nun Kastanienbraun Eichenrinde Sienna-Silber und bis weit unter seine Knie verlängert worden. Sein Outfit bestand vollständig aus Leder und todesmitternachtsrabenschwarzen Federn, die zu seinem neuen Paar Flügel passten - beziehungsweise war es jeweils nur ein Flügel, da der eine im Engelsstil und mit den gleichen Rabenfedern bedeckt war und der andere war verhornt und dämonisch. Seine zweifach blutroten Augen funkelten im dämmrigen Licht des Labors und seine mit Klauen versehenen Hände verstärkten ihren Griff um das Samuraischwert an seinem Gürtel. Aber wie auch immer, am prominentesten war das Gutlesstattoo an seinem Unterleib. "Jeffx, du siehst FANTASTISCH aus!" quietschte Marley-dono. "Mein Plan funktioniert besser, als ich es erwartet hatte! MMPH! Kannst du eine ganze Armee von diesen Dingern vorstellen, Xuxastell?" "Wir haben uns seit Sakura-Rose definitiv gesteigert, das ist schon mal sicher," Xuxastell lachte böse. "Ein paar anständige Rekruten wie diesen mehr und wir werden eine vollständige Armee aus Mary Sue Gutless haben! Diese Welt ist bald unter unsere Gewalt und das Grand Master Fangirl wird äußerst erfreut sein!" "Möglicherweise," kicherte Marley-dono und wickelte eine lange Strähne von Jeffx Haaren um seinen Finger, "sind sie sogar in der Lage, sich um diese Ärgernisse zu kümmern, vor denen uns Xiggy-kun noch vor seinem unglücklichen Ableben gewarnt hatte." "Die Niemande?" Xuxastell rollte mit den Augen. "Nun wirklich- schaut Euch diesen Kerl an. Er wird aus ihnen allen Hackfleisch machen... und wenn er es nicht tut, dann werde ich es." "Das ist wahr... alle Mary Sues in der Welt würden es niemals schaffen, sich mit dir in Sachen Fähigkeiten messen zu können, Schätzchen," spottete Marley-dono bösartig. "Aber glücklicherweise glaube ich nicht, dass wir uns darum Sorgen machen müssen, dass es so weit kommen könnte... nicht wahr, Jeffx?" "Ich habe meinen Namen geändert," merkte Jeffx an. "Jetzt bin ich..." Ein schrilles Piepgeräusch von den Computermonitoren lenkte die drei davon ab, Jeffx neuen Namen zu hören. Marley-dono eilte hin, um zu sehen, was es für ein Problem gab und machte ein erschrockenes Gesicht. "Oh, KACKCHEN!" "Was ist los, Meister?" Jeffx setzte einen wütenden Blick auf. "Ich empfange die Signale von drei Niemanden auf dem Boden meiner wunderschönen bösartigen Villa!" fauchte Marley-dono und stampfte in einem Wutanfall mit dem Fuß auf. "Es sind diese furchtbar hässlichen Organisation XIII Widerlinge! Sie sind hierher gekommen, um unseren Plan zu vereiteln!" "Ich werde das niemals erlauben!" kreischte Xuxastell, wütend eine Faust ballend. "Schnell, Meister! Befiehlt den Bewerbern, die draußen warten, sie zu beseitigen!" "Dazu ist es zu spät," Marley-dono rümpfte die Nase und drehte seine Finger nervös in seinem Haar. "Sie haben bereits angefangen, anzugreifen..." Xuxastell und Jeffx versammelten sich hinter Marley-donos Schultern und schauten selbst auf die Monitore, in der Hoffnung, einen guten Blick auf die Situation zu bekommen. "Aber das kann nicht richtig sein, Meister..." grummelte Jeffx. "Die Bewerber werden praktisch auf dem Silbertablett serviert." "Uuh- ich glaube nicht, dass sie dazu gedacht waren, sich so zu verbiegen," Xuxastell zuckte zusammen. "Nein... nein, ich glaube nicht, dass sie das waren," Marley-dono wirkte verärgert und ballte seine Fäuste. "Argh! Und nun werfen sie ihre leblosen Körper in meine wunderschönen Rosenbüsche! DIE WURDEN VON HAND AUFGEZOGEN, IHR BASTARDE!" "Was sollen wir tun, Meister?" grollte Jeffx. "Wir können nicht hier bleiben, damit diese Niemande solche Narren aus uns machen!" "Sie haben jedem einzelnen in den Arsch getreten und ihn über die Hecke geworfen, und jetzt erschafft dieser gigantische Rohling eine Steinwand um das Anwesen, damit keiner hineinkommt!" merkte Xuxastell an. "Meister, sendet Jeffx und mich aus! Wir werden uns um sie kümmern, während Sie sich einen Weg überlegen, die Villa und unsere kostbare Maschine zu schützen - erbärmliche Organisationsmöchtegerns sind keinen Cent wert, aber wir können es uns nicht leisten, die Maschine zu verlieren!" "Du hast Recht, Schwester," Marley-dono klatschte in die Hände. "Sehr gut! Wir werden GENAU DAS tun! Xuxastell, Jeffx! Geht nach draußen und gebt diesen Trotteln, was sie verdienen!" "Ja, Meister," beide nickten und verschwanden in dunklen Portalen. "Diese Kackchengesichter haben sich geschnitten, wenn sie glauben, sie könnten mich so einfach besiegen!" Marley-dono rammte eine Faust in den Computermonitor, bevor er innehielt, seine Hand ansah und völlig durchdrehte. "OHMEINGOTT! ICH HABE MIR EINEN NAGEL ABGEBROCHEN!" ----------------------------- "Ah. Zwei mehr, die auf dem Haufen landen sollen?" fragte Xaldin mit sichtbarer Belustigung in der Stimme, als Xuxastell und Jeffx vor ihnen auftauchten. "Ihr Leute werden es niemals lernen," Vexen lächelte amüsiert. "Unterhaltet uns. Wer seid ihr?" "Der eine zur Linken ist offenbar ein Mary Sue Gutless," Xaldin zeigte herablassend lächelnd auf Jeffx. "Na los. Lass uns deine ausgefallene Ansprache hören, Junge." "Junge?" höhnte Jeffx. "Wie kannst du es wagen, mich Junge zu nennen! Ich bin der Sohn eines Erzengels und eines Dämonen und auch eines Menschen! Ich bin der kaltherzige Meuchler, ich tauche von den Schatten der Dunkelheit auf und greife aus dem Nichts an - meine Opfer sehen mich nicht einmal kommen, bevor mein Schwert nach ihnen im Namen des Dunklen verlangt! Meine Kraft ist in jeder menschlichen Vorstellungskraft unvorstellbar! Es gibt keinen Stärkeren, keinen Schnelleren, keinen möglicherweise Fiesesten als mich! Ich bin der Ultimative! Ich bin der Stärkste! Ich bin der Schnellste! Ich bin der Fieseste! Ich bin der ultimative-" Seine Ansprache dauerte noch eine lange Zeit an. Um des Universums willen präsentieren wir die gekürzte Version. "-ich bin der ultimative Gegner! Macht euch bereit, euch vor mir zu verbeugen, ihr erbärmlichen Welpen, denn ich bin der Schrecken, der die Nacht durchflattert! Ich... bin... JEFFIROTH!" schrie Jeffx-geworden-zu-Jeffiroth dramatisch. "JEFFIROTH!" wiederholte der trainierte Opernchor im Hintergrund. "Ist das nicht niedlich, meine Herren?" Vexen lächelte grausam. "Wie er glaubt, dass wir Angst vor ihm haben sollten. Es ist schade, dass wir eine Immunität zu seiner Art entdeckt haben, dadurch sind seine leeren Drohungen nichts mehr als das, was sie sind." "Ah, und schaut euch das an. Die eine zur Linken ist offenbar ein Organisationsmitglied," sagte Xaldin, vortäuschend, wie beeindruckt er gewesen wäre, hatte er keine Würde insoweit. "Wie süß. Sag mir, Liebes, wie ist dein Name?" "Mein Name ist Xuxastell, Sir," knurrte Xuxastell böse und holte aus dem Nichts einen Blitzzauberstab hervor, der alle Arten von Stacheln und scharfen Kanten hatte. "Und ihr macht einen riesigen Fehler, wenn ihr mich unterschätzt. Ich bin ein Mitglied der Organisation XIII!" "Ach, wirklich?" Vexen rollte mit den Augen. "Nun, lasst uns mal überlegen.. XIII - dreizehn Mitglieder, stimmt’ s? Dann lasst sie uns aufzählen, nicht wahr? Wir haben Xemnas und Xigbar..." "Dann uns drei," fügte Xaldin hinzu. "Xaldin, Vexen und Lexaeus... Dann gibt es da noch Zexion, Saïx und Axel..." "Und wir sollten nicht Demyx, Luxord, Marluxia, Larxene und Roxas vergessen. Hm. Das sind dreizehn," forderte Vexen sie heraus. "Welche Nummer hättest du denn?" "Oh, Hölle. Sie ist Nummer Zwölf," sagte Lexaeus plötzlich, schockiert den Computer auf der Rückseite des Weltenführers anstarrend. "Was meinst du damit, sie ist Nummer Zwölf?!" knurrte Vexen. "Ich meine das Niemandssignal, das wir vorhin verfolgten," sagte Lexaeus ernst und zeigte Vexen das blinkende Signal auf dem Monitor. "Es gehört zu ihr. Sie ist Nummer Zwölf." "Das ist nicht möglich," Xaldins Stimme klang allmählich immer alarmierter. "Larxene ist Nummer Zwölf." "Sie war," Lexaeus' Augen verengten sich. "Dieses Ding hier... was auch immer es ist, es war einmal Larxene. Sie wurde in dieses neue Wesen verwandelt... und sie ist Nummer Zwölf." Xuxastell kicherte bösartig, drehte den Stab in ihren Händen herum und machte eine verführerische Pose. "Das stimmt... es ist wirklich wundervoll, euch wieder zu sehen, meine Kameraden!" Nun war da eine lange, unangenehme Stille auf beiden Seiten des Kampfes. "Schöne Scheiße," sagte Xaldin kurz und bündig. Seine Koteletten schienen zuzustimmen. ~Ende von Kapitel 4~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)