Liebe geht manchmal seltsame Wege von Heli (Seto x Tea) ================================================================================ Kapitel 1: Was wird jetzt aus meinem Traum? ------------------------------------------- Liebe geht manchmal seltsame Wege Kapitel 1 - Was wird jetzt aus meinem Traum? Hallo an alle Leser dieser Fanfic! Da diese meine erste ist und ich so etwas in der Art noch nie gemacht habe, hoffe ich, dass mir ein paar von euch Ratschläge geben können. Falls euch etwas nicht gefällt, könnt ihr das auch ruhig in euren Kommentar schreiben. Würd mich jedenfalls wahnsinnig freuen, wenn ich ein paar bekommen würde. Noch viel Spaß beim Lesen! Tea war auf dem Heimweg. Ihr Kopf war gesenkt. Gerade hatte ihr Chef sie gefeuert, einfach so, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken und dabei gab es nicht einmal einen richtigen Grund. Gut, bekanntlicherweise ist der Kunde ja König, was ihm ihrer Meinung nach jedoch nicht das Recht gibt ihren Hintern anzufassen. War es da nicht berechtigt gewesen, dass sie ihm eine geklebt hatte? Sie seufzte. Vielleicht auch nicht, schließlich hatte sie nur durch diesen Zwischenfall ihren Job verloren, obwohl sie das Geld doch dringend benötigte. Sie schüttelte den Kopf. Was dachte sie da bloß? Hätte sie sich das etwa gefallen lassen sollen? Eindeutig nicht, sie war nicht eines dieser Mädchen, die alles stumm hinnahmen und sich nicht für ihre Meinung einsetzten. Nur weil es ihrem schmierigen Chef egal war, wie seine Bediensteten behandelt wurden, hieß das nicht, dass sie nicht das Richtige getan hatte. Sie atmete schwer aus. Nur leider, war damit ihr Job weg und auch die bisher einzige Quelle sich ihren Traum von der Tanzschule in New York zu verwirklichen. Es war nicht so, dass ihre Eltern kein Geld hätten, nein darum ging es nicht, sie hatten wirklich genug, nur die Tanzschule wollten sie ihr nicht bezahlen. Sie hatten beide kein Verständnis für ihren Traum. ‚Für etwas das keinerlei Zukunft hat, werde ich nicht Unsummen von Geld ausgeben, nur weil du dir gerade einbildest Tänzerin werden zu wollen. Was kommt dann nächstes Jahr? Schauspielunterricht oder Gesangstunden? Würdest du Jura oder etwas ähnliches studieren wollen, hätte ich kein Problem damit, dein Studium zu finanzieren, aber als Tänzerin hast du keinerlei Zukunft, nicht in New York und auch nicht in Domino.’ Die Worte ihres Vaters, hallten ihr wieder durch den Kopf. Ja, so war er nun eben. Ein Geschäftsmann, was konnte man schon mehr dazu sagen. Sah er in irgendeinem Beruf nur eine kleine Chance berühmt zu werden oder zumindest viel Geld zu verdienen, dann war er automatisch schlecht für ihn. Wieso dachte er nicht einmal daran, dass sie es doch schaffen könnte? Sie lächelte matt. Ach nein, ihr Vater war nun eben so und er würde sich vermutlich auch nie ändern. Ihre Mutter hatte zwar etwas mehr Verständnis für sie, doch auch sie meinte, dass es besser wäre etwas zu studieren, das später mal Geld bringt. Irgendwie konnte sie ihre Eltern verstehen, sie machten sich ja eigentlich nur Sorgen um ihre berufliche Zukunft. Aber wieso konnten sie nicht einmal sie selbst entscheiden lassen, war für sie das Richtige war? „Lass mich sofort los!“, eine Jungenstimme die Tea ziemlich bekannt vorkam, riss sie schlagartig aus ihren Gedanken. Das war doch nicht etwa ... Oh Gott ... Mokuba! Ok, das 1. Kapitel ist zwar etwas kurz, aber die nächsten werden dafür länger. Hoffe es hat euch gefallen. Eure Heli PS: Hab ein paar Stellen im Nachhinein noch geändert. Danke für den Tipp Lavatory_Attendant! ;-) Kapitel 2: Ein verlockendes Angebot ----------------------------------- Hello! Bin mit dem Kapitel endlich fertig geworden. Jedenfalls wünsch ich euch noch viel Spaß beim Lesen!! ;-) Kapitel 2 - Ein verlockendes Angebot Tea rannte blitzartig in eine schmale Seitengasse, wo eine ziemlich düster aussehende Gestalt Mokuba an die Wand drückte und ihm ein Messer unter die Nase hielt. „So jetzt wollen wir doch erst mal sehen, was sich Schönes in ...“, weiter kam er nicht, da hatte ihm Tea auch schon eins mit dem Deckel einer Mülltonne übergezogen. „Lauf Mokuba!“ Der Typ lag zwar anscheinend bewußtlos auf dem Boden, doch Tea wollte kein Risiko eingehen, also liefen sie so schnell sie konnten. Nach einer ganzen Weile, in der sie mehrmals abgebogen waren um ihre Spur zu verwischen, gelangten sie zum Pier. „So, ich glaube wir sind jetzt in Sicherheit.“, stellte sie atemlos fest. „Tea?“, Mokuba keuchte. „Ja?“ „Danke, ich weiß nicht was passiert wäre, wenn du nicht gekommen wärst.“ Sie machte eine ablehnende Handbewegung. „Ist schon in Ordnung, ich bin mir sicher, du hättest das Selbe auch für mich getan. Aber jetzt mal eine andere Frage. Wieso bist du eigentlich um diese Zeit noch nicht zu Hause, schließlich wird es in einer knappen Stunde dunkel?“ „Ähm ... naja, ich hab mich heute mit ein paar Jungs aus meiner Klasse getroffen. Eigentlich hätte ich Roland anrufen sollen, sobald ich zum abholen bin, das wollte ich ja auch, aber ...“ Er zögerte. „Aber?“, wollte Tea wissen. Mokuba seufzte. Anscheinend wollte er nicht darüber sprechen. „... die anderen haben mich ausgelacht und gefragt, ob ich Angst davor habe alleine nach Hause zu gehen. Naja, das wollte ich dann auch nicht auf mir sitzen lassen, also habe ich mich alleine auf den Weg gemacht.“ „Verstehe.“ Das tat sie auch. Sie wusste zwar, dass es besser gewesen wäre, wenn er Roland oder zumindest Kaiba angerufen hätte aber trotzdem konnte sie nachvollziehen warum er es nicht getan hatte. Als sie wieder zu Mokuba blickte fiel ihr sein erstaunter Blick auf. „Keine Moralpredigt?“, fragte er. Tea schmunzelte. „Nein, du weißt ja bereits, dass es falsch war Roland nicht anzurufen, oder?“ Er nickte. „Und da ich weiß das du daraus gelernt hast und so etwas nicht wieder tun wirst, können wir auch auf eine Moralpredigt verzichten.“ Tea lächelte ihn aufmunternd zu, worauf Mokuba erleichtert aufatmete. Ein Blick auf ihre kleine Armbanduhr genügte um Tea zu sagen, dass es Zeit war nach Hause zu gehen. „Wir sollten uns dann mal langsam auf den Weg machen.“ Sie machte ein paar Schritte. Als sie jedoch bemerkte, dass Mokuba noch zögerte, drehte sie sich um und lächelte ihm noch einmal zu. „Na komm, gehen wir.“ Das taten sie dann auch. „Tea?“ „Ja?“ „Warum bist du eigentlich noch nicht zu Hause?“ „Naja, ich musste nachdenken.“ Sie lächelte womit sie der Frage eigentlich ausweichen wollte, doch Mokuba wollte anscheinend nicht locker lassen. „Und worüber?“ Sie überlegte. Sollte sie es ihm denn wirklich sagen? Aber warum eigentlich nicht, es war doch nur Mokuba, außerdem würde er es sowieso irgendwann erfahren. „Über meinen Job. Mein ... Chef hat mich heute gefeuert.“, irgendwie fühlte sie sich besser nachdem sie es ausgesprochen hatte. ,Siehst du Tea, war doch gar nicht mal so schwer.’ „Und wieso?“ „Naja, ich hab einen Kunden eine geschmiert als er mich ...“, sie stockte. Irgendwie war es ihr doch peinlich gerade mit Mokuba darüber zu sprechen, schließlich war er gerade mal 13. „Angefasst hat?“, beendete dieser fragend. „Ja.“, gab sie zu. „Aber dann hat er es doch verdient.“ Sie seufzte. „Das fand ich ja auch Mokuba, aber mein Chef hat das leider etwas anders gesehen. Tatsache ist, dass ich keinen Job mehr habe, obwohl ich das Geld für die Tanzschule in New York brauchen würde.“ Sie senkte den Blick, hob ihren Kopf dann aber wieder und lächelte. „Aber egal, ich werd schon wieder was finden.“ Den Rest des Weges schwiegen sie. Jeder ging seinen Gedanken nach, Tea den ihren und Mokuba den seinen, wobei Mokuba allerdings eine mögliche Lösung für Teas Problem einfiel. Nach einer Weile standen sie dann vor dem Kaiba Anwesen. Als das Tor sich langsam öffnete, bemerkte Tea, dass Mokuba noch zögerte. „Kopf hoch Mokuba, Seto wird schon nicht allzu streng mit dir sein.“, sie legte ihm beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. Gerade als sie gehen wollte hielt Mokuba sie am Arm zurück. „Ach ja, Tea, du musst dir keine Sorgen machen. Du wirst bald wieder einen Job haben, dafür sorge ich schon.“ Er lächelte ihr noch einmal zu, verschwand dann aber, noch bevor sie etwas sagen konnte. Sie stand noch eine geraume zeitlang wie angewurzelt vor dem großen, schmiedeeisernen Tor, das sich bereits wieder schloss. Als sie sich letztendlich auf den Weg nach Hause machte, dachte sie noch eine ganze Weile über Mokubas Worte nach. Als Mokuba die Tür geöffnet wurde, blieb er kurz stehen, atmete tief ein und ging dann weiter. Was er jetzt vorhatte, dürfte nicht allzu leicht werden. Anscheinend hatte ihn Seto schon erwartet, denn dieser stand mit verschränkten Armen im Vorzimmer. „Mokuba! Wo zum Teufel warst du solange? Und warum hast du nicht angerufen?“ Er seufzte. „Also weißt du, das war so ...“ Wenn er wollte, dass sein Plan klappte, dann durfte er sich jetzt keinen Fehler erlauben und das hieß, dass er Seto die ganze Geschichte erzählen musste. Als er seine Geschichte beendet hatte atmete er noch ein weiteres Mal tief durch. Jetzt würde erst der schwierige Teil seines Vorhabens kommen. „Na ja, eigentlich wollte ich mit dir noch über etwas anderes reden.“, begann er. „Und worüber?“ Seto zog eine Augenbraue hoch, etwas das er immer tat, wenn er wusste, dass noch etwas Größeres auf ihn zukommen würde. „Ja also, du hast doch vor kurzem deine Assistentin gefeuert und da dachte ich mir, da du ja ohnehin eine Neue brauchst und Tea heute ihren Job verloren hat, dass du ..“ „Moment mal.“, unterbrach er ihn. Ihm gefiel das was Mokuba da gerade vorhatte nämlich ganz und gar nicht. „Erstens wissen wir nicht ob sie für den Job geeignet ist und zweitens ob sie ihn denn überhaupt will.“ „Das Einzige was du machen musst, ist ihr die Firma zu zeigen, damit sie weiß wo alles ist und ihr ihre Aufgaben erklären. Und außerdem weiß ich, dass sie ihn annehmen wird. Schließlich braucht sie das Geld. Ach komm schon großer Bruder.“ Seto seufzte, etwas das er sehr selten tat. Für Mokuba ein gutes Zeichen, es bedeutete nämlich dass Seto über seinen Vorschlag nachdachte und um ihn noch einmal darin zu bestärken, Tea doch noch einzustellen, setzte er noch ein weiteres Argument hinzu, nämlich sein Bestes. „Seto, Tea hat mir vorhin erst noch das Leben gerettet und da willst du ihr nicht einmal helfen, obwohl du sowieso jemanden für diesen Job brauchst?“ Ein erneuter Seufzer kam Seto über die Lippen. Er fand zwar nach wie vor, dass es keine sonderlich gute Idee war Tea Gardner diesen Job zu geben, aber schließlich wollte er auch nicht in der Schuld von Yugi Mutos persönlichem Cheerleader stehen. „Und?“, hakte Mokuba noch mal nach. „Sag ihr sie kann morgen anfangen.“ Mehr brauchte Seto auch nicht zu sagen. Mokuba rannte gleich mit einem freudigen Lachen die Treppen hinauf, blieb am oberen Ende aber doch noch mal stehen und rief seinem Bruder ein „Danke, Seto. Du wirst es nicht bereuen.“ zu. Dann war er aber auch schon in seinem Zimmer verschwunden. „Das hoffe ich.“ Tea schreckte aus ihrem Bett hoch. Ihr Handy klingelte. „Wer ruft denn jetzt noch an?“, fragte sie sich gähnend, ging dann aber doch zum Schreibtisch und den Anruf entgegenzunehmen. „Hallo?“ „Tea, du wirst nie erraten, was für einen Job ich dir gerade verschafft habe.“, sprudelte aus einem freudig wirkenden Mokuba heraus. „Job? Mokuba? Moment mal, wovon spricht du da eigentlich, ich habe doch schon ...“, sie brach den Satz abrupt ab. Jetzt erinnerte sie sich wieder. Sie hatte ja keinen Job mehr. „Von was für einem Job sprichst du überhaupt?“, fragte sie dann doch interessiert. „Also, vor kurzem hat Seto seine Assistentin entlassen und da er ja sowieso eine Neue braucht, habe ich mir gedacht du könntest doch gleich diese Stelle annehmen. Seto hat schon zugesagt. Und was hältst du davon, Tea?“ Hätte Tea mit irgend etwas auf der Welt nicht gerechnet dann damit, dass ihr Seto Kaiba den Job seiner Assistentin anbieten würde. Aber ja, anscheinend kam im Leben ja immer alles anders als erwartet. „Na ja, ich weiß nicht so recht.“, und das wusste sie auch wirklich nicht. „Aber Tea, du könntest dadurch deinen Traum verwirklichen, du verdienst sogar mehr als das Dreifache.“ „Was?“ Tea glaubte sich verhört zu haben. Mehr als das Dreifache? Gut, sie hatte ja von Anfang an gewusst, dass ihr alter Job nicht gut bezahlt wurde, aber gleich mehr als dreimal soviel? Konnte sie da überhaupt nein sagen? Schließlich brauchte sie doch das Geld? ,Wenn ich jetzt ablehne, kann ich meinen Traum auch gleich aufgeben. Aber will ich wirklich die Assistentin von Seto Kaiba werden?’ Sie war sich noch immer nicht ganz sicher. „Tea, bist du noch dran?“ Mokubas Stimme riss sie wieder aus ihren Gedanken. ‚Tea jetzt entscheide dich doch endlich. Willst du später Mal nach New York oder nicht?’ Und plötzlich konnte sie eine Entscheidung treffen. „Ja, ich bin noch dran. ... Ich nehme den Job.“ „Gut, dann bis Morgen. Du fängst nach der Schule an, Seto wird dich mit zur Arbeit nehmen. Gute Nacht noch.“ „Aber Mokuba, ...“ Zu spät, er hatte schon aufgelegt. Was hatte sie da bloß gesagt? Sie war zwar noch im Halbschlaf gewesen, aber war das denn wirklich eine plausible Erklärung? Sie seufzte. Wahrscheinlich nicht, das Angebot hatte sich einfach zu gut angehört um es abzulehnen. Außerdem was war denn schon so schlimm daran? Gut, sie musste für Seto Kaiba arbeiten und wenn sie an seine Launenhaftigkeit dachte, war er nicht gerade der sympathischste Mensch den sie kannte, aber vielleicht ... Nein. Sie schüttelte abrupt den Kopf. Kaum vorstellbar, dass er gerade im Berufsleben, vor allem wenn es um seine Firma ging, halbwegs erträglich war. Aber andererseits konnte die Tatsache, dass sie eine Zeit lang direkt seinen schlechten Launen ausgesetzt sein würde, doch kein allzu großes Opfer dafür sein, sich ihren größten Traum erfüllen zu können. ... Oder etwa doch?? Sie seufzte erneut. „Ach was soll’s, so schlimm wird’s schon nicht werden.“ Mit diesen Worten schlief sie auch ein. Hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Werd mich bemühen das nächste möglichst bald hochzuladen. Glg Eure Heli Kapitel 3: Peinlicher Zwischenfall ---------------------------------- Hallo!! So, da bin ich wieder. Sorry, hat dieses Mal etwas länger gedauert. War in der letzten Woche fast nur mehr unterwegs und hatte dementsprechend auch wenig Zeit für meine FF. Hoffe aber, dass euch das Kapitel gefällt. Viel Spaß noch beim Lesen! ;-) Kapitel 3 – Peinlicher Zwischenfall Die beiden Kaiba Brüder saßen in ihrer Limousine. Es war ein Tag wie jeder andere, Seto laß Zeitung und Mokuba spielte gerade eines seiner Computerspiele. Als Roland jedoch vor Mokubas Schule hielt, stieg dieser wider Erwarten nicht gleich aus. „Was ist denn Mokuba?“, fragte Seto. Mokuba grinste. „Na ja, wenn du schon fragst. Ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass Tea nach der Schule mit dir zur Arbeit fährt. Schönen Tag noch!“ Und weg war er. Seto konnte nicht einmal etwas einwenden, da Roland auch schon losfuhr. Das war doch wohl nicht sein Ernst? Gut, er hatte sie eingestellt, das war eine Sache, was für ihn aber nicht bedeutete, dass sie sich jeden Tag seine Limousine teilten. Darüber würde er mit Mokuba jedenfalls noch heute Abend ein ernstes Wort sprechen müssen. Er seufzte. Doch so wie er Mokuba kannte, hatte er ihr höchstwahrscheinlich schon versprochen, dass er sie zur Arbeit mitnahm, da konnte er jetzt schlecht nein sagen, für heute zumindest. Er seufzte erneut. „Das kann ja heiter werden.“ Tea und Yugi machten sich gerade auf den Weg zur Schule. Nach der Hälfte des Weges trafen sie wie jeden Tag auf Joey und Tristan, die sich ihnen anschlossen. Während die Jungs jedoch wie immer über Duel Monsters oder in Joey’s und Tristan’s Fall über Mädchen sprachen, schwieg sich Tea dieses Mal aus. Sie überlegte schon die ganze Zeit, wie sie ihren Freunden bloß beibringen sollte, dass sie in Zukunft für Seto Kaiba arbeiten würde. Konnte sie es Ihnen denn überhaupt sagen? Um Yugi und Tristan machte sie sich ja eigentlich weniger Sorgen, aber wie würde Joey reagieren? Sie seufzte. „Ist was mit dir Tea?“ Yugis Frage ließ sie hochschrecken. Sie schüttelte den Kopf, sie konnte ihm ja schließlich schlecht die Wahrheit sagen. Deshalb lächelte sie auch als sie sagte: „Nein, es ist alles in Ordnung. Ich hab nur nachgedacht.“ Tea ging wieder schweigend weiter, während die Jungs ein paar Schritte hinter ihr blieben. „Also irgendwas stimmt nicht mit ihr.“, stellte Joey fest. „Vielleicht verheimlicht sie uns ja was.“ Joey und Yugi drehten sich schlagartig zu Tristan um. „Und was sollte das sein?“, fragte Joey. „Vielleicht hat sie ja einen Freund.“, meinte Tristan eher spaßartig. Als er jedoch die entsetzten Gesichter von Joey und Yugi bemerkte, wollte er gleich ein ,Ach Qautsch, ich hab keine Ahnung was das sein könnte.’ hinzufügen, als Tea etwas mehr als ungewöhnliches tat. „Kaiba, warte doch mal!“, rief sie Seto hinterher, der gerade aus seiner Limousine gestiegen war. Als die drei Jungs das sahen, waren sie wirklich mehr als verblüfft. „Ihr glaubt doch nicht etwa, dass Tea etwas mit Kaiba hat, oder?“, fragte Yugi lieber mal vorsichtshalber. „Tea und Kaiba? Ehrlich gesagt kann ich mir das nicht wirklich vorstellen.“, meinte Tristan. „Trotzdem würd es mich interessieren, was sie mit Kaiba zu bereden hat. Grundlos ist sie sicher nicht zu ihm hingerannt.“, stellte Joey misstrauisch fest. „Jetzt bleib doch mal stehen!“, sagte Tea atemlos als sie Seto erreicht hatte. „Was ist denn jetzt schon wieder?“, fragte dieser genervt. Sie war etwas verwirrt. Mokuba hatte doch nicht etwa ... Sie schüttelte den Kopf. Ach nein, Mokuba hatte sicher mit ihm gesprochen. „Also ich wollte mit dir ...“, weiter kam sie nicht, da läutete auch schon die Schulglocke. Kurze Zeit nachdem sie die Klasse erreicht und sich auf ihre Plätze gesetzt hatten, kam auch schon Mr. Tamgotshi, ihr Mathelehrer. ‚Mist, jetzt bin ich wieder nicht dazu gekommen mit ihm darüber zu sprechen.’ Doch auf einmal kam ihr eine Idee. Ja, so könnte es gehen. Seto Kaiba war etwas erstaunt, als ein zusammengeknaultes Stück Papier auf seinem Tisch landete, er machte es aber dennoch auf. ‚Ich wollte nur fragen, ob es irgendeine Möglichkeit gibt, dass uns niemand sieht? Tea’ Obwohl er es nicht wollte, musste er anfangen zu grinsen. Sie hatte wohl Angst das Yugi und Co. sie sehen würden. Er wusste zwar was sie meinte, wollte aber noch kurz den Ahnungslosen spielen. Er warf den Zettel zurück. ‚Ich hab keine Ahnung was du meinst.’ Sie schielte zu ihm rüber. Das konnte doch nicht wahr sein. Dieser arrogante Klotz grinste auch noch. Kurze Zeit später traf ihn der Zettel auch schon am Kopf. ‚Was war denn...arghh ... Diese blöde Kuh...’ ‚Du weißt ganz genau was ich meine. Und?’ Er seufzte. Anscheinend war sie doch klüger als er gedacht hatte. Er hatte zwar schon etwas auf den Zettel geschrieben, lies sich mit dem zurückwerfen aber noch ein wenig Zeit. Eigentlich hatte sie schon aufgegeben auf eine Antwort zu warten, als das Stück Papier mitten auf ihrem Tisch landete. ‚Geh nach der Schule zum Hinterausgang.’ „Miss Gardner, Mister Kaiba?“ Die Stimme des Lehrers lies Tea zusammenzucken, deshalb war es auch Seto der „Ja?“ sagte. „Es geht mich zwar nichts an, was sie sich schreiben, aber könnten sie bitte in meinem Unterricht damit aufhören, sich gegenseitig Zetteln zuzuwerfen?“ Teas Kopf wurde knallrot. Das Gelächter der anderen, machte die Sache auch nicht gerade leichter. Eigentlich wollte sie genau so eine Situation vermeiden. Doch während es Tea peinlich war, hatte Seto eher das Gefühl, dass man ihn persönlich angegriffen hatte und ihm obendrein auch noch Vorschriften machen wollte, etwas dass er absolut nicht ausstehen und dulden konnte. Schließlich war er der reichste Mann Japans und dieser Idiot nur eine dahergelaufene Lehrkraft. „Da haben sie Recht. Es geht sie nichts an, WAS, WANN und mit WEM ich schreibe. Und wenn Ihnen irgendetwas an Ihrem Job liegt, dann sollten sie sich in Zukunft Ihre einfältigen Kommentare sparen, da ich Mittel und Wege besitze, dass sie ihn schneller los sein könnten, als Ihnen lieb ist. Ich hoffe wir haben uns jetzt verstanden.“, sagte Seto mit einem triumphierenden Grinsen. Das Gelächter der anderen verstummte augenblicklich. Ja, das war Seto Kaiba wie er leibt und lebte. Aus Mr. Tamgotshi’s Gesicht war jegliche Art von Farbe gewichen, der Mann war kreidebleich. Nach ein paar Minuten räusperte er sich aber und setzte den Unterricht fort. Er wagte nicht einmal, Seto Kaiba auch nur anzusehen, denn ihm war klar, dass dieser seine Drohung mit Leichtigkeit wahrmachen konnte und das wollte er nun wirklich nicht riskieren. Tea war das ganze mehr als nur peinlich. Die ganze Stunde über hielt sie ihren Kopf gesenkt. Diese Szene eben, würde ihr in naher Zukunft noch mehr Sorgen bereiten, als ihr lieb war. Als die Schule zu Ende war, verabschiedete sich Tea von Yugi, Joey und Tristan mit der Erklärung, dass sie noch in die Stadt shoppen gehen wolle. Normalerweise wäre sie mit dieser Geschichte durchgekommen, aber nach dem Vorfall in der 1. Stunde war Joey mehr als nur misstrauisch geworden. „Ich finde wir sollten ihr nachgehen und schauen was sie wirklich macht.“, schlug er den anderen vor. „Du glaubst ihr nicht?“, fragte Yugi. „Nein.“ „Dann sollten wir uns aber beeilen.“, meinte Tristan „Gute Idee. Kommst du mit Yugi?“ Yugi seufzte. Eigentlich wollte er Tea nicht nachspionieren, schließlich tat man so etwas nicht, wenn man befreundet war. „Yugi, wir machen uns doch nur Sorgen, da ist es doch berechtigt, dass wir wissen wollen was mit ihr los ist. Jetzt komm.“ Er seufzte und folgte ihnen. ‚Tut mir leid, Tea’ Wie geplant ging Tea zum Hinterausgang, wo auch schon Seto Kaibas Limousine auf sie wartete. Sie blickte sich noch einmal um, anscheinend hatte sie niemand gesehen. Als sie jedoch eingestiegen war und die Tür hinter sich zugezogen hatte, kamen ihre Freunde zum Vorschein. „Ich hab doch gewusst, dass sie uns nicht die Wahrheit gesagt hat.“, stellte Joey fest. „Und was jetzt? Gut, sie ist in Kaibas Limousine eingestiegen, aber glaubt ihr wirklich, dass die beiden was miteinander haben?“ Tristan wollte das nicht ganz eingehen. Yugi seufzte. „Na ja, da müssten wir sie schon selbst fragen, was aber auch bedeuten würde, dass sie dann weiß, dass wir ihr nachspioniert haben.“ „Macht euch mal keine Sorgen, ich hab da schon eine Idee.“, sagte Joey, zog sein Handy aus der Tasche und wählte eine ihm bekannte Nummer. Wenn sie es so machten, wie er es sich vorstellte, dann hätten sie gute Chancen, dass Tea niemals davon erfahren würde. So, wies weiter geht, erfahrt ihr im nächsten Kapitel. Ich werd mich jedenfalls bemühen, bald damit fertig zu werden. Glg Eure Heli Kapitel 4: Wo die Liebe hinfällt -------------------------------- Hello!! So da bin ich mal wieder mit einem neuen Kapitel. Tur mir leid das es dieses Mal so lang gedauert hat, aber ich hab jetzt leider wieder Schule und nebenbei auch noch Abendführerscheinkurs, was bedeutet das ich einmal die woche erst um halb 10 abends nach hause komme und 2 mal die woche nur 2 stunden zu hause bin bevor ich schon wieder weg muss. Tja und in der Zeit hab ich gerade mal genug zeit, um hausübungen zu schreiben oder ne kurze pause zu machen. Aber zurück zum Thema. In diesem Kapitel werden sich Seto und Tea um einiges näher kommen. *gg* Näheres müsst ihr aber schon selbst lesen. Viel Spaß noch!! Kapitel 4 - Wo die Liebe hinfällt Nachdem Tea in die Limousine eingestiegen war, saßen sie und Seto noch eine ganze Weile nebeneinander ohne auch nur ein Wort miteinander zu wechseln. „Sag mal, musste das vorhin eigentlich sein?“ Es war Tea die das Schweigen brach. „Ich weiß nicht was du meinst, Gardner. Schließlich war das doch deine Schuld.“ „Was? Das glaubst du doch nicht allen Ernstes. Schließlich warst du es doch, der den Lehrer vor der ganzen Klasse bloßgestellt hat.“, erwiderte Tea fassungslos. „Hättest du nicht angefangen, mit diesen Zetteln nach mir zu schießen, dann wäre gar nichts gewesen. Ich frage mich nur, wie man auf so eine blöde Idee kommen kann.“ „Ich weiß nicht was du mit ‚blöder Idee’ meinst. Schließlich hat der Lehrer erst etwas davon gemerkt, als du den Zettel zurückgeschossen hast. Was letztendlich bedeutet, dass es dein Fehler war.“, stellte Tea wütend fest. „Ach wie nett Gardner. Du glaubst doch nicht wirklich, dass du mich mit dieser Bemerkung auch nur ansatzweise beleidigen konntest, oder? Für so dumm hätte ich nicht mal dich gehalten.“ ‚In Ordnung Kaiba, das reicht jetzt.’ Diese Bemerkung brachte sie so sehr auf, dass sie bereits aufstand um ihn besser anschreien zu können. „Kaiba du bist so ein ...“ weiter kam sie nicht. Es wurde so heftig gebremst, dass sie das Gleichgewicht verlor. Sie schloss ihre Augen und wartete schon auf den harten Aufprall, doch als dieser nicht kam, öffnete sie diese wieder. Oh Gott, das war ja noch viel schlimmer. Sie war doch tatsächlich auf Seto Kaibas Schoss gefallen und um den ganzen noch die Krone aufzusetzen hielt dieser sie auch noch fest. Eine leichte Röte überzog Tea’s Gesicht. Auch für Seto war es eine unangenehme Situation, eigentlich wollte er sie ja loslassen, doch irgendwie wollten seine Hände da nicht ganz mitspielen. Auch Tea bewegte sich nicht mehr, ihre ganze Wut die sie noch eben gehabt hatte, war wie weggeblasen. Die beiden sahen sich nur mehr an und schwiegen. Als plötzlich die Tür geöffnet wurde und ihnen ein ziemlich verwirrter Roland entgegenblickte, holte sie das schlagartig in die Realität zurück. Roland räusperte sich. „Verzeihung, ich wollte nicht stören.“ Nach diesen Worten glich Teas Gesicht dem einer überreifen Tomate. Auch Setos Wangen waren von einem leichten Rotschimmer überzogen, etwas das nun wirklich untypisch für ihn war. Er schüttelte den Kopf. Nein, wieso sollte ihm irgend etwas peinlich sein? Schließlich war SIE auf ihn gefallen. Er hatte lediglich den Anstand gehabt sie aufzufangen. Er ließ sie abrupt los, worauf Tea auch gleich wieder den Sitzplatz neben ihm einnahm. Seto räusperte sich, stieg aus der Limousine und anschließend die Treppen zu seiner Firma hoch. Tea folgte ihm. Als sie die Eingangstür erreichten, hatte sie sich schon wieder halbwegs beruhigt. „Guten Tag, Mr. Kaiba.“ Während die Empfangsdame Seto freundlich grüßte, beachtete dieser sie erst gar nicht und ging einfach weiter. Sie stiegen in den Aufzug. Stille. Während Tea’s Gesicht abzulesen war, dass ihr die ganze Situation mehr als peinlich war, hatte Seto wieder seine undefinierbare Miene aufgesetzt. Sie seufzte. Sie würde wohl nie erkennen können was er gerade dachte. Eigentlich war es ihr bis jetzt auch immer egal gewesen, doch dieses Mal war es etwas anderes. Sie wusste zwar nicht warum, aber irgendwie interessierte sie es doch, was er gerade dachte oder empfand. Aber Stopp. Sie schüttelte den Kopf. Eigentlich war ja gar nichts passiert. ‚Nein Tea. Denk einfach nicht mehr darüber nach. Der Wagen hat gebremst, du hast das Gleichgewicht verloren und bist aus Versehen auf ihn drauf gefallen. Er hat dich bloß aus einem Reflex heraus festgehalten. Ja genau. So war es.’ „Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit, Gardner.“ Setos Stimme riss sie wieder aus ihren Gedanken. Er war bereits aus dem Aufzug gestiegen, was sie sofort nachholte. Auf den Flur trafen sie auf einen freudig grinsenden Mokuba, der die beiden anscheinend schon erwartet hatte. „Hallo ihr Beiden!“, begrüßte dieser sie. Während Tea Mokuba ebenfalls begrüßte nickte Seto seinem kleinen nur Bruder kurz zu. „Mokuba wird dir gleich die Firma zeigen und dir dann anschließend deine Aufgaben erklären. Falls es noch Fragen geben sollte, findet ihr mich in meinem Büro.“ Kaum hatte er das gesagt, fiel auch schon seine Bürotür hinter ihm zu. „Also, ich glaube es wäre am Besten, wenn wir zuerst ganz unten anfangen.“, schlug Mokuba vor. Doch anstatt zu antworten nickte Tea nur und starrte auf Setos Bürotür, anscheinend hatte sie der Vorfall im Wagen doch mehr mitgenommen, als sie anfangs gedacht hatte. Als sie dann unten angekommen waren, begann Mokuba mit seiner Führung durch die Kaiba Corporation. Zuerst begannen sie beim Empfang, wo Mokuba sie auch Miss Yomoto, der Empfangsdame vorstellte. Danach besichtigten sie die Marketingabeilung, dann die Buchhaltung, die Designabteilung, den Konferenzsaal und etliche andere Räume. Mokuba deutete auch noch darauf hin, dass sich in jedem Stock gleich direkt neben dem Aufzug, ein Wegweiser befand, falls sie einmal vergessen sollte, wo ein bestimmter Raum war. Als sie letztendlich wieder in den obersten Stock gelangten, gingen sie zu einem Schreibtisch der gleich neben Kaibas Bürotür stand und sich als ihr zukünftiger Arbeitsplatz entpuppte. „So, ich glaube für heute haben wir’s geschafft.“, sagte Mokuba nachdem er Tea ihre Aufgaben erklärt hatte. „Ich glaube du solltest dann noch mal zu Seto gehen.“ „Kommst du nicht mit?“, fragte Tea. „Nein. Roland wartet unten schon auf mich. Aber falls ich mal nicht da sein sollte und du Hilfe brauchst, kannst du mich ruhig anrufen.“, sagte Mokuba mit einem freundlichen Gesichtsausdruck. Tea lächelte. Mokuba war richtig liebenswert, wenn er einen so ansah. „Danke Mokuba. Aber ich glaube ich werd das schon alleine schaffen. Aber falls ich mal Hilfe brauche, weiß ich ja wen ich fragen muss.“ Mokuba grinste und strich sich mit einem Finger unter die Nase. „So, dann werd ich Roland nicht länger warten lassen. Noch einen schönen Tag, Tea.“ Mit diesen Worten stieg er in den Aufzug ein. „Danke, dir auch Mokuba.“ Als sich die Aufzugstür schloss, stand Tea bereits vor Kaiba’s Bürotür. Sie zögerte, schüttelte aber dann den Kopf. ‚Ach komm schon Tea. So schlimm wird’s schon nicht werden. Bleib einfach bei der Sache und denk auf KEINEN Fall über den Vorfall im Wagen nach.’ Sie atmete noch einmal tief ein und klopfte an. Als sie ein „Herein“ vernahm, öffnete sie langsam die Tür. Als Tea vor Setos Schreibtisch stand, bemerkte sie, dass er sich umgezogen hatte. Anstatt der Schuluniform trug er einen langen weißen Mantel. „Hier.“ Er hielt ihr eine Mappe entgegen. „Was ist das?“ „Dein Arbeitsvertrag. Wenn du willst, kannst du ihn dir noch einmal durchlesen.“ „Nein, ist schon in Ordnung. Hast du einen Kugelschreiber?“ Er sah sie verwundert an. „Was ist?“, fragte sie. „Nichts. Nur die meisten Menschen, würden nie einen Vertrag unterschreiben, ohne ihn sich wenigstens einmal anzusehen.“, stellte er objektiv fest. Sie lächelte. „Egal, ich hab da mehr Vertrauen.“, sagte sie, nahm den Kugelschreiber den er ihr entgegen hielt und unterschrieb den Vertrag, etwas das ihn noch mehr verwunderte. Die meisten Menschen, außer Mokuba natürlich, vertrauten ihm nicht, deshalb war es für ihn auch umsomehr erstaunlich, dass sie es tat. ‚Irgendwie ist sie doch ganz ... Nein, ist sie nicht.’ Er schüttelte den Kopf. Was dachte er da bloß? „So, war das alles?“ Ihre Frage riss ihn schlagartig aus seinen Gedanken. Er räusperte sich. „Nicht ganz. Ich möchte, dass du ab morgen nicht mehr in deiner Schuluniform arbeitest. Du kannst dich in einem der Umkleideräume im Erdgeschoß umziehen. Außerdem wäre es auch besser wenn du ... sagen wir mal „unauffälligere“ Sachen als sonst anhast.“ Sie zog eine Augenbraue hoch. „Ich weiß zwar nicht, was gegen meinen Kleiderstil einzuwenden ist, aber mach dir mal keine Sorgen, ich werd schon was Passendes finden. ... Gibt es sonst noch etwas?“ „Fürs erste wär’s das mal. Du bekommst morgen eine Kopie deines Vertrages.“, sagte er und wandte sich wieder seinem Laptop und somit auch seiner Arbeit zu. „Kaiba?“ Seto seufzte. „Was ist denn noch?“ „Danke, dass du mir eine Chance gibst.“ „Das hast du allein Mokuba zu verdanken. Er hat nicht locker gelassen, bis ich zugesagt habe.“, bemerkte er nüchtern. „Trotzdem Danke.“, sagte sie lächelnd und verließ anschließend sein Büro. Sie wollte gerade ihre Sachen zusammenpacken und gehen, als sie bemerkte, dass etwas in dem Faxgerät neben ihr lag. Sie seufzte, nahm das Blatt Papier und ging noch einmal in Setos Büro. „Entschuldige dass ich noch mal störe, ich wollte dir nur ...“ Eigentlich wollte sie ‚das Fax hier geben’ sagen, als sie plötzlich über das Stromkabel des Laptops fiel und sich auf Seto Kaiba wieder fand. Ihre Gesichter waren so nah beieinander, dass sie nur wenige Zentimeter voneinander trennten. Eigentlich wäre das der passende Moment gewesen, sich zu räuspern, aufzustehen und sich zu entschuldigen, doch alles was Tea tat, war ... Seto Kaiba anzusehen. Und anscheinend fiel ihm auch nichts besseres ein, als das Gleiche zu tun. Sie wusste nicht wie lange sie sich schon ansahen, doch irgendwann spürte sie wie er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich und ihr immer näher kam. Noch konnte sie aus dieser Situation entkommen, noch konnte sie aufstehen und einfach gehen. Doch sie tat genau das Gegenteil, anstatt zu gehen küsste sie ihn. Zuerst langsam und zaghaft, doch je länger der Kuss dauerte, desto leidenschaftlicher wurde er. Keiner der beiden hätte sagen können, wie lange sie sich schon küssten, vielleicht erst zehn Minuten, vielleicht auch schon eine halbe Stunde. Es war ihnen egal, sie war genausowenig im Stande wie er, damit aufzuhören, sie wollten es auch gar nicht. Doch irgendwann bemerkte Tea, dass sie schon beinahe auf Setos Schreibtisch lag und sich nur mehr mit den Unterarmen abstützte, während er über sie gebeugt war. In diesem Moment wurde ihr schlagartig klar, was sie da überhaupt machte und vor allem mit wem sie es machte. Sie hörte augenblicklich damit auf den Kuss zu erwidern und drückte ihn sachte von sich weg. Sie bemerkte seinen erstaunten Gesichtsausdruck, als sie aufstand und zu ihm blickte. Sie wusste nicht was sie tun oder sagen sollte, deshalb sah sie ihn wieder einmal nur an. Doch nach einer Weile, kam ihr auch das ziemlich lächerlich vor und deshalb wollte sie einfach nur mehr weg, weg von diesem Büro und vor allem weg von ihm. „Es ist schon ziemlich spät geworden, ich werd dann besser mal gehen.“ Sie drehte sich um und eilte beinahe schon fluchtartig aus seinem Büro. Doch als sie die Tür öffnete, spürte sie eine Hand die sie zurückhielt. Als sie sich umdrehte, stand Seto direkt vor ihr. Sie wusste zwar nicht warum, doch irgendwie brachte diese Situation ihr Herz dazu schneller zu schlagen. „Tea?“, fragte er etwas zögerlich. „Ja?“ „Ich ...“ Eigentlich wollte er ihr sagen, dass sie nicht gehen sondern bei ihm bleiben sollte, doch das wiederum gestattete ihm sein Stolz nicht. Für Seto war es nach wie vor eine Schwäche Gefühle zu zeigen. Er ließ sie los. „Nichts.“ Tea lächelte matt. „Einen schönen Tag noch Seto.“ Mit diesen Worten verließ sie auch sein Büro. Als sie die Tür geschlossen hatte konnte man von Seto noch ein „Dir auch Tea.“ hören. Tea stand gegen eine Wand gelehnt und ließ sich langsam hinuntergleiten. Als sie bereits am Boden saß, seufzte sie. ‚Was ist bloß los mit mir? Ich hab mich doch nicht etwa ... Nein.’ Sie schüttelte abrupt den Kopf und sagte sich, dass das unmöglich sein konnte. Sie seufzte noch einmal, stand auf, nahm ihren Schulrucksack und stieg in den Aufzug ein. Als sie unten angekommen war und sich von Miss Yomoto verabschiedet hatte, verließ sie die Kaiba Corporation und machte sich auf den Weg nach Hause, doch schon nach ein paar Schritten blieb sie abrupt stehen, als ihr ein gewisser jemand ein „Hey Tea!“ zurief. Als sie sich zur Seite drehte, war sie sichtlich überrascht. So, das wars dann mal wieder von mir. Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Würd mich wieder wahnsinnig über Kommis freuen. Glg Eure Heli PS: Könnte sein, das ich für das nächste Kapitel wieder länger brauche, hab in den nächsten 3 wochen noch ziemlich viel stress wegen meinen Theoriestunden für den Führerschein. Werd mich aber bemühen es so bald wie möglich zu schreiben. Kapitel 5: Ein klärendes Gespräch --------------------------------- Hallo!! Da bin ich wieder. Tut mir leid, dass es auch dieses mal wieder solange gedauert hat. Aber zum Glück hab ich jetzt endlich auch herbstferien *freu*. (dachte schon die kommen nie *gg*) Naja, aber wieder zurück zum Kapitel. Ich wünsch euch wie immer viel Spaß beim Lesen! Kapitel 5 – Ein klärendes Gespräch Als sie unten angekommen war und sich von Miss Yomoto verabschiedet hatte, verließ sie die Kaiba Corporation und machte sich auf den Weg nach Hause, doch schon nach ein paar Schritten blieb sie abrupt stehen, als ihr ein gewisser jemand ein „Hey Tea!“ zurief. Als sie sich zur Seite drehte, war sie sichtlich überrascht. „Mai? Was machst du denn hier?“, fragte Tea, noch immer erstaunt darüber, dass Mai’s Wagen direkt neben ihr hielt. „Also das nenn ich mal eine freundliche Begrüßung.“ „Entschuldige, das war nicht so ...“ „Ist schon in Ordnung Tea.“, winkte Mai lächelnd ab. „Hast du noch was vor?“ „Nein, ich bin gerade auf dem Nachhauseweg.“ „Gut dann steig ein, ich fahr dich.“ „Das musst du aber nicht. Ich meine falls du noch etwas anderes vorhast, dann ...“, begann Tea, die wusste, dass Joey schon seit einer ganzen Woche nur mehr von dem Tag gesprochen hatte, an dem Mai zurückkommen sollte. Ehrlich gesagt, hatte sie nicht so früh damit gerechnet, aber da sie ja jetzt da war, wäre es vielleicht das Beste sie nicht länger aufzuhalten, da sie heute sicher noch Joey sehen wollte. Mai, die Teas Gedanken förmlich lesen konnte, musste lächeln. „Ich hab Joey heute schon kurz gesehen, wir treffen uns erst in einer Stunde. Ich hab also noch genug Zeit. Na komm schon, steig endlich ein.“ Seto saß an seinem Schreibtisch. Obwohl noch Unmengen Akten vor ihm lagen und er somit mehr als genug Arbeit hatte, hatte er sich noch keine davon seit dem Vorfall von eben angesehen. Seine Gedanken kreisten nur mehr um dieses „Erlebnis“ mit Tea. Er konnte sich nicht erklären, was in dem Moment in ihn gefahren war. Etwas das er hasste, für ihn war es nämlich eine unbestreitbare Tatsache, sich immer alles erklären zu können. Er seufzte. Anscheinend war es dieses Mal aber nicht so. Was war denn bloß mit ihm los? Vor ihm lagen duzende von Akten und er dachte über Tea Gardner nach. Er wusste nicht einmal, warum er ihr nicht einfach gesagt hatte, sie solle von ihm runter gehen, genausowenig wie er wusste, warum er sie denn überhaupt geküsst hatte. Es war seltsam, er hatte sie angesehen und auf einmal ... Er schüttelte abrupt den Kopf. Es war ein Fehler gewesen, etwas das nie hätte passieren dürfen. Keiner der beiden hatte das bezweckt, so gut konnte er sie wenigstens schon einschätzen. Tea Gardner gehörte eindeutig nicht zu den Menschen die so etwas planten. Er schüttelte erneut seinen Kopf. Wenn er noch länger über diesen Vorfall nachdachte, würde er heute wohl zu keiner Arbeit mehr kommen. Seufzend nahm er sich eine der Akten aus dem Stapel neben ihm und hörte erst mit der Arbeit auf, als er alle durchhatte, auch wenn er nur halbherzig bei der Sache war. „Sag mal Tea, wolltest du heute nicht eigentlich shoppen gehen?“, kam Mai’s plötzliche Frage. Tea schreckte augenblicklich hoch, als ihr klar wurde, dass Joey ihr das erzählt haben musste. „Und sag jetzt nicht, dass du einfach nichts gefunden hast, das dir gefällt.“ „Aber ...“, wollte Tea noch einwenden, brach dann aber ab, als ihr klar wurde, dass Mai ihr eine plötzlich erfundene Geschichte nicht abkaufen würde. Nach einigen Minuten des Schweigens, war es Mai die wieder das Wort ergriff. „Tea. Hast du nicht einmal gesagt, dass Freunde sich immer die Wahrheit sagen sollten?“ Tea schreckte hoch, ließ sich dann aber wieder langsam in ihren Sitz zurückfallen. Mai’s Frage hatte ihr schmerzvoll bewusste gemacht, dass sie im Grunde genommen nichts anderes getan hatte, als ihre Freunde anzulügen, nur weil sie Angst vor deren Reaktion hatte. Sie seufzte. „Jedenfalls, hört es sich nach mir an.“, erwiderte sie nach einer längeren Pause. „Tea, ich will hier nicht den Moralapostel spielen, wahrscheinlich bin ich die letzte die dir eine solche Predigt halten sollte, ich mach mir einfach nur Sorgen um dich.“ „Das brauchst du nicht.“ Mai sah sie fragend an. „Wirklich nicht.“, bekräftigte sie ihre Antwort noch einmal. Mai seufzte. „Das soll jetzt kein Verhör werden, aber warum hast du den Jungs dann gesagt, dass du shoppen gehst und warum bist du gerade aus der Kaiba Corporation gekommen?“ Tea seufzte, Mai anlügen würde ihr auch nichts bringen, außer dass sie im Nachhinein ein schlechtes Gewissen hätte, so wie es bei den Jungs ohnehin schon der Fall war. Außerdem wäre es sicher erleichternd, mit jemanden darüber zu reden und bei Mai wusste sie immerhin, dass sie es nicht weitererzählen würde. „Also eigentlich gibt es dafür einen ziemlich einfachen Grund. Ich arbeite nämlich seit heute in der Kaiba Corporation.“ Als Tea das sagte, musste sie sich schon ziemlich in ihren Sitz krallen, um nicht gegen die Windschutzscheibe zu fliegen, denn Mai bremste abrupt ab. Als sie sich nach ein paar Minuten wieder beruhigt hatte, fuhr sie weiter, jedoch ohne ein Wort zu sagen, dass Tea hätte wissen lassen, was sie gerade dachte. Doch schon nach kurzer Zeit, konnte sich Mai ihr Lachen nicht mehr verkneifen. „Also das nenn ich mal eine Überraschung. Wie bist du denn überhaupt zu dem Job gekommen?“ „Das ist eine lange Geschichte.“ „Was für ein Glück, dass ich ein Fan von langen Geschichten bin.“, zwinktere ihr Mai zu. Tea lächelte. „Also es fing damit an, dass mir gestern mein Chef gekündigt hat. Gleich danach habe ich Mokuba getroffen, der von einem ziemlich düsteren Typen bedroht wurde. Naja, irgendwie konnte ich ihm helfen und wir sind dann weggelaufen. Als ich ihn nach Hause begleitet habe, hat er das von meiner Kündigung erfahren und meinte, dass er dafür sorgen wird, dass ich bald wieder einen Job habe. Am Anfang war ich darüber noch etwas erstaunt, aber als er mich nach ein paar Stunden angerufen hat und mir gesagt hat, dass ich Setos Assistentin werden könnte und dreimal mehr als in meinem alten Job verdienen würde, da ... da konnte ich nicht nein sagen.“ Sie machte eine kurze Pause, bevor sie weiter sprach. „Hätte ich diesen Job nicht angenommen, hätte ich wahrscheinlich keine Möglichkeit gleich nach der Schule, nach New York zu gehen.“ Als sie endete, blickte sie unsicher zu Mai. Als Tea jedoch bemerkte das Mai sie verständnisvoll ansah atmete sie erleichtert auf. „Weißt du, dass war eigentlich das Beste das du in deiner Situation machen konntest. Du verdienst viel, musst nicht den ganzen Tag hektisch in diesem Kaffee herumlaufen und bist noch dazu, die Assistentin des mächtigsten Mannes Japans. Also, du hättest es auch wesentlich schlechter treffen können.“ Mai lächelte sie an. Tea verstand was sie damit sagen wollte. Sie ließ sich erleichtert in den Sitz des Cabrios zurückfallen. Als sie nach einer Weile vor ihrem Haus ankamen und Tea ausstieg, drehte sie sich noch einmal um. „Weißt du Mai, wegen Yugi, Joey und Tristan, ich würde es ihnen gerne ...“ „Schon in Ordnung Tea, von mir erfahren sie nichts.“ Tea lächelte „Danke Mai. ... Danke, für alles.“ „Schon gut Tea. Erzähl es ihnen aber bald.“ „Keine Sorge, das mach ich.“ Bevor Mai wegfuhr warf sie Tea noch ein kurzes Lächeln zu. Tea wiederum sah ihr noch eine ganze Weile nach, bevor sie ins Haus ging. Als Tea unter der Dusche stand dachte sie noch einmal über den heutigen Tag nach. Dank Mai fühlte sie sich schon wesentlich besser und Gott sei Dank auch endlich darin bestärkt, ihren Freunden die Wahrheit zu sagen. Auch wenn es schwer werden würde, würde sie es dieses Mal schaffen. Am Anfang würden sie zwar mit größter Sicherheit seltsam darauf reagieren, aber nach einer gewissen Zeit würden sie sie sicher verstehen können. ‚Würden sie es auch verstehen, wenn sie wüssten, dass du ihn geküsst hast?’ Da meldete sich auch schon wieder ihr Gewissen. Durch Mai hatte sie eine zeitlang nicht mehr an den Kuss gedacht, doch mit der Erinnerung an Seto kam auch wieder die Erinnerung an den Kuss. Sie seufzte. Sie hatte noch immer keine Antwort darauf, warum es denn überhaupt soweit gekommen war. War es etwa allein ihre Schuld? Sie war zwar auf ihn gefallen, dass stimmte schon, und anstatt von ihm runter zu gehen, fiel ihr nichts besseres ein als ihn nur blöd anzusehen, aber ... er hatte sie ja auch nicht weggeschubst, er hatte ja noch nicht einmal gesagt, dass sie aufstehen soll. Er hatte ihr eine Strähne aus dem Gesicht gestrichen und dann hatter er sie ... nein .... dann hatten sie sich geküsst. Tea seufzte. Der Kuss war beidseitig gewesen und in diesem Moment fühlte er sich auch nicht falsch oder schlecht an, das Gegenteil war eher der Fall, es war sogar richtig schön gewesen. Als sie sich das denken hörte, schüttelte sie abrupt den Kopf. Nein, der Kuss war ein Ausrutscher. Vielleicht hatte er sich nicht falsch angefühlt, er war aber dennoch auch nicht richtig gewesen. Schließlich hatten sie ja nicht einmal Gefühle für einander. ... Oder etwa doch? ‚Ach was, Tea. Es ist einfach nur so passiert. Das alles hat keinen tieferen Grund und wenn du genau darüber nachdenkst, kann man es eindeutig als Kurzschlussreaktion bezeichnen. Außerdem hat er ja nicht einmal Gefühle für dich, du weißt ja selbst nicht mal, ob du überhaupt welche für ihn hast. Und denk erst gar nicht drüber nach. Wenn dieser Kuss nämlich nicht gewesen wäre, würdest du dir diese Frage nicht einmal stellen. Also.’ Vorerst gab sie sich erst einmal mit diesem Gedanken zufrieden. Als sie fertig geduscht und sich etwas übergezogen hatte, ging sie in ihr Zimmer und stellte sich vor den Wandschrank. Als sie deren Inhalt erkannte, kam sie erstmals ins Grübeln. Sie hatte zwar zu Seto gesagt das sie morgen etwas Passendes anhaben würde, doch ehrlich gesagt, wusste sie nicht wirklich was genau sie mit Passendes gemeint hatte. Sie atmete tief durch, bevor sie sich daran machte, beinahe den ganzen Inhalt ihres Schrankes auf den Fußboden ihres Zimmers zu verteilen. So, das wars dann mal wieder von mir. Ich hoffe es hat euch gefallen. Wär echt lieb von euch, wenn ihr mir noch einen Kommi dalassen würdet. :-) Ich weiß, in diesem Kapitel, geht es nicht wirklich um das Pairing, aber ich hab mir gedacht, es ist vielleicht das Beste, ihre Gefühle (getrennt voneinander) nach dem Kuss zu beschreiben. Glg Heli Kapitel 6: Empfindungen ----------------------- Hallo!!! Tut mir leid, dass auch dieses Kapitel wieder solange gedauert hat, aber ja, unter der Schulzeit finde ich nicht wirklich viel Zeit an meine FF weiterzuschreiben. *Sorry* Dafür ist dieses Kapitel aber auch länger geworden als die anderen. Ich hoffe es gefällt euch. Viel Spaß noch beim Lesen. ;-) Kapitel 6 – Empfindungen Eine Limousine fuhr die Kaiba Brüder wie jeden anderen Morgen auch zur Schule. Doch anstatt der sonst so üblichen Alltagsroutine, in der Seto Zeitung las und Mokuba gerade mit einem Computerspiel beschäftigt war, wurde dieses Mal lautstark diskutiert. „Wie kommst du eigentlich dazu, Tea Gardner zu sagen, dass sie mit mir zur Arbeit fahren kann? Schließlich sind wir doch nicht ihr persönliches Taxi.“, fragte Seto Kaiba seinen kleinen Bruder ziemlich aufgebracht. Mokuba, der genau gewusst hatte, dass sein Bruder so reagieren würde, grinste, denn er hatte sich schon lange im Voraus auf dieses Gespräch vorbereitet. „Also ich weiß nicht worüber du dich beschwerst, schließlich ist es doch nur das Beste für dich, wenn Tea gleich mit dir zur Arbeit fährt.“, meinte Mokuba unschuldig, worüber Seto etwas verwundert war. „Was genau verstehst du unter ‚Das Beste für mich’?“, fragte Seto mit hochgezogener Augenbraue. „Naja, wenn Tea jedes Mal zur Firma gehen müsste, würde sie doch immer zu spät kommen.“ „Für so etwas gibt es ja auch öffentliche Verkehrsmittel.“ „Seto, du weißt doch genau, wie langsam und umständlich die sind, da wäre Tea ja wirklich zu Fuß schneller.“ Seto seufzte. Obwohl es ihm nicht gefiel, was Mokuba sagte, musste er seinem kleinen Bruder insgeheim Recht geben. Sie würde wirklich jedes Mal zu spät kommen, wenn er sie nicht mitnehmen würde. Als die Limousine vor Mokubas Schule hielt, wollte Seto doch noch eine Frage beantwortet haben. „Du hast das von Anfang an so geplant, nicht wahr?“ Mokuba grinste. „Ich weiß nicht was du meinst.“, sagte er und stieg aus. Seto seufzte, begann jedoch gleich darauf zu lächeln. Sein kleiner Bruder war gewiefter als er gedacht hatte, vielleicht würde aus ihm ja noch mal ein guter Geschäftsmann werden. Doch als er wieder an den Vorfall von gestern dachte, hörte er schlagartig auf zu lächeln, denn er hatte zum ersten Mal in seinem ganzen Leben keine Ahnung davon, wie er sich einem anderen Menschen gegenüber verhalten sollte. Tea blickte etwas traurig in ihren Briefkasten. Auch heute lag der lang ersehnte Umschlag, auf den sie schon seit Monaten wartete nicht darin. ‚Eigentlich ist es ja sinnlos. Oder habe ich wirklich angenommen, dass sie mir antworten würden?’ Sie seufzte. Sie hatte nämlich wirklich daran geglaubt und obwohl ihr diese Hoffnung jetzt ziemlich lächerlich und naiv vorkam, tat sie das irgendwie noch immer. Während sie so dastand, bemerkte sie gar nicht wie spät es eigentlich schon war. Als sie dann doch noch einen Blick auf ihre Uhr warf, fiel ihr auf, dass wenn sie nicht gleich losrannte, sie es nicht mehr rechtzeitig zur ersten Stunde schaffen würde. „Hey Jungs!“, rief Tea ihren Freunden zu, als sie schnaufend auf dem Schulhof ankam. „Hey Tea, wo warst du denn so lange?“, fragte Yugi. „Naja, gestern ist es ziemlich spät geworden und heute morgen hab ich wohl irgendwie die Zeit vergessen.“, antwortete sie. Sie wollte ihnen nicht unbedingt erzählen, dass sie schon wieder ihre Zeit damit verbracht hatte, vor dem leeren Briefkasten zu stehen und ihn traurig anzusehen. „Naja, wahrscheinlich hattest du gestern noch ein interessantes Treffen.“, meinte Joey misstrauisch. Tea die am Anfang etwas verwundert war, lächelte dann. „Ach so, du meinst weil Mai wieder in der Stadt ist. Ja, wir haben uns gestern zufällig getroffen.“ Joey der sie noch immer etwas argwöhnisch musterte, zuckte dann doch nur mit den Schultern. Eigentlich hatte er ja Kaiba gemeint und nicht Mai. „Ach ja, weil wir schon beim Thema sind. Hättet ihr heute vielleicht Zeit?“, begann Tea. „Worum geht’s denn?“, fragte Tristan. „Naja, ich müsste euch da etwas wichtiges erzählen.“ Joey horchte augenblicklich auf. „Wieso sagst du’s uns dann nicht gleich?“ „Naja, die Stunde fängt schon in 5 Minuten an und ich glaube, dass wir dafür etwas mehr Zeit brauchen, da gibt es nämlich ein paar Dinge die ich euch erklären muss und ...“ „Ist schon gut Tea ...“, unterbrach sie Yugi. „... klar können wir und heute treffen. Wie wärs gleich nach der Schule?“ „Also da geht’s bei mir nicht wirklich, wie wär’s wenn ihr heute um acht zu mir nach Hause kommt?“, fragte sie vorsichtig und hoffte, dass sie ihr keine Fragen stellen würden, warum es denn nicht gleich nach der Schule ging. Doch als Tea die Jungs nicken sah, war sie sichtlich erleichtert. Kurz nachdem Tea in die Limousine eingestiegen war, fiel ihr auf, dass wohl auch Seto die Situation etwas unangenehm war. Nach dem gestrigen Vorfall, waren sie beide anscheinend das Gesprächsthema Nummer 1 an ihrer Schule. Kaum hatte sie heute morgen das Klassenzimmer betreten, hörten ihre Mitschüler augenblicklich auf miteinander zu sprechen und sahen sie an. Zuerst hatte sie nicht gewusst, was das zu bedeuten hatte, doch als sie auf der Mädchentoilette zufällig ein Gespräch zweier Mitschülerinnen gehört hatte, wusste sie, dass es um sie und Kaiba ging. Sie seufzte, wenn sie ihren Freunden nicht bald die Wahrheit sagen würde, würden die ihr vielleicht auch noch ein Verhältnis mit Kaiba unterstellen, was, wenn sie wüssten, was gestern in Setos Büro passiert ist, eigentlich gar nicht mal so abwegig war. Ihr Atem stockte, als sie sich wieder an den Kuss erinnerte. Sie wagte einen kurzen Blick zu Kaiba. Als sie bemerkte, dass auch er sie angesehen hatte, wurde sie augenblicklich rot. „Wir sollten reden.“, meinte Tea. Seto der sie zwar verstanden hatte, aber nicht genau wusste, was sie denn mit diesen „reden“, dass sie ja anscheinend so gern tat, bezwecken wollte, sah sie zuerst verwundert an. „Willst du wirklich darüber sprechen?“, fragte er nach einer kurzen Pause. Tea lächelte matt. „Nicht wirklich, aber vielleicht wäre es besser, wenn wir es täten. Weißt du der Ku ... ich meine das, was da gestern geschehen ist ... ähm ... ich finde es wäre das Beste wenn wir es vergessen würden.“ Tea wartete auf seine Reaktion, irgendwie hatte sie Angst davor, was er sagen würde. „In Ordnung.“, antwortete er gelassen. Tea die eigentlich mit dieses Antwort gerechnet hatte, sah ihn mit einem undeutbaren Blick an. „Was ist? Wäre es dir lieber gewesen, wenn ich das Gegenteil gesagt hätte?“, fragte Seto kalt. „Natürlich nicht.“, antwortete sie, obwohl sie tief in ihrem Inneren wusste, dass das gelogen war. Sie warf ihm noch einen kurzen Blick zu, doch als sie bemerkte, dass er nichts mehr zu sagen hatte, schaute sie wieder in die andere Richtung. Eigentlich hätte sie sich über seine Antwort freuen müssen, doch aus irgend einem seltsamen Grund, tat sie es nicht. Ehrlich gesagt, empfand sie gerade dass genaue Gegenteil von Freude. Seine Antwort hatte sie, obwohl sie es sich nicht eingestehen wollte, verletzt. Aber was hatte sie denn eigentlich erwartet, schließlich hatte doch sie vorgeschlagen, diesen Vorfall zu vergessen. Er hatte ihr lediglich zugestimmt. Was machte sie da jetzt so traurig? Zu anfangs konnte sie es sich nicht erklären, erst als sie bemerkte, dass ihr eine Träne die Wange hinunter lief, wusste sie, dass sie sich in Seto Kaiba verliebt hatte. Als Tea vor Setos Bürotür stand um ihn die benötigten Akten für seinen gerade anwesenden Geschäftspartner zu bringen, wusste sie nicht, ob sie sich für die richtige Kleidung entschieden hatte. Anstatt des üblichen Kostüms, dass für die Frauen die in der Kaiba Corporation arbeiten, so typisch war, trug Tea einen kurzen, schwarzen Rock kombiniert mit einem weißen kurzärmeligen Rollkragenpullover. Sie hatte sich die Haare hochgesteckt, um seriöser zu wirken, obwohl sie sich nicht vorstellen konnte, diesen Eindruck mit ihren gerade mal 18 Jahren wirklich zu vermitteln. Sich jetzt aber noch Gedanken darüber zu machen war sinnlos. Sie atmete noch einmal tief durch und klopfte anschließend an. Seto, der gerade mit seinem Geschäftspartner über mögliche Absatzwege sprach, war mit seinen Gedanken eigentlich ganz wo anders. Es war wirklich seltsam. Seit er denken konnte, waren Tea Gardner und er sich immer uneinig gewesen. Ging es nun um diese albernen Theorien zum Thema Freundschaft, die für sie ja anscheinend so wichtig waren oder um Besprechungen in der Schule, zu denen er erscheinen musste, zu mal er und Tea Gardner Schulsprecher waren, immer waren sie anderer Meinung gewesen. Weshalb es jetzt auch um so erstaunlicher war, dass sie gerade in der Situation die sie am meisten miteinander verband, das selbe dachten. Innerlich seufzte er. Dachten sie denn wirklich das selbe? Schließlich hatte er nicht gerade Freudensprünge gemacht, als sie sich darauf geeinigt hatten, den gestrigen Vorfall zu vergessen. Das Klopfen an der Bürotür, riss ihn schlagartig aus seinen Gedanken. Als er „Herein“ sagte und sogleich Tea sein Büro betrat, war er mehr als erstaunt. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie anstatt des ansonsten so üblichen Kostüms, dieses „typische“ Sekretärinenoutfit anhatte, das, wie er zugegen musste, an ihr wirklich anziehend aussah. Ein Blick zu seinem Gegenüber, sagte ihm, dass auch er genau dasselbe dachte. Als Seto bemerkte, dass er sie wohl schon zulange ansah, richtete er seinen Blick wieder auf seinen Gegenüber. Als Tea ihm die Akten übergab, machte Seto sie mit seinem Geschäftspartner bekannt. „Wenn ich vorstellen darf Mr. Turner, meine Assistentin Tea Gardner.“ „Ich bin sehr erfreut sie kennen zu lernen, Miss Gardner.“, meinte dieser mit einem anrüchigen Lächeln. „Ganz meinerseits, Mr. Turner.“, erwiderte Tea lächelnd, obwohl ihr der Unterton in seiner Stimme aufgefallen war. Seto dem die Situation dieses Gespräches klar war, wollte es nicht unnötig hinauszögern, außerdem war es auch selbst für ihn etwas irritierend wenn Tea in ihrer jetzigen Kleidung vor ihm stand. „Miss Gardner. Ich habe vor ein paar Minuten noch mit Mr. Takahama über unser neues Projekt mit seiner Firma gesprochen. Würden sie ihn bitte zurückrufen und einen Termin mit ihm vereinbaren.“ „Natürlich. Wie schon gesagt, es hat mich sehr gefreut sie kennen zu lernen, Mr. Turner.“, sagte Tea noch bevor sie Setos Büro verließ. Kurz nachdem sie mit Mr. Takahama einen Termin vereinbart hatte, dachte sie noch einmal über die Situation im Büro nach. Aus Setos Blick hatte sie nicht ablesen können, ob er mit der Wahl ihrer Kleidung zufrieden war. Sie seufzte, sie würde an ihm wohl nie wirklich erkennen können, was sie richtig machte und was nicht. „Miss Gardner?“ Sie schreckte hoch, als sie eine Stimme dicht hinter ihr vernahm. „Oh ... Mr. Turner, wie kann ich Ihnen behilflich sein?“ „Ach bitte nennen sie mich doch Mike.“ Tea die über sein Angebot etwas verwundert war, musterte ihn kurz. Vorher war es ihr zwar nicht wirklich aufgefallen, doch jetzt bemerkte sie, dass er ziemlich gut aussah und auch nur um einige Jahre älter als sie selbst sein konnte. „In Ordnung. Ich bin übrigens Tea.“ Eigentlich dachte sie ja, dass er noch ein paar geschäftliche Angelegenheiten mit ihr klären wollte, doch anscheinend hatte ihr Gegenüber etwas ganz anders mit ihr vor. Als Seto bemerkte, dass Michael Turners Aktenkoffer sich noch in seinem Büro befand, stand er augenblicklich auf um zu sehen, ob er ihn noch erreichen konnte. Als er die Tür jedoch öffnete, bot sich ihm ein Szenario, dass ihn mehr als wütend machte. „Mr. Turner.“, sagte Seto schärfer als er es eigentlich bezweckte. Als dieser aufblickte und seinen Aktenkoffer entgegennahm, kam nicht einmal ein einfaches Danke, da er anscheinend zu beschäftigt damit war, mit Tea zu flirten. Seto wusste zwar nicht warum, doch irgendwie brachte diese Situation ihn dazu innerlich überzulaufen. „Miss Gardner, wir müssten noch schnell zu einer Besprechung.“, sagte Seto spontan, es war das erste das ihm eingefallen war. Obwohl Tea etwas verdutzt darüber war, dass sie nichts von einer Besprechung gewusst hatte, verabschiedete sie sich von Mike. Seto der bemerkte, dass Turner ihr anscheinend seine Telefonnummer zustecken wollte, packte Tea am Arm und zog sie beinahe schon hinter sich zum Aufzug. „Scheint ja ein nettes Gespräch gewesen zu sein.“ Tea, die den Zynismus in seiner Stimme bemerkte, sah ihn etwas verwirrt an. „Naja, eigentlich war ich ziemlich froh, als du gekommen bist.“, meinte Tea, der Mike ehrlich gesagt schon etwas zu aufdringlich geworden war. Seto der insgeheim erleichtert über ihre Antwort war, bemerkte ihren fragenden Blick. „Ich wollte nur klarstellen, dass Privates und Berufliches nicht vermischt werden sollte. Und wenn du mit meinem Geschäftspartner auch privaten Kontakt haben solltest, könnten mir daraus Nachteile entstehen.“ Tea, für die diese Antwort zwar logisch war, war dennoch traurig darüber, denn wenn er Privates nicht mit Beruflichen vermischen wollte, dann bestand wohl keine Hoffung für sie beide, wenn denn überhaupt jemals eine bestanden hatte. Sie standen noch eine Weile so da, ohne auch nur ein Wort miteinander zu wechseln. Doch als plötzlich das Licht ausging und der Aufzug auch noch zu schwanken anfing, klammerte sich Tea aus einem Reflex heraus an Seto, während dieser sie so festhielt, als wolle er sie nie wieder loslassen. Als das Licht wieder anging, der Aufzug jedoch noch immer feststeckte, wagten beide einen Blick zu ihrem Gegenüber und dieser wunderbare Augenblick, so wie sie ihn schon bei ihrem Sturz in der Limousine und in seinem Büro erlebt hatten, war auf einmal wieder da. Ihre Gesichter näherten sich auch dieses Mal wieder und genauso wie ... Ich weiß ich bin gemein, gerade an der Stelle aufzuhören *sorry*, aber ich find dadurch geht die Spannung wenigstens nicht verloren, da ja jetzt praktisch alles mögliche noch passieren könnte. Ich hoffe das Kapitel hat euch aber trotzdem gefallen. Wär echt lieb von euch, wenn ihr mir noch einen Kommi dalassen würdet. :-) Ich hoffe in nächster Zeit bin ich etwas kreativer und brauche nicht solange für das nächste Kapitel. glg Heli Kapitel 7: Wenn ihr nur wüsstet ------------------------------- Hello!! Also dieses Mal ist es glücklicherweise etwas schneller gegangen. In den ersten paar Tagen meiner Ferien, hatte ich eine etwas unkreative Phase und hab es deshalb ganz sein lassen. Doch vorgestern hat sich auch diegelegt und ich hab das Kapitel endlich fertig. *freu* So, genug geredet. Ich wünsch euch jedenfalls noch viel Spaß beim Lesen!! ;-) Kapitel 7 – Wenn ihr nur wüsstet Als das Licht wieder anging, der Aufzug jedoch noch immer feststeckte, wagten beide einen Blick zu ihrem Gegenüber und dieser wunderbare Augenblick, so wie sie ihn schon bei ihrem Sturz in der Limousine und in seinem Büro erlebt hatten, war auf einmal wieder da. Ihre Gesichter näherten sich auch dieses Mal wieder und genauso wie ... ... in der Limousine wurde ihr wunderbarer Moment auch dieses Mal zerstört, als sich plötzlich die Aufzugstüren öffneten und sie sich einen Stock unter der Chefetage befanden. Tea, die sich als erste ihrer Situation bewusst wurde, riss sich von Seto los und lief zum Treppenaufgang. Als sie jedoch die Tür öffnete, drehte sie sich noch einmal kurz um und blickte zu Seto, so als ob sie ihm noch etwas wichtiges sagen wolle, schüttelte aber dann den Kopf und eilte die Treppen hinunter. Die vielen fragenden Blicke der Leute die ihr entgegenkamen ignorierte sie, genauso wie sie auch Miss Yomotos besorgten Blick ignorierte, als sie an ihr vorbei zum Ausgang stürmte. Sie hatte das Gefühl jeden Moment zusammenzubrechen. Sie konnte kaum noch richtig atmen, aber dennoch lief sie immer weiter, so als ob sie wirklich daran glaubte, vor ihren Gefühlen wegrennen zu können. Seto stand noch immer wie angewurzelt im Aufzug der Kaiba Corporation. Er hatte sich noch keinen Millimeter bewegt. Der Aufzug war nun wieder intakt. Die Tür vor ihm, hatte sich schon in mehreren Stockwerken geöffnet und wieder geschlossen. Die Menschen die einstiegen bemerkten zwar das ihr Chef neben der Spur stand, wagten es aber nicht irgend etwas zu sagen. Erst als eine ziemlich gutaussehende Blondine den Aufzug betrat, wurde er augenblicklich aus seiner Starre gerissen. „Hey Seto, schon lange nicht mehr gesehen.“ „Schirin.“, sagte er bloß schwach. Irgendwie hatte die Situation von vorher in ihm wohl mehr ausgelöst, als er sich zu anfangs eingestehen wollte, er war ja fast schon unfähig ein paar halbwegs vernünftige Wörter wie zum Beispiel ‚Guten Tag.’ heraus zu bringen. „Also eine etwas freundlichere Begrüßung hätte ich mir schon erwartet.“ Sie sah ihn tadelnd an. „Ich wollte nicht ...“, begann Seto, wurde jedoch gleich wieder von ihr unterbrochen. „Ist ja schon gut, ich werds überleben. Willst du mir nicht lieber einen Drink oben in deinem Büro anbieten?“ Tea lag weinend auf ihrem Bett. ‚Wieso gerade er?’, fragte sie sich. ‚Es gibt mehr als 3 Milliarden Männer auf der Welt, wieso musste ich mich ausgerechnet in ihn verlieben?’ Je mehr sie über die Situation im Aufzug nachdachte, desto unglücklicher wurde sie. Traurig darüber, dass sie ihre Chance nicht genutzt hatte, aber vor allem über den Umstand enttäuscht, dass er wahrscheinlich nie Gefühle für sie haben würde. Wie gerne hätte sie ihn doch geküsst um nur wenigstens einmal noch seine Nähe zu spüren, zu spüren wie sie diese für sie unerklärliche Wärme und Geborgenheit umgab. Aber nein, es wäre falsch gewesen, das wusste sie. Sie war sich sicher das Seto keine Gefühle für sie hatte, weshalb es auch nicht richtig gewesen wäre ihn zu küssen. Wäre sie bei ihm geblieben, hätte sie sich damit nur selbst verletzt, vor allem wenn sie daran dachte, dass auch dieser zweite Kuss wahrscheinlich nichts für ihn bedeutet hätte. Es erschien ihr in dem Moment als das einzig richtige oder besser gesagt als das einzig richtige für sie, dass sie einfach davongelaufen war. Ja, sie hatte sich entschieden, aber war es denn wirklich das Beste gewesen? „Tea, bist du zu Hause.?“ Tea schreckte augenblicklich hoch, als sie die Stimme ihrer Freunde hörte. „Ja, einen Moment, ich komme gleich.“ Erfreulicherweise konnte ihnen keiner die Tür aufmachen, da ihre Eltern nicht mehr zu Hause waren, was ihr wenigstens etwas mehr Zeit verschaffte um sich halbwegs wieder zusammenzuraufen. Sie stellte sich schnell vor den Spiegel um einen prüfenden Blick auf ihr Gesicht zu werfen. Man konnte eindeutig erkennen, dass sie geweint hatte. Ihre Augen waren geschwollen und leicht gerötet und in ihrem Gesicht konnte man Tränenflecken erkennen. Was ja auch eigentlich kein Wunder war, wenn man bedachte, dass sie schon mehrere Stunden lang geweint hatte. Vor ihrer Mutter hatte sie sich noch halbwegs zusammenreißen können, als sie nach Hause gekommen war, doch gleich in dem Moment in dem sie ihre Zimmertür geschlossen hatte, hatte sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten können. Mit einem Taschentuch wischte sie sich die noch vorhandenen Tränen in ihren Gesicht weg um anschließend etwas Make-up aufzulegen. Sie betrachtete sich noch einmal kurz im Spiegel, legte ein Lächeln auf und ging zur Haustür um ihre Freunde hereinzubeten. Als sie es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht hatten, ergriff auch gleich Joey das Wort. „Also Tea, was musst du uns so wichtiges sagen?“ „Wisst ihr, dass ist eine ziemlich lange Geschichte und bitte hört sie euch bis zu Ende an, bevor ihr etwas dazu sagt, in Ordnung?“, fragte Tea ruhig, worauf sie von den Jungs ein „Geht klar“ bekam. „Also alles fing damit an, dass ...“ Während Tea ihnen die selbe Geschichte wie Mai, mit Ausnahme des Kusses, erzählte und ihnen erklärte, warum es diesen Zwischenfall mit den Zetteln in der Schule gegeben hatte, hörten sie ihr aufmerksam zu. Als sie mit einem erleichterten Seufzer endete, sah sie zu ihren Freunden, gespannt auf deren Reaktion. „Mensch Tea, wieso hat du uns das nicht gleich gesagt.“, begann Tristan. „Naja, also ehrlich gesagt, hatte ich anfangs ziemlich Angst davor wie ihr reagieren würdet, vor allem was Joey betrifft.“ Joey sah sie augenblicklich an. „Weißt du Joey, ich weiß doch, dass du Seto Kaiba nicht ausstehen kannst. Deshalb hatte ich auch anfangs gerade vor deiner Reaktion Angst, weil ich dachte, dass du damit eventuell nicht klar kommen könntest. Es tut mir leid, dass ich es euch erst heute sage, aber ich hab diesen Job wirklich gebraucht und wenn ich ihn nicht angenommen hätte, dann ...“ „Ist schon in Ordnung, Tea.“, unterbrach sie Joey, worauf Tea ihn verblüfft ansah. „Weißt du, ich finde es zwar nicht unbedingt gut, dass du in der Kaiba Corporation arbeitest, aber ich kann es verstehen. Ich bin nämlich der Meinung, dass wenn man einen Traum hat, alles dafür tun sollte um ihn zu verwirklichen. Und wenn das heißt, dass du dafür als Kaibas Assistentin arbeiten musst, dann kann ich das akzeptieren.“ Tea die über Joeys verständnisvolle Worte mehr als verwundet war, viel ihm im nächsten Augenblick auch schon um den Hals. „Danke Joey.“ „Schon in Ordnung Tea.“, meinte er mit einem verwunderten aber dennoch freundlichen Lächeln. Nach diesem etwas schwierigem Anfang, verlief der Rest des Abends eigentlich ganz gut. Es war alles wieder so wie vorher, sie redeten über Dinge die schon in ihrem Leben passiert waren und lachten gemeinsam. Als es dann kurz vor 10 Uhr abends war, machten sie sich auf den Weg nach Hause, da ja morgen ein Schultag wie jeder andere war. Tea begleitete sie noch bis zur Haustür und verabschiedetet sich anschließend von ihnen. Im Gegensatz zu Joey und Tristan, blieb Yugi jedoch mitten auf den Treppen zu ihrem Haus stehen. „Was ist denn Yugi?“ „Es tut mir leid.“ „Was tut dir leid?“, fragte sie etwas verwirrt. „Das ich auch nur einen Moment an die Gerüchte geglaubt habe, die sie in der Schule über dich und Kaiba verbreitet haben. Das tut mir leid.“, meinte Yugi schuldbewußt. „Ach Yugi, dass ...“ „Nein Tea, ich hab mich dir gegenüber falsch verhalten, dafür gibt es keine Entschuldigung. Aber ich hoffe, dass du sie trotzdem annimmst.“ Tea, die nun ihrerseits schuldbewußt zu ihrem Freund sah, konnte es nicht ertragen, dass er sich wegen etwas schlecht fühlte, das eigentlich der Wahrheit entsprach. „Ist schon gut Yugi. Ich kann das verstehen.“ „Was ist Yugi, kommst du endlich?“, Tristan und Joey wurden allmählich schon ungeduldig. „Ist ja schon gut, ich komm ja gleich.“, rief er den beiden zu. „Gute Nacht, Tea. Ich hoffe du nimmst mir das alles nicht allzu übel.“ Mit diesen Worten lief er zu seinen Freunden, ohne zu wissen, was seine Entschuldigung bei Tea eigentlich wirklich bewirkt hatte – nämlich Enttäuschung über sich selbst. „Ach Yugi, wenn du nur wüsstest.“, sagte Tea, als sie die Tür schloss und sich dagegen lehnte. „Und was führt dich zu mir.“, fragte Seto, als er Schirin ihren Drink reichte. Er hatte sich wenigstens schon wieder so im Griff, dass er zumindest anständige Sätze heraus brachte. „Ich wollt eigentlich nur mal vorbeischauen, sehn ob sich was geändert hat und so, aber anscheinend ist ja alles noch beim alten.“ „Du erwartest doch nicht allen Ernstes, dass ich dir das glaube, oder?“ Sie lächelte verführerisch als sie sagte: „Nein, eigentlich nicht. Du weißt doch genausogut wie ich warum ich hier bin, oder?“ „Vergiss es.“, antwortete er kühl. „Ach Seto, ich erinnere mich da an Zeiten in denen du nicht so zurückhaltend warst.“, meinte sie leicht schmollend. „Ich hab dir damals schon gesagt, dass es vorbei ist.“ „Was dich aber beim letzten Mal deutlich weniger gestört hat.“ Sie stellte ihren Drink auf seinen Schreibtisch und näherte sich ihm mit langsamen Schritten bevor sie ihre Arme um seinen Nacken schlang und ihn küsste. Für einen Moment ließ er es geschehen, aber nur um zu sehen was er bei diesem Kuss noch empfand – aber im Gegensatz zu früher, wo es ihm noch gefallen hatte sie zu küssen, fühlte er dieses Mal überhaupt nichts, weshalb er sie auch in dem Augenblick, als ihm dies bewusst wurde, augenblicklich von sich wegstieß. „Mein Gott Seto, was ist heute bloß in dich gefahren.“, fuhr sie ihn aufgebracht an. „Das letzte Mal war schon ein Fehler gewesen und ich beabsichtige nicht diesen Fehler noch einmal zu begehen. Also, wenn du jetzt so freundlich wärst mein Büro zu verlassen.“ Noch bevor er fertig gesprochen hatte, flog auch schon eine Vase dicht an seinem Kopf vorbei. „Deine Treffsicherheit war noch nie die Beste, also versuchs ein weiteres Mal erst gar nicht.“, meinte er gewohnt arrogant. „Irgendwann wird dir das noch leid tun.“, meinte sie drohend und wand sich zum Gehen. Als sie jedoch schon mit einem Fuß aus seinem Büro war, drehte sie sich noch einmal um, so als ob sie erst jetzt etwas wichtiges bemerkt hatte, dass sie noch unbedingt los werden musste. „Du bist verliebt.“ Seto sah sie abwertend an. „Bitte?“ „Seto, versuch erst gar nicht mich für blöd zu verkaufen, dafür kenne ich dich zu gut. Jetzt verstehe ich auch warum dieses Mädchen so an mir vorbeigestürmt ist und du so bemitleidenswert im Aufzug gestanden hast. Genau, wieso solltest du mich sonst abweisen?“, meinte sie mit einem höhnischen Lachen. „Ach wie süß, der große Seto Kaiba ist zum ersten Mal verliebt und hat allen Anscheins nach, von diesem Mädchen, dass er doch anscheinend so mag, auch noch eine Abfuhr bekommen. Zu traurig um wahr zu sein.“ Der Zynismus in ihrer Stimme war deutlich hörbar, Seto wollte schon zum Gegenanschlag ansetzen, doch noch bevor er etwas sagen konnte, hatte sie schon die Tür hinter sich zugezogen. Tea hatte bereits ihr Nachthemd an, als es an der Tür klingelte. „Ich komme schon.“, rief sie, als sie die Treppen hinunterlief und sich währenddessen einen Seidenkimono überstreifte. Als sie jedoch die Tür öffnete, stand ihr jemand gegenüber, mit dem sie im wahrsten Sinne des Wortes nicht gerechnet hatte. „Seto ... was machst du denn hier?“ So, ich hoffe es hat euch gefallen. Ich weiß, ich hab wieder an einer spannenden Stelle aufgehört. *sorry* aber dafür fängt ja auch das nächste Kapitel mit einer gewissen Spannung an. *gg* ich werd mich bemühn das nächste kapitel möglichst bald zuschreiben, wahrscheinlich kommts aber erst nach den Weihnachtsferien raus, da ich in ein paar Tagen nach Salzburg auf Skiurlaub mit ein paar Freunden bin. Ich wünsch euch allen jedenfalls noch einen guten Rutsch ins neue Jahr. :-) glg Heli Kapitel 8: Schmerz ------------------ Hallo!! Tut mir leid, dass es auch dieses Mal wieder solange gedauert hat. Ich weiß, jetzt kommt wieder diese Dauerbegründung mit der Schule, aber es ist tatsächlich so, dass ich dadurch ziemlich wenig Zeit zum Schreiben habe. Und da wo ich vielleicht einmal kurz Zeit habe, bin ich meistens etwas unkreativ und demotiviert. Ich hab mich dieses Mal aber wirklich bemüht, mit diesesm Kapitel schnell fertig zu werden. Da ich aber ziemlich selbstkritisch bin, dauert es leider auch immer länger mit der Bearbeitung. So, jetzt aber genug geredet, ich wünsch euch wie immer noch viel Spaß beim lesen! Kapitel 8 - Schmerz Tea hatte bereits ihr Nachthemd an, als es an der Tür klingelte. „Ich komme schon.“, rief sie, als sie die Treppen hinunterlief und sich währenddessen einen Seidenkimono überstreifte. Als sie jedoch die Tür öffnete, stand ihr jemand gegenüber, mit dem sie im wahrsten Sinne des Wortes nicht gerechnet hatte. „Seto ... was machst du denn hier?“ Er sagte nichts. Er blickte sie bloß an und seufzte nach einer Weile der Stille. „Kann ich reinkommen?“, fragte er. „Si ... sicher.“, erwiderte sie und öffnete ihm die Tür. Seine Anwesenheit verwirrte sie, vor allem da sie nicht wusste, was denn der Grund für seinen Besuch war. So als ob sie ihre Frage laut gestellt hätte, antwortete er: „Du hast deine Sachen vergessen.“ „Was?“, sie blickte auf. Er hielt ihr ihren Rucksack wohl schon länger entgegen. „Danke.“ Wieder diese erdrückende Stille, die sie fast wahnsinnig werden ließ. „Tea?“ „Ja?“ Er biss sich auf die Lippe, so als ob er glauben würde damit verhindern zu können, ihr den Grund für sein Kommen erklären zu müssen. Tea erkannte, dass er wohl in seinem Inneren noch mit sich kämpfte, ob er das was er gerade vor hatte zu sagen, nicht lieber lassen sollte. Sie bemerkte, dass er erneut seufzte. Anscheinend fiel ihm diese ganze Situation nicht leicht. Sie fragte sich nur warum, schließlich wusste er doch auch sonst immer was er sagen sollte. Er sah sie an und brachte dadurch endlich die Worte heraus, die ihn schon seit langem auf der Zunge lagen. „Das ist nicht der einzige Grund warum ich gekommen bin. Wir müssen reden.“ Er wusste nicht genau warum er gekommen war. Wobei dies auch wieder nicht ganz stimmte, eigentlich wusste er es schon. Das was er nicht wusste war, ob er den Grund warum er gekommen war, tatsächlich wahrhaben wollte. Seit dem Gespräch, wenn man es denn überhaupt so nennen konnte, mit Schirin hatte er lange Zeit nachgedacht und war zu einem Entschluss gekommen. Auch wenn er nicht viel auf ihre Meinung gab, hatten ihre Worte ihm jedoch mehr angehabt, als er sich zu anfangs eingestehen wollte. Wobei: Wollte er es jetzt denn? Er sah sie an und empfand etwas, dass er zu vor noch nie einer Frau gegenüber empfunden hatte. Und obwohl er die Intensität dieser Gefühle noch nicht richtig einschätzen konnte, wusste er dass sie da waren. Doch um ehrlich zu sein, wusste er nicht einmal was er ihr denn überhaupt sagen sollte oder gar wollte, für ihn waren diese Gefühle einfach noch zu neu, sie behagten ihm nicht und trotzdem waren sie einfach zu real um sie zu ignorieren. Er bemerkte ihren fragenden Blick. Als sie schließlich ins Wohnzimmer ging und ihn bedeutete es ihr gleich zu tun, folgte er ihr. Sie saßen auf der Coach, sahen sich an, aber sagten nichts. Allmählich wurde Tea diese peinliche Stille immer unangenehmer, weshalb auch sie es war, die das Wort ergriff. „Also Seto, aus welchem Grund bist du noch gekommen.“ „Ich ...“ , er brach ab. „Ja?“ „Ich weiß es nicht. Es war wohl ein spontaner Impuls.“, seufzte er. Es fiel ihm deutlich schwer, über seine Gefühle zu sprechen, vor allem da er sich nicht bewusst war, was sein Gegenüber über die Worte sagen oder denken würde, wenn er sie erst einmal ausgesprochen hatte. Tea seufzte. Eigentlich sollte man ja annehmen, dass wenn man überraschenden Besuch bekommt, wenigstens den Grund für dessen Kommen erfährt oder zumindest mit diesem ein halbwegs vernünftiges Gespräch führen kann, ohne diese ständigen abgebrochenen Sätze. Aber anscheinend war das bei Seto Kaiba nicht der Fall. Er war wohl was das betrifft, wieder einmal eine Ausnahme. Doch eigentlich wusste sie doch genau warum er gekommen war. Wenn man schon mit dem Satz ‚Wir müssen reden’ anfängt, ist wohl schon von Anfang an klar, dass das kommende Gespräch kein positives sein wird. Diese Erkenntnis versetzte ihr augenblicklich einen Stich. Es würde schwer werden mit ihm über diese „Zwischenfälle“ zu sprechen, aber sie würde es schaffen und so wenigstens noch einen Teil ihrer Würde behalten. „Du musst nichts sagen, ich weiß ohnehin über was du mit mir sprechen willst.“ Seto blickte erstaunt auf. „Ja, ich meine so wie du gerade dasitzt ist das wohl nicht schwer zu erraten.“ Sie machte eine kurze Pause, stand auf und blickte aus dem Fenster während sie sich an die Wand daneben anlehnte. „Ich werde morgen kündigen.“ So schwer ihr diese Worte auch fielen, es war leichter wenn sie sie sagte, als sie von ihm zu hören. „Was?“ Er stand augenblicklich hinter ihr und drehte sie zu sich um. Als er in ihr Gesicht sah, zog sich etwas in seinem Inneren augenblicklich zusammen. Sie weinte. Und weg war es mit ihrer Würde, obwohl sie sich so sehr bemüht hatte ihre Tränen zurück zuhalten, wollte ihr das einfach nicht gelingen. Jetzt war es ohnehin egal was sie zu ihm sagte. Jetzt war es schon fast so, als ob ihr die Tränen endlich den Mut gaben mit ihm über ihre Gefühle zu sprechen. Es war lächerlich, sie wusste, dass er sie abschätzig ansehen würde, wenn sie es ihm sagen würde, er sie im schlimmsten Fall vielleicht sogar auslachte, doch es war ihr egal, das Einzige was sie noch wollte, war ihm endlich zu erklären, warum es in letzter Zeit denn überhaupt zu diesen Zwischenfällen gekommen war und was denn letztendlich auch der Grund für ihre Kündigung war. „Seto, ich kann einfach nicht mehr für dich arbeiten. Am Anfang dachte ich, dass der Kuss nur ein Ausrutscher war, dass er mir nichts bedeute, aber als du dann in der Limousine gesagt hast, dass du damit einverstanden bist ihn zu vergessen, ist mir erst klar geworden, wie ich wirklich darüber denke. Weißt du diese Gefühle für dich, auch wenn sie mich anfangs ziemlich verwirrt haben, kann ich einfach nicht mehr unterdrücken. Ich würde es nicht mehr aushalten jeden Tag mit dir zu verbringen, vor allem nicht wenn ich daran denke, dass ich jeden Tag mit dieser kleinen Hoffnung leben müsste, dass du vielleicht doch noch Gefühle für mich entwickelst, nur um dann letzten Endes feststellen zu müssen, dass das nie geschehen wird. Ich kann es einfach nicht. Es tut mir leid, aber ... es geht nicht.“ Er sagte nichts mehr. Er staunte nur. Er hatte die ganze Zeit versucht, ihr seine Gefühle zu gestehen und obwohl er sich eigentlich über ihr unerwartetes Liebesgeständnis hätte freuen müssen, löste es auf einmal Besorgnis bei ihm aus, denn erst jetzt wurde ihm schlagartig klar, was es denn für sie zu bedeuten hatte, wenn er ihr gestand, dass auch er in sie verliebt war. Sie hätte dasselbe Schicksal wie Mokuba. Er hätte nie Zeit für sie, könnte mit ihr nie das machen, was für alle anderen Paare selbstverständlich war. Vielleicht würde es ihr am Anfang nicht schwer fallen darüber hinwegzusehen, aber auf Dauer würde sie letzten Endes doch nur unglücklich werden. Er würde ihr bloß schaden, vor allem wenn er daran dachte, dass sie ab dem Zeitpunkt an dem bekannt werden würde, dass sie ein Paar sind, sich das Interesse der Öffentlichkeit auf sie ziehen würde. Sie würde von Reportern bedrängt werden, würde Gerüchte über sich in der Zeitung lesen müssen, in denen vielleicht sogar solche Lügen stehen würden, die sie nicht ertragen konnte. Und letzten Endes, was würde aus ihr und ihren Freunden werden? Er wusste wie wichtig sie ihr waren und er wusste auch, dass sie ihn nicht mochten. Obwohl er es nicht bezwecken und wollen würde, würde er einen Keil zwischen sie treiben und dann wäre sie allein, denn wie oft konnte er denn schon für sie da sein, wenn es ihr schlecht ging? Nein, wenn er ihr jetzt seine Gefühle gestand, würde er sie nur ins Verderben stürzen, denn auf Dauer könnte er sie niemals glücklich machen. In diesem Augenblick wurde ihm klar, dass wenn er wirklich Gefühle für sie hatte, er nur eine Wahl hatte: Er musste das Beste für sie tun und in diesem Fall hieß das ihr weh zu tun, damit sie in Zukunft glücklich werden konnte. „Auf Wiedersehen, Tea.“ Mehr sagte er nicht, er schrie sie nicht an, sagte nicht, dass sie dumm war oder lachte sie gar aus, doch er wusste, dass diese Worte sie am meisten verletzten, denn sie bedeuteten, dass er ihre Worte und somit auch sie ignorierte anstatt darauf einzugehen. Als er ging, sah er aus den Augenwinkeln heraus, dass sich erneut Tränen in ihren Augen sammelten. Er hasste sich dafür ihr schon wieder wehgetan zu haben, doch vielleicht würde sie irgendwann sogar einsehen, dass er nur das Beste für sie getan hatte. Er war weg. Da wo er gestanden hatte, befand sich nur mehr die Erinnerung an ihn. Er liebte sie nicht, hatte es nie getan und würde es auch nie tun. Diese Erkenntnis schmerzte so sehr, dass sie weinend zusammenbrach. Wieso bloß meinte es das Schicksal so grausam mit ihr? Wieso verschwanden immer die Menschen aus ihrem Leben, die ihr am meisten bedeuteten? Zuerst Atem und jetzt auch noch Seto. Es kam ihr schon so vor, als ob es ihre Bestimmung wäre, eine Laune des Schicksals, dass sich jedes Mal die Menschen von ihr abwandten, für die sie mehr als Freundschaft empfand. Aber was hatte sie denn bloß getan, dass es ihr immer wieder verweigert wurde glücklich zu werden? Sie schrie, weinte, schlug gegen den Boden, doch das alles half nichts gegen den Schmerz, der tief in ihr saß. Er überflutete sie und eine Ewigkeit lang meinte sie schon an ihrem gebrochenem Herzen sterben zu müssen. Ja, sie hatte Seto Kaiba ihre Gefühle offenbart, hatte ihm ihr Herz geöffnet, doch er hatte es auf die schlimmste Art und Weise gebrochen, die man einem Menschen antun konnte: Er hatte sie ignoriert. Sie wollte ihn dafür hassen, doch sie konnte es nicht, sie würde es nie können, denn sie liebte ihn und würde ihn auch in Zukunft mehr lieben als gut für sie war und diese Erkenntnis schmerzte mehr, als die wenn sie ihn tatsächlich gehasst hätte. Ich weiß es ist gemein, tea so etwas anzutun, doch irgendwie wären sie nicht seto und tea, wenn es nicht hindernisse auf ihrem weg geben würde, auf dem sie dann doch noch zusammenfinden werden. Natürlich wird in der Zwischenzeit noch einiges passieren, bis es endlich soweit ist. Ich hoffe euch hat das kapitel trotzdem gefallen. Ich würd mich auch wahnsinnig wieder über Kommis freuen (v.a. über eure Kritik, sei es nun positive oder negative) glg Heli Kapitel 9: Ein unverhofftes Wiedersehen --------------------------------------- Hallo!! Tja, jetzt wo wieder ferien sind, bin ich endlich mal zum schreiben gekommen. Sorry, dass es auch dieses mal solange gedauert hat. Wie immer wünsch ich euch noch viel spaß beim lesen!! Kapitel 9 – Ein unverhofftes Wiedersehen „Auf Wiedersehen, Tea.“ Mehr sagte er nicht, er schrie sie nicht an, sagte nicht, dass sie dumm war oder lachte sie gar aus, doch er wusste, dass diese Worte sie am meisten verletzten, denn sie bedeuteten, dass er ihre Worte und somit auch sie ignorierte, anstatt darauf einzugehen. .......... Sie wollte ihn dafür hassen, doch sie konnte es nicht, sie würde es nie können, denn sie liebte ihn und würde ihn auch in Zukunft mehr lieben als gut für sie war und diese Erkenntnis schmerzte mehr, als die wenn sie ihn tatsächlich gehasst hätte. ... 3 Wochen später ... Sie warf einen nachdenklichen Blick in die letzte Reihe. Auch heute war sein Platz leer. Ja, es war nicht nur so, dass Seto keinerlei Gefühle für sie hatte, nein, er war jetzt auch noch gänzlich aus ihrem Leben verschwunden, denn seit 3 Wochen, seit dem Tag an dem sie ihn gestanden hatte, was sie für ihn empfand, hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Für jeden in diesem Klassenzimmer war die Tatsache, dass er solange nicht in der Schule erschienen war, womöglich nachvollziehbar, schließlich hatte er ja eine nicht gerade unbedeutende Firma zu leiten. Doch trotzdem meinte sie tief in ihrem Inneren zu spüren, dass sie der Grund für seine Abwesenheit war. Bei diesem Gedanken schüttelte sie jedoch augenblicklich den Kopf. Nein. Es konnte einfach nicht möglich sein, dass sie, Tea Gardner, der Grund war warum jemand wie Seto Kaiba nicht mehr zur Schule kam. Auch wenn er seit dem Tag an dem sie ihm ihre Liebe gestanden hatte nicht mehr in der Schule erschienen war, so hatte das mit Sicherheit nichts mit ihr zu tun. Wer war sie denn schon? Tea Gardner, ein einfaches Mädchen das Tänzerin werden wollte und sich in einen Milliardär verliebt hatte. Wenn sie so darüber nachdachte, hörte sich ihr Leben wie ein schlechter Hollywoodfilm an. Er saß in seinem Büro, starrte die Decke an und dachte über ein Mädchen nach, dass er eigentlich schon längst hätte vergessen sollen. Er liebte sie, dass wurde ihm von Tag zu Tag deutlicher bewusst und die bloße Erkenntnis, dass er sie womöglich für immer verloren hatte, schmerzte ihn. Ja, er, Seto Kaiba, der einflussreichste Mann Japans, hatte sich verliebt, obwohl er es nie für möglich gehalten hätte. „Hey Seto!“, die Stimme seines kleinen Bruders riss ihn augenblicklich aus seinen Gedanken. „Mokuba.“, sagte er schlicht. Dieser seufzte. Auch ihm war der Gemütszustand seines großen Bruders nicht entgangen. Auch der heutige Tag schien kein guter für ihn zu sein. Wobei: Hatte es denn in den letzten 3 Wochen irgendeinen Tag gegeben, an dem Seto nicht schlecht gelaunt war? Er schüttelte den Kopf. Nein, soweit er sich erinnern konnte, hatte es diesen Tag noch nicht gegeben. Das einzige was Mokuba im Moment hoffte, war das dies kein Dauerzustand bleiben würde. Ehrlich gesagt, hatte er ja eine Vermutung, was oder besser gesagt wer der Auslöser für diese schlechte Laune war, was im Grunde genommen auch nicht schwer zu erraten war, schließlich war auch Mokuba Teas plötzliche Teilnahmslosigkeit aufgefallen. „Seto kann ich dir eine Frage stellen?“ Der Ältere hob eine Augenbraue. Er war etwas verwundert darüber, dass der Jüngere sich zuerst erkundigte und nicht gleich seine wirkliche Frage stellte. Es musste sich also um etwas wichtiges handeln. „Worum geht es.“ „Um ein Mädchen.“, sagte Mokuba wahrheitsgemäß worüber Seto schmunzeln musste. War es denn nicht noch zu früh um mit Mokuba über solche Dinge zu sprechen? „Gut, also sagen wir mal ein Junge versteht sich gut mit einem Mädchen und die beiden sehen sich in letzter Zeit öfters als gewohnt. Dann gibt es irgendeinen Zwischenfall und die beiden gehen sich auf einmal aus dem Weg, wobei es keinem der beiden sonderlich gut geht, sie kaum reden und die ganze Zeit vermutlich über nichts anderes nachdenken als den jeweils anderen. Würdest du diesem Jungen, wenn er ein Freund von dir wäre, helfen?“ Seto hob eine Augenbraue. Also mit so einer Frage hatte er im wahrsten Sinne des Wortes nicht gerechnet. Er ließ sich lange Zeit, bevor er antwortete. „Schwer zu sagen, ehrlich gesagt finde ich es nicht unbedingt gut sich in solche Angelegenheiten einzumischen. Aber andererseits, vielleicht wäre es ja gar nicht so schlecht, den beiden einen Wink in die richtige Richtung zu geben.“ Mokuba lächelte. Anscheinend war Seto nicht aufgefallen, dass er nicht über sich selbst sondern über ihn sprach. Aber was soll’s, jetzt hatte er ja eine Antwort auf seine Frage, was er tun sollte. „Miss Gardner.“ Keine Reaktion „Miss Gardner.“ Um seiner Freundin aus der peinlichen Situation zu helfen, berührte Yugi sie an der Schulter und bedeutete ihr, als sie ihn ansah, einen Blick zum Lehrer zu werfen. „Ja?“ „Schön, dass sie uns auch heute mit ihrer geistigen Anwesenheit beehren.“, meinte der Lehrer kopfschüttelnd. Doch während der Großteil ihrer Mitschüler lachte, musterten Yugi, Joey und Tristan, ihre Freundin eher besorgt, schließlich verhielt sie sich schon seit Wochen so seltsam. „Entschuldigung. Um was geht es?“ „Um eine Partnerarbeit. Ich hoffe es stellt kein Problem für sie dar sich mit Seto Kaiba in Verbindung zu setzten.“ „Aber ...“ „Kein aber. Da Mr. Kaiba schon seit Wochen die Schule nicht mehr besucht hat, nehme ich an, dass er sehr mit seiner Firma beschäftigt ist, weshalb ich es für klug halten würde, wenn sie sich Zeiten für diese Arbeit mit ihm ausmachen würden. Schaffen Sie das?“ Ihrem Lehrer jetzt zu widersprechen, wäre nicht sehr klug von ihr, zumal er ohnehin schon verärgert genug wirkte. Auch wenn sie es tun würde, was würde es ihr den schon bringen? Nur einen unnötigen Streit mit einer Person die entschied welche Note sie in diesem Fach bekommen würde und die Erkenntnis, dass ihr ohnehin keine andere Wahl bleiben würde, als diese Arbeit gemeinsam mit Seto zu schreiben. Sie seufzte. „Natürlich.“ Tea stand vor der Kaiba Villa. Sie hatte den direkten Weg gewählt, da sie wusste, dass wenn sie ihn angerufen hätte, die Verlockung einfach zu groß gewesen wäre einfach aufzulegen und so zu tun als wäre alles in Ordnung. Doch als sie die Klingel betätigen wollte, verließ sie augenblicklich der Mut. Sie dachte noch einmal über das Thema ihrer Ethikarbeit nach und fragte sich warum ausgerechnet Seto und ihr „Die gesellschaftliche Bedeutung der Ehe“ zugeteilt worden war. „Willst du zu Seto?“ Diese bekannte Stimme hinter sich ließ sie augenblicklich zusammenzucken. „Ah, hallo Mokuba. Ja eigentlich schon. Wir müssen eine Partnerarbeit schreiben.“ „Und wieso läutest du dann nicht an, obwohl du deine Hand auf der Klingel hast?“ Ups, da hatte sie wohl jemand auf frischer Tat ertappt. Wenn ihr jetzt nicht schleunigst etwas einfiel, dann würde sie wohl oder übel vor Mokuba auffliegen. „Naja, ich hab mich nur gefragt, ob dein Bruder überhaupt schon von der Arbeit zurück ist. Ich hätte vorher vielleicht anrufen sollen.“ Na das klang doch gar nicht mal so schlecht, obwohl, wenn sie es recht bedachte, hörte sich ihre Stimme nicht gerade überzeugend an. Mokuba, den diese ganze Situation anscheinend unheimlich amüsierte, lächelte. „Seto hat heute von zu Hause aus gearbeitet. Du kannst ruhig mitrein kommen.“ Kaum hatte Mokuba das gesagt, hatte er auch schon die Klingel betätigt, worauf die Überwachungskamera sich in ihre Richtung drehte und ihnen kurze Zeit später das Tor geöffnet wurde. Als sie sich bereits auf halbem Weg zum Haus befanden, schloss sich dieses wieder. Jetzt gab es kein Zurück mehr, auch die letzte Hoffnung auf Flucht wurde ihr genommen. „Keine Sorge, Seto ist heute nicht allzu beschäftigt.“, zwinkerte ihr Mokuba zu, worüber sie lächeln musste. Vor nicht allzu langer Zeit war noch sie es gewesen die Mokuba gut zugeredet hatte keine Angst vor Seto zu haben. Als ihnen die Tür geöffnet wurde, wurden sie freundlich begrüßt. „Guten Abend, Master Mokuba.“ „Guten Abend. James das ist Tea Gardner, sie wird in nächster Zeit vermutlich öfters zu Besuch bei uns sein.“ „Sehr erfreut Miss Gardner.“ „Ganz meinerseits.“, sagte sie freundlich. „Ich bring dich dann mal zu Seto.“ Ohne, dass sie noch irgendwelche Einwände hätte einbringen können, zerrte sie Mokuba auch schon die Treppen der Villa hinauf. „So, da wären wir.“, sagte dieser, als sie vor einer großen, hölzernen Tür standen. „Viel Erfolg noch bei der Arbeit.“ Mit diesen Worten ging er auch schon wieder die Treppen hinunter, sichtlich erfreut darüber, dass sein Plan die beiden zusammenzubringen eine so glückliche Wendung genommen hatte, zumal Tea ihm ja praktisch in die Arme gelaufen war. Gut, vielleicht wäre Seto am Anfang etwas sauer auf ihn, wenn er seine Verkupplungsversuche bemerken würde, aber er war sich sicher, dass sobald die beiden sich endlich wieder verstehen würden sie ihm noch dankbar dafür wären. Sie war tatsächlich hier. Sie stand vor Seto Kaibas Bürotür und traute sich kaum noch zu atmen. Sie blickte sich noch einmal um. Die meisten Menschen die so wie sie zum ersten Mal hier wären, hätten wohl zuerst eine Zeit lang diese prächtige und stilvoll eingerichtete Villa betrachtet, doch dass einzige an das sie im Moment denken konnte war, dass der einzige Fluchtweg die Treppe war. Sie seufzte. Auch wenn die Idee einfach wegzulaufen verlockend war, sie würde sich damit nur lächerlich machen, zumal Mokuba Seto höchstwahrscheinlich erzählen würde, dass sie hier gewesen war. Auch ihr Problem mit der Partnerarbeit wäre so nicht gelöst, also beschloss sie, das einzig vernünftige zu machen, dass sie in ihrer Lage tun konnte: Sie klopfte an. Es kam ihr so vor, als dauere es eine Ewigkeit, bis sie ein „Herein“ hörte. Sie atmete noch einmal tief durch und öffnete anschließend die Tür zu Setos Büro. Doch erst als sie diese bereits geschlossen hatte und schon ein paar Minuten daran gelehnt stand, blickte Seto endlich zu ihr. In diesem Augenblick kam es ihr so vor, als würde ihr Herz für einen Moment aufhören zu schlagen. „Tea ... du ...“, begann er, beendete seinen Satz aber nicht. „Hallo Seto.“ wie sagt man so schön: wenns am spannendsten ist, soll man aufhören *gg*. ich hoffe das kapitel hat euch gefallen und wenn nicht, bin ich für jegliche kritik offen. glg eure Heli Kapitel 10: Hasst du mich? -------------------------- Hallo!! So da bin ich mal wieder. Tut mir leid, dass es auch dieses Mal so lange gedauert hat. Mir ist nur immer wieder etwas eingefallen, dass ich unbedingt in die geschichte einbauen wollte. tja, und heute war ich dann der meinung, dass das kapitel endlich so ist, wie es beabsichtigt war. (so nach 10, 20 mal drüberlesen *gg*) Wie immer wünsch ich euch noch viel Spaß beim Lesen!! Kapitel 10 – Hasst du mich? Sie atmete noch einmal tief durch und öffnete anschließend die Tür zu Setos Büro. Doch erst als sie diese bereits geschlossen hatte und schon ein paar Minuten daran gelehnt stand, blickte Seto endlich zu ihr. In diesem Augenblick kam es ihr so vor, als würde ihr Herz für einen Moment aufhören zu schlagen. „Tea ... du ...“, begann er, beendete seinen Satz aber nicht. „Hallo Seto.“ „Hallo“ Stille. Wieder wusste keiner der beiden was er sagen sollte. Obwohl es für Tea ein leichtes gewesen wäre, ihm den Grund für ihr Kommen zu offenbaren, brachte sie kein einziges Wort heraus. „Warum bist du gekommen?“ Es war Seto der das Schweigen brach. Seine Frage hörte sich entgegen ihrer Annahme nicht verärgert sondern überrascht an. Doch anstatt ihm eine Antwort zu geben, stellte sie sich direkt vor seinen Schreibtisch und legte ihre Arbeit darauf. Zuerst bedachte sie Seto mit einem Blick den sie nicht deuten konnte, sah sich aber dann doch die Zettel an die auf seinem Tisch lagen, nur um sofort, als er dessen Inhalt erkannt hatte, eine Augenbraue leicht anzuheben. „Das ist doch nicht dein Ernst oder?“, fragte dieser ungläubig. Sie seufzte. „Glaubst du etwa ich war begeistert, als mir unser Lehrer mitgeteilt hat, dass ich diese Partnerarbeit mit dir schreiben muss, noch dazu über dieses Thema?“ „Hab ich das etwa behauptet? Aber egal, da ich schon jetzt weiß wie diese Zusammenarbeit aussehen würde, hätte ich ein Angebot für dich.“ „Und das wäre?“, fragte Tea skeptisch. „Ich erledige diese Arbeit alleine. Aber keine Sorge, dein Name wird darauf stehen und wir werden eine 1 bekommen. Für dich bedeutet das eigentlich nur, dass du keine unnötige Zeit dafür verschwenden musst.“ Obwohl sie eigentlich froh über dieses Angebot hätte sein müssen, schlugen ihre Gefühle plötzlich ins komplette Gegenteil um. „Seto?“, fragte sie ruhig. „Ja?“ „Hasst du mich wirklich so sehr, dass du nicht einmal diese Partnerarbeit mit mir schreiben möchtest?“ Sie hatte den Kopf gesenkt, noch konnte sie ihre Tränen zurückhalten, doch sie wusste, sobald sie dieses unvermeidliche „Ja“ von ihm hören würde, würde ihre komplette Gefühlswelt zusammenbrechen und sie wäre nicht mehr im Stande ihre Tränen zu bremsen, die sich dann langsam aber sicher ihren Weg nach draußen suchen würden. Er seufzte. „Ich hasse dich nicht.“ Ihr Kopf schellte augenblicklich in die Höhe. Was? Hatte sie sich etwa verhört, oder hatte er tatsächlich gesagt, dass er sie nicht hasste? Doch obwohl sie als erstes Freude und Erleichterung bei diesen Worten empfunden hatte, wurde sie plötzlich skeptisch. „Ach nein?“, fragte sie ungläubig. Er seufzte. „Nein. Ich bin nur der Meinung, dass es für keinen von uns beiden gut ist zuviel Zeit miteinander zu verbringen.“ Sie senkte abermals leicht den Kopf und schaute betreten zu Boden. Das war also der Grund. Er wollte keine Zeit mit ihr verbringen. Sie seufzte, als sie an die einzigen zwei Möglichkeiten dachte, die der Anlass dafür sein konnten. Entweder er hasste ihre Gesellschaft wirklich so sehr, dass er sich nicht einmal vorstellen könnte ein paar Stunden im selben Raum mit ihr zu verbringen, oder er wollte einfach nur Rücksicht auf ihre Gefühle nehmen. Sie hoffte inbrünstig das es letzteres war, denn zu wissen, dass Seto ihre Gesellschaft verabscheute wäre einfach zu schmerzhaft für sie. „Ich verstehe.“ Sie atmete tief durch, bevor sie noch etwas sagte. „Gut, wenn du das so siehst, ist es wohl das Beste wenn ich gehe. Dann ... tja, dann bis irgendwann mal.“ Sie beeilte sich damit die Tür zu öffnen, denn wenn sie hier nicht schleunigst verschwand würde sie noch zusammenbrechen. „Tea, warte.“ Sie drehte sich um, sagte jedoch nichts, diese Bewegung hatte sie ohnehin schon zuviel Kraft gekostet. Die bloße Erkenntnis, dass er keine Gefühle für sie hatte, obwohl die ihren doch so stark für ihn waren, schmerzte einfach zu sehr um noch länger seine Nähe aushalten zu können. Doch trotzdem wartete sie gespannt darauf, was er noch zu sagen hatte. Es fiel ihm schwer sie gehen zu lassen, vor allem weil er wusste, dass er ihr schon wieder wehgetan hatte, obwohl er eigentlich genau das hatte vermeiden wollen. Tea’s bloßer Gesichtsaudruck verriet ihm schon wie schwer diese Situation für sie sein musste. Warum tat er ihr das eigentlich an? War es vielleicht nicht langsam an der Zeit ihr den wahren Grund, weshalb er nicht mit ihr zusammen sein konnte, zu nennen? Sein Gehirn arbeitete nun auf Hochtouren. Er versuchte sich für eine der zwei Möglichkeiten die er hatte zu entscheiden. Wenn er ihr die Wahrheit sagen würde, bestand die Möglichkeit, dass er ihr vielleicht noch mehr weh tat, als es ohnehin schon der Fall war, doch andererseits wäre sie vielleicht sogar glücklicher darüber diese endlich zu kennen. Er seufzte. Nein, sie würde es ja doch nicht verstehen können. Wenn er ihr tatsächlich die Wahrheit sagen würde, würde er ihr nur einen Anlass dafür geben, sich weiter Hoffnungen zu machen. Wahrscheinlich würde sie dann versuchen ihn vom Gegenteil zu überzeugen, vielleicht würde er sogar schwach werden und sich auf eine Beziehung einlassen. Nein, das konnte er ihr einfach nicht zumuten, er würde sie auf Dauer nur unglücklich machen. Als er zu ihr blickte und bemerkte, dass sie darauf wartete, dass er endlich etwas sagte, traf er eine Entscheidung. Er seufzte. Wenn er ihr wirklich helfen wollte, dann wäre es das beste jetzt nichts von alledem zu sagen und genau das hatte er auch vor. „Danke fürs Vorbeibringen.“ Sie stand wieder auf der richtigen Seite des Tores. Sie wusste nicht wie sie es geschafft hatte, den Weg von der Villa bis hierher ohne einen Zusammenbruch zu schaffen. Doch sie hatte es geschafft, das war im Moment das einzig wichtige. ‚Tea warte’ ... ‚Danke fürs Vorbeibringen’ Sie seufzte als sie sich an seine letzten Worte erinnerte. Reichte es ihm denn nicht, dass er sie verletzt hatte, musste er sie da auch noch unnötig quälen? Wieso hatte er sie nicht einfach gehen lassen können? Das wäre zumindest weniger schmerzhaft gewesen, als minutenlang in seinem Büro zu stehen und darauf zu warten, dass er endlich etwas sagte. Und was war dabei raus gekommen ,Danke fürs Vorbeibringen’. Was war sie denn nur für ein Idiot? Wie dumm konnte man nur sein, wenn man sich in so einer Situation wieder Hoffnungen machte? Sie wischte sich die Tränen weg, die sie, nachdem sie seine Büro verlassen hatte, nicht mehr zurückhalten hatte können. Die Trauer und die Verletztheit hatten es unerträglich für sie gemacht, sich im selben Haus aufzuhalten wie Seto. Deshalb hatte sie auch nicht nachgedacht, als sie plötzlich begonnen hatte die Treppen hinunter zur Eingangstür zu laufen. Von Mokuba hatte sie zwar noch ein „Tea, was ist denn passiert?“ gehört, doch auch das hatte sie nicht zurückhalten können . Und nun stand sie hier, noch immer der Meinung, dass sich nicht genug Abstand zwischen Seto und ihr befand. „Geht es dir nicht gut?“ Sie drehte sich blitzschnell um. „Mike?“, fragte sie erstaunt. Dieser lächelte. „Schön, dass du dich noch an mich erinnern kannst.“ „Natürlich kann ich das. Du bist sicher auf dem Weg zu Seto Kaiba. Tja, dann will ich dich nicht länger aufhalten.“ „Nein, warte mal. Ich bin sogar sehr froh, dass ich dich hier treffe, vor allem da ich morgen schon wieder nach Hause fliege. Hast du heute schon was vor?“ „Nein, wieso fragst du?“ „Weil ich dich fragen wollte, ob du vielleicht mit mir ins „Illustre“ Essen gehen willst?“ „Ich weiß nicht, ob ...“ „Ach komm schon, deinem Chef macht das sicher nichts aus.“ Bei diesen Worten musste sie seufzen. „Er ist nicht mehr mein Chef.“ „Oh. ... Hattet ihr Differenzen?“ „Sogar ziemlich große.“, gab sie zu, auch wenn sie sicher anderer Art waren, als die Differenzen von denen Mike ausging. „Verstehe, na dann spricht doch eigentlich gar nichts mehr dagegen, dass wir heute noch ausgehen. Ich hol dich dann so gegen halb 8 ab. Einverstanden?“ Sie seufzte. Eigentlich hatte sie keine Lust, sich mit jemand anderen zu treffen. Doch andererseits, was sprach schon dagegen mit Mike essen zu gehen, vielleicht würde sie ja sogar für einen Abend mal nicht an Seto denken müssen. „Einverstanden.“ „Gut, dann bis später.“, sagte er und betätigte die Klingel. „Ja, bis nachher.“ Während sich Tea bereits zum Gehen gewandt hatte, betrat Mike das Kaiba Anwesen ohne zu wissen, dass jemand der einen großen Nutzen daraus ziehen konnte, sein Gespräch mit Tea mitangehört hatte. „Gut, dann wären unsere Geschäfte hiermit abgeschlossen.“, sagte Seto als er Mike noch bis zur Tür begleitete. „Wie immer hat es mich sehr gefreut.“, meinte dieser. „Ganz meinerseits. Darf ich Ihnen vielleicht nicht doch noch etwas anbieten.“ „Nein danke. Ich habe heute noch einen wichtigen Termin den ich nicht verpassen sollte.“ „Ich verstehe.“ „Mr. Kaiba.“ „Mr. Turner.“, sagte Seto, als er die Tür hinter Mike schloss. Er wollte gerade ins Wohnzimmer gehen, als Mokuba ihm den Weg versperrte. „Was soll das Mokuba?“ „Naja, ich wollte dich nur fragen, ob wir nicht wieder mal was gemeinsam unternehmen wollen. Schließlich hattest du in den letzten Wochen nicht gerade viel Zeit dafür.“, sagte Mokuba beinahe schon mitleiderregend. „Tut mir leid Mokuba, die letzten Wochen waren nicht gerade leicht für mich.“ „Das weiß ich doch. Aber könntest du dir nicht wenigstens für heute Abend frei nehmen?“ Seto seufzte. Er wusste, dass er in den letzten Wochen nicht wirklich für Mokuba da gewesen war und kaum Zeit mit ihm verbracht hatte, wenn man mal von den gemeinsamen Abendessen zu Hause absah. Wie immer hatte er viel gearbeitet und auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, oft an Tea gedacht. Vielleicht war es da ja gar nicht mal so schlecht etwas zu machen, dass ihn von beidem ablenkte und noch dazu beitrug sein schlechtes Gewissen Mokuba gegenüber etwas zu erleichtern. „In Ordnung. An was hattest du denn gedacht?“ „Wie wär’s wenn wir wieder mal ins Illustre essen gehen?“ „Ins Illustre? Aber wir können doch auch genausogut zu Hause etwas essen.“ „Naja, ich hab unserem Koch schon freigegeben. Seine Tochter hat heute Geburtstag.“ „Verstehe. Gut, ich reservier uns einen Tisch.“ „Das hab ich schon gemacht.“ „Du hast ja wirklich an alles gedacht.“ meinte Seto schmunzelnd, taktisch war Mokuba gar nicht mal so schlecht vorgegangen um etwas mit ihm zu unternehmen. „Und für welche Zeit hast du reserviert?“ „Für 8.“, meinte Mokuba grinsend. Schließlich, so dachte er, musste er Tea und Seto ja etwas auf die Sprünge helfen und vielleicht konnte ihm dieser Mike sogar, wenn auch nur ungewollt, dabei helfen. „Du siehst heute wirklich fantastisch aus.“, sagte Mike, als er und Tea sich gerade die Speisekarte ansahen. „Vielen Dank.“ Sie hatte sich für ein hellblaues Kleid mit Pailletten entschieden, da es eines der wenigen ihrer Sachen war, die sie in einem Restaurant wie diesem bedenkenlos anziehen konnte. Zudem hatte sie es auch erst zweimal zu förmlicheren Anlässen angehabt und ein Kleid wie dieses im Schrank verstauben zu lassen wäre unverzeihlich. „Haben Sie schon gewählt?“, fragte der Kellner. „Ja, ich hätte gerne die Crêpes.“, sagte Tea. „Und für mich das Lamm, bitte.“ „Oui. Eine exzellente Wahl. Kann ich sonst noch etwas für sie tun?“ Gerade als sie die Frage des Kellners damit beantworten wollte, dass alles in Ordnung sei, sah sie jemanden auf den leeren Tisch neben sich zugehen, dessen Anblick sie so sehr überraschte, dass sie die Karte in ihren Händen zu Boden fallen ließ. tja, das wars dann wieder mal von mir. ich weiß ich hab wieder mal an einer spannenden stelle aufgehört, hoffentlich nehmt ihr mir das nicht übel. aber ich habs eben am liebsten wenn ein kapitel an einer stelle endet, nach der praktisch alles passieren könnte. ich möcht mich auch gleich im vorhinein dafür entschuldigen, dass es mit dem nächsten kapitel etwas länger dauern wird, da ich ab nächsten montag für 2 wochen in südfrankreich mit meiner klasse bin und die woche noch für 2 tests lernen muss. tja, das nächste kapitel erscheint dann leider frühestens in 3, 4 wochen. *sry* ach ja und mal ein danke an alle kommischreiber, ohne euch und eure tipps wäre ich wahrscheinlich noch nicht längst soweit wie gerade, ich freu mich echt über jeden einzelnen, auch wenn kritik dabei ist. :-) glg Heli Kapitel 11: Ein wunderbarer Moment ---------------------------------- Hallo ihr Lieben!! Tja, hier ist wieder das neueste Kapitel. Eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass ich noch diese Woche damit fertig werden würde. Aber zum Glück, hatte ich heute mal wieder seit langem eine meiner kreativen Phasen. *freu* hoffe das ändert sich in der nächsten Zeit nicht allzu schnell, da ich euch nicht immer so lange warten lassen möchte, bis ich mal wieder mit einem neuen Kapitel fertig bin und es hochlade. Dieses Mal hab ich mich mit dem schreiben und überarbeiten echt angestrengt und auch länger dafür gebraucht als sonst. Der Grund dafür ist, dass mir der gedanke den ich zu diesen kapitel hatte wirklich wichtig ist und ich ihn gut umsetzten wollte. Ich glaube aus diesem Grund ist dieses kapitel auch das bisher längste. Ok, genug geredet, ich wünsch euch dann mal viel Spaß beim Lesen!!! ;-) Kapitel 11 – Ein wunderbarer Moment Gerade als sie die Frage des Kellners damit beantworten wollte, dass alles in Ordnung sei, sah sie jemanden auf den leeren Tisch neben sich zugehen, dessen Anblick sie so sehr überraschte, dass sie die Karte in ihren Händen zu Boden fallen ließ. Tea’s Lippen formten seinen Namen, doch anstatt ihn auszusprechen kam kein Laut über sie. Es fühlte sich so an, als hätte ihr jemand die Kehle zugeschnürt. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass sie nicht wusste was sie tun oder besser gesagt wo sie hinblicken sollte, machte ihr ihre momentane Unfähigkeit zu sprechen herzlich wenig aus. Zuerst blickte sie zur Seite, doch als ihr bewusst wurde wie albern das eigentlich war richtete sie ihren Blick auf Mike und versuchte nicht nach rechts zu Seto zu blicken. Sie hoffte inbrünstig, dass er nicht zu ihrem Tisch kommen und sie begrüßen wurde. Würde sie hier alleine sitzen, würde sie sich vermutlich keine Sorgen darüber machen, ob er sie nun begrüßte oder nicht, da für sie eindeutig feststehen würde, dass er es nicht täte. Doch Mike war sein Geschäftspartner, also konnte es gut möglich sein, dass er nur der Höflichkeit halber an ihrem Tisch stehen bleiben würde um ein paar Worte mit ihrem Gegenüber zu wechseln. Und obwohl sie sich gerade in Gedanken den Blick nach rechts verbieten wollte, konnte sie nicht anders als zu ihm zu blicken ... nur um es ihm nächsten Augenblick schon wieder zu bereuen. Seto stand bereits neben ihr, was ihr nur allzu schmerzlich klar machte, dass es jetzt wohl zu spät war um den Blick wieder abzuwenden und es auch seltsam aussehen würde wenn sie weiterhin den Blick stur geradeaus auf seinen Bauch richten würde. Also tat sie eigentlich nur das Vernünftigste, als sie ihren Blick zu seinem Gesicht hob. Er wusste nicht, warum sie ihm überhaupt aufgefallen war. Ansonsten nahm er die Leute in einem Restaurant wie diesem, die ringsherum um ihn saßen, eigentlich nur flüchtig war. Doch als er Tea erst einmal erblickt hatte, konnte er nicht anders, als stehen zu bleiben, sie anzusehen und sich zu fragen, was sie denn überhaupt hier tat. Erst als ihm bewusst wurde, dass sie wohl nicht alleine hier war, fiel sein Blick auf ihr Gegenüber, was ihm schmerzlich verdeutlichte, dass sie anscheinend eine Verabredung mit Michael Turner hatte. Er wusste zwar nicht warum, doch der bloße Anblick der beiden brachte etwas in seinem Inneren dazu, sich augenblicklich zusammenzuziehen. Was blieb war ein dumpfer Schmerz. Hin- und hergerissen von dem was ihm sein Verstand und dem was ihm sein Gefühl sagte, wusste er nicht für was er sich den nun entscheiden sollte. Sollte er vorbeigehen? Ehrlich gesagt wäre ihm das sogar wesentlich lieber, als kurz mit ihnen zu reden. Doch es entsprach nicht gerade dem was sein Verstand sagte sowie dem was der Höflichkeit entsprach, wenn er sich jetzt einfach auf den Nebentisch setzen und so tun würde, als würden sie nicht existieren. Letztendlich siegte, wie schon so oft, sein Verstand und er lenkte in die Richtung ihres Tisches. Er stand nun direkt neben ihr. Sie hatte ihren Blick auf ihn gerichtet. Täuschte er sich oder war es tatsächlich Reue, die er in ihren Blick zu erkennen glaubte? Waren es tatsächlich Rechtfertigungen, die gerade durch ihren Kopf gingen? Für einen Moment sah es sogar aus, als ob sie sich für diese Situation schämen würde, oder kam ihm das vielleicht nur so vor, weil er wollte, dass sie all diese Gefühle hatte? Doch wofür sollte sie sich denn eigentlich schämen? Dafür dass er ihr eine Abfuhr gegeben hatte und sie sich daraufhin mit Michael Turner verabredet hatte? War es denn rational wenn er das von ihr verlangen würde? Nein, das wäre es natürlich nicht. „Seto Kaiba. Schön Sie wiederzusehen.“, begrüßte Mike Seto, was Tea augenblicklich hochschrecken ließ. Seto richtete nun seinen Blick von ihr auf Mike. „Ganz meinerseits.“, erwiderte er, mehr verärgert denn erfreut. „Was verschafft uns die Ehre?“ „Mein Bruder und ich hatten vor hier zu Abend zu essen. Und was führt sie hier her?“ „Also, da heute der letzte Abend ist, an dem ich ihn Domino bin, dachte ich mir ...“ „... es wäre das Beste sich noch einen schönen Abend zu machen.“, beendete Seto seinen Satz zynisch. „So in etwa.“, erwiderte Mike kurz nachdem er ihm etwas verwirrt gemustert hatte. „Dann will ich Sie natürlich nicht weiterhin stören. Einen schönen Abend noch.“ „Danke, den wünschen wir Ihnen natürlich auch.“ Tea blickte abermals zu Seto. Er ging gerade auf seinen Tisch zu, an dem bereits Mokuba saß. Tausende Fragen schwirrten momentan in ihrem Kopf herum. War es etwa falsch von ihr gewesen, sich gleich nach ihrem Gefühlsausbruch von heute Nachmittag mit Mike zu verabreden? Eigentlich hatte sie sich von diesem Abend doch nur etwas Ablenkung von ihren permanenten Gedanken an Seto versprochen. Doch die Tatsache, dass Seto sich nun am Nebentisch befand, machte ihr schmerzlich bewusst, dass der heutige Abend wohl wieder einer der Abende sein würde, an dem ihre Gedanken sich nur um Seto drehen würde. Sie seufzte schwer. Was hatte sie denn nur verbrochen, dass man sie so bestrafte? Seto saß bereits an seinem Tisch. Als der Kellner ihm die Karte gab und ihn fragte, ob er ihm eine Empfehlung machen dürfte, fauchte er ihn mehr als nur wütend an und bedeutete ihm endlich zu verschwinden. Seine Gedanken schweiften abermals zu den Personen, die sich am Nebentisch befanden. Was bildete dieser arrogante Engländer sich eigentlich ein? ‚Danke, den wünschen WIR Ihnen natürlich auch.’ Im Normalfall wäre er in so einer Situation bei jeder seiner ehemaligen Assistentinnen nur darüber verärgert gewesen, dass ein solches Treffen seiner Firma schaden könnte. Doch in diesem Fall war das was ihn gerade verärgerte, mehr von privater denn von beruflicher Natur. ‚WIR’ es war doch seltsam wie einen ein solch einfaches, eigentlich belangloses Wort stören konnte. Doch genau dieses eine Wort war der Grund für seinen Wutausbruch dem Kellner gegenüber gewesen. Er blickte abermals zum Nebentisch. Allein wenn er den Blick sah, mit dem Turner Tea bedachte, würde er ihn am liebsten persönlich aus diesem Restaurant werfen. „Glaubst du Tea und er sind zusammen?“, fragte Mokuba. „Was?“ „Ob du glaubst, dass Tea und Michael Turner zusammen sind.“, hakte Mokuba nach. Eigentlich konnte sich der Jüngere sein Grinsen nur äußerst schwer verkneifen. Doch wenn er wirklich vor hatte, Seto in Bezug auf Tea etwas auf die Sprünge zu helfen, dann durfte er sich das jetzt nicht erlauben. Und wenn er den jetzigen Stand der Dinge nach Setos Reaktionen, wie zum Beispiel die dem Kellner gegenüber, beurteilte, dann hatte Mokuba schon ziemliche Fortschritte in seinem Vorgehen gemacht. „Das kann ich mir nur schwer vorstellen.“ „Aber schau doch mal wie verliebt sich die beiden ansehen.“ Naja, das war zwar gelogen, zumindest was Tea betraf, zumal sie immer wieder einen Blick auf Seto warf, aber da Seto sowieso mit dem Rücken zum Nebentisch saß und sich höchstwahrscheinlich kein einziges Mal umdrehen würde, würde es ihm wohl kaum auffallen, wenn er mal hin und wieder flunkerte. „Und jetzt nimmt er ihre Hand, beugt sich zu ihr hinüber und ...“ Mokuba brach mitten im Satz ab, als er erschreckt feststellte, dass Seto gerade ein Glas in seinen Händen zerspringen hatte lassen. Er atmete erleichtert aus, als er sah, dass Seto nicht blutete. „ ... flüstert ihr etwas ins Ohr.“, beendete er. Ein erleichterter Seufzer von Seiten Seto’s. Anscheinend hatte er schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Er hätte nämlich nicht gewusst wie er darauf hätte reagieren sollen, wenn Turner sie wirklich geküsst hätte. Ein kleines Grinsen konnte sich Mokuba dann doch nicht verkneifen. Alle Achtung. Wenn Seto schon mal so die Beherrschung verlor, dass er einfach so in der Öffentlichkeit vor Wut ein Glas in seinen Händen zerspringen ließ, dann konnte das nur heißen, dass ihm Tea ziemlich wichtig sein musste. Mokuba lächelte. Es würde also doch leichter werden, als er erwartet hatte. Die beiden Kaiba-Brüder hatten bereits gegessen. Doch anscheinend konnte sich der Ältere nicht zu dem Entschluss durchringen, zu gehen. Viel zu groß war die Angst, vor dem was passieren würde, wenn er Tea aus den Augen ließ. „Ich schätze Tea und Michael Turner werden bald gehen.“, sagte Mokuba beinahe schon beiläufig. „Wie kommst du darauf?“ Er versuchte, so desinteressiert wie möglich zu klingen, obwohl ihm nicht wirklich bewusst war, ob ihm das so gut gelang, wie er es eigentlich beabsichtigte. „Weil Tea gerade auf die Toilette geht, wahrscheinlich um sich frisch zu machen und Michael Turner dabei ist zu zahlen.“ Mokuba hoffte inbrünstig, dass Seto den Wink verstanden hatte. Doch nachdem bereits eine Weile vergangen war, machte sich Mokuba allmählich ernsthafte Sorgen, ob sein Plan was die beiden betraf, denn überhaupt noch klappen würde. Und wie es der Zufall so wollte, kam genau in diesem Moment von Seto ein: „Ich bin gleich wieder da.“ Und weg war er. Mit einem freudigen Lächeln stellte Mokuba fest, dass er sich ebenfalls auf den Weg zu den Toiletten machte. ‚Seto ...’ Immer wieder ging ihr nur sein Name durch den Kopf. Vor allem die Tatsache, dass er an ihrem Nebentisch saß, hatte ihre Situation auch nicht gerade leichter gemacht. War sie etwa deswegen geflüchtet? Wobei konnte man es denn überhaupt als Flucht bezeichnen, wenn man sich auf der Damentoilette befand? Schließlich hatten Mike und sie bereits fertig gegessen, als sie sich auf den Weg hierher gemacht hatte, da war es doch eigentlich nur natürlich wenn er annehmen würde, dass sie sich nur frisch machen wollte. Tja, von frisch machen konnte wohl kaum die Rede sein. Ihr Make-up war verschmiert, weil sie es schon wieder nicht geschafft hatte, ihre Tränen zurückzuhalten. Doch wieso hatte sie eigentlich geweint? Nur weil ihr Setos Anwesenheit schon wieder bewusst gemacht hatte, dass er ihre Liebe nicht erwiderte? Oder weil ihr bewusst geworden war, dass sie wohl für keinen anderen Mann dieselbe Zuneigung empfinden würde können wie für ihn? Mike war doch den ganzen Abend so charmant gewesen. Er sah gut aus, war intelligent und bemühte sich um sie. Wieso konnte sie sich nicht mal zur Abwechslung in einen Mann wie ihn verlieben, anstatt ständig enttäuscht zu werden? ‚Hör auf damit!’, mahnte sie sich selbst. Sie durfte das nicht. Sie durfte sich nicht jedes Mal von ihm so aus der Fassung bringen lassen. Es konnte doch nicht sein, dass sie jedes Mal wegen ihm in Tränen ausbrach. Sie war doch sonst immer so stark und genau das würde sie sich jetzt auch selbst beweisen. Also wischte sie sich das verschmierte Make-up aus ihrem Gesicht und trug neues auf. Als sie noch einmal einen prüfenden Blick in den Spiegel warf, erkannte sie, dass sie wieder genauso aussah wie vor ihrem Gefühlsausbruch. Doch als sie gerade die Toilette verlassen und sich auf den Weg zu ihrem Tisch machen wollte, wurde sie blitzschnell von jemanden in einen Raum gezogen. „Seto, falls es dir noch nicht aufgefallen ist, wir befinden uns hier in einem Abstellraum.“ „Ich weiß.“, erwiderte er, worauf sie ihn verwirrt anblickte. „Gut. Könntest du mich dann bitte vorbeilassen. Es ist nicht gerade höflich, wenn ich ...“ „Turner warten lasse.“, beendete er ihren Satz. Schon langsam verlor sie die Geduld. Hatte er denn nichts besseres zu tun, als ihr aufzulauern und sie in eine Besenkammer zu zerren? Er hatte doch sicher bemerkt, wie sehr er sie verletzt hatte, konnte er sie da denn nicht wenigstens in Ruhe lassen, anstatt sie weiterhin zu quälen? „Ja genau. Also könntest du ...“ „Warum hast du dich mit ihm getroffen?“, unterbrach er sie. Doch anstatt zu antworten, blickte sie ihn nur verwirrt an. „Warum Tea?“, hakte er nach. „Wieso interessiert dich das überhaupt? Wegen der Kaiba Corporation? Was das betrifft musst du dir jedenfalls keine Sorge machen, ich habe ihm keine Betriebsgeheimnisse verraten, falls du das dachtest.“, sagte sie enttäuscht, eigentlich hatte sie gehofft, dass er ihr inzwischen mehr vertraute. Er sagte nichts. Anscheinend dachte er nach. „Gut. Wenn das dann alles ist, kannst du mich ja vorbei lassen.“ „Das ist nicht der Grund.“, er machte eine kurze Pause. „Ich habe keinen Moment lang daran geglaubt, dass du irgendwelche betrieblichen Geheimnisse an Turner weitergeben würdest. Erstens hast du nur ein paar Tage in der Kaiba Corporation gearbeitet und zweitens ist das auch schon wieder ein paar Wochen her, weshalb du eigentlich keine große Gefahr in solchen Belangen darstellen würdest und außerdem ... außerdem würde ich nie so über dich denken.“ Sie stutzte, hatte er gerade wirklich so eine vage Andeutung gemacht, dass er ihr vertraute? Sie seufzte. „Tea, wieso hast du dich mit Turner verabredet?“, fragte er erneut. War das jetzt tatsächlich sein Ernst? Verlangte er wirklich eine Erklärung dafür, weshalb sie sich mit jemanden verabredete. „Ich wüsste nicht was dich das angehen würde Seto.“ Er seufzte. Doch, es ging ihn etwas an. Schon allein wenn er daran dachte, wie oft er heute Abend dem Impuls widerstanden hatte, sich zu ihr umzudrehen und sich zu vergewissern, ob das was Mokuba sagte, denn tatsächlich der Wahrheit entsprach. „Warum Tea?“, er beharrte darauf, eine Antwort von ihr zu bekommen. Was bildete er sich eigentlich ein? Er konnte doch nicht so irrational sein, dass er sie erst hier raus lassen wollte, wenn er eine Antwort hatte. Doch ein Blick in Seto’s Gesicht verriet ihr, dass genau das der Fall war. Mein Gott, was war denn bloß in ihn gefahren? Stand auf ihrer Stirn vielleicht irgendwas wie ‚Bestes Opfer für Sadismus’ geschrieben? Machte es ihm etwa schon Spaß ihr weh zu tun? Merkte er denn nicht, wie sehr sie darunter litt in seiner Nähe zu sein, ihn aber nicht berühren zu dürfen? „Du willst wirklich wissen, wieso ich mich mit Mike verabredet habe?“, fragte sie aufgebracht. „Ja.“, antwortete er schlicht. „Weil ich es nicht aushalte, jede Sekunde an dich zu denken. Weil ich mal einen Abend haben wollte, an dem das nicht der Fall ist. Weil ich Ablenkung wollte. Weil ich nicht daran erinnert werden wollte, wie weh deine Ignoranz getan hat, als ich dir gesagt habe, welche Gefühle ich für dich habe. Weil ich ...“ Sie stoppte mitten ihm Satz. Das gab es doch nicht, der Typ hatte auch noch den Nerv zu lächeln. „Du musst dich nicht zurückhalten, du kannst ruhig zu Lachen anfangen oder mir an den Kopf werfen wie dumm ich bin.“, sagte sie sarkastisch. „Tea?“ „Ja, ich weiß. Ich bin ...“ „Tea!“ „... dumm und naiv und ...“ Da küsste er sie auch schon. Zu anfangs wusste sie gar nicht was in diesem Augenblick mit ihr passierte. Doch als sie zu ihm blickte, stellte sie fest, dass das wohl kein Traum sein konnte, schließlich küsste er sie noch immer. Und anstatt auf ihren Verstand zu hören und ihn wegzustoßen, legte sie ganz langsam ihre Arme über seine Schultern, gab sich dem Kuss hin und genoss diesen wunderbaren Moment des vollkommenen Glücks. Tja, ich dachte dass es endlich mal an der Zeit ist die beiden zusammenzuführen. :-) ich hoffe das kapitel hat euch gefallen. Wie immer freu ich mich über eure Kommis, egal ob positiv oder negativ. glg eure Heli Kapitel 12: Zufall oder Fügung des Schicksals? ---------------------------------------------- Hallo!! Tut mir leid, dass es auch dieses Mal wieder solange gedauert hat. Ich weiß, dass ich beim letzten Mal geschrieben habe, dass ich euch nicht mehr solange warten lassen möchte und euch jetzt sogar noch länger warten habe lassen. Eigentlich hätte ich es wissen müssen, aber ich hab wirklich nicht damit gerechnet, dass die letzten Prüfungen, mein Abschlussprojekt für die Matura (mit dem wir schon dieses Jahr beginnen mussten) und mein Ferialjob mich so in Anspruch nehmen würden. Aber oft bin ich erst um 7 Uhr abends und manchmal sogar noch später nach Hause gekommen und an den Wochenenden hab ich dann die meiste Zeit mit meinen Freunden verbracht. Da blieb mir nie wirklich viel Zeit zum Schreiben. Ich hoffe ihr nehmt mir das nicht all zu übel. Aber ja, da ist es nun endlich, mein neues Kapitel. Zu Beginn wusste ich echt nicht, wie es nun weitergehen soll, deshalb hab ich auch oft einzelne Absätze des Kapitels mindestens 2, 3 Mal umgeschrieben. Aber als ich dann mit denen zufrieden war, ging eigentlich alles ziemlich schnell, abgesehen von ein paar Überarbeitungen. Ich hoffe es gefällt euch. Noch viel Spaß beim Lesen!! ;-) Kapitel 12 – Zufall oder Fügung des Schicksals? „Tea?“ „Ja, ich weiß. Ich bin ...“ „Tea!“ „... dumm und naiv und ...“ Da küsste er sie auch schon. Zu anfangs wusste sie gar nicht was in diesem Augenblick mit ihr passierte. Doch als sie zu ihm blickte, stellte sie fest, dass das wohl kein Traum sein konnte, schließlich küsste er sie noch immer. Und anstatt auf ihren Verstand zu hören und ihn wegzustoßen, legte sie ganz langsam ihre Arme über seine Schultern, gab sich dem Kuss hin und genoss diesen wunderbaren Moment des vollkommenen Glücks. 3 Monate später Es war doch schon seltsam, wie schnell sich alles ändern konnte. Wenn sie an die Zeit zurückdachte in der sie jeden Tag nur geweint und Trübsinn geblasen hatte oder an den kurzen Abschnitt als Joey sich geweigert hatte auch nur ein Wort mit ihr zu wechseln, kurz nachdem sie ihren Freunden davon erzählt hatte, dass Seto und sie jetzt zusammen waren, dann kam ihr das alles hier so schrecklich unecht vor. Obwohl schrecklich wohl kaum das richtige Wort dafür war. Wunderbar würde es wohl eher treffen. Oder einfach nur zu schön um wahr zu sein. ... Ja genau das war es, zu schön um wahr zu sein. Aber es war wahr, es war tatsächlich die Realität in der sie sich befand. Nicht einer dieser schönen Träume nach denen man sich schlecht fühlt sobald sie zu Ende sind. Es war ... alles was sie je hätte wollen können. Etwas das all ihre Erwartungen übertroffen hatte. Sie blickte abermals zu Seto hoch und konnte ihr Glück noch immer nicht ganz begreifen. Sie saß hier in diesem wunderschönen Garten, den Kopf an Setos Schulter gelehnt, während dieser sie von hinten umarmte. Es war einfach unfassbar schön seine Nähe zu spüren und zu wissen, dass er für sie da war. Dies war einer der Momente die eigentlich nie enden sollten. „Hey ihr zwei, das Essen ist schon fertig.“ Mokubas Stimmte riss sie augenblicklich aus ihren Gedanken. Sie kam aus Richtung Villa. „Ist es etwa schon so spät?“, fragte sie noch ganz benommen. Als sie jedoch einen Blick auf ihre Armbanduhr warf, wurde ihr klar, dass sie anscheinend schon länger hier saßen, als sie eigentlich angenommen hatte. Seto lächelte. „Kommt drauf an wie man es sieht. Unter normalen Umständen wäre halb sieben für mich gerade die Zeit in der die Arbeit erst so richtig anfängt.“ Sie senkte ihren Blick. „Ich halte dich von der Arbeit ab, nicht war?“, fragte sie seufzend. Ihr schlechtes Gewissen meldete sich augenblicklich, als sie daran erinnert wurde wieviel Arbeit er liegen gelassen haben musste nur um etwas Zeit mit ihr verbringen zu können. Er schüttelte jedoch den Kopf. „Nein. Genau genommen bist du der Grund warum ich es mir jetzt sogar ab und zu erlauben kann, ein paar Stunden früher aufzuhören. Die meisten meiner bisherigen Assistentinnen hätten für die Arbeit die du gerade zu erledigen hast, mindestens doppelt solange gebraucht.“ „Vermutlich ist deinen bisherigen Assistentinnen auch nicht soviel an deinem Privatleben gelegen wie mir.“, neckte sie ihn. Ja es stimmte, sie hatte sich wirklich bemüht Seto soviel Arbeit abzunehmen wie nur möglich gewesen war. Ab und zu hatte sie dafür sogar Mokubas Hilfe in Anspruch genommen. Und wenn sie daran dachte wie sehr er ihr dabei geholfen hatte Setos Termine besser einzuteilen und einen Teil seiner Arbeit zu erledigen empfand sie ihm gegenüber große Dankbarkeit. „Was ist jetzt, kommt ihr endlich?“, rief Mokuba ungeduldig. „Ist ja schon gut. Wir kommen.“, antwortete Seto. „Du musst Mrs. Graves nicht dauernd sagen, dass sie für mich mitkochen soll. Nur weil meine Eltern im Moment nicht zu Hause sind, heißt das nicht, dass ich nicht für mich selbst sorgen könnte.“ „Als ob das Mrs. Graves stören würde. Von dem was du isst, kann man ja wohl kaum behaupten, dass sie Unmengen mehr kochen müsste. Und mal abgesehen davon weißt du doch, dass sie dich gerne hat.“ „Trotzdem.“ „Musst du mir eigentlich immer widersprechen?“ Sie blickte ihn lächelnd an. „Nur wenn es nötig ist.“ Er lächelte als er aufstand und sie ebenfalls mit sich hoch zog. Gemeinsam gingen sie zur Villa zurück. Tea blickte sich noch einmal um. Sie hoffte demnächst noch mehr Zeit mit ihm hier verbringen zu dürfen. Das hier war ein Ort an dem sie sich vor niemanden verstecken mussten, hier gab es keine Reporter, Angestellte der Kaiba Corporation oder neugierige Mitschüler. Hier konnten sie einfach nur Tea und Seto sein. Seto hatte sie gerade nach Hause gefahren. Sie musste unwillkürlich lächeln, als sie an seinen Vorschlag dachte in der Villa zu übernachten. Ehrlich gesagt, hatte sich diese Idee sogar ziemlich verlockend angehört, aber im Endeffekt war sie ihr doch noch etwas zu verfrüht gewesen um darauf einzugehen. Außerdem war sie schon öfters mehrere Wochen alleine zu Hause gewesen, wenn ihr Vater auf Geschäftsreisen war und ihre Mutter mitnahm, weshalb sie dieser Umstand auch nicht wirklich störte. Auf dem Weg zum Haus bemerkte sie, dass ein Umschlag aus ihrem Briefkasten herausragte. Sie dachte sich nichts dabei als sie diesen öffnete und die Post herausnahm, obwohl sie noch vor ein paar Monaten immer Angst davor gehabt hatte. Erst als der Umschlag in ihren Händen lag und sie ihn umdrehte erkannte sie, dass er von der New York Dance Academy war. Seto saß gerade in seinem Arbeitszimmer und blickte auf ein Foto, dass sich erst seit kurzer Zeit auf seinem Bürotisch befand. Es war ein Foto von ihm und Tea. Es zeigte sie auf der Parkbank in seinem Garten. Sie hatten erst bemerkt, dass Mokuba sie fotografiert haben musste, als er ihnen beiden jeweils eines davon gegeben hatte. ‚Zur Erinnerung’ hatte er nur gesagt. Und seit diesem Tag stand es hier. Er sah es sich gerne an, vor allem wegen Tea’s glücklichem Gesichtsausdruck. Er lächelte, als er an die letzten drei Monate zurück dachte. Tea hatte sein Leben um so vieles bereichert. Die glücklichsten Momente waren die gewesen in denen sie bei ihm war. Früher hätte er es nie für möglich gehalten, dass ihm jemals jemand außer Mokuba wichtig sein würde, vor allem nicht wenn er daran dachte, dass es schon einige Frauen in seinem Leben gegeben hatte. Aber die waren nicht einmal im entferntesten mit Tea zu vergleichen. Die meisten von ihnen hatten es von vornherein nur auf sein Geld abgesehen gehabt. Und ehrlich gesagt, hatte ihn das auch nie gestört, es war ihm bis jetzt sogar ziemlich egal gewesen. Für ihn waren sie sowieso nie mehr als ein netter Zeitvertreib gewesen, jemand mit dem man solange „Spaß“ hatte bis es langweilig wurde. Er musste schmunzeln. Seit Tea in sein Leben getreten war, war wirklich alles anders geworden. Er empfand zum ersten Mal diese Art von Liebe für jemanden, die er nie für möglich gehalten hätte. Lange Zeit war er sogar der festen Überzeugung gewesen, dass die „große Liebe“ lediglich eine Erfindung von Romanautorinnen war – eine lächerliche Einbildung von Schriftstellerinnen wie Jane Austen. Nie hätte er auch nur im entferntesten daran gedacht ihr eines Tages zu begegnen. Er musste erneut lächeln, als er daran dachte wie oft er schon versucht hatte seine Gefühle in Worte zu fassen, nur damit Tea endlich wusste wieviel sie ihm bedeutete. Aber jedes Mal hatte er diesen Versuch nicht zu Ende geführt. Er war bis jetzt nur in seinen Gedanken geschehen. Doch er hatte vor dies zu ändern. Das nächste Mal wenn sie alleine sein würden, würde er Tea endlich sagen, dass er sie liebte und er sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen konnte. Tea saß in ihrem Zimmer und drehte den Umschlag der New York Dance Academy mehrmals in ihren Händen herum. Es war ein großer. Eigentlich ein gutes Zeichen. Dennoch hatte sie Angst davor ihn zu öffnen. Früher war es noch eine ganze andere Angst gewesen als heute. Früher hatte sie Angst gehabt ihn zu öffnen und lesen zu müssen, dass sie abgelehnt wurde. Jetzt hatte sie Angst davor für was oder besser gesagt für wen sie sich entscheiden würde, wenn sie lesen würde, dass sie angenommen worden war. Sie seufzte. Seto und sie waren in letzter Zeit unbeschreiblich glücklich gewesen. Sie hatten soviel Zeit zusammenverbracht, wie ihnen nur möglich gewesen war. Und wenn sie an dieses Gefühl dachte, dass sie immer hatte wenn sie zusammen waren, dann konnte sie sich nicht vorstellen, dass es irgend etwas auf der Welt geben konnte, dass sie lieber täte, als Zeit mit Seto zu verbringen. Seit sie zusammen waren kam es ihr so vor, als ob sie alles erreichen könnte, solange nur er bei ihr war. Jedes Mal wenn sie ihn ansah und bemerkte dass er ihre Gefühle erwiderte, war sie so glücklich, dass es beinahe schon weh tat. Sie blickte auf das Foto auf ihrem Nachttisch. Es zeigte genau dieselbe Szene die sie auch heute wieder erlebt hatte. Seto und sie saßen auf der Parkbank in seinem Garten. Ihr Herz schien immer schneller zu schlagen, wenn sie diesen friedlichen Ausdruck auf seinem Gesicht sah. Es war ein schönes Foto. Eines an dem so viele Erinnerungen hingen. Vermutlich würde es sie immer, selbst noch in Jahrzehnten, an diese wunderschönen Tage erinnern, die eigentlich nie hätten vorbeigehen sollen. Sie musste lächeln, als sie erneut daran dachte wie glücklich sie mit ihm war. Sie liebte ihn, vermutlich mehr als sie irgend jemand anderen jemals geliebt hatte. Der bloße Gedanke an sein Lächeln, das nur ihr gehören zu schien, bewirkte dass sie sich ein Leben ohne Seto schon gar nicht mehr vorstellen konnte. Sie hatte es ihm zwar noch nicht gesagt, aber in letzter Zeit war der Entschluss in ihr immer mehr gewachsen ihm endlich zu gestehen was sie für ihn empfand. Wie sehr sie ihn liebte und wie leer ein Leben ohne ihn für sie sein würde. Wäre es denn überhaupt noch ein richtiges Leben ohne Seto? Wäre es ein Leben das sie glücklich machen könnte? Schließlich war sie doch bis jetzt immer der festen Überzeugung gewesen, dass nur ihr großer Traum vom Tanzen sie wirklich glücklich machen könnte. Dachte sie jetzt auch noch so darüber? Sie blickte abermals auf den Umschlag. War es vielleicht nur ein Zufall, dass sie gerade jetzt diesen Brief bekam? Oder wollte sie das Schicksal an ihren großen Traum erinnern, den sie, wie sie schockiert feststellen musste, beinahe schon vergessen hatte? Sie seufzte. Wenn sie diesen Brief öffnen würde und darin tatsächlich stehen würde, dass sie an der New York Dance Academy angenommen worden war, hätte sie dann wirklich die Kraft dazu ihren großen Traum ein für alle mal aufzugeben? Seit sie fünf war hatte sie doch an nichts anderes mehr gedacht, als daran Tänzerin zu werden. Sie hatte sich nie dafür interessiert Jura, Medizin oder Politik zu studieren, wie ihr Vater es sich immer für sie gewünscht hätte. Ihre Eltern hatten schon seit einigen Jahren versucht sie von diesem Traum abzubringen. Doch nie hatte sie sich von ihnen beirren lassen. Niemals hätte sie sich vorstellen können für irgend jemanden diesen Traum aufgeben zu können. Konnte sie es denn für Seto? Wollte sie das überhaupt? Sie seufzte. Sie wusste es nicht, aber diesen Moment der Wahrheit noch länger vor sich herzuschieben war albern. Sie zitterte als sie den Umschlag öffnete. Als sie das Antwortschreiben in ihren Händen hielt, überflog sie die ersten Zeilen. Sie suchte nur nach dem einen Satz der ihr die Antwort geben konnte, die sie hören musste. ‚Miss Gardner, wir freuen uns Ihnen mitteilen zu dürfen, dass das Komitee der New York Dance Academy beschlossen hat, Ihnen einen unserer Studienplätze anzubieten.’ Die Zettel flogen ihr aus der Hand, als dieser Satz wieder und wieder in ihrem Gedächtnis hallte. Sie wusste nicht ob sie weinen oder sich freuen sollte. Ich hoffe es hat euch gefallen. Wie immer würd ich mich wahnsinnig über Kommis freuen. glg Heli Kapitel 13: Eine schwierige Entscheidung ---------------------------------------- Hallo ihr Lieben!! So, da bin ich mal wieder mit einem neuen Kapitel. :-) Tja, ich weiß, dass es mal wieder irrsinnig lange gedauert hat. Vermutlich wird sich das in der nächsten Zeit auch nicht ändern, da vor einem Monat mein Abschlussjahr begonnen hat. Es tut mir auch wirklich leid, dass ich in der nächsten Zeit nicht öfters schreiben kann/werde, aber ich hab im Moment wirklich ziemlich viel Stress mit Prüfungen, Referaten, Hausübungen, dem Maturaprojekt, etc.. Ich hoffe ihr könnt das irgendwie verstehen. Tja, genug geredet. Hier geht es auch schon los. Noch viel Spaß beim Lesen!! ;-) Kapitel 13 – Eine schwierige Entscheidung ‚Miss Gardner, wir freuen uns Ihnen mitteilen zu dürfen, dass das Komitee der New York Dance Academy beschlossen hat, Ihnen einen unserer Studienplätze anzubieten.’ Die Zettel flogen ihr aus der Hand, als dieser Satz wieder und wieder in ihrem Gedächtnis hallte. Sie wusste nicht ob sie weinen oder sich freuen sollte. Es war nun schon über eine Woche her, dass sie die Zusage der New York Dance Academy erhalten hatte. Und noch immer wusste sie nicht, wie sie es Seto erklären sollte. Wie sollte sie ihm denn bloß sagen, dass sie darüber nachdachte ans andere Ende der Welt zu ziehen? Tag für Tag hatte sie darüber nachgedacht – sich ihr Hirn zermartert. Und noch immer wusste sie nicht wie sie ihr Gespräch mit ihm über dieses heikle Thema beginnen sollte. Gab es für so ein Gespräch überhaupt einen richtigen Anfang? Ehrlich gesagt bezweifelte sie es. Sie würde es nie so sagen können, dass er die Zusage als etwas positives für sich und ihre Beziehung sehen würde. Und genau genommen, war es das auch nicht. Es war nur für sie eine gute Nachricht. Sie wusste jetzt, dass das Komitee der besten Tanzschule der Welt sie für fähig genug hielt um ihr einen Studienplatz anzubieten. Nun hatte sie endlich die Bestätigung auf die sie solange gewartet hatte. Jemand der ihr versicherte, dass sie so gut war, dass sie auf eine Karriere als Tänzerin hoffen konnte, wenn sie denn dieses Angebot annahm. War das nicht das was sie immer gewollt hatte? Sie schüttelte den Kopf. Nein, es war das was sie immer gewollt hatte, bevor sie sich in Seto verliebt hatte. Jetzt wusste sie nicht mehr welcher dieser beiden Wünsche größer war. Sollte sie nun ihren großen Traum verwirklichen? Oder sollte sie hier bei Seto, ihrer großen Liebe, bleiben? Sie konnte nicht mehr verhindern, dass ihr die Tränen die Wangen hinunterliefen. Der Druck in ihrem Inneren war einfach zu groß. Soviel hing von ihrer Entscheidung ab. Es ging hier nicht nur um ihre Zukunft, sondern auch um die von Seto und Mokuba. Mokuba ... sie seufzte und blickte ins Leere. Auch er war inzwischen ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens geworden. Er war der kleine Bruder den sie nie gehabt hatte ... und auch er würde ihr wahnsinnig fehlen, falls sie sich für New York entscheiden würde. Sie schluchzte. So vieles das ihr wichtig war, war hier in Domino und doch waren da diese lang ersehnten Wünsche, die sie sich wiederum nur in New York erfüllen konnte. Aber war es das wert? Konnte sie hier wirklich alles und jeden zurücklassen? Oder würde vielleicht beides gehen? Ein kurzer Hoffnungsschimmer leuchtete in ihren Augen auf. Bestände vielleicht die Möglichkeit, dass Seto ... nein ... er würde ihr nicht folgen. Eine Tatsache die sie traurig den Kopf senken ließ. Das konnte sie einfach nicht von ihm erwarten. Hier in Japan war alles, was für ihn wichtig war. Er hatte es vermutlich noch nicht einmal je in Erwägung gezogen woandershin zu gehen. Hier lag seine Zukunft, hier war sein zu Hause, seine Firma und was das Wichtigste für ihn war, hier war Mokuba. Sie ließ sich zurück in ihr Bett fallen. Es war doch irgendwie seltsam, dass sie nie darüber nachgedacht hatte – dass ihr diese Tatsache erst jetzt richtig bewusst wurde. Seto hatte es nie so leicht gehabt wie andere Männer in seinem Alter. Obwohl viele das Gegenteil behaupteten stimmte es nicht. Die Menschen sahen immer nur das Geld, den Erfolg und das was die Presse über ihn schrieb, wenn sie an ihn dachten. Sie sahen nie den Menschen der dahinter steckte – nie die Verantwortung die auf seinen Schultern lag. Er war für die Leitung einer internationalen Firma und die Erziehung seines kleinen Bruders verantwortlich. Er konnte nicht einfach mit ihr mitgehen so wie Joey, Yugi oder Tristan das könnten. Selbst wenn er es wollte, würde er es nicht machen können. Erst jetzt realisierte sie, was er damals, nach ihrem Kuss im Illustre gemeint hatte. Als er ihr gesagt hatte, dass er schon länger in sie verliebt war, er es aber nur deswegen nicht vor ihr zugegeben hatte, weil er der Ansicht war, dass es so das Beste für sie gewesen wäre. Er hatte ihr erklärt weshalb er Bedenken hatte – die Geschichte mit der Presse, die Tatsache, dass er nie viel Zeit für sie haben würde. Dass er nicht wollte, dass sie an seiner Seite unglücklich wurde. Er hatte ihr damals all die Konsequenzen aufgezählt die auf sie zukommen würden, wenn sie sich auf eine Beziehung mit ihm einlassen würde. Sie lächelte traurig. Es war ihr damals egal gewesen, welche Komplikationen im Laufe ihrer Beziehung auftreten würden. Sie hatte ihm gesagt, dass es in jeder Beziehung Probleme gab, dass man in schwierigen Zeiten eben zusammenhalten musste und eine Beziehung daran nur wachsen konnte – dass sie ihn liebte und ihr einziger Wunsch nur darin bestand bei ihm sein zu dürfen. Erst als sie ihn davon überzeugt hatte, dass es ihr lieber war, dass die Presse erfundene Geschichten über sie schrieb oder sie lieber an manchen Tagen alleine war, als ganz auf ihn verzichten zu müssen – erst als sie ihm versichert hatte, dass das das Einzige war das sie wirklich wollte, hatte er seine Bedenken und Ängste beiseite gelegt und war eine Beziehung mit ihr eingegangen. Und erst jetzt, in diesem Moment, fiel ihr auf, dass SIE damals nicht aufrichtig zu ihm gewesen war. Sie hatte ihn nicht davor gewarnt, was kommen würde wenn sie eine Zusage der New York Dance Academy erhalten würde. Nicht weil sie es ihm damals verheimlichen hatte wollen, sondern weil sie einfach nicht mehr daran gedacht hatte – sie hatte nicht einmal einen Gedanken an diese Möglichkeit vergeudet – keine Sekunde an ihren großen Traum mehr gedacht. Sie lächelt matt. War das vielleicht ein Zeichen? Wenn sie ihren großen Traum wegen Seto eine Zeit lang vergessen hatte und erst der Umschlag sie wieder daran erinnert hatte, bedeutete das nicht, dass ihr großer Traum ihr im Gegensatz zu Seto nicht so wichtig war? Dass sie nun die Möglichkeit nach New York zu gehen gar nicht mehr in Erwägung ziehen musste, weil es nun jemanden gab, der ihr wichtiger war als alles andere? Sie seufzte. Aber wollte sie das denn auch? Wollte sie diese Möglichkeit tatsächlich nicht in Erwägung ziehen? „Tea, Liebes, darf ich reinkommen?“ Die Stimme ihrer Mutter ließ sie augenblicklich hochschrecken. Sie räusperte sich kurz und setzte sich auf, bevor sie ihr antwortete. „Klar, komm nur rein.“, versuchte sie nüchtern zu sagen, was ihr aber ihrer Meinung nach nicht besonders gut gelang. „Ich wollte dir nur ...“, begann ihre Mutter, als sie ins Zimmer kam, brach ihren Satz dann jedoch abrupt ab und sah sie erschrocken an. „Hast du etwa geweint?“ Tea warf einen kurzen Blick in den Spiegel auf der gegenüberliegenden Seite ihres Zimmers. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihre Augen noch immer leicht gerötet waren und man noch deutlich die Tränenspuren auf ihren Wangen erkennen konnte. Sie versuchte sich zusammenzureißen und lächelte. „Alles O.K., Mum.“ Zuerst musterte Azarni Gardner ihre Tochter nur besorgt, seufzte dann jedoch und setzte sich neben Tea aufs Bett. „Tea ...“, begann sie vorsichtig. „Schatz ... ich weiß ja, dass wir uns in letzter Zeit nicht mehr so gut miteinander verstanden haben wie früher und das tut mir auch leid. Ich weiß, dass es großteils meine Schuld und die deines Vaters ist, weil du das Gefühl hast, dass wir dich nicht mehr unterstützen. Aber weißt du wir ... wir wollen doch nur dein Bestes. Dein Vater und ich haben dir doch nur deswegen davon abgeraten Tänzerin zu werden, weil wir nicht wollen dass du enttäuscht wirst, falls du keine Zusage erhalten solltest. Deshalb haben wir dir Alternativvorschläge gemacht, weil wir gehofft haben, dass dich vielleicht das eine oder andere Studienfach interessieren könnte. Ich weiß natürlich, dass diese Vorschläge im Gegensatz zu deinem großen Traum vom Tanzen nicht gerade verlockend waren, aber ich hatte gehofft, dass du vielleicht an irgendeinem Studienfach Gefallen finden würdest, nur damit es dir nicht den Boden unter den Füßen wegreist, falls du nicht angenommen wirst.“ Mrs. Gardner machte eine längere Pause. „Nicht das du nicht gut wärst, Schatz. Ich weiß wie gut du tanzt, aber es gibt so viele andere Mädchen die auch gut tanzen können. Und ...“ Sie wollte weitersprechen, wurde aber abrupt von Tea unterbrochen. „Deswegen brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen. Ich meine, dass ich mir falsche Hoffnungen machen könnte.“ „Wie meinst du das?“, fragte ihre Mutter verwirrt. Tea seufzte. Eigentlich war es doch dämlich ihrer eigenen Mutter zu verheimlichen, dass sie die Zusage erhalten hatte, auf die sie schon solange gewartet hatte. Überhaupt dann, wenn ihre Mutter deswegen ein schlechtes Gewissen hatte. Tea streckte sich kurz nach ihrer Bettschublade aus in der sich der Umschlag der New York Dance Academy befand und übergab diesen ihrer Mutter. „Du hast Angst davor es Seto zu sagen, nicht wahr?“ Ein wissender Ausdruck war auf dem Gesicht von Mrs. Gardner erschienen, nachdem sie den Brief zu Ende gelesen hatte. „Woher weißt du das?“, fragte Tea. Ein trauriges Lächeln erschien auf dem Gesicht von Azarni Gardner. „Weißt du ...“ begann sie. „ ... ich habe es nie jemanden erzählt. Aber vor 20 Jahren stand ich vor einer ähnlichen Entscheidung. Damals war ich genau so alt wie du jetzt. Dein Vater und ich waren schon seit einem Jahr ein Paar. Er arbeitete gerade an seiner Diplomarbeit in Marketingwissenschaften. Und ich ... nun ja ich wollte nicht so wie du nach Amerika gehen, aber die britischen Universitäten interessierten mich sehr. Damals wollte ich noch unbedingt Kunstgeschichte studieren. Ich ging deshalb mehrmals am Tag zu unserem Briefkasten, nur um zu sehen ob ich vielleicht endlich eine der lang ersehnten Zusagen von einer der Universitäten bekommen hatte, auf die ich schon solange wartete. Tja, lange Zeit kam natürlich gar nichts, aber dann lag irgendwann ein großer Umschlag von der Oxford University in meinem Briefkasten. Es war eine Zusage und ich war felsenfest davon überzeugt nach England zu gehen.“ Ihre Mutter machte eine kurze Pause, ein sehnsüchtiger Blick erschien auf ihrem Gesicht, als sie an ihre Vergangenheit zurückdachte. Dann seufzte Azarni Gardner jedoch. „Ich hatte sehr lange überlegt was ich machen sollte. Hatte die Vor- und Nachteile immer wieder abgewogen. Ich wollte unbedingt nach Oxford, aber vor allem wollte ich auch deinen Vater nicht verlieren. Und dann ... nun ja, dein Vater hatte mich eines Abends in eines dieser teuren Restaurants eingeladen. Am Anfang war ich noch ziemlich überrascht deswegen, doch dann bemerkte ich, dass es einen besonderen Anlass dafür geben musste. Und den gab es auch – die Professoren an der Universität von Tokio waren von seiner Diplomarbeit begeistert und hatten ihm eine große Zukunft vorrausgesagt. Er war so unbeschreiblich glücklich, also beschloss ich ihm die Geschichte mit Oxford erst an einem anderen Tag zu erzählen. Der Abend verlief wirklich traumhaft. Nach dem Essen gingen wir auch noch im Park spazieren. Und dann ... dann hat er sich vor mir niedergekniet und mir einen Heiratsantrag gemacht, den ich angenommen habe.“ Tea sah sie ihre Mutter überrascht an. Sie kannte diese Geschichte, von dem Restaurant, dem Park, dem Heiratsantrag ... aber mit keinem Wort hatte ihre Mutter je Oxford erwähnt. Lange Zeit herrschte Stille zwischen den beiden Frauen, bis Tea den ersten Schritt machte und das Schweigen durchbrach. „Warum hast du Papa nichts von der Zusage erzählt?“ „Das wollte ich anfangs.“ „Aber?“, hakte Tea nach. Ihre Mutter seufzte. „Die Zukunft deines Vaters lag doch eindeutig in Japan. Er hatte hier gute Jobaussichten und ich doch nur die Aussicht auf einen Studienplatz, noch dazu auf einen mit geringen Chancen auf eine erfolgreiche, berufliche Zukunft. Ich wusste, dass er hier bleiben würde und ich wollte nicht von ihm getrennt leben, schließlich hatten wir vor bald zu heiraten.“ „Ich verstehe ...“, erwiderte Tea nach einer Weile. Und das tat sie auch wirklich, obwohl sie gerne gesagt hätte, dass ihre Mutter ihre Träume hätte verwirklichen sollen. „Tea, ich habe meine Entscheidung bis heute nicht bereut, weil ich dich dafür bekommen habe. Du und dein Vater, ihr seid das Wichtigste in meinem Leben. Nur euer Glück liegt mir am Herzen. Deshalb freue ich mich auch für dich, dass du die Chance erhalten hast, deinen großen Traum zu verwirklichen. Ich habe mich damals gegen meinen Traum entschieden, weil ich bei deinem Vater sein wollte, aber das bedeutet nicht, dass du dieselbe Entscheidung treffen musst. Was für den einen richtig ist, kann für den anderen auch ganz falsch sein.“ „Ich liebe Seto. Und wenn ich daran denke ihn zu verlassen, dann ...“. Die Worte fielen ihr einfach zu schwer um sie auszusprechen. „Tea, ich weiß wie du jetzt empfindest. Und deshalb ist es auch wichtig, dass du das tust was du für richtig hältst. Auch wenn du Seto liebst könnte es sein, dass du unglücklich wirst wenn du hier bei ihm bleibst, weil es sein könnte, dass du es irgendwann einmal bereust nicht nach New York gegangen zu sein. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwer diese Entscheidung ist. Du musst deshalb tief in dich gehen und nach der richtigen Entscheidung für dich selbst suchen.“ „Wie soll ich denn wissen, was die richtige Entscheidung für mich ist? Jedes mal wenn ich nach einer Antwort suche, kommt es mir so vor als wäre ich danach noch unschlüssiger als zuvor.“ Sie hielt ihre Tränen zurück, obwohl die Verzweiflung sie immer mehr zu überrollen schien, so wie eine Lawine der man nicht mehr entkommen konnte und die einen immer weiter in sich einzuschließen drohte. Doch als zwei Arme sich um sie legten, konnte sie ihren Gefühlen und ihren Tränen endlich freien Lauf lassen – sie suchten sich ihren Weg zur Oberfläche. Sie waren anders, als die Tränen zuvor. Es waren Tränen die sie von ihrer Last befreiten und ihr die Einsicht brachten. Eine Einsicht die sie zufrieden stellte. Ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht, als ihr endlich bewusst wurde, was sie zu tun hatte. Tief in ihrem Inneren spürte sie, dass nur eine Aussprache mit Seto die einzig richtige Lösung für sie beide sein konnte. So, das wars fürs erste mal. Hoffe es hat euch gefallen. :-) Ich würd mich wie immer wahnsinnig über Kommis freuen. glg Heli PS: Wahrscheinlich wird es insgesamt noch 4 oder 5 kapitel geben, vielleicht auch noch einen epilog, aber dann bin ich vermutlich fertig mit meiner Geschichte über Tea und Seto. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)