Ehre,Inkompetenz und Doppelter Verrat von abgemeldet (Das Schicksal zweier Sangheili) ================================================================================ Kapitel 1: Das Verhör --------------------- High Charity die Heilige Stadt der Allianz Große Ratshalle 9. Zeitalter der Wiedergewinnung 4 Wochen vor dem Reach-Massaker (Jahr 2552 Menschlicher Zeitrechnung) Unruhe machte sich in der Ratshalle breit. Die Sangheili auf der rechten Seite der Halle meckerten und diskutierten lautstark, während die Propheten auf der linken Seite der Halle ebenfalls anfingen lauter zu werden. Die Ratshalle war ein langer Raum, dessen Decke rundlich wie eine Kuppel geformt und gute 10 Meter hoch war. Dadurch konnte man jedes Flüstern hören, worauf es unnötig wäre, in dieser Halle umher zubrüllen, doch dies geschah leider immer. An den Seiten der Halle waren Sitzreihen auf 3 Metern Höhe angebracht, wo die Ratsmitglieder der Allianz ihren Platz hatten ... Sangheili wie Propheten. Am anderen Ende der Halle befand sich eine Gravitationsplattform, auf der die vier großen Hierarchen Wahrheit, Gnade, Glaube und Bedauern in ihren Schwebe-Stühlen saßen und die Sitzungen tagten und vor dieser Plattform befand sich ein Podium, auf der ein angeklagter oder ein Wesen, das den weisen Rat der Hierarchen benötigte zu stehen hatte. Die Hierarchen waren Propheten, die über die Allianz herrschten und prunkvolle Gewänder und Kopfbedeckungen trugen ... jedes Ratsmitglied und jedes andere Wesen in der Allianz respektierte und bewunderte sie, obwohl sie körperlich sehr labil waren, obwohl die Propheten und die Sangheili vor vielen tausend Jahren krieg miteinander führten. Aus diesen beiden Völkern entstand die Allianz, bevor die Völker der Unggoy, Lekgolo, Huragok und Kig-Yar der Allianz die Treue schworen. Die Sangheili waren die Beschützer der Propheten, bis zu jenem Tag, an der die "Große Reise" beginnen sollte und jedes Geschöpf der Allianz die Erlösung finden sollte. Der Prophet der Wahrheit glitt einen halben Meter nach vorne und hob seine dünnen Arme in die Luft und rief: "Ruhe, bitte Ruhe in Ratshalle. Es gibt keinen Grund unruhig zu werden." Stille kehrte ein. "Wie uns mitgeteilt wurde ist es den Menschen, die sich im Sigma Octanus IV- System eingenistet haben nicht nur gelungen unsere glorreiche Flotte zu vernichten, sie haben sich auch ein wertvolles Relikt der heiligen Blutsväter unter ihre dreckigen Klauen gerissen." Die Ratsmitglieder brüllten wutentbrannt auf und erneut hob der Prophet der Wahrheit seine Arme, damit wieder Ruhe einkehren konnte, was auch geschah. "Allerdings ist es einigen Schiffen gelungen zu entkommen um Bericht zu erstatten." fuhr der Prophet des Glaubens fort. "Man bringe den Schiffsmeister der Blutiger Geist herein." Ein goldgekleideter Sangheili, ein Zelot, namens Rahu´Lagomee, betrat die Halle, gefolgt von zwei Ehrengardisten, die markante schimmernde Rüstungen und lange Lanzen trugen. Sie stoppten, als der goldgekleidete Sangheili das Podium betrat. "Schiffsmeister ´Lagomee. " begann der Prophet der Wahrheit. "Bitte berichten sie dem Rat ausführlich und wahrheitsgetreu, was genau im Sigma Octanus IV- System geschah." "Wie sie wünschen, Exzellenz." entgegnete ´Lagomee. "Ich entließ 4 meiner Schiffe, um Bodentruppen auf der Oberfläche des Planeten abzusetzen, da wir herausgefunden haben, dass es dort einige Relikte der heiligen Vorväter gab, aber drei der vier Schiffe wurden von menschlichen Schiffen vernichtet. Also ist es geflohen, um Verstärkung zu holen. Zudem haben diese widerlichen Primaten bereits die Relikte gefunden und haben sie in einem großen Museum versteckt. Die Relikte wurden zerstört, als ein Trupp der Menschen die Stadt, in der sich die Relikte befanden, mit einem ihrer atomaren Sprengkörper vernichteten. "Wie viele Schiffe waren es?" fragte ein Ratsmitglied der Propheten. "Es waren etwa 48 Schiffe der Menschen, 20 davon gehörten zur Klasse, die die Menschen als "Kreuzer" bezeichneten." "Mit wie vielen Schiffen sind sie in die Schlacht gezogen, Schiffsmeister?" fragte nun ein Ratsmitglied der Sangheili. ´Lagomee wusste nicht, wie er es ausdrücken sollte, also entschied er sich für die kurze aber bittere Aussage: "24 Schiffe." Der Rat schrie empört auf. "Eine Schande ist das!" "Wie konnte so ein Stümper nur eine ganze Flotte is Verderben stürzen?" "Und das, obwohl unsere Schiffe denen der Menschen weit überlegen sind!" "Ich bitte um Ruhe im Ratssaal!" befahl der Prophet des Bedauerns. "Fahren sie fort, Schiffsmeister." sagte der Prophet der Gnade mit einer ruhigen Stimme. "Danke,Exzellenz." "Die Menschen waren erstaunlich gut auf unser Eintreffen vorbereitet, da sie sofort das Feuer auf uns eröffneten. Also gingen wir zum Gegenangriff über. Unsere erste Salve wurde von einer Plattform abgefangen, die sich schützend vor die menschliche Flotte warf und wir verloren die ersten 12 Schiffe, bei ihrem ersten Angriff, doch unser zweiter Angriff war erfolgreicher und vernichtete bereits 15 feindliche Schiffe, acht weitere wurden kampfunfähig. Eines der Schiffe schien über einen besonders fähigen Schiffsmeister zu verfügen, da es mit brillanten Manövern viele unserer Schiffe vernichten konnte. Zum Schluss blieben mir nur noch acht Schiffe, mit denen ich geflohen bin." "Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ein Zelot einen Kampf scheut!" rief einer der Propheten entsetzt. "Aber..." wollte sich ´Lagomee rechtfertigen, doch er wurde bereits von einem anderen Propheten abgewürgt: "Das schreit gradezu nach "Häresie" ." entfuhr es dem Propheten. Darauf hin schrie der Rat empört über den Zeloten auf. Die Hierarchen hatten es nicht leicht, wieder Ruhe in den Saal einkehren zu lassen... doch als dies bewerkstelligt war, hatte ´Lagomee die Gelegenheit, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. "Ehrenwerte Hierarchen, trotz der hohen Verluste ist es mir gelungen, eine unserer neu entwickelten Sonden an eines der feindlichen Schiffe zu heften. Wir haben nun die genauen Koordinaten ihres Heimatplaneten... sie nennen ihn, Reach." Plötzlich war es furchteinflößend still in der Halle. Der Prophet der Wahrheit sagte dann mit beruhigender Stimme zu ´Lagomee: "Das ist eine interessante Wendung für euch. Hiermit befehle ich euch, diesen Planeten aufzusuchen und ihn mit allen Mitteln zu vernichten." "Ich danke euch,Exzellenz." "Allerdings... wird Schiffsmeister Orna´Fulsamee mit der Aufsteigenden Gerechtigkeit den Angriff befehligen." fuhr der Prophet der Wahrheit fort. ´Lagomee schaute überrascht zu den Hierarchen auf, ließ seinen Kopf aber wieder sinken. "Ich verstehe." antwortete er. "Ich werde mit der Wahrheit und Versöhnung ebenfalls aufbrechen, um mir selbst ein Bild von der Vernichtung der Menschen zu machen." Sprach der Prophet des Glaubens. "So soll es also sein. " sprach der Prophet der Wahrheit. "Sammelt eure Truppen und bereitet euch auf den Weg vor. Mögen die Blutsväter über euch wachen. Wachen,führt den Schiffsmeister in sein Gemach! Kommen wir nun zur zweiten Tagesordnung. Der Häuptling der Jiralhanae ist heute gekommen und bittet um unseren Segen, der heiligen Allianz beitreten zu dürfen. Man bringe unseren Gast herein." verkündete der Prophet der Wahrheit. Ein großes,weiß - haariges Ungetüm trat durch das Schott und wurde von allen Ratsmitgliedern angestarrt. Während die Propheten beeindruckt waren, wurden die Sangheili zornig, mussten aber ihre Wut vor den Hierarchen verbergen, obwohl sie sicher wussten, wie die Sangheili auf die Jiralhanae zu sprechen waren. Das Wesen betrat das Podium, kniete nieder und sprach: "Heilige Hierarchen und ehrwürdiger hoher Rat der Allianz... mein Name ist Tartarus und ich bin der Häuptling der Jiralhanae. Hiermit ersuche ich um eure Gnade, mich und mein Volk in die geweihten Reihen der Allianz eintreten zu lassen." "Wieso sollten wir so etwas wie euch in die Allianz aufnehmen?" entfuhr es einem der Sangheili. Der Jiralhanae schaute auf, erblickte den Sangheili und sprach zu ihm: "Exzellenz, mir ist bewusst, wie eure Rasse über die meine denkt, aber wir Jiralhanae sind der Meinung, unsere Streitigkeiten beizulegen, da bereits zu viele unserer Brüder im Kampf gefallen sind." "Ihr habt doch den großen Krieg angefangen... und jetzt wollt ihr plötzlich Frieden, wo wir euch in die Knie gezwungen haben?" sprach der Sangheili weiter. Doch der Jiralhanae blieb still und senkte seinen Kopf. "Welch noble Geste, den ersten Schritt zum Frieden zu wagen, obwohl sie den Krieg begonnen haben... Einsicht ist eine große Tugend, die wir hoch anrechnen." sprach der Prophet der Wahrheit. "Außerdem wären die Jiralhanae eine wertvolle Stütze im Kampf gegen die Menschen. Heißen wir sie also in unserer Allianz willkommen." Der Großteil des Rates begann lautstark zu Jubeln, doch die Sangheili waren zornig über diese Entscheidung... aber was sollten sie schon tun können? Einen Hierarchen darf man nicht anzweifeln... egal welche Entscheidung er trifft. Der Sangheili, der sich negativ über die Jiralhanae geäußert hatte, dachte nach. Doch das, was er grade dachte, durfte niemand erfahren... man würde ihn wegen Häresie bei lebendigen Leibe häuten lassen. Er fragte sich, warum man die Jiralhanae beitreten ließ, die Menschen aber ausrotten wollte? Die Menschen waren zwar eine primitive Rasse, doch ihre Taktiken waren äußerst brillant, musste sich der Sangheili eingestehen. In Bodengefechten haben sie stets gezeigt, dass sie bereit waren zu kämpfen... und zu sterben. Doch die Antworten auf diese Fragen würde er wahrscheinlich nie bekommen... und würde mit seinen Fragen im Geiste sterben. Über eine Holo-Drohne konnte Orna´Fulsamee alles beobachten und mit anhören, obwohl er etwa 50 Meter von der Halle entfernt war. ´Fulsamee dachte die ganze Zeit an das Urteil der Hierarchen nach und war erleichtert,dass Rahu ´Lagomee so glimpflich davongekam, weil die beiden seit ihrer Kindheit die besten Freunde waren... sie haben alles zusammen gemacht. Sie kamen sogar in die selbe Einheit, als sie angemustert wurden, was fast schon an ein Wunder grenzte, da es so viele Einheiten gab und ausgerechnet sie kamen zusammen... ! Plötzlich kamen ´Lagomee und die zwei Ehrengardisten in seine Richtung. ´Fulsamee ging neben ´Lagomee her und sprach: "Da hast du ja nochmal verdammtes Glück gehabt, dass die Hierarchen so gnädig mit dir waren. Jeden anderen Sangheili hätten sie öffentlich hingerichtet." "Ja, da hast du recht, alter Freund. Nur schade,dass wir nicht mehr beide den selben Befehlsstatus haben werden... schließlich waren wir immer gleichge... " "Du kannst von Glück sagen, dass du deine Flotte behalten darfst... wenn ich Du wäre, würd ich mein Glück nicht überstrapazieren." predigte ´Fulsamee lautstark, sodass auch die Ehrengardisten das Gespräch mitbekamen. "Wir sollten erst mal auf deine "Begnadigung" anstoßen und uns schlafen legen. Morgen wird ein harter Tag werden. Wir müssen uns auf den bevorstehenden Kampf gegen die Menschen vorbereiten... und diesesmal, ´Lagomee... wirst du dich und deine Flotte nicht einfach blind in den Kampf stürzen... ist das klar?" ´Lagomee zögerte mit seiner Antwort aber sagte schließlich: "Ja... Exzellenz!" Daraufhin verschwanden sie in die inneren Bezirke von High Charity. Kapitel 2: Das Reach-Massaker ----------------------------- >Das Reach-Massaker< 30.August 2552 Menschlicher Zeitrechnung 4 Wochen später Slipstream-Flug zum Reach-System An Bord der Aufsteigenden Gerechtigkeit "Wir verlassen in 5 Minuten den Slipstream. Wenn wir wieder im Normalraum sind, haltet euch von menschlicher Artillerie fern." befahl Orna´Fulsamee den Schiffsmeistern der anderen Schiffe. ´Fulsamee war ein junger Zelot,der auf der ästhetisch leeren Plattform stand und auf die Holographischen Instrumente schaute. "Heute werden diese Parasiten für ihre Dreistigkeit bestraft werden. Und... ´Lagomee?" "Exzellenz?" hakte ´Lagomee nach. "Dieses mal darfst du dir keine Fehler leisten. Die Hierarchen dulden kein zweites Versagen!“ „Ich... habe verstanden... Exzellenz.“ „Eintritt in den Normalraum in 5... 4... 3... 2... 1... Sprung! “ verkündete ´Fulsamee über FleetCom. Dutzende von Wal-ähnlichen Schiffen tauchten in der Ferne auf... und weitere Schiffe trafen ein. Der Käpt`n auf dem menschlichen Zerstörer, Käpt`n Michael Rodrigez, stand mit weit geöffnetem Mund auf der Brücke, versuchte aber seine Furcht vor seiner Crew zu verbergen. „Fähnrich Mitchel, stellen sie mir Admiral Stanforth durch.“ befahl er. „Aye, Sir. “ „Hier Stanforth, was gibt es Käpt`n ?“ sprach Admiral Stanforth. „Sir, außerhalb der Todeszone haben 6 Dutzend Allianz-Schiffe Stellung bezogen. Unsere Orbitalgeschütze sind noch außer Feuerreichweite.“ „Nicht angreifen, bis der Feind in Reichweite kommt. Bilden Sie einen Verteidigungsring um die Orbitalgeschütze.“ „Zu Befehl, Sir.“ sagte der Käpt`n und Salutierte. „Sie haben den Admiral gehört. Lieutnant Subaru, bringen Sie uns in die Nähe der Orbitalstationen. Wollen wir doch mal sehen, wie gut diese krakenköpfigen Riesenechsen kämpfen und es mit 120 UNSC-Schiffen aufnehmen können.“ „An alle Schiffe, Kurs auf die menschliche Flotte. Plasmageschütze aufladen. Vernichtet Sie!“ Befahl ´Fulsamee. Die Menschen haben zwar eine beeindruckende Verteidigungslinie aufgebaut, aber das wird ihnen auch nichts nützen, dachte ´Lagomee Die Allianz-Schiffe und UNSC-Schiffe eröffneten das Feuer. Hunderte Raketen schossen auf die Allianz-Flotte zu und explodierten an ihren Schilden. Die Schilde von 16 Schiffen brachen zusammen und rissen die Außenhülle auf. Doch Dutzende Plasmaladungen schossen auf die UNSC-Flotte zu und supererhitztes Plasma fraß sich durch die meterdicken Titanium A Panzerplatten von etwa 20 Zerstörern und Kreuzern, die nun nichts weiter als Weltraum-Schrott waren. „Konzentriert euer Feuer auf die Orbitalgeschütze der Menschen.“ befahl ´Lagomee. „Schickt 3 Seraph-Geschwader los. Die sollen sich um die feindlichen Schiffe kümmern. Und die Schweigsamer Glaube soll den nördlichen Pol des Planeten anfliegen und Bodentruppen absetzen. Die Orbitalkanonen scheinen ihre Energie von der Planetenoberfläche zu beziehen. Die müssen beseitigt werden, sonst wird unsere Flotte trotz der hohen gegnerischen Verluste zerschlagen.“ Prompt schossen 36 tränenförmige Seraph-Gleiter der menschlichen Flotte entgegen und ließen Plasmageschosse auf sie hernieder regnen. Daraufhin flogen mehr als 80 Longsword-Fighter des UNSC aus den Hangaren der verbleibenden 63 Schiffen auf die feindlichen, käferartigen Ein-Mann Flugzeuge der Allianz und die Piloten der Longswords begannen Jagd auf diese zu machen. Zeitgleich bewegte sich die getarnte Schweigsamer Glaube dem nördlichen Pol Reach´s entgegen, und entsendete 6 Landungsboote, die sich um die Energieversorgung der Orbitalgeschütze kümmern sollten. Auf der Brücke der Aufsteigenden Gerechtigkeit stand ´Fulsamee vor den Holo-Konsolen und betrachtete das Bild, wie Plasmageschosse feindliche Schiffe vernichteten. Er rieb seine oberen Mandibeln aneinander, was etwa einem zufriedenem Lächeln entsprach und gab ein zufriedenes Grunzen von sich. Er dachte an die 21 Schiffe und ihre Besatzung, die ihr Leben ließen. Er hoffte, dass sie in das heilige Paradies eingekehrt waren, wo auch die Seelen der rätselhaften Blutsväter verweilten. Doch sein Feldzug gegen die Menschen war noch nicht vorüber. Wenn er sie hier und jetzt vernichtete, wäre die endgültige Vernichtung der Menschen nicht mehr aufzuhalten. Plötzlich meldete sich ´Lagomee von der Blutiger Geist: „Exzellenz, da ist ein Schiff, dessen Manöver mir auffällig bekannt vorkommen und mir ernste Sorgen bereiten.“ „Zeigen Sie, Schiffsmeister.“ befahl ´Fulsamee mit einem ungläubigen Tonfall. Ein Holo-Bildschirm zeigte sich vor ´Fulsamee` s Augen und betrachtete die Aufnahmen der Schlacht im Sigma Octanus IV-System und verglich sie mit den Flugmanövern des besagten Schiffes. Er bemerkte, dass das Schiff von Sigma Octanus IV als menschliches Kriegsschiff der Klasse C-18 gekennzeichnet war. Es hatte lediglich eigenartige rote Streifen auf der Außenhülle aufgemalt und trug den Namen Iroqouis. Durch die Schäden sahen die Streifen jedoch wie blutige Wunden aus. Das Schiff hier im so genannten Epsilon Eridani-System war als menschliches Kriegsschiff der Klasse C-11 gekennzeichnet und trug den Namen Pillar of Autumn, aber die Manöver waren erschreckend ähnlich. „Hmm... es wäre wahrscheinlich, dass der Schiffsmeister der beiden Schiffe ein und der selbe sind, er aber wegen der schweren Schäden seines anderen Schiffes, der Iroqouis, ein anderes Schiff bekommen hat. Egal aus welchem Grund er ein anderes Schiff befehligt... heute wird er sterben. Nanu... was ist das? Wir haben den Kontakt zur Schweigsamer Glaube verloren? Findet raus,was mit ihr passiert ist.“ wendete sich ´Fulsamee an seine Brückenbesatzung. Inzwischen wurden alle UNSC-Schiffe bis auf 13 Schiffe zerstört und die Orbitalgeschütze hatten bereits ihr Feuer eingestellt. Die verbleibenden UNSC-Schiffe machten sich daran in den Slipstream zu springen... einschließlich der Pillar of Autumn. Die verbliebenen Allianz-Schiffe, bis auf 24, näherten sich dem Orbit und begannen, die Oberfläche des Planeten mit ihren Plasma-Bombern zu verglasen. Plötzlich meldete sich die Wahrheit und Versöhnung über FleetCom: „Hier spricht der Prophet des Glaubens. Verfolgt die menschlichen Schiffe, der Rest soll mit der Bombardierung fortfahren.“ „Zu Befehl, Exzellenz.“ hörte man auf der FleetCom rufen. Schließlich tauchten die Schiffe in den Slipstream ein und 15 Schiffe, bestehend aus der Wahrheit & Versöhnung, Blutiger Geist und die Aufsteigende Gerechtigkeit, sowie 12 weiteren Allianz-Schiffen, verfolgten 3 UNSC-Schiffe... darunter die Pillar of Autumn. Die Reise war für die Menschen mörderisch. Der UNSC-Zerstörer Phoenix-Feather wurde von 2 Dutzend Plasmatorpedos in eine Titanium A- Wolke verwandelt. Die anderen beiden Schiffe, die Pillar of Autumn und die Star of Wishes beschossen die Allianz-Flotte, von der Sie verfolgt wurden. Die Star of Wishes feuerte ihre letzten Raketen und 2 MBK-Projektile, die aus einer heißen Wolfram-Stahl Verbindung besteht und konnte einen Allianz-Kreuzer vernichten, bevor sie selbst zerstört wurde. Doch die Pillar of Autumn war zäher, was wohl an den Flugkünsten ihrer K.I Cortana und den Erfahrungen von Käpt`n Keyes lag. Sie konnten schließlich 2 Kreuzer und einen Zerstörer der Allianz vernichten. Sie waren kurz davor aus dem Slipstream zu springen... doch sie mussten erst ihre Verfolger abschütteln, was aber so gut wie unmöglich war, da ihre Schiffe schneller als das ihre waren. Cortana feuerte ihre letzten Raketen und MBK-Projektile ab, bis ihr MBK-Geschütz zerstört wurde, doch nun hatten sie etwas Zeit gewonnen, da die Blutiger Geist mit der Aufsteigenden Gerechtigkeit zusammen prallte. Nun verließen sie den Slipstream und erschienen im Normalraum. Sie landeten hinter einem Mond, der vor einem rötlichen Gasriesen stand... und zwischen ihnen hing das seltsamste Objekt,das sie jemals gesehen hatten... und einer kleinen Allianz-Flotte. Kapitel 3: Neues von der Front ------------------------------ > Neues von der Front < 30.August 2552 Menschlicher Zeitrechnung Threshold-System Halo An Bord der Blutiger Geist Rahu´Lagomee stand auf der Brücke und schaute auf die Holo-Tafeln vor sich. Er öffnete zögernd einen Kommunikationskanal zur Aufsteigenden Gerechtigkeit. ´Lagomee wusste, dass ´Fulsamee extrem zornig auf ihn sein würde und ihn sicher quälen würde, sobald er ihn zu Gesicht bekäme. „Exzellenz... hier spricht ´Lagomee... mein Navigationsfehler tut mir außerordentlich Leid... ich... weis nicht wie ich das wieder gut machen soll...“ „Mach dir keine Sorgen... die heftige Gegenwehr der Menschen hat mich auch sehr verwirrt... war klar, dass ein Malheur wie dieses passieren wird.“ ´Lagomee war wirklich verwirrt. Aber nicht nur wegen der Menschen... sondern hauptsächlich wegen dem Verhalten von ´Fulsamee... aber er konnte froh sein, dass es so ausging. „Die Menschen sind zu nahe am heiligen Ring. Wir können sie nicht abschießen, ohne den Ring zu beschädigen.“ sprach ´Fulsamee zu ´Lagomee. „Wir haben den Befehl vom edlen Propheten des Glaubens bekommen, das Menschenschiff zu entern und alle Crew-Mitglieder zu töten... bis auf hochrangige Offiziere und die Schiffs-K.I! Also, ´Lagomee... ich wünsche dir und deinen Truppen viel Glück... und eine gute Jagd.“ „Danke, Exzellenz. Ihr seid zu gütig, mir diese Ehre zu überlassen“ antwortete ´Lagomee mit erleichtertem Ton. Doch der wahre Grund, warum ´Fulsamee seinem Freund diese Aufgabe zuteilte, war, weil er nicht mehr genügend Soldaten zur Verfügung hatte, da sie zur Oberfläche von Halo beordert wurden, um die Menschen daran zu hindern, nach ihrer Landung weiteren Schaden zu verursachen. Nun konnte er sich der Reparatur seines Schiffes widmen, da es durch ´Lagomee`s dummen Fehler und der häretischen Maschine der Menschen arg in Mitleidenschaft gezogen worden war. Doch glücklicherweise hatte er immer noch mehr als 100 tapferer Sangheili-Krieger und eine Armee von Huragok, die diese Aufgabe zu seiner vollsten Zufriedenheit erfüllen würden. ´Fulsamee sah noch ein letztes mal nach Halo. Er wäre gerne mit zur Oberfläche geflogen, um diese primitiven Menschen-Ungeziefer, was sie waren, zu zertreten. Aber auch, um sich den Heiligen Ring aus der Nähe anzusehen und dessen reine Luft durch seine Lungen einzuatmen. Legenden zu folge, soll Derjenige, der über Halo herrscht, das Schicksal des Universums in den Händen halten. Obwohl es nur eine Legende war, war sich ´Fulsamee sicher, dass sie durchaus wahr sein konnte, denn die Erbauer Halos, die Blutsväter, waren technologisch sehr weit fortgeschritten... jegliche Technologie und jedes Wissen der Allianz stammte aus ihrem Erbe, welche von den Propheten an die Völker der Allianz überliefert und übersetzt wurden. ´Fulsamee aktivierte das Waffen-Diagnoseprogramm, um festzustellen, ob mit den Waffensystemen der Aufsteigenden Gerechtigkeit alles in Ordnung war. Berichten zufolge soll es schon einigen menschlichen K.I `s gelungen sein, sich in das Schiffssystem einzuklinken und die Waffensysteme zu manipulieren. Zum Glück zeigte die Diagnose keinerlei Anomalien an. Nach einigen anderen Systemüberprüfungen kontrollierte ´Fulsamee den Funkverkehr aus dem Kampfnetzwerk der Allianz: »Festung auf dem Wüsten-Plateau von Menschen eingenommen und befestigt.« »Erste Angriffswelle von menschlicher Präsenz niedergeschlagen.« »Streitkräfte der Allianz vorerst zurückziehen und auf weitere Befehle warten...« »Schiffsmeister des Menschenschiffes und weitere hochrangige Offiziere gefangen genommen.« »Erste Verhöre wurde bereits durchgeführt, weitere folgen.« „Hmm... interessant.“ dachte ´Fulsamee nach. „Die Menschen schlagen sich wacker, das muss ich zugeben, doch ihr bevorstehendes Ende können sie nicht verhindern.“ flüsterte ´Fulsamee zu sich selbst. Aber es erfreute ´Fulsamee, dass wenigstens einige Offiziere gefangen genommen wurden. Dadurch bekämen sie hoffentlich die Koordinaten ihrer Heimatwelt, die sie „Erde“ nannten, heraus. Plötzlich trafen mehr als ein Dutzend Allianz-Schiffe ein. drei Träger, ein Super-Träger, sechs Kreuzer, zwei Zerstörer und zwei Instandsetzungskreuzer. ´Fulsamee kontaktierte die Wahrheit & Versöhnung: „Hier spricht ´Fulsamee, Schiffsmeister der Aufsteigenden Gerechtigkeit[/]. Exzellenz, soeben sind vierzehn Schiffe eingetroffen... was suchen die hier?“ „Ehrenwerter Wächter des leuchtenden Schlüssels, ich, der Prophet des Glaubens, habe Unterstützung von High Charity angefordert, da ich der Überzeugung bin, dass diese Primaten von Menschen viele unserer Ressourcen verschlingen werden. Wir dürfen uns jetzt kein Risiko und unnötige Überheblichkeit leisten. Verstehen sie das? Jetzt, wo wir Halo entdeckt haben, ist der Beginn der „Großen Reise“ nicht mehr fern.“ „Ich verstehe, Exzellenz.“ antwortete ´Fulsamee, obwohl er rein gar nichts verstanden hatte. Er hoffte nur, dass der edle Prophet das nicht rausbekam, denn es kam schon des öfteren vor, dass sie Informationen irgendwie „vom Wind“ zugeflüstert bekamen. „Ehrenwerter Wächter des leuchtenden Schlüssels... ich den Schiffsmeistern der soeben eingetroffenen Schiffe befohlen, sich ihnen unterzuordnen.“ fügte der Prophet des Glaubens hinzu. „Unterzuordnen? Heißt dass, ...?“ „Ja, Ehrenwerter Wächter des leuchtenden Schlüssels. Sie sind jetzt wieder im Besitz einer starken Flotte.“ ´Fulsamee `s Körper wurde von einem starken Glücksgefühl durchflutet. Er wollte sich grade Bedanken, doch da wurde die Verbindung vom Propheten beendet. Kapitel 4: Kampfansage & Blutrausch ----------------------------------- >Kampfansage & Blutrausch< 28 Stunden später Oberfläche von Halo An Bord der Wahrheit & Versöhnung Auf allen Decks und in allen Ebenen wurde Alarm ausgelöst. Die wenigsten Truppen wussten, was eigentlich vor sich ging. Der Schiffsmeister der Wahrheit & Versöhnung, ein Zelot namens Jage ´Hizumee konnte ungestört handeln, da der Prophet des Glaubens nicht an Bord war, da er sich auf einer Raumfähre nach High Charity befindet, um den Hierarchen dort persönlich Bericht zu erstatten. ´Hizumee stand an der Holo-Konsole im Kontrollraum des Allianz-Kreuzers. Ein Trupp von Menschen ist es gelungen, bis zum Gravitationslift vorzustoßen. Bestimmt um die Gefangenen zu befreien. „5. Spec-Ops Trupp in die Landezone des Gravitationslifts begeben. Landungsschiff an Dock 3. Bemannen und Truppen unter dem Gravitationslift absetzten, um das Eindringen weiterer Menschen zu verhindern.“ Das sollte ausreichen, um diese dreisten Mistkäfer zu zerquetschen. In der Waffenkammer standen die Sangheili des 5. Spec-Ops Squads bereit. Eine Reihe vor ihnen standen auch die Unggoy bereit in den Kampf zu ziehen. Die Unggoy waren affenähnliche Methan-Atmer, die schon immer von den höheren Allianz-Mitgliedern als Kanonenfutter verwendet wurden. Die Unggoy waren mit Plasmapistolen, Nadelwerfern und tragbaren Plasma-Geschützen bewaffnet, während die Sangheili mit Plasmagewehren, Karabiner und Partikelschwertern ausgerüstet waren... von ihren Tarnfähigkeiten abgesehen. Dafür waren die Spec-Ops bekannt... sie operierten fast ausschließlich unsichtbar, wodurch ihre Arbeit äußerst Effizient und sauber erledigt wurde. Während die normalen Spezialeinheiten stahl-farbige Rüstungen trugen, trugen die Spec-Ops Leader weiße Rüstungen, in denen sie wie heilige Krieger aussahen. Der Spec-Ops Leader des 5. Squads, Commander Uri´Narumee gehörte zu den acht brillantesten Sangheili im gesamten Allianz-Imperium. Seine blitzschnellen Angriffe und seine „Versteckspiele“ mit seinen Feinden waren legendär. Uri´Narumee betrat die Waffenkammer und seine Sangheili nahmen sofort Haltung an. ´Narumee trug nur ein Partikelschwert und sechs Plasmagranaten, die mit den Gegnern verschmolzen, sobald sie Sie berührten. ´Narumee musterte seine tapferen und listigen Soldaten und gab ein zufriedenes Grunzen von sich, bevor er eine kurze aber bewegende Rede hielt: „Meine tapferen Truppen. Jetzt ist der Augenblick gekommen, an dem es den Menschen gelungen ist, sich an Bord eines unserer modernsten Schiffe zu schleichen. Wir sollten sie angemessen begrüßen.“ daraufhin aktivierte er sein Partikelschwert. Eine bläulich-weiße Klinge erschien, die selbst das härteste Metall wie Butter zerschneiden konnte. „Vergesst nicht... jeder, der heute das Reich der Lebenden verlässt, wird in das gelobte Paradies eingehen und seiner Familie große Ehre bereiten.“ Daraufhin antworteten alle: “Für die Allianz, den Hierarchen und die Große Reise!“ „Also dann, meine treuen Krieger... zerquetschen wir die Eindringlinge. Aber seid vorsichtig... die Menschen sind äußerst geschickt wenn es darum geht, ihre Artgenossen zu befreien... besonders, wenn einer der Dämonen anwesend ist.“ „Jawohl, Exzellenz!“ riefen alle und stürmten zur Landezone des Gravitationsliftes. ´Narumee hatte seinen Sangheili immer eingetrichtert die Menschen, egal wie abscheulich sie auch sein mögen, als ernstzunehmenden Gegner zu sehen. Wegen seiner unorthodoxen Trainigsweise hatte er sich schon oft zahlreiche Kritiken seitens des Hohen Rates und den Hierarchen anhören müssen. Doch der Commander des 1. Spec-Ops Squads auf High Charity, ein Sangheili, dem zwei seiner Mandibeln mit einem Partikelschwert abgeschnitten wurden, weil er sich mit seinem Lehrmeister angelegt hatte, der meist nur Half-Jaw genannt wurde, verstand seine Trainingsmethode durchaus. Er war der erste Sangheili, dem er begegnet war, der offen über dieses heikle Thema sprach, weswegen er ihn auch sehr bewunderte und nacheiferte. „Verteilt euch. Stürmt den Raum von allen Seiten, damit die Menschen uns nicht hinter einer Tür festnageln können. Und vergesst nicht, eure Aktive Tarnung einzuschalten.“ ´Narumee bekam über sein Funkgerät fünf Piep-Töne als Bestätigungsnachricht. Ein Piep-Ton für jeden seiner Sangheili. Die Schotten zum Laderaum des Gravitationsliftes glitten auf und aus jedem Schott rannten zwei unsichtbare Sangheili mit gezogenen Waffen. In selben Moment flogen der Menschen-Trupp in die Halle, schwebten einen Moment in der Luft und fielen schließlich auf ihren Füßen. Und unter den ganzen Marines des UNSC stand Er in der Mitte. Die Menschen nannten ihn „Spartaner“, doch unter der Allianz war er als „Dämon“ bekannt. Er war fast so groß wie ein Sangheili, aber mit einer mächtigeren, grün schimmernden Rüstung gekleidet, die über bessere Schilde verfügte als die Rüstungen der Sangheili. Plötzlich rief der Krieger: „Feuer auf das Flimmern in der Luft, das sind getarnte Elite-Krieger.“ Kaum ausgesprochen, schwirrten auch schon panzerbrechende Projektile durch den Raum und Plasma-Geschosse, sowie Energiestrahlen der Karabiner. Doch auf einmal kam eine Energieklinge „angeflogen“, als ob sie ein Eigenleben hätte und schnitt zuerst das Gewehr eines Marines in zwei Hälften, dann spaltete sie seinen rechten Arm und schlitzte dann die Gurgel des Mannes auf und Blut trat in Massen aus seinen Wunden, bis er schließlich zusammenbrach. Doch da das Blut an dem Sangheili klebte, konnten die Menschen ihn schnell ausfindig machen und pumpten mehrere Dutzend Kugeln durch seinen Körper. Eine Kugel traf dessen Tarngenerator, der Krieger wurde sichtbar und brach schließlich neben dem Marine, den er getötet hatte zusammen. Doch der Kampf war noch nicht vorbei. Drei Menschen wurden von einem Plasmahagel in wandelnde Fackeln verwandelt und zwei weitere wurden von Energieklingen grausam verstümmelt. Der Spartaner schoss auf eines der Flimmer-Dinger und ließ einen weiteren der Spec-Ops erscheinen. Sein Kugelhagel durchschlug den schwächeren Schild, den jeder Spec-Ops in Kauf nehmen musste und schnitt den Allianz-Krieger auf, sodass seine Innereien rausquollen. Schließlich warf er eine Granate zwischen zwei der Luftspiegelungen um ihre Linie aufzulösen. Der Dämon warf eine Dämonenfackel zwischen ihn und seinem Schützling. „Zur Seite!“ schrie ´Narumee und der Sangheili neben ihn rollte sich nach rechts, während ´Narumee nach links sprang. Dabei wurde er hinter das Schott, welches sich links von ihm befand, geschleudert. Das Schott schloss sich und sprühte Funken, gefolgt von einem Knall. „Verdammt!“ brüllte ´Narumee . „Das Schott ist defekt. Hier ´Narumee, wie sieht es bei euch aus?“ fragte er über Funk. „Exzellenz, hier ´Radumee. Wir müssen uns zurückziehen, sonst werden wir überrannt.“ doch plötzlich wurde die Verbindung durch einen lauten Knall unterbrochen. „´Radumee? ´Radumee!!! Verdammter Mist!“ Auf einmal erbebte das Schott vor ihm und er hörte,wie der Kampflärm lauter wurde und einer der Menschen „Vorsicht,Jäger!“ schrie, gefolgt von einem weiteren Beben und ein weiterer Schrei des Menschen war zu hören... doch es war ein gequälter, schmerzerfüllter Schrei, der ´Narumee`s Blut beinahe zum gefrieren brachte, bis es still wurde. ´Narumee ging vorsichtig zum defekten Schott und lauschte nach irgendeinem Geräusch. Doch er hörte nix außer Stille... plötzlich hörte er eine Stimme: „Wir sollten machen dass wir weiter kommen. Wie wäre es mit dieser Tür?“ ´Narumee hörte, wie sich ein Dutzend Schritte von seiner Position entfernten. Er sah nach links und sah den Manuell-Öffner des Schottes. Er war noch unbeschädigt. Vielleicht könnte er die Steuerung irgendwie überbrücken, um aus diesem Gang herraus zu kommen. Er kannte diesen Gang. Jedes Schott war noch vom Kampf mit dem Menschenschiff beschädigt und diese wurden noch nicht wieder instand gesetzt. Er wollte sich grade an die Arbeit machen, als er Schritte von gepanzerten Stiefeln hörte. Ein eiskalter Schauer lief ihm über dem Rücken... der Dämon lebte also noch. Aber wenn er hier endlich raus käme, würde sich das ändern. ´Narumee hoffte, dass wenigstens seine restlichen Sangheili überlebt hatten. Doch plötzlich hörte er das charakteristische Quieken von Unggoy, dann das Geräusch von Kristallnadeln, die von diesem Schott abprallten... gefolgt vom Hämmern eines der Maschinengewehre der Menschen. Dann herrschte wieder Stille. ´Narumee begann mit seiner Arbeit fortzufahren und legte Kabel auf andere Kontakte und versuchte die selben Prozeduren mit anderen Kabeln und Kontakten. Nach 2 Minuten gab das Schott ein Piep-Ton von sich und glitt einen Spalt weit auf... breit genug, damit ´Narumee seine langen, schlanken Finger durchstecken konnte und das Schott per Hand aufschob,bis er sich durchzwängen konnte. Doch der Anblick, der sich ihm bot, brachte ihn zum erbrechen. In der Luft lag der Gestank von Schießpulver und verbranntem Fleisch. Er sah zahlreiche Menschenkörper, die zerschmolzen am Boden lagen, zwei Lekgolo, deren Würmer, aus denen ihr Körper bestand, sich über dem Boden verteilt hatten. Der Gestank brachte ihn ein weiteres Mal zum kotzen. Plötzlich entdeckte ´Narumee den zuckenden Körper ´Radumee`s. Er lief zu ihm rüber und drehte ihn um, sodass er ihm ins blutige Gesicht schauen konnte. ´Radumee röchelte und stammelte irgendein zusammenhanglose Kram daher: „C-C-Comm-ander? S-Sie le-leben n-noch?“ „Ja... und du auch... ich bring dich aufs Medizin-Deck... dort wird man deine Wunden versorgen.“ „D- Die- And- Anderen?“ ´Narumee schüttelte den Kopf und fügte leise hinzu: „... Sie... haben nicht überlebt. Der Dämon hat sie in die brennende Hölle gestürzt... so wie es aussieht. Es tut mir leid, dass ich euch im Stich gelassen habe.“ „E- es war ... ni- nicht ihre Schuld, Command- der.“ stammelte ´Radumee, bevor sich seine Mandibeln wie Blütenblätter ausbreiteten und er seinen letzten Atemzug aushauchte. ´Narumee legte seine rechte Hand auf ´Radumee`s Augen um sie zu schließen... dann legte er ihn auf den Boden. ´Narumee stand auf und schrie seine gesamte Wut hinaus. Er hob eine gefallende Karabiner von einem seiner toten Kameraden auf, sowie zwei Plasmagranaten und aktivierte seine Tarnung. Er bemerkte blutige Stiefelabdrücke, die nur von dem Dämon stammen konnten. ´Narumee, besessen von dem Gedanken, seine gefallenen Kameraden zu rächen, nahm die Verfolgung auf und gab jegliche Vorsicht auf. Er wetzte mit aktivierter Klinge durch die Gänge, vorbei an toten Unggoy und Kig-Yar, die von Kugeln und Metallschrapnellen durchbohrt waren, bis er auf der Galerie über einen Fahrzeug-Hangar, in dem sich drei Ghost-Gleiter und zwei Wraith-Panzer befanden. Dazwischen lagen weitere Kadaver. Die meisten bestanden aus Unggoy und Kig-Yar, aber auch aus vier Sangheili. Es waren nur eine Hand voll Menschen darunter... aber nicht der Dämon. Doch das baute ´Narumee nur noch mehr auf, der sich inzwischen im Blutrausch befand... er wollte den Dämon mit all seinem Zorn niederstrecken... so wie er es mit ´Radumee und dem Rest seines Squads getan hat. Er rannte weiter, vorbei an plasmaverbrannte Schotten, kugeldurchsiebten Metallwänden und blutbefleckten Gängen, die immer noch von purpurnem Licht beleuchtet wurden. ´Narumee erreichte einen der vier Hangare der Wahrheit & Versöhnung. Auch hier waren die Spuren der Kämpfe nicht zu übersehen, doch lagen hier wesentlich mehr menschliche Kadaver als die der Allianz rum. Am anderen Ende des Hangars entdeckte er einen toten Menschen, sowie zwei Lekgolo... „Sie haben es also geschafft, zwei weitere Lekgolo zu töten... scheint noch nicht lange her zu sein... das Blut ist noch warm. Das wird den Menschen-Abschaum teuer zu stehen kommen. Also weiter, vielleicht gibt es ja doch noch Überlebende... .“ doch ´Narumee zweifelte immer mehr an seinem letzten Satz. Ohne es zu bemerken, bahnte sich ´Narumee den Weg zum Kontrollraum der Wahrheit & Versöhnung, die inzwischen zu einem einzigen Schlachtfeld gemacht wurde. Er erreichte eine Kreuzung. Er schaute nach Rechts... nichts. Dann nach Links... drei tote Menschen. ´Narumee schlich getarnt zu ihnen herüber... Plasmatreffer im Nacken? Handelte es sich hier um eine Hinrichtung? Bestimmt, denn aus ihren Taschen fehlte die Ausrüstung, sowie ihre merkwürdigen Nahrungspakete, die sie immer mit sich herum schleppten. Die Eindringlinge mussten also hier gewesen sein. Er ging auf das Schott, welches sich direkt vor dem Gang befand, aus dem er gekommen war. Es machte das charakteristische Piep-Geräusch und glitt mit einem leisen Zischen auf. Er entdeckte eine Gruppe Menschen, die auf der Kontrollplattform standen, wo eigentlich der Schiffsmeister, also ´Hizumee stehen müsste. Einer der Menschen drehte sich in ´Narumee`s Richtung, sah das offene Schott und feuerte in die Mitte und traf den Schild ´Narumee`s. Der Marine schrie: „Kontakt! Feindkontakt!!!“ Nun gingen auch die anderen Menschen auf das Gefecht ein und verschanzten sich hinter Säulen und der Rampe, die zur Plattform führte, sowie auf der Plattform selbst. Da sie einige Meter über dem Boden hing, bot sie ausreichend Deckung. ´Narumee musste etwas einfallen, um seine Jagd fortzusetzen... bloß wie? Er musste sich auf jeden Fall auf seine Aktive Tarnung verlassen können. „Es sind 14 Menschen... etwa. Wenn ich bloß Verstärkung hätte... oder besser noch, meinen Squad... .“ flüsterte ´Narumee zu sich selbst. Im selben Moment kamen zwei Spec-Ops Soldaten durch die Gänge gerannt. Als sie ihn sahen kamen sie direkt auf ihn zu... ungetarnt. Allerdings musste sich ´Narumee selbst eingestehen, dass er auch nicht wie ein Profi hierher gekommen ist. ´Narumee ging auf die beiden Sangheili zu und fragte: „Wer seid ihr... und von welcher Einheit seid ihr?“ Einer der Sangheili antwortete : „Ich bin ´Heromee und das ist ´Harumee. Wir sind vom 15.Squad. Sie müssen Commander Uri´Narumee sein.“ „So ist es, wo ist der Rest ihres Squads?“ Die beiden Neuankömmlinge sahen sich verdutzt an, dann sprach ´Heromee : „Rest? Welcher Rest? Unser Squad wurde von den Eindringlingen getötet. Und so wie es aussieht haben die das gleiche mit ihrem gemacht.“ ´Narumee packte der blinde Zorn, als dieser niedere Sangheili so überheblich und dreist über seinen toten Squad sprach, zog seine Energieklinge und hielt sie ´Heromee nur zwei Zentimeter vor seinen Mandibeln. „Pass auf was du sagst und wie du es sagst. Ja, mein Squad ist dem Dämon zum Opfer gefallen, doch das gibt euch blutigen Anfängern nicht das recht so über sie zu reden. Sie haben in Dutzenden von Schlachten ihren Mut und ihre Intelligenz bewiesen, wovon ihr nur träumen könnt Wenn ihr beiden meinem Squad also nicht den Respekt entgegenbringt, den sie verdienen, schneid ich euch nicht nur die Gurgel durch, sondern werde euch höchst persönlich bei lebendigen Leibe häuten... ist das klar?“ „Ja, Exzellenz.“ antworteten die beiden eingeschüchtert. „Was machen wir jetzt?“ fragte ´Harumee. „Das Menschen-Pack hat sich im Kontrollraum verschanzt. Wir werden getarnt hineinstürmen, da sie einen Trick herausgefunden haben, mit dem sie uns trotz Aktiver Tarnung ausfindig machen können. Dann werden wir ihre Stellungen mit unseren Plasmagranaten vernichten! Also los!“ ´Narumee hatte seinen Satz kaum beendet, da aktivierten die beiden Neuankömmlinge auch schon ihre Tarnung und wenig später auch ´Narumee. Sie rannten durch das Schott und warfen einige Plasmagranaten auf die Menschen. Die eine Plasmagranate von ´Narumee verschmolz mit der Brustpanzerung eines Marines und eine andere mit dem Helm eines anderen Menschen. Die anderen landeten zwischen ihren Reihen und die Menschen rannten um ihr Leben. Sie schrien und rannten wie kopflose Hühner durch den Kontrollraum der Wahrheit & Versöhnung, bis die Granaten explodierten und Fleischbatzen und etwas, das wie rote Farbe aussah, durch den Raum sprühten. Nach diesem Angriff waren nur noch fünf Menschen am Leben und suchten den Raum panisch nach Zielen ab. Plötzlich erschienen zwischen zweien der Menschen eine bläulich-leuchtende Energieklinge, die durch den Kopf des einen Menschen schnitt. Der andere Mensch schwenkte nach rechts, sah seinen Kameraden zu Boden sinken und drehte sich nun komplett nach rechts, um eine besseres Schussfeld zu bekommen. Doch der unsichtbare Sangheili war erstaunlich schnell und schaffte es, den verängstigten Marine am Hals zu packen und hoch zu heben. Was jetzt kam, überraschte jeden in diesem Raum... sowohl den Marines, als auch ´Heromee und ´Harumee. ´Narumee, der sich um das Menschen-Duo gekümmert und den Menschen gepackt hatte, deaktivierte seine Tarnung, sodass der Mensch seinen Wut-verzerrten Gesichtsausdruck sehen konnte. „Du!“ donnerte ´Narumee. „Du und deine abscheulichen Kreaturen habt meine treuen Krieger auf dem Gewissen! Bevor ich dein nutzloses und erbärmliches Leben für immer auslösche, verrätst du mir, wo sich der Dämon aufhält! Wo will diese Bestie hin?“ „Dä... Dämon?“ fragte der Mensch ängstlich. „Der Mensch in dieser Spezial-Rüstung! Wo will er hin?“ „Das werd ich dir krakenköpfige Missgeburt der Natur kaum verraten.“ Als Reaktion auf diese Antwort, schlug ´Narumee, der wieder im Blutrausch verfallen ist dem Marine in den Magen, sodass dieser Blut kotzen musste. „Ich frage dich ein letztes mal... WO IST DER DÄMON?“ Doch der Mensch,der sich bereits vor Schmerzen krümmte, antwortete nicht und wurde zu Boden gelassen. Daraufhin hob ´Narumee sein rechtes Bein und zertrat mit seinem Huf den Kopf des Menschen so einfach wie eine Walnussschale. Blut und Gehirnteile klebten an seinem Huf und auf dem Boden. „Tötet die anderen und haltet hier Wache,bis ich zurück bin. Ich glaub ich weis wo der Dämon hin will... .“ sprach der Sangheili, aktivierte seine Schilde und verschwand schließlich durch das Schott direkt vor ihm. ´Narumee stieß nur auf sehr wenig Leichen... eine Hand voll Unggoy und zwei Kig-Yar. Doch dann begegnete er drei Sangheili, die in blauer Rüstung gekleidet waren und einige Unggoy und Kig-Yar, die wohl einen Angriff planten. Aber er brauchte ihre Hilfe nicht, er wollte sie auch nicht, selbst wenn er sie gebraucht hätte. Er wollte nur den Dämon töten und seine gefallenen Kameraden rächen... koste es was es wolle. Also ging er zielstrebig und mit aktiviertem Partikelschwert an ihnen vorbei. Einer der niederen Sangheili wollte ihn aufhalten, doch ´Narumee bedachte ihn nur mit einem ätzenden Blick seiner roten, hasserfüllten Augen und ging weiter. Er war seinem Ziel so nahe, dass er den Dämon fast schon riechen konnte. Nach kurzer Zeit stand ´Narumee vor einem Schott, das zum Gefangenentrakt der Klasse III gehörte. Er hörte menschliche Stimmen und eine erkannte er wieder... der Dämon war tatsächlich hierher gekommen. ´Narumee überprüfte seine Karabiner, sie zeigte volle Ladung an. Seine Aktive Tarnung funktionierte auch, ebenso seine Schutzschilde. Er ging auf das Schott zu. Es machte dieses Piep-Geräusch und das Schott glitt auf. Er machte grade einen Schritt vorwärts, als der Mensch in der Rüstung rief: „Feuer auf die Luftspiegelung!“ Unzählige Plasmageschosse brannten sich über ´Narumee`s Schilde, bis diese zusammen brachen und die verbleibenden Geschosse über den Körper des Sangheili hinweg brannten, doch ´Narumee, immer noch besessen von dem Gedanken, Rache nehmen zu müssen, stand noch immer und rannte mit letzter Kraft auf den Menschen in der Rüstung zu. Er war fast da... musste nur noch sein Schwert heben und die brennende Klinge über dessen Körper streichen lassen. Doch ein Dutzend Kristallnadeln kamen auf die rauchenden und total verbrannten Überreste des Sangheili entgegen geschossen, spießten ihn auf, explodierten in seinem Bauch und zerfetzten seinen Körper, sodass nur noch ein verbrannter Fleischbatzen übrig blieb. Inzwischen ist der Allianz-Trupp, den ´Narumee kurz vor seinem Tode begegnete, zum Gefangenentrakt vorgedrungen um die menschlichen Eindringlinge auszulöschen. Doch als sie den Menschen begegneten, brach ein Feuergefecht zwischen den Gängen des Kreuzers aus. Kristallnadeln schwirrten durch die Luft und zogen rosa Spuren hinter sich her. Plasmageschosse schossen den Kämpfern um die Ohren, verbrannten Schotts, erhitzten die Luft, schlugen in die Körper der Kämpfer ein und verursachten schwere Verbrennungen. In diesem Feuergefecht starben zwei der Gefangenen, doch wegen des Spartaners wurde die Allianz-Truppe zur Strecke gebracht. Die Kämpfe dauerten lange an, bis der Menschen-Trupp den Shuttle-Hangar des Schiffes erreichte. Doch trotz heftiger Gegenwehr gelang es den Menschen schließlich, sich ein angedocktes Landungsboot unter die Nägel zu reißen und zu fliehen. Im selben Moment näherte sich die private Raumfähre des Propheten des Glaubens, der wegen der Menschen und Halos nach High Charity geflogen ist, um den anderen Hierarchen und dem Hohen Rat zu berichten. Die kleinen Geschütze der Raumfähre visierten das Landungsboot an, aber feuerten nicht, da sie nicht wussten,was eigentlich vor sich ging. Schließlich flog die Raumfähre auf den Shuttle-Hangar zu und wollte grade zur Landung ansetzen, als ein Lekgolo-Paar im Inneren Stellung bezogen, ihre gewaltigen Plasmawerfer hoben und aufluden, feuerten jedoch nicht. Das Schiff dockte an die Gravitationsklammern an, die Ladeluke öffnete sich mit einem zischen und ein Trupp schwarz-gekleideter Sangheili trat aufs blutverschmierte Deck. Nun erschien auch der Prophet in seinem Gleit-Stuhl und sprach: „Was ist hier passiert?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)