Towards Eternity von Rinami (bis in die Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 1: Sakura und ihr Großvater ----------------------------------- Mit ihren Koffern trat Sakura aus dem Bus. Die Sonne schien ihr sanft ins zarte Kindergesicht, welches noch keinerlei erwachsene Züge besaß. Sie sah sich um. Leuchtend grüne Bäume, wolkenfreier, strahlendblauer Himmel und ein großes Haus im chinesischem Stil. Es war ein schönes Haus. Die Wände waren Terrakotta von der Farbe her und das Ziegeldach war purpurn. „Das muss es sein.“ Dachte die Kleine und schleppte ihre schweren Koffer zum Eingang des Hauses. Die Tür war verschlossen. Es gab keine Klingel. Nur ein Ring war angebracht um damit an die Tür zu klopfen. Sakura schaute auf. Der Ring hing weit über ihr. Sie sprang auf und ab um mit größter Bemühung an diesen Türring zu gelangen. Keine Chance. Nicht mal ihre Fingerspitzen berührten das kalte Metall. Dann auf einmal ging die Tür auf. Ein muskulöser, älterer Mann, der einen Kimono trug, stand vor ihr. Schaute auf sie ab. Mit verwundertem Blick. „Na, wer bist du kleines Mädchen denn?“ fragte der Alte nett. Sakura kramte in ihrer Rocktasche herum. Wenige Sekunden später hielt sie einen kleinen zerknauserten Zettel in der Hand. „Bist du Gen Sakurada?“ fragte Sakura schüchtern und blickte den Alten mit großen Glubschaugen an. Der Alte nickte verwundert. „Das ist für dich. Von Meinen Eltern.“ Sagte Sakura und reichte dem Mann ihren Zettel. Der Alte nahm ihn und las die Nachricht. „Lieber Vater, mein Mann und ich müssen für unbestimmte Zeit weg aus Domino. Warum spielt jetzt keine Rolle. Wie du mit Sicherheit weißt, habe ich drei Kinder: Sakura, Seto und Mokuba. Seto, der älteste von meinen Kindern, habe ich zusammen mit dem jüngsten, Mokuba, in ein Heim gegeben. Und ich bitte dich nun von ganzen Herzen, dich um meine kleine Sakura zu kümmern. Ich wollte sie nicht auch in ein Heim geben, weil ich nicht weiß, was sie für Adoptiveltern bekommen könnte. Sie könnten ihr etwas antun oder sie schlagen. Deshalb kümmere du dich bitte um sie. In Liebe, deine Tochter Celesta“ „Ah, dann bist du also meine kleine Enkelin Sakura Liliana, nicht wahr?“ fragte Gen lieb und musterte Sakura. Sakura nickte. Gen nahm ihre Koffer und trug sie ins Haus hinein. „Na los, komm rein.“ Sagte Gen und wies in sein Haus. Sakura tapste in das große Zimmer und schaute sich um. Alles war chinesisch eingerichtet, von der Decke bis zum Boden. Sakura kam nicht mehr aus dem staunen heraus. „Ich werde dir mal dein Zimmer zeigen.“ Sagte Gen und nahm Sakura bei der Hand. Die beiden gingen eine Treppe hoch. Sakura tapste Gen nach, bis sie vor einer großen Tür stand. Gen öffnete sie und schubste Sakura sanft in den Raum. Sakura schaute an die Wand. Ein riesiger goldener Drache zierte sie. Seine leuchtenden roten Augen sorgten für den Richtigen Kontrast. Der Rest der Wand war angenehm beige. Unter dem Drachen war ein großes Bett mit schwarzer Bettwäsche. Daneben stand ein brauner Nachtschrank. An der Wand stand ein großer Kleidungsschrank. An der Wand auf der anderen Seite hing ein Boxsack. Gen kam mit Sakura´s Koffern zurück. „So, meine Kleine. Jetzt kannst du dein Zimmer einrichten und deine Koffer auspacken. Wenn du fertig bist, komm einfach runter. Ich mache uns dann etwas zu essen, okay?“ sagte Gen total lieb und lächelte Sakura an. Sakura nickte. „Ah ja, was magst du denn so an Essen?“ fragte Gen. Sakura glubschte planlos und hilflos. „Ich esse alles.“ Antwortete Sakura und glubschte Gen an. „Das ist immer gut!“ lachte Gen und verschwand die Treppe hinab. Sakura hievte ihre 2 Koffer auf ihr neues Bett. Sie öffnete den einen und nahm ein Bild von Seto in einem kleinen, Medaillonähnlichen Bilderrahm heraus. Sakura nahm diesen Gegenstand und klappte die Seite von Seto um. Da waren dann ihr Vater und ihre Mutter zu sehen. Sakura stellte es auf ihren Nachtschrank, mit dem Bild von Seto zu sich gewendet. Dann räumte sie den Rest ihrer Klamotten in den Kleiderschrank und tapste die Treppe herunter in das Wohnzimmer ihres Großvaters. Sie glubschte am Türrahmen hervor. „Großvater?“ fragte sie vorsichtig. „Ich bin hier, Sakura. Komm rein.“ Sagte Gen. Sakura schritt ins Zimmer. Ihr Großvater kniete am Tisch mit einer Tasse Tee in der Hand. „Setz dich.“ Sagte Gen lieb und zeigte auf den Platz am anderen Ende des Tisches. Sakura ging zum Tisch und setzte sich ungerade hin. Ihr Großvater registrierte jede einzelne Bewegung von ihr. „Morgen wird ein Freund von mir mit seinem Sohn zu uns kommen. Der Kleine ist sehr nett. Ich hoffe, du kannst dich mit ihm anfreunden.“ Sagte Gen freundlich und voller Hoffnung. „Vielleicht. Warum denn nicht?“ sagte Sakura verwundert. Gen schüttelte den Kopf. „Ich werde uns jetzt essen machen.“ Sagte Gen und ging in die Küche. Kapitel 2: Ryu -------------- Am nächsten morgen wachte Sakura auf und zog sich ein schwarzes Kleid an. Dazu schicke kleine schwarze Sandalen. Sie tapste zu ihrem Großvater, der am trainieren war. Gen verprügelte diesen armen, hilflosen Boxsack nach Strich und Faden. „Großvater, was tust du da?“ fragte Sakura verängstigt. Gen kam mit verschwitztem Gesicht zu Sakura und hob ihren kleinen, zierlichen Kinderkörper mit seinen bloßen Händen hoch. Er hielt sie in der Luft. „Weißt du was, meine kleine Sakura? Dein Großvater ist kein normaler Großvater. Dein Großvater ist ein meisterhafter Street Fighter. Und weißt du was?“ sagte Gen stolz und schaute Sakura an. Sakura schüttelte den Kopf und machte fragende Augen. „Ich, dein Großvater mache dich zu einer genauso guten Street Fighterin. Wir beide werden dann zwar ganz viel trainieren, aber wir werden es schaffen.“ Sagte Gen fest entschlossen. Sakura nickte. (Ein Kommentar: Ich glaube nicht, dass das Mädel auch nur annähernd etwas begriffen hat) „Großvater, wann kommt dein Freund?“ fragte Sakura. „Gegen Mittag.“ Antwortete Gen. Die Zeit, sie verging. Es war nun Mittag. Es klingelte an der Tür. Gen ging zur Tür und öffnete sie. Ein Mann, der genau wie Gen einen langen weißen Bart besaß trat zur Tür hinein. „Lee, mein alter Freund!“ sagte Gen glücklich und umarmte diesen Fremden Mann. „Gen, es tut gut dich zu sehen!“ sagte Lee auch erfreut. Sakura kam zur Tür gelaufen und blickte auf zu dem Mann und ihrem Großvater. „Wer ist das denn?“ fragte Lee verwundert und schaute Sakura an. Sakura fand dass nicht toll und neigte ihren Kopf schmollend. Gen beugte sich runter Sakura und legte ihr seine Hand auf die Schulter. „Das, Lee, ist meine kleine Enkelin Sakura.“ Sagte Gen und lächelte Lee an. Lee beugte sich zu Sakura runter. „Ah, du bist also Gen´s Enkelin. Nun Sakura, ich bin Lee. Der beste Freund von deinem Großvater. Und das hier...“ sagte Gen und stand wieder auf. Er kehrte Sakura den Rücken zu und schob einen kleinen Jungen zur Tür hinein. „Das hier ist mein Enkel Ryu.“ Sagte Lee. Sakura blickte Ryu an. Der Blick war misstrauisch. Ryu verschränkte die Arme und erwiderte den Blick. Gen und Lee schielten Ryu und Sakura belustigt an. „Das fängt ja schon mal gut an.“ lachten die beiden. Ryu und Sakura schauten beide gleichzeitig auf zu ihren Großvätern. Mit dem selben verwundertem Blick. Gen und Lee mussten lachen. Sakura machte zufällig genau die selben Bewegungen wie Ryu und umgekehrt. Beide verschränkten sie synchron ihre Arme und wandten den Blick beleidigt zur Seite. „So ihr beiden, ihr könnt dann auf Sakura´s Zimmer gehen und miteinander spielen.“ Sagte Gen und blickte die beiden an. Ryu und Sakura (wieder synchron) rissen beide schockiert die Augen auf und blickten Gen an. Lee und Gen bekamen jetzt einen richtigen Lachkrampf. Und wieder synchron: Sakura und Ryu gingen in eine typische Kampfhaltung über. „Hör auf mich nach zu machen!!!“ schrieen sie beide aus einem Munde. Gen und Lee beobachteten die beiden Kinder. „Du sollst-“ sagten sie beide und brachen gleichzeitig ab. „Sag mal-„ und wieder. Vollkonkret synchron. Die beiden gingen auf einander los. „Lassen wir sie dass untereinander klären.“ Meinte Lee. Gen nickte akzeptierend. Nach einer gewissen Zeit hatten Ryu und Sakura sich genug gerauft. Gen kam gucken. Sakura und Ryu gingen hoch zu Sakura´s Zimmer. Sakura setzte sich vor ihrem Bett auf den Boden und starrte den Boden an. Ryu sah sie und ging zu ihr hin. Er setzte sich neben sie und schaute sie an. „Du, wie heißt du eigentlich?“ fragte Ryu und glubschte Sakura an. „Sakura.“ antwortete die Kleine lieb. „Sakura? Das ist ein schöner Name. Wollen wir mit einander befreundet sein?“ sagte Ryu lieb. „Gerne.“ Sagte Sakura und lächelte. Lee und Gen redeten miteinander und tranken dabei grünen Tee. „Du hast doch sicherlich nichts dagegen, wenn Ryu und ich heute bei dir übernachten, oder?“ fragte Lee. „Nein. Kein Problem. Komm mit hoch. Wir müssen Ryu und Sakura bescheid sagen.“ „Die Kleine? Sag mal, wie kommt es eigentlich, dass sie bei dir ist? Ich meine, ist deine Tochter verstorben und kann der Mann sich nicht um sie kümmern, oder wie?“ fragte Lee und schaute Gen an. „Nein, meine Tochter lebt noch. Aber sie und ihr Ehemann mussten aus irgendwelchen Gründen, die mir nicht bekannt sind, Domino verlassen. Ihre beiden Söhne, Seto und Mokuba, gab sie in ein Heim. Aber Sakura wollte sie nicht in ein Heim geben, wegen den ganzen Geschichten von Adoptivvätern die ihre Adoptivtöchter vergewaltigen oder misshandeln.“ Antwortete Gen und sah Lee an. „Ah, ich verstehe. Ich glaube auch, dass das besser für die Kleine ist. Sagen wir den Kindern bescheid.“ Sagte Lee darauf und ging weiter die Treppe hoch. Gen öffnete Sakura´s Tür und sah Ryu und Sakura aneinandergelehnt schlafen. „Lee, was machen wir jetzt?“ fragte Gen. Lee schaute ins Zimmer. „Na ja, Ryu und Sakura sind ja noch sehr jung. Ich glaube, wir können die beiden beruhigt in einem Bett schlafen lassen, oder?“ meinte Lee dazu. „Denk mal schon.“ Sagte Gen und hob Ryu und Sakura vom Boden auf. Er legte sie in Sakura´s Bett und deckte die beiden zu. Kapitel 3: Eine kleine Rundführung ---------------------------------- Am nächsten morgen wachte Sakura auf. Sie sah sich um. Dann ging sie runter zu ihrem Großvater. „Großvater, wo ist denn Ryu hin?“ fragte sie verwundert. „Komm mal mit, Sakura.“ Sagte Gen und führte Sakura zur Hintertür. Da waren total viele Trainingstationen und Ryu mit seinem Großvater. Lee wollte auf Ryu einschlagen, doch Ryu blockte den schlag ab. So ging es die ganze Zeit. Später kam das selbe auch mit Tritten. „Großvater, was tut Ryu da? Und warum will Ryu´s Großvater ihn hauen?“ fragte Sakura staunend, verblüfft und irritiert. „Ryu´s Großvater will ihn nicht schlagen, Sakura. Die beiden trainieren.“ Antwortete Gen und ließ seinen Blick schweifen. „Wofür denn?“ fragte Sakura verwundert. „Ryu´s Großvater ist genau wie ich ein Street Fighter und Ryu hat sich zum Ziel gesetzt, genauso gut wie sein Großvater zu werden.“ Antwortete Gen. Er schien sehr glücklich darüber zu sein. Nach den Mittagessen beschloss Ryu Sakura ein wenig in der Gegend umher zu führen. Sakura folgte Ryu. Ryu zeigte ihr alles. Den Wald, den Wasserfall mit der Quelle sehr weit oben fast auf dem Gipfel des Gebirges und die normale Wohngegend nicht am Rande des Waldes. Als die beiden wieder da waren, war es bereits Abend. Ryu, Lee, Gen und Sakura aßen noch gemeinsam Abendbrot. Dann verabschiedeten sie Lee und Ryu und gingen Heim. Sakura war auf ihrem Zimmer, als ihr Großvater sie zu sich rief. Sakura kam angelaufen. „Was ist denn Großvater?“ fragte das kleine Mädchen und schaute ihren Großvater neugierig an. „Mein Kind, ich sagte ja schon, dass ich die auch zu einer weltbesten Street Fighterin ausbilden will, nicht?“ sagte Gen und schaute Sakura an. Sie nickte mit Kulleraugen. „Morgen fangen wir mit den Training an.“ sagte Gen und blickte auf Sakura herab. Sakura schwieg. Sie war ahnungslos. Am nächsten Morgen weckte Gen Sakura schon um 5 Uhr morgens. Das Mädchen war gerade in ihrer Tiefschlafphase und merkte absolut gar nix. Gen hob Sakura aus ihrem Bett und trug sie runter durch die Hintertür zu seinen Trainingslager. Da stand eine große Metallwanne mit eiskaltem Bergquellwasser gefüllt. Gen packte Sakura am Kopf und stieß sie in das fatal kalte Wasser. Das Mädchen riss die Augen auf und begann zu kreischen. Dann bekam sie einen großen Schwapp Wasser in den Mund und verschluckte sich. Sie begann wie wild zu husten. Sie schien bald zu ersticken. Gen hob Sakura wieder aus der Wanne und schlug ihr auf den Rücken. Sakura hustete noch schlimmer und ein Klecks Wasser fiel ihr aus dem Mund. „Atme Kind! Atme!“ rief Gen verzweifelt und schlug weiter auf den Rücken des armen Kindes. Sakura hustete und hustete. Dann endlich bekam sie wieder Luft. Gen schimpfte sie. Mit Tränen in den Augen begann dann für Sakura das Training. Kapitel 4: Training, Sorgen und Entscheidungen ---------------------------------------------- Es waren nun 10 Jahre harten Trainings vergangen und aus der kleinen, hilflosen, tollpatschigen, immer schief sitzenden Sakura ist ein nettes, wohlerzogenes, fünfzehnjähriges Mädchen geworden, das nun schon viele Trainingstunden absolviert hatte. Nach ein paar äußerlichen Veränderung hatte sich ihr Charakter auch verändert. Sie war nicht mehr so kindisch und tollpatschig und ließ sich nicht mehr zu jedem Blödsinn hinreißen. Nein, im Gegenteil. Sie wurde selbstbewusst, vernünftig und stark. Was jedoch keiner ahnte: Sie hatte zwei verschiedene Seiten. Die eine Seite war lieb, besorgt, hilfsbereit, naiv und Gutmütig. Aber die andere war so ziemlich das Gegenteil: zu jedem Kampf bereit, mutig, eigenwillig, entschlossen, zeitweise egoistisch und stark. Sie besaß aber keinen Millenniumsgegenstand. Nein, dass verdankte sie ihrem Großvater, der sie im Training so ausgebildet hatte. „Im Leben kannst du so sein, wie du willst aber im Kampf musst du anders sein. Der Gegner wird keine Gnade kennen, dich krankenhausreif zu prügeln.“ Das hatte ihr Großvater zu ihr gesagt. Auch wenn Sakura dass am Anfang nicht begreifen wollte. Ihr Großvater hatte es ihr eingebläut. Es war halb fünf morgens. Sakura stand auf und zog sich Klamotten zum Training an. In einer halben Stunde würde ihr Großvater kommen und sie wecken. Doch sie war schon wach. Sakura kämmte sich ihr hüftlanges, goldblondes Haar und band es zu einem Pferdeschwanz. Dann begann sie schon ein mal mit Aufwärmungsübungen. Da öffnete sich ihre Tür und ihr Großvater kam zur Tür hinein. „Oh Sakura, du bist schon wach?“ fragte Gen und schaute sie an. Sakura nickte. „Dann los. Wir wollen keine Zeit verlieren! Die Weltmeisterschaft ist bald und wir haben noch eine Menge Training vor uns!“ sagte Gen als er und Sakura auf dem Rasen hinter dem Haus standen. „Ja Großvater.“ Sagte Sakura und stellte sich in Kampfpose. Das Training begann. Harte Schläge, tückische Tritte und mühsame Blöcke.So ging es bis 10 Uhr weiter. Gen packte Sakura hinterhältig und rammte sein Knie in ihren Rücken. Sakura schrie auf. Ryu stand vor der Tür von Gen´s Haus. Er wunderte sich, denn die Tür war nicht abgeschlossen. Also trat er ein. Er wollte Gen und Sakura Brötchen bringen. Er hörte Sakura schreien und ging zur Hintertür. Er schaute durch den Türspalt. „Schreien bringt dir im richtigem Kampf gar nichts! Im Gegenteil! Damit animierst du deinen Gegner nur, noch härter zu zuschlagen! Also hör auf zu schreien und wehr dich!!!“ schrie Gen und rammte sein Knie weiterhin mit all seiner Kraft in Sakura´s Rücken. Sakura konnte sich nicht mehr wehren. Der Schmerz stand ihr im Gesicht geschrieben und auch Tränen fielen ihr von den Wangen. „Hey, hey, hey! Herr Sakurada, meinen sie nicht, dass das zu weit geht?!“ rief Ryu und lief zu Gen und Sakura. Gen ließ Sakura los. Sakura fiel auf den Boden und schluchzte um Luft ringend. Gen schaute wütend auf sie herab und sagte abfällig: „Trainiere und lerne, dich zu wehren! Und hör auf zu schreien! Damit tust du dem Gegner nur einen Gefallen!“. Dann schritt er wütend ins Haus. Ryu lief besorgt zu Sakura und kniete sich neben sie. „Sakura! Ist alles in Ordnung?“ fragte er besorgt und legte behutsam seine Hand auf Sakura´s Rücken. Sakura richtete sich langsam und unter Schmerzen auf. Sie keuchte und schnappte nach Luft. „Atmen, Sakura! Du musst tief einamten.“ Sagte Ryu besorgt und hielt Sakura nun mit beiden Armen fest. „Atmen... Du... bist gut... Ryu... Versuch... du... mal nach.. so einem... Angriff zu... atmen...“ keuchte Sakura und blickte auf zu Ryu. „Geht es wieder besser?“ fragte Ryu und schaute Sakura an. Sakura nickte und legte ihre Hand auf Ryu´s Arm. „Passiert das öfter?“ fragte Ryu besorgt. „Was?“ fragte Sakura verwundert. „Na ja, dass dein Großvater so übertreibt, meinte ich. Ob das öfter passiert.“ Antwortete Ryu und schaute Sakura an. Sakura neigte den Blick. „Nein. Eigentlich so gut wie nie. Nur sehr selten.“ Sagte sie. „Und wenn, artet dass dann immer SO aus?“ fragte Ryu interessiert. „Du hättest nicht kommen sollen, Ryu.“ Lenkte Sakura ab. „Weichst du meiner Frage jetzt absichtlich aus, weil du nicht antworten willst, oder ist dir diese Frage unangenehm?“ erwiderte Ryu kalt. „Ach... Lass mich doch in Ruhe!“ sagte Sakura wütend, stand vom Boden auf und wankte sich die Rippe haltend zur Hintertür hinein. Ihr Großvater kniete wie immer an seinen Tisch und zog sich seine übliche Dröhnung grünen Tee rein. Sakura schritt an ihm vorbei. „Trainiere und komm erst zurück, wenn du in der Lage bist, dich zu wehren und dein Stimmorgan unter Kontrolle hast!“ sagte der Großvater und nahm ein Schluck Tee zu sich. Sakura antwortete nicht. Sie verließ einfach das Haus. Ryu kam ins Wohnzimmer, ebenfalls durch die Hintertür. Er blieb vor Gen stehen. „Herr- Herr Sakurada?!“ fragte er irgendwie schockiert. „Sie muss lernen, ihre Emotionen während des Kampfes unter Kontrolle zu halten. Sonst wird sie nie eine gute Street Fighterin. Das sage ich ihr schon zum fünften Mal.“ Antwortete Gen gelangweilt und nahm einen weiteren Schluck Tee zu sich. Ryu schwieg und senkte den Kopf. „Macht ihr euch denn keine Sorgen um sie?“ fragte Ryu. „Heut Abend ist sie so oder so wieder hier.“ Antwortete Gen. Ryu schüttelte mit dem Kopf. Dann verlies er ohne ein weiteres Wort zu sagen das Haus von Gen. Ryu stand da vor der Tür. Ratlos. Er schaute sich um. Sakura war nirgends zu sehen. „Wo kann sie nur hin sein?“ fragte er sich selbst. Ryu trat ein paar Schritte vor. „Sie ist mit Sicherheit im Wald!“ dachte Ryu und ging los. Eine Zeit lang rannte er planlos im Wald herum. Dann, als er den halben Wald abgelaufen war, machte er eine Pause an einer großen Eiche. „Irgendwo muss sie doch sein. Sie kann sich doch nicht einfach in Luft auflösen.“ Dachte er, stand auf und ging weiter. Als Ryu dann noch eine halbe Stunde im Wald unterwegs war, fand er Sakura auch endlich. Sie war hart am trainieren. Das heißt, sie schlug und trat wie eine Besessene gegen einen armen und hilflosen Baum. Dann sank sie auf die Knie. „Das wird doch nie was!“ fluchte sie. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Sie erschreckte sich und schaute die Hand an. „Soll ich dir helfen?“ fragte Ryu lieb und schaute sie an. „Wobei denn?“ fragte Sakura von sich selbst enttäuscht. „Beim trainieren natürlich.“ Antwortete Ryu und hockte sich runter zu Sakura. „Ach, wozu denn? Ich hab doch niemals das Zeug zur Street Fighterin...“ sagte Sakura darauf deprimiert. „Red doch keinen Stuss! Du bist doch gar nicht so schlecht, wie du es dir einreden willst.“ Erwiderte Ryu. „Du brauchst nicht zu lügen, Ryu. Du kannst gar nicht wissen, wie gut oder wie schlecht ich bin, weil du mich noch nie beim Kämpfen gesehen hast.“ Sagte Sakura leise und neigte ihren Blick. „Verdammt. Sie hat mich durchschaut. Dann halt so!“ dachte Ryu und schubste Sakura unsanft. Sie fiel auf den Boden und wandte dann den Blick hoch zu Ryu. „Was sollte das?!“ fragte Sakura. „Regel Nr.1: Denke immer an dich selbst und sei eisern dir gegenüber!“ schrie Ryu und schaute mit geballter Faust runter zu Sakura. Sakura sah ihn ratlos an. „Regel Nr.2: Geh in deine Kampfhaltung und verbanne alle ablenkenden Gedanken aus deinem Kopf! Konzentriere dich nur auf deinen Feind und deine Kampftechnik!“ schrie Ryu weiter. „Ryu...was soll das?“ fragte Sakura verwundert. „Regel Nr.3: Wenn du schlägst oder trittst, lege deinen Geist in den Schlag! Berechne genau wo und wie der Schlag den Feind treffen wird!“ schrie Ryu immer noch weiter. Sakura blickte Ryu etwas verängstigt an. „Regel Nr.4: Wenn du am Boden liegst, sammle deine Kräfte und steh wieder auf! Riskiere niemals durch Aufgabe deine Ehre!“ rief Ryu und ging in Kamphaltung. „Ryu, was... was hast du vor?“ fragte Sakura und stand auf. „Regel Nr.5: Versuche dir im Kampf die Strategie deines Gegners einzuprägen und seine Angriffe zu berechnen!“ schrie Ryu und stürmte mit Schlägen auf Sakura los. Sakura versuchte, Ryu´s Schläge und Tritte abzublocken. „Regel Nr.6: Wenn du abblockst, suche immer den richtigen Moment, um zu kontern!“ sagte Ryu während er weiter versuchte, auf Sakura ein zu schlagen. „Ryu, bitte hör auf! Ich will nicht gegen dich kämpfen!“ bat Sakura, während sie weiter mühsam Ryu´s Schläge abblockte. „Regel Nr.7: Versuche niemals einen Gegner mit reden davon abzubringen, wenn er dich attackiert! Versuche es nur mit kämpfen!“ sagte Ryu letztendlich weiter. „Ryu! Ich will nicht kämpfen gegen dich!!!“ schrie Sakura und blockte weiter ab. „Wiederhol Regel Nr.1!“ befahl Ryu und schlug weiter zu. Sakura wiederholte die Regel und Ryu schlug trotzdem weiter. Ryu befahl Sakura, alle Regeln mehrmals jetzt sofort laut und deutlich zu wiederholen. Nach dem das ein paar mal der Fall war, sprang Ryu mit einem Rückwärtssalto weg von Sakura. „Halt! Das reicht jetzt!“ rief Ryu, als Sakura gerade wieder auf ihn los wollte. Sakura sank atemlos auf die Knie und keuchte um Luft. Ihr perlten Schweißtropfen von dem Gesicht. Ryu ging zu ihr und hockte sich vor ihr hin. Er legte ihr die Hand auf die Schulter. „Siehst du? Du bist gar nicht schlecht!“ sagte er stolz, stand auf und hielt Sakura die Hand hin. Sakura blickte auf zu ihm und lächelte. Dann bemerkte sie, dass auch Ryu zwar nur einwenig schwitze, doch es machte sie stolz ihn ins Schwitzen gebracht zu haben. Sie nahm seine Hand und er zog sie zu sich hinauf. „Du solltest jetzt zu deinem Großvater gehen. Es wird schon dunkel.“ Sagte Ryu und schaute sie an. Sakura schüttelte den Kopf. „Ich gehe heute nicht nach Hause.“ Sagte sie und drehte sich weg. „Wie meinst du das?“ fragte Ryu verwundert. „Ich werde heute Abend NICHT Heim gehen.“ Antwortete sie entschlossen. „Warum? Wo willst du dann hin?“ fragte Ryu. „Ich werde... hier im Wald bleiben.“ Antwortete Sakura und neigte den Kopf. „Also dem kann ich im besten Willen nicht zu stimmen! Es ist hier im Wald viel zu gefährlich!“ sagte Ryu fassungslos und aufgebracht. „Ryu, bitte versteh das! Ich kann jetzt noch nicht zurück.“ Sagte Sakura ruhig und legte ihre Hände auf ihre Brust. „Weshalb?! Begründe mir das, Sakura!“ erwiderte Ryu aufgebrachter. „Großvater hat gesagt, ich soll erst wieder Heim kommen, wenn ich mich verteidigen kann und meine Emotionen unter Kontrolle habe. Und das kann ich noch nicht.“ Sagte Sakura und schloss ihre blauen Augen. „Sakura, das hat dein Großvater bestimmt nicht so gemeint! Er wird sich Sorgen machen!“ sagte Ryu und trat ein Schritt auf Sakura zu. „Doch. Wenn er etwas sagt, dann meint er es auch so. Und Sorgen macht er sich mit Sicherheit nicht.“ Erwiderte Sakura lieb. Ryu seufzte, schüttelte dann den Kopf. „Ich bin trotzdem immer noch der Meinung, dass das ein Fehler ist!“ sagte Ryu ruhig und verschränkte die Arme. Sakura schwieg. „Aber meinetwegen! Mach was du willst! Wenn dir etwas passiert, hast du selber Schuld! Ich übernehme für diese Handlung nicht die Verantwortung!“ sagte Ryu wütend und kehrte Sakura den Rücken zu und ging weg. „Ryu?!“ rief sie ihm nach. „Was?!“ rief er genervt und blieb stehen. „Können wir morgen wieder zusammen trainieren?“ fragte sie und schaute zu seiner Silhouette. „Wir werden sehen.“ Antwortete er und schritt weg. „Das sehe ich als Ja an!“ rief Sakura ihm noch mal nach. „Sieh es wie du willst!“ rief Ryu und seine Stimme wurde in der Ferne immer leiser. „Wir sehen uns dann morgen!“ schrie sie und winkte ihm. Dann schaute sie sich um. „Ich brauche Holz für ein Lagerfeuer.“ Sagte sie zu sich selbst und suchte hier und da Stöcke zusammen. Nachdem sie ein kleines Feuerchen entfacht hatte, legte sie sich auf den moosigen Waldboden und versuchte zu schlafen. Derweil bei Gen... „Verdammt, wo bleibt sie? Sie müsste schon längst wieder hier sein!“ sagte Gen besorgt und lief im Haus nervös und besorgt auf und ab. „Hat sie das etwa wirklich ernst genommen, was ich zu ihr gesagt habe? Vielleicht ist sie ja auch nur zu Lee gegangen um dort zu übernachten! Ich ruf ihn am besten an.“ sagte Gen und griff zum Telefon. „Lee hier?“ ertönte Lee´s Stimme, als er den Hörer abnahm. „Abend Lee. Ich bin’s, Gen.“ Erklang Gen´s Stimme am Telefon. „Oh, Gen! Was bringt dich denn dazu, so spät am Abend hier anzurufen?“ fragte Lee höflich. „Ich wollte nur wissen, ob meine Enkelin Sakura bei dir ist.“ Antwortete Gen besorgt. „Sakura? Die kleine blonde?“ fragte Lee zurück. „Ja. Ist sie bei dir? Oder ist sie vielleicht noch mit Ryu unterwegs?“ fragte Gen. „Also, Ryu ist oben auf seinem Zimmer und Sakura war noch nie hier. Wieso, sollte sie denn?“ sagte Lee verwundert. „Na ja, sie ist heute Abend nicht nach Hause gekommen. Ich dachte, sie wäre mit Ryu zusammen zu dir gegangen. Weil ihr der Heimweg zu lang ist, oder so.“ sagte Gen verzweifelt. „Nein. Ryu kam allein. Die kleine weiß schon, was sie tut. Mach dir keine Sorgen, Gen. Sie ist bestimmt bald wieder da.“ Sagte Lee aufmunternd. „Du wirst wohl Recht haben. Ich melde mich bei dir.“ Sagte Gen und legte auf. „Sakura, wo bist du nur?“ fragte Gen und schritt zu Bett. Ryu hatte das Gespräch mit bekommen. „Sakura, Sakura, Sakura…” seufzte er und schüttelte den Kopf. Am nächsten Tag gegen Mittag... „Ich bin heute Abend wieder da, Großvater!“ rief Ryu und verließ mit einer Tüte in der Hand das Haus seines Großvaters. Dann lief er in den Wald zu Sakura. Ryu kam zu der Stelle, an der er gestern Abend Sakura alleine zurück gelassen hat. Er schaute sich um und stellte mit Entsetzen fest, dass Sakura nicht mehr hier war. „Sakura?!“ rief er besorgt und unruhig und schaute sich nach allen Richtungen um. „Oh nein! Ihr wird doch wohl nichts zugestoßen sein!“ sagte er noch unruhiger. „Sakura?!!“ schrie er. Plötzlich krachte es. Das heißt, Äste durchbrachen. Ein paar Äste depperten vor Ryu´s Füßen auf den Boden. Er schaute verwundert auf. Dann krachte von oben mit ein paar weiteren Ästen Sakura auf den Boden. „Sakura!“ rief Ryu verwundert und erleichtert und lief zu ihr. Sie hielt sich den Kopf. „Uhhh... Mann!“ murmelte sie leise. Ryu kniete sich zu ihr. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ fragte er besorgt und stützte Sakura am Rücken. „Oh, hallo Ryu! Ja, ich bin in Ordnung.” antwortete Sakura und glubschte Ryu an. „Was hast du da oben gemacht?“ wollte er wissen. Sakura blickte auf den Boden. „Ich habe versucht, mir einen Vogel zu fangen. Ich bin nämlich hungrig.“ Erklärte sie und rieb sich den Magen. Ryu: „*drop* Jagd auf Vögel, hm?“ Er musste lächeln. Sakura glubschte ihn mit Kulleraugen an. „Na, da hab ich ja genau das Richtige für dich mitgebracht. Hier!“ verkündigte Ryu darauf und legte ihr die Tüte auf den Schoß. Sakura sah ihn nicht verstehend an. „Was soll das sein?“ fragte sie. „Essen!“ antwortete Ryu und smilte Sakura an. „Oi, dass ist ja toll!“ freute sich diese und öffnete die Tüte. Ein aromatischer Duft stieg ihr in die Nase. „Oh! Das riecht aber toll!“ staunte Sakura und schaute das Essen an. „Das ist ein halbes Hähnchen. Ich hab deinetwegen eins mitgenommen.“ Sagte Ryu mit etwas frechem in seinem Blick. „Extra für mich?“ fragte Sakura verdutzt. Ryu nickte. „Und nun iss! Sonst wird es noch völlig kalt!“ bat Ryu und setzte sich neben sie. Sakura biss in das Hähnchen. Ihre Augen formten Herzen. „Ohhh Wahnsinn!!! Das schmeckt ja soooooooo gut!“ quietschte sie fasziniert. Ryu wurde rot. Sakura schaute ihn an. „Hast du das selber gemacht?“ fragte sie. Ryu nickte und schaute Sakura an. Ihre Augen funkelten vor Faszination. „Ryu, du kannst echt wahnsinnig gut kochen.“ Sagte Sakura ehrlich und aß das Hähnchen auf. „Es freut mich, wenn es dir geschmeckt hat!“ bekundete Ryu und lächelte. „Es war sehr lecker.“ beteuerte Sakura. Ryu schaute sie wieder ernst an. „Nun denn. Widmen wir uns nun wieder dem Training.“ Sagte er, stand auf, stellte sich vor Sakura auf und ging in Kampfhaltung. Sakura nickte, stellte sich vor Ryu auf und nahm ebenfalls Kampfhaltung ein. Wieder hagelten Tritte und Schläge auf sie nieder. Blocken war da gar nicht mehr so einfach. Ryu bestand wider darauf, dass Sakura die 7 Regeln von gestern mehrmals wiederholte. Gegen Abend hörten sie beiden mit dem Training auf. „Sakura, aber heute gehst du doch wieder Heim, oder?“ fragte Ryu höflich. Sakura schüttelte den Kopf. Ryu regte sich auf und seufzte. „Und wie lange willst du noch hier im Wald hängen?“ fragte Ryu skeptisch und aufgebracht. „Ich werde bald wieder Heim kehren, Ryu. Das verspreche ich dir.“ Antwortete Sakura und legte ihre Arme um ihre Knie. „Das will ich auch hoffen!“ rief Ryu aufgebracht und schaute den Baum, der neben ihm stand an. Sakura neigte ihr Haupt. „Falle ich dir etwa zur Last...?“ fragte sie dann mit eigenartig traurigem Klang in ihrer Stimme. Dann legte sie ihren Kopf auf ihre Knie. Man sah ihr Gesicht nicht. Ryu schaute sie erschrocken an. „Sakura, nein! Du fällst mir nicht zur Last! Wie kommst du darauf?“ sagte Ryu und legte seine Hand auf Sakura´s Schulter. Sakura wandte ihr Haupt ein Stück nach oben. „Ich dachte, weil du willst, dass ich so schnell wieder zu Großvater gehe.“ Antwortete sie und senkte ihr Haupt wieder. „Und was hat das jetzt mit dem Zur last fallen zu tun?“ fragte Ryu nicht verstehend. „Weil du nicht mit mir trainieren willst.“ Antwortete Sakura leise. Ryu schüttelte den Kopf. „Nein. Ich trainiere gern mit dir. Aber mir lässt es einfach keine Ruhe, wenn du spät abends nicht Zuhause bist. Und wozu willst du überhaupt hier im Wald bleiben?“ erklärte Ryu ehrlich und schaute auf zum Blätterdach des Waldes. „Das Wetter und die Temperatur. Körperabhärtung, verstehst du?“ sagte Sakura und schaute Ryu an. Ryu stand auf und schaute auf Sakura runter. „Soll ich dir morgen mal zeigen, was Körperabhärtung ist?!“ fragte Ryu und verschränkte die Arme. Sakura schaute auf zu ihm. „Gerne.“ Sagte Sakura. „Gut. Wie du willst. Ich hole dich morgen früh um 8 Uhr ab. Bis dann! Und... pass auf dich auf.“ Sagte Ryu, kehrte Sakura den Rücken und schaute zu ihr. „Mach ich!“ sagte sie und schaute ihm nach. Er verschwand. Kaum betrat Ryu die Haustür, das stand auch schon sein Großvater vor ihm. „Sag mal, Ryu. Hast du irgendwas mit der Sache von Sakura´s Verschwinden zu tun?“ fragte Lee und musterte seinen Enkel. Ryu schüttelte den Kopf. „Gen hat so eben angerufen. Sakura ist immer noch nicht zurück gekehrt. Weißt du wo sie ist?“ redete Lee weiter. Ryu senkte den Blick. „Kann ich bitte mit ihm reden?“ fragte Ryu und schaute seinen Großvater an. Lee brachte ihm das Telefon. „Ist was zwischen euch passiert? Hat dich dieses Flittchen etwa verführt oder so?“ giftete Lee und schaute seinen Enkel eisig an. „Sakura ist kein Flittchen und nein, zwischen uns ist absolut rein gar nichts passiert!“ erwiderte Ryu aufgebracht. Lee reichte ihm das Telefon. „Alleine reden!“ sagte Ryu und schaute seinen Großvater aus den Augenwinkeln an. Lee ging. Ryu wählte Gen´s Telefonnummer. „Sakurada hier. Mit wem spreche ich?“ ertönte Gen´s Stimme am Telefon. „Herr Sakurada? Ich bin’s.“ sagte Ryu. „Oh, Ryu! Weißt du wo Sakura ist? Ich mache mir unheimliche Sorgen um sie!“ sagte Gen und hört sich auch sehr verzweifelt an. Ryu schwieg einen Moment. „Ich weiß, wo sie sich befindet.“ verkündete er darauf. „Was?! Wo ist sie? Geht es ihr gut?“ wollte Gen wissen. Er war sehr aufgeregt. „Bleiben sie ruhig, Herr Sakurada. Sakura ist im Wald und erfreut sich bester Gesundheit. Heute zumindest war sie gesund.“ erzählte Ryu ruhig. „Hat sie dir gesagt, warum sie nicht heimkommt?“ fragte Gen hoffnungsvoll. „Ja.“ Sagte Ryu. „Wieso?“ fragte Gen. „Weil sie zu ihr gesagt haben, dass sie erst kommen soll, wenn sie sich verteidigen kann und ihre Emotionen unter Kontrolle hat.“ Beantwortete Ryu und schaute auf die Wanduhr. 23 Uhr. „Nein! Hat sie das wirklich ernst genommen? Oh nein,“ fluchte Gen „und wann will sie wieder heimkommen ?“ „Wenn sie ihre Aufgabe erfüllen kann. Fragen sie mich nicht, wann das sein wird. Ich trainiere nur täglich 5 Stunden mir ihr.“ Sprach Ryu und schaute aus dem Fenster. Am nächsten Morgen goss es in Strömen. Regen klatschte gegen das Fenster der Holzhütte. Ryu verließ das Haus und überlies Lee einen Zettel. Dann ging er zu Sakura. Sie saß da unter einem Baum und schien in Gedanken versunken. „Morgen!“ sagte Ryu und schritt neben sie. „Morgen.“ Sprach Sakura leise und schaute zu ihm auf. Sie war blass im Gesicht. „Ist alles okay?“ fragte Ryu besorgt. Sakura stand auf. „Ja. Gehen wir dann?“ hauchte sie leise. Ryu nickte. Nachdem sie eine Weile gewandert waren, befanden sie sich auf dem Gipfel des Gebirgswaldes. Eine Quelle entsprang ein Stück weiter oben und das Wasser fiel in einem Wasserfall herab zu dem Ort, an dem Ryu und Sakura sich befanden. Ein riesiger See war dort. „Und was willst du mir hier zeigen?“ fragte Sakura immer noch sehr leise. Ryu zog sich sein Oberteil aus. Sakura musterte Ryu´s Oberkörper. „Echt muskulös... Wow!“ dachte sie entgeistert. Ryu schritt zum Ufer des Sees. Sakura schaute ihn verwundert an. „Komm her.“ Rief Ryu ihr zu. Sakura schritt schüchtern zu ihm. „Fass da mal rein.“ Sagte Ryu und zeigte auf den Bergquellsee. Sakura ließ ihre Hand ins Wasser gleiten. „Uh! Das ist ja kalt!“ kreischte Sakura darauf und erschauderte. Ryu schritt eiskalt in das Wasser. Er verzog nicht einmal sein Gesicht. Für ihn schien es Badetemperatur zu sein. Sakura riss schockiert ihre Augen auf. Dann watete Ryu immer noch ohne Probleme hin zu einem Felsen, der aus dem Wasserfall entsprang. Er kletterte auf den Felsen und setzte sich unter den Wasserfall, so dass das Wasser an seinem Kopf und Oberkörper herunterlief. Er verzog noch immer keine Mine. „Meine Fresse....“ flüsterte Sakura erschrocken und legte die Hand vor ihren Mund. Ryu saß da regungslos unter dem Wasserfall und meditierte. Sakura schaute Ryu konzentriert an. „Das ist wirklich Körperabhärtung...“ dachte sie und neigte den Kopf. Ihr perlte Schweiß von der Stirn und ihr war schwindelig. „Nur nichts anmerken lassen...“ redete sie zu sich selbst und setzte sich auf den Rasen. Sakura lehnte den Kopf in ihre Hand. „Warum fühle ich mich so... eigenartig? Was ist los mit mir?“ dachte sie und schloss für einen Moment ihre Augen. Es waren ein paar Stunden vergangen. Ryu saß die ganze Zeit regungslos unter diesem Wasserfall und meditierte vor sich hin. Sakura war die ganze Zeit am Boden und dachte nach. Plötzlich spürte sie eine eisige Hand auf ihrer Schulter. „Wollen wir dann mal anfangen?“ fragte Ryu. Sakura schaute auf in sein Gesicht. Wassertropfen perlten ihm vom Gesicht und vom Haar. Sakura nickte und stellte sich mühsam in Kampfpose. Ihr Blickfeld verschwamm für einen Moment. Sakura kniff ihre Augen zusammen. Schweiß perlte ihr vom Kinn und tropfte auf den Boden. Ryu bemerkte es nicht und nahm ebenfalls Kampfstellung ein. Er kam auf Sakura los und wollte zuschlagen. Sakura wich dem Angriff schwerfällig aus. Sie wollte kontern, doch da... alles wurde schwarz um sie herum. Ryu wollte gerade abblocken, doch in diesem Moment fiel Sakura auf ihn zu. Sie fiel nach vorne. Ryu wandte seinen Kopf zu ihr. Er fing sie zufällig mit seinem rechten Arm auf. Ryu war überrascht und auch schockiert. Sakura lag da auf seinen Arm gelehnt. Wenn der nicht da wäre, würde sie auf den Boden fallen. „Sakura?! Was ist los?!“ fragte Ryu besorgt und hielt sie mit seiner linken Hand fest. Ryu berührte ihren Top. Es war total nassgeschwitzt. Sakura antwortete ihm nicht. Ryu ging vorsichtig auf ein Knie und wandte Sakura´s Körper zu sich. So dass sie, wenn sie könnte, ihn anschauen würde. Jetzt erst bemerkte Ryu die vielen Schweißtropfen auf Sakura´s Gesicht. Ryu fuhr ihr über die Stirn. „Sie hat Fieber!“ sagte er besorgt und hob Sakura vorsichtig auf seine starken und muskulösen Arme. Er wollte Sakura zu seinem Großvater bringen. Ryu klingelte an der Tür von dem Haus seines Großvaters. Lee öffnete die Tür. „Warum klingelst du?“ fragte Lee verwundert, da sah er die bewusstlose Sakura da in Ryu´s Armen liegen. „Großvater, Sakura ist zusammen gebrochen. Kann ich sie-“ setzte Ryu an, doch Lee unterbrach in. „Nein Ryu! Dieses Flittchen kommt mir nicht in die Wohnung!“ sagte Lee laut und aufgebracht. „Großvater! Sie hat hohes Fieber! Ich weiß nicht ob das lebensgefährlich für sie sein kann!“ wiedersprach Ryu wütend und schaute seinen Großvater sauer an. „Das ist mir doch egal! Dieses Flittchen kommt mir nicht ins Haus! Basta! Bring sie gefälligst zu ihrem Großvater!“ schrie Lee und schlug die Haustür vor Ryu´s Nase zu. „Du bist doch krank!!“ schrie Ryu, trat gegen die Tür und machte sich dann auf den Weg zu Gen, Sakura´s Großvater. Gen saß derweil bis auf das äußerste besorgt an seinem Tisch und trank Tee. „Herr Sakurada! Herr Sakurada, sind sie zuhause?!“ hörte er Ryu schreien. Gen rannte zur Tür und erblickte den keuchenden Ryu kommend. Dann sah er Sakura. „Ryu, was ist passiert?!“ rief Gen besorgt. Ryu kam an und blieb keuchend stehen. „Sakura... Sie ist beim... Training plötzlich... zusammengebrochen! Und sie scheint... sehr hohes Fieber zu haben!“ antwortete Ryu und musste erst einmal Atem fassen. „Was?! Komm rein! Wir müssen sie auf ihr Zimmer bringen!“ sagte Gen und lief schon mal die Treppe hinauf. Ryu folgte ihm und legte Sakura behutsam auf ihr Bett. Gen lief die Treppe hinab und kam mit einer Schüssel kaltem Wasser zurück. „Wie genau ist das passiert?“ fragte Gen. Ryu erklärte alles. Mittlerweile war es Nachmittag. Ryu und Gen saßen bei Sakura am Bett. Dann stand Gen auf. „Wo wollen sie hin?“ fragte Ryu besorgt. „Ich werde runter in die Stadt um Medizin zu holen. Ich glaube nicht, dass ich vor morgen zurück sein werde.“ Antwortete Gen. „Sie können ihre Enkelin jetzt doch nicht alleine lassen!“ erwiderte Ryu aufgebracht. „Ich lasse sie nicht alleine, Ryu. Du bist doch bei ihr.“ Sagte Gen ruhig. „Ich muss heute aber auch noch mal nach Hause!“ erwiderte Ryu weiter. „Ich werde mit Lee reden. Ich vertraue dir meine Enkelin an, Ryu. Kümmere dich bitte um sie!“ sagte Gen und trat ein paar Schritte zur Tür. „Ich werde mich um sie bemühen, Herr Sakurada.“ beteuerte Ryu und neigte seinen Kopf. „Ich danke dir, mein Sohn.“ Sagte Gen. (Er meinte es nicht wörtlich mit „mein Sohn“). Er verlies das Haus. Es verging der Rest des Tages und es war schon spät. Das Unwetter, das schon seit dem Morgen wütete wurde auch immer schlimmer. Ryu schaute aus dem Fenster. Sturm, Hagel, Regen und Gewitter tobten und ließen die umherstehenden Bäume gefährlich schwanken. Ryu wandte seinen Blick wieder zu Sakura. Das Fieber war nach wie vor nicht runter gegangen und auch Gen war nicht zurück. Er würde wohl erst morgenfrüh zurück sein. Ryu war besorgt um Sakura. Er kühlte und befeuchtete Sakura´s Tuch und fuhr ihr damit über das nassgeschwitzte Gesicht. So ging es noch einige Zeit. Bis Sakura plötzlich begann schwerer und unruhiger zu atmen. Sie wandte ihren Kopf hin und her. Ryu neigte sein Haupt. „Sakura geht es immer schlechter, Gen kommt wohl erst morgen wieder und ich bin hilflos!“ fluchte Ryu und schaute Sakura niedergeschlagen an. Er fuhr ihr mit der Hand über ihre Stirn und schaute sie an. „Warum hast du mir nicht gesagt, dass es dir nicht gut geht? Dass du krank bist?“ fragte Ryu und legte seine Hand wieder auf das Bett. Es war etwas Zeit vergangen. Ryu war im sitzen eingenickt. Sakura begann leise wirres Zeug vor sich hin zu murmeln. Das weckte Ryu. Er öffnete seine Augen und legte schnell seine Hand auf Sakura´s Stirn. „Verdammt! Das Fieber ist immer noch nicht runtergegangen.“ Sagte er leise zu sich selbst und befeuchtete das Tuch wieder mit kaltem Wasser. Sakura murmelte in ihrem Fieberträumen etwas vor sich hin, was Ryu nicht verstand. „Jetzt fantasiert sie auch noch! Herr Sakurada, bitte beeilen sie sich!“ sagte Ryu sehr besorgt. Kapitel 5: Emotionen und Diskussionen ------------------------------------- Letztendlich am nächsten Morgen... Ryu lag mit dem Oberkörper und weit nach vorne gestreckten Armen halb auf Sakura´s Bett. Die Nacht war lang und hart. Da ist es unabdingbar irgendwann einzuschlafen. So war es auch bei Ryu gewesen. Die Erschöpfung trieb ihn in den Schlaf. Die Sonne schien seit kurzem. Das Unwetter von gestern/ heute war vorüber. Gen betrat durchnässt mit einer Flasche Kräutermedizin in der Hand in das Zimmer von Sakura. Er sah Ryu da schlafend liegen. Neben ihm die Schüssel Wasser. Gen trat in das Zimmer hinein und legte Ryu seine Hand auf die Schulter. Ryu schlief weiter. „Ryu!“ sagte Gen und ruckelte vorsichtig an Ryu´s Schulter. „Huh? Was? Herr Sakurada? Wie... wie spät haben wir es?“ fragte Ryu verschlafen und richtete sich verschlafen auf. „Wir haben es 12.15Uhr.“ antwortete Gen. Ryu schreckte auf. „Oh verdammt! Ich muss eingeschlafen sein! Was ist mit Sakura?!“ sagte Ryu erschreckt und schaute Sakura an. „Ich hab ihr die Medizin soeben eingeflößt. Es müsste ihr bald wieder besser gehen.“ Antwortete Gen und schlug Ryu freundschaftlich auf den Rücken. Ryu schaute Gen verwundert an. „Es wird Zeit zu frühstücken, mein Junge.“ Sagte Gen und schritt runter in die Küche. Ryu schaute zu Sakura und ging dann runter zu Gen. Die beiden aßen „Frühstück“ und unterhielten sich. „Sagen sie Herr Sakurada, hatte Sakura schon mal einen Freund?“ fragte Ryu und trank einen Schluck Mineralwasser. „Sie hat doch dich als Freund, oder?“ fragte Gen zurück und dröhnte sich mit grünem Tee zu. „Ähm, nein. Sie haben mich falsch verstanden! Ich meinte, ob sie jemals einen Freund hatte, den sie geliebt hat.“ Sagte Ryu darauf und schaute Gen an. Gen schüttelte mit dem Kopf. „Nein? Wieso das denn?“ sagte Ryu darauf. Gen schaute ihn skeptisch an. „Warum sollte sie?“ fragte Gen durchdringend. „Ko- Kommen sie jetzt bitte nicht auf falsche Gedanken, Herr Sakurada! Ich möchte nichts von ihrer Enkelin! Es.. es wundert mich nur, dass sie noch keinen Freund hat.“ murmelte Ryu verlegen. „Und wieso wundert es dich?“ fragte Gen immer noch skeptisch. „Na ja, sie ist doch wirklich hübsch und freundlich ist sie doch auch. Deshalb wundert es mich.“ Antwortete Ryu und trank wieder etwas Wasser. Gen neigte sein Haupt. „Außer dich hatte Sakura noch nie einen Freund oder eine Freundin. Sie war immer alleine. Die einzigen Menschen, die sie kannte waren du, dein Großvater und ich.“ Sagte Gen traurig und nahm Tee zu sich. „Ach so ist das...“ sagte Ryu nachdenklich. „Wenn du mich fragst, dann ist sie zu einsam, Ryu.“ meinte Gen. Ryu schaute ihn verwundert an. Dann senkte er seinen Kopf. „Mir geht es genauso. Ich kenne auch nur sie, Sakura und meinen Großvater. Aber meinen sie, Sakura leidet darunter dass sie so einsam ist?“ sprach Ryu. „Ich weiß es nicht. Aber glücklich ist sie vermutlich so auch nicht.“ Sagte Gen. „Auf mich hat sie eigentlich nie einen traurigen oder deprimierten Eindruck gemacht.“ Erwiderte Ryu nachdenklich. Gen schüttelte seinen Kopf. „Du kennst sie wohl noch nicht richtig. Sakura spielt ihre Freude und ihre gute Laune nur.“ Erwiderte Gen darauf und schloss seine Augen. „Wie kommen sie darauf?“ fragte Ryu unverstehend. „Sakura ist eine unglaublich naive und selbstlose Persönlichkeit. Das hast du doch auch gemerkt, oder?“ sprach Gen. „In wie fern?“ fragte Ryu. „Beim Training mit dir. Sie hat dir nicht gesagt dass es ihr nicht gut geht, oder?“ sagte Gen aufgebracht. „Ja. Und worauf wollen sie hinaus?“ fragte Ryu skeptisch. „Sie sagte es nie! Wenn sie etwas bedrückt oder sie sich nicht gut fühlt! Oder wenn ihr jemand Schmerz zufügt. Sie redet darüber einfach nicht. Und wenn ich sie darauf ansprechen werde, dann wird sie nur sagen:“ Ich wollte dir nicht zur Last fallen“ oder „Ich wollte dich nicht enttäuschen“. Verstehst du? Sie ist einfach zu selbstlos!“ rief Gen verzweifelt. Ryu schwieg eine Weile. Er wusste nun eine ganze Menge über Sakura. Aber war das okay für sie? Wollte sie, dass man so viel über sie weiß? Hatte ihr Großvater nicht ihre Geheimnisse verraten? Ryu überlegte. Plötzlich unterbrachen Schritte die Stille. Jemand kam die Treppe herab. „Großvater...?“ ertönte Sakura´s Stimme schwach und leise. Ryu und Gen schauten zur Treppe. Sakura kam da die Treppe hinab, hielt sich mit einer Hand mühsam am Gelände fest und stützte sich mit der anderen Hand an der Wand. Ihr perlte Schweiß von der Stirn und sie war ziemlich wackelig auf den Beinen. „Sakura!“ riefen Ryu und Gen gleichzeitig. Sakura kam einen weiteren Schritt runter. Ryu und Gen hatten Angst, dass Sakura jeden Moment von der Treppe fallen könnte. „Sakura! Wieso bist du aufgestanden?!“ rief Ryu besorgt und lief zur Treppe. Gen kam dazu. „Wegen dem Training mit Großvater... es ist doch schon so spät...“ antwortete Sakura und ging eine weitere Treppe herab. Sie stand neben Ryu. Ryu hielt sie mit seinen Händen an den Schultern fest. Gen schien vor Wut zu kochen und schritt auf Sakura zu. „Was fällt dir überhaupt ein, 2 Tage nicht Heim zu kommen?! Bist du wirklich schon so blind vor Selbstlosigkeit?!“ brüllte Gen wütend und blieb kurz vor Sakura stehen. „Aber Großvater...Ich-“ setzte Sakura an. „Schweig!!!“ schrie Gen und verpasste Sakura mit dem Handrücken eine Ohrfeige. Wenn Ryu sie nicht festgehalten hätte, läge sie jetzt am Boden. Ryu hielt Sakura fest. Sakura hielt sich die Wange. Sie weinte nicht. „Herr Sakurada!“ rief Ryu wütend und empört. „Auf dein Zimmer!!“ schrie Gen und schritt weg. Sakura neigte, sich immer noch die Wange haltend, ihren Kopf. Ryu schaute sie mitleidig an. „Komm.“ Flüsterte er ihr ins Ohr und drückte sie vor. Sakura schwieg und schritt die Treppe hoch in ihr Zimmer. Sie blieb vor dem Fenster stehen und schwieg. Ryu schaute sie an. „Sakura warum hast du mir nicht gesagt, dass es dir nicht gut ging?“ fragte Ryu ernst. Sakura schwieg. „Antworte mir, Sakura!“ rief Ryu aufgebracht. Sakura schwieg noch immer. Ryu platzte der Kragen. Er ging zu Sakura, packte sie an der Schulter, drehte sie um, schubste sie brutal an die Wand und drückte sie mit seinem Körper dagegen. „Sag es mir!“ befahl Ryu wütend. Sakura kniff ihre Augen zusammen und wandte den Blick zur Seite. “Sakura!“ schrie er. Sakura schwieg weiterhin und hielt den Kopf immer noch weggedreht. Ryu schaute sie an. Sakura fielen Tränen aus den zusammengekniffenen Augen. Ryu wurde jetzt erst bewusst, was er gerade tat. Er hörte sofort auf Sakura gegen die Wand zu drücken und entfernte sich einen Schritt von ihr. Sakura stand da immer noch in der selben Haltung. „Oh Gott. Sakura bitte! Es tut mir leid! Ich... ich“ sagte Ryu verzweifelt und schüttelte seinen Kopf. „Es- es tut mir leid! Ich wollte wirklich nicht so reagieren! Sakura, bitte! Es tut mir leid! Bitte! Verzeih mir!“ rief Ryu verzweifelt und ging auf die Knie. Sakura bewegte sich nicht. Ryu war verzweifelt. Er schaute Sakura an, wandte sich dann ab und verlies ihr Zimmer. Sakura sank auf den Boden und weinte jetzt erst richtig. Sie schaute weinend auf. „Warum? Warum ist alles, was ich tue falsch?“ schluchzte sie und vergrub sich in ihre Arme. „Ich... ich... warum enttäusche ich sie alle nur? Ich möchte ihnen doch nur ihre Erwartungen erfüllen...“ schluchzte sie weiter. Sakura schluchzte laut auf und begann, aus tiefsten Herzen zu weinen. Ryu stand noch einen Moment an Sakura´s Zimmertür und lauschte. Er hatte Sakura´s Selbstgespräch mitbekommen und starrte die Türklinke an. Ryu schloss deprimiert seine Augen und senkte sein Haupt. „Selbstlosigkeit...“ flüsterte er und ging die Treppe herab. Er erblickte Gen und schritt auf ihn zu. „Herr Sakurada, warum haben sie Sakura vorhin geschlagen?“ fragte Ryu aufgebracht und doch deprimiert zugleich. Gen schwieg. „An die Vorwürfe, die sie sich jetzt macht, haben sie nicht gedacht oder?! Haben sie in diesem Moment überhaupt an sie Gedacht?! Oder haben sie ihrer Wut die Kontrolle über ihre Taten gegeben?! Haben sie darauf Rücksicht genommen, dass ihre Enkelin bis vor wenigen Augenblicken noch in Lebensgefahr schwebte?! Nein, haben sie nicht!“ schrie Ryu wütend und schritt ein Stück auf Gen zu. „Sie hat es verdient!“ sagte Gen wütend. „Sagen sie mal, sie haben wirklich keine Ahnung oder?! Sakura ist so zerbrechlich! Ihre Seele ist gläsern! Haben sie eine Ahnung, wie fertig dass Sakura macht?! Haben sie gehört, was Sakura ebengerade im Selbstgespräch gesagt hat?! Haben sie eine Vorstellung davon?! Sie hat gesagt: Warum? Warum ist alles falsch, was ich tue? Das hat Sakura wortwörtlich gesagt!“ schrie Ryu vor Wut kochend und ballte seine Hände zu Fäusten. Gen lachte. Ryu platzte wieder der Kragen. „Und wissen sie, was sie noch gesagt hat?!! „Warum enttäusche ich sie alle nur?“ !!!“ schrie Ryu noch lauter, schüttelte seinen Kopf und trat in einer Wutpose einen weiteren Schritt auf Gen zu. Gen lachte weiter. Ryu war über Gen entsetzt. So etwas kaltes und eisiges hatte er noch nie erlebt. Die Wut brodelte und kochte ihn ihm herum wie ein See aus flüssiger Lava. „Sakura will doch nur ihren Erwartungen entsprechen!!!“ schrie Ryu mit all seiner Kraft. „Wenn sie meinen Erwartungen entsprechen will, dann hat sie mir zu gehorchen!“ schrie Gen und stellte sich vor Ryu. Die Wut nahm Kontrolle über Ryu. Er wollte zu schlagen. „Ryu, nein!!!“ schrie plötzlich Sakura und rannte vor ihren Großvater. Es war zu spät. Ryu schlug mit all seiner Wut zu und traf Sakura direkt mit der blanken Faust in ihren Magen. Ein gewaltiger Schmerz durchzuckte Sakura´s Körper. Kein Ton, kein Geräusch... gar nichts. Für Sekunden herrschte eine unheimliche Stille. Sie kippte vorne über weg und knallte auf den Holzboden... . Ryu schaute schockiert zur am bodenliegenden Sakura. Wie sie da so lag, so regungslos... Ryu wurde Angst und Bange. „Was... was habe ich getan?!“ fragte Ryu fassungslos schockiert. Seine Augen waren leer. Gen schaute schweigend. Ryu sank auf die Knie. Er schaute noch mal zu Sakura. Dann ging er davon. Aus dem Haus. Weg. Ryu lehnte sich gegen einen Baum. „Wie konnte ich nur? Wie konnte mir das nur passieren? Ich konnte ich mich von meiner Wut nur kontrollieren lassen? Wie ist das möglich?“ fragte er und lehnte seinen Kopf in seine Hand. „Erst habe ich Sakura gegen die Wand gedrückt und jetzt habe ich sie auch noch... auch noch verletzt. Ich... Ich... was ist nur in mich gefahren? Was ist nur los mit mir?“ fragte Ryu sich verzweifelt und sank am Baum herab. Er saß da fertig am Boden und schien sehr nachdenklich. Der Wind wehte und ließ Ryu´s Stirnband zart im Wind fallen. Der Vollmond beleuchtete das tiefe, in Dunkelheit fallende Tal. Es raschelte im Unterholz. Ryu bemerkte es nicht. „Ryu...?“ erklang eine zarte Stimme die jedoch sehr erschöpft und kraftlos klang. Ryu richtete sein Kopf auf. Er erblickte schwarze Stiefel. Da stand ein Mädchen vor ihm. Plötzlich sank das Mädchen auf die Knie. Jetzt erkannte Ryu es. Es war (natürlich ) Sakura. Ryu schreckte auf. „Sakura! Was?“ sagte Ryu. Sakura fiel komplett auf den Boden. „Was? Wieso bist du mir gefolgt?“ fragte Ryu und nahm Sakura auf seine starken Arme. „Du bist einfach weggegangen... Ich war besorgt...“ antwortete Sakura kraftlos und legte ihre Hand auf ihren Magen. „Besorgt?“ fragte Ryu verwundert und schaute Sakura an. „Ja... natürlich. Wir sind doch Freunde... und um Freunde mach ich mir Sorgen...“ antwortete Sakura und schloss ihre Augen. „Aber Sakura. Es geht dir nicht gut, du kannst kaum laufen! Das ist gefährlich! Dir hätte so viel passieren können.“ Sagte Ryu niedergeschlagen. „Es ist mir egal, was mit mir passiert, Ryu... Meine Freunde sind mir wichtiger.“ Sagte Sakura leise und schaute kurz zur Seite. „Selbstlosigkeit...“ flüsterte Ryu leise und wollte Sakura an sich drücken. Aber sie schaute Ryu an und erhob ihren Zeigefinger. Wie als wolle sie sagen „Nein. Mach das nicht“. Ryu schaute sie an. Er nickte verstehend. Zumindest dachte er, er würde verstehen. „Ich bin froh, dass ich mit dir befreundet bin.“ Sagte Ryu sanft und lächelte Sakura an. Sie lächelte zurück. „Es ist bereits spät. Ich trag dich Heim.“ Sagte Ryu, hob Sakura auf seinen Rücken und marschierte los. „Was?! Tragen?“ rief Sakura entsetzt und wurde rot. „Ja, tragen.“ Antwortete Ryu. „Aber warum?“ fragte Sakura verständnislos. „Du hattest hohes Fieber und der Stress mit deinem Großvater und mir, Sakura. Du solltest dich schonen. Und deshalb trage ich dich.“ Antwortete Ryu und ging weiter. Als Ryu mit Sakura bei dem Haus ihres Großvaters angekommen war, wandte er den Blick zu ihr. „Sakura, wir sind da.“ Sagte er leise und schlich sich mit Sakura die Treppe hinauf zu ihr Zimmer. „Sakura?“ fragte er erneut. Keine Antwort. Er schaute sie an und bemerkte, das sie eingeschlafen war. Ryu legte sie behutsam auf ihr Bett und betrachtete ihr Gesicht. „Ihr Gesichtsaudruck... Diese Zerbrechlichkeit und ihre Unschuld. Engelsgleich...“ flüsterte Ryu und fuhr ihr mit seiner Hand sanft und vorsichtig über die Wange. „Sie ist kein einfaches Mädchen wie die anderen...“ dachte Ryu und deckte Sakura mit ihrer Decke zu. Dann schritt er leise zur Tür. Er warf noch einen Blick zu Sakura und ging dann in der Dunkelheit der Nacht Heim. „Wo bist du gewesen?!“ wurde Ryu von seinem Großvater empfangen. „Bei Sakura!“ gab Ryu laut zur Antwort und schritt an seinem Großvater vorbei. Lee packte Ryu an der Schulter. „Bleib stehen und sieh mich an wenn ich mit dir rede“ schrie Lee und zerrte Ryu an seiner Schulter zu sich. Ryu schaute seinen Großvater an. „Was hast du bei ihr gemacht?!“ schrie Lee wütend. „Nichts, dass dich etwas angeht!“ schrie Ryu zurück. „Rumgevögelt, was?“ brüllte Lee und schubste Ryu. Ryu schlug die Hände seines Großvaters weg und näherte sich ihm gefährlich. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast. „Großvater, zum ersten mal in meinem Leben warne ich dich! Halt dein Lästermaul und hör auf so abfällig über Sakura zu reden!“ sagte Ryu ruhig und sehr, sehr bedrohlich. „Und wenn nicht? Was willst du dann tun? Willst du mich verprügeln?“ fragte Lee provokativ. „Oh ja.“ Antwortete Ryu mies und schritt in Richtung seines Zimmer. Lee lachte höhnisch. Ryu blieb stehen und wandte den blick langsam zu seinem Großvater. „Na komm doch.“ Sagte Lee darauf und begab sich in Kampfpose. Ryu nahm ebenfalls Kampfhaltung ein. „Wir machen eine Abmachung: Wenn ich gewinne, wirst du dich nie wieder mit Sakura treffen und-“ sagte Lee. „Und wenn ich gewinne, wirst du nie wieder ein schlechtes Wort über sie verlieren!“ beendete Ryu. „Nein! Unter diesen Bedingen werde ich nicht kämpfen!“ wiedersprach Ryu und schritt auf sein Zimmer. „Feigling!“ schrie Lee aufgebracht. „Nein Großvater, ich bin nicht feige! Ich gebe bloß keine Freundschaft auf, nur wegen dir!“ erwiderte Ryu ehrlich und knallte seine Zimmertür hinter sich zu. Kapitel 6: Das Street Fight Combat naht --------------------------------------- „Steh auf!“ war die Begrüßung ihres Großvaters am frühen morgen um 4 Uhr. Sakura schreckte aus ihrem Bett auf. Sie war schweißgebadet und keuchte. „Großvater!“ sagte sie verängstigt und schaute Gen an. „Training!“ schrie Gen im scharfen Befehlston und schritt wütend aus dem Zimmer. Sakura peilte für einen Moment gar nichts. „War das jetzt ein Traum, oder Realität?“ fragte sie sich selbst und erhob sich langsam aus ihrem Bett. Sie fühlte sich noch nicht richtig gesund. Doch, wie nicht anders zu erwarten, schwieg sie und begann mit Gen zu trainieren. Training, Training und noch einmal Training. Den ganzen Tag nur noch Training. Keine Freizeit nur noch Training. Gen mag vielleicht übertreiben, doch es war ihm gleichgültig. Sakura war schon voll mit blauen Flecken und hatte eine aufgeplatzte Lippe. „Ohne Rücksicht auf Verluste!“ waren Gen´s harte Worte. Grenzen gab es nicht. Nicht für ihn. Eine ganze Woche ging es so weiter. Sakura sah Ryu kein einziges mal und umgekehrt auch nicht. Doch nun, eine Woche später bekamen beide wieder etwas Freigang, weil ihre Großeltern noch Vorbereitungen treffen mussten. Ryu kam gegen Mittag bei Sakura vorbei. Sie war am trainieren. Was blieb ihr anderes über. Ryu schritt zur Tür herein. Er ging durch das Wohnzimmer zum Trainingslager hinter dem Haus. Ryu freute sich Sakura wieder zu sehen. Dann sah er sie. Hart im Training. „Es war irgendwie zu erwarten, dass Herr Sakurada wieder übertreibt.“ Dachte Ryu und schritt voran. „Hey Sakura!“ sagte er freundlich und lächelte sie an. Sakura erschreckte sich kurz und blickte dann verschwitzt zu Ryu. „Hey!“ sagte sie darauf. Ryu ging auf sie zu. Sakura wandte sich zu ihm. „Lange nicht mehr gesehen. Wie geht es dir?“ sagte Ryu glücklich und schaute runter zu Sakura. „Na ja, den Umständen entsprechend gut.“ Antwortete sie und neigte ihr Haupt. Ryu musterte sie. Er war schockiert. „Sakura du hast rapide abgenommen! Bekommst du nicht genug zu essen? Kümmert sich dein Großvater nicht um dich?“ fragte Ryu besorgt und legte Sakura die Hände auf die Schulter. Sakura wehrte seine Hände sofort ab. „Was hast du denn?“ fragte Ryu noch besorgter. „Tut mir leid, Ryu. Aber ich mag es nicht, wenn man mir zu nahe kommt.“ Antwortete Sakura und wandte sich etwas von ihm ab. Ryu neigte sein Haupt. „Aber du hast wirklich sehr abgenommen. Du bestehst wirklich nur noch aus Haut und Knochen.“ Sagte Ryu. „Ich trainiere im Moment sehr viel und esse weniger. Deshalb, Ryu.“ Erwiderte Sakura und schaute auf. Ryu stellte sich neben sie. „Woran denkst du gerade?“ fragte er. „Das Combat ist sehr bald.“ Antwortete sie. „Warum denkst du darüber nach?“ „Ich habe Angst...“ „Wovor hast du Angst, Sakura? Ich bin doch an deiner Seite und dein Großvater und mein Großvater. Dir wird nichts passieren.“ „Ich habe keine Angst dass mir etwas zustößt. Nein. Das ist es nicht.“ „Was dann? Wovor fürchtest du dich dann?“ „Ich habe Angst, dass ich nicht euren Erwartungen entspreche. Deinen und Großvaters. Ich habe einfach Angst, euch alle zu enttäuschen!“ „Ich bitte dich! Warum solltest du uns enttäuschen?“ „Da werden so viele starke Kämpfer sein! Ich, ich weiß nicht, ob ich mit denen mithalten kann! Was ist, wenn ich schon in der Vorrunde scheitere?“ Sakura´s Stimme hörte sich weinerlich an. „Das wirst du nicht. Mit Sicherheit nicht!“ „Bist du dir sicher?“ „Ja, ich bin mir sogar sehr sicher! Ich glaube an dich!“ „Wirklich?“ „Wirklich.“ „Danke Ryu!“ sagte Sakura und lächelte Ryu glücklich mit Tränen in den Augen an. „Hey, deshalb brauchst du doch nicht weinen, Sakura.“ Sagte Ryu beugte sich ein Stück zu ihr herunter, so dass sie auf einer Höhe waren. (Ryu war ein Stück größer als Sakura. Verständlich, bei 2 Jahren Altersunterschied und wenn man bedenkt, dass Ryu männlich und deshalb so oder so etwas größer gewachsen ist.) Er strich ihr die Tränen aus dem Gesicht und smilte sie an. „Das ist doch selbstverständlich.“ Sagte er dann. Sakura schaute ihn dankbar an. „Weißt du, ich hab hier ein Geschenk für dich!“ sagte Ryu und über gab Sakura eine Schwertscheide mit Klinge innen drin. Sakura schaute Ryu an und nahm das Ding in die Hand. Dann zog sie das Schwert aus der Schwertscheide und betrachtete es. Es war ein wunderschönes, silberglänzendes und exzellent scharfes Samuraischwert, dessen Griff und Scheide mit chinesischen Drachen und goldenen, roten und schwarzen Bändern verziert war. Es war ein Meisterwerk chinesischer Schmiedekunst. Sakura musterte es fassungslos. Sie staunte. „Das... das kann doch nicht dein Ernst sein!“ sagte Sakura verblüfft und betrachtete den silbernen Glanz. Dieses Schwert funkelte und glitzerte. Man könnte meinen, es zerschneide dass Licht förmlich mit seiner scharfen, geschwungenen Form. „Oh doch, Sakura! Es ist mein voller Ernst. Es gehört dir!“ erwiderte Ryu und lächelte sie an. Sakura neigte ihr Haupt und begann, zu schluchzen. „Was- was hast du denn auf einmal?“ fragte Ryu besorgt und nervös zu gleich. Er tat einen Schritt näher zu ihr heran und schaute sie unverstehend und mitfühlend an. Ryu beugte sich so herunter, dass er Sakura´s Gesicht sah. „Weinst du?“ fragte er. „Nee! Ich tu nur so!!“ schrie Sakura wütend und drehte sich herum. Ryu wandte sich zu ihr. „Ach, echt?“ fragte Ryu dumm. „Ryu!“ rief Sakura und musste lächeln. „Na siehst du? Lächelnd gefällst du mir viel besser!“ sagte Ryu und schaute Sakura an. Sakura wurde verlegen. Ryu lächelte weiter. Sakura blickte schweigend auf den Boden. Ryu´s Lächeln erstarb und er schaute Sakura planlos an. „Geht es dir gut? Fehlt dir etwas?“ fragte er. „Nein. Wie kommst du eigentlich immer auf die Idee, dass mir etwas fehlt?“ fragte Sakura aufgebracht. Ryu schloss seine Augen. „Weil man dich immer fragen muss, ob dir was fehlt.“ Antwortete er und verschränkte seine Arme. „Wie kommst du darauf?!“ fragte Sakura empört. „Weil du es nie sagst.“ Antwortete Ryu und öffnete seine Augen wieder. „Das... ist nicht wahr!“ erwiderte Sakura und verschränkte ihre Arme. „Sakura, wach endlich auf! Verschweige die Wahrheit nicht vor dir Selber!“ sagte Ryu aufgebracht und tat einen Schritt näher zu Sakura. „Ich verschweige gar nichts vor mir selber!!“ schrie Sakura und stampfte auf den Boden auf. „Sakura!“ sagte Ryu, wollte sie beruhigen und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Fass mich nicht an!“ schrie Sakura, schlug Ryu´s Hand mir aller Kraft weg und drehte sich aufgebracht atmend zu Ryu. „Sakura, was-“ sagte Ryu, doch er brach ab. Er sah ihr in die Augen. Das waren nicht die gewohnten Augen von Sakura, die er so wunderschön fand, nein, sie waren gänzlich verändert. Zorn funkelte in ihnen und von Wärme war nichts mehr übrig. Dieser so sanfte Ausdruck war spurlos verschwunden. Leere, pure Leere und abgrundtiefer Zorn waren nur sichtbar. Ryu spürte ein unbehagliches Gefühl in sich aufkommen. Was war da soeben mit Sakura passiert? Ryu schaute Sakura mit einem standhaften und ausdrucksstarken Blick in die Augen. „Hör auf, mich so anzustarren!“ schrie Sakura und kniff ihre Augen zusammen. Sie fasste sich an den Kopf. Schmerz war in ihrem verkrampften Gesicht deutlich erkennbar. „Sakura...“ fragte Ryu fassungslos und entsetzt. „Ryu, mei - mein Kopf! Er- er zerspringt! Es tut so weh!!!“ schrie Sakura und ihr gesamter Körper krampfte sich zusammen. Ryu war ratlos. Er wusste nicht, was er tun sollte. Er war schockiert. Sakura schrie laut vor Schmerz und schüttelte ihren Kopf. Ryu kniete sich runter zu Sakura, legte seine starken Arme um Sakura und drückte sie fest an sich. Er spürte, wie sich Sakura´s Körper in seinen Armen zusammenkrampfte und sie zitterte. Ryu schloss seine Augen und hielt Sakura immer noch fest bei sich. Sakura schrie weiter. „Ganz ruhig, Sakura! Beruhige dich!“ sagte Ryu ruhig. Sakura Schreie verstummten nach und nach. „Es ist alles in Ordnung!“ sagte Ryu noch mal und spürte, wie sich Sakura´s Krämpfe nach und nach legten, bis sie nur noch schluchzte und weinte. Ryu öffnete seine Augen und schaute Sakura an. „Ist es... ist es vorbei?“ fragte sie leise, verängstigt und weinerlich. „Ja, es ist vorbei, Sakura...“ sagte Ryu erleichtert und drückte Sakura an sich. Er fuhr ihr mit der Hand über ihren Kopf. Sakura schubste Ryu sofort von sich weg und rannte in das Haus. Ryu fiel hin. „Sakura?!“ schrie er, doch er hörte nur noch ihre schallenden Schritte auf den Stufen und ihre Zimmertür zuschlagen. Er sprang auf, lief zu ihrer Zimmertür die Treppe herauf und wollte sie öffnen. Keine Chance. Sie war fest verschlossen. Er klopfte gegen ihre Tür. „Sakura! Was ist los?! Mach die Tür auf!“ schrie Ryu und lauschte an der Tür. Nichts tat sich. „Sakura! Bitte!“ Unbemerkt betrat Gen das Haus. Er hörte Ryu schreien. Ziemlich interessiert lauschte Gen seinen Worten. Immerhin, er wusste nicht was da soeben geschehen war. „Sakura, bitte! Jetzt mach doch die Tür auf! Es tut mir leid, was da eben zwischen uns passiert ist! Ich wollte es nicht! Aber... aber was hätte ich denn anderes tun sollen? Du hast so laut vor Schmerz geschrieen, ich war total verzweifelt! Ich wusste nicht, was ich sonst machen sollte! Da habe ich dich dann halt...“ sagte Ryu verzweifelt und seine Faust rutschte an der Tür hinab. Gen´s Augen rissen sich vor Entsetzten und Wut weit auf. Gen ging wütend zu Ryu. „Du mieses Schwein! DU hast meine Enkelin vergewaltigt! Was fällt dir ein, meiner Enkelin so etwas schreckliches und widerwärtiges anzutun?!!!!!!!!“ schrie er und schubste Ryu an die Wand. „Ich habe ihrer Enkelin gar nichts angetan!“ schrie Ryu zurück und schaute Gen an. „Ach nein?!! Wovon hast du dann geredet, huh?!!! Du hast so laut vor Schmerz geschrieen! Was war das huh?!!!!!!“ brüllte Gen angewidert. „Herr Sakurada! Sie verstehen es falsch! Ich habe Sakura absolut rein gar nichts getan!“ wehrte sich Ryu und bemühte sich, Gen zu beruhigen. „Lügner!“ schrie Gen laut und deutlich. „Ich lüge nicht!!! Nicht, wenn es um Sakura geht!“ erwiderte Ryu durchaus ruhig. „Raus! Verlass auf der Stelle mein Haus!“ befahl Gen und eine Ader pulsierte wild an seiner Schläfe. Ryu verlies das Haus. Er konnte die Stimmen von Sakura und ihrem Großvater vernehmen. Gen schrie und Sakura schien zu weinen. Kapitel 7: Streiterein ---------------------- Am nächsten Tag.... Sakura stand vor der Tür bei Lee´s Haus. Nervös betrachtete sie die Klingel. Nach langer Überwindung packte Sakura den Mut und klingelte. Lee, Ryu´s Großvater öffnete die Tür. Er erblickte die eingeschüchterte Sakura. „Was willst DU denn?“ fragte er recht unhöflich. „Ähm, verzeihen sie meine Störung am frühen morgen Herr...“ setzte Sakura an, doch sie stockte. Sie bemerkte, dass sie keineswegs den Nachnamen von Ryu oder dessen Großvater wusste. „Rede nicht so viel um den Brei, sag mir endlich was du willst!“ befahl Lee. „Ich- ich-“ Sakura stotterte. „Was, du?!“ rief Lee aufgebracht. „Ich wollte fragen, ob- äh... Ryu da ist...“ antwortete Sakura verängstigt. Lee´s Blick erkaltete und er schaute verhasst auf Sakura. „Ryu!“ grollte er tief und laut „Gen´s Enkelin ist da!“ Lee warf noch einen gehässigen Blick auf Sakura und ging dann von der Tür weg, weil Ryu gerade die Treppen herab kam. „Das Flittchen kommt mir nicht ins Haus!“ sagte Lee leise, so dass es eigentlich nur Ryu vernehmen konnte. Doch Sakura neigte ihr Haupt. Sie hatte es gehört. Ryu wandte wütend den Blick zu seinem Großvater. Lee schritt an Ryu vorbei. „Was gibt’s?“ fragte Ryu auch irgendwie sauer und lehnte sich an den Türrahmen. „Ich... ich wollte mich bei dir entschuldigen... wegen Großvater gestern...“ antwortete Sakura eingeschüchtert, wegen Ryu´s Ton. Ryu schaute sie einen Moment wütend an. „Dein Großvater übertreibt maßlos!“ sagte er dann aufgebracht und verschränkte seine Arme. Sakura neigte ihr Haupt. „Ich weiß... und es tut mir auch wirklich sehr leid, Ryu...“ sagte Sakura traurig und senkte ihr Haupt noch weiter. „Sakura, du weißt nämlich, dass ich dir nie etwas antun würde, was dich verletzt oder was du nicht willst!“ sprach Ryu einfach weiter und ignorierte ihre Worte. „Ich weiß... Deshalb bin ich ja hergekommen. Weil ich dass nicht auf deinen Schultern sitzen lassen wollte.“ Sagte Sakura schon den Tränen nah. Ryu schwieg. Sakura blickte zur Seite und bemerkte, wie Lee sie aus dem Fenster heraus angewidert betrachtete. „Ich.. ich bin hier wohl unerwünscht... ich... geh dann mal...Machs gut!“ sagte Sakura, drehte sich um und ging zügig weg. Ryu blickte ihr irritiert nach. Dann wandte er sich um und ihm wurde klar, warum Sakura sich unerwünscht fühlte: wegen seinem Großvater. „Großvater, sie hat es gehört!“ sagte Ryu aufgebracht und ging zu seinem Großvater. „Was hat sie gehört?“ fragte Lee gleichgültig. „Dein idiotischer Spruch mit dem Flittchen!“ antwortete Ryu immer wütender. „Der Spruch ist nicht idiotisch, er ist real!“ erwidertet Lee gelassen. „WO ist der bitte real?“ fragte Ryu spottend. „Sieh sie dir doch an! Wie sie sich kleidet! Noch mehr Haut kann sie wirklich nicht zeigen!“ antwortete Lee aufgebracht. „Kann sie gewiss.“ Sagte Ryu genervt. „Willst du, dass sie ganz unbekleidet rum läuft?!“ schrie Lee und fuchtelte mit den Händen rum. „Nein.“ Antwortete Ryu ernst und ehrlich. „Aber so findest du es gut, ja?“ fragte Lee aufgebracht. „Mich stört es nicht. Wieso auch?“ erwiderte Ryu darauf. „Du bist auch von ihrer äußerlichen Schönheit geblendet! Sie mag von außen vielleicht schön sein, aber innerlich ist sie nur ein kleines Flittchen, das schon das gesamte Dorf hatte!“ rief Lee laut und wütend. „Großvater, sag mal spinnst du?!!“ schrie Ryu empört und aufgebracht. „Nein, mit Sicherheit nicht! Wenn hier einer spinnt, dann du mein Junge! Siehst du denn nicht, dass sie dich nur als Spielzeug ausnutzt?!“ schrie Lee als Antwort. „Nein! Das würde Sakura niemals tun!“ schrie Ryu aufgebracht. „Was macht dich da so sicher, hm?“ fragte Lee mit einem überzeugenden Klang in der Stimme. „Sakura ist nicht der Typ Mensch, der andere nur ausnutzt!“ antwortete Ryu etwas unsicher. „Habe ich da eben Zweifel in deiner Stimme vernommen? Siehst du, wenn du ganz tief in dich reinschaust, dann siehst du, dass du auch Zweifel an ihr hast.“ Sagte Lee. „Nein. Ich habe keine Zweifel, was ihre Ehrlichkeit betrifft und die solltest du auch nicht haben, Großvater.“ Sagte Ryu kühl und ehrlich. „Lass dir meine Worte durch den Kopf gehen, Ryu. Verberge die Wahrheit nicht vor dir selber.“ Sagte Lee und ging ins Wohnzimmer. Ryu stand noch eine Weile unschlüssig im Zimmer. Er schien hin und hergerissen zu sein. Es verging eine Woche. Der Himmel draußen leuchtete orange vom Sonnenuntergang. Ryu hielt sich die letzte Woche fern von Sakura. Sakura verstand nicht, was in ihrem einzigen und besten Freund gefahren war. Es deprimierte sie. Sie beschloss, ein wenig im Wald spazieren zu gehen. Das tat sie immer, wenn sie viel nachdachte. In ihrem Gedanken verloren trat sie um die Ecke. Plötzlich spürte sie ihren Körper gegen einen anderen Körper prellen und fiel hin. Sie hielt sich den Kopf und schaute auf. „Oh, hallo Ryu…” sagte sie leise und niedergeschlagen. “Hallo…” gab er tonlos zur Antwort zurück. Er reichte ihr seine Hand und zog sie hoch. “Ryu, was ist los? Warum verhältst du dich mir gegenüber so distanziert?” fragte Sakura zaghaft und neigte ihr Haupt. „W - was? Distanziert?“ fragte Ryu irritiert zurück. „Ja.“ Antwortete Sakura traurig. „Ich meine, ich hab dir doch gar nichts getan, oder?“ fragte sie dann unsicher. „Nein. Hast du nicht.“ Antwortete Ryu und schaute Sakura an. „Aber irgendetwas muss ich doch falsch gemacht haben! Sonst wärst du doch nicht so abweisend zu mir...“ erwiderte Sakura verzweifelt und traurig. „Nein. Sakura es liegt wirklich nicht an dir.“ Erklärte Ryu. „Dann bist du immer noch sauer, wegen Großvater... Ryu... ich... was soll ich denn noch tun? Mehr als entschuldigen kann ich mich doch nicht bei dir!“ sagte Sakura verzweifelt und legte sich die Hand auf ihr Herz. „Nein. Daran liegt es auch nicht!“ erwiderte Ryu und schüttelte den Kopf. „Aber woran liegt es denn dann?“ fragte Sakura verzweifelt und schaute weinend auf zu Ryu. Ryu wusste nicht, wie er sich jetzt verhalten sollte. „Es liegt an meinem Großvater und nicht an dir, okay?“ fragte Ryu lieb. „Was hat denn dein Großvater getan?“ fragte Sakura und schaute Ryu weiterhin mit Tränen in den Augen an. „Er hat nur ein paar Sachen gesagt. Mehr nicht. Du brauchst dir da wirklich keinen Kopf machen.“ Antwortete Ryu und lächelte Sakura gezwungen an. „Er... hat Sachen über mich gesagt, nicht wahr?“ fragte Sakura traurig und neigte ihr Haupt. „Sakura, nei-“ setzte Ryu an, doch Sakura unterbrach ihn. „Er denkt schlecht über mich, nicht? Ich weiß es! Ich habe gehört, wie er mich als Flittchen bezeichnet hat!“ sagte sie und ging einen Schritt von Ryu weg. Ryu neigte seinen Blick und seufzte. „Das hast du wirklich gehört?“ fragte er niedergeschlagen. Sakura nickte. „Bitte Ryu, sag mir , was er dir noch über mich gesagt hat!“ bat sie darauf und schaute bittend zu ihm auf. „Nichts weiter.“ Log Ryu und schaute zur Seite. „Ryu, du lügst... Warum lügst du mich denn an?“ sagte Sakura noch trauriger. Ryu schwieg. „Ich dachte, wir wären Freunde...“ flüsterte sie dann noch. „Sind wir doch auch! Aber-“. Er stockte. „Dann sag es mir doch!“ flehte Sakura verzweifelt. „Aber...“ erwiderte Ryu. „Kein Aber, Ryu! Bitte, im Namen unserer Freundschaft! Sag es mir!“ sagte Sakura und Verzweiflung stand in ihren kristallklaren Blauen Augen geschrieben. „Er denkt, dass du nur ein kleines Flittchen bist, das schon mit dem gesamten Dorf...“ brachte Ryu endlich hervor. Doch er schwieg, als er Sakura´s Gesichtsausdruck sah. „Und weiter...?“ schluchzte Sakura. „Dann hat er noch gesagt, dass du mich nur als Spielzeug ausnutzt und mir gegenüber nicht ehrlich bist...“ fuhr Ryu fort. Ein Schweigen trat ein. „...Und was denkst DU über mich?“ fragte Sakura mit Tränen in der Stimme. Ryu schwieg. „Also... glaubst du ihm...ja?“ flüsterte Sakura etwas fassungslos. „...ja... nein... ich weiß nicht....“ antwortete Ryu ehrlich und doch unsicher. „Ich... ich dachte immer, du würdest mich kennen.... und mir vertrauen... aber...aber... da... habe... ich... mich wohl geirrt...!“ sagte Sakura weinend und rannte davon. „Sakura!“ rief Ryu ihr verzweifelt nach, doch sie rannte weiter. Darauf rannte er ihr nach, verlor sie jedoch aus den Augen und sah sich um. Dann schloss er seine Augen kurz und ging weiter. Nachdem Ryu dann etwas planlos und suchend im Wald herum wanderte, sah er Sakura am Horizont verschwinden. Er rannte noch mal richtig los um sie einzuholen. Sakura ging nämlich nur. „Sakura, warte!“ rief Ryu als er sie fast eingeholt hatte. Sakura schritt jedoch weiter. „Sakura, bitte!“ rief Ryu noch mal. Er stand so ziemlich hinter ihr. Sakura zeigte immer noch eine Reaktion. „Sakura, jetzt warte doch mal bitte!“ sagte Ryu und packte sie sanft am Handgelenk. Sakura ging so weit es noch ging und blieb dann zwangsweise stehen, weil Ryu ihr Handgelenk noch immer mit seiner Hand umschlossen hatte. „Bitte, hör mir zu.“ Sagte Ryu sanft mit Wärme in der Stimme. „Nein Ryu.“ Erwiderte Sakura, doch ihre Worte klangen eigenartig. „Und warum nicht?“ fragte Ryu stur, aber dennoch lieb. „Lass mich los.“ Antwortete Sakura freundlich und versuchte einen Schritt zu gehen. Ryu lockerte seinen Griff keineswegs. „Sakura, jetzt sag mir bitte warum du mir nicht zuhören willst.“ Bat Ryu und schaute sie standhaft an (er sah zwar nur ihr Haar, aber egal). „Lass mich bitte los!“ sagte Sakura noch mal etwas lauter. „Nein. Ich lass dich erst los, wenn du mir zuhörst.“ Erwiderte Ryu entschlossen. „Ryu, du sollst mich loslassen!“ Schrie Sakura fast und wollte wieder gehen. Ryu zog sie an ihrem Arm jedoch sanft zurück. „Ryu lass mich los!!!“ schrie Sakura endgültig und versuchte krampfhaft, in dem sie ihren Arm schüttelte, Ryu´s Hand los zu werden. Letztendlich riss sie ihren Arm los von Ryu und stand ihm gegenüber. „Sakura bitte.“ Bat Ryu und schaute Sakura bittend an. „Nein Ryu! Lass mich einfach nur in Ruhe!“ erwiderte diese, drehte sich um und ging wütend davon. Ryu schaute ihr nach und sah dann zu Boden. Sakura trat wütend in das Haus ihres Großvaters und stürmte auf ihn zu. Sie blieb direkt vor ihm stehen. „Großvater, was hast du Ryu´s Großvater über mich erzählt, huh?!“ schrie das Mädchen laut und aufgebracht. „Was soll ich ihm bitte erzählt haben?“ fragte Gen zurück. „Großvater, du weißt ganz genau, was ich meine! Die Lügen über mich! Wenn du Ryu´s Großvater angeblich nichts gesagt hast, wie kommt er denn dann auf den ganzen Dreck, den er Ryu über mich erzählt hat?“ schrie Sakura richtig wütend. „Schrei mich nicht an, Fräulein!“ rief Gen laut und stellte sich vor Sakura. „Ich sehe keinen Sinn, dich nicht anzuschreien! DU hast jemanden miese und dreckige Lügen über mich erzählt und ich soll nicht schreien?!“ keifte Sakura und drohte, vor Wut zu zerplatzen. „Den Grund gebe ich dir gleich!!!“ brüllte Gen bedrohlich. „Na los! Schlag mich! Schlag mich ohne Grund, nur weil ich die Wahrheit hören will! Los! Schlag zu!“ befahl Sakura laut, deutlich und entschlossen. Gen hob seine Faust, bereit zu zuschlagen, doch seine Hand zitterte. „Na los, Großvater! Tu es!“ sagte Sakura mit einem so unglaublicher Kraft in ihrer Stimme. Gen starrte seiner Enkelin in die Augen. Dann ließ er seine Faust sinken. „Ich wusste es Großvater! Du bist feige geworden!“ schrie Sakura und ging auf ihr Zimmer. Es war spät nachts und Sakura saß auf dem Boden ihres Zimmer. Da trat Gen dazu. „Sakura, was meintest du vorhin mit `dem ganzen Dreck den er Ryu erzählt hat`?“ fragte er ruhig und schaute auf seine Enkelin herab. „Lee hat behauptet, ich hätte schon mit dem ganzen Dorf... .“ antwortete Sakura verletzt. „Was?“ fragte Gen verwundert und empört. „Ja, und er hat auch noch gesagt, dass ich Ryu nur ausnutzen würde und ihn immer nur anlügen würde...“ antwortete Sakura weiter und vergrub ihren Kopf in ihren Händen. „Wie kommt er darauf?“ fragte Gen mehr sich selbst als Sakura. „Ich weiß es nicht! Ich weiß nicht, wie er auf diese absurden Ideen kommt!“ klagte Sakura unter Tränen. „Hör auf zu heulen! Ich werde mal mit ihm reden.“ Sagte Gen und ging aus Sakura´s Tür. Was da jetzt wohl draus wird? Kapitel 8: Aufbruch ------------------- Der Tag des Street Fight Combats naht. Es sollte in drei Wochen stattfinden und die Teilnehmer sollten einmählich anreisen. Früh morgens trafen sich Lee, Gen Ryu und Sakura um gemeinsam in einen Bus einzusteigen, der sie zu einem der Busbahnhofe brachte. (Es war ein weiter Weg, so dass man in mehrere Busse einsteigen musste um irgendwann am Turnierpunkt anzugelangen.) Die 4 waren zu spät losgegangen und mussten rennen. Doch als sie an der Haltestelle angelangt waren, verschwand der Bus bereits am Horizont. „Oh nein! Wir haben ihn verpasst!“ sagte Sakura entsetzt und schaute dem verschwindenden Bus hinterher. „Ja, und wessen Schuld ist das?!“ rief Lee wütend und schritt bedrohlich einen Schritt zu Sakura. Sakura wich etwas zurück. „Großvater!“ sagte Ryu und schob seinen Großvater ein Stück weg von Sakura. „Da bleibt uns wohl nur noch ein Weg!“ sagte Gen munter und schaute sich um. „Welcher denn?“ fragte Sakura verwundert. „Wir werden einfach gehen!“ antwortete Gen und schaute seine kleine Reisetruppe an. „Gehen?“ wiederholte Sakura ungläubig. Ryu schien der Gedanke zu gefallen. Lee nickte zustimmend. „Wir sollten aber bevor wir losgehen unsere Waffen holen, Herr Sakurada.“ Sagte Ryu höflich. „Du hast Recht.“ Meinte Gen zustimmend. „Guter Junge.“ Sagte Lee stolz. „Ähm, wenn ihr die meint?“ flüsterte Sakura und hob 4 Schwerter aus ihrem Rucksack. „Sakura! Du hast an die Waffen gedacht! Großartig. Dann brechen wir am besten gleich auf. Aber wir sollten nichts unnötiges mit schleppen. Ich bin dafür, wir nehmen nur Nahrungsmittel und ein paar Klamotten mit. Sakura, du trägst die Nahrungsmittel und die Waffen. Lee, wir nehmen ein paar Kleidungstücke und die Schlafsäcke mit. Ryu, kannst du noch ein paar Wasserflaschen nehmen?“ klärte Gen. „Ja, natürlich. Kein Problem.“ Sagte Ryu und verstaute Wasserflaschen in seinem Rucksack. Nach dem die 4 ihre Reisesachen neu gepackt hatten und die restlichen Überbleibsel bei Gen verstaut hatten machten sie sich auf den Weg. Einige Stunden waren vergangen. Die 4 schritten durch einen Wald und es dämmerte bereits. Im Wald war es ziemlich stockduster, nur die Fackeln von Ryu, Lee und Gen erhellten die nahe Umgebung. „Ryu.“ Sagte Gen plötzlich. „Ja?“ fragte Ryu verwundert und schaute Gen an. Gen drehte sich zu ihm um und reichte Ryu einen Kompass. „Wenn wir uns irgendwie verlieren sollten, pass auf Sakura auf und gehe immer in Richtung Norden, bis du einen großen Fels siehst, an dem ein Fluss lang fließt und der aussieht wie eine Säule. Warte dort, bis wir alle wieder zusammen sind.“ Sagte er darauf. Ryu nickte. „Ich verspreche es ihnen, Herr Sakurada.“ Sagte er ernst und entschlossen. Gen nickte. Dann gingen sie eine Weile schweigend weiter. „Wir sollten hier unser Lager aufstellen.“ Durchbrach auf einmal Lee´s Stimme das Schweigen. „Gute Idee. Sakura, du bleibst hier während Lee, Ryu und ich Feuerholz sammeln.“ Entschied Gen und drehte sich von ihr weg. „Herr Sakurada, halten sie es für gut, wenn wir sie hier in einem riesigen fremden und gefährlichen Wald alleine zurücklassen?“ fragte Ryu besorgt und schaute zu Sakura, die zu Boden sah. „Es wird ihr schon nichts geschehen. Außerdem lassen wir ihr eine Fackel hier.“ Antwortete Lee kaltherzig. „Und wenn ihr jemand zu nahe kommt?“ erwiderte Ryu empört. „Dann kann sie sich wehren.“ Sagte Gen darauf. „Aber!“ setzte Ryu an und schaute zu Sakura. Sie wandte den Blick deprimiert zur Seite. „Komm jetzt!“ befahlen Lee und Gen gleichzeitig. Ryu wollte ihnen widersprechen, doch er hielt sich zurück und folgte ihnen. Sakura sah ihnen nach und beobachtete ihre Körper, wie sie in der Dunkelheit verschwanden. Dann schaute sie auf und setzte sich auf den Waldboden. Es vergingen 4 Stunden. Sakura saß verängstig und frierend auf dem Waldboden und klammerte die Fackel ganz fest an sich. Die Fackel war schon ein ganzes Stück runtergebrannt, doch sie war immer noch fast halb so groß wie Sakura. Sakura vernahm die ganze Zeit merkwürdige Geräusche. Das waren wohl die 4 unheimlichsten Stunden in ihrem Leben, bis jetzt. Plötzlich erklang ein Rascheln im Unterholz. Sakura schreckte auf und schaute sich unsicher um. Das Rascheln kam immer näher. Sakura drehte sich unruhig umher und versuchte, zu erkennen, was dieses Rascheln verursachte. Plötzlich packte sie jemand von hinten und umklammerte ihren Hals in einem Würgegriff. Sakura ließ vor Entsetzen die Fackel fallen. Da spürte sie kaltes Metall an ihrer Kehle. Sie begann ängstlich zu atmen und Angstschweiß perlte ihr von der Stirn. „Gib mir euer Geld!“ befahl eine tiefe männliche Stimme und beim atmen rasselte es in seiner Lunge. Sakura war unfähig etwas zu sagen. Der Mann packte fester zu. „Gib es mir, oder ich mach dich kalt!“ befahl er. „Niemals!“ erwiderte sie. Sakura spürte, wie der Mann das Metall fester an ihre Kehle drückte. Da erkannte sie, dass es ein Messer war. Sakura schloss zitternd ihre Augen. Plötzlich erklangen Schritte. Die Stimmen von Lee und Gen waren zu hören. Der Mann ließ Sakura los und rannte davon. Sakura realisierte schnell, griff sich die Fackel und setzte sich ganz lässig mit ihr hin. Niemand sollte erfahren, was da soeben passiert war. Ryu trat in den Lichtschein der Fackel und schaute sie erleichtert an. Er hockte sich zu ihr runter. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ fragte er. Sakura nickte schnell. „War irgendwer hier?“ fragte Gen. „N-nein! Niemand, Großvater!“ log Sakura unruhig. „Dann ist ja gut.“ Sagte Gen darauf und setzte sich auf den Boden. Er begann, ein Lagerfeuer zu machen. Wenige Augenblicke später prasselte ein kleines und wärmendes Lagerfeuer in der Mitte des Lagers. Gen teilte die Schlafsäcke aus und legte sich hin. „Wir werden morgen früh gleich aufbrechen.“ Sagte er noch und drehte sich zur Seite um. Auch Lee nahm Schlafhaltung im Schlafsack ein. „Bleib nicht zu lange wach, Ryu.“ Sagte Lee darauf und schloss seine Augen. „Ja Großvater.“ Antwortete Ryu und baute seinen Schlafsack auf. Auch Sakura befand sich bereits in ihrem Schlafsack, eng zusammengekauert und immer noch vor Angst zitternd. Lee und Gen schliefen schnell und tief ein. Sakura lag noch wach und Ryu saß im Schneidersitz vor dem Lagerfeuer und warf noch ein paar Holzäste rein. Dann stand er auf und schlich zu Sakura. Er kniete sich neben ihr nieder. „Sakura?“ fragte er leise und vorsichtig. Sakura entkauerte sich und schaute zu Ryu. „Was denn?“ flüsterte sie. „War wirklich niemand hier und ist dir zu nahe gekommen?“ fragte Ryu ernst und besorgt. „Nein. Habe ich doch gesagt. Es war niemand... hier.“ Antwortete Sakura und wandte sich schnell wieder zur Seite. „Na gut. Wenn du es sagst. Ich habe mir nämlich Sorgen um dich gemacht. Aber na ja. Alles klar. Versuch zu schlafen.“ Sagte Ryu darauf und ging wieder zu seinem Platz. Er beobachtete Sakura noch eine Weile und legte sich dann schlafen. Wobei Sakura das schlafen so ziemlich schwer fiel. Kapitel 9: Die Trennung im Wald ------------------------------- Der nächste Abend war angebrochen und Ryu, Lee, Sakura und Gen waren noch immer in diesem Wald. Plötzlich ertönte schallendes heulen. Sakura drehte sich erschreckt um. „Bleib in meiner Nähe, Sakura. Das ist ein Rudel Wölfe.“ Sagte Ryu und ging leise und angespannt weiter. Das heulen kam immer näher und dazu kam gellendes Bellen und knurren. „Ryu, die Wölfe sind hinter uns! Sie kommen auf uns zu!“ schrie Sakura entsetzt und drehte sich um. „Wir müssen schnell weglaufen!!“ schrie Gen und rannte mit Lee davon. „Komm!“ befahl Ryu und packte Sakura am Handgelenk. „Aber was ist mit Großvater?!“ rief Sakura entsetzt. Die Wölfe stürmten derweil direkt auf sie zu. Ryu rannte mit Sakura in eine andere Richtung als Lee und Gen. „ Sakura los! Renn schneller!“ rief Ryu und rannte weiter. Sakura war nicht so schnell im rennen und entfernte sich immer weiter von Ryu. Plötzlich sprang ihr ein zähnefletschender Wolf direkt vor die Füße. Sie sprang weg und rannte in eine andere Richtung davon. Ryu blieb stehen und schaute Sakura an. „Sakura!!!“ schrie er, doch ehe er sich versah, standen viele Wölfe vor ihm und drohten ihn anzugreifen. Ryu musste weiter rennen. So wurden Ryu, Sakura, Lee und Gen voneinander getrennt. Sakura rannte noch immer vor den Wölfen davon. Mittlerweile war nur noch ein Wolf hinter ihr. Sakura schaute nach hinten. Da fiel der Wolf sie an. Er sprang ihr in den Rücken und trieb seine Krallen tief in das Fleisch. Sakura fiel auf den Boden. Der Wolf befand sich auf ihr. Sakura wollte den Wolf wegschlagen und erhob ihren Arm. Doch der Wolf fasste ihn und biss richtig fest zu. Blut quoll aus der Wunde. „Du verdammtes Drecksvieh!!“ schrie Sakura, packte einen großen schweren Ast und schlug dem Wolf damit auf den Kopf. Der Wolf rannte jaulend davon. Sakura richtete sich auf. Sie hatte Schmerzen und hielt sich den Arm. Auch die Wunden an ihrem Rücken bluteten. „Verdammt...“ stöhnte Sakura unter ihren Schmerzen und schleppte sich mühsam durch den Wald um Ryu oder seinen oder ihren Großvater wiederzufinden. Die Nacht verstrich. Sakura hatte noch immer keinen ihrer Bekannten gefunden und die Schmerzen wurden auch nur noch schlimmer. Den halben Tag schleifte sie sich noch durch den verdammten Wald, doch dann brach sie vor Schmerzen und Erschöpfung zusammen. Da lag sie nun. Verletzt und bewusstlos irgendwo in einem fremden Gebiet, ohne jegliche Orientierung. Auch Ryu suchte verzweifelt weiter. Er suchte auch die ganze Nacht durch, doch wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass er Sakura in diesem großen und weitem Wald finden würde? Dennoch wollte er die Hoffnung nicht auf geben. „Sakura! Wo bist du?! Wenn du mich hörst, antworte mir!!“ schrie er. Keine Antwort. „Sakura!!!!!“ Ryu war verzweifelt. Er ging weiter und weiter. Suchte und suchte. Doch er fand keine Spur. Doch plötzlich sah er etwas im Sonnenlicht funkeln. Sofort lief er dort hin. Es war eine goldene Kette, die in einer Blutpfütze lag. Ryu hob die Kette auf und musterte sie. „Das ist Sakura´s Kette!“ sagte er und schaute sich um. Er tippste in die Blutpfütze. „Das ist menschliches Blut! Oh nein! Einer der Wölfe muss Sakura angefallen haben! Verdammt! Sie muss sich verletzt weiter geschleppt haben!“ rief Ryu und schaute sich um. Er folgte den Bluttropfen, die über den Boden verteilt waren. Nach dem er ihnen eine ganze Weile gefolgt war, schaute er sich um. „Sakura?!“ schrie er und schaute sich um. Dann trat er einen Schritt nach vorne. Da war sehr hohes Gras. „Seltsam, hier vor dem Grasfeld verschwinden die Bluttropfen. Dann muss sie sich noch da rein geschleppt haben. Ich hoffe, ich komme nicht zu spät.“ Sagte Ryu und schritt in das hüfthohe Gras. Einige Zeit schritt er durch das Gras. Dann sah er eine Stelle, wo das Gras einen seltsamen Knick hatte. Ryu lief dort hin. Da fand er die bewusstlose und verletzte Sakura am Boden liegen. „Sakura!“ schrie er und rannte zu ihr. Er hob sie auf seine starken Arme und schaute sie an. Auch die Verletzung an ihrem Arm sah er. Ryu legte seinen Rucksack ab und kramte den Erste Hilfe Koffer heraus. Dann verband er Sakura´s Wunden und trug sie weiter. Immer Richtung Norden. Es dämmerte bereits, als Ryu mit Sakura auf den Armen aus dem Wald kam. Er blickte auf das Feld vor ihm. Weit am Horizont ragte ein Felsen aus der Erde, der von einem Fluss umgeben war und aussah wie eine Säule. „Ich habe unseren Treffpunkt gefunden.“ Sagte er und trug Sakura zu dem Fels. Dort angekommen legte er Sakura auf den Boden und entfachte ein großes Lagerfeuer. Etwas später am Abend saß Ryu besorgt neben Sakura auf dem Boden unter dem Fels. Es hatte zu regnen begonnen. Nur der kleine Platz unter dem Felsen blieb trocken. (Also das Feuer, Ryu und Sakura) Plötzlich hörte er ein leises Stöhnen. Er beugte sich über Sakura und schaute sie hoffnungsvoll an. Sakura öffnete langsam ihre Augen. Sie schaute in Ryu´s besorgtes Gesicht. „Ryu...Bist du das?“ sagte sie leise und schwach. „ Ja, Sakura!“ antwortete Ryu erleichtert. „Wie hast du mich gefunden?“ fragte sie schwach weiter und wollte sich aufrichten. Doch der Schmerz in ihrem Rücken erschwerte das. Ryu legte seine Hände auf Sakura´s Schultern. „Bleib liegen. Du solltest dich nicht unnötig bewegen.“ Sagte Ryu sanft und drückte sie wieder vorsichtig zu Boden. „Aber...“ erwiderte Sakura leise und schaute ihn mit ihren kristallklaren Blauen Augen an.. „Kein aber, Sakura,“ Sagte Ryu und schüttelte mit seinem Kopf „Versuch zu schlafen. Dein Körper braucht jetzt dringend Ruhe.“ Sakura nickte kraftlos und schloss ihre Augen. Kapitel 10: Das Zusammentreffen ------------------------------- Die Nacht verschritt und es war Mittag. Sakura erwachte aus ihrem Schlaf und öffnete ihre Augen. „Hallo Sakura! Wie fühlst du dich heute?“ fragte Ryu und beugte sich über sie. „Na ja. Es geht schon besser. Danke der Nachfrage, Ryu.“ Antwortete Sakura und richtete sich auf. „Freut mich zu hören.“ Sagte Ryu glücklich. „Hast du eine Spur von unseren Großvätern ausmachen können?“ fragte Sakura darauf und schaute Ryu hoffnungsvoll an. Missmutig schüttelte Ryu den Kopf. „Keine Spur.“ Fügte er zu seinem Kopfschütteln hinzu. Sakura neigte ihr Haupt und schloss ihre Augen. Dann schaute sie wieder auf. „Was ist los?“ fragte Ryu und schaute Sakura irritiert an. „Ich mache mir große Sorgen um unsere Großväter... Was ist, wenn sie umgekommen sind oder sich verirrt haben? Was ist, wenn wir nie wieder zusammen finden?“ sagte Sakura hysterisch und ziemlich nervös. „Sakura, beruhige dich! Wir werden 100%tig wieder zusammen finden.“ Erklärte Ryu ruhig und wollte Sakura beschwichtigen. „Was macht dich da so sicher, Ryu?! Wir sind irgendwo im Nirgendwo, haben keine Ahnung, wo wir sind und auch nicht, wo wir hin müssen!“ erwiderte Sakura verzweifelt und bald schon panisch. „Weil dein Großvater mir einen Kompass gegeben hat, und gesagt hat, dass, wenn wir uns mal verlieren sollten, ich dich suchen sollte und hierher bringen soll. Verstehst du? Er hat gesagt, wir sollen uns auf keinen Fall weg von hier bewegen. Das hier ist nämlich der vereinbarte Treffpunkt!“ sagte er mit einem unglaublichen Klang von Ruhe und Selbstsicherheit in seiner Stimme. Sakura wurde rot und schaute Ryu irritiert an. Noch nie hatte sie eine derartige Überzeugungskraft in Ryu´s Stimme vernommen. Noch nie hatte er so selbstischer und beruhigend gesprochen. Jetzt, nach diesen Sätzen von Ryu spürte Sakura wieder ihre gewohnte innerliche Ruhe in sich aufsteigen und sie schaute auf den Boden. Der Tag schritt voran und neigte sich dem Ende. Es herrschte ein schöner orangener Sonnenuntergang und ein Feuerchen prasselte lustig und lebhaft vor sich hin. Ryu und Sakura hatten sich nicht weiter unterhalten. Plötzlich vernahmen die beiden Freunde Stimmen. Es waren die Stimmen von Lee und Gen. Wenige Momente später standen die beiden vor Ryu und Sakura. Sakura sprang vom Boden auf und stellte sich vor ihren Großvater. „Großvater! Ich bin ja so froh, dass es dir gut geht!“ sagte sie überglücklich und Tränen der Freude stiegen ihr ins Gesicht. Gen´s Blick erkaltete. Sakura wich ein Stück zurück. „Was- was hast du denn, Großvater?“ flüsterte sie darauf leicht ängstlich. Ryu beobachtete die Situation angespannt. Schweigen. Dann: KLATSCH!! Gen verpasste Sakura (mal wieder) eine Ohrfeige. Sakura stand da, mit der Hand an der Wange und sichtlich irritiert. Lee lachte leise. Ryu war empört. „Was hat sie denn jetzt schon wieder falsch gemacht?!“ rief er darauf wütend und tat einen Schritt zu Gen. Gen ignorierte seine Worte. „Warum hast du dich von Ryu getrennt, als die Wölfe kamen?!! Hast du den Verstand verloren, huh?!“ schrie Gen darauf zu seiner Enkelin. „Aber Großvater! Mir blieb keine andere Wahl! Da war plötzlich ein Wolf vor mir und-“ versuchte Sakura verzweifelt zu erklären doch Gen schrie mitten in ihrem Satz: „Ach, ein Wolf sprang gerade DIR in den Weg, ja?! Für die Lüge müsste ich dir gleich-“ „Großvater, ich lüge nicht!“ „Halt die Schnauze wenn ich mit dir-!“ „Aber Großvater! Ich lüge wirklich nicht!“ „Halt die Klappe!“ befahl Gen und wollte mit der Faust zu schlagen, doch Ryu schritt vor Sakura und packte Gen am Handgelenk, noch ehe dieser ihn oder Sakura treffen konnte. „Übertreiben sie´ s nicht.“ Sagte Ryu ruhig und schaute Gen ruhig in die Augen. Gen ließ ab und drehte sich um. Sakura neigte ihr Haupt und kehrte Ryu den Rücken zu. Dann hockte sie sich deprimiert auf den Boden. Ryu wandte den Blick zu ihr. Kapitel 11: Die Reise geht weiter --------------------------------- Nach der Nacht machten sich Lee, Sakura, Ryu und Gen wieder auf den Weg. Plötzlich schnellten weitere Wölfe aus dem Gebüsch und umkreisten die 4. Ryu stellte sich schnell und kampfbereit vor Sakura. Auch Lee und Gen waren ein Stück näher zusammen gerückt und schauten sich angespannt um. Nur hinter Sakura befand sich in dem Moment kein Wolf. Die Wölfe rückten ein Stück näher zu Gen und Lee und zu Ryu und Sakura. Plötzlich sprangen hinter Sakura auch noch 2 Wölfe aus dem Busch. Sie drehte sich sofort um und ging in ihre Kampfhaltung. Die Wölfe kamen noch ein Stück näher. Sakura und Ryu traten gleichzeitig ein Stück zurück und stießen mit den Rücken sanft aneinander. Ryu wandte kurz den Blick hinter sich um zu sehen, warum auch Sakura jetzt ein Stück zurück gewichen war. Dann konzentrierte er sich wieder auf die Wölfe. „Bereit?“ fragte Ryu leise und aufs äußerste konzentriert. „Ja...“ gab Sakura flüsternd zur Antwort. „Dann los!“ schrie Ryu darauf und stürmte im selben Moment wie Sakura auf die Wölfe los. „Was tut ihr denn da?!“ schrie Gen entsetzt und schaute zu Ryu und Sakura, die gerade mit ihren Street Fight Künsten gegen die Wölfe kämpften. Doch ihm blieb nicht lange Zeit zum Überlegen, denn die Wölfe kamen auch auf ihn und Lee zu. So kämpften die 4 und als der unfreiwillige Kampf vorbei war, lagen lauter bewusstlose Wölfe am Boden. Sakura schaute sich schnell atmend um. „Haben wir es geschafft?“ fragte sie vorsichtig. Ryu nickte. „Sieht so aus.“ Fügte er hinzu. Lee kam zu Ryu. „Alles in Ordnung mit dir?“ fragte er darauf besorgt. „Klar! Kein Problem!“ antwortete Ryu gut gelaunt und schaute seinen Großvater an. Gen und Sakura schwiegen. Sakura neigte niedergeschlagen ihr Haupt. Ryu schaute mitfühlend zu ihr. „Wie gestört war doch das Verhältnis von Sakura und ihrem Großvater?“ Dachte er sich. „Wir gehen weiter!“ durchschnitt Gen´s Stimme die Stille. Lee und Ryu gingen zeitgleich los. Der Zug schritt voran und weit hinten als letzte schritt Sakura. Sie war verzweifelt am nachdenken, warum ihr Großvater sie nicht wenigstens einmal in ihrem Leben loben konnte. Sie hatte doch alles getan, was sie konnte und was ihr Großvater von ihr verlangte. Und doch, in ihren ganzen 10 Jahren die sie nun schon bei ihm lebte, hatte er sie nicht ein einziges mal gelobt. Was hatte sie denn so falsch gemacht, dass ihr Großvater sie so sehr hasste? Plötzlich sank sie schluchzend auf die Knie. Es dauerte einem Moment, bis Ryu sich umdrehte und zu ihr angelaufen kam. Er kniete sich vor ihr nieder. „Was hast du?“ fragte er besorgt und schaute sie auch so an. „Was soll ich denn noch tun?“ schluchzte Sakura verzweifelt und schaute den Boden an. „Gen, warte mal kurz. Irgendwas stimmt mit den Kindern nicht.“ Sagte Lee und schaute zu Ryu und Sakura. Gen blieb stehen. „Sakura, wovon redest du?“ fragte Ryu unverstehend und schaute sie irritiert an. „Alles mache ich falsch! Ich... ich... was muss ich denn tun?“ schluchzte Sakura verzweifelt und krallte sich fest in das Gras. „Sakura! Was meinst du?“ fragte Ryu ungeduldig. „Ich kann machen was ich will! Ich werde es ihm nie recht machen! Nie! Nie! NIE!“ weinte Sakura verzweifelt und laut. „Wem, Sakura? Wem kannst du es nie recht machen?“ fragte Ryu noch irritierter als zuvor. „Großvater...“ antwortete Sakura. Plötzlich stand Sakura auf und ging zu ihrem Großvater. „Großvater, was muss ich tun, damit du wenigstens mal EIN gutes Wort für mich rausbringst?“ fragte sie verzweifelt. „Vielleicht solltest du dich erst mal anders kleiden, bevor du hier irgendjemanden blöd anmachst, Mädchen!“ antwortete Lee schroff und arrogant grinsend. „Großvater!!“ warf Ryu empört rein und ging zu Lee. „Sie habe ich nicht gefragt!“ schrie Sakura Lee wütend an. Lee war megaempört. „Großvater, bitte, sag mir was ich tun soll, damit du mich wenigstes nur ein mal, nur ein einziges mal lobst!“ flehte Sakura dann wieder zu ihrem Großvater. „Loben macht schwach!“ gab Gen kalt zur Antwort und schritt weiter. Sakura senkte ihren Kopf. „Also doch...“ flüsterte sie leise mit einem Klang von Wut und Trauer in der Stimme. „Was?“ fragte Gen und drehte sich verwundert zu ihr um. „Also hatte ich doch recht...“ flüsterte sie weiter. „Wovon redest du?“ fragte Gen irritiert. Ryu spürte, dass die Situation zu eskalieren drohte. „Also doch! Ich wusste es! Du hasst mich, Großvater!“ schrie Sakura, brach dabei in Tränen aus, drehte sich um und lief an Ryu vorbei. Gen blieb stehen und schaute schockiert zu Boden. Ryu packte die an ihm vorbeilaufende Sakura am Handgelenk und hielt sie fest. Sakura blieb zwangsweise stehen. „Bleib hier, Sakura.“ Sagte Ryu sanft und klammerte ihr Handgelenk fest. „Nein! Ich stör euch doch so oder so alle! Ihr hasst mich doch! Ihr alle! Also lass mich gehen!“ schrie Sakura mit verletztem Selbstbewusstsein. „Nein!“ erwiderte Ryu klar und entschlossen. „Also mich würde es wirklich nicht stören, wenn die kleine verzogene Göre verschwindet!“ platze Lee dazwischen. „Großvater! Das hat jetzt nicht gepasst!“ sagte Ryu wütend und hielt noch immer Sakura´s Handgelenk fest. „Mir doch egal!“ sagte Lee schroff und verschränkte seine Arme. „Sakura, bitte bleib.“ Bat Ryu dann Sakura noch mal. „Ihr hasst mich doch eh! Warum also sollte ich bleiben und euch die Tage ruinieren?!“ erwiderte Sakura und schloss ihre Augen. „Nein. ICH hasse dich nicht, Sakura. Und deshalb möchte ich, dass du bleibst.“ Sagte Ryu ehrlich und überzeugend. Sakura´s Wut ließ nach. „Wirklich?“ fragte sie zaghaft und neigte ihr Haupt. „Wirklich.“ Antwortete Ryu und ließ Sakura´s Hand los. Sakura blieb stehen. „Gehen wir weiter.“ Befahl Gen. Als sie noch etwas gegangen waren war es nacht. Sakura ging zu ihrem Großvater. „Großvater? Ich... ähm... es tut mir leid.“ Sagte Sakura als Lee und Ryu schliefen. „Hass macht stark.“ Sagte Gen. Sakura wusste, dass er es ihr verziehen hatte und legte sich in ihren perlweißen Schlafsack. Kapitel 12: Am Ziel ------------------- Nach einer Woche Fußmarsch durch Berg und Tal kamen Lee, Gen, Ryu und Sakura endlich beim Veranstaltungsort des Street Fight Combats an. „So, da wären wir! Lee und ich werden uns um die Anmeldung kümmern und du und Sakura werdet uns Häuser besorgen, Ryu!“ sagte Gen munter und glücklich. Ryu nickte und entfernte sich zusammen mit Sakura von den beiden Großeltern. Sakura schaute sich nervös um. „Was ist? Warum bist du so nervös?“ fragte Ryu gut gelaunt und durch aus fröhlich. „Na ja... Ich hab noch nie so viele Menschen an einem Ort gesehen. Das ganze Durcheinander macht mich unruhig.“ Antwortete Sakura unruhig und schaute die ganze Zeit von rechts nach links hin und her. „Ach ja! Stimmt ja! Du bist ja das erste mal hier. Glaub mir, Sakura, du wirst dich noch daran gewöhnen.“ Meinte Ryu relaxt und munter. „Na wenn du meinst...“ meinte Sakura unsicher. „Hey Ryu! Wie geht’s dir? Ist ja lang her! Mensch, du hast ja richtig was aus dir gemacht!“ erklang plötzlich eine tiefe Männerstimme und ein großer hypermuskulöser menschlicher Schrank stand plötzlich vor Ryu und Sakura. Sakura schaute ängstlich und an dem Schrank auf. Ryu und der Schrank begrüßten sich mit einem festen Handschlag. „Hallo Charlie! Es ist wirklich schon eine Ewigkeit her! 2 Jahre, oder?“ Sagte Ryu erfreut und schaute Charlie an. „Ja, kommt hin! Wenn ich so zurück denke, ich hätte dich echt nicht wieder erkannt. Wenn ich bedenke, dass du damals ziemlich lange Haare hattest.“ Lachte Charlie und grinste. „Ach, und woran hast du mich dann erkannt?“ fragte Ryu neugierig und schaute Charlie frech an. „An deinem Stirnband natürlich!“ gab Charlie belustigt zur Antwort. „Ja, Ryu mit langen Haaren! Daran kann ich mich noch gut erinnern! Immerhin hab ich ihm die Haare abgeschnitten...“ dachte Sakura mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Wie ich sehe, ist dein Stirnband immer noch dein treuer Begleiter, hm?“ flachste Charlie. Ryu nickte lachend. „Stimmt... Ich kenne Ryu schon 10 Jahre und ich habe ihn noch nie ohne sein Stirnband gesehen. Ob es wohl für ihn eine besondere Bedeutung hat? Ich muss ihn mal fragen.“ Dachte Sakura vertieft und starrte Ryu´s Stirnband an. Charlie bemerkte Sakura erst jetzt. „Oh, wer ist denn das Ryu? Etwa deine Freundin?“ fragte Charlie neugierig und musterte Sakura. Sakura schaute Charlie an. „Oh, das ist Sakura. Sakura ist eine sehr gute Freundin von mir und wir kennen uns schon 10 Jahre. Sakura, das ist Charlie.“ Erzählte Ryu munter und zeigte mit seiner Hand auf Charlie. „Oho, 10 Jahre schon? Und, schon etwas gemeinsames für die Zukunft geplant?“ fragte Charlie, grinste frech und stupste Ryu in die Rippe. „Charlie, Sakura und ich sind nur Freunde. Mehr ist nicht zwischen uns.“ Erwiderte Ryu ehrlich und schaute Charlie an. „Ach wirklich? Schade. Also Sakura, es freut mich deine Bekanntschaft zu machen!“ sagte Charlie und gab Sakura einen Kuss auf ihre zierliche Hand. Sakura wurde rot und verbeugte sich. „Eben so...“ sagte sie verlegen und schüchtern. „Und wohin geht ihr beiden jetzt?“ fragte Charlie neugierig. „Wir müssen uns noch Häuser besorgen und werden deshalb zur Vermietung gehen.“ Antwortete Ryu nett. „Na dann will ich euch nicht länger aufhalten! Ryu, wir sehen uns bestimmt bei den Kämpfen huh?“ sagte Charlie. „Klar! Machs gut Charlie!“ rief Ryu und schritt gefolgt von Sakura voran. „Du solltest aufpassen, Sakura. Neben den Combatteilnehmern hat sich auch allerlei Gesindel wie Taschendiebe und Drogendealern hier eingeschlichen. Am besten ist es, wenn du hier nicht alleine rumläufst.“ Erklärte Ryu und schaute Sakura an. „Ok, ich werde es mir merken.“ Versicherte Sakura ihm und schaute ihn auch an. Plötzlich drängelte die Menge wie verrückt. Von allen Seiten her schubsten und schoben sich die Menschen rum. „Ryu!“ rief Sakura verzweifelt und versuchte zu ihm zu gelangen. Auch Ryu versuchte krampfhaft, Sakura´s Hand zu ergreifen. Doch Sakura wurde weggedrängelt und verschwand irgendwo in der Meute. „Sakura, verdammt!“ rief Ryu als auch er weggedrängelt wurde. Sakura spürte von überall um sich herum, wie Hände ihren zierlichen, zerbrechlichen und geschmeidigen Körper an fast jeder Stelle berührten. Sakura fühlte sich sichtlich unwohl durch diese ganzen Berührungen. Ja, sie fühlte sich schon belästigt. „Hilfe! Hört doch auf!“ schrie sie verzweifelt, doch die laute Menge verschlang ihre Worte. Sakura wurde von überall angerempelt und weggeschubst. „Ryu!“ klagte sie panisch und verängstigt. Plötzlich schubste sie jemand so hart weg, dass hinfiel. Sie fiel einem fremden Mann in den Arm. Sakura wollte sich befreien, doch der Typ hielt ihre Arme so fest und 4 weitere Typen schritten mit sabbernden Mündern lüstern auf sie zu. „Was wollt ihr?!“ schrie Sakura verängstigt und schaute sich panisch um. Die Typen kamen immer näher und betasteten Sakura´s zarten Körper. „Hört auf!! Bitte!“ schrie sie flehend und kniff ihre kristallklaren Blauen Augen zusammen. Dann öffnete sie die Augen wieder. Ein Typ stand vor ihr und öffnete seinen Hosenstall. Der Mann, der Sakura festhielt zwang sie auf die Knie und der mit dem offenem Hosenstall stellte sich vor ihr und holte sein Geschlechtsteil aus seiner Hose. Er wollte es in Sakura´s Mund stecken. Sakura wandte ihren Kopf weg, doch der Typ packte sie am Kinn und presste ihren Mund auseinander. Sakura konnte sich nicht wehren und so schob der Typ ihr sein Geschlecht in den Mund. Ihr fielen Tränen aus den Augen. Der Typ packte sie nun mit der anderen Hand am Kopf und schob ihren Kopf hin und her. Er genoss es. „Hey! Hört auf!!“ Lasst das Mädchen in Ruhe!!!“ befahl eine fremde, starke und selbstbewusste Stimme und ein Jugendlicher mit blonden, schwarzen und violetten Haaren in einer sehr einzigartigen, zackigen Frisur scheuchte die elenden Typen weg. Sakura spuckte angewidert auf den Boden und wischte sich den Mund ab. Der Jugendliche kniete sich zu ihr. „Hey, ist alles in Ordnung mit dir?“ fragte er besorgt und schaute Sakura an. Sakura nickte, sich immer noch den Mund abwischend. Ja... danke!“ sagte sie darauf und schaute ihren Retter an. Er hatte wunderschöne amethystfarbene Augen und schien ca. 16 Jahre alt zu sein. „Da bin ich ja gerade noch rechtzeitig gekommen, hm?“ fragte er und lächelte. „Ja. Wirklich vielen Dank! Ich wüsste nicht, was diese Kerle sonst mit mir getan hätten...“ antwortete Sakura angewidert. Der Jugendliche schaute sie an. „Mein Name ist Yami! Ich freue mich, dich kennen zu lernen!“ sagte er munter und reichte Sakura seine Hand. „Äh... Ich bin Sakura. Sakura Liliana Sakurada.“ Sagte Sakura verlegen und reichte ihm auch ihre Hand. Yami zog Sakura hoch. „Du solltest hier nicht alleine rumlaufen. Du siehst ja wie gefährlich es sonst werden kann.“ Meinte Yami ernst aber dennoch sehr lieb. Er war Sakura sofort sympathisch. „Na ja... eigentlich bin ich ja auch gar nicht alleine hier. Ich wurde nur von ihm getrennt, weil die Menge plötzlich zu schubsen begann.“ Erklärte sie ihm. „Von ihm? Du hast also einen Freund?“ fragte Yami neugierig. „Ähm, nein. Freund nicht direkt. Also schon Freund, aber nicht im Sinne von Beziehung. Halt nur Freund.“ Antwortete Sakura, während sie sich bei diesem komplizierten Satz beinah die Zunge verknotete. „Ach so, ich verstehe.“ Lachte Yami. Sakura schaute ihn an. „Aber sag mal, was machst du eigentlich hier?“ fragte er darauf. „Ich... nehme an dem Combat teil!“ antwortete sie dann. „Oh! Interessant! Aber du siehst gar nicht aus, wie ein Street Fighter.“ Bekundtete Yami überrascht. Sakura neigte ihr Haupt. „Findest du nicht?“ fragte sie darauf enttäuscht. „Äh, na ja, ich habe immer gedacht Street Fighter und Street Fighterinnen sind muskulöser...“ antwortete er nervös. Sakura schaute ihn empört an. „Hey, ich bin perfekt durchtrainiert! An meinem Körper ist kein Gramm Fett!“ rief sie dann auch empört und zeigte auf ihre leicht sichtbaren Bauchmuskeln. (Nur so kleine Andeutungen!!) Yami lachte und Sakura wandte verlegen den Blick von ihm ab. „Ich glaub, ich rede zu viel...“ sagte sie zu sich selbst. „Nein. Ist schon in Ordnung. Früher oder später hätten wir uns so oder so unterhalten.“ Winkte Yami ab. „Wieso?“ fragte Sakura planlos. „Wenn du tatsächlich Sakura Liliana Sakurada bist, dann bin ich für dich zuständig.“ Antwortete Yami und kramte in einer Akte herum. „Wie, für mich zuständig?“ fragte sie weiter. „Jeder Teilnehmer hat eine Bezugsperson, die sich um Probleme der Kämpfer kümmert. Wenn z.b. ein Familienmitglied stirbt oder der Teilnehmer in einer schlechten, seelischen Verfassung ist, dann kümmern wir uns darum. Und ich wurde zu deiner Bezugsperson gewählt. Das heißt, wenn du irgendwie Probleme hast, oder mit jemanden über Probleme reden willst, dann komm zu mir. Ich werde dir dann mit allen Mitteln helfen!“ antwortete Yami und sah sie selbstsicher an. „Also kann ich dir vertrauen?“ Sakura sah ihn an. Er nickte. „Willst du Stress, oder was?!“ erklang Ryu´s Stimme von etwas weiter hinten. Sakura schaute in die Richtung. „Wir sehen uns dann demnächst!“ verabschiedete sich Yami lieb und ging davon. „Bye!“ rief Sakura ihn nach und dann rannte sie in die Richtung, aus der sie Ryu´s Schrei hatte vernehmen können. „Komm her, wenn du was willst!“ erklang eine andere Stimme. Sakura quetschte sich durch die neugierig gaffende Menge. Dann sah sie zwischen ein paar Körpern Ryu und einen anderen Typen. Die beiden standen sich gegenüber und drohten, jeden Moment aufeinander los zu gehen. Sakura quetschte sich durch den Rest und stand nun an vorderster Stelle des Kreises, den die Leute um Ryu und den anderen gebildet hatten. Ryu war drauf und dran auf den Typen los zu stürmen. „Ryu!“ rief Sakura und lief zu ihm. Sie stellte sich neben ihn und schaute den Typen an. „Sakura, da bist du ja! Ich hab mir Sorgen gemacht!“ sagte Ryu lieb zu Sakura und schaute sie an. „Ist alles in Ordnung?“ fügte er noch hinzu. Sakura nickte. „Na los! Komm her! Oder bist du zu feige?!!“ brüllte der andere Typ provozierend. Ryu wollte zu ihm gehen, doch Sakura stemmte ihre Hände in seine Brust, damit er nicht gehen konnte. Ryu schaute den Typen noch immer wütend an. „Ryu, nicht! Das ist unter deinem Niveau! Du könntest wegen ihm disqualifiziert werden und das wollen wir beide doch nicht, oder? Also komm, bitte! Wir gehen.“ Bat Sakura während sie den Kerl da ansah. Ryu kehrte dem Kerl den Rücken zu, doch er sah ihn immer noch an. Dann legte er Sakura seine Hand auf die Schulter (den Blick noch immer nicht ablassend). „Du hast recht. Gehen wir.“ Sagte er dann sanft, wandte den Blick von dem Typ ab und ging mit Sakura davon. Doch dem Typ sollte es nicht reichen. Er rannte auf Sakura zu und schubste sie mies und grob brutal von hinten weg. Sakura überschlug sich und fiel auf den Boden. Dann wandte sie wütend den Blick zu ihm. Jetzt ging es Ryu zu weit und er stapfte zügig auf den Kerl zu. Und dann erhob er seine Faust und schlug richtig fest zu. Der Typ verkraftete den Schlag nicht und knallte rücklings auf den Boden. „Mach das nie wieder!“ befahl Ryu kalt und bedrohlich. Dann ging er zu Sakura, kniete sich neben ihr nieder und packte sie sanft an den Schultern. „Alles klar?“ fragte er sie lieb und besorgt. Sakura nickte. Ryu wollte ihr gerade auf helfen, da kam der Typ auch schon wieder angerannt. Ryu beugte sich über Sakura und dann als der Typ zu einem Sprung ansetzte und schon auf seinen Rücken gesprungen war, setzte Ryu zu einem Schulterwurf an. Der Typ knallte mit voller Wucht auf den Boden. Ryu zog Sakura hoch zu sich und ging dann mit ihr weg. „Ich hoffe, das wird dir eine Lehre sein!“ sagte er noch als er und Sakura an dem Typen vorbei schritten. Das Publikum schien überrascht zu sein und jüngere Mädchen fragten sich tuschelnd, ob Sakura Ryu´s Freundin war. Ryu war nämlich bereits weltweit bekannt. Er hatte schon an 5 Combats teilgenommen und hatte fast immer den ersten Platz belegt. Und er ist zu einem geliebten Mädchenschwarm geworden. Kapitel 13: Sakura´s wahres Ich ------------------------------- Erleichtert kamen Ryu und Sakura bei der Vermietungsstelle an. „Was für ein riesiger Menschenauflauf!“ bemerkte Sakura verblüfft und schaute aus dem Gläsernen Aufzug, der sie zum Hauptbüro bringen sollte. Ryu stand mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt. „Das ist immer so.“ erklärte er höflich und entlehnte sich von der Wand. Sakura neigte ihr Haupt. „Du hast es gut, Ryu...“ sagte Sakura leise und niedergeschlagen. Ryu schaute sie verwundert an. „Wieso?“ fragte er darauf verwundert. Sakura seufzte. „Du hast hier mit Sicherheit viele Bekannte und Freunde, die du wiedersehen kannst. Aber ich... ich habe nur dich. Ohne dich wäre ich dann total allein... Und wenn du mal weggehst, dann habe ich niemanden mehr..“ antwortete Sakura und schloss ihre Augen. „Aber Sakura, warum sollte ich denn weggehen?“ fragte Ryu weiter irritiert und leicht schockiert. „Man weiß doch nie, was das Schicksal bringt, oder? Du weißt doch nie, was dich noch alles erwartet. Und man weiß nie, ob man den nächsten Tag überhaupt erlebt...“ antwortete Sakura und schritt einen Schritt nach vorne zur Glaswand des Aufzuges. „Sakura, was redest du denn da? So was habe ich noch nie von dir gehört.“ Erwiderte Ryu nun mehr entsetzt. Sakura schwieg. „Solche Worte passen gar nicht zu dir! Ich dachte immer, du wärst ein fröhlicher und lebensfreudiger Mensch!“ sprach Ryu weiter. „Tja Ryu, das ist die wahre Sakura... Die niemand auf dieser Welt kennt...“ flüsterte Sakura und legte ihre Hand auf das kalte Glas. „Aber, wieso kommst du gerade jetzt auf diese negativen Gedanken? Von wegen, man weiß nie ob man den nächsten Tag überhaupt noch erlebt. Wieso denkst du überhaupt schon in deinem Alter schon über das Sterben nach?“ redete Ryu beinah empört und doch freundlich. „Spielt das Alter denn bei allem eine Rolle?“ fragte Sakura und ihre Stimme hörte sich eigenartig an. „Nein, nicht wirklich! Aber mit 15 sollte man nicht schon über den Tod nachdenken!“ antwortete Ryu ernst und verschränkte seine Arme wieder. „Und ab wann dann? Etwa mit 60? 70? 80? 90? Oder 100?“ fragte Sakura weiter und senkte enttäuscht ihren Kopf. Ryu wusste auf die Frage keine Antwort und schwieg. „Siehst du? Man sollte sich schon so früh wie möglich mit dem Ende auseinander setzten, damit man dann, wenn es so weit ist, bereit ist.“ Erwiderte Sakura. Ryu schüttelte den Kopf. „Und wie kommst du auf die Idee, dass ich den nächsten Tag vielleicht nicht erleben werde?“ fragte Ryu langsam aufgebracht. „Sieh dich doch mal um, Ryu.“ Bat Sakura. Ryu schaute sich im Fahrstuhl um. „Ich weiß nicht, was du meinst, Sakura. Ich sehe nichts `lebensbedrohliches`!“ sagte er schroff. „Doch. Dieser Aufzug hier könnte abstürzen. Die Seile könnten reißen und dann fallen wir beide in unser Verderben.“ Erklärte Sakura ehrlich. „Nein. Der Aufzug ist sicher. Er wird jedes Wochenende gewartet und die Seile werden erneuert.“ Konterte Ryu. „Aber trotzdem! Bei den ganzen Kämpfen hier im Combat! Du könntest unglücklich fallen und dann mit der Schläfe auf den Boden knallen. Oder man könnte dich versehentlich erwürgen! Oder dir das Rückrad brechen! Totschlagen!“ sagte Sakura verzweifelt und versuchte Ryu ihre Gedanken klar zu machen. Ryu trat wütend einen Schritt auf Sakura zu. Er stellte sich aufgebracht vor sie. „Sieh mich an, Sakura! Sieh mich an! Sehe ich wirklich so aus, als ob ich leicht zu töten wäre?!“ schrie er. Sakura wandte ihren Blick zur Seite, während ihr Tränen in die Augen stiegen. „Ryu, bitte versteh doch! Ich-“ setzte sie verzweifelt an, doch Ryu unterbrach sie schreiend: „Du sollst mich ansehen! Sehe ich so aus, als könnte man mich ohne Probleme abschlachten, huh?!!“. Sakura wandte weinend den Blick zu ihm auf. „Nein! Aber-“. Ryu unterbrach sie wieder. „Ja also! Was kommst du dann überhaupt auf diese idiotischen Gedanken?!!“ „Ryu, ich-“ „Sag es mir!!!!“ Sakura schwieg. „Los!! Raus mit der Sprache!!“ Brüllte Ryu wütend. „Ich-“ „Was?!!“ „Ryu, du wirst irgendwann gehen!“ „Das will ich jetzt nicht wissen!! Ich will wissen, warum du über so was nachdenkst!“ „Weil-“ „Warum, huh?!“ Sakura hatte die ganze Unterhaltung über sehr ruhig und leise gesprochen, doch jetzt, nach und nach, stieg die Verzweifelung immer mehr an. „Jetzt hör mir doch mal zu!!!!!!!!!!“ schrie sie verzweifelt und so laut sie mit ihrer leisen Stimme schreien konnte, während ihr Tränen über die Wangen flossen. Ryu tat den Mund auf und wollte etwas sagen, doch er schwieg. Noch nie hatte Sakura ihn so sehr angeschrieen. Er war selbst von sich ein wenig schockiert. „Du willst wissen, warum ich über so was nachdenke?! Weil ich mir Sorgen um dich mache, Ryu! Weil ich Angst hab, dass dir etwas schlimmes passiert!“ schrie Sakura dann verzweifelt und schaute Ryu in seine blaugrünen Augen. „Du brauchst dir keine Sorgen um mich machen! Wenn sich hier einer Sorgen machen muss, dann bin ich das ja wohl!“ erwiderte Ryu schroff, unfreundlich und wütend, während er Sakura den Rücken kehrte. „Aber Ryu! Ich möchte nicht, dass du dir Sorgen um mich machst! Ich möchte auch nicht, dass sich überhaupt irgendwer meinetwegen sorgt!“ erklärte Sakura verzweifelt und ehrlich. „Du machst dir um andere Sorgen, willst aber nicht, dass sich wer um dich sorgt?! Tze! Sakura, du bist echt bescheuert!“ schrie Ryu, schlug auf einen Knopf der Fahrstuhlbedienung, so dass sich die Tür öffnete. Dann ging er wütend und ohne ein weiteres Wort zu sagen aus dem Fahrstuhl. Er ließ Sakura alleine da stehen. Sakura schaute ihm nach. „Ich wusste es...“ sagte sie leise und traurig, neigte ihr Haupt und schloss ihre Augen. Kapitel 14: Ryu´s Gedanken -------------------------- „So was stusssinniges habe ich mein Leben lang nicht gehört! Von wegen unbekanntes Schicksal! So was idiotisches!“ sagte Ryu leise zu sich selbst als er die Treppen hoch zum Hauptbüro stieg. „Sich so früh wie möglich Gedanken über das Ende machen! Alles klar. Man soll sein Leben genießen und nicht die ganze Zeit über den Tod nachdenken!“ dachte Ryu empört. Dann kam er oben an und klopfte an die Tür. „Herein!“ erklang es von der anderen Seite. Ryu trat ein. „Ryu! Schön dich wiederzusehen! Du bist bestimmt hier, um dir ein Haus zu mieten, oder?“ fragte ein dicker kleiner Mann mit Pfeife im Mund. „Ja. Aber ich brauche 2 Häuser!“ antwortete Ryu freundlich. „2? Warum 2“ fragte der Alte. „Eins für mich und meinen Großvater und eins für Gen Sakurada und seine Enkelin.“ Antwortete Ryu ungeduldig. „Ah ja, für Gen. Der ist mir ja schon bekannt. Ein guter Freund von mir. Aber ich wusste gar nicht, dass er eine Enkelin hat. Nimmt das Mädel auch am Turnier teil?“ Sagte der Mann. Ryu nickte. „Na dann. Alles klar! Hier!“ rief der Mensch und reichte Ryu zwei Schlüssel und 2 Scheine. „Wofür sind diese Scheine?“ fragte Ryu verwundert. „Ihr bekommt eure Häuser gratis. Deshalb.“ Antwortete der Opa. „Danke.“ Sagte Ryu dankbar und ging aus dem Büro die ganzen Treppen wieder hinab. Als Ryu aus dem Haupteingang trat, sah er Sakura unten auf der Treppe sitzen. „Warum bist du noch hier?“ fragte Ryu immer noch wütend. Sakura zuckte zusammen. Dann wandte sie den Blick zu Ryu. Dann neigte sie ihr Haupt wieder. Ryu kam zwei Schritte auf Sakura zu. „Na los, sag schon!“ befahl er. „Ich bin noch hier, weil du gesagt hast, dass ich hier nicht alleine rum gehen soll.“ Antwortete sie dann und stand von der Treppe auf. Sie hatte Ryu den Rücken zu gewandt. Ryu schaute sie schweigend an. Ihr langes, blondes Haar wehte sanft im abendlichem Wind. „Aber... wenn es dir lieber ist, wenn ich weg bin, was ich aus sehr gut verstehe, dann werde ich jetzt gehen. Machs gut, Ryu...“ sagte Sakura leise und ging los. „Ach, bleib hier! Ich hab gesagte, dass du nicht alleine rum gehen sollst und ich stehe zu meinen Worten!“ rief Ryu entschlossen und ging zu Sakura. Er blieb kurz hinter ihr stehen. Sakura drehte sich zu ihm um. „Nein Ryu... Ist schon gut. Wenn du nicht mit mir zusammen gehen willst, dann akzeptiere ich das. Ich möchte dich nicht dazu zwingen... Also, bis demnächst irgendwann...“ erwiderte Sakura leise und traurig, bevor sie dann los ging. „Nein! Ich bestehe darauf, dich bis zu deinem und deines Großvaters Hauses zu bringen. Also bleib stehen!“ sagte Ryu eingeschnappt. „Nein, Ryu bitte. Es ist wirklich nicht nötig. Ich bin schon all die Jahre von dir und Großvater abhängig. Und irgendwann muss ich selbständig werden. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen. Dann werde ich niemanden mehr nerven. Also, danke für deinen Beistand über die ganzen Jahre. Machs gut... Ryu.“ Sagte Sakura, verbeugte sich kurz und ging dann weg. Ryu trampelte wütend zu Sakura und packte sie am Haar. Er spürte, wie weich, geschmeidig und glatt Sakura´s langes Haar war. Sakura blieb stehen und fasste sich an den Kopf. Sie wollte ihre Haare behutsam aus Ryu´s Hand ziehen, doch Ryu ließ nicht locker. „Ryu, bitte lass mein Haar los.“ Bat Sakura lieb. „Nein.“ Erwiderte er. Sakura stand da und wartete. Ryu trat langsam ein paar Schritte auf Sakura zu. Sie spürte es, weil ihr Haar nicht mehr so angespannt war. Ryu war Sakura so nah, dass sie schon fast seine Körperwärme spürte. Ihr Herz begann, schneller zu schlagen. Sie war verunsichert. „Sakura...“ sagte Ryu sanft und ließ ihr Haar los. „Was ist auf einmal los mit dir?“ fragte er dann weiter und immer noch sehr sanft. „N- nichts.“ Antwortete Sakura ehrlich und nervös. „Sakura.“ Sagte Ryu sehr entschlossen und ungläubig. „Es ist wirklich nichts, Ryu.“ Beteuerte Sakura nicht gerade überzeugend. „Warum bist du auf einmal so eigenartig, hm? Sag es mir, Sakura. Du weißt doch, wir sind Freunde und du kannst mir alles sagen. Das haben wir doch schon immer gesagt, oder?“ sprach Ryu sehr sanft und ruhig. „Ja, schon..“ antwortete Sakura. „Also, wo ist das Problem?“ fragte Ryu aufmerksam und schaute Sakura an. „Da gibt es kein Problem. Ich bin nur so, wie ich wirklich bin, Ryu.“ Erklärte Sakura ehrlich und verzweifelt. „Aber Sakura, wenn das wirklich deine wahre Seite ist, wie du sagst, dann verstehe ich nicht, warum du dich mir und deinem Großvater gegenüber immer so verstellt hast.“ Erwiderte Ryu höflich. „Wenn ich es nicht getan hätte, dann wären wir nie Freunde geworden und mein Großvater hätte mich wohl noch mehr gehasst.“ Sagte Sakura deprimiert und neigte ihr Haupt. „Warum sollten wir denn keine Freunde geworden sein?“ fragte Ryu verständnislos. „Ryu, wer würde denn schon mit einem dauerdeprimierten Mädchen wie mir befreundet sein wollen?“ antwortete Sakura überzeugt. „Tut mir leid, dass ich dir das jetzt so ins Gesicht sage, aber du bist nicht immer deprimiert, Sakura! Wenn wir zusammen waren, hast du immer gelächelt und sahst glücklich aus.“ Erwiderte Ryu grob. „Nein. Da war ich auch glücklich. Aber bitte lass uns es jetzt dabei belassen. Ich möchte nicht mehr über mich reden...“ erklärte Sakura erschöpft. „Na gut. Ich will dich auch nicht unbedingt ausfragen. Gehen wir jetzt.“ Akzeptierte Ryu gelassen. Sakura nickte. Sie sprachen kein Wort mehr miteinander bis Sakura vor der Haustür des Hauses stand. „Bis Morgen.“ Sagte Ryu und ging. Ryu schritt nachdenklich den Hügel hinauf zu dem Haus von ihm und seinen Großvaters. „Mir gehen Sakura´s Worte irgendwie nicht mehr aus dem Kopf...“ sagte Ryu leise zu sich selber und rief sich die vorhin passierte Szene noch mal in Erinnerung. Er sah Sakura´s Augen mit diesem eigenartigen Glanz vor sich. Dieser Ausdruck, denn er noch nie vorher gesehen hatte: tiefe Trauer und grenzenlose Selbstlosigkeit. Hatte Sakura ihm wirklich für diese kurzen Augenblicke Einsicht in ihr Herz gegeben? War sie wirklich so anders? „Oh Sakura... du irritierst mich! Ich kenne zwei Seiten von dir, doch welche ist deine wahre Identität? Wer bist du wirklich? Bist du das, was du vorgibst zu sein, oder gibst du vor, etwas anderes zu sein als du es wirklich bist?“ fragte Ryu sich in Gedanken vertieft. Dann seufzte er auf und trat in das beleuchtete Haus. „Bin wieder da, Großvater!“ rief Ryu und schloss die Tür. Er schaute sich irritiert um. Licht brannte, doch es schien niemand Zuhause zu sein. „Großvater?!“ rief Ryu lauter als vorher. Schweigen. „Großvater?!!“ schrie er ein drittes mal. Dann schüttelte er sein Haupt. „Scheint nicht hier zu sein...“ bemerkte Ryu und ging die Treppe hinauf. Er legte sich auf sein neues Bett und schaute die Decke an. „Was wolltest du mir sagen Sakura? `Ryu, irgendwann wirst du gehen.` Was meintest du damit?“ dachte Ryu und legte sich auf die Seite. Er wollte schlafen, doch die Gedanken ließen ihm keine Ruhe. Schlaflos wälzte er sich von einer Seite auf die andere und wieder zurück. Letztendlich blieb er jedoch auf dem Rücken liegen. Nach ein paar Stunden Schlaflosigkeit jedoch, gelang es ihm einzudösen. „Ryu, was wollen die von uns?“ fragte Sakura ängstlich und klammerte sich fest an Ryu. Auch Ryu hielt sie fest in seinen Armen und klammerte sie an sich. „Ich weiß es nicht!“ antwortete er und beobachtete die schwarzen Gestalten die auf ihn und Sakura zu kamen. Ryu wich mit Sakura an sich gedrückt ein Stück zurück. „Bleibt stehen!“ befahl er laut und deutlich, doch die Gestalten ignorierten ihn. „Bleibt stehen!!“ wiederholte er erneut. Plötzlich wurde es bitterkalt. Der Atem von Sakura und Ryu wurde sichtbar und ein dichter Nebel umgab sie. „Ryu...“ sagte Sakura verängstigt und leise. Die Schwarzen Wesen zogen plötzlich Waffen und zielten genau auf sie beide. Sakura löste sich aus Ryu´s Armen und tat langsam einen Schritt vor. „Sakura was tust du?!“ fragte Ryu empört und wollte sie aufhalten, doch die Gestalten hielten ihn davon ab, weil sie ihre Waffen schussbereit machten. „Ich werde mich opfern...“ antwortete Sakura und wandte den Blick zu Ryu. „Du wirst was?!“ schrie Ryu empört und laut. Er war damit gar nicht einverstanden. „Doch! Wenn ich nicht gehe, dann werden sie dich umbringen. Und ich möchte nicht, dass du wegen mir stirbst, Ryu! Nein, dass möchte ich wirklich nicht. Deshalb, werde Ich gehen, damit du überlebst.“ Sagte Sakura sanft und entschlossen zugleich und trat weiter nach vorne. „Sakura, nein!!!“ befahl Ryu energisch und laut. Doch Sakura nickte und weitete ihre Arme. Die schwarzen Lebewesen schossen. Ryu spürte warmes Blut in sein Gesicht spritzen. „Sakura!!!!!“ Ryu sprang nassgeschwitzt von seinem Bett auf, atmete erschreckt und schnell. Er schaute sich unruhig um. „Sakura! Ich war ein Idiot!“ sagte Ryu, sprang aus dem Bett und rannte aus dem Haus. Sakura schlief bereits. Nachvollziehbar. Es war 2 Uhr nachts. Plötzlich wurde sie durch leise Geräusche geweckt. Es waren Steine, die jemand mit Vorsicht gegen ihr Fenster warf. Sakura erwachte und schritt zum Fenster. Sie schaute sich verwundert um. „Sakura! Hier!“ hörte sie ein leises flüstern. Sie schaute sich um. Dann erblickte sie die Person, die da vor ihrem Fenster stand. Es war Ryu. Sakura trat auf den Balkon und schaute ihn an. „Ryu, was machst du denn hier?“ fragte sie überrascht und verwundert. „Sakura, es tut mir leid!“ antwortete Ryu ehrlich und leicht verzweifelt. Sakura blickte irritiert. „Was denn?“ fragte sie darauf weiter. „Das ich so gemein zu dir war vorhin!“ erklärte er verzweifelt. Sakura schwieg. „Ich hätte nicht sagen sollen, dass du bescheuert bist, Sakura! Du hast mir deine wahre Seite gezeigt und das hat dich bestimmt eine ganze Menge Überwindung gekostet. Und ich hab dich auch noch angeschrieen. Es war ein großer Fehler von mir und es tut mir wirklich aufrichtig leid, Sakura!“ beteuerte Ryu und verbeugte sich vor ihr. Sakura lächelte ihn an. „Ist schon in Ordnung, Ryu, ich habe mit deiner Reaktion gerechnet. Na ja, zugegeben, etwas hart war das schon. Aber ich hatte es ja einkalkuliert. Ich war also schon darauf vorbereitet...“ schwächte sie ab. „Du hast es einkalkuliert? Hattest du das etwa geplant, oder verstehe ich dich jetzt falsch?“ fragte Ryu irritiert. „Hm, als geplant kann man es nicht bezeichnen. Ich wollte dir schon länger mein wahres Ich zeigen, aber ich hab mich dann doch nicht getraut....“ antwortete Sakura und senkte ihr Haupt. „Ich verstehe. Aber warum hast du dich denn nicht getraut?“ sagte Ryu schon halbwegs neugierig. „Wegen deiner Reaktion, Ryu. Ich wollte nicht, dass du sauer auf mich bist. Deshalb.“ Erklärte Sakura ehrlich und eingeschüchtert. „Wie er jetzt wohl reagieren wird? Bestimmt wird er sauer sein und weggehen...“ dachte sie sich nebenbei. Ryu schaute planlos aber die Planlosigkeit wurde nach und nach zu einem Lächeln. Er lachte sogar. Sakura schaute ihn verwundert an. „Was ist denn jetzt los?“ dachte sich Sakura unruhig. „Zugegeben Sakura, du kennst mich wirklich gut!“ lachte er und lächelte sie breit an. „Huh?“ sagte Sakura völlig irritiert. „Ja! Du kennst mich ja schon fast besser als ich mich kenne!“ lachte Ryu weiter. Sakura neigte verlegen ihr Haupt. „Na ja, ich hatte ja auch lange genug Zeit um dich zu studieren!“ lachte sie dann mit. Ryu schaute sie schockiert an. „Sakura...“ sagte er fassungslos und schaute sie schockiert an. Sakura schlug entsetzt ihre Hand vor den Mund. „W- was denn Ryu?“ fragte sie unsicher. „Du... Du...“ stotterte Ryu immer noch fassungslos. „Ich?“ „Sakura, du... du hast gelacht!“ sagte er fassungslos. Sakura schaute ihn verlegen an. „Du hast wirklich gelacht!“. Er redete immer noch mit einem Ton Schockiertheit in der Stimme. „Ist das denn schlimm?“ fragte Sakura wieder mit dem üblichen Klang von Trauer in ihrer Stimme und senkte traurig ihr Haupt. Ryu schaute verdutzt. „Nein! Natürlich nicht! Es ist nur so, dass ich dich zum ersten mal seit dem wir uns kennen lachen gehört habe. Deshalb war ich ein bisschen schockiert!“ antwortete Ryu ehrlich und doch etwas nervös. Sakura schaute ihn wider normal an. Doch dann kam ein Ausdruck von Frechheit in ihre Augen. „Ich habe dich aber auch noch nicht lachen gehört!“ erwiderte sie frech und doch lieb. „Doch!“ konterte Ryu. Sakura schaute verpeilt. „Wann denn?“ „Na, ebengerade!“ „Ach, das war ein richtiges Lachen?“ „ Ja, klar! Was soll es denn sonst gewesen sein?“ „Weiß nicht, aber auf gar keinen Fall ein Richtiges lachen! Vielleicht eins aus Verlegenheit, oder so?“ „Ähm, ja.. Was macht dich da so sicher?“ „Es war nicht richtig, nicht aus tiefsten Herzen. Es war, wie ein Lachen über einen Witz den man erzählt bekommt...“ „Sakura...“ „Ja?“ „Du hast mich durchschaut...“ „Siehst du?“ „Wie machst du das immer? Wie kannst du einem Menschen nur so tief ins Herz sehen?“ „Ich sehe ihnen nicht ins Herz, Ryu.“ „Aber woher wusstest du dann, dass ich nicht richtig aus vollem Herzen gelacht habe?“ „Es war Glück und Zufall. Mehr aber auch nicht. Und außerdem kenne und verstehe ich dich, Ryu.“ „Ich wünschte, Sakura, ich könnte die Menschen so gut verstehen wie du. Du weißt, was sie gerade denken, oder ob sie ehrlich sind oder lügen. Aber ich habe bei Fremden Schwierigkeiten, ihre Absichten sofort zu erkennen. Ich weiß nicht, was sie denken.“ „Du irrst dich, Ryu. Ich weiß nicht, was die Menschen denken. Ich merke es auch nur selten bei Fremden, wenn sie Lügen. Ich bin nicht so verstehend, wie du denkst. Du überschätzt mich Ryu. Ich bin nur ein kleines, dummes Mädchen und nichts anderes.“ „Du übertreibst, Sakura.“ „Nein.“ „Doch.“ „Ryu, du irrst dich! In Wirklichkeit weißt du, woran du bist, wenn du einem Menschen ins Gesicht siehst. Du weißt, ob sie böse sind oder gut. Oder normal. Aber ich wäre dazu nicht in der Lage. Aber genug jetzt. Es ist spät und morgen erwartet uns ein anstrengender Tag vollen Trainings.“ „Stimmt auch wieder. Na ja, aber du hast meine Entschuldigung doch akzeptiert, oder nicht Sakura?“ „Doch, habe ich. Aber du hättest dich nicht entschuldigen müssen, Ryu. Es war meine eigene Schuld.“ Nein. ICH hätte nicht gleich so über reagieren sollen.“ „Ryu, nein! Es ist meine Schuld. Ich hätte auch einfach meine Klappe halten können. „Sakura red dir nichts ein!“ „Tu ich nicht. Ich bin nur ehrlich!“ „Na gut. Okay, wir sehen uns dann morgen früh. Ich komme um 8 bei dir vorbei, wegen Training und so, ok?“ „Ja, alles klar! Machs gut, Ryu! Und schlaf noch gut!“ Ryu kehrte ihr den Rücken zu, winkte ihr so halbwegs und schritt dann in der Dunkelheit der Nacht davon. Sakura schaute ihm nach Kapitel 15: Das Symbol der Freiheit ----------------------------------- Der Morgen dämmerte und die warmen Strahlen der Sonne ergossen sich über die noch im Schlaf ruhende Stadt mit all ihrer Natur. Oranges Licht drang aus dem Fenster in Sakura´s Zimmer. Aus ihrem Traum erwachend schaute sie sich um. „Ryu...“ flüsterte sie leise und richtete sich auf. „Ein eigenartiger Traum...“ sagte Sakura leise zu sich selbst und schlüpfte aus ihrer roten Satinbettdecke. Sie tapste zitternd zum Bad in ihrem Nebenzimmer und wusch sich. Dann zog sie sich an und band die Haare zu einem langen Pferdeschwanz. Ihr Haarband war eigentlich nur ein 1m langes, oranges Band. Sie hatte natürlich auch andere Farben. Doch dieses hier, das orange passte am besten zu ihrer Kleidung. Sakura hielt sich gähnend die Hand vor den Mund und schritt auf den Balkon. Sie sah sich um. „Am liebsten würde ich jetzt einen schönen, weiten Spaziergang durch den Wald und die Wiese machen, aber Großvater wäre dann ziemlich sauer auf mich...“ sagte sie und lehnte sich deprimiert auf das Balkongitter. Ihr Blick wanderte zu ihrer Uhr, welche an der Wand hing. Sie seufzte. „Ryu kommt erst in 2 Stunden... Großvater tut was weiß ich nicht was. Und ich stehe hier rum. Wie ein Vogel, der in einem Engen Käfig gesperrt ist und nicht einmal seine Schwingen ausbreiten kann.“ Sagte sie leise zu sich selbst während sie sich auf ihr Bett schmiss. Die 2 Stunden vergingen. Sakura lag tief in Gedanken versunken auf ihrem Bett. Denken war das, was sie am häufigsten tat. Man sah es ihr vielleicht nicht an, und doch war sie ein sehr naiver, nachdenklicher und selbstloser Mensch, der für seine Freunde sterben würde. Ein lautes Klingeln durchbrach die Stille. Sakura schreckte auf und ging die Treppe herunter. An der Tür angekommen sah sie Ryu. Er wartete auf sie. Die Tür tat sich auf und Sakura kam leise auf Ryu zugeschlichen. „Guten Morgen, Ryu.“ Sagte sie, während Ryu sich erschreckt umdrehte. Er lächelte frech. „Noch leiser geht es nicht, hm?“ fragte er herausfordernd. Sakura dachte einem Moment nach. „Nein.“ Antwortete sie ehrlich und legte ihre Arme hinter ihren Rücken. „Kommst du?“ fragte Ryu weiter und wandte sich zu ihr. Sakura schaute ihn verwundert an. „Wohin denn?“ gab sie leise zur Antwort. „Auf eine große Wiese. Der ideale Ort zum Trainieren. Wenn ich hier bin, dann trainiere ich immer dort. Es ist still und abgelegen und man wird so gut wie nie gestört. Und man hat viel Platz zur Verfügung.“ Erklärte Ryu wie als würde er Reklame machen. „Ah ja...“ erwiderte Sakura. „Lass uns gehen.“ Sagte Ryu darauf und ging los. Die beiden waren ein gewaltiges Stück gegangen und befanden sich auf der genannten Wiese. Ein starker Wind wehte. „Du, Ryu?“ durchbrach Sakura´s Stimme die Stille.. „Was denn?“ meldete sich Ryu zurück. „Was ist eigentlich dein Lieblingstier?“ fragte Sakura neugierig und schaute ihn an. Er dachte nach. „Der Adler.“ Antwortete Ryu während sie weiter gingen. „Der Adler?“ „Ja, der Adler!“ „Warum denn gerade der?“ „Nun, der Adler ist schön und anmutig. Und wenn er zu dir kommt und sich auf deine Hand setzt, dann kannst du tief in seine Augen sehen. Du wirst seine grenzenlose Freiheit in seinen Augen erkennen und doch wirst du nie wissen, was er auf seinen Reisen erlebt und gesehen hat.“ Sagte Ryu und ging auf den Horizont zu. Sakura folgte ihm neugierig. Die beiden standen auf einem hohen Plateau auf einem Berg. Man konnte weit sehen. Auf einem Felsen saß ein Adler. Ryu ging auf den Adler zu und hielt ihm seinen Arm hin. Der Adler trat auf ihn und schaute Ryu an. „Ryu...“ sagte Sakura verblüfft. Immerhin, ein wilder Adler saß seelenruhig auf Ryu´s Arm. „Sieh ihn dir an Sakura.“ Bat Ryu während auch er den Adler betrachtete. Sakura schaute den Adler an. Er war wunderschön und anmutig. Seine Federn glänzten im Licht der Sonne. Seine gelben Augen stachen ab. Sie waren wirklich geprägt von Freiheit. Sakura war fasziniert von dem Anblick dieses Vogels. „Er kann immer dorthin, wohin es ihm verlangt. Wenn er nach Norden will, so fliegt er gen Norden und dasselbe ist es auch bei den anderen Himmelsrichtungen. Ihm steht niemand ihm Weg. Denn er ist Frei. Und ohne seine Freiheit würde er zu Grunde gehen.“ Fuhr Ryu fort. Sakura schaute Ryu an. „Ryu... was bedeutet für dich Freiheit?“ fragte sie ihn sanft. „Freiheit? Nun, Freiheit bedeutet für mich frei sein, gehen können wohin man will, sein Leben oder sein Glück mit dem teilen, mit dem man will. Keinem Zwang ausgesetzt sein zu müssen. Einfach den Weg beschreiten, den man von sich aus beschreiten will. So sein, wie man will und ist. Verstehst du, Sakura? Frei sein.“ Antwortete Ryu und schaute den Adler an. Sakura trat verlegen einen Schritt auf Ryu zu. Ihre Hände, welche sie auf ihrer Brust gelegt hatte, zitterten. „Ryu...“ sagte sie leise und schüchtern. „Los mein Freund, weite deine Schwingen aus und fliege! Sei frei und flieg, wohin du willst...“ sagte Ryu erhob seinen Arm und ließ den Adler los fliegen. Dann wandte er verwundert den Blick zu Sakura, die da neben ihn stand und völlig verlegen war. „Sakura, was hast du? Warum zittern deine Hände so?“ fragte Ryu besorgt und wandte sich besorgt zu ihr. „Ryu... Ich möchte dafür kämpfen...“ antwortete sie und blickte entschlossen auf zu ihm. „Wofür?“ fragte Ryu irritiert. „Dafür, frei sein zu können! Dafür, gehen zu können wohin man will und all das, was du sagtest.“ antwortete Sakura zuversichtlich. Ryu lächelte sie an. „Und was bedeutet für DICH Freiheit, Sakura?“ fragte Ryu neugierig und schaute sie mit einem warmen Ausdruck in seinen Augen an. Sakura neigte ihr Haupt. „Frei zu sein, dahin gehen können, wohin man auch will. Keine Grenzen von anderen. Einfach nur frei sein...“ antwortete sie, während ihre Wangen wieder einen leichten Hauch von rot annahmen. Ryu legte seine Hände an Sakura´s Arme. „Wie es scheint, verstehen wir beide dasselbe unter dem Begriff Freiheit, hm?“ sagte er sanft und schaute Sakura in ihre glänzenden Augen. Sakura nickte verlegen. „Es freut mich, zu wissen, dass noch jemand Freiheit so sehr zu schätzen weiß, wie ich.“ Verkündigte Ryu ehrlich und wandte Sakura den Rücken zu. „Ryu... Wenn du deine Freiheit nicht mehr hättest, dann würdest du auch zu Grunde gehen, wie ein Adler, nicht?“ dachte Sakura sich und schaute Ryu an. „Lass uns nun mit dem Training beginnen, Sakura.“ Sagte Ryu höflich und ging in Kampfhaltung über. Sakura nickte und tat das selbe. Kapitel 16: Eine kleine Straßenschlägerei ----------------------------------------- Nach dem Training mit Ryu und dem Mittagessen beschlossen Ryu und Sakura sich gemeinsam in der Stadt umzusehen. Wegen Kampfklamotten und auch einfach nur ein wenig in den Geschäften zu stöbern. Ryu und Sakura gingen gerade eine dunkle Gasse entlang, als ihnen plötzlich der Weg von 10 Street Fightern versperrt wurde. Sakura und Ryu konnten weder vor noch zurück weitergehen. Sakura schritt auf einen der Street Fighter zu. „Entschuldigen sie, aber könnten sie uns bitte durchlassen?“ fragte sie lieb und höflich. Doch anstatt zu antworten holte der Kerl zu einem Schlag aus, der Sakura äußerst schmerzhaft treffen sollte. Sie duckte sich jedoch, und wie als wäre das ein Kommando stürmten die Street Fighter von vorne und von hinten auf Ryu und Sakura zu. Ryu zögerte nicht, sich zu wehren oder sich zu verteidigen. Zwischen 6 der Street Fighter und ihm brach sofort ein harter Kampf aus, während Sakura noch da stand und ängstlich einen Schritt zurück wich weil die anderen 4 jetzt gerade langsam auf sie zu gingen. „Bitte, ich will nicht gegen euch kämpfen!“ rief sie verzweifelt und blieb stehen. Die Kerle nahmen darauf aber keine Rücksicht. „Sakura! Du musst kämpfen!“ schrie Ryu, wandte den Blick kurz zu ihr, wurde dann aber schnell wieder von den anderen Street Fightern abgelenkt. „Aber!“ erwiderte Sakura verzweifelt. „Da gibt es kein Aber! Sakura, du bist jetzt unter echten Street Fightern und nicht mehr im Training! Du musst lernen, zu kämpfen, wenn man dich dazu zwingt!“ schrie Ryu darauf und musste einen Schlag einstecken. Sakura wandte sich besorgt zu ihm. „Ryu, ist alles in Ordnung?“ fragte sie besorgt, doch einer der Street Fighter sprang ihr von hinten an den Hals. Sakura versuchte krampfhaft, den Kerl abzuschütteln, was sich jedoch als ziemlich schwierig erwies. Dann rammte Sakura ihm mit aller Kraft den Ellenbogen in den Magen, so dass er von ihr abließ. Kaum lag der erste am Boden kamen auch gleich die drei anderen. Sakura kämpfte erbittert mit Tritten und Schlägen und für die ersten Momente schien es auch was zu nutzen. Doch die Typen gaben nicht auf. Alle 3 stürmten sie auf Sakura und warfen sich auf sie. Da konnte sie sich selbst nicht mehr wehren. Die Kerle droschen auf sie ein. „Ryu, Hilfe!“ schrie Sakura verzweifelt während weiter Schläge auf sie niederhagelten. „Sakura!“ rief Ryu entsetzt und wollte zu ihr, doch die 5 Typen ließen nicht von ihm ab. Währendessen hatten zwei der Street Fighter die sich mit Sakura prügelten sie grob an den Armen gepackt und verhinderten so dass sie schlagen konnte. Sie hing da wehrlos in den Griffen der Typen, während der eine wie wild auf sie eindrosch. Schläge und Schläge hagelten auf Sakura ein. So ging es noch einige Zeit weiter. Dann endlich gelang es Ryu die 5 Kerle fertig zu machen, die sich mit ihm beschäftigten. „Rückzug!“ brüllte einer der Street Fighter und rannte von seinen Männern gefolgt davon. Ryu schaute den Typen nach und wischte sich das Blut von den Lippen. „Sakura, ist alles in Ordnung mit dir?“ fragte er und drehte sich um. Er sah Sakura regungslos zusammengeschlagen am Boden liegen. „Sakura!“ schrie er entsetzt und rannte zu ihr. Ryu hob Sakura vorsichtig auf seine starken Arme. „Sakura, nein...“ sagte er schockiert. Aus Sakura´s Mund und Nase flossen Blut und sie regte sich noch immer nicht. Ryu stand mit ihr in den Armen auf und legte ihren Kopf so an seine Brust, dass ihr Blut sie nicht ersticken würde. Er schaute Sakura an. „Das ist alles meine Schuld, Sakura! Weil ich so schwach und unreif bin!“ sagte Ryu und schaute wütend zur Straße. „Wenn ich diese Schweine in die Finger kriege, dann...“ dachte er wütend und aufgebracht. Aber dass lag in der Zukunft. Ryu beschloss, Sakura Heim zu ihrem Großvater zu bringen. Der Weg war weit und lang. „Ryu...“ wisperte Sakura unerwartet und schwach. Ryu blieb verwundert stehen und schaute zu Sakura auf seinen Armen. Die halbe Strecke war er schon gegangen. „Sakura, du bist wieder zu dir gekommen!“ sagte er erleichtert und atmete auf. „Bitte lass mich runter...“ bat Sakura darauf und machte Anstalten, sich zu bewegen. „Bist du dir sicher?“ fragte Ryu besorgt, kniete sich mit Sakura auf den Armen auf den Boden und setzte sie ab. Sakura nickte langsam und kaum merklich. „Na ja, wie du meinst.“ Sagte er darauf und stellte sich wieder hin. Sakura richte sich mühsam und vorsichtig auf. Als sie stand, wischte sie sich erst mal das Blut aus dem Gesicht. „Meinst du wirklich, dass du laufen kannst Sakura?“ fragte Ryu dann immer noch nicht wirklich von Sakura´s Willen überzeugt. Sakura nickte wieder. Ryu verschränkte seine Arme. „Also ich bin mir da ja nicht so sicher.“ Erwiderte er halbwegs empört und wandte sich ab von ihr. „Doch, glaub mir. Es geht schon wieder. Ich will dich nicht unnötig belasten.“ Versicherte ihm Sakura und schaute ihn an. Ryu seufzte. „Sakura, bitte, komm mir jetzt nicht wieder mit deinem `Ich mach mir Sorgen um dich, aber du sollst dir keine Sorgen um mich machen`.“ Sagte Ryu. „Aber so bin ich nun mal!“ erklärte Sakura verzweifelt und schaute auf den Boden. Ryu nickte und atmete laut aus. „Sakura, bei Freunden ist es unmöglich, dass der eine sich um den anderen Sorgen macht aber der andere nicht um den einen. Das ist keinem Menschen möglich und das solltest du akzeptieren. Das lässt sich nämlich nicht ändern!“ erklärte Ryu leicht genervt aber freundlich. Sakura schaute auf den Boden. Ryu hatte ihr noch immer den Rücken zugekehrt und sein Kopf gesenkt. Plötzlich spürte er Sakura´s zierliche Hand auf seiner Schulter. Ryu richtete sein Haupt ein Stück auf und wandte den Blick zu Sakura´s Hand, die auf seiner Schulter ruhte. „Es ist wirklich sehr lieb von dir Ryu, wenn du dich um mich sorgst, aber bitte, dass bin ich doch nun wirklich nicht wert.“ Sagte Sakura sehr sanft mit einem wundervollen Klang von innerer Ruhe in ihrer Stimme. „Es gibt nur einen Weg, wie du verhindern kannst, dass andere sich Sorgen um dich machen.“ Sagte Ryu darauf. Sakura nahm ihre Hand von Ryu´s Schulter. „Und der wäre?“ fragte sie und schaute ihn hoffnungsvoll an. „Du verschwindest hier und jetzt einfach, schreibst einen Brief, du hättest dich selbst umgebracht und lässt dich dann nie wieder irgendwo blicken, wo Leute sein können. Dann weiß man, dass du dich selbst getötet hast und man wird sich dann auch keine Sorgen mehr um dich machen, da man ja weiß, dass du eh nie wieder zurückkehren wirst!“ sagte Ryu laut, schroff und durchaus wütend. Sakura wandte sich von ihm ab. „Dann werde ich das jetzt tun. Ich werde mich gleich umbringen und dann wird sich nie wieder jemand auf dieser Welt um mich sorgen. Das war eine gute Idee, Ryu. Also dann...“sagte Sakura neigte ihr Haupt. Ryu drehte sich wutentbrannt und schockiert zu ihr um. Sakura schaute verwundert auf zu ihm, doch plötzlich knallte Ryu´s Handrücken eiskalt und knochenhart in ihr Gesicht. Durch die Wucht von Ryu´s Schlag flog sie unsanft auf den Boden. Sakura saß schockiert am Boden und hielt sich die Wange fest. Das war das erste mal, dass sie von Ryu, ihrem besten und einzigen Freund eine Ohrfeige bekommen hatte. „Sag mal, bist du bescheuert?!“ schrie er richtig laut mit all seiner Kraft und Wut auf einmal. Noch nie hatte Sakura ihn so laut und wütend schreien gehört. Sie bekam irgendwie leichte Angst. „Meinst du echt, dass das ein Weg ist?!!“ schrie Ryu weiter mit derselben Macht und Lautstärke wie vorher. Sakura nickte ängstlich. Das war zuviel des Guten! Das war nun wirklich zu viel für Ryu. Er packte Sakura hart und brutal am Hals und hob sie empor. Sie hing da in Ryu´s Griff, während seine Hände fest ihren Hals umschlungen hatten. Sakura kniff ihre Augen zusammen und spürte, wie ihr Tränen die Wangen hinab sanken. Dann schlug Ryu sie grob mit den Rücken gegen einen Baumstamm, jetzt von ihrem Hals ablassend. Er wollte sie ja nicht erwürgen. Ryu packte sie an den Schultern und schlug sie mehrmals so gegen den Baumstamm. „Wie kannst du nur an Selbstmord denken?!! Das ist doch nun wirklich keine Alternative!!!!“ schrie Ryu darauf und ließ schwer vor Wut atmend von Sakura ab. Sakura holte Luft. Ihr perlte Angstschweiß von der Stirn. Ryu tat zwei Schritte von Sakura weg. „Sakura, höre... ich noch einmal so was von dir... dann...“ keuchte Ryu. Sakura schaute ihn an. Ihr Herz schlug wie wild. „Dann...“ setzte Ryu an, doch er musste plötzlich husten und sackte halbwegs zusammen. „Ryu, was hast du?“ fragte Sakura besorgt, lief zu ihm und hielt ihn besorgt am Arm fest. Ryu riss sich grob weg von Sakura, fuhr sich mit dem Handgelenk über den Mund und kehrte ihr den Rücken zu. „Nichts!“ keuchte er und richtete sich wieder auf. „Aber Ryu!“ erwiderte Sakura besorgt und ging wieder auf ihn zu. „Ich habe gesagt, es ist nichts! Also!“ rief Ryu und schubste Sakura weg von sich. Kapitel 17: Besorgtheit ----------------------- Am nächsten Morgen kam Ryu nicht zum vereinbartem Zeitpunkt und Sakura machte sich sorgen. Sie lief unruhig in ihrem Zimmer auf und ab. „Ryu.. Wo bleibst du nur? Dir wird doch wohl nichts zugestoßen sein?“ sagte Sakura leise zu sich und ging auf ihren Balkon um Ausschau nach ihm zu halten. Dann rannte sie besorgt aus dem Haus. „Wohin gehst du?!“ schrie Gen ihr nach. „Suchen!“ antwortete Sakura während sie aus dem Haus rannte. Sie blieb nach einer ziemlich weiten Strecke stehen und schaute sich planlos um. „Wohin soll ich denn nur gehen? Domino ist so groß und weit und ich habe absolut keinen Anhaltspunkt, wo er sein kann! Ryu, was hast du? Wo bist du?“ sagte Sakura und sackte verzweifelt zusammen. Da kam ihr eine Idee. „Er hat gestern doch gehustet! Vielleicht ist er ja krank! Ich muss zu ihm!“ rief sie und sprang vom Boden auf. Sie rannte dann weiter. Bis sie wieder stehen blieb. „Aber ich weiß ja gar nicht, wo überhaupt sein Haus ist!“ klagte sie dann wieder. „Zum Combatveranstalter!“ dachte Sakura und rannte los. Es klopfte an der Tür. „Herein!“ rief eine alte männliche Stimme. Sakura trat ein. „Ähm, entschuldigen Sie, sind Sie der Combatveranstalter?“ fragte sie höflich und schüchtern. „Ja der bin ich. Komm her mein Kind.“ Antwortete der alte Mann. Sakura trat vorsichtig einen Schritt näher. „Was führt ein so hübsches, junges Mädchen denn an so einen Ort wie diesen hier?“ fragte der Mann höflich. „Entschuldigen Sie mein dreistes Aufkreuzen, aber ich bin eine Combatteilnehmerin. Ich bin hier, weil ich sehr dringend die Adresse von Ryu und seinem Großvater benötige. Sie haben ein Haus gemietet.“ Antwortete Sakura und schaute den Alten an. „So, so. Eine Teilnehmerin. Wer bist du denn?“ sagte der Alte und kramte eine große Akte unter seinem Schreibtisch vor. Er schaute Sakura prüfend an. „Mein Name ist Sakura Liliana Sakurada. Ich bin mit meinem Großvater Gen Sakurada hier um am Combat teil zu nehmen.“ Erklärte Sakura höflich. „Ah ja, alles klar. Hier!“ sagte der Alte und reichte Sakura eine Adresse. „Haben Sie vielen Dank.“ Bedankte sich Sakura höflich und machte bereits Anstalten weg zu rennen. „Warte! Sag Ryu, dass das Combat morgen beginnt.“ Rief ihr der Mann nach. Sakura nickte und rannte weg. Gegen Mittag klingelte es an der Haustür von Ryu und seinem Großvater. Lee öffnete und blickte Sakura an. „Was willst du?“ fragte er giftig und schroff. „Guten Tag, ich wollte zu Ryu. Er ist heute nicht zum vereinbarten Zeitpunkt gekommen und da habe ich mir Sorgen gemacht.“ Antwortete Sakura völlig außer Atem. „Ryu liegt krank im Bett. Und du wirst dieses Haus hier nicht betreten!“ rief Lee laut und leicht bedrohlich. „Aber!“ erwiderte Sakura empört und besorgt. „Kein Aber! Verschwinde!“ befahl Lee und drohte, die Tür zu zuknallen. „Ich soll ihm aber auch noch etwas vom Combatveranstalter ausrichten!“ sagte Sakura ehrlich. „Du kommst hier nicht rein!“ erwiderte Lee arrogant und sicher. „Großvater... was machst du denn für einen Aufstand hier...?“ erklang plötzlich Ryu´s Stimme matt und ziemlich schwach. „Ryu, leg dich sofort wieder ins Bett!“ befahl Lee und wandte den Blick kurz zum heranwankenden Ryu. Es schien Ryu ziemlich schlecht zugehen. Er konnte kaum laufen und musste sich mit einer Hand an der Wand abstützen, um nicht umzufallen. Mühsam kam er näher zur Tür gewankt. „Ryu! Geh wieder hoch in dein Zimmer!“ schrie Lee und stellte sich vor die Tür, damit Ryu Sakura nicht sah. Sakura bemühte sich, irgendwie an Lee vorbeischauen zu können, doch das erwies sich nicht als sonderlich einfach. Plötzlich klingelte das Telefon und Lee schritt davon. Sakura´s Weg war frei. Sie lief sofort zu Ryu und stützte ihn. Sakura schaute auf zu ihm. Das Haar hing ihm schweißnass ins Gesicht. Er sah ziemlich fertig aus. „Ryu! Dein Körper ist ganz warm! Du musst Fieber haben!“ rief sie besorgt und legte seinen Arm über ihre Schulter. „Du musst wieder ins Bett, Ryu!“ sagte Sakura, legte ihren anderen Arm um Ryu herum und stütze ihn den ganzen Weg hinauf in sein Zimmer. Erst als er wider im Bett lag, ließ sie ihn los. Sakura nahm Ryu´s Decke und deckte Ryu zu. Dann holte sie eine Schüssel mit kaltem Wasser und ein Tuch. Sie benetzte das Tuch mit dem kalten Wasser und legte es ihm sanft auf die Stirn. Dann blieb sie besorgt vor ihm am Bett sitzen. Nach einiger Zeit öffnete Ryu seine Augen. „Sakura...“ sagte er leise und wandte erschöpft den Blick zu ihr. Sakura legte ihm wieder das kalte Tuch auf die Stirn. „Was machst du hier?“ fragte Ryu schwach und hustete auf. Sakura fuhr ihm mit dem Tuch sanft über das Gesicht. Dann schaute sie ihn verwundert an. „Du bist vorhin nicht gekommen, da habe ich mir Sorgen um dich gemacht. Ich bin dann gleich los um dich zu suchen.“ Antwortete Sakura lieb und tränkte das Tuch wieder mit Wasser. „Aber wie bist du hier her gekommen? Du wusstest doch gar nicht, wo das Haus ist.“ Sagte Ryu und richtete sich auf. Er lehnte sich auf seinen Ellenbogen. Sakura legte das Tuch beiseite und legte ihre zarten Hände federartig auf Ryu´s Schultern. „Du solltest dich lieber wieder hin legen, Ryu. Das Fieber scheint noch sehr hoch zu sein.“ Sagte Sakura besorgt und beugte sich so unter ihn, dass sie direkt in sein Gesicht sehen konnte, obwohl er den Kopf geneigt hatte. Seine Augen glänzten matt. Sakura nahm das Tuch und strich ihm damit über Gesicht, Hals und Brust (Bis zum Anfang des Kampfanzugs). „Danke, es geht mir schon wieder etwas besser...“ sagte Ryu und schaute aufrecht zu Sakura. „Musst du nicht zum Training?“ fragte Ryu von sich ablenkend. Sakura schüttelte mit ihrem Kopf. „Nein. Ich gehe heute nicht zum Training mit Großvater. Ich werde hier bei dir bleiben.“ Antwortete sie darauf und schloss ihre sanft kristallklaren Blauen Augen. „Das ist wirklich nicht notwendig, Sakura.“ Erwiderte Ryu und setzte sich auf. Ihm war ziemlich schwindelig. „Tut mir wirklich leid Ryu, aber in diesem Punkt ist mir deine persönliche Ansicht gerade ziemlich egal. Dir geht es nicht gut, und deshalb werde ich bleiben. Ob es dir passt oder nicht.“ Erklärte Sakura und legte das Tuch wieder ins Wasser. „Ich bin gleich wieder da.“ Fügte sie noch hinzu und verlies mit der Schüssel in der Hand Ryu´s Zimmer. Ryu schaute ihr nach. Sakura trat vorsichtig die Stufen herab, doch plötzlich spürte sie ein Band vor ihren Füßen und stürzte die Treppe runter. Die Metallschüssel landete mit lautem Krachen auf dem Boden und das Wasser befand sich auf dem Teppich. Sakura schlug mit dem Oberkörper auf die Stufen auf und rutschte die 10 noch bleibenden Stufen hinab. Unter Schmerzen richtete Sakura sich am bodenliegend auf. Sie blickte gerade aus, und plötzlich standen Füße vor ihr. Sie gehörten Lee. „Bist du gekommen, um mir das ganze Haus zu versauen oder was?!!!“ brüllte Lee laut und aufgebracht. Sakura schaut mit schmerzverzogenem Gesicht auf zu ihm. „Nein, natürlich nicht. Es tut mir leid!“ beteuerte sie, hockte sich hin und wollte das Wasser wider mit dem Tuch aufnehmen. Auch Ryu hatte den Lärm vernommen und kam angewankt. Er sah, wie Lee Sakura anschrie und wie Sakura verzweifelt versuchte, sich bei ihm zu entschuldigen. Dann erhob Lee schlagartig seine Hand und brüllte: „Ich mag solche Schlampen wie dich nicht! Und dann wurde es schwarz vor Ryu´s Augen. Sakura rannte sekundenschnell die Treppen hoch und warf sich unter Ryu. Sonst würde er ebenfalls die Treppen runter knallen. Ryu stürzte mit seinem vollem Gewicht auf Sakura. Es gelang Sakura ihn aufzufangen, doch durch sein Gewicht sackte sie auf die Knie. Mit Mühe und Not hielt sie ihn fest. Dann richtete sie sich mühsam auf und schleppte sich und Ryu in sein Zimmer zurück. Wenig Zeit verging. Ryu öffnete seine Augen wieder und schaute zu Sakura. Ihr Gesicht war verweint und währenddessen sie ihre Tränen unterdrückte wringte sie das Tuch über der Schüssel aus. „Sakura, warum weinst du? Was ist passiert? Hat mein Großvater dich geschlagen? fragte Ryu besorgt. „Ryu, du bist wieder bei Bewusstsein!“ Antwortete Sakura glücklich und schaute ihn an. Dann wandte sie den Blick aber schnell wieder ab. Ryu setzte sich auf und schaute sie an. Er sah, wie ihr Tränen die Wange runter schritten. Ryu kniete sich hin und legte seine Hand auf Sakura´s Wange. „Sakura, sag mir was passiert ist. Warum weinst du?“ fragte Ryu sanft und legte ihr auch die andere Hand auf die Wange. „Ich bin nur von euerer Treppe gefallen, mehr nicht...“ antwortete sie während die versuchte, Ryu´s Blick auszuweichen. „Sakura... Sei ehrlich zu mir. Bitte.“ Erwiderte Ryu darauf und legte seine Hand unter ihr Kinn. Sakura wandte ihren Blick zur Seite. „Sieh mir in die Augen, Sakura. Hat mein Großvater dich geschlagen oder nicht?“ sprach Ryu ernst und schaute standhaft und durchdringend in Sakura´s Augen. Sakura konnte ihm nicht in die Augen sehen und versuchte, zur Seite zu schauen, was sich nicht als einfach erwies, weil Ryu immer noch ihr Kinn festhielt. Ryu führte ihr Kinn jedoch wieder zu sich. Zwar ein bisschen grob, weil sie sich gewehrt hatte, aber dennoch behutsam. Plötzlich spürte Ryu, wie Sakura ihre Hände in seine Brust stemmte. Er spürte auch, dass ihre Hände eiskalt waren. „Ryu, du solltest dich ausruhen.“ Antwortete Sakura auf seine vorhin gestellte Frage und lächelte ihn gezwungen an. Ryu seufzte und legte sich hin. „Ich krieg die Antwort schon noch raus aus dir.“ Sagte er dann und schloss seine Augen. Er fühlte das kalte feuchte Tuch sanft über sein Gesicht streichen. Es war ihm angenehm. „Ryu, bevor ich es noch vergesse: Morgen um 8 Uhr fängt das Combat an.“ Sagte Sakura noch kurz. Ryu nickte und genoss wieder die Kälte des Tuches und mit welcher Sänfte es über sein Gesicht geführt wurde. (komplizierter Satz) Es dauerte nicht lange, da war er eingeschlafen. Es war bereits am dämmern. Sakura erhob sich leise vom Boden Ryu´s Zimmers und schlich sich die Treppe hinab. Sie schritt langsam und vorsichtig Richtung Wohnzimmer wo Lee lauerte. „Ähm entschuldigen sie bitte, könnte ich vielleicht für einen kurzen Moment ihr Telefon benutzen? Es ist wirklich sehr dringend.“ Fragte Sakura zaghaft während sie langsam ins Wohnzimmer kam. „Wofür?“ blaffte Lee. Sakura zuckte zusammen. „Um kurz mit meinem Großvater zu telefonieren.“ Antwortete Sakura eingeschüchtert. Lee schritt auf sie zu. Sakura kniff ihre Augen zusammen. „Bitte nicht noch eine...“ dachte sie während sie ihre Hände fest umschloss. „Da! Aber mach es kurz!“ sagte Lee und hielt ihr das schnurlose Telefon hin. Sakura schaute auf zu ihm. Dann verbeugte sie sich. „Haben sie wirklich vielen Dank!“ rief Sakura und wählte die Nummer von Gen. „Hallo Großvater, ich bin’s.“ Sehr früh am Morgen... Ryu erwachte aus seinem Schlaf. Es ging ihm noch immer nicht besser. Er setzte sich auf und sah sich um. Sein Blick fiel auf Sakura. Sie lehnte sich auf sein Bett und schien eingeschlafen zu sein. Ryu schaute sie an. „Du bist die ganze Nacht hier bei mir geblieben?“ fragte er leise und verwundert und betrachtete die schlafende Sakura. Er schätze sich glücklich so eine Freundin zu haben. Ryu lächelte und strich Sakura sanft über den Kopf. „Du bist wirklich ein sehr selbstloser und liebenswerter Mensch, Sakura...“ dachte sich Ryu und legte sich wieder hin. Kapitel 18: Das Combat beginnt ------------------------------ Sakura schlug ihre Augen auf. Sie schaute sich schreckhaft um. Da bemerkte sie, dass sie eine Decke über ihre schmalen Schultern gelegt bekommen hatte. Sakura richtete sich ein Stückchen auf und schaute auf Ryu´s Bett. Er war nicht da! Sakura sprang entsetzt vom Boden auf und schaute sich panisch um. „Wo kann er sein?“ fragte sie sich, doch plötzlich öffnete sich Ryu´s Zimmertür und Ryu kam rein. „Oh, Sakura *hust, hust* du bist aufgewacht.“ Sagte Ryu und schaute sie an. „Ryu! Da bist du ja! Wo warst du?“ rief Sakura besorgt aber dennoch erleichtert. Ryu hustete auf. „Ich war mich fertig machen für das Combat...“ sagte er darauf immer noch schwächlich und matt. Sakura ging auf Ryu zu und blieb direkt vor ihm stehen. Ryu schaute verwundert runter zu ihr. „Ryu, du bist noch nicht gesund,“ sagte sie und legte ihre Hand auf Ryu´s schon wieder schweißnasse Stirn „und du hast immer noch Fieber!“. Ryu packte sanft Sakura´s Handgelenk und zog ihren Arm behutsam von seinem Gesicht weg. Sakura schaute ihn verwundert an. „Mach dir keinen Kopf, Sakura.“ Sagte er lieb und lächelte sie matt an. Sakura neigte ihr Haupt. „Aber Ryu... Du bist noch ziemlich schwach auf den Beinen! Ich halte es nicht für gut, wenn du in deinem Zustand heute kämpfst!“ erwiderte Sakura ehrlich und wandte den Blick besorgt zu ihm. „Ich pack das schon!“ beteuerte Ryu selbstbewusst, bevor er wieder einen Hustkrampf erlitt. „Ryu...“ seufzte Sakura verzweifelt „muss das wirklich sein?“. Ryu schaute sie an. Dann nickte er. Sakura seufzte noch mal. „Vertrau mir, Sakura. Ich schaff das schon.“ Sagte Ryu darauf und nickte kurz. „Wir sollten jetzt gehen.“ Fügte er hinzu. Schwerfällig nickte Sakura. Eine halbe Stunde später. Nach vielen Hustkrämpfen von Ryu kamen er und Sakura am Combatveranstaltungsort an. Sakura erblickte ihren Großvater und ging gefolgt von Ryu zu ihm. „Guten Morgen Großvater.“ Sagte Sakura lieb und schaute Gen an. Gen schaute kalt auf sie herab. „Auch endlich mal gekommen, ja?! Fräulein, ich sage dir, wenn wir im Hause sind dann kannst du dich auf etwas gefasst machen!“ sagte er aggressiv und schaute Sakura wütend an. Ryu hustete und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es drehte sich um ihn herum. „Wie lautet der Plan, Herr *hust, hust* Sakurada?“ fragte Ryu kränklich und schaute Gen mit matten Glanz in den Augen an. „Also, das Tag Team Battle Turnier fängt heute noch nicht an. Für heute sind nur die Vorrundenblockkämpfe geplant.“ Antwortete Gen während er Ryu musterte. Er sah sehr, sehr mies aus. Dann wandte Gen den Blick zu Sakura, die ihre Hand schon wieder behutsam auf Ryu´s Arm gelegt hatte und ihn sehr besorgt ansah. „Geht schon...“ schwächte Ryu ab. Sakura glaubte ihm nicht wirklich. „Großvater, wen hast du denn für das Tagteam angemeldet?“ fragte Sakura höflich, wandte den Blick von Ryu ab und schaute Gen an. „Ich habe dich und Ryu für Tagteam angemeldet.“ Antwortete Gen. „Und das heißt?“ fragte Sakura weiter. „Das du und Ryu ein Team seit und gemeinsam kämpft.“ Antwortete Gen und schaute seine Enkelin an. „Wirklich?!“ rief Sakura fassungslos vor Glück. Gen nickte. Die Einteilung der Blöcke war beendet. Ryu und Sakura waren in getrennten Blöcken. Sie war im A-Block und er im E-Block. Sakura´s erster Kampf begann. Sie stand aufgeregt auf dem Kampfplateau und schaute sich um. So viele Menschen hatte sie noch nie gesehen. Alle schrieen sie und gestikulierten wild mit ihren Händen. Dann schaute sie zurück in die Vorhalle. Da standen Ryu, Lee und Gen. Ryu nickte ihr sicher zu. Sakura wusste was er ihr sagen wollte: „Ich bin hier und unterstütze dich. Du schaffst es!“ Sakura lächelte ihn an. Da rief auch schon der Kommentator in Mikrofon: „Hier auf der linken Seite steht unser diesjähriger Neuzugang Sakura! Sie ist 15 Jahre alt und wurde trainiert von ihrem Großvater Gen Sakurada (das Publikum applaudierte) und dem amtierenden Weltmeister Ryu!“ Das Publikum applaudierte heftiger und viele Mädchen begannen zu kreischen. Sakura schaute sich erneut um. „Und hier, auf der rechten Seite ist Dan Hiroshi! Ich bin gespannt, ob die kleine süße, zierliche Sakura da mithalten kann! Immerhin, man soll das weibliche Geschlecht ja nicht unterschätzen!“ schrie der Kommentator darauf. Dan trat in einem rosa Kampfanzug auf das Plateau. Er hatte bis zum Hintern langes, braunes, fettiges, zu einem Zopf gebundenes Haar. Er schaute grimmig. Sakura schluckte. „Also, Fighter macht euch bereit!“ befahl der Kommentator aufgeregt. Sakura und Dan gingen in Kamphaltung über. „3,2,1 FIGHT!“ brüllte er darauf. Dan stürmte sofort auf Sakura zu und wollte zu schlagen, doch Sakura wich ihm aus und blockte ab. Ryu tat einen Schritt vor. „Sakura, denk an die Regeln die ich dir beigebracht habe!!“ schrie er ihr zu. Sakura wandte ihren Blick kurz zu ihm, doch das war ein Fehler. Dan nutzte ihren Moment der Unachtsamkeit, sprang zu ihr, packte sie im Sprung unter den Armen, landete sanft auf dem Boden und schmiss Sakura ganz locker über sich, so dass sie hart und direkt mit dem Rücken auf den Boden knallte. Dan stand vor ihr und es sah aus, wie als wolle er ihr den Ellbogen in die Fresse schlagen. Denn er richtete seinen Ellenbogen auf Sakura´s Gesicht und ließ sich fallen. Sakura reagierte jedoch blitzschnell und rollte sich zur Seite hin weg. Dan schlug mit dem Ellenbogen direkt auf den Boden auf. Er war vom Schmerz betäubt. Sakura stand ratlos da. Sie wusste jetzt nicht, was sie tun sollte. Sollte sie ihn angreifen oder warten, bis er seine Gedanken wieder dem Kampf widmete? „Sakura! Greif an!“ schrie Ryu. „Ohne Rücksicht auf Verluste!“ schrie Gen. „Das Mädchen taugt halt nicht zur Street Fighterin.“ Lachte Lee arrogant und schaute belustigt zu Sakura. „Kleines, dummes Blondchen!“ dachte er sich dann. Sakura stürmte auf Dan los. Mit erhobener Faust und bereit zum Schlagen. Gerade, als sie ihm ganz nah war, gerade zuschlagen wollte, spürte sie eine geballte Faust in ihrem Magen. Dan hatte nur geschauspielert und genau darauf gewartet. Sakura sank auf die Knie. Die Arme fest um ihren Magen geklammert. Dan wollte noch mal zutreten, doch Sakura kickte ihm trotz rapider Schmerzen die Beine Weg. Ryu klatschte in die Hände, bekam dann jedoch gleich wieder eine Hustenattacke. Sakura richtete sich langsam, immer noch mit schmerzverkrampften Gesicht auf. Den einen Arm hatte sie immer noch um ihren Magen gelegt. Dan wurde aggressiv und griff an. Sakura wurde jetzt erst richtig warm und konterte fast jeden Schlag von Dan, so dass er bald ziemlich K.O. am Boden lag. Sie hatte den ersten Kampf der Vorrunden gewonnen. Sakura stand da auf dem Kampfplateau und wischte sich immer noch erschöpft atmend den Schweiß von der Stirn. Sie betrachtete das Publikum, welches laut jubelte. Dann, es war wie als stände sie unter Hypnose. Sie hob triumphierend ihren Arm mit geballter Faust in die Lüfte. Das Publikum jubilierte noch heftiger und auch Ryu brach in mitreißenden Applaus aus. Während Gen hingegen nur sachte nickte und Lee enttäuscht schaute. Es vergingen viele Kämpfe und jetzt war die Zeit für die Kämpfer gekommen die dem E-Block unterteilt waren. Somit also auch Ryu. „Es sind nun schon viele Kämpfe vorüber. Wir haben viel gesehen und viele neue Gesichter kennengelernt. Interessante Moves und tückische Tritte sind vor unseren Augen gefallen. Und jetzt kommt wohl der von vielen heißersehnte letzte Kampf des heutigen Tages! Unser allseits beliebter und bekannter, amtierender Weltmeister Ryu!!!“ schmetterte der Kommentator leidenschaftlich und sehr überzeugend ins Mikrofon, so dass sein Ruf noch weit schallte. Ryu stand in der Halle vor dem Aufgang zum Kampfplateau. Der Schweiß perlte ihm vom Gesicht. Sakura schritt besorgt zu ihm und legte ihre Hand auf sein Handgelenk. „Ryu, bist du sicher das du deinen Kampf nicht verschieben lassen willst? Ich meine, du hast immer noch wirklich hohes Fieber.“ Sagte sie beschwichtigend und besorgt. „Sakura...“ schwächte Ryu ab. „Bitte versteh mich nicht falsch, Ryu!“ erwiderte Sakura. Ryu schloss seine Augen und tat zwei Schritte vor. Sakura stellte sich ihm in den Weg und legte ihre Hände auf seine Brust. „Es ist nur so, dass du im Moment körperlich nicht in Höchstform bist! Und ich finde es nicht gerecht, wenn die anderen in Höchstform sind und du nicht! Das ist einfach nicht fair. Ryu bitte...“ flehte Sakura beinahe und schaute ihn verzweifelt an. Ryu blickte ihr einen kurzen Moment in die Augen, schob sie dann aber behutsam aus seinem Weg. Sakura konnte nichts anderes tun, als sich von ihm wegschieben zu lassen und ihm dann besorgt nach zu sehen. Laute Jubelschreie und wildes Gekreische empfingen Ryu, als er langsam auf das Kampfplateau schritt. Ryu schaute sich im Publikum um. Sein Blickfeld war unklar und verschwommen. Ryu presste kurz seine Augen zusammen. Jedoch ohne jegliche Veränderung. „So, und hier kommt Ador Nota aus dem fernen Thailand.“ Erklärte der Kommentator, während eine blonde, missgeburtige Gestalt auf der anderen Seite des Kampfplateaus angelatscht kam. Sakura gruselte sich bei dem Anblick dieses Ungeheuers. „Get ready!“ befahl der Kommentator. Ryu atmete tief durch, wischte sich den Schweiß von der Stirn und zog seine Handschuhe fest. Dann ging er ihn Kampfhaltung. Auch Ador ging in Kampfhaltung. „3,2,1 FIGHT!!!!!“ brüllte der Kommentator lauthals mit all seiner Stimme. Ryu ging sofort intensiv mit Schlägen auf Ador los. Ador blockte und versuchte zu kontern. Das erwies sich als nicht simpel. Denn obwohl es Ryu ziemlich dreckig ging, war er durchaus in der Lage keinen Treffer einstecken zu müssen. Er hatte zuviel Erfahrung als dass ihm eine (laut ihm Erkältung) Grippe so sehr zusetzte, dass er nicht mehr kämpfen konnte. Aber auch er konnte sich überschätzen. Plötzlich spürte er einen Faustschlag auf seine Wange. „Ryu!“ schrie Sakura besorgt und erschreckt. „Halt deine verdammte Schnauze, Flittchen!! Du lenkst ihn ab!“ blaffte Lee Sakura an. „Und was tun sie mit ihrem Geschrei?! Lenkt ihn das nicht ab, oder was?!“ giftete Sakura zurück und schaute dann wieder zu Ryu. Lee schwieg. Der Kampf schritt voran. Ryu ging erfolgreich als Sieger hervor. Sichtlich geschwächt kam er die Treppe hinunter gewankt, mit einem Arm an der Wand gestützt. Kapitel 19: Das erste Meeting mit Cais -------------------------------------- „Ryu!“ rief Sakura besorgt und lief ihm sofort entgegen. Sie stütze ihn. „Wo sind Großvater und Herr Sakurada?“ fragte Ryu matt und ein erneuter Hustenkrampf schnitt ihm jedes Wort ab. „Ich weiß nicht. Sie sind vorhin einfach weggegangen. Mitten in deinem Kampf.“ Antwortete Sakura und schaute ihn fatal besorgt an. „Ich halte es auch für besser, wenn du jetzt Heim gehst, Sakura. *hust*. Heute findet hier nichts mehr statt.“ Sagte Ryu ehrlich und wollte sich von Sakura entfernen. „Nein! Niemals!“ erwiderte sie entschlossen. „Was soll dass jetzt bitte heißen?“ fragte Ryu etwas aufgebracht. „Das ich nicht Heim gehe, ehe du sicher und wohlbehalten in deinem Haus bist!“ antwortete Sakura klipp und klar. „Sakura, ich bin gerade wirklich nicht in der Verfassung um mich mit dir zu streiten. Also bitte geh jetzt einfach Heim , ja?“ erwiderte Ryu matt und nun doch schon ziemlich aufgebracht . „Ryu, du sagst, du willst dich nicht streiten, oder?“ fragte Sakura sicher. „Ja, weil ich mich gerade nun wirklich nicht sonderlich gut fühle.“ Antwortete Ryu ehrlich und schaute Sakura in ihre Augen. Sakura blickte ihn empört an. „Ich habe dir doch gesagt, dass du heute nicht kämpfen sollst! Aber nein, du hörst ja nicht auf mich!“ rief Sakura und verschränkte ihre zierlichen Arme. „Oh nein... Bitte Sakura, keine Moralpredigt... Davon bekomm ich schon genug von meinem Großvater...“ schwächte Ryu genervt ab. Sakura stemmte ihre Hände in ihre Hüften. „Und wie ich dir jetzt eine Moralpredigt verpassen werde!!“ verkündigte sie und holte tief Luft. Ryu seufzte auf und wankte mühsam davon. „Du kannst doch nicht kämpfen, wenn es dir so dreckig geht! Das ist nicht gut für dich! Es kann so viel passieren, wenn du mitten in einem Kampf zusammenbrichst! Oder willst du das abstreiten?!“ rief Sakura laut, während sie sich irgendwie in ihre Moralpredigt reinredete. „Ryu! Antworte mir!!“ befahl Sakura und schaute zur Stelle neben ihr, wo bis vor wenigen Augenblicken noch Ryu stand. Erst jetzt bemerkte sie, dass er wegging. „Ryu!“ rief sie ihm nach. Er drehte sich jedoch nicht zu ihr um. „Ryu! Jetzt warte doch!“ schrie sie lauter und lief ihm nach. Als sie ihn erreicht hatte, ging sie neben ihm her. „Warum gehst du einfach weg?“ fragte Sakura aufgebracht. „Weil ich keine Lust auf eine Moralpredigt von dir habe.“ Antwortete Ryu ehrlich. „Wenn ich sie wütend mache, dann geht sie vielleicht.“ Dachte er sich nebenbei. Sakura blieb plötzlich stehen. Auch Ryu blieb stehen und schaute sie verwundert an. „Dir passt es nicht, wenn ich dir eine Moralpredigt halte, aber DU darfst mir Moralpredigten halten oder wie?“ fragte Sakura und versuchte ruhig zu bleiben. Ryu wandte sich zu ihr. „Ja!“ antwortete er klar darauf. „Ach, und warum denkst du, dass gerade DU das Recht hast, mir Moralpredigten zu halten?!“ rief Sakura aufgebracht. Ryu schritt wütend auf Sakura zu. Er blieb direkt vor ihr stehen und schaute ihr ganz nah ins Gesicht, so dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten. „Ganz simpel! Weil ich älter bin als du!“ antwortete er. Sakura wich ein Stück zurück. „Na und?!“ giftete sie. „Sakura, ich habe keine Lust, mich jetzt noch weiter mit dir zu streiten. Vor allem, weil wir uns hier dann nur im Kreis drehen. Und mir ist schon schwindelig genug! Da brauche ich keine zusätzlichen Umdrehungen mehr!“ sagte Ryu genervt und aufgebracht. „Wenn du jetzt also bitte die Ehre hättest, nach Hause zu gehen!“ fügte er hinzu und ging. Sakura neigte mit verletzten Gefühlen ihr Haupt. „So ist das also...“ sagte sie leise und mit einem sehr eigenartigen Klang von Wut und Trauer in der Stimme. Ryu blieb stehen und schaute zu ihr. Sakura schaute mit Tränen in den Augen zu ihm auf. Wut war in ihrem Blick gespiegelt. Dann tat sie zwei Schritte auf Ryu zu. „Du willst mich also loswerden, ja?“ fragte sie sehr wütend. Ryu kehrte ihr den Rücken zu und neigte sein Haupt. Er schaute traurig zu Boden. Zu so einem Streit wollte er es eigentlich nicht kommen lassen. Er wusste ja, wie schwer sich Sakura solche Worte zu Herzen nahm und wie zerbrechlich sie doch war. Aber andererseits wollte er, dass sie nach Hause ging bevor es dunkel wurde, weil er befürchtete auf dem langen verlassenem Weg könnte ihr etwas zu stoßen. Er meinte es doch eigentlich nur gut mit ihr. Aber er kannte auch ihre Sturheit, wenn es um andere ging. Ryu wusste, er könne Sakura noch hundertmal darum beten Heimzugehen aber sie würde es nicht tun. Weil sie sich viel zu große Sorgen um ihn machen würde. Dennoch blieb ihm jetzt keine Wahl mehr. Nur so konnte er Sakura dazu bewegen, Heim zu gehen. „Ja!“ antwortete Ryu schweren Herzens, aber trotzdem fest entschlossen. Damit hatte Sakura jetzt wirklich nicht gerechnet. Schockiert schaute sie Ryu an. „So... du willst also, dass ich verschwinde ja? Das ich gehe! Das ich einfach irgendwohin ABHAUE UND DICH IN RUHE LASSE?!!“ schrie Sakura mit aller Wut und Trauer. Ryu schloss seine Augen. Das hatte er nun wirklich nicht beabsichtigt. „JA!“ schrie er zurück und lehnte sich an einen Baum. Die Grippe setzte ihm mehr und mehr zu. Sakura neigte ihr Haupt wieder. „Tut mir leid, Ryu!“ sagte Sakura sehr giftig. Ryu schaute verwundert zu ihr. Jetzt war er durcheinander. „Was meint sie, mit `tut mir leid!`?“ dachte er irritiert. „Tut mir Leid, Ryu, aber den Gefallen tue ich dir nicht!!“ schrie sie laut und deutlich, damit er auch jedes Wort von ihr vernehmen konnte. Ryu schloss seine Augen. „Ach Sakura....“ seufzte er verzweifelt. Sakura stand schweigend neben ihm. Er konnte ihr nicht ins Gesicht sehen. Plötzlich durchbrach ein Hustenanfall von Ryu die Atmosphäre. „Gehen wir jetzt bitte weiter?“ fragte Sakura zaghaft. Ihre Stimme hatte keineswegs mehr den Klang von ihren Emotionen. Sie war einfach nur leer und voller Trauer. Ryu plagte ein schlechtes Gewissen. Ryu und Sakura gingen weiter. Es waren vielleicht nur noch 5 Minuten, bis zum Haus von Ryu. Plötzlich sank Ryu mit einem Megahustkrampf auf die Knie. Sakura hielt ihn besorgt an den Schultern fest. „Ryu! Was hast du?!“ fragte Sakura verzweifelt. „Ich war so gemein zu dir, und du sorgst dich immer noch um mich?“ keuchte Ryu während er nach Luft schnappte. Sakura schaute weg. „Sieh mal einer an! Der ach so tolle amtierende Weltmeister Ryu kniet am Boden. Ohhh, wie bemitleidenswert!“ spottete ein Kerl mit kurzen, braunen Haaren in rot-weißen Klamotten. Sakura schaute zu dem Kerl auf. Auch Ryu schaute mit verkrampften Gesicht auf zu ihm. „Bleibt dir etwa die Luft weg? Ach, dass tut mir ja leid!“ lachte der Kerl. „Cais...“ keuchte Ryu. Sakura stand auf und ging auf Cais zu. „Also, ich finde das nicht witzig!“ sagte sie unhöflich. „Hey Süße, halt dich mal da raus.“ Erwiderte Cais bestimmend und schaute Sakura an. Dann wandte er den Blick zurück zu Ryu. „Das ist nur etwas, was deinen Freund Ryu und mich angeht!“ rief Cais darauf und trat dem armen, am Boden knienden Ryu in den Magen. Darauf war Ryu nicht vorbereitet. Er sank auf den Boden und hielt sich den Magen. „Bist du bescheuert oder was?!“ schrie Sakura und ging empört auf Cais zu. „Engelchen, verzieh dich!“ befahl Cais arrogant und wandte sich Sakura zu. „Sakura, hör auf ihn! Das ist nur etwas zwischen mir und ihm! Und ich möchte nicht, dass du da mit reingezogen wirst.“ Rief Ryu während er sich langsam aufrichtete. Sakura hörte nicht auf Ryu und stapfte eiskalt auf Cais zu. Sie blieb genau vor ihm stehen und verpasste ihm dann so völlig aus dem Nichts eine deftige Ohrfeige. „Feiges Schwein!“ sagte Sakura danach noch zu Cais und wandte sich von ihm ab. „Oh nein, Schätzchen ich bin nicht feige. Aber dein ach so toller Freund Ryu ist nichts weiter als eine feige Ratte! Nicht wahr, Ryu? Versteckst du dich schon hinter dem Rücken eines kleinen, hilflosen, dummen Mädchens? Echt! Du widerst mich an!“ erwiderte Cais fies und schroff. „Das ist nicht wahr!“ erwiderte Ryu und stellte sich auf. „Nicht? Und was war denn bitte das Schauspiel von ebengerade?“ fragte Cais arrogant und hinterhältig grinsend. „Welches Schauspiel denn?!“ mischte Sakura sich ein. Cais schaute Sakura wütend an. „Hör zu Cais, verschwinde einfach, okay?“ sagte Ryu ruhig und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Hey, was seh ich denn da? Hat der große Ryu etwa Angst? Oh wie nieeeeeeeeeedlich!“ lachte Cais. Ryu´s Blick verfinsterte sich. „Wie kommst du darauf?“ fragte Ryu zurück. „Ach Ryulein, jetzt stell dich mal nicht so doof an. War das etwa gerade kein Angstschweiß?“ antwortete Cais lachend. „Nein, dass ist Fieberschweiß.“ erwiderte Sakura mit scharfen Blick. „Sakura, halt dich zurück.“ Bat Ryu und wandte den Blick zu ihr. „Genau, Kleine! Hör auf deinen feigen Freund und verzieh dich, bevor die Luft hier brennt!“ befahl Cais selbstischer und schaute Sakura an. „Warum sollte ich mir von so einem feigen Idioten wie dir etwas sagen lassen, hm?“ fragte Sakura lieb, während sie Cais selbstischer ansah. „Sakura! Halt den Mund!“ befahl Ryu und schaute sie an. „Nein. Wozu denn? Der Kerl ist doch so oder so zu nichts in der Lage. Weshalb sollte ich also schweigen? Soll ich mich von dem da etwa einschüchtern lassen? Nee, tut mir leid Ryu, aber vor irgendwelchen dahergelaufenen Möchtegernfreaks wie dem da, die kranke Menschen angreifen, lasse ich mich nicht einschüchtern. So was ist nämlich einfach nur FEIGE! Die greifen nämlich nur Wehrlose an. Da wissen sie ja, dass sie nicht verlieren können.“ erwiderte Sakura und schaute Ryu und dann Cais an. Cais wurde zunehmend wütender. „Sakura... *hust* Ich warne dich jetzt noch ein letztes mal. Halt deinen Mund!!“ schrie Ryu sie an. „Und was ist, wenn ich ihn nicht halte? Was willst du dann tun, huh?“ fragte Sakura und schaute Ryu an. „Sakura, zwing mich nicht, dir weh zu tun!“ bat Ryu und schaute sie immer noch mit matten Fieberglanz in den Augen an. Sakura legte ihren Kopf schief. „Ryu, wie willst du mir bitte wehtun? Körperlich? Seelisch? Willst du mich zusammenschlagen? Willst du mich psychisch runtermachen? Was willst du tun, hm?“ fragte Sakura ziemlich ruhig und schaute Ryu fokussierend an. „Ich werde dich dann einfach nicht mehr trainieren. So einfach ist das.“ Antwortete Ryu, sicher jetzt einen Treffer gelandet zu haben. „Und dann?“ erwiderte Sakura immer noch ruhig. Ryu schwieg. Er verstand gerade gar nicht, was in Sakura´s Kopf vorging. Noch nie hatte er sie so eigenartig erlebt. Was war da in sie gefahren? „So, und nun zu dir. Wie wär’s, wenn du jetzt einfach Leine ziehst und uns in Ruhe lässt. Du gehst mir mittlerweile nämlich ganz schön auf die Nerven.“ sagte Sakura und schaute Cais giftig an. „Tut mir Leid, Schätzchen, aber den Gefallen kann ich dir nicht tun. Ich gehe erst, wenn ich mit Ryu kämpfen konnte und ihn eiskalt abserviert habe.“ Erwiderte Cais ehrlich und ging in seine Kampfhaltung. Auch Ryu machte sich trotz seiner Grippe kampfbereit. „Tut mir leid, Cais, aber das werde ich nicht zu lassen. Wie wäre es denn, wenn WIR uns stattdessen einen kleinen Kampf leisten?“ schlug Sakura vor. „Sakura! Nein!“ schrie Ryu besorgt und beschwichtigend. Sakura ignorierte ihn und stapfte auf Cais zu. „Sakura, das kann ich nicht zu lassen!“ sagte Ryu und stellte sich Sakura direkt in den Weg. Sakura blieb vor Ryu stehen und schaute auf zu ihm. Sie erkannte in seinem Blick etwas, was sie bei ihm noch nie gesehen hatte: Angst und Besorgnis. „Bitte sei vernünftig. Bring dich doch nicht in Schwierigkeiten.“ Versuchte Ryu Sakura zu beschwichtigen. Doch Sakura schaute ihm nur kalt in die Augen. Ryu hatte noch nie einen derart eisigen Blick von Sakura gesehen. „Ryu, geh mir aus dem Weg.“ Sagte Sakura und wartete darauf, dass Ryu ihr aus dem Weg ging. Er tat jedoch gar nichts. Sakura wollte an ihm vorbei gehen, doch Ryu legte ihr seine Hände auf die Schulter. Sakura spürte, wie heiß seine Hände waren, was wohl am Fieber lag. „Sakura, bitte... Hör auf.“ Bat Ryu sie inständig und schaute ihr fast flehend in die Augen. Sakura schaute ihn an. Es sah so aus, als wäre er dem Zusammenbruch sehr nahe. Letztendlich ging Sakura doch an ihm vorbei. Er hielt sie mit Mühe und Not am Handgelenk fest. Mit der anderen Hand stützte er sich an einen Baum. Sakura blieb einen Moment stehen, riss sich dann aber los von Ryu und stürmte auf Cais zu. „Nimm das, du feiges Tier!“ schrie Sakura und begann, wie wild auf Cais einzuschlagen. Er wich ihr jedoch ohne jegliche Probleme aus und konterte mit einem fetten Schlag ins Gesicht. Aus Sakura´s Lippe quoll Blut. Durch den Schlag von Cais war sie aufgeplatzt. Sakura fuhr sich mit dem Handgelenk über die verletzte Lippe und trat Cais dann mit ihren Stiefeln in den Magen. Und die Stiefel hatten Absätze. Cais wich unter Schmerzen wenige Schritte zurück. Dann schaute er Sakura wütend an. „Okay, Süße, damit hast du dein Schicksal gefällt! Du wirst schon noch sehen, was du davon hast, sich in andere Leute Angelegenheiten einzumischen! Das garantier ich dir!“ schrie er und kehrte ihr den Rücken zu. „Und dich kriege ich auch noch dran, Ryu! Mach dich auf etwas gefasst. Ich kenne deine Schwäche!“ ergänzte er noch und ging davon. Sakura legte ihre Hand an ihre Lippe. Ryu kam zu ihr angewankt und blieb neben ihr stehen. Er legte ihr seine Hand auf ihren Ellenbogen. „Lass mich mal sehen.“ Bat er sie lieb und besorgt. Doch Sakura schlug seine Hand weg und ging davon. „Sakura, warte. Bitte...“ sagte Ryu verzweifelt und ging zu ihr. Sie blieb kurz stehen. Ryu kam zu ihr. Es tat ihm leid und er wollte sich bei ihr entschuldigen. Ryu wollte gerade anfangen zu sprechen, doch da kam Sakura ihm auch schon zuvor. „Das nächste mal, Ryu, wenn du mich loswerden willst, dann sag es mir einfach und plag dich nicht mit mir rum! Die Art, wie du es mir heute gesagt hast, die tat nämlich weh! Die tat richtig weh, Ryu!!!“ schrie Sakura und rannte davon. „Sakura!“ schrie Ryu ihr nach, doch er brach in lautes Gehuste aus. Das Gehuste ging so weit, dass er auf die Knie fiel. Sakura hatte sich hinter einem Baum versteckt. Auch wenn sie sich von ihm total erniedrigt fühlte, machte sie sich dennoch sehr große Sorgen um ihn. Sie wartete an ihrem Versteck bis sie sah, dass Ryu in sein Haus gegangen war. Dann machte sie sich traurig auf den langen Weg zu ihrem Haus. Es war bereits dunkel.... Sakura ging den dunklen Pfad lang und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Es war grausam von ihm gewesen. Sie machte sich doch nur Sorgen um ihn und er wollte sie dafür wegjagen. Dabei war sie doch nur besorgt um ihn gewesen. Ihr hallten seine Worte noch im Kopf. Sakura blieb stehen. „Er wollte mich loswerden.... Wahrscheinlich wollte er das schon immer! Bestimmt hab ich ihn all die Jahre angekotzt und genervt. Er hasst mich bestimmt und ich zwinge ihn auch noch immer, mit mir Zeit zu verbringen! Er muss eine unbändige Wut auf mich haben. Ich quäle ihn doch immer mit meiner Gegenwart. Aber, warum sagt er es mir dann nicht? Warum lässt er das über sich ergehen? Wahrscheinlich aus Mitleid. Ich sollte ihm vielleicht besser aus dem Weg gehen. Ich werde dann zwar immer alleine sein, aber wenigstens wird er dann glücklich sein. Das ist es mir wert.“ Sagte sie leise und frustriert zu sich selber während sie den dunklen Pfad weiter und weiter schritt. Sakura schritt da so ihren Weg entlang, als sie plötzlich auf einen Stein trat, der unter ihren Füßen wegrutschte. Sofort verlor sie das Gleichgewicht und stürzte einen steinigen und felsigen Abhang hinab. Sie spürte nur noch, wie sie dumpf auf etwas aufschlug und dann wurde es schwarz vor ihren Augen.... Kapitel 20: Das Combat geht weiter ---------------------------------- Am nächsten Morgen erwachte Ryu aus einem tiefen, erholsamen Schlaf. Es ging ihm wesentlich besser als gestern. Das Fieber schien auch vergangen zu sein. Er fühlte sich nur noch ein bisschen schwach auf den Beinen. Ryu sah sich in seinem Zimmer um und entdeckte an seinem Bett ein langes, oranges Band. Er nahm das Band in die Hand. „Das gehört doch Sakura...“ sagte er, während er es aufmerksam betrachtete. Dann neigte er sein Haupt. „Wie das wohl heute mit ihr werden wird? Ich muss ihr wirklich sehr wehgetan haben... Dabei habe ich es doch nur gut gemeint! Ich wollte doch nur, dass sie Heim geht, bevor es dunkel wird. Es ist doch so gefährlich in der Gegend hier.“ Dachte er sich. „Sakura, ich hoffe, du bist wohlbehalten angekommen.“ Flüsterte er und drückte das Band in seinen Händen fest zusammen. „Großvater, ich gehe!“ schrie Ryu darauf und ging die Treppe hinab in den Flur. Er wartete auf Antwort, doch sein Großvater schien nicht anwesend zu sein. Ryu neigte sein Haupt. „Wozu rede ich denn überhaupt mit ihm? Er ist doch so oder so nie anwesend...“ sagte Ryu zu sich selber und schaute auf zur Decke des Hauses. „Mutter.... was würdest du wohl zu den Zuständen hier sagen?“ fragte er leise und schloss seine Augen. Dann schüttele er mit dem Kopf und ging schweigend aus dem Haus, machte sich auf den Weg zum Combatveranstaltungsort. Ryu kam beim Combat an. Er hielt Ausschau nach Sakura und ihrem Großvater, doch erblicken tat er weder sie noch ihn. „Okay, irgendetwas stimmt nicht. Sakura ist nicht hier, und ihr Großvater auch nicht. Wo können sie also sein? Bestimmt befinden sie sich gerade auf den Weg hier her.“ Dachte Ryu und schaute sich innerlich besorgt und unruhig um. Ryu stand außerhalb der aufgewühlten Menge um das kommen und gehen der Combatteilnehmer zu beobachten. Als Sakura auch dort nicht aufkreuzte ging er zu den Schreibern, die aufschrieben, welche Teilnehmer den Bereich schon betreten haben. „Entschuldigen sie, ist eine gewisse Sakura Sakurada schon anwesend?“ fragte Ryu höflich und lehnte sich auf den Tisch des Schreibers. „Wer sind sie, dass sie das wissen wollen? Wir haben absolute Schweigepflicht, wenn es um die Turnierteilnehmer geht. Das sind private Daten, nach denen du mich fragst. Die darf ich nicht weitergeben. Wir hatten schon viele schlechte Vorfälle weil wir private Daten von den Teilnehmern weiter gegeben haben. Also, verschwinde.“ Antwortete der Schreiber relativ unhöflich. Ryu atmete tief ein. „Hören sie, mein Name ist Ryu Bennington und ich bin ihr Trainer. Ich habe Sakura heute noch nicht gesehen und ich habe nichts mehr von ihr gehört seit gestern Abend. Wenn sie nun also bitte die Ehre hätten, mir zu sagen ob sie bereits eingetroffen ist, oder nicht? Ich mache mir Sorgen um sie!“ sagte Ryu ehrlich und entschlossen. „Ey, hör mal, es kann jeder hier sagen, er wäre Ryu Bennington, der amtierende Weltmeister, ja? Woher soll ich wissen, dass du nicht einfach nur ein Kerl bist, der ihm ziemlich ähnlich sieht?“ Ryu wurde einmählich genervt. „Wenn ich sage ich bin Ryu Bennington, dann bin ich das auch!“ sagte er wütend und verschränkte seine Arme. „Junge, mach kein Ärger. Verzieh dich!“ befahl der Schreiber. „Sie werden schon sehen, das ich es wirklich bin!“ sagte Ryu abschließend und kehrte dem Schreiber den Rücken zu. Plötzlich spürte Ryu, wie ihn jemand vorsichtig an der Schulter antickste. Ryu wandte den Blick nach hinten. Er erblickte ein Mädchen hinter sich. Es hatte sehr helles, blondes Haar und eisblaue Augen und es schien 14 zu sein. Zwei Strähnen fielen ihr von den Schläfen, und zwei Hasenzöppies zierten ihre Seiten. Ryu fand diese Frisur sehr merkwürdig. So etwas hatte er noch nie gesehen. „Entschuldige, Sie sind doch Ryu Bennington, oder?“ fragte das Mädchen schüchtern und verlegen. Ryu wandte sich verwundert um zu ihr. Er schaute zu ihr herab (Sie war kleiner als er). „Ja, der bin ich. Wieso?“ sagte er darauf nicht so wirklich höflich und legte eine seiner starken Hände an seine Hüfte. „ Ähm, ich wollte Sie um einen Gefallen bitten...“ erklärte das Mädchen schüchtern. „Ähm, tut mir leid, aber kennen wir uns? Bin ich dir irgendetwas schuldig oder so?“ fragte Ryu irritiert und misstrauisch, während er sie durchdringend ansah und seine Arme verschränkte. Das Mädchen schaute ihn erschreckt an. „Nein! Natürlich nicht! Wir kennen uns noch nicht.“ Antwortete es und neigte ihr Haupt. Ryu seufzte erleichtert auf. „Zum Glück. Und ich dachte, du wärst eine Bekannte von mir an die ich mich nicht erinnere. Tut mir leid, dass ich dir so einen Schreck verpasst hab.“ Sagte er dann. „Ach... das macht nichts.“ Schwächte das Mädchen ab. Ryu löste seine Arme aus der Verschränkung. „Du wolltest mich doch um etwas bitten, nicht?“ erinnerte er das Mädchen. „Äh, ja.“ Beteuerte sie. „Also, was kann ich für dich tun?“ fragte Ryu lieb. „Na ja, eigentlich wollte ich Sie nur um ein Autogramm bitten. Mehr nicht...“ antwortete das Mädchen und nahm ein Buch aus ihrer Tasche. „Ein Autogramm? Mehr nicht? Na dann, kein Problem!“ sagte Ryu belustigt und lächelte das Mädchen selbstbewusst an. „Wirklich?! Vielen Dank!“ rief das Mädchen glücklich und reichte Ryu das Buch mit einem Stift. Ryu schlug das Buch auf. „Für wen ist das Autogramm denn?“ fragte er neugierig. „Für meine Mutter. Sie ist ein riesen Fan von Ihnen!“ antwortete das Mädchen und beobachtete, wie Ryu den Stift über das Papier führte. „Warum hat sie dich geschickt und ist nicht selbst gekommen?“ wollte Ryu weiter wissen. „Nun, weil sie und mein Vater gemeinsam mit meinen 4 Brüdern in Italien lebt.“ Erklärte das Mädel und nahm das Buch dankend an. „Wenn es deine Mutter glücklich macht, dann grüß sie mal von mir!“ sagte Ryu belustigt und zwinkerte dem Mädchen zu. Das Mädchen lächelte ihn an. „Mach ich! Und noch mal vielen Dank, Herr Bennington!“ rief das Mädchen, winkte und lief davon. Ryu sah ihr nach. Dann schaute er zum Combateingang. Die Schlange, die vorhin noch da war, ist verschwunden. Jetzt standen nur noch die drei Tischer der drei Schreiber da. Die Schreiber langweilten sich. „Sakura, hoffentlich bist du da...“ flüsterte Ryu leise, bevor er den Eingang betrat. Kaum trat Ryu in die Vorhalle, bemerkte er, dass die Halle zum Brechen voll war. Er sah da die ganze Menschenmenge vor sich und verdrehte die Augen. „Bei dem ganzen Leuten hier ist es unmöglich, Sakura zu sehen...“ seufzte er und neigte sein Haupt. Er hatte immer noch ein schlechtes Gewissen wegen gestern. „Entschuldigen sie, darf ich mal bitte durch?“ sprach er eine Gruppe von Fans an und versuchte sich mühsam, durch die Menge zu quetschen. „Ryu! Viel Glück!“ von über all hallten diese Ausrufe der Fans. Und andauernd sagte Ryu: „Darf ich mal? Könnte ich hier mal durch? Könnten sie mir aus dem Weg gehen?“. Die ganzen Fans gingen ihm ziemlich auf die Nerven. Auf eine Art war das Berühmtsein ganz schön, aber es hatte auch Schattenseiten. Als er es endlich in die Wartehalle zum Plateauaufgang geschafft hatte, seufzte er erleichtert auf. Er schaute sich in der Wartehalle um. Lauter fiese und grimmig drein Blickende Kerle waren versammelt und warteten auf ihren Aufruf. Sakura war nicht da. „Wahrscheinlich ist sie in der anderen Wartehalle... Hoffe ich zumindest...“ dachte er und lehnte sich an eine Wand. Er vernahm die Stimme des Kommentators: „Zudem wird heute Nachmittag das Tag Team Combat beginnen, weshalb heute auch nur der E Block kämpfen wird“. Ryu schaute auf. „Spätestens da muss mir Sakura begegnen.“ Dachte er und verschränkte seine Arme. „Hey Ryu!“ unterbrach ihn eine Stimme. Ryu schaute auf. Es war Charlie. „Oh, Charlie. Hallo.“ Sagte Ryu aus seinen Gedanken gerissen. „Heute so nachdenklich? Ist irgendwas passiert?“ fragte Charlie und musterte Ryu. „Charlie, du hast nicht zufällig Sakura gesehen, oder?“ fragte Ryu zurück. „Sakura? Warte mal, die kleine Blonde, mit der du letztens zum Vermieter gehen wolltest oder?“ sagte Charlie nachdenklich und verschränkte seine Arme. „Ja, genau die.“ Antwortete Ryu hoffnungsvoll und schaute Charlie der gleichen an. Charlie senkte sein Haupt. „Nee, tut mir leid. Die habe ich heute noch nicht gesehen. Wieso? Ist sie verschwunden oder so?“ sagte er verwundert. „Gerade das weiß ich ja nicht! Ich habe sie hier noch nicht gesehen und ich weiß noch nicht einmal, ob sie gestern Abend nach Hause gekommen ist!“ erklärte Ryu verzweifelt und schaute zu Boden. „Hast du sie gestern nicht nach Hause begleitet?“ fragte Charlie schockiert. „Nein... Habe ich nicht... Deshalb mache ich mir auch so große Sorgen.“ Antwortete Ryu verzweifelt. Der Kommentator unterbrach das Gespräch mit seiner Ansage. Ryu musste jetzt kämpfen. „Mach dir keine Sorgen. Sie ist hier bestimmt irgendwo und sieht deinem Kampf zu.“ Munterte Charlie ihn auf. „Ich hoffe, du hast Recht...“ flüsterte Ryu besorgt, während er den Plateauaufgang hinauf schritt. „Ryu!“ hörte man den Ruf des Kommentators erschallen. Sakura schaute auf. Sie hielt sich unter Schmerzen die Rippe und humpelte. Sie sah ziemlich mitgenommen aus. Ihre Beine und Arme waren mit dicken Schrammen gezeichnet und ihr Fuß schmerzte. Sie ging nach vorne gebeugt und schien mit jedem Schritt Schmerzen zu haben. „Ich muss mich beeilen...“ sagte Sakura leise und schwach, während sie sich mühsam weiter schleppte. Sie hatte es bis zum Eingang geschafft. Mit Mühe und Not ging sie zu einem der Schreiber. Es war der, der sich vorhin mit Ryu gestritten hatte. Sakura stützte sich, noch immer die Rippe haltend auf den Tisch und keuchte schwer. „Bitte, sie müssen mich eintragen...“ sagte sie leise und schwer atmend. „Ihren Namen bitte.“ Bat der Schreiber. „Sakura Liliana Sakurada...“ antwortete Sakura krampfhaft. „Ah, Miss Sakurada. Wir haben schon auf sie gewartet. Verzeihen sie, fühlen sie sich nicht gut? Brauchen sie einen Arzt?“ redete der Schreiber. „Nein Danke... Es... geht schon...“ keuchte Sakura und wankte mühsam in die linke Wartehalle. (Ryu ist immer in der Rechten) Ryu hatte diesen Kampf mit Bravour gemeistert. Er schaute verzweifelt in die Menge, ob Sakura dort irgendwo war, aber er erblickte sie nicht. Betrübt schritt er zurück in die rechte Wartehalle. Sofort kam Charlie auf ihn zu. „Ryu, ich hab sie gesehen!“ sagte er ehrlich und erleichtert. „Wirklich?!“ fragte Ryu aufgeregt und schaute Charlie an. „Ja, sie ist ebengerade hier angekommen und war gerade auf den Weg zur linken Wartehalle. Sie sah ziemlich mitgenommen aus. Du solltest mal zu ihr gehen.“ Antwortete Charlie ernst. „Ja klar, sofort! Danke Charlie!“ sagte Ryu und lief sofort in Richtung linke Wartehalle. Sakura hatte sich gerade in die Wartehalle geschleppt, da erblickte sie auch schon Ryu. „Verdammt...“ flüsterte sie und schaute in Ryu´s Richtung. Ihr Blick und der von Ryu trafen sich. Ryu sah in Sakura´s Augen Trauer und Enttäuschung. Sakura schaute Ryu an, wandte dann jedoch ihren Blick zu Seite und wankte schnell weg. „Sakura!“ rief Ryu und rannte ihr nach. Er rempelte eine junge Bedienstete an, so dass sie hinflog. „Tut mir leid!“ rief Ryu zu ihr und rannte dann weiter weg. Derweil hatte Sakura einen kleinen Vorsprung. Sie lief schnell aus der Hintertür der Wartehalle und versteckte sich hinter der Wand, an der sie unter Schmerzen runter rutschte. Schwer atmend und mit schmerzverkrampften Gesicht schaute sie auf. Die Hände fest um ihren Körper geklammert mit angewinkelten Beinen. Wenige Sekunden später stand Ryu an der Hintertür und schaute sich suchend um. „Sakura?!“ fragte er besorgt und verzweifelt. Sakura versuchte, ihr schweres atmen zu unterdrücken, damit Ryu sie nicht hören konnte. Es raschelte im Gebüsch. Ryu lief dort hin, weil er dachte, Sakura hätte dieses Geräusch verursacht, doch Fehlanzeige. Ryu drehte sich verzweifelt um. Da erblickte er Sakura´s weiße Turnschuhe. „Sakura...“ sagte er vorsichtig und schritt langsam auf sie zu. Er blieb an der Ecke des Hauses stehen. So konnte er ihren halben Körper sehen. „Geh weg...“ sagte Sakura leise mit halbwegs verweinter und verzweifelter Stimme. „Sakura, ich-“ setzte Ryu an und neigte seinen Kopf. Mit einer Hand lehnte er sich deprimiert an die Wand. Sakura lehnte ihren Kopf immer noch unter Schmerzen auf ihre Hand. „Sakura, bitte.... Es tut mir leid wegen gestern Abend. Ich... Ich wollte dich gar nicht los werden. Es war nur so, dass ich wollte, dass du noch Zuhause bist bevor es dunkel wird. Es ist doch so gefährlich in der Gegend hier und... ich hatte Angst um dich, weil ich befürchtet habe, dass dir auf dem Weg nach Hause irgendwas zustößt. Ich... Ich wollte einfach nur, dass du nach Hause gehst. Mehr nicht. Ich wollte dir nicht weh tun. Bitte verzeih mir...“ sagte Ryu ehrlich und aufrichtig. Man konnte in seiner Stimme hören, dass es ihm wirklich inständig leid tat. Sakura schloss ihre Augen, während ihr Tränen über die Wangen schritten. Sie schwieg. „Sakura?“ fragte Ryu traurig und verzweifelt. Dann trat er einen Schritt vor zu ihr. „Nein! Komm nicht hier her!“ schrie Sakura abwehrend. Ryu hatte anhand ihrer Stimme erkannt, dass Sakura unter Schmerzen litt und überwand sich dazu, zu ihr zu gehen. Er sah sie an. Sah auch ihr schmerzverkrampftes Gesicht. Sofort ging er ganz zu ihr und kniete sich besorgt neben ihr nieder. „Sakura, du bist verletzt! Was ist geschehen?“ fragte Ryu besorgt und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Habe ich dir nicht gesagt... du sollst nicht her kommen?“ erwiderte sie stur und schwach. „Lass mich mal sehen.“ Bat Ryu lieb und schaute sie an. Er wollte ihren Arm beiseite nehmen. „Nein! Lass mich! Geh weg!“ schrie sie darauf, stand mühsam und unter Schmerzen auf und wollte weg gehen. Sie hielt sich wider die Rippe. „Du bist verletzt, Sakura! Jetzt lass dir doch helfen.“ Erwiderte Ryu und ging auf sie zu. „Es geht mir gut... und jetzt lass mich bitte in Ruhe!“ sagte Sakura und lehnte sich mit der anderen Hand an die Hauswand. Ryu ging auf Sakura zu und hielt sie vorsichtig fest. „ War das Cais??“ fragte Ryu fest und mit einem Klang von Wut in der Stimme. „Nein. Ich bin gestern Abend, als es dunkel war einen Abhang hinunter gestürzt und hab mich dabei verletzt.“ Antwortete Sakura ehrlich. Ryu trat vor Sakura, seine Hand ruhte auf ihrer Schulter und er lehnte sich wegblockierend an die Hauswand. Sakura schaute auf zu ihm. Ryu sah ihre Schmerzen in ihren Augen und auch daran, dass ihr Gesicht von vielen Schweißtropfen benetzt wurde. „Die Tag Team Battle Turnierteilnehmer betreten jetzt bitte die Wartehallen!“ ertönte ein Ruf des Kommentators. Sakura und Ryu schauten auf. Sakura wandte dann irritiert den Blick zu Ryu. „Tag Team Battle?“ fragte sie ihn ungläubig. „Hast du das nicht mitbekommen? Das hat der Kommentator heut früh angesagt. Daher hat dein Block auch nicht gekämpft. Die einzigen die gekämpft haben, dass waren die, die im E Block sind.“ Antwortete Ryu freundlich. „Hast du gewonnen?“ fragte Sakura weiter. Er nickte. „Dachte ich es mir doch...“ flüsterte sie und lächelte, dann schaute sie zur Seite. „Komm, wir müssen gehen.“ Sagte Ryu sanft und schob sie behutsam mit sich. Sakura wehrte sich nicht. Die beiden kamen in die linke Wartehalle. Ryu schob Sakura zu einem Tisch. „Setz dich mal da drauf.“ Bat er sie lieb. Wortlos setzte Sakura sich mühsam auf den Tisch. Sie beobachtete jede Bewegung von Ryu genau , weil sie nicht wusste, was er vor hatte. Ryu kam ihr näher und blieb direkt vor ihr stehen. Misstrauisch schaute Sakura ihn in die Augen. „Was hast du vor, Ryu?“ fragte sie unruhig. „Vertrau mir einfach, ja?“ erwiderte Ryu stur und schenkte Sakura einen kurzen Blick. Sakura schaute zur Seite. Plötzlich spürte sie, wie Ryu sie an der Hüfte berührte. Sie erschrak sich und schaute erschrocken zu Ryu, der seinen Blick auf ihre Rippe fallen lies. „Lass mal sehen...“ sagte er konzentriert und fuhr mit seiner Hand über ihre Rippe. Sakura beobachtete ihn immer noch misstrauisch. „Ist ja ganz schön blau...“ stellte er fest. Sakura begriff nicht, was er da tat. „Tut das weh?“ fragte Ryu und strich Sakura mit leichtem Druck über die Seite. „Nein?“ antwortete Sakura planlos. „Gut, okay. Tut DAS weh?“ testete Ryu weiter und drückte Sakura voll in die blau angelaufene Seite. Sakura schrie auf und legte ihren Oberkörper auf ihre Beine. Sie kniff ihre Augen zusammen. Wütend und mit verkrampften Gesicht wandte sie ihren Blick Ryu zu. „Sag mal, bist du bescheuert oder was?!“ fragte sie wütend, unter Schmerzen und empört. „Nein. Eigentlich nicht.“ Antwortete Ryu immer noch unschlüssig. „Ja, Betonung liegt auf EIGENTLICH!“ erwiderte Sakura und richtete sich langsam wieder auf. „Ich schätze mal, dass deine Rippe nur geprellt und nicht gebrochen ist.“ diagnostizierte Ryu, Sakura´s Worte ignorierend. Sakura rutschte vom Tisch herunter und blieb neben ihm stehen, dann schaute sie zum Kommentator. „Ryu, ich glaube, wir sind die nächsten.“ Sagte sie und wandte den Blick wieder zu ihm. „Nein. Wir bestimmt nicht.“ Erwiderte Ryu und verschränkte seine Arme. „Wieso?“ fragte Sakura irritiert. „Weil WIR nicht kämpfen werden.“ Antwortete Ryu entschlossen. „Was willst du damit sagen?! Willst du etwa aufgeben, oder was?!“ rief Sakura fassungslos. Ryu wandte sich zu ihr. „Nein. Wie kommst du darauf?“ fragte Ryu und verschränkte seine Arme. „Ja, weil du sagst, wir kämpfen nicht!“ antwortete Sakura aufgebracht und nahm eine Streitpose ein. „Ja, WIR kämpfen auch nicht!“ sagte Ryu jetzt auch schon wütender. „Ja und was dann?!“ rief Sakura sauer. „ICH werde alleine kämpfen! So einfach ist das.“ Erklärte Ryu und entschränkte seine Arme. Sakura schien empört zu sein. „Nein!“ erwiderte sie darauf laut und stur. „Oh doch!“ konterte Ryu erhitzt. „Nein!“ „Doch!“ „Nein!“ Sakura und Ryu waren gerade beide total genervt , gestresst und aufgebracht. „Sakura, ich will nicht, dass du mit einer geprellten Rippe hier unnötig kämpfst!“ erklärte Ryu ruhig und schaute Sakura an. „Und was willst du dagegen tun? Willst du mich vom Combat abmelden, oder was?!“ fragte Sakura laut und schaute Ryu an. Ryu kehrte ihr den Rücken zu und verschränkte seine Arme. Er senkte sein Haupt. „Ja, genau das werde ich jetzt tun.“ Antwortete Ryu ruhig und ging in Richtung Tür. „Ryu nein!!“ schrie Sakura fassungslos und schaute ihn an. Er ging einfach weiter. „Ryu, wenn du das tust, dann-!!!“ schrie Sakura noch lauter. Ryu änderte trotzdem nichts an seinem Verhalten. Verzweifelt stürmte Sakura vor die Tür um Ryu so am weitergehen zu hindern. Ryu blieb vor ihr stehen und schaute zu ihr runter. „Wenn du das tust, Ryu... Ich werde es dir nie verzeihen!!!“ beteuerte Sakura ernst und verzweifelt, während sie ihre Hände wegblockierend gegen den Türrahmen stemmte. „Sakura, geh mir aus dem Weg!“ befahl Ryu ruhig und stand immer noch mit verschränkten Armen vor ihr. „Nein! Niemals!“ schrie sie erwidernd und atmete tief und unruhig. „Sakura!“ befahl er erneut und hörte sich langsam bedrohlich an. „Nein! Du verstehst es nicht!“ rief Sakura während ihr nach und nach Tränen in die Augen stiegen. „GEH MIR AUS DEM WEG!!!!“ schrie Ryu richtig laut und wütend. „Nein Ryu, dass kann ich nicht.“ Erwiderte Sakura ruhig und neigte ihr Haupt. Ryu packte Sakura an der Schulter und wollte sie grob beiseite schubsen, doch Sakura wehrte sich mit Mühe dagegen. „Lass mich durch!!!“ schrie Ryu und versuchte sich unsanft an Sakura vorbei zu drängeln. Mit all ihrer Kraft versuchte Sakura, Ryu davon abzuhalten diese Wartehalle zu verlassen. Sie klammerte sich fest an den Türrahmen und kämpfte gegen Ryu´s Geschubse. „Sakura!!! Ich habe gesagt, du sollst mir aus dem Weg gehen!!!!!“ schnauzte Ryu und drängte sich aggressiv an ihr vorbei. „Ryu! Nein!“ sagte Sakura und kniff ihre Augen zusammen. „Ich habe dich gewarnt!!“ schrie Ryu und schlug Sakura mit voller Wucht mit seinem Ellenbogengelenk in den Rücken. Sakura sank unter Schmerzen auf die Knie, doch sie klammerte sich immer noch an den Türrahmen fest. Ryu packte sie und riss sie grob von Türrahmen weg. Sakura landete unsanft auf mit der Rippe, die geprellt war auf dem harten Holzboden. Ryu schaute wütend zu ihr, ging dann aber durch die Tür. „Du verstehst mich nicht...“ schluchzte Sakura und lehnte sich auf ihre Ellenbogen. „Ich muss hier kämpfen.“ Schluchzte sie weiter. Ryu blieb stehen und schaute zu ihr. „Mir bleibt keine andere Wahl. Großvater wünscht sich nichts sehnlicher, als dass ich dieses Combat hier gewinne. Wenn ich jetzt also vom Turnier ausgeschlossen werde... dann kann ich Großvater nie seinen Traum erfüllen! Dann war alles umsonst... dann war wirklich alles umsonst!“ sprach Sakura weiter, während Tränen ihre Wange herunter perlten. Ryu drehte sich mitfühlend zu ihr herum. Er sah sie da, weinend, am Boden liegend und völlig verzweifelt. „Wenn du... also möchtest, dass... alles was ich mir für Großvater aufgebaut hab... zerstört wird... dann geh jetzt zum Combatveranstalter....“ sagte Sakura leise und schloss gebrochen ihre Augen. Ryu ging auf Sakura zu und blieb vor ihr stehen. Dann kniete er sich vor ihr auf den Boden. Er konnte ihr halb in die Augen sehen. Ihr Blick war völlig mit Trauer und Leere getränkt. Ryu wusste, wenn er jetzt wirklich zum Combatveranstalter ging, dann wäre Sakura zerbrochen. Dann wäre sie nur noch ein Schatten ihrer Selbst. „Sakura...Ich.... Es...“ setzte Ryu an und legte seine Hände auf Sakura´s Schultern. Sakura schaute auf zu ihm. Plötzlich spürte sie, wie Ryu seine Arme um sie legte und sie fest an sich drückte. Im ersten Moment wusste sie gar nicht, wie ihr geschah. Das war das erste Mal, dass sie umarmt worden ist. „Es tut mir wirklich leid, Sakura! Ich wusste nie, warum du kämpfst und wofür du kämpfst... Aber jetzt weiß ich es, und es ist ein guter Grund! Bitte vergib mir! Ich hab doch eigentlich gar kein Recht, dich vom kämpfen abzuhalten... Nicht bei so einem Grund.. Es war idiotisch von mir. Ich hätte die letzten Situationen viel mehr an dich denken müssen! An deine Gefühle und an deine Gedanken! Ich hätte nicht so egoistisch sein dürfen! Bitte verzeih mir, Sakura!“ sagte Ryu ehrlich und traurig und klammerte Sakura ganz fest an sich. „Ryu... Ist schon in Ordnung. Es war meine Schuld. Ich hätte dich nicht so reizen sollen. Es war mein eigener Fehler.“ Schwächte Sakura ab. „Du redest dir was ein.“ Erwiderte Ryu lieb, ließ Sakura los und stand auf. Sakura schaute auf zu ihm. Er hielt ihr seine Hand hin. „Freunde?“ fragte er und schaute Sakura an. Sakura lächelte, nickte und ergriff seine Hand. Ryu zog sie hoch. Plötzlich erklangen Schritte und ein Junge kam in die Wartehalle gestürmt. Keuchend blieb er vor Ryu und Sakura in der Tür stehen. „Tschuldige für die Verspätung...“ keuchte er und schaute zu Sakura. „Yami! Was machst du denn hier?“ fragte Sakura erstaunt und wandte sich zu Yami. „Hallo Sakura. Ich muss euch was geben, deshalb bin ich hier.“ Antwortete Yami und schritt auf Sakura zu. „Ihr kennt euch?“ fragte Ryu irritiert und schaute zu Sakura. Sakura wandte sich zu Ryu um. „Ja, das ist Yami. Er hat mich als wir in der großen Menge getrennt wurden aus einer brenzligen Situation gerettet.“ Antwortete Sakura lieb und deutete mit einer Hand auf Yami. Ryu´s Blick verschärfte sich. „Brenzlige Situation? Was für eine brenzlige Situation? Hey, du! Was hast du ihr angetan, huh?!“ rief Ryu, ging einen Schritt auf Yami zu und erhob bedrohlich seine Faust. Yami wich beschwichtigend einen Schritt zurück. „Hey, hey, hey! Ganz ruhig!“ sagte Yami beruhigend. „Ryu!“ rief Sakura entsetzt, packte ihn an den Schultern und zog ihn weg von Yami. „Hast du mir nicht zu gehört? Er hat mir geholfen und nicht die Situation verursacht!“ beschwichtigte sie ihn. Ryu wandte empört den Blick zu Sakura und dann wieder zu Yami. „Und was für eine Situation war das?“ fragte Ryu weiter verschärft. Sakura wandte beschämt das Gesicht zu Boden. „Das... ist nicht so wichtig! Siehst du nicht, dass Yami uns was geben will?“ lenkte sie ab. Ryu wollte ihr widersprechen, doch Yami verhinderte dass. „Also bist du Ryu, ja?“ fragte Yami und tat einen Schritt auf Ryu zu. Ryu nickte und verschränkte seine Arme. „Ich soll dir und Sakura das hier vom Combatveranstalter überreichen.“ Sagte Yami und hielt Ryu ein Paket hin. Ryu betrachtete das Packet skeptisch. Genervt ging Sakura zu Ryu und nahm Yami das Paket aus der Hand. Sie ging zum Tisch und legte das Paket darauf ab. „Was ist das, Yami?“ fragte Sakura und schaute das Paket und dann Yami an. Yami kam zu ihr und stellte sich neben sie. „Hm...“ sagte Yami und betrachtete das Paket. Sakura schaute auf zu ihm. „Ich habe keine Ahnung.“ Schlussfolgerte Yami. Sakura wandte sich um zu ihm. „Wie jetzt? Du sollst mir und Ryu ein Packet überbringen, weißt aber nicht, was da drin ist?“ fragte Sakura fassungslos. „Ja, tut mir leid. Der Combatveranstalter hat es mir einfach in die Hand gedrückt ohne zu sagen, was es beinhaltet.“ Antwortete Yami ehrlich und schaute zu ihr. Ryu stand da mit verschränkten Armen und beobachtete die Szene. „Dann schlage ich vor, wir öffnen es einfach!“ rief Ryu und drängte sich grob zwischen Yami und Sakura. Sakura stolperte zur Seite, doch Yami fing sie auf. Doch leider packte er sie an der geprellten Rippe. Kaum stand Sakura wieder, fasste sie sich gebeugt mit schmerzverkrampften Gesicht an die Seite. „Oh, äh, tut mir leid, Sakura! Ist das jetzt meine Schuld?“ fragte Yami und wollte sie besorgt festhalten. „Nein. Schon gut. Hat nichts mit dir zu tun.“ Antwortete Sakura und lächelte ihn verkrampft durch die Schmerzen an. Ryu kam sofort dazu und packte Sakura an den Schultern. Er zog sie hinter sich zur Seite und stand vor ihr. „Sakura ist gestern Abend von einem Abhang gestürzt und hat sich die Rippe geprellt!“ erklärte Ryu und schaute Yami leicht aufgebracht an. Yami tat einen Schritt zur Seite und schaute zu Sakura. „Oh nein! Das tut mir jetzt aber leid!“ sagte er ehrlich. Ryu stellte sich auch sofort einen Schritt zur Seite, und versperrte Yami so die Sicht. „Danke, aber sie braucht dein Mitleid nicht!“ erwiderte Ryu jetzt langsam noch aufgebrachter. Sakura trat hinter Ryu hervor. „Was heißt denn hier Mitleid, Ryu? Ich finde es lieb von Yami, wenn er sich um mich sorgt.“ Meinte Sakura lieb und schaute kurz zu Ryu und dann zu Yami. Yami lächelte. Plötzlich trat Sakura auf ihn zu. Yami schaute verwundert hinab zu Sakura. Sie legte ihre Hand auf die von Yami. „Danke, dass du dich um mich sorgst, Yami. Aber ich möchte nicht, dass du dir Sorgen um mich machst.“ Beteuerte Sakura ehrlich und schaute Yami in die Augen. „Ähm, na ja, wenn dem so ist, dann... sollte ich es halt versuchen.“ Meinte Yami darauf verblüfft. „Danke!“ sagte Sakura dankbar und lächelte ihn an. „Aber eins muss ich dir noch sagen, Sakura. Du solltest jetzt besser nicht kämpfen.“ Erwiderte Yami und schaute Sakura durchdringend an. „Na dann, ich muss los. Bis dann!“ rief er darauf und ging los. „Tschüss Yami!“ rief Sakura ihm nach. Dann wandte sie sich zu Ryu. „Sag mal, was war denn eben mit dir los? So unhöflich habe ich dich ja noch nie erlebt Ryu!“ sagte sie leicht empört und ging einen Schritt auf Ryu zu. Ryu kehrte ihr den Rücken zu und verschränkte seine Arme. „Ich traue ihm nicht!“ erwiderte Ryu wütend. „Was?“ fragte Sakura verwundert. Ryu drehte sich zu ihr um. „Ja, du hast richtig gehört! Ich traue ihm nicht!“ antwortete er und tat einen Schritt auf Sakura zu. „Warum das denn?“ fragte Sakura verständnislos weiter. „Ich find das ein bisschen eigenartig, dass er hier mal so eben reinkommt und uns ein Paket geben will! Überhaupt, er ist viel zu freundlich! Er will uns bestimmt nur täuschen! Ich bin mir sicher, er ist gefährlich! Da in dem Paket ist bestimmt irgend ein Gas, dass uns kalt abservieren soll.“ Antwortete Ryu und tat einen Schritt zu Sakura. Sakura schenkte Ryu einen ungläubigen Blick. „Ja, das werden wir jetzt sehen!“ erwiderte Sakura und ging zum Paket. „Sakura, nein!“ sagte Ryu und ging aufhaltend zu ihr. „Ach Ryu!“ rief Sakura und öffnete das Paket. Es geschah nichts. „Siehst du?“ fragte sie siegessicher. „Was ist da drin?“ fragte Ryu verwundert und ging zu Sakura. „Sieht nach irgendwas zum Anziehen aus.“ Antwortete Sakura und griff eines der weißen Gegenstände. Sie entfaltete es. Auch Ryu musterte das Etwas. „Das ist ein Kampfanzug.“ Stellte er fest. „Was ist da noch drin?“ fragte er weiter. „Noch ein Kampfanzug und ein weißes Band.“ Antwortete Sakura und musterte die Sachen, die sie in der Hand hielt. „Zeig mal her.“ Bat Ryu und nahm Sakura den Kampfanzug aus der Hand. „Der hier ist größer, als der andere.“ Stellte Ryu fest und schaute zu Sakura. „War da vielleicht noch ein Brief?“ fragte Sakura und schaute zu Ryu. „Mal sehen.“ Antwortete Ryu und kramte im Paket herum. Er erfasste ein Stück Papier. „Tatsächlich...“ betonte Ryu verblüfft und musterte den Zettel. „Was steht denn da drauf?“ fragte Sakura neugierig. Ryu öffnete den Zettel und las laut vor. „Lieber Ryu, ich habe dich nun schon eine ganze Weile beobachtet. Du machst dich diese Meisterschaft genauso gut wie im letzten Jahr. Ich bin stolz, dass du wieder an meinem Combat teilnimmst. Hier ist eine kleine Aufmerksamkeit für dich und deine Tag Team Battle Partnerin Sakura. Bitte tragt diese Sonderanfertigung von diesen Kampfanzügen zu euren Kämpfen. Wie du mit Sicherheit weißt, müssen die Tag Teams nämlich die selben Klamotten, oder zumindest die selben Farben tragen, sonst werden sie nicht akzeptiert. Ich wünsche euch beiden viel Erfolg und Spaß mit den Klamotten! Mit freundlichen Grüßen, der Combatveranstalter. PS: Das lange weiße Band ist für dich Sakura, trage es bitte bei den Teamkämpfen.“ Sakura schaute das Band in ihren Händen an. „So ist das also.“ Sagte Ryu darauf und schaute den Kampfanzug an. „Ryu, ich denke, wir sollten ihm den Gefallen tun. Schau doch, die Anzüge sehen echt toll aus und hinten sind sie mit einem Adler bedruckt. Er hat sie extra für uns anfertigen lassen!“ appellierte Sakura und schaute Ryu an. „Okay, dann sollten wir uns einmählich umziehen. Wir sind jeden Moment dran.“ Sagte Ryu akzeptierend und schaute Sakura an. Sie nickte und verschwand hinter eine Umkleidewand. Augenblicke vergingen. Ryu hatte sich schon fertig umgezogen und schritt zu Sakura´s Umkleidewand. „Moment noch, Ryu. Ich bin noch nicht fertig.“ Sagte Sakura während sie gerade ihre Stiefel auszog. „Sakura, ich hab noch was, das dir gehört und das ich dir zurück geben möchte.“ Erklärte Ryu. Sakura legte ihre Arme um ihre Brust und schaute seitwärts hinter der Umkleidewand hervor. „Was denn?“ fragte sie verwundert. Ryu nahm seine Hand hinter seinem Rücken hervor und hielt Sakura ihr Band hin. „Dein Ribbon (englisch: Band). Du hast es an dem Tag vergessen, wo du bei mir warst als ich richtig krank war.“ Antwortete Ryu und hielt ihr das orange Band hin, dass er diesen Morgen in seinem Zimmer auf den Boden liegend fand. „Oh! Vielen Dank, Ryu!“ rief Sakura und freute sich. Glücklich nahm sie das Band an und verschwand wieder hinter der Umkleidewand. Ryu vernahm die Geräusche, die entstanden, wenn ein Mensch sich anzog. Dann, wenige Momente später stand Sakura mit zum pferdeschwanzgebundenem Haar vor ihm. Ryu musterte sie. „Hm... der Kampfanzug steht dir wirklich gut, Sakura.“ Stellte Ryu anerkennend fest. „Ja, ich finde ihn auch total schön.“ Sagte Sakura darauf und musterte ihren Körper im Kampfanzug. Ryu musterte Sakura ziemlich genau. Dann schaute er sie skeptisch an. „Meinst du nicht, er ist ein bisschen zu eng?“ fragte er und schaute Sakura in die Augen. „Nö, er sitzt einwandfrei!“ erwiderte Sakura, beugte sich zu Boden und begann mit Aufwärmübungen. Ryu schaute zu ihr hinunter. Sein Blick fiel versehentlich in Sakura´s Brustbereich. Rot angelaufen kehrte er ihr den Rücken zu. „Ähm.. ähm... Sakura, bist du Exhibitionistin?“ fragte er verlegen und kniff seine Augen zusammen. „Waaaas?!“ schrie Sakura empört und wandte peinlich berührt den Blick von Ryu ab. Sie kehrte ihm den Rücken zu und verschränkte ihre schlanken Arme. „Wie kommst du denn jetzt auf diese verrückte Idee?!“ fragte sie empört weiter und schielte zu Ryu. „N- na ja... weil... ähm.. wenn du dich beugst... dann kann man in... dein... Kampfanzug sehen. Und ähm ja... man sieht in dein Oberteil.. Deshalb dachte ich das mal so halbwegs....“ antwortete Ryu ehrlich aber dennoch ziemlich verlegen. „Boah, wo du hinguckst!!!“ schrie Sakura empört und machte ihr schwarzes Band auf, was sie als Zusammenbund für den Kampfanzug verwendete. Es lag auch dem Paket bei. Dann zog sie die eine Seite des Kampfanzugs weiter unter die andere Seite und band ihn erneut zu. „So besser?“ fragte Sakura lieb und beugte sich vor Ryu hin. Er wandte nur einen sekundenkurzen Blick auf diesen Bereich und schaute dann weg. „J- ja.“ Antwortete Ryu ehrlich. Sakura senkte erleichtert ihr Haupt. „Na dann ist ja gut.“ Seufzte sie und schaute zu Ryu. „Sakura, zwing mich nie wieder, so etwas zu tun!“ sagte Ryu und schaute Sakura an. „Wer hat denn zu erst wohin geguckt, huh?“ fragte Sakura giftig und schenkte Ryu einen scharfen Blick. „Tut mir leid! War nicht absichtlich!“ beteuerte Ryu ehrlich und schaute Sakura an. „Na dann ist ja gut.“ Sagte Sakura und lächelte ihn an. „Und jetzt kommt unser amtierender Weltmeister Ryu zusammen mit seiner Schülerin Sakura Sakurada!“ kündete der Kommentator an. „Ich laufe schnell rüber in die rechte Wartehalle. Wir gehen dann gleichzeitig von beiden Seiten zum Plateau hoch und in der Mitte schlagen wir ein. Dann gehen wir auf die Linke Seite und empfangen unsere Gegner von der rechten Seite. Alles klar?“ sagte Ryu eilig und stürmte in die andere Wartehalle. Sakura nickte und lief zum Aufgang des Plateaus. Sie band sich schnell das weiße Band um die Stirn, genau wie Ryu immer (und wirklich immer) sein Stirnband trug. Dann holte sie noch einmal tief Luft. Sie sah, wie Ryu am anderen Ende des Plateaus auftauchte und ging ebenfalls los. Wie als wäre Sakura ein Model, das gerade über den Catwalk geht, stolzierte sie elegant auf Ryu zu. Die Männer und Jungs fingen an zu johlen und wedelten mit ihren Hüten, wenn sie welche hatten. In der Mitte des Plateaus trafen sich Ryu und Sakura und schlugen ein. Ryu ließ Sakura´s Hand jedoch nicht gleich los und so drehte sie sich elegant, bevor sie und Ryu dann gemeinsam an den linken Rand des Plateaus schritten. Sakura stand ein Stück hinter Ryu und strich sich nervös die Haare zur Seite. Jeder, der Sakura jetzt betrachtete sah ihr ihre Aufregung an. Sakura schaute zu Ryu. Er war total relaxt und ruhig. Nur sein Minenspiel zeugte von einem nicht sonderlich freundlichen lächeln. Er wirkte konzentriert. Da kamen auch schon die Gegner von Ryu und Sakura mit einem Walzer auf das Feld getanzt. Kapitel 21: Selbstzweifel ------------------------- Nach dem die beiden ihren Walzer beendet hatten wandte sich Ryu zu Sakura. „Willst du anfangen oder soll ich beginnen?“ fragte er sie und schaute sie konzentriert an. „Ich fang an.“ Antwortete Sakura lieb und wischte sich den Aufregungsschweiß von der Stirn. „Gut, okay. Aber wenn es dir zu viel wird, dann komm zum rechten Plateaurand. Du musst mich nur irgendwie berühren, dann können wir wechseln.“ Erklärte er ihr. „Okay, mach ich.“ beteuerte Sakura und nickte. „Ach, Sakura. Noch was. Wenn ich der Meinung bin, dass du es nicht mehr schaffst oder es aus meiner Sicht genug hast, dann wundere dich nicht, wenn ich dich dann wegziehe. Laut Regeln ist das erlaubt und ich werde es tun, wenn es sein muss. Das muss dir klar sein.“ Verkündete Ryu ernst und zielssicher. Sakura nickte und neigte ihr Haupt. „Gut. Ach ja, der Kampf ist erst vorbei, wenn beide Gegner eines Team K.O. sind, also. Mach dich nicht verrückt. Wenn du also bewusstlos geschlagen wirst, kannst du Sicher sein, dass ich versuche den Kampf noch für uns beide zu gewinnen.“ Sagte Ryu ehrlich und legte Sakura seine Hand auf die Schulter. Sakura nickte noch mal deprimiert. Es machte sie traurig, wie Ryu mit ihr sprach. Es kam ihr vor, wie als würde er schon wissen, dass sie nichts tauge. Das sie es niemals beim Street Fight Combat weit bringen würde. Das es zu erwarten sei, wenn sie bewusstlos geschlagen wird. Ryu nickte dem Kommentator zu. „Die Kämpfer haben sich abgesprochen und der Kampf kann nun beginnen. Es mag zwar schon dunkel sein, aber wozu gibt es Flutlichter!“ rief der Kommentator. Das Publikum schaute zum Kommentator und auf einmal erloschen die vielen sanften Lichter uns zwei riesige, grelle Fluchtlichter beleuchteten das Kampfplateau. Sakura hielt einen Moment schützend ihren Arm vor ihr Gesicht. „Wir sind mal gespannt, wer zuerst kämpfen wird! Kämpfer, geht auf eure Positionen!“ schrie der Kommentator aufgedreht und ballte seine Hand leidenschaftlich zur Faust. Sakura trat in die Mitte des Plateaus. „Sieht so aus, als schicke Ryu seine Schülerin zuerst in den Kampf!“ schlussfolgerte der Kommentator und zeigte auf Ryu, der sich mit verschränkten Armen außerhalb des Plateaus befand. Eine Frau mit pinken Haaren trat auf Sakura zu. Sakura ging verunsichert durch Ryu´s Worte in ihre Kampfhaltung über und schaute der Frau nervös in ihre Augen. „Und das hier ist unsere bekannte Rose! Wir alle kennen sie vom letzten Combat, als sie im Viertelfinale gegen unsern amtierenden Weltmeister Ryu kämpfen musste. Get Ready, 3,2,1 FIGHT!!!!!!!“ brüllte der Kommentator überzeugend und glücklich ins Mikro. „Vielleicht hat er ja recht! Vielleicht tauge ich gar nichts zur Street Fighterin! Es war bestimmt alles nur ein großer Fehler! Ich hab doch nun wirklich keine Chancen als Street Fighterin! Ich tauge doch zu gar nichts!“ dachte Sakura und drückte ihre Augen zusammen. Rose rannte auf Sakura zu. In ihre Gedanken versunken bemerkte Sakura es nicht. „Sakura!“ schrie Ryu und riss Sakura so aus ihren Gedanken. Sakura schaute erschrocken zu Ryu. Plötzlich spürte sie Rose´s Pfennigabsätze in ihrem Magen. Sakura flog ein Stück rückwärts und krachte dann vollends auf den Boden. „Was war das denn? War da eine Kämpferin nicht aufmerksam oder was?“ fragte der Kommentator verwundert und skeptisch. „Großvater... Es tut mir leid!“ dachte Sakura und richtete sich mit schmerzverkrampften Gesicht auf. Kaum stand sie wieder spürte sie Rose´s Hand in ihr Gesicht klatschen. Rose Ohrfeigte sie pausenlos. Linke Hand, rechte Hand, linke Hand, rechte Hand. „Großvater! Es tut mir leid! Es tut mir leid, dass ich dich so enttäusche! Das ich so versage! Verzeih mir, dass ich nichts tauge!“ dachte Sakura, während sie eine Ohrfeige nach der anderen einstecken musste. Sie konnte sich nicht wehren. Sie konnte nur zurückstolpern und Rose´s Schläge über sich ergehen lassen. Zu sehr war sie in ihre Gedanken vertieft. Zu sehr war sie damit beschäftigt, an sich selbst zu zweifeln. „Sakura! Reiß dich zusammen! Du kannst doch kämpfen, also tu es auch!!!!!“ schrie Ryu aufgebracht und verständnislos. Sakura tat jedoch nichts. Plötzlich packte Ryu Sakura am Arm und riss die grob aus dem Ring. Sakura flog unsanft auf das Gras und Ryu kämpfte. Minuten vergingen und Sakura realisierte gar nichts mehr. Sie hörte nach ungewisser Zeit nur den Ruf des Kommentators, dass Ryu und Sakura gewonnen haben. Ryu, Rose und Dill (Rose´s Partner) standen nach dem Kampf auf dem Plateau und ließen sich vom Publikum bejubeln. Eigentlich hätte Sakura noch dazugehört, doch sie schritt nur stumm zurück in die Wartehalle und setzte sich, den Kopf in den Händen vergraben, auf die Bank. Ryu kam ebenfalls in die Wartehalle und knallte wütend die Tür hinter sich zu. „Sakura, was hast du da grade abgezogen?!“ fuhr er sie sofort laut und wütend an. Sakura schwieg. „Antworte mir!!!“ befahl Ryu laut und aggressiv. Wieder schwieg Sakura. Ryu trampelte auf sie zu, packte sie brutal am Haar und riss ihren Kopf nach oben. „Sag mir, was dass eben sollte!!!!!“ brüllte Ryu laut und ruckte grob an ihrem Kopf herum. „Ich kann es nicht! Ich kann es nicht! Ich kann nicht kämpfen!“ schrie Sakura laut und kniff ihre Augen zusammen. „Was?“ fragte Ryu ungläubig und ließ von Sakura´s Kopf ab. „Ich kann nicht kämpfen!“ antwortete Sakura und sank auf die Knie, mit dem Rücken zu Ryu gewandt. „Wieso? Natürlich kannst du kämpfen! Ich habe dich doch trainiert!“ sagte Ryu immer noch aufgebracht und atmete schwer vor Wut. „Nein! Es geht nicht! Ich kann einfach nicht kämpfen!“ erwiderte Sakura laut und schluchzte dabei auf. „Mit deinem Rumgeheule, Sakura, ja, so kommst du mit Sicherheit nicht weit!“ schrie Ryu wütend. „Ich weiß! Ich tauge ja auch zu gar nichts!“ schrie Sakura und schaute zu Boden. „So bringst du´s nie zu einer guten Street Fighterin, Sakura!“ sagte Ryu ehrlich, kalt und richtig boshaft. Sakura riss ihre Augen schockiert auf und vernahm Ryu´s Schritte. Er verlies die Halle und schritt Heim. „Ich weiß... ich bin ja auch zu nichts zu gebrauchen...“ flüsterte sie leise zu sich selber und erhob sich von dem Boden. „Ich habe sie alle enttäuscht! Jeden einzelnen!“ sagte sie und schritt von Selbstzweifel geplagt zu dem Haus von ihren Großvater. Sakura trat in das Haus. „Großvater?“ fragte sie deprimiert und schloss hinter sich die Tür. Keine Antwort. Sakura neigte ihr Haupt und schritt in das Wohnzimmer. Da stand Gen vor einer Kommode mit einem Bild in der Hand. Sakura ging auf Gen zu. „Wer ist das, Großvater?“ fragte Sakura leise und betrachtete die Frau auf dem Bild. Sie hatte langes, braunes Haar und blaue Augen. „Deine Mutter.“ Antwortete Gen mit einem eigenartigen Klang in seiner Stimme. „Was? Meine Mutter?“ fragte Sakura überrascht und betrachtete das Bild. „Ja. Aber deine Mutter war nicht so ein Taugenichts wie du! Deine Mutter hat was Zustande gebracht und was in ihrem Leben erreicht! Aber du! Du bist nichtsnutzig! Zu gar nichts zu gebrauchen!“ schrie Gen und stürmte wütend auf Sakura zu. Sakura spürte, wie die Faust ihres Großvaters auf ihr rechtes Auge traf. Schmerz durchfuhr ihren Körper. Sakura taumelte ein Stück zurück, verlor das Gleichgewicht und krachte rücklings gegen eine andere Kommode auf der eine Vase stand. Die Vase stürzte und zerschellte an Sakura´s Kopf. Regungslos verharrte Sakura in dieser Position. „Noch nicht ein mal blocken kannst du!“ schrie Gen empört und schaute Sakura an. Erst jetzt bemerkte er die tausend Scherben um Sakura herum. „Sakura?“ fragte Gen unruhig und ging zu ihr. Keine Reaktion. „Jetzt sag doch was!“ bat Gen und legte seine Hände auf ihre Schultern. Immer noch nichts. „Kind! Jetzt hör auf zu schauspielern!“ befahl Gen verzweifelt. Weiterhin geschah nichts. Gen hob Sakura auf seine Arme. Ihr Körper hing leblos in seinen Armen. Gen legte seine Finger auf Sakura´s Halsschlagader. Er fühlte leichtes pochen. Erleichtert schaute Gen auf. „Den Himmel sei Dank! Sie lebt noch.“ Seufzte er und trug Sakura auf ihr Zimmer. Er legte sie auf ihr Bett und schritt runter zu seinem Tee. Der nächste Morgen sollte ein Samstag werden. Am Wochenende fanden keine Kämpfe statt. „Du bist zu nichts zu gebrauchen!“ „Du wirst es nie zu einer guten Street Fighterin bringen!“ „Du bist nichtsnutzig!“ „Was hast du da eben abgezogen?!“ „Du bist das Letzte!“ „So bringst du es nie weit!!!“ „Du hast mich zu tiefst enttäuscht!“ „Ja na logisch kannst du kämpfen! Ich habe es dir doch beigebracht!!!“ „Ich hasse dich!“ „Taugenichts!!“ „Du hasst mich enttäuscht! Enttäuscht! Hass! Enttäuscht! Hass! Hass!! HASS!!ENTTÄUSCHUNG!!!“ Sakura schreckte hoch und atmete panisch. Sie schaute sich verängstigt um. Immer noch hallten die Schreie aus ihrem Traum im Ohr. Die schrecklichen Grimassen von Ryu und Großvater. Und alle schrieen sie auf Sakura ein. Von allen Seiten her. Überall! Es gab keinen Ort wo nicht! Sakura klammerte ihren Kopf mit ihren Händen fest. Schmerz. Dann stand sie auf. Sie spürte, dass ihr Augen ziemlich angeschwollen sein musste. Deshalb schritt sie zum Spiegel. Und tatsächlich. Ihr rechtes Auge war lila blau angelaufen und völlig angeschwollen. Sakura löste ihr Ribbon aus dem Haaren und betrachtete sich mit offenen Haaren. Sie nahm ihre Bürste und machte aus ihrem Mittelscheitel einen Seitenscheitel, der ihr rechtes Auge verbarg. Dann ging sie zum Kleiderschrank und entledigte sich ihres Kampfanzuges. Sie zog ihre normalen Alltagsklamotten an. Dann lauschte sie an der Tür. Von unten her hallten schritt, was bedeutete, dass ihr Großvater bereits wach sein musste und gerade Tee kochte. Sakura schaute sich in ihrem Zimmer um. Sie wollte um keinen Preis auf ihren Großvater treffen. Ihr Blick fiel auf ihr Fenster. Sie schaute aus dem Balkon und wandte den Blick dann auf ihre Beine. Sie trug schwarze Absatzstiefel. Wenn sie jetzt mit diesen Schuhen über das Balkongelände sprang, würde ihr Großvater sie 100%tig hören. Also zog sie sich ihre weißen Turnschuhe an, schlich auf den Balkon, fasste ihren Mut zusammen und sprang. Sakura federte den Sturz sanft und vollkommen lautlos ab. Dann rannte sie so schnell sie konnte davon. Wohin war ihr unklar, doch sie wollte einfach nur weg. Weg von allem hier. Weg von Ryu, weg vom Combat, weg von ihrem Großvater, weg von ihrem Leben, weg von allem. Sakura rannte weiter ziellos durch die Gegend. Dann fand sie sich in einem Wald wieder. Völlig außer Atem blieb sie stehen und schaute sich um. Sie erkannte den Wald. Zumindest diesen Pfad hier. Es war der Pfad, der hoch zum Bergplateau führte, wo Ryu immer trainierte wenn er hier war. „Ryu ist mit Sicherheit jetzt auch da. Nach da kann ich also nicht. Gut, dann nehme ich halt den Weg durch das Unterholz.“ Dachte sie sich und schritt weiter. Plötzlich stand sie vor einem riesigen See. Trauerweiden ließen ihre Äste sanft durch das Wasser streifen. Vögel zwitscherten. Es war eine sehr schöne Gegend. Sakura legte sich in das saftige grüne Gras und schaute hinauf zu den Baumkronen. „Für immer hier bleiben und alles vergessen...“ flüsterte sie leise zu sich selbst und schaute starr die Blätter an. So verschritten Stunden bis Sakura eingeschlafen war. Immer noch wutentbrannt wegen des gestrigen Ereignisses ging Ryu zu dem Haus von Sakura´s Großvater. Brutal hämmerte er gegen die Tür. „Ich komme ja schon!“ fluchte Gen und riss die Tür auf. „Ryu, was führt dich denn jetzt hier her?“ fragte Gen verwundert. „Ich habe noch ein paar Wörtchen mit Sakura zu bereden! Also, wo ist sie?!“ antwortete Ryu aufgebracht und laut. „Sie liegt oben in ihrem Zimmer im Bett.“ Sagte Gen und ließ Ryu rein zu Tür. „Wieso liegt sie noch im Bett?! Es ist 13 Uhr!“ rief Ryu empört und schaute Gen an. Gen schwieg. „Dann werde ich sie jetzt mal wecken!“ blaffte Ryu wütend und trampelte die Treppen hoch. Er trat die Tür mit einem lauten Knall auf und schrie: „Sakura! Steh verdammt noch mal auf!!!!!!“ Dann verblüffte er. Sakura´s Bett war leer. Es war ordentlich gemacht und sah aus, wie als wäre es noch völlig unbenutzt. „Herr Sakurada! Sehen sie sich das an!“ rief Ryu mehr oder weniger entsetzt. Gen kam die Treppe hoch. „Was denn?“ fragte er mit einer dampfenden Teetasse in der Hand und schaute das Zimmer an. Es war völlig leer. Gen verdrehte die Augen. „Dieses Kind bringt mich irgendwann noch ins Grab. Was soll’s. Ich habe keine Lust, mich für NICHTS aufzuregen.“ Sagte Gen und ging wieder runter. Ryu ging stattdessen in Sakura´s Zimmer hinein. Er sah ihr oranges Ribbon auf dem Boden liegen. Dann fiel sein Blick auf die offene Balkontür und die Stiefel davor. Ryu schüttelte mit seinem Kopf. „Tschüss Herr Sakurada.“ Sagte er und verließ aus der Eingangstür das Haus. Derweil erwachte Sakura wegen den Schmerzen die ihr Auge verursachte. Sie erhob sich vom Boden und schritt zum See. Sein Wasser war kristallklar und sie konnte die schwimmenden Fische darin sehen. Sakura ließ ihre Hand in das Wasser gleiten. Es war angenehm kühl. Sie nahm Wasser mit ihren Händen auf und tauchte ihr Gesicht in die erfrischende Kälte. Die Kälte war ihr am angeschwollenem Auge sehr angenehm. Sie wiederholte diesen Vorgang mehrmals. Dann tauchte sie mit ihrem gesamten Kopf ein ins Wasser. Auch ihr langes, blondes Haar fiel in das Wasser. Mit viel Schwung riss sie ihren Kopf wieder aus dem Wasser raus und mit hohem Bogen klatschten ihr ihre nassen Haare auf den Rücken. Sakura fühlte sich erfrischt und betrachtete wieder die Baumkronen. Dann betrachtete sie ihr Spiegelbild im Wasser. Das Auge war sehr auffällig. Aus ihrer Rocktasche zog sie einen Kamm hervor und scheitelte ihr Haar wieder zur Seite. Wieder verschwand das grässliche blau lila hinter einem Vorhang aus goldblonden Haaren. Wieder versank Sakura in ihrem Selbstzweifel. Ryu entschloss sich, noch einmal möglichst in Ruhe mit Sakura über ihr Verhalten beim Tag Team Battle zu reden. Aber er wusste, dass er selber ein sehr impulsiver und schnell wütender Typ Mensch war, der schnell an die Decke ging. Und da er so oder so schon ziemlich gereizt war, könnte der Punkt an dem er ausflippt ziemlich schnell kommen. Eigentlich hasste er seine Impulsivität aber er konnte ja nichts daran ändern. Er war ja so geboren. Ryu blieb nachdenklich stehen. Er ist bis jetzt ziemlich planlos herumgelatscht, dabei wusste er ja gar nicht, wo Sakura war. „Ich habe eigentlich gar keine Lust Sakura zu suchen. Sie ist alt genug und müsste eigentlich wissen, was sie tut. Aber wenn ich ihr begegne, dann werde ich mich wohl mit ihr anlegen müssen. Ach... ich seh es schon vor mir. Ich werde sie wieder zum weinen bringen... Auch wenn ich das nicht beabsichtige... Wahrscheinlich bin ich einfach nicht in der Lage, mit Menschen zu reden ohne sie gleich zu verletzen...“ Dachte sich Ryu und ging weiter. Der Tag verging. Es war bereits Nachmittag. Ryu war die ganze Zeit am herum spazieren. Er befand sich nahe des Sees an dem auch Sakura war. „Merkwürdig. Den Teil des Waldes kenne ich gar nicht.“ Sagte Ryu zu sich selber und schaute sich neugierig um. Er ging weiter. Da erblickte er sie. Sie kauerte auf dem Boden und starrte den Teich an. Ryu versteckte sich hinter einem Baum. Er wollte Sakura noch ein wenig beobachten, bevor er ihr gegenübertrat. Aber das Beobachten wurde langweilig, da Sakura sich nicht bewegte. Ryu trat hinter dem Baum hervor. „Hier bist du also.“ Rief er nicht höflich aber auch nicht unhöflich. Sakura schreckte auf. Wandte aber nicht den Blick zu ihm. Ryu tat zwei Schritte auf Sakura zu. Er hatte aber immer noch 3 Meter Abstand zu ihr. Sakura sagte nichts. „Sakura, ich möchte vernünftig mit dir reden.“ Sagte Ryu ruhig. Wieder reagierte Sakura nicht. „Ich habe keine Lust, wieder auszuflippen also bring mich nicht dazu. Also sag etwas!“ Befahl Ryu schon wieder etwas wütend. Sakura stand vom Boden auf und trat auf Ryu zu. Das Haar verbarg ihr Auge. „Was soll ich denn bitte groß dazu sagen, huh? Das ich zu nichts tauge, das habt ihr mir ja gestern schön vor die Augen geführt! Danke!“ rief Sakura wandte sich von Ryu ab und tat ein paar Schritte weg von ihm. „Was heißt hier, ich hätte dir vor die Augen geführt, dass du nichts taugst?! Das habe ich weder gesagt, noch dir vor die Augen geführt!“ erwiderte Ryu empört und verschränkte seine Arme. „Ach, und was war dann mit deinen Worten von gestern?!“ schrie Sakura wütend. „Welche Worte?“ fragte Ryu irritiert. „Sakura du wirst es nie zu einer guten Street Fighterin bringen?! Heißt dass nicht, du taugst nichts?!“ antwortete sie laut. „Ja, wenn du nicht in der Lage bist zu kämpfen, so ganz plötzlich, ohne Grund, meinst du etwa, dass du es so zu etwas bringst?“ sagte Ryu ruhig. Darauf wusste Sakura kein Gegenargument. „Sakura. Ich will ganz ruhig mit dir reden, aber du schreist hier herum. Meinst du, dass das ruhig ist?“ erklärte Ryu ruhig. „Vielleicht will ich aber gar nicht mir dir reden?!“ erwiderte Sakura immer noch laut. „Und wieso nicht?“ fragte Ryu ruhig. „Weil ich da keinen Sinn sehe.“ Antwortete Sakura und verschränkte ihre Arme. Ryu schaute auf. „Muss ich dich zum reden zwingen?“ fragte er ruhig weiter. „Womit denn? Mit kämpfen?! Nee, tut mir leid, Ryu. Ich kann nicht kämpfen.“ Antwortete Sakura und ging davon. Ryu rannte auf Sakura zu und packte sie am Arm. Er drehte ihren Arm brutal um und legte ihn schmerzend auf Sakura´s Rücken. Sakura verkrampfte unter heftigen Schmerzen ihr Gesicht. „Bist du dir da sicher?“ fragte Ryu sicher, während er Sakura so festhielt. „Ja!“ antwortete Sakura verkrampft. „Ich bin mir da ja nicht so sicher!“ erwiderte Ryu und trat Sakura mit dem Knie in den Rücken. Sakura biss ihre Zähne zusammen. Ryu warf sie zu Boden. „Na los! Kämpfe!“ rief er und schaute zu Sakura hinab. Sakura richtete sich langsam auf. „Ich habe doch gesagt, ich kann nicht kämpfen!“ erwiderte Sakura ehrlich und stand allmählich auf. Kaum stand sie, spürte sie auch gleich einen Faustschlag in ihr Gesicht. Ryu schlug auf sie ein und sie konnte sich nicht einmal wehren. Nach fetten Schlägen ins Gesicht und auf den Rumpf konnte Sakura sich kaum noch auf den Beinen halten. Aus ihrer Nase und ihrer Oberlippe quoll Blut. „Ryu... bitte hör auf.... Ich kann mich doch nicht einmal verteidigen...“ flehte Sakura am Ende ihrer Kräfte und taumelte nach jeder Attacke von Ryu ein Stück nach hinten. Ryu verpasste ihr einen heftigen Schlag in die Magengrube. Sakura brach rücklings zusammen und schepperte mit dem Rücken auf den Boden. Mit weit ausgestreckten Armen lag sie da auf den Waldboden. Ryu schaute zu ihr runter. „Sie hat sich kein bisschen gewehrt...Aber warum?“ sagte er irritiert. Er hockte sich neben ihr hin. „Sakura... was ist nur auf einmal los mit dir?“ fragte Ryu verzweifelt und fühlte sich irgendwie an Sakura´s momentanen Zustand schuldig. Dann schloss er seine Augen. „Ich habe sie zusammengeschlagen! Dabei sind wir doch Freunde! So behandelt man doch keinen Freund.“ Dachte Ryu verzweifelt mit schlechtem Gewissen. Er hob Sakura auf seine Arme und trug sie zum See. Dort legte er sie wieder ab. Er nahm Wasser in seine Hände und ließ es auf Sakura´s Gesicht träufeln. Dann strich er ihr das Haar aus dem Gesicht und entdeckte das blaue Auge. Ryu war erschrocken. Er wusste, dass er es nicht verursacht hatte. Er hat nämlich immer darauf geachtet, Sakura nicht auf die Nase oder auf die Augen zu treffen, da das unschön enden könnte. Ryu ließ erneut eine Portion Wasser auf Sakura´s Gesicht träufeln und auch auf das Auge. Langsam öffnete Sakura ihre Augen wieder. Sie wandte den Blick zu Ryu, der seine kühle und feuchte Hand gerade über ihre Wange streichen ließ. „Sakura...“ sagte Ryu leise und lieb. Sakura setzte sich auf. Sie wollte sich erheben und gehen, doch Ryu hielt sie an den Schultern nach unten gedrückt fest, damit sie nicht gehen konnte. „Ryu, lass mich los.“ Sagte Sakura genervt und wartete, dass Ryu von ihren Schultern abließ. „Ich kann dich jetzt nicht gehen lassen.“ Erwiderte Ryu sanft und legte seine Hand um Sakura´s Kopf. „Und wieso nicht?“ fragte Sakura wütend aber leise. „Weil du dich in einem schlechten Zustand befindest.“ Antwortete Ryu klar und besorgt. „Erst schlägst du mich ohne Grund und Gnade zusammen, obwohl ich dir noch gesagt habe, dass ich weder kämpfen, noch mich wehren kann und dann machst du ein auf besorgter Freund? Irgendwas stimmt da doch wohl nicht!“ erwiderte Sakura laut und aufgebracht und versuchte krampfhaft weg von Ryu zu gelangen. „Sakura, hör mir zu. Ich habe dich nicht ohne Grund angegriffen.“ Beteuerte Ryu ehrlich. „Ach, und was sollte dass dann?“ fragte Sakura wütend. „Es war, weil du gesagt hast, du könntest nicht kämpfen. Ich dachte, wenn ich dich lang genug angreife, dann wachst du wieder auf und kämpfst.“ Antwortete Ryu mit schlechtem Gewissen. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich mich weder wehren, noch attackieren kann!“ sagte Sakura aufgebracht. „Ich habe dir nicht geglaubt. Aber jetzt weiß ich, dass du ehrlich warst. Und es tut mir leid, wie ich mich dir gegenüber verhalten hab.“ Erklärte Ryu ehrlich und schaute Sakura in die Augen. Sakura schaute zu Boden. „Es ist trotzdem vorbei mit meinen Tagen als Street Fighterin. Ich werde nie wieder kämpfen können!“ rief Sakura und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. „Doch! Glaub mir! Du wirst wieder kämpfen! Du musst dir nur vor Augen halten, wofür du kämpfst und es dir wünschen, Sakura. Dann wird alles wieder wie vorher.“ Appellierte Ryu zuverlässig und sich seiner Worte sicher. „Meinst du?“ fragte Sakura verunsichert. „100%tig!“ antwortete Ryu munter. „Aber Sakura, warum kannst du so plötzlich nicht mehr kämpfen?“ fragte er eine Zeit lang später. Sakura schwieg. „Hey, antworte mir.“ Befahl Ryu sanft und wollte Sakura ins Gesicht sehen, was sie aber von ihm abgewandt hatte. „Willst du es wirklich wissen?“ fragte Sakura darauf und schaute auf. „Yep.“ Antwortete Ryu ehrlich und aufrichtig. „Wegen dir.“ Erklärte Sakura darauf klipp und klar. „Wegen mir?“ wiederholte Ryu verblüfft und verständnislos. „Ja. Wegen dir.“ Sagte Sakura noch mal. „Wieso? Was hab ich denn damit zu tun?“ fragte Ryu weiter ahnungslos. „Du glaubst nicht mehr an mich.“ Antwortete Sakura ehrlich und schloss ihre kristallblauen Augen. „Wie kommst du darauf?!“ „Ganz einfach. Die Art, wie du gestern vor dem Team Kampf mit mir gesprochen hast.“ „Was meinst du damit? Was hat das mit meinen Worten zu tun gehabt?“ „Du hast zu mir gesagt, wenn ich bewusstlos geschlagen werde, wirst du noch den Kampf für uns beide gewinnen.“ „Ja, habe ich. Und was war daran jetzt schlecht?“ „Weißt du, mit diesen Worten ja, hast du mir gezeigt, dass du erwartest, dass ich in diesem Kampf K.O geschlagen werde! Du tatest so, als wäre es selbstverständlich, wenn ich ausscheide!“ „Das habe ich niemals behauptet!“ „Und doch hast du es tief in deinem Inneren gedacht!“ „Das ist nicht wahr!“ „Natürlich ist es das!“ „Nein! Okay, ich habe es ein bisschen einkalkuliert, dass du bewusstlos wirst. Aber nur, weil du dich gestern in einem rapide schlechten Zustand befunden hast! Du konntest dich doch kaum auf den Beinen halten!“ „Siehst du? Also hast du es eingeschätzt.“ „Aber nur weil es dir so mies ging, Sakura!“ „Das spielt doch überhaupt keine Rolle! Du hast nicht an mich geglaubt! Und das ist der springende Punkt! Du hast daran gezweifelt, dass ich siegen werde!“ „Sakura, nehmen wir mal an, es würde mir jetzt so gehen wie dir gestern und ich hätte jetzt einen Kampf. Du würdest doch auch daran zweifeln, dass ich gewinne, oder etwa nicht?“ „Nein! Niemals, Ryu! Selbst wenn man dich anschießen und dir einen Arm abhacken würde, ich würde immer noch daran glauben, dass du diesen Kampf gewinnst!“ „Was?“ „Ja!“ „Selbst dann würdest du noch an mich glauben???“ „Natürlich! Wir sind Freunde! Und ich glaube an meine Freunde! Selbst in den auswegslosesten Situationen würde ich immer noch den Glauben an meine Freunde bewahren!! Denn der Glaube, der kann Berge versetzten.“ Ryu schwieg. Diese Worte von Sakura hatten ihn echt beeindruckt. Noch nie hatte er solch eine Überzeugung und solch einen festen Glauben erlebt. Ryu schaute zu Boden. „Sakura, du bist merkwürdig...“ sagte Ryu abwesend. „Wieso?“ fragte Sakura irritiert und wandte sich um zu ihm. „Irgendwie... bis du eine gesplitterte Person.“ Antwortete Ryu und schaute Sakura an. „Was? Gesplitterte Person? Wovon redest du denn da, Ryu?“ fragte Sakura verunsichert weiter. Mit seinen Worten machte Ryu ihr irgendwie Angst. „Ja. Fast in jeder Situation verhältst du dich anders. Du bist von einem Moment zum anderen ein total anderer Mensch. Ich weiß manchmal gar nicht mehr, wie ich dich einschätzen soll...“ Erklärte Ryu ehrlich und in seine Gedanken vertieft. „Nein Ryu. Du irrst dich. Ich bin nicht gesplittert. Nein. Die Art, wie ich mich verhalte hängt von meinem Umfeld ab.“ Erwiderte Sakura ehrlich mit einem faszinierendem, ehrlichen Klang in der Stimme. „Von deinem Umfeld? Das heißt also auch von mir, nicht?“ fragte Ryu unsicher. „Ja. Logisch. Wenn du mich anschreist, schreie ich doch wohl meisten zurück, oder nicht? Das ist völlig normal. Wenn ich dich anschreie schreist du doch auch zurück.“ Antwortete Sakura zuversichtlich und konzentriert. „Stimmt schon.“ Beteuerte Ryu und verschränkte seine Arme. „Erinnerst du dich noch an den Tag, als wir Cais trafen?“ fragte Sakura zielsicher. „Ja. Du hast dich ziemlich aggressiv verhalten.“ Antwortete Ryu und schaute Sakura an. „Und jetzt denk mal an mein Umfeld an diesem Tag. Wir haben uns gestritten, ich war wütend auf dich, Cais war provokativ und ich war erhitzt. Was schlussfolgerst du daraus?“ Redete Sakura professionell. „Das wenn wir uns nicht gestritten hätten und Cais nicht so provokativ gewesen wäre, du dich nicht so verhalten hättest?“ fragte Ryu nachdenklich und recht unsicher. „Ja.“ Bestätigte sie und schaute zur Seite. „Also, wenn ich dich emotional nicht so verletzt hätte, hättest du auf mich gehört?“ war Ryu´s nächste Frage. „Vielleicht. Ich bin mir nicht sicher.“ Antwortete Sakura unfreundlich. „Hör mal, dass von gestern tut mir wirklich leid. Ich wollte dir nicht den Eindruck verleihen, dass ich nicht an dich glaube, Sakura. Manchmal rede ich einfach so vor mich hin und bedenke gar nicht, wie andere Menschen oder Freunde meine Worte auffassen oder sie verstehen. Ich war einfach nur ehrlich.“ Erklärte Ryu mit wirklich schlechtem Gewissen. Dazu sagte Sakura gar nichts. Eine Stille umgab die beiden. Ryu durchbrach sie: „Ist das Feilchen von deinem Großvater, Sakura?“. Sakura schreckte auf. „Welches Feilchen denn?“ fragte sie verunsichert zurück. „Dein rechtes Auge ist ziemlich blau und dick. Meinst du denn, ich bin blind?“ sprach Ryu durchringend und sanft und schaute Sakura aufrichtig in die Augen. „Ich weiß nicht, wovon du redest!“ log Sakura und schaute schnell in eine andere Richtung. „Und warum kannst du mir dann nicht in die Augen sehen?“ fragte Ryu sicher und ruhig. Er wusste, dass er Sakura in der Bredouille hatte. Sie konnte ihn nicht lange ausweichen. „Mir ist im Moment eben nicht danach dir in die Augen zu sehen!“ antwortete das Mädchen immer unsicherer. Ryu fasste ihr ins Gesicht. Sakura schlug seine Hand weg. „Und warum wehrst du meine Hand jetzt ab?“ fragte Ryu wieder sicher. „Ich will nicht angefasst werden!“ antwortete Sakura einmählich wütend. Ryu ignorierte ihre Worte und strich ihr das Haar aus dem Gesicht, so dass das Auge zum Vorschein kam. „Antwortest du mir jetzt?“ fragte Ryu siegessicher. „Mein Gott, ja, es ist von meinem Großvater! Bist du nun zufrieden?!“ schrie Sakura und verschränkte ihre Arme. „Das sieht echt übel aus.“ Bemerkte Ryu skeptisch und ließ seine Hand von Sakura´s Gesicht sinken. „Ich weiß...“ beteuerte sie genervt und strich sich ihr Haar wieder zur Seite. „Sakura, kann es sein, dass dein Großvater dich öfters schlägt?“ fragte Ryu besorgt und skeptisch. „Das geht dich nichts an!“ antwortete Sakura zickig. „Oh doch! Und ob es mich was angeht! Wir sind Freunde Sakura und es geht mich was an, wenn dein Großvater dich schlägt! Weil du meine Freundin bist und weil ich mich um meine Freunde sorge! Und ich lasse es nur ungern zu, wenn jemand, sei es Verwandter oder Freund, meinen Freunden Schmerzen zufügt!“ erwiderte Ryu aufgebracht und ehrlich. „Meine Schmerzen sind meine Probleme! Und meine Probleme sind meine Angelegenheiten, die nur mich betreffen!“ giftete Sakura eigenwillig. „Sakura, hör auf!“ befahl Ryu gedrückt und schaute ihr ganz tief in die Augen. „Nein! Warum sollte ich? Ist doch so.“ erwiderte sie stur. „Du tust gerade so, wie als wärst du alleine hier auf dieser verdammten Welt! Wie, als hättest du niemanden! Als wärst du alleine! Aber du bist nicht alleine! Hier! Ich! Ich bin für dich da! Ich helfe dir! Ich kümmere mich um dich! Zu mir kannst du immer kommen! Du kannst mit mir über alles reden, Sakura, das habe ich dir immer gesagt! Verstehst du nicht, dass ich besorgt um dich bin?“ redete Ryu auf Sakura ein. Kapitel 22: Unerwarteter Zwischenfall ------------------------------------- Die nächsten Wochen verschritten. Sakura konnte wieder kämpfen und schien besser zu sein als je zuvor. Sie schien auf dem Höhepunkt ihrer Street Fightkarriere zu sein. Ryu war stolz und auch ihr Großvater war glücklich. Ein gutes Stück des Turniers war schon vorüber. Sakura befand sich nun schon im Achtel Finale und im Tag Team Battle Turnier hatten sie und Ryu den ersten Platz belegt. Es war zwar ein richtig harter Kampf, aber letztendlich konnten Ryu und Sakura ihn doch noch für sich entscheiden. Ein Mädchen mit mittellangen, blonden Haaren und zwei Hasenzöppies betrat die rechte Wartehalle. Sie befand sich in einem etwas engerem Krankenschwester- kostüm und verarztete die verletzte Turnierteilnehmer. Just in diesem Moment trat Sakura in die Wartehalle. Ihr langes blondes Haar war zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sie bevorzugte es, mit Pferdeschwanz zu kämpfen. Ein knappes, kurzes schwarzes Oberteil zierte ihren Oberkörper und ein kurze, enganliegende, schwarze Panthose zierte ihre Beine. Das Mädchen betrachtete Sakura. „Wie läuft die denn rum,“ dachte sie empört, „Noch mehr Haut kann man ja gar nicht zeigen! Voll das Flittchen!“ Dann fiel der Blick des Mädchens auf die Person, gegenüber von Sakura. Es war Ryu und er unterhielt sich mit ihr. „Alles klar... Solche Tussis kenne ich! Die versuchen mit allen Mitteln, sich bei Stars und Berühmten einzuschleimen!“ dachte das Mädchen weiter. Dann wurde Sakura auf das Plateau gerufen. Ihr Kampf begann. Ryu lächelte Sakura sicher an und legte ihr zuversichtlich die Hand auf die Schulter. „Du packst das!“ versicherte er ihr energisch und sich seiner Worte sicher. Sakura nickte und schritt aus der Wartehalle. Ryu beobachtete den Kampf genaustens. Sakura gewann und jetzt wurde Ryu ausgerufen. Ryu musterte Sakura noch kurz, bevor er auf das Feld ging. „Was ist mit deinem Arm passiert?“ fragte er entsetzt und schaute Sakura an. „Ich habe ihn mir im Kampf richtig aufgeschürft.“ Antwortete sie und musterte ihren blutenden Arm. „Geh das da behandeln.“ Bat Ryu, zeigte auf das Mädchen und lief zum Kampfplateau. Sakura schritt auf das Mädchen zu. „Entschuldige, kannst du mir vielleicht helfen?“ fragte sie lieb und schüchtern. „Oh, das Flittchen!“ dachte sich das Mädchen. „Ja, klar. Setzt dich mal hier auf den Tisch.“ Antwortete es dann und zeigte auf einen Tisch vor ihm. Sakura setzte sich. „Das sieht ja echt übel aus! Wie hast du das denn hinbekommen?“ redete das Mädchen und musterte Sakura´s Arm. „Na ja, ich bin mit dem Arm auf den Boden aufgeschlagen und wurde dann mit dem Arm über den Boden geschleift.“ Antwortete Sakura ehrlich und höflich. „Das wird jetzt brennen.“ Beteuerte das Mädchen und sprühte aus einer Sprühflasche Desinfiziermittel auf die blutende Wunde. Sakura bis sich auf dich Lippe. Es brannte wirklich richtig übel. „Tut mir ja leid, aber ich musste die Wunde desinfizieren. Sonst hätte es sich vielleicht entzündet.“ Erklärte das Mädchen weiter und setzte einen Verband an. „Vielen Dank!“ sagte Sakura dankbar, verneigte sich und ging dann davon. Das Mädchen schaute Sakura verwundert an. „Ein Flittchen das höflich ist? So was habe ich ja noch nie erlebt!“ flüsterte es irritiert und schaute Sakura nach. Auch Ryu schritt jetzt wieder in die Wartehalle. Er blieb neben Sakura stehen. Nach dem die heutigen Kämpfe abgeschlossen waren standen Ryu und Sakura draußen vor dem Eingang. „Ryu, wenn du willst, dann kannst du schon nach Hause gehen.“ Sagte Sakura und schaute Ryu an. „Und was machst du?“ fragte Ryu verwundert und schaute Sakura an „Ich gehe noch nicht nach Hause. Ich wollte mich hier noch ein bisschen umsehen, weißt du?“ antwortete sie ehrlich und schaute Ryu an. „Aha. Warum das denn?“ wollte Ryu weiter wissen. „Einfach nur so.“ antwortete Sakura und sah sich um. „Na ja, wenn du es sagst. Ich werde hier dann einfach auf dich warten, einverstanden?“ sagte Ryu irritiert und schielte Sakura an. „Ja, klar!“ rief Sakura und ging los. Ryu schaute ihr nach. „Eigenartig...“ dachte er und verschränkte seine Arme. Etwas Zeit verging. Ryu sah das Mädchen, das ihn um ein Autogramm gebeten hat. Er hörte ein lautes Donnergrollen und plötzlich erschien am Himmel wie aus dem Nichts ein riesiger Drache. Der Drache speite einen Flammenball und die Erde bebte für einen Moment. Unter dem Mädchen brach die Erde zusammen. Ryu rannte schnell zu ihr und packte sie fest, damit es nicht in die lodernden Flammen stürzte, die der Ball des Drachen verursacht hatte. Verängstigt klammerte sich das Mädchen an seine Brust. Ryu landete wieder sanft auf den Boden. Plötzlich spürte er einen Feuerstrahl von hinten auf sich zu kommen. Ryu beugte sich schützend über das Mädchen, das vor Angst zitterte. „Hey, wie heißt du eigentlich?“ fragte Ryu ablenkend, während die Flammen über ihm entlang striffen. „Azumi! Azumi Monetti!“ antwortete das Mädchen ängstlich. „Schöner Name!“ lachte Ryu. Der Flammenstrahl erlosch und Ryu richtete sich wieder auf. Da kam Sakura angerannt. „Ryu! Ist alles in Ordnung?!“ fragte sie besorgt und kniete sich neben ihm nieder. „Ja! Kümmere dich um das Mädchen!“ rief Ryu zur Antwort, erhob sich und rannte dem Drachen nach. Sakura nickte, ging zu Azumi und kniete sich neben ihr nieder. Sie schluchzte und zitterte vor Angst. „Hey, hab keine Angst! Es wird alles gut. Glaub mir.“ Beruhigte Sakura Azumi und legte ihr die Hand auf ihre Schulter. Von links her kam ein weiterer Feuerstrahl direkt auf Sakura und Azumi zu. Sakura erblickte den Strahl. „Schnell, komm! Wir müssen hier verschwinden!“ rief sie, zog Azumi hoch und rannte mit ihr hinter das Eingangshaus. „Setz dich hin.“ Bat Sakura lieb und ließ Azumi los. Azumi hockte sich auf den Boden. Sakura beugte sich zu ihr runter. „Du brauchst keine Angst zu haben. Mein Name ist Sakura. Und wie heißt du?“ sagte Sakura sicher und lächelte Azumi an. „Azumi Monetti.“ Antwortete das Mädchen und schaute Sakura an. „Ah, Azumi. Du hast mir doch vorhin den Arm verbunden, nicht?“ fragte sie und richtete sich wieder auf. Sie schaute auf Azumi runter. Azumi nickte. „Wusst ich’s doch!“ lachte Sakura, doch der Drache erschien. Sakura schaute auf zu ihm. Azumi konnte ihr Gesicht nur von der Seite sehen, doch in ihren Augen erkannte sie Mut und Sicherheit. „Hab keine Angst! Ich kümmere mich um den!“ rief Sakura und schaute von Azumi zum Drachen. „Was?! Wie willst du das tun?!“ schrie Azumi entsetzt. „Vertrau mir!“ sagte Sakura und ging auf den Drachen zu. Sie entfernte sich immer weiter von Azumi. „Sakura... Sie ist stark, mutig und voller Hoffnung....“ dachte Azumi verblüfft und doch fasziniert. Noch nie hatte sie so ein starkes Mädchen erlebt. Sakura stand da fast vor dem Drachen. Und er schaute auf sie hinab. „Hey hier bin ich! Du willst jemanden, den du grillen kannst?! Dann komm her und hol MICH!“ schrie Sakura und fuchtelte mit ihren Armen herum. Der Drache betrachtete sie argwöhnisch. „Primitiver, kleiner Mensch! Glaubst du wirklich, du kannst etwas gegen mich, ein Geschöpf der Urzeit ausrichten?!“ spottete er und grinste höhnisch. „Nein! Mit Sicherheit nicht!“ rief Sakura ehrlich und tat einen schritt auf den Drachen zu. „Was hast du kleines dummes Gör dann vor?!“ fragte der Drache belustigt. „Na ja, ich möchte versuchen, deinen Zorn zu beschwichtigen damit du die Menschen hier in Domino in Frieden lässt! Sie haben dir nichts getan!“ antwortete Sakura aufrichtig, fest entschlossen und ruhig. „Und was willst du tun damit ich verschwinde?“ fragte der Drache neugierig und seine glühenden Augen blitzten hinterhältig auf. „Ich bin bereit, dir mein Leben zu geben, wenn du mir versprichst, dass du nie wieder die Menschen angreifst!“ antwortete Sakura weiter und neigte ihr Haupt. „Das hört sich gut an. So soll es geschehen! Ich werde mir deine Seele holen und dann werde ich für immer in meinen langersehnten Schlaf zurückkehren.“ Sagte der Drache und konzentrierte sich. Ein nebeliger, weißer Lichtstahl schoss auf Sakura zu und umringte sie. „Sakura, bist du verrückt?!“ schrie Azumi und rannte auf sie zu. „Azumi! Bleib zurück!“ rief Sakura verzweifelt, doch dann schrie sie laut auf. Azumi war vor Schock wie gelähmt. Sakura schrie leidvoll und laut. „Sakura!“ schrie Yami laut und kam gefolgt von Ryu angerannt. Ryu blieb erschrocken stehen. Yami musterte die Situation. „Azumi, was geht hier vor?“ fragte Ryu beunruhigt und ließ seinen Blick von Azumi zu Sakura wandern. „Der Drache! Er will ihre Seele!“ antwortete Azumi panisch und schaute verzweifelt zu Ryu. „Slifer! Attacke!!!“ schrie Yami und ein riesiger, langer, roter Drache mit zwei Mäulern und großen schwarzroten Flügeln erschien am Firmament. Ein gewaltiger Lichtblitz ließ alles in blendend weißen Licht erstrahlen. Der andere Drache schrie mit unheilvollen Klang laut auf und erlosch in tausend Funken. Das grelle Licht legte sich und Azumi, Ryu und Yami konnten wieder klare Sicht erfassen. Ryu schaute zu Sakura.... Kapitel 23: Angst um Sakura --------------------------- Das Licht um sie herum war erloschen. Sakura sank langsam auf ihre Knie. Sie drohte, auf ihren Knien nach hinten wegzukippen.. Ryu rannte zu ihr und fing sie auf, bevor ihr zarter Körper auf den Boden aufschlug. „Sakura! Was ist? Was hast du?“ fragte er besorgt und hielt sie fest. Schweigen. Auch Yami lief zu ihr. „Ich hoffe, wir kamen nicht zu spät...“ beteuerte er besorgt und unsicher. Langsamen Schrittes kam Azumi auch zu Ryu. Sie blieb neben ihm stehen und schaute auf Sakura herunter. „Zu spät?“ fragte sie unsicher und mit immer noch leicht zitternder Stimme. „Yami, was ist, wenn wir tatsächlich zu spät gekommen sind?“ fragte Ryu verzweifelt und sehr besorgt. Er ahnte jedoch eine schlechte Antwort. Yami holte tief Luft und schaute Sakura an. „Wenn wir zu spät gekommen sind.... dann...“ antwortete Yami gedrückt und schloss seine amethystfarbenen Augen. „Was dann?!“ schrie Ryu aufgebracht und schaute Yami an. „Dann können wir ihr nicht mehr helfen...“ sagte Yami und neigte sein Haupt. „Was willst du damit sagen?!“ fragte Azumi schockiert und schaute Yami dergleichen an. „Wenn es dem Drachen gelungen ist, ihre Seele vor meinem Eingriff zu absorbieren, dann... ist es vorbei mit ihr... Ohne Seele kann kein Mensch leben...“ antwortete Yami ehrlich und deprimiert. „Das kann doch nicht dein ernst sein!!“ schrie Ryu fassungslos und nicht glaubend. „Doch. Ich befürchte schon. Es ist schade um so ein junges Leben...“ erwiderte Yami niedergeschlagen und schaute Sakura an. „Aber es muss doch einen Weg geben, wie wir ihre Seele zurückholen können, oder etwa nicht?“ fragte Azumi verzweifelt und legte ihre Hände auf ihr Herz. „Es kann doch nicht sein, dass sie einfach so tot ist!“ sagte sie weiter. „Sie ist ja auch nicht tot. Nicht direkt.“ Erklärte Yami. „Und was dann?!“ schrie Ryu wieder und einmählich stieg auch in ihm die Verzweifelung. „Seelenlos!“ sagte Yami nachdenklich. „Ja, aber sie lebt dann doch noch!“ schlussfolgerte Azumi nicht verstehend. „Natürlich lebt sie noch! Aber sie wird nie wieder zu sich kommen... Sie ist dann wie tot...“ erwiderte Yami ehrlich und frustriert. Ryu legte seinen Kopf auf seine Hand. „Das kann doch alles nicht wahr sein!“ flüsterte er leise, verzweifelt und fassungslos. „Ich fürchte, doch.“ Sagte Azumi auch traurig. Yami schaute auf. „Hört mal, wir sollten erst mal abwarten, ob sie innerhalb von ein bis zwei Tagen zu sich kommt. Und wenn dies dann nicht der Fall ist, dann...“ meinte er dazu und schaute Ryu an. Ryu nahm Sakura schweigend auf seine Arme und erhob sich. „Das ist wohl die einzige Alternative...“ sagte er, schaute Sakura an und kehrte Yami und Azumi den Rücken zu. „Ähm, Herr Bennington?“ fragte Azumi schüchtern und schaute Ryu zaghaft an. Ryu wandte den Blick zu ihr. „Ich wollte ihnen noch etwas sagen... Vielen Dank, dass sie mich vorhin gerettet haben...“ beteuerte Azumi und schaute unsicher zu Ryu. „Für dich Ryu...“ sagte Ryu zu ihr und ging dann davon. Azumi sah ihn verwundert nach. „Was meinte er mit `Für dich Ryu`?“ fragte sie leise und nachdenklich. „Ich schätze mal, er meint damit, dass du aufhören kannst ihn Herr Bennington zu nennen.“ Antwortete Yami und schaute ihm nach. „Warum denn das? Und wie denn dann?“ fragte Azumi weiter und legte nachdenklich ihre Hand an ihre Oberlippe. „Wahrscheinlich sollst du ihn bei seinem richtigen Namen nennen. Weil er dich vielleicht als Freundin sieht.“ Antwortete Yami wieder und wandte sich von Azumi ab. „Ich?! Seine Freundin?!“ schrie Azumi panisch verblüfft und schaute Yami schockiert an. „Freundin im Sinne von Freundschaft!“ erwiderte Yami lieb und neigte sein Haupt. „Wahnsinn!“ rief Azumi fasziniert und glücklich. Gen´s Telefon klingelte. „Hier Sakurada! Mit wem spreche ich?“ fragte er hektisch und schaute gespannt auf zur Uhr. 22 Uhr. „The day of your death comes nearer! Soon you will be in a grave! Enjoy your last few days!“ antwortete eine computerverzerrte Stimme und legte auf. Gen war schockiert. Das war doch eine klare Morddrohung gewesen. Vielleicht war sie ja gar nicht ihn gerichtet, sondern an Sakura! Gen war beunruhigt. Da klingelte das Telefon erneut. Mit zitternder Hand nahm er den Hörer auf. „Sakurada?“ sagte er unsicher und angespannt. „Schönen guten Abend, Herr Sakurada.“ Sagte der Anrufer höflich. „Ryu! Mensch, was treibt dich denn dazu so spät noch anzurufen?“ fragte Gen sichtlich erleichtert und glücklich. „Ich wollte ihnen bescheid geben, dass Sakura bei mir ist.“ Antwortete Ryu ehrlich und schaute die bewusstlos auf seinem Bett liegende Sakura an. „Was? Warum denn das?“ fragte Gen irritiert und leicht empört, jedoch mehr besorgt. „Na ja, wie soll ich sagen...“ antwortete Ryu nachdenklich und schaute auf den Boden. „Gib sie mir mal bitte! Ich möchte persönlich mit ihr sprechen.“ Bat Gen. „Ich fürchte, dass wird nicht gehen...“ erwiderte Ryu lieb und ehrlich. „Was? Was soll das heißen?“ fragte Gen empört. „Nun, Sakura ist in einem nicht so guten Zustand. Ich weiß nicht, ob ich heute noch mit ihr reden kann. Und ich weiß auch nicht, wann Sakura wieder zu ihnen kann.“ Erklärte Ryu unsicher und schaute wieder zu Sakura. Keine Veränderung. „WAS?!“ schrie Gen entsetzt und empört. „Herr Sakurada, ich verspreche ihnen, dass ich mich um Sakura kümmern werde. Bitte, Sie müssen mir Sakura anvertrauen!“ beteuerte Ryu ehrlich und leicht verzweifelt. Gen schwieg im ersten Moment. „Herr Sakurada? Herr Sakurada! Sagen sie doch etwas!“ bat Ryu darauf nervös. „Ryu, pass bitte gut auf Sakura auf...“ sagte Gen und legte auf. Ryu schaute den Hörer an. „Das werde ich, Herr Sakurada, versprochen!“ flüsterte er leise und legte auch seinen Hörer auf dem Schrank ab. Dann schritt er auf sein Bett zu und setzte sich neben Sakura hin. Er betrachtete ihr lebloses Gesicht. „Sakura...“ sagte er leise und verzweifelt. „Du bist so leblos... So ungewohnt...“ dachte er und strich ihr behutsam über ihre zarten Wangen. Der nächste Tag des Combats brach an. Ryu war schon am frühen morgen auf den Beinen und wirbelte gerade in seinem Zimmer rum. Da kam Sakura wieder zu sich. „Was... was ist passiert?“ fragte sie leise und erschöpft. Ryu ging erschrocken zum Bett. „Sakura? Hörst du mich?“ fragte er darauf fassungslos. „Laut und deutlich...“ antwortete Sakura leise. Auf Ryu´s Gesicht machte sich ein strahlendes Lächeln breit. „Du bist zu dir gekommen! Du bist wirklich wieder zu dir gekommen!“ rief er glücklich und erleichtert. „Ryu...,“ murmelte Sakura matt und schaute ihn an „wo bin ich? Und was ist geschehen? Ich erinnere mich nur noch an Azumi und diesen Drachen...“ „Der Drache wollte dir deine Seele rauben und da kamen ich und dieser Yami. Er hat irgend so ein riesiges Monster gerufen und faselte irgendwas von Slifer. Dann war nur noch ein grelles Leuchten. Als das dann erloschen war, sah ich dich zu Boden sinken und hab dich aufgefangen. Yami erklärte dann, dass wenn wir zu spät gekommen sind, dass du dann verloren bist und nie wieder zu Bewusstsein kommst. Ich sage dir, Sakura, noch nie war ich so besorgt um dich!“ schilderte Ryu hektisch und schaute Sakura an. „Also hat Yami mich gerettet, ja?“ fragte Sakura weiter. Ryu nickte zur Antwort. „Und was ist mit Azumi? Geht es ihr gut?“ Wieder nickte Ryu. „Na dann bin ich erleichtert.“ Beteuerte Sakura darauf ehrlich und setzte sich auf. „Sakura, ich werde schon mal zum Combat vorgehen. Ich will mich noch etwas dort umsehen und die Umgebung abchecken.“ Sagte Ryu und wandte Sakura den Rücken zu. Sakura sah ihn ratlos an. „Warum soll ich nicht schon mit?“ fragte sie dann. „Weil du dich noch nicht vollständig erholt hast. Verstehst du Sakura? Wenn du etwas später als ich aufbrichst, dann kannst du dich jetzt erst mal noch ein wenig erholen,“ antwortete Ryu ehrlich und schaute Sakura an. Sakura schaute die Bettdecke an. „Na gut.“ Willigte sie ein. Ryu nickte und verließ das Haus. „Herr Bennington!“ rief Azumi als sie am Eingang des Turniergebäude stand und Ryu erblickte. Ryu wandte sich verwundert um und schaute Azumi an. Sie kam auf ihn zu gelaufen und blieb keuchend vor ihm stehen. „Oh, guten Morgen Azumi.“ Sagte Ryu und schaute sie an. „Herr Bennington, ich wollte wissen, wie es Sakura geht und ob sie wieder zu sich gekommen ist.“ Erklärte Azumi ehrlich und besorgt. „Es scheint ihr einiger Massen gut zu gehen. Sie ist heute morgen wieder erwacht.“ Sagte Ryu und schaute sich links und rechts um. „Das freut mich! Ich hatte schon mit dem schlimmsten gerechnet!“ beteuerte Azumi hysterisch und aufrichtig. „Verständlich. Ach, und Azumi?“ sagte Ryu leicht eigenartig. „Ja?“ fragte Azumi verwundert und schaute Ryu planlos an. „Ich habe dir gestern nicht umsonst gesagt, für dich Ryu.“ Antwortete dieser leicht genervt. „Was meinen sie damit, Herr Bennington?“ fragte Azumi verunsichert weiter. „Das du eine Freundin von mir bist und das ich nicht will, dass Freunde von mir mich respektvoll mit Nachnamen rufen.“ Antwortete Ryu und verschränkte seine Arme. Azumi schlug erschrocken ihre Hand vor ihren Mund. „Tut mir leid, Herr Bennington!! Äh... Verzeihung, Ryu...“ beteuerte Azumi ehrlich und schaute Ryu lieb an. Ryu lächelte. „Gehen wir rein?“ fragte er und schaute Azumi an. Azumi nickte. „Das Turnier ist bald vorüber. Erschreckend, wie schnell die Zeit hier in Domino vergeht...“ sagte Ryu vertieft und schaute den Kampfplan an. „Wieso sagst du hier in Domino? Kommst du von außerhalb?“ fragte Azumi darauf ziemlich neugierig. „Außerhalb nicht direkt, aber hier von Domino-City komme ich auch nicht. Ich komme von einem Gebirgswald ein paar hundert Kilometer weit entfernt von Domino. Das Dorf heißt Faithtown. Es liegt abseits des Waldes wo ich wohne.“ Antwortete Ryu und schaute auf. „Und woher kennen du und Sakura sich?“ fragte Azumi neugierig weiter. „Sakura und ich... wir kennen uns schon ein paar Monate über 10 Jahre. Wir waren schon damals als kleine Kinder die besten Freunde und so ist es bis heute geblieben.“ Antwortete Ryu und erinnerte sich an die Tage als er und Sakura noch klein waren. „Was?! Echt schon so lange?!“ fragte Azumi verblüfft und erstaunt. „Ja. Warum denn auch nicht?“ sagte Ryu verwundert und leicht in Gedanken vertieft. „Habt ihr euch noch kein einziges mal gestritten?“ fragte Azumi wie besessen weiter. „Doch. Natürlich haben wir uns schon gestritten. Sehr häufig sogar.“ Antwortete Ryu und schaute auf den Boden. Azumi holte gerade Luft um die nächste Frage zu stellen, aber Ryu unterbrach sie. „Hör mal... Ich mag es nicht, wenn man mich ausfragt.“ Sagte er lieb und mit leicht traurigen Klang in der Stimme. Azumi blickte ihn irritiert an. „Und ich rede auch nicht gerne über mich...“ fügte Ryu hinzu. „Na gut, wenn es dir unangenehm ist, dann werde ich dir keine Fragen mehr stellen!“ rief Azumi und smilte ihn an. Ryu schaute verwundert in ihr Gesicht. „Danke...“ sagte er glücklich und schaute wieder gerade aus. „Kein Problem.“ Meinte Azumi happy. Etwas Zeit verging. Sakura kam auch am Combatveranstaltungsort an. Sie ging durch die Menge und schaute sich um. Ryu war nicht zu sehen. „Wo kann er nur sein?“ fragte sie sich verwundert und leicht irritiert. Plötzlich spürte sie von hinten eine zierliche Hand auf ihrer Schulter. Sakura packte die Hand und zog die Person über ihren Rücken hinweg, so dass die Person knallhart auf den Boden aufschlug. Das war ein sauberer Schulterwurf. Azumi saß jammernd am Boden. Sakura war schockiert. „Oh, Azumi!!! Mein Gott! Das tut mir leid! Bitte verzeih mir! Ich- ich! Es tut mir leid! Aber- aber du- ich! Oh Gott, bitte verzeih mir!“ redete Sakura vollkommen entsetzt und hysterisch und kniete sich besorgt neben Azumi nieder. Azumi rieb sich das Steißbein. „Entschuldige! Aber das war Reflex! Weißt du, mein Großvater er hat mich so trainiert! Es tut mir wirklich aufrichtig leid!“ jammerte Sakura ehrlich und verzweifelt. „Ist schon gut!“ schwächte Azumi ab. „Nein! Nein, gar nichts ist gut! Ich hab dich angegriffen! Es tut mir leid! Azumi, nimm mir das bitte nicht übel!“ erwiderte Sakura vollkommen panisch und hysterisch. „Ich hab doch gesagt, dass es nicht schlimm ist.“ Sagte Azumi ruhig und schaute Sakura an. „Komm! Ich helfe dir auf!“ rief Sakura und zog Azumi hoch zu sich. „Danke!“ sagte Azumi und klopfte sich den Hintern sauber. „Azumi, es tut mir wirklich leid! Aber du solltest eine Street Fighterin niemals einfach so von hinten anfassen.“ Beteuerte Sakura ehrlich und schaute Azumi an. „Warum denn nicht?“ fragte Azumi verwundert. „Unter Street Fightern herrschen andere Sitten. Wenn dich jemand plötzlich von hinten anpackt, dann kann es sein, dass er dich gleich angreift. Deshalb habe ich ja auch einen Schulterwurf angesetzt. Ich dachte, du wärst irgend ein Street Fighter, der mich angreifen wollte!“ antwortete Sakura ehrlich und schaute Azumi an. „Ach so. Dann tut es mir leid. Das habe ich nicht gewusst.“ Sagte Azumi darauf und smilte Sakura an. Doch die schüttelte mit ihrem Kopf. „Es ist meine Schuld.“ Erwiderte sie ernst. „Sakura ist ganz anders als ich sie anfangs eingeschätzt habe. Ich habe sie für eine kleine dreckige Schlampe gehalten aber sie ist voll in Ordnung. Sie ist eigentlich voll niedlich. Da sieht man mal wieder, dass der erste Eindruck täuschen kann.“ Dachte Azumi während sie Sakura betrachtete. „Was ist denn?“ fragte Sakura verwundert, als sie merkte, wie Azumi sie betrachtete. „Nichts. Ich habe nur darüber nachgedacht, ob du schon mal einen Freund hattest.“ Antwortete Azumi nachdenklich. „E-einen Freund? Ich? Nein. Tut mir leid. Ich war mein ganzes Leben eigentlich immer ziemlich allein.“ Sagte Sakura ehrlich und senkte ihr Haupt. „Ich denke, du und Ryu kennt euch schon 10 Jahre?“ erwiderte Azumi überrascht und verwirrt. „Ja, ist ja auch so.“ bestätigte Sakura und schaute kurz wieder zu Azumi. „Warum sagst du dann, dass du immer relativ alleine warst?“ fragte Azumi irritiert und skeptisch. „Weißt du, ich habe in meinen Leben niemanden außer Ryu. Ich kannte niemanden anders. Nur seinen Großvater und meinen Großvater... und ihn.“ Antwortete Sakura deprimiert und schaute wieder zu Boden. „Na das sind doch schon mehrere Personen!“ sagte Azumi und lächelte Sakura an. „Nein... nicht wirklich. Mein Großvater und Ryu´s Großvater hassen mich beide aus tiefstem Herzen. Ryu ist der einzige Mensch, der mich vielleicht leiden kann.“ Erwiderte Sakura frustriert. „Was? Warum hasst dich dein Großvater denn?“ fragte Azumi schockiert. „Ich weiß es nicht. Er hat mich schon immer gehasst. Seit dem ersten Tag an dem ich bei ihm war.“ Antwortete Sakura leise und sehr, sehr traurig. „Wie lange lebst du denn schon bei deinem Großvater? Und wo sind deine Eltern?“ redete Azumi weiter mitfühlend. „Ich wohne seit meinem fünften Lebensjahr schon bei meinem Großvater. Und meine wirklichen Eltern... kenne ich nicht.“ Erklärte Sakura und wandte sich von Azumi ab. „Sakura kann einem ja wirklich richtig leid tun. Ich hätte nicht gedacht, dass sie so eine unschöne Vergangenheit hat. Sie kennt nur 3 Personen und 2 davon hassen sie. Aber warum denn nur? Sie ist doch schwer in Ordnung...“ dachte sich Azumi und schaute kurz zu Boden. Dann hüpfte sie Sakura an und legte ihre Arm um Sakura´s Schultern. „Ich mag dich, Sakura! Ich finde, du bist voll schwer in Ordnung!“ rief Azumi ehrlich und aufmunternd. Sakura lächelte gezwungen. „Ist echt nett von dir, dass du mich aufmuntern möchtest Azumi, aber du brauchst mich nicht anzulügen.“ Sagte sie dann traurig und ging weg. „Das ist keine Lüge!“ rief Azumi ihr nach, doch Sakura hörte es nicht mehr. Ihr Kampf hatte begonnen. Azumi schaute ihr irritiert nach. „Da merkt man wohl doch schon eher, dass ihre Vergangenheit nicht so rosig war... Sie ist ja in völliger Abwehrhaltung...“ dachte sie sich vertieft und relativ ratlos. Kapitel 24: Seto Kaiba ---------------------- Kampf um Kampf verschritt und der Tag des Finales rückte immer näher. Befand man sich vor wenigen Tagen doch erst im Achtel Finale so befanden sie sich nun schon im Viertel Finale. Ryu sowie auch Sakura befanden sich immer noch im Turnier, während viele der einst so großen Anzahl von Street Fightern bereits wieder Heim gereist waren. Die Schmach des Ausscheidens tief in das Mark des Stolzes getrieben. Panisch kam Yami zu Sakura angerannt, die sich gerade neben Ryu auf der Bank befand und ihn ratlos betrachtete. „Sakura! Sakura!“ rief er hysterisch und eilend. „Yami, was ist denn passiert?“ fragte sie sanft und erhob sich mit wallendem Haar von der Bank. „Du musst schnell kommen! Es geht um eine Person, die dir glaube ich, sehr wichtig ist.“ Antwortete Yami keuchend und erschöpft. „Von wem redest du?“ fragte Sakura weiter irritiert. „Pass mal auf, Yami! Entweder du sprichst jetzt Klartext oder du ziehst Leine!“ warf Ryu aufgebracht ein. Yami warf Ryu einen vielsagenden Blick zu und sagte dann klipp und klar: „Seto Kaiba!“ Sakura´s Gesicht kennzeichnete einen tief geprägten Schock. „Seto?!“ wiederholte sie fassungslos. Yami nickte. „Hey, Moment mal! Wer ist dieser Seto Kaiba?!“ rief Ryu ratlos und rapide irritiert. Sakura legte ihre Hand auf die von Yami. „Bitte Yami, bring mich zu ihm!“ bat sie verzweifelt und besorgt. Yami nickte und zog Sakura mit sich. „Sakura!!“ brüllte Ryu ihr empört nach, doch ohne dass sie sich umdrehte lief sie davon. „Yami, was ist passiert?“ fragte Sakura auf dem Weg, während sie neben Yami durch die Gänge des Krankenhauses her rannte. „Ein Attentat!“ antwortete Yami ehrlich und wandte den Blick kurz zu Sakura. „EIN ATTENTAT?! Auf meinen Bruder?!“ schrie sie völlig unter Schock. „Es tut mir leid, Sakura...“ beteuerte Yami aufrichtig und sanft. Die beiden blieben vor der Zimmertür stehen. Auf ihr Stand: 137 Seto Kaiba. „Seto?!“ schrie Sakura schockiert während sie Hals über Kopf in das Zimmer stürzte. Seto wandte seinen Blick mühsam zu Sakura. Seine Augen erfassten ihr verweintes Gesicht. Sakura kam angestürmt und lehnte sich auf das Bett. „Seto...“ weinte sie von Emotionen zerfetzt. Immerhin, da vor ihr lag schwer verletzt ihr Bruder, den sie über 10 Jahre nicht mehr sah und auch keinen Kontakt mit ihm hatte. „Du bist schön geworden Sakura...“ säuselte Seto sanft und legte seine Hand behutsam auf ihre Wange. Sakura schaute ihn schockiert an. „Woher weißt du...?“ entwich ihren zarten Lippen fassungslos. „Yami hat es mir gesagt. Er hat gesagt, dass meine kleine Schwester, die ich seit über 10 Jahre nicht mehr gesehen habe eine Street Fighterin geworden ist und an diesem Combat teilnimmt. Und er hat gesagt, dass du eine richtige Schönheit bist.“ Antwortete Seto ehrlich und lächelte Sakura an. „Und er hatte Recht.“ Fügte er hinzu. „Seto...“ schluchzte Sakura und warf sich ihm in die Arme. Dieser legte seine behutsam um sie. „Endlich lerne ich dich kennen!“ sagte Sakura glücklich und immer noch völlig fassungslos. „Ich freue mich auch, Sakura.“ Verkündete Seto ehrlich und glücklich. „Seto, wenn du wusstest, dass ich deine Schwester bin, warum bist du dann nicht mal gekommen und hast dich mir gezeigt?“ fragte Sakura und schaute Seto in seine eisblauen Augen. „Ich wollte erst kommen, wenn du im Finale bist.“ Antwortete Seto ehrlich und strich Sakura über ihr fließend, langes, goldblondes Haar. „Aber warum erst so spät?“ fragte sie weiter. „ich dachte mir, wenn du mich eher kennenlernst, dann würden die Emotionen vielleicht zuviel für dich werden. Du hättest dich dann vielleicht nicht mehr auf die Kämpfe konzentrieren können und das wollte ich nicht riskieren.“ Antwortete Seto aufrichtig. Kapitel 25: Schicksalsschläge ----------------------------- Sakura war auf dem Weg von dem Krankenhaus zurück zu ihrem Combathaus. Da entschied sie sich, noch einmal zu Ryu zu gehen und ihm alle diese unglaublichen Ereignisse zu berichten. Sie sah ihn ratlos auf einer weiten Wiese stehen. „Ryu.“ Sagte Sakura und ging auf ihn zu. Ryu wandte den Blick zu ihr. Erst verwundert und dann merkwürdig. Sakura fürchtete diesen Blick. Sie kannte und verstand seinen Ausdruck nicht. Irritiert wich sie wenige Schritte zurück. „Was- was hast du denn?“ stotterte sie verängstigt. „Du bist naiv, Sakura! Richtig naiv!“ antwortete Ryu garstig und verschränkte seine Arme. Sakura war verwundert. „Ryu... warum giftest du mich so an...?“ fragte sie mit einem unbehaglichen Gefühl im Magen. „Weil es so ist!“ blaffte Ryu aufgebracht und tat einen Schritt auf Sakura zu. Sakura neigte ihr Haupt. „Ryu....“ flüsterte sie leise und schaute den Tränen nahe zu ihm auf. „Nichts, Ryu! Dir ist wohl nicht bewusst, in was für Gefahren du dich ständig begibst, huh?!“ erwiderte er laut und aggressiv. „Was... was meinst du?“ fragte Sakura eingeschüchtert. „Du hast wohl vorhin absolut rein gar nicht nachgedacht, hm?! Was wäre, wenn Yami dich, jetzt einfach mal so mir nichts dir nichts, angelogen hätte?! Du bist ihm einfach, ohne nachzudenken gefolgt! Und was wäre, wenn das nur ein Vorwand wäre um dich von mir zu trennen?! Ist dir überhaupt klar, was er dir hätte alles antun können?! Er hätte dich vergewaltigen können oder dich töten können!!“ schrie Ryu wütend und völlig in Rage. „Nein! So was würde Yami nie tun!“ erwiderte Sakura empört und laut. Aber nicht schreiend. „Weißt du´s??!!!“ blaffte Ryu noch wütender und tat noch einen Schritt auf Sakura zu. Verängstigt wich Sakura vor ihm zurück und stieß an einen Baum. Ryu´s gewaltiger Körper bäumte sich vor ihr auf. Wie hinter einem Riesen verschwand die Sonne hinter seinem Rücken. Noch nie hatte Sakura ihn so wütend erlebt. Ängstlich schaute sie zu Boden. „Ja, ich weiß das Yami niemals jemanden etwas antun würde! Geschweige denn jemanden töten!“ sagte Sakura leise und schüchtern. Dann schloss sie ihre Augen und sank langsam am Baum herab auf den Boden. Sie erwartete jetzt eine deftige Ohrfeige von Ryu. Ryu kochte förmlich vor Wut und hob schon seine Hand. Doch dann erblickte er die ängstlich am Boden sitzende Sakura, die ihre Augen fest zusammen gekniffen hatte. Plötzlich verschwand alle Wut aus ihm. Sakura wartete noch immer auf die Wucht des Schlages. Ryu legte seine Hand sanft auf ihre Wange. Bei der Berührung zuckte Sakura zusammen und schaute unsicher auf zu ihm. „Es tut mir leid.“ Sagte Ryu ehrlich und schaute Sakura an. Diese war jetzt völlig perplex. „Bitte nimm mir das nicht übel, Sakura. Ich mache mir nur große Sorgen um dich. Dir kann so viel passieren. Domino ist so eine gefährliche Gegend...“ beteuerte Ryu ehrlich und beugte sich zu Sakura runter. „Ja, das habe ich gemerkt...“ sagte Sakura und schaute auf den Boden. „Wie, du hast dass gemerkt?“ fragte Ryu entsetzt und besorgt. Sakura schreckte auf. „Hat man dir etwas angetan, Sakura? Hat man dich angegriffen?“ fragte Ryu weiter und legte seine Hände auf Sakura´s Schulter. „Nein...“ antwortete Sakura und schaute zur Seite. Ryu schien jetzt völlig irritiert und er glaubte Sakura nicht wirklich. „Mir nicht. Aber Seto Kaiba...“ redete Sakura weiter und schaute Ryu an. „Wer ist dieser Seto Kaiba?“ fragte Ryu wieder leicht aufgebracht. „Mein Bruder...“ antwortete Sakura und schaute Ryu in die Augen. „Dein was?!“ rief Ryu schockiert und empört. „Mein Bruder. Ich habe dir doch vor langer Zeit mal erzählt, dass ich zwei Brüder habe. Mokuba und Seto. Na ja, und Seto liegt im Krankenhaus... Es geht ihm nicht so gut. Aber er wird sich wieder vollständig vom Attentat erholen.“ Erklärte Sakura und stand mit Ryu zusammen vom Boden auf. „Mich interessiert es nicht, was dieser Seto Kaiba macht.“ Sagte Ryu wütend, wandte sich von Sakura ab und verschränkte seine Arme. „Aber Ryu, er ist mein Bruder!“ erwiderte Sakura leicht empört. „Ja und? Meinetwegen kann er ins Grab gehen!“ sagte Ryu ehrlich und unfreundlich. „Was?!“ fragte Sakura entsetzt. „Ja Sakura, tut mir leid. Aber dieser Seto Kaiba ist für mich kein Bruder! 10 Jahre hat er sich nicht um dich gekümmert! Solche Leute hasse ich!“ antwortete Ryu aufgebracht und schroff. „Aber er könnte sterben!“ appellierte Sakura verzweifelt und geschockt. „Dann soll er es tun!!!!“ blaffte Ryu wütend und laut. Sakura standen Tränen in den Augen. „Ryu, du bist herzlos!! Ich hasse dich!!“ schrie Sakura und rannte weinend davon. Das war wie ein Schlag in die Magengrube für Ryu. Schockiert senkte er sein Haupt. Schluchzend und völlig entsetzt rannte Sakura weg. Sie rannte zu dem Combathaus von ihrem Großvater. Als sie knapp 80 Meter von dem Haus entfernt war, sah sie riesige Feuersäulen. Das Haus ihres Großvaters stand in Flammen. Gleißendes Orange färbte den Himmel über der Brandstelle. Graue, gewaltige Wolken von schwarzen Rauch übertönten das Haus. Geruch von verbranntem Holz stieg in die Luft. Völlig unter Schock betrachtete Sakura das lichterloh brennende Haus. Fassungslos legte sie die Hände an ihren Mund. „Sakura!“ erklang ein entfernter Schrei von Ryu, der angerannt kam. Wenige Sekunden später stand er keuchend neben ihr. Dann erfassten seine Augen das flammende Haus. „Scheiße! Was ist denn hier passiert?!“ rief er schockiert und fassungslos. Sakura realisierte seine Worte nicht. Zu sehr stand sie unter Schock. „Großvater...“ flüsterte sie leise und völlig geistesabwesend. Ryu wandte seinen Blick zur völlig unter Schock stehenden Sakura. „Großvater!!“ schrie sie plötzlich und rannte auf das brennende Haus zu. „Sakura! Bleib hier!“ schrie Ryu entsetzt und sah ihr nach. Ohne jegliche Reaktion sprintete Sakura jedoch auf das Haus zu. „Komm zurück!!!“ befahl Ryu besorgt und stürmte ihr nach. Sakura trat in das brennende Haus. Sofort quoll ihr ein dicker Rauchstoß entgegen. Sakura hustete auf. Durch die Dichte des Rauches konnte sie fast nicht mal mehr ihre eigene Hand vor Augen sehen. „Großvater?! Großvater?!“ schrie sie gegen das lodern der Flammen an, doch niemand schien ihre Rufe war zu nehmen. Auch Ryu war unterdessen am Haus angelangt. „Sakura?! Sakura, wo bist du?!“ schrie er besorgt und leicht panisch. „Großvater *hust, hust* hörst du mich?!“ fragte Sakura während der Rauch ihr nach und nach das Atmen schwer machte. Ihr wurde nach und nach schwindelig. Alles um sie herum begann zu rotieren. Sakura sah auf den Boden. Da lag ihr Großvater. Sakura sah ihn an. Aus seinem Mund floss Blut und seine eine Gesichtshälfte schien mit einem Messer zerritzt geworden zu sein. Er hatte ein starr aufgerissenes Antlitz und seine Augen waren geprägt von einem schmerzhaften und qualvollem Tod. Er lag in einer riesigen Blutlache, noch immer blutend aus allen möglichen Körperstellen. Sakura kreischte völlig schockiert auf. Ryu erblickte sie durch den dichten Rauch. „Sakura!“ rief er und schritt auf sie zu. „Was hast du?!“ fragte er besorgt und blieb neben ihr stehen. Dann sah er auf den Boden, wo Gen´s Leiche lag. „Oh mein Gott!“ sagte Ryu entsetzt und drückte Sakura an sich. Sakura stand noch immer völlig unter Schock. „Wir müssen hier raus!“ rief Ryu und zerrte sie aus dem brennenden Haus. „Nein! Und was ist mir Großvater?!“ erwiderte Sakura schreiend und immer noch fassungslos. „Sakura, er ist tot! Wir können ihm nicht mehr helfen!“ sagte Ryu ruhig und hielt Sakura fest. „Nein! Großvater!“ schrie Sakura und versuchte, sich mit allen Mitteln von Ryu los zu reißen. „Sakura!“ rief Ryu und hielt sie noch fester fest. Sakura brach vollends in Tränen aus und sank auf die Knie. „Großvater!“ schluchzte sie während ihr die Tränen wie Meere über das Gesicht rannen. Ryu kniete sich neben ihr nieder. „Es tut mir leid, Sakura...“ sagte er mitfühlend und umarmte sie. „Ryu...!“ schluchzte Sakura und klammerte sich fest an ihn. Ryu schloss seine Augen und strich Sakura über ihr Haar. Regen zog auf und löschten die Flammen. Das Schicksal hatte seinen Lauf genommen... Kapitel 26: Anfreundungen ------------------------- Nach diesem schrecklichen Ereignis dass vor 2 Tagen stattfand stand schon das nächste Ereignis vor der Tür. Der Zeitpunkt für das Finale des Street Fight Combats war gekommen. Ryu und Sakura standen sich gegenüber. Niemand hatte damit gerechnet und schon gar nicht Ryu und Sakura. Sakura war nervlich total am Ende und auch Ryu hatte schon mal bessere Tage erlebt. Wenn er über Sakura nachdachte, befürchtete er, sie könnte durch jede Kleinigkeit komplett zusammenbrechen. Wie sollte er auch anders denken? Sakura war kreidebleich und magerer als je zuvor. Sie hatte seit dem Schicksalsschlag nichts mehr gegessen. Und auch im allgemeinen sah sie völlig fertig aus, was sie aber auch durchaus war. Ryu hatte versucht, ihr das Kämpfen auszureden, aber Sakura hielt es für notwendig. Es war der Wunsch ihres Großvaters. Und wenn sie sich schon nicht von ihm verabschieden konnte, so wollte sie doch wenigstens seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen... Das Finale wird in 2 Tagen stattfinden. Sakura ging vollends am Ende spazieren. Sie versuchte sich abzulenken, was ihr aber nicht möglich war. Zu sehr spukten die letzten Ereignisse in ihrem Kopf herum. Es musste doch einen Weg geben, wie man wenigstens nur für kurze Zeit mentale Ruhe erlangen könne. Verzweifelt stand sie an einer Klippe und betrachtete das tosende Meer. „Großvater...“ flüsterte sie und schaute zu Boden. Ihr Haar wehte wild. Azumi näherte sich der Stelle und erblickte Sakura. Fest entschlossen schaute Azumi Sakura an. „Heute werde ich mich mit ihr anfreunden!“ befahl sie sich selber und schlich auf Sakura zu. Sie befand sich wenige Schritte hinter ihr, da hörte sie sie schluchzen. Azumi erschrak. „Warum weint sie denn?“ fragte sie sich und schaute mitfühlend. „Sakura, was ist passiert?“ fragte Azumi lieb und legte ihre Hand auf Sakura´s Schulter. Sakura erschreckte sich, wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht und wandte sich zu Azumi um. „Hallo Azumi...“ antwortete sie und schaute wider auf den Boden. „Du hast gerade geweint. Was ist denn los?“ sagte Azumi besorgt und legte Sakura aufmunternd die Hand auf die Schulter. Sakura schüttelte mit ihrem Kopf. „Mir geht es momentan nicht so gut. Ich hab ziemlich viel Stress zur Zeit um mich herum. Ryu und das Combat... Das Finale übermorgen.... Das ist einfach ein bisschen viel für mich, weißt du? Und irgendwann wird das alles zu viel für mich und... ich kann nicht mehr!!“ antwortete Sakura, brach bei den letzten Sätzen mehr und mehr in Tränen aus und sank schluchzend auf die Knie. „Sakura...“ sagte Azumi schockiert und legte tröstend ihre Arme um sie. Sakura erhob sich blitzschnell und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Tut mir leid, Azumi... Es ist alles in Ordnung! Ist alles nur ein bisschen viel für mich! Aber mir geht’s blendend! Ja! Richtig blendend! Siehst du denn nicht das Strahlen in meinem Gesicht?“ redete Sakura und ihre Stimme wurde die letzten Worte immer schriller. Azumi war leicht gegruselt. „Meine Fresse, ist die fertig...“ dachte sie sich perplex. „Nein, Sakura, das sehe ich nicht. Ich sehe kein Lächeln in deinem Gesicht. Im Gegenteil. Ich sehe nur tiefe Trauer in deinen Augen.“ Sagte Azumi durchdringend und fest. Ein eigenartiger Klang. Azumi nahm Sakura´s Hände in ihre. Sakura wandte ihren Blick irritiert auf die Hände von Azumi, die ihre fest umschlossen hatten. „Das ist mein Standardblick.“ Flüsterte Sakura leise und schaute zu Boden. „Nein, Sakura ist es nicht.“ Erwiderte Azumi und schaute sie aufrichtig an. „Doch! Natürlich! Woher willst du das wissen? Du kennst mich doch überhaupt nicht!“ sagte Sakura, ihren Blick noch immer auf den Boden haltend. „Das stimmt. Deshalb möchte ich ja auch mit dir reden!“ bestätigte Azumi lieb und zuversichtlich. „Ich weiß aber nicht, ob ich in einer Verfassung zum Reden bin...“ wisperte Sakura ehrlich und höflich. „Sakura...“ seufzte Azumi enttäuscht und guckte bedroppt zu Boden. Sakura bemerkte, dass sie Azumi frustrierte. Aber sie wollte niemanden frustrieren. „Aber wenn ich es mir recht überlege, bin ich doch in einer Zum Reden geeigneten Verfassung.“ Verkündete Sakura gezwungen happy und lächelte ironisch. Glücklich schaute Azumi wieder auf. „Wirklich?!“ fragte sie überglücklich und auch ihre Augen verkörperten ihr Glück. Sakura nickte. Sie war froh, dass Azumi ihr diese Nummer vom `Glück` abkaufte. „Also, was wolltest du, Azumi?“ fragte Sakura und schaute Azumi in die Augen. „Ich möchte mit dir befreundet sein, Sakura!“ antwortete sie fest entschlossen. Kapitel 27: Breaking the habit ------------------------------ Hey Leute! ^^ Willkommen zum 27. Kapitel meiner FF! ^^ Ich bin auf dieses Kapitel besonders stolz und hoffe es gefällt euch so, wie es mir gefällt. :) Wirklich, es ist mein Lieblingskapitel! ^^ Sooo, viel Spaß beim Lesen nun! ^^ Oh, noch eine Anmerkung. Hehe, Linkin Park haben mich zu diesem Kapitel inspriert deshalb nannte ich es auch Breaking the Habit. Na ja, wobei der Titel übersetzt auch passt: Breche die Angewohnheiten! :) Hehe, vielleicht erkennt ihr ja, wer hier seine GEwohnheiten bricht. ;) So, wer das Lied hat, sollte es sich zu diesem Kapi anhören. DEnn die Stimmung passt unglaublich! =3 Eure Nemo Blitze durchzuckten den mattgrauen Himmel. Regentropfen klatschten brutal auf den Boden und an die Wände. Wilder Wind toste und ließ die Blätter der Bäume hart durch die Luft peitschen. Der Tag des Finale war gekommen. Die schaulustige Menge kam und nahm ihren Platz ein. Auch Sakura machte sich auf den Weg zur ´Stätte des Schicksals´. Sie wusste nicht, ob sie gegen Ryu bestehen könne aber sie wusste sicher, dass sie alles geben würde, was ihr Körper schaffte. Sie war bereit, bis an ihre Grenzen zu gehen und auch noch über sie hinaus. Sie wollte nicht kampflos aufgeben und sie wollte es Ryu nicht leicht machen. Nein! Auf gar keinen Fall. Das war sie ihrem Großvater schuldig.. Aber nicht nur ihrem Großvater sondern auch sich selber. Sich selber und alle Menschen, die an diesem Street Fight Combat teilgenommen hatten. Jetzt einfach so aufgeben wäre unter der Würde aller Ausgeschiedenen und unter ihrer eigenen. Nein. Heute war sie bereit. Bereit zu gewinnen... Sich ihrer Sache vollkommen sicher betrat sie die linke Wartehalle. Die Fans wünschten ihr Glück. Sakura lächelte siegessicher. Noch nie war sie so fest entschlossen, einen Kampf zu gewinnen. Noch nie war sie so bereit für das Kämpfen wie heute. Regen prasselte auf seine Haut. Die Tropfen perlten ihm von Gesicht, Haar und Nase. Das Wasser sammelte sich auf dem Boden. Aus einer Pfütze wurde nach und nach ein Teich, der schließlich das gesamte Kampfplateau einnahm. Bis zu den Knöcheln hoch stand man im Wasser. Donnergrollen und Blitze herrschten über den Himmel. Dann war es soweit. Der Zeitpunkt des Kampfes sollte kommen. Der alles entscheidende Kampf! Er hatte die gesamte Zeit nur auf diesen einen Kampf hinaus gearbeitet. Jetzt würde sich das jahrelange Training auszahlen. Er wusste, wenn er jetzt verlieren würde, dann wäre alles umsonst gewesen und er müsse noch viel mehr und härter an sich arbeiten. Diese Schmach! Nein! Um nichts in der Welt wollte er verlieren! Verlieren war für ihn das Allerletzte. Man kämpft um zu gewinnen und gewinnt man nicht, so muss man mehr an sich arbeiten. Fest entschlossen und vollkommen sicher trat er auf das Kampfplateau. Er wusste, dieser Kampf würde kein leichter werden. Nein. Dieser Kampf könnte sehr wohl der für ihn schwerste Kampf aller Zeiten werden und er wusste, er musste siegen! Siegen für sich... und sie. Ryu atmete noch mal tief durch. Er lockerte sich. Da trat ihm gegenüber Sakura auf das Feld. Den Ausdruck fester und vollkommener Entschlossenheit in den Augen. Man konnte um sie herum eine nicht sichtbare Feuerwand des Entschlossenheit spüren. Oh ja, Ryu wusste, Sakura meinte es ernst. Und wie Ernst! Sicher trat sie vor ihn. Sein Blick fing ihre Augen. Kurzer direkter Blickkontakt. Ryu zog seine Handschuhe fest und sein Stirnband. Dann ging er in Kampfhaltung über, den Blick immer noch nicht von Sakura ablassend. Sakura ging ebenfalls in Kampfhaltung. Noch immer sprühten ihre Augen förmlich funken. „Ryu, du sollst wissen, dass ich heute alles gebe! Und du sollst wissen, dass ich heute den Sieg davon tragen werde! Ich werde es dir nicht leicht machen!!“ Sagte sie so festen Willens wie es nur möglich ist. Ryu lächelte siegessicher. „Das will ich hoffen, Sakura. Aber sei dir gewiss, dass auch ich dir kein leichtes Spiel machen werde!“ erwiderte er zielstrebig und selbstsicher. „Fighter, get ready! 3! 2! 1! FIGHT!!!!!!!!“ schrie der Kommentator in sein Mikrofon. „Jetzt wird sich zeigen, wer richtig trainiert hat!!“ schrie Sakura und stürmte aggressiv auf Ryu zu. Sie schlug und trat. Ryu blockte. „Ist das alles? Fragte er enttäuscht und sicher, während er abblockte. „Oh nein Ryu! Ich fange gerade erst an!“ antwortete Sakura schreiend und schlug schneller und fester zu. „Na, das will ich auch hoffen!“ verkündete Ryu und blockte immer noch. „Unsere Kämpfer sind bereits voll in Action! Sakura´s Schläge sind hart und zielsicher, doch unser amtierender Weltmeister Ryu blockt gelassen ab! Wir sind gespannt, was uns die beiden heute noch präsentieren werden!“ rief der Kommentator angespannt und energisch. „Na dann wollen wir mal ein bisschen Action in die Sache bringen!“ sagte Ryu, blockte ab und ging dann mit einem rasanten Kontersturm auf Sakura los. Jetzt musste sie blocken. Und das tat sie mit Mühe und Not. Dann fiel ihr ein, was sie jetzt tun musste. Geschickt platzierte sie einen Tritt auf Ryu´s Schienbeine. Ryu verlor das Gleichgewicht und flog auf die Fresse. „Sauber!“ lobte er, erhob sich und attackierte Sakura wieder. Sakura wich flink wie ein Wiesel aus und verpasste ihm ein Faustschlag ins Gesicht. Ryu´s Lippe platze auf. „Ist lange her, dass mich jemand verletzt hat. Alle Achtung!“ sagte er munter und achtungsvoll. Sakura ließ sich durch seine Worte nicht beirren und attackierte weiter. Das Wetter schlug um und ein wilder Hagelschauer prasselte nieder. Vollends konzentriert prügelte sie weiter auf Ryu ein. Doch plötzlich packt e er sie am Handgelenk. Sakura versuchte sich irritiert und Hastig aus seinem Griff zu befreien. Doch zu spät! Ryu zog ihren Arm über seinen Körper hinweg und Sakura flog durch die Luft. Exzellenter Schulterwurf. Knallhart schlug Sakura mit dem Rücken auf den Boden auf. Blitzschnell drehte sie sich auf den Bauch und erhob sich wieder. Stürmte gleich wieder auf Ryu zu. Ein Austausch von Tritten und Schlägen zwischen beiden Parteien entstand. Beide mussten sie Treffer einstecken. Ryu rutschte durch das immer höher werdende Wasser aus. Er fing sich jedoch mit einem Handgelenk ab. Sakura wollte zuschlagen, doch Ryu blockte ab und trat ihr geschickt die Beine weg. Sakura rutschte vorne über weg, knallte mit dem Magen auf Ryu und schlug dann zu guter letzt mit der Nase auf dem harten Marmorboden auf. Ryu rollte sich unter ihr weg und erhob sich wieder. Sakura legte ihre Hände auf ihre Nase und kugelte sich schmerzbenommen auf dem Boden herum. Blut quoll und quoll aus ihrer Nase. Ryu kannte keine Gnade. Er wollte wider angreifen. Sakura realisierte es jedoch schnell genug und wich mit einer Rolle rückwärts aus. Dann befand sie sich auf Knien. Ryu versuchte weiterhin zu zuschlagen. Mühsam wich Sakura aus. Dann setzte er zu einem Sprungkick an. Gelenkig wie Sakura war legte sie ihren Rücken auf den Boden, während sie noch immer kniete (so wie beim Limbotanzen). Ryu traf nicht, setzte aber wieder sanft mit dem anderen Fuß auf den Boden auf. Kaum hatte er den anderen Fuß abgesetzt, setzte er auch schon zum nächsten Tritt an. Sakura fing den Schlag mit dem Bereich zwischen Ellenbogengelenk und Handgelenk ab und zog Ryu das andere Bein mit dem er noch auf dem Boden stand weg. Ryu verlor das Gleichgewicht und schlug mit dem Rücken auf den Boden. Aber sein Fuß hatte Sakura noch im Fallen im Gesicht erwischt. Sakura richtete sich auf. Ihr Gesicht war voll mit Blut verschmiert. Dennoch trat sie zu. Ryu blockte und hielt Sakura an ihrem Bein fest. Er stand vom Boden auf und schleuderte sie um sich in der Luft herum. Dann ließ er sie los. Durch den Schwung flog Sakura ein ganzes Stückchen und prallte mit dem Rücken gegen die Wand. Benommen lehnte sie an ihr. Ryu kam angerannt und schlug auf sie ein. Völlig gelähmt steckte Sakura Schlag und Schlag ein, dann sank sie auf die Knie. „Schon eine halbe Stunde tobt dieser hervorragende Kampf! Ist der erste Kämpfer jetzt am Ende?!“ bemerkte der Kommentator neugierig. Ryu packte Sakura und schlug sie mit der Brust gegen die Wand. Dann trat er ihr mit voller Wucht mehrmals in den Rücken. Dann wich er ein Schritt zurück. Sakura kippte nach hinten weg. Ryu fuhr mit seinem Handgelenk über seine blutende Lippe. Schweiß perlte ihm vom Gesicht. Triumphierend sah er Sakura an. Er dachte, gewonnen zu haben. „Hast du genug, Sakura?“ fragte Ryu siegessicher und leicht arrogant. Sakura richtete sich schwerfällig und mit großer Mühe auf. Sie wandte ihren Blick zu Ryu hoch. „War... das alles?“ fragte Sakura zurück. Ryu´s Blick vereiste. „Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dich nicht bewusstlos zu prügeln. Aber dem Anschein nach willst du es ja.“ Antwortete er und ging wieder in Kampfhaltung. Sakura stand halbwegs aufrecht und taumelte ein gewaltiges Stück rückwärts. Sie war schon stark angeschlagen und hatte enorme Schwierigkeiten, sich auf den Beinen zu halten. „Ich darf nicht verlieren! Für Großvater...“ redete sie sich gedanklich selbst zu, um weiter zu machen. Schnell stürmte sie auf Ryu los, obwohl ihre Beine sie kaum noch trugen und ihr Körper seine Grenzen erreicht hatte. Ryu schüttelte mit dem Kopf. Und schlug zu. Sakura wich zur Seite aus und spurtete hinter Ryu. Dann sprang sie ihm von hinten an den Hals und klammerte sich fest. „Verdammt!“ rief Ryu, packte Sakura an ihren Armen die um seinen Hals geklammert waren. Er wollte sie mit einem Schulterwurf loswerden, was ihm aber durchaus nicht gelang. Sakura hing da jetzt in einer sehr schmerzhaften und arg verrenkter Brückenhaltung. Ihre Arme noch immer um Ryu´s Hals aber mit den Beinen vor Ryu (wie ein Flickflack mit Größenunterschied) und durchaus verkrampft. Ryu versuchte sie krampfhaft auf den Boden zu ziehen, doch Sakura kämpfte gegen ihn an. Ihr Rücken bog sich immer heftiger und auch Schmerz zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. „Sakura, gib verdammt noch mal endlich auf!“ befahl Ryu angestrengt. „Nein! Niemals!“ erwiderte Sakura und kniff ihre Augen zusammen. „Ich bitte dich! Ich will dir nicht das Rückrat brechen!“ appellierte Ryu verzweifelt und besorgt um Sakura. „Nein! Ich darf nicht aufgeben! Lass du doch einfach los!“ erwiderte sie. Ihr Körper begann zu zittern. Er konnte das Gleichgewicht nicht mehr lange halten und auch die Verrenkung machte ihm heftigst zu schaffen. „Ich kann nicht einfach loslassen!“ erklärte Ryu besorgt und schaute immer noch gegen Sakura kämpfend den Plateauboden an. „Und ich auch nicht! Argh!“ schrie Sakura, als Ryu sie ein ganzes Stück weiter nach unten gezerrt hatte. Ryu kniff seine Augen zusammen. Konnte er wirklich verantworten, dass Sakura sich im Kampf mit ihm das Rückrat brach und starb? Oder zumindest für immer gelähmt war? Konnte er es wirklich verantworten? Sakura unterbrach seine Gedanken. Sie rutschte mit den Füßen weg und verlor vollkommen das Gleichgewicht. Sie und Ryu schlugen auf den Boden auf. Schwerkeuchend blieb sie liegen. Auch Ryu lag am Ende seiner Kräfte auf dem Boden. Seine Vorahnung, dass dies sein wohl wahrscheinlich härtester Kampf werden würde bestätigte sich. Noch nie hatte er sich so anstrengen müssen um einen Sieg davonzutragen. Mit letzter Kraft richtete sich Sakura auf. Sie kniete da vor Ryu. Ryu erhob sich schwer erschöpft und griff erneut an. Er erwischte Sakura mit voller Wucht im Magen. Sie drohte vorn über zu kippen, doch Ryu fing sie mit seinem Knie auf. Was aber auch einen weiteren Tritt in den Magen bedeutete. Dann schlug Ryu mit seinem Ellenbogen auf Sakura´s Rücken ein und trat ihr zeitgleich mit seinem Knie in den Magen. Sakura schrie auf. Blut quoll aus ihrem Mund. Sie sank zu Boden. Dann trat Ryu ein letztes Mal zu. Seine Fußspitze traf ihre Magengrube. Bewusstlos brach Sakura am Boden zusammen. Ryu hatte gewonnen. Schwerkeuchend schaute er auf die Bewusstlose hinab. Das Publikum jubelte und toste. Der Kommentator sprang auf und ab. „DER NEUE UND ZUGLEICH ALTE WELTMEISTER DES 50.STREET FIGHT COMBATS IST RYU BENNINGTON!!!!!!!!!!!!!!“ brüllte er laut und völlig außer sich. Ryu kniete sich neben Sakura nieder. Jetzt hatte er doch getan, was er sich nicht vorgenommen hatte. Er hatte Sakura zum Rande des Zusammenbruches und noch weiter hinaus geprügelt. Behutsam hob er sie auf seine starken Arme und trug sie vom Kampfplateau davon. Das Publikum feierte weiter. Aber viele fragten sich, warum er sich nicht über seinen Sieg gefreut hat und warum er Sakura davongetragen hat. In der rechten Wartehalle angekommen legte Ryu Sakura vorsichtig auf eine Holzbank. Er betrachtete sie traurig. „Sakura... Es tut mir leid...“ sagte er leise und strich Sakura über ihre blutverschmierte Wange. Als er sie da so liegen sah, wurde ihm eins klar: er musste Sakura von jetzt an beschützen. Er spürte innerlich, dass jetzt eine noch schwerere Zeit als je zuvor für ihn und sie anbrechen würde. Und er wusste, mit dem Abschluss dieses Kampfes hatte er sein Schicksal in Lauf gebracht. Unaufhaltsam würde von nun an Katastrophe über Katastrophe passieren. Ryu wusste, von nun an würde ihn Sakura mehr den je brauchen. Er ahnte, dass jetzt gerade für sie eine sehr schwere Zeit anbrechen würde. Ryu machte sich Sorgen. Er fragte sich, ob Sakura unter noch mehr Belastung mental zusammenbrechen würde, da sie doch jetzt schon so am Ende war. Mit sorgenvoll gefalteter Stirn blickte Ryu in die Zukunft... Kapitel 28: Gefühle und ihre Auswirkungen ----------------------------------------- Sakura erwachte in einem ihr unbekannten Bett. Von der Schmach des Verlierens gepeinigt und vom Schmerz gequält öffnete sie ihre kristallklaren himmelblauen Augen. Das erste, was ihre Augen erfassten war Ryu´s Gesicht, mit besorgtem Ausdruck in den sonst so starken Augen. „Sakura...“ flüsterte Ryu besorgt und fuhr ihr mit einem Tuch über das Gesicht. Sakura fühlte sich schlapp. All ihr Elan war verschwunden. Sie war so schlapp wie eine Gummipuppe ohne Gerüst. Ihre Augenlider fühlten sich merkwürdig schwer an. Da war kein Funken Energie mehr in ihrem Körper. Nur das ihr bekannte Gefühl, eine elende sinnlose Existenz der Verdammnis zu sein die über alles und jeden einen furchtbaren Schleier des Unglücks bringt. Oh, wie litt sie unter Selbstzweifeln? Alles schien für sie vorbei zu sein. Vom Leben genug habend schloss Sakura ihre Augen wieder. Sie wollte verschwinden. Jetzt einfach sterben... Sakura spürte schon, wie ihr Körper langsam in die Dunkelheit überglitt. Verzweifelt schaute Ryu sie an. Er spürte, was in ihrem Herzen vorging. Niedergeschlagen legte er ihr seine Hand auf die Wange und strich ihr durch das Haar. Sakura spürte seine Berührungen. Sie empfand Ryu´s Hände als warm und weich. Diese simplen Liebkosungen. Das war genau dass, wonach sie sich all die Jahre so unbewusst sehnte. Einfach nur das Gefühl haben, geliebt zu werden. Nähe haben. „Sakura, ich weiß wie du dich fühlst...“ beteuerte Ryu sanft und ehrlich und streichelte sie weiter. Dumpf vernahm Sakura seine Worte. Doch ihre Augen waren zu schwer, als dass sie sie hätte öffnen können. Es fühlte sich so an, wie als würde ihr Körper schweben. Schweben in die Dunkelheit... „Aber du darfst dich jetzt nicht hängen lassen. Das Leben geht weiter!“ erklang Ryu´s Stimme erneut dumpf und weit, weit entfernt. „Nicht hängen lassen? Oh Ryu... Du hast doch keine Ahnung... Wie gerne würde ich mich nicht hängen lassen? Aber mein Körper, weißt du? Er schwebt gerade so schön über die Schwelle des Todes... Ich sterbe gerade so schön... so lass mich... lass mich einfach gehen...“ sagte Sakura in ihrem Zustand. Sie war nicht wirklich anwesend, aber auch nicht abwesend. Sakura dachte, sie habe diese Worte nur gedacht, doch hatte sie die Worte laut ausgesprochen. Der Tod trat aus seinem Tor und reichte Sakura die Hand. Sakura streckte ihre Hand aus. Sie wollte die des Todes gerade ergreifen, da wurde sie plötzlich weggerissen. „Hör auf so zu reden, Sakura! Du gehst nicht! Ich werde nicht zu lassen, dass du einfach gehst!“ schrie Ryu. Er war es, der Sakura weggezerrt hatte. Obwohl er sie in der Realität nur grob an den Schultern gepackt und hochgerissen hatte. Völlig regungslos hing Sakura in Ryu´s Griff. „Sakura, ich weiß, dass es dir nicht gut geht! Ich weiß, dass du am Ende bist! Aber du kannst nicht einfach gehen und alles hinter dir zurück lassen! Hörst du?!“ rief Ryu ernst und verzweifelt. Er hatte Angst. Angst, Sakura zu verlieren. „Nein... ich gehe... lass mich... es ist alles sinnlos... ich habe alles verloren und bin allein... verschwinde und lass mich...“ sagte sie immer noch abwesend. „Nein! Du bist nicht alleine! Sakura, ich bin hier! Ich bin für dich da! Ich kümmere mich um dich! Du hast nichts verloren! Ich bin bei dir und ich werde es auch bleiben. Sakura, glaub mir, ich werde dich nie mehr allein lassen!“ sagte Ryu und klammerte Sakura fest an sich. Schockiert öffnete Sakura ihre Augen. Jetzt erst realisierte sie, dass sie sich in Ryu´s Armen befand. „Was?!“ fragte Sakura fassungslos und irritiert. Ryu riss Sakura aus seinen Armen und schaute ihr tief und durchdringend in die Augen. „Ich habe gesagt, dass ich dich nie mehr alleine lasse! Ich werde dich beschützen, Sakura! Ich werde immer für dich da sein. Was auch passiert.“ Antwortete Ryu ehrlich und vollkommen aufrichtig. „Wirklich...?“ fragte Sakura leise und deprimiert. „Ja, wirklich!“ bestätigte Ryu zuverlässig. Sakura schaute auf den Boden. „Aber... aber Ryu, ich möchte nicht mehr... es hat alles für mich keinen Sinn mehr... ich habe mir geschworen, für Großvater zu gewinnen... aber ich habe kläglich versagt... mein Leben macht jetzt keinen Sinn mehr und meine Existenz bring nur Unglück... Ryu, bitte verstehe mich... ich möchte einfach sterben...“ erwiderte Sakura ehrlich und traurig. Plötzlich spürte sie Ryu´s warme Lippen auf ihren. Sie spürte ihr Herz heftigst pochen. Noch nie hatte sie dieses Gefühl. Noch nie fühlte sie es, wenn man geliebt wird. Ryu´s Lippen verschwanden von ihren. Verwirrt traf Sakura´s Blick Ryu´s Augen. Ryu hing nah über ihr. „Sakura... ich liebe dich.“ Flüsterte er sanft und ehrlich. Sakura´s Augen füllten sich mit Tränen. „W...was?“ fragte sie zaghaft und völlig fassungslos. „Ich sagte, ich liebe dich!“ antwortete Ryu und schaute ihr tief in die Augen. „Ryu, ich bin gerade nicht in der Verfassung für Scherze!“ sagte Sakura und wich seinem Blick aus. Sie fand es nicht gut, dass Ryu sie jetzt so verarschte. Nicht jetzt, wo doch so oder so alles vorbei zu sein schien. Es machte sie wütend. „Es ist auch kein Scherz. Es ist mein voller und ganzer Ernst und die Wahrheit.“ Erwiderte Ryu ruhig und sanft. „Nein! Du lügst, Ryu! Ich glaube dir nicht!“ erwiderte Sakura schreiend und mit verletzten Gefühlen. Ryu packte sie an den Schultern und drückte sie grob ins Bett. Er lag fast auf ihr. Sein Blick traf ihren. Er schien vollkommen ernst und ehrlich zu sein. „Sakura, habe ich dich jemals angelogen?“ fragte Ryu ernst und sicher, während er Sakura vollkommen tief und durchdringen in die Augen sah. Sakura konnte seinem Blick nicht ausweichen. „N-nein...“ stotterte sie in ihrer momentanen Situation vollkommen überfordert und unsicher. „Siehst du? Und warum sollte ich jetzt damit anfangen?“ fragte Ryu ruhig und glücklich weiter. Ihm gefiel die Nähe zu Sakura, die er grade hatte. „Weiß nicht...“ antwortete Sakura unsicher. Sie fühlte sich nicht wohl. Ryu war ihr so nahe. Sie mochte es nicht. Sie kannte es nicht. Dennoch traute sie sich nicht, ihn zu bitten, von ihr runter zu gehen. Sie befürchtete, er würde wütend auf sie sein, wenn sie jetzt sagte, was sie sich wünschte und dachte. „Sakura... spring über deinen Schatten und löse deine Abwehrhaltung.“ Bat Ryu sie lieb und legte seine Hand auf ihre Wange. „M-meine Abwehrhaltung?“ fragte Sakura schüchtern und immer noch vollkommen unsicher. Ryu nickte. „Welche Abwehrhaltung?“ fragte Sakura ratlos und nervös. „Ich habe mit Azumi gesprochen. Sie hat gesagt, dass du vollkommen auf Abwehr stehst. Sie meinte, dass sie dir gesagt hat, dass sie dich mag. Und du sollst ihr gesagt haben, dass es nett von ihr wäre dich aufzumuntern aber dass sie dich nicht anzulügen brauche.“ Antwortete Ryu ehrlich und betrachtete Sakura mit einer unglaublichen inneren Stärke im Ausdruck. „Aber es ist doch so...“ erwiderte Sakura deprimiert. Ryu schüttelte mit seinem Kopf. „Ich glaube nicht, dass Azumi dich angelogen hat.“ Meinte er und fuhr ihr immer noch über ihre Wange. „Doch! Warum sollte sie mich denn mögen? Dein Großvater und mein Großvater hassen mich doch auch! Warum sollte mich da jemand anderes nicht hassen?“ erklärte Sakura sehr, sehr traurig. „Nicht jeder Mensch ist wie mein Großvater, Sakura. Es hasst dich doch nicht jeder!“ redete Ryu auf sie ein. „Wer denn nicht...?“ fragte Sakura und schaute weg. Sie wollte und konnte Ryu nicht länger in die Augen sehen. Ryu seufzte auf. „Sakura, was habe ich dir vorhin gesagt?“ fragte er ruhig und lieb zurück, während er sich ihrem Gesicht näherte. „Dass du... das du... das...“ stotterte Sakura verlegen, doch sie konnte die Worte nicht aussprechen. „Das ich dich liebe. Zum dritten mal.“ Beendete Ryu ihr Gestotter. „Was soll ich tun? Er liebt mich... aber... aber ich liebe ihn... nicht... Aber...das kann ich ihm nicht sagen! Er würde mich hassen! Oh Gott, was soll ich tun? Großvater... ich wünschte, du wärst hier! Du könntest mir helfen! Großvater! Großvater!!!!“ dachte Sakura sich vollkommen verzweifelt und kniff ihre Augen zusammen. Ryu bemerkte dass und erhob sich besorgt von ihr. „Sakura, was ist los? Habe ich dir wehgetan? Hast du Schmerzen?“ fragte er besorgt und schaute Sakura dergleichen an. „Ja! Du hast mir weh getan! Mit deinem Geständnis! Wegen dir bin ich noch verletzter als vorher!“ dachte Sakura sich und hielt ihre Augen immer noch geschlossen. „Hey, antworte mir!“ sagte Ryu noch besorgter als vorher. „Lass mich!“ schrie Sakura, schubste Ryu weg, sprang aus dem Bett und rannte aus dem Zimmer. Ryu stürzte vom Bett und schlug mehr oder weniger mit dem Kopf auf dem Boden auf. Er verlor das Bewusstsein. Sakura kannte dieses Haus nicht, aber instinktiv fand sie den Weg in die Eingangshalle. Auf dem Tisch lag ein Taschenmesser. Vollends verzweifelt griff Sakura es und rannte aus den Haus. Sie hatte nichts von Ryu´s Bewusstlosigkeit mitbekommen. Vollkommen panisch rannte sie ziellos davon. Sie hatte absolut keine Ahnung, wo sie sich befand. Sakura schaute sich um. „Scheiße! Wo bin ich? Ich muss weg! Schnell weg!“ dachte sie sich und spurtete dann einfach trotz Schmerzen nach Süden los. Sie war ein gutes Stück gelaufen, da kam ihr aus heiterem Himmel Azumi entgegen. „Saku-chan!“ quietschte diese happy und hoppelte auf Sakura zu. „Nein!“ dachte sich Sakura und blieb stehen. Azumi hüpfte sie an. „Geht es dir wieder besser? Ryu hat dich im Finale ganz schön übel zugerichtet. Ich hatte schon befürchtet, er würde dich tot prügeln!“ sagte sie lieb, besorgt, aufgedreht wie immer und munter. „Azumi, geh mir aus dem Weg!“ antwortete Sakura panisch und wollte an Azumi vorbeilaufen. Azumi stellte sich ihr verwundert in den Weg. „Aber was ist denn mit dir los?“ fragte sie besorgt und schaute ihre Freundin verwundert an. „Nichts! Bitte! Lass mich durch!“ antwortete Sakura verzweifelt und immer noch vollkommen panisch, während sie versuchte, Azumi´s Blick auszuweichen. „Du bist ja vollkommen fertig, Saku! Sag mir, was passiert ist.“ Rief Azumi entsetzt und hielt ihre Freundin an den Schultern fest. „Azumi, bitte! Nein! Lass mich! Bitte! Geh mir aus dem Weg!“ sagte Sakura darauf immer noch in der selben Verfassung und Panik. Azumi musterte Sakura und erblickte dass metallene Taschenmesser in ihrer zitternden Hand. „Was willst du mit diesem Messer?!“ fragte Azumi schockiert und unruhig. „Geh mir aus dem Weg!!“ schrie Sakura, während ihr Tränen über die Wange perlten. „Nein!“ erwiderte Azumi entschlossen mit einer bösen Vorahnung. „Geh weg!“ befahl Sakura und schubste Azumi grob beiseite. Azumi fiel hin und wandte ihren Blick zu Sakura, die schon wieder mit wegrennen beschäftigt war. „Sakura! Bleib hier!“ schrie Azumi ihr nach und richtete sich langsam auf. „Verdammt! Sie wird sich etwas antun! Ryu!!!“ kreischte sie panisch und rannte in Richtung des Hauses aus dem Sakura kam. Auf halben Wege kam ihr Ryu entgegen gerannt. „Ryu! Ryu!!!“ kreischte Azumi panisch und stürmte auf ihn los. „Azumi! Hast du Sakura gesehen?!“ fragte Ryu hastig und bis aufs Äußerste besorgt. „Ja! Oh Gott! Ryu, sie war vollkommen fertig! Und sie hatte ein Messer dabei!!“ antwortete Azumi panisch und mehr oder weniger schreiend. „Was?!“ schrie Ryu schockiert und entsetzt. „Ja! Eine Art Taschenmesser! Ryu bitte! Sie wird sich etwas antun!“ sagte Azumi besorgt und Tränen stiegen ihr in die Augen. Ryu legte Azumi eilend seine Hand auf die Schulter. „Wohin ist sie gerannt?“ fragte er ruhig und beruhigend. „Da! Richtung Bahnschranke! Ryu bitte!! Beeil dich!“ antwortete Azumi verweint und ängstlich. Ryu nickte und rannte los. Azumi sah sein langes Stirnband durch seine Rennbewegung schnell auf und ab wippen. „Sakura...“ schluchzte sie und lief Ryu nach. Der Pfad hinter der Bahnschranke führte in einen verlassenen, alten Wald. Es dämmerte bereits. „Sakura?!! Hörst du mich?! Wo bist du?!“ schrie Ryu besorgt und hastig, während er sich neben bei umsah. Dann rannte er besorgt weiter. Er hatte absolut keinen Anhaltspunkt. Der Wald war relativ groß und Ryu wusste, dass Sakura sich hier kein bisschen auskannte. Deshalb war ihm relativ unklar, wo er sie suchen musste. Ratlos rannte er weiter. Die Nacht setzte ein. Ryu kam zu einem alten, moderigen, abrissreifen Haus, welches nur aus Holz bestand und jeden Augenblick zusammen zu brechen drohte. Verunsichert sah er sich um und schritt auf das Haus zu. Seine Hand berührte das nasse, moderige Holz. Besorgt trat er in die kaputte Eingangstür. Das Haus war vollkommen verlassen. So wie es hier drin aussah, lebte hier bestimmt schon seit 50 Jahren keiner mehr. Aber es war eindeutig bewohnt gewesen. Das ließen mit Staubtuch bedeckte Möbel schlussfolgern. „Sakura? Bist du hier irgendwo in der Nähe?“ fragte Ryu hoffnungsvoll. Plötzlich stieß er mit dem Bein gegen etwas hartes. Es war ein alter Holztisch, auf der sich eine Taschenlampe befand. Ryu nahm die Taschenlampe und betätigte den An/Ausknopf.Ein schmaler Lichtstrahl durchschoss den in Finsternis getränkten Raum. „Ha! Funktioniert!“ flüsterte Ryu glücklich und schritt zum Hinterausgang des Hauses. Er tat gerade einen Schritt nach vorne, doch unter ihm befand sich kein Boden mehr. Ryu rutschte ab und stürzte einen Abhang hinunter. Er landete in einem Laubhaufen. Erschrocken richtete er sich auf. „Scheiße, war das ein Abflug...“ stöhnte er und erhob sich langsam wieder. Dann suchte er seine Taschenlampe. Mit der Taschenlampe in der Hand ging er ein paar Schritte weiter nach vorne. Im Lichtkegel erblickte er etwas blondes. „Was?“ fragte Ryu sich irritiert und mit einem rapide schlechten Gefühl im Inneren. Plötzlich schlug von hinten etwas gegen seinen Rücken. Ryu stolperte ein Stück nach vorne. „Tut mir leid, Ryu...“ murmelte Azumi plötzlich und erhob sich hinter Ryu vom Boden. „Azumi? Was machst du hier?“ fragte Ryu verwundert und immer noch mit einem unbehaglichen Gefühl im Magen. „Ich habe mir Sorgen um dich und Sakura gemacht und bin dir gefolgt.“ Antwortete Azumi ehrlich und trat hinter Ryu. Ryu seufzte. „Hast du schon eine Spur von Saku?“ fragte Azumi hoffnungsvoll und schaute Ryu nahe zu flehend an. Ryu schüttelte mit seinem Kopf. „Nein... Noch nicht...“ fügte er seufzend hinzu. Er und Azumi gingen ein Stück weiter. Azumi kreischte kaut und schockiert auf. Da vor ihr im Lichtkegel der Taschenlampe lag ein menschlicher Körper. Azumi sank schockiert und völlig verängstigt auf die Knie. Ryu´s Herz schlug heftiger. „Scheiße...“ flüsterte er und tat langsam einen Schritt auf den Körper zu, damit er vollkommen im Lichtkegel der Taschenlampe war. Jetzt erkannte er ihn. „Sakura!“ schrie Ryu entsetzt und kniete sich neben dem Körper nieder. Es war der von Sakura. Eilig legte er die Taschenlampe beiseite und berührte Sakura´s Arm. Er war leicht kalt. „Nein...“ flehte er entsetzt, und hob Sakura auf seine Arme. Sie schien vollkommen leblos. „Bitte nicht...“ flüsterte Ryu, als er plötzlich etwas Flüssiges auf seinen Fuß tropfen spürte. Er ergriff die Taschenlampe und leuchtete Sakura an. Ihre Augen waren geschlossen und von ihren Handgelenk aus tropfte Blut zu Boden. „Sakura...nein...“ sagte Ryu fassungslos und zu tiefst niedergeschlagen. Er schloss seine Augen. Konnte nicht fassen, dass Sakura Selbstmord begangen hat. Zitternd kam Azumi zu ihm. „Was war es?“ fragte sie zaghaft und man konnte an ihrer Stimme hören, dass ihr der Schock noch tief im Mark lag. „Sakura... Sie hat zuviel Schmerz erfahren...“ antwortete Ryu deprimiert und immer noch fassungslos. „W-Was?! Ryu, nein! Sie ist doch wohl nicht- sie ist doch wohl nicht...- tot? Oder?“ fragte Azumi schockiert und ungläubig. Ihr Zittern verstärkte sich. Ryu schwieg. „Nein! Nein! Du lügst! Das ist nicht war! Sakura ist nicht tot! Nein! Niemals!“ schrie Azumi völlig dem Zusammenbruch nah. Ryu schwieg weiter. Azumi warf sich neben Sakura auf die Knie. „Nein! Sakura! Mach die Augen auf! Bitte! Sag etwas! Du darfst nicht tot sein, Saku-chan! Nein! Bitte! Öffne deine Augen!“ schrie Azumi und schüttelte Sakura förmlich grob und brutal. „Hör auf!“ fuhr Ryu sie aggressiv an. „Aber-“ erwiderte Azumi fassungslos und entsetzt.. „Es ist vorbei mit ihr! Wir kommen zu spät...“ sagte Ryu, bemüht, nicht weinerlich zu klingen, obwohl ihm zum Heulen zu mute war. „Wie kannst du das einfach so hinnehmen?!“ schrie Azumi schockiert und empört. „Meinst du, wenn ich jetzt rumschreien oder heulen würde, würde das Sakura wieder lebendig machen?! Nein! Würde es nicht!!“ schnauzte Ryu ausbrechend zurück. Azumi fehlten die Worte. Beide vernahmen eine schwaches und leises stöhnen. Es kam von Sakura. Fassungslos wandten Azumi und Ryu die Blicke auf Sakura in Ryu´s Armen. „Sakura? Hörst du mich?“ fragte Ryu fassungslos und schaute ihr ins Gesicht. „Groß...va...ter...“ flüsterte Sakura kaum hörbar und sehr schwach. „Azumi! Hast du das gehört?! Sie lebt!“ rief Ryu glücklich und schockiert zugleich. „Ja! Ryu! Schnell! Wir müssen die Wunde verbinden! Sonst verblutet sie!“ antwortete Azumi erleichtert und besorgt. „Ich habe nichts zum Verbinden!“ stellte Ryu entsetzt fest. „Doch! Dein Stirnband! Es ist lang genug zum Verbinden!“ sagte Azumi hysterisch. „Mein Stirnband...“ sagte Ryu leise zu sich selber und öffnete den Bandknoten an seinem Hinterkopf. „Azumi, du musst auf die Wunde drücken!“ bat Ryu, während er sein Stirnband aufwickelte. Azumi drückte auf Sakura´s Schnittwunde am Handgelenk. Sie spürte Sakura´s Blut an ihren Händen. „Fertig?“ fragte Ryu und schaute Azumi an. Azumi nickte. „Okay.“ Sagte Ryu und begann sein Stirnband straff um Sakura´s Handgelenk zu wickeln. Azumi ließ los und Ryu knotete das Band fest. „Wir müssen sie nach Hause bringen!“ meinte Azumi besorgt, während Ryu sich mit Sakura auf seinen Armen aus der Hocke erhob und sich hinstellte. „Wir können Sakura nicht nach Hause bringen.“ Erwiderte Ryu ernst und schaute Azumi an. „Was? Wieso nicht?“ fragte Azumi irritiert und schaute auf zu Ryu. „Sakura hat kein Zuhause mehr.“ Antwortete er und schaute betrübt zu Boden. „Und wo hat sie dann gewohnt? Ich meine, sie lebt doch nicht auf der Straße, oder?“ sagte Azumi verwundert. „Nein. Natürlich nicht. Sie hat mal bei ihrem Großvater gelebt. In dessen Combat Haus mit ihm zusammen.“ Erklärte Ryu lieb und ging los. Azumi schritt neben ihm. „Und warum jetzt nicht mehr?“ fragte Azumi weiter. „Vor 3 Tagen wurde ihr Großvater ermordet und seine Leiche mit dem Haus verbrannt...“ sagte Ryu, während er sich die Bilder von Gen Sakurada´s Leiche und dem brennendem Haus in Erinnerung rief. „Was?! Ermordet? Oh nein! Das ist ja schrecklich!“ rief Azumi entsetzt. „Ja, das ist es. Als Sakura die wirklich übel zugerichtete Leiche ihres Großvater´s sah... ich war bei ihr...“ erinnerte sich Ryu weiter. „Und wie hat sie reagiert?“ fragte Azumi mitfühlend und schaute Ryu an. „Sie ist mental zusammengebrochen.“ Antwortete Ryu niedergeschlagen. „Was meinst du damit?“ „Mental! Geistig.“ „Ach du meine Fresse!“ „Ja. Ich habe mich gewundert, dass Sakura nicht komplett zusammengebrochen ist.“ „Wie meinst du, komplett zusammengebrochen?“ „Jeder normale Mensch bricht bei so einem grauenhaften Anblick zusammen. Er verliert das Bewusstsein und wenn er zu sich kommt, dann steht er vollkommen unter Schock. Aber Sakura nicht...“ „Sie ist nicht zusammengebrochen?“ „Nein. Deshalb habe ich sie auch bewundert... Weil sie sehr, sehr stark ist.“ „Meinst du? Aber die Aktion von eben zeugt aber nicht so wirklich von mentaler Stärke...“ „Nein. Das stimmt wohl so. Aber Sakura ist wirklich stark. Du verstehst ihr Umfeld nicht.“ „Was ist denn ihr Umfeld?“ „Sakura ist momentan so am Ende einmal wegen dem Mord an ihrem Großvater. Sie haben sich nämlich am selben Tag vorher noch gestritten. Dann hat sie auch noch ihren Bruder kennengelernt, von dem sie 10 Jahre nichts gehört hatte und ist ihm im Krankenhaus auf der Intensivstation begegnet. Es hieß, es wurde ein Attentat auf ihn verübt. Er hat nur sehr knapp überlebt. Na ja, dann kam sie zu mir um mir alles zu erklären und dann haben wir uns auch noch gestritten. Es war meine Schuld...Als ich sie dann zum Ausrasten gebracht habe, lief sie weg. Nach Hause. Da war aber kein Zuhause mehr. Nur ein loderndes Meer aus Flammen. Völlig schockiert stürzte sie sich in die Flammen um ihren Großvater zu retten. Ich bin ihr gefolgt. Ich habe sie plötzlich schreien gehört und stürmte zu ihr. Und dann sah ich die Leiche von ihrem Großvater...“ „Und was ist dann geschehen?“ „Ich habe sofort erkannt, dass man Herr Sakurada nicht mehr helfen konnte und wollte wenigstens noch Sakura vor dem Tod bewahren. Ich zerrte sie aus dem brennenden Haus. Sakura hat sich gewehrt und immer wieder geschrieen, was mit ihrem Großvater sei. Aber was hätte ich anderes tun sollen? Sollte ich sie den Flammen des Todes überlassen, oder sie retten?“ „Natürlich retten!“ „Das habe ich dann auch getan. Ich hielt sie fest, damit sie nicht zurück ins Haus lief. Und dann ist sie auf die Knie gesunken und hat geweint...“ „Na ja, das ist ja auch verständlich. Hättest du nicht geweint, Ryu?“ „Ich weiß es nicht. Aber ich denke, nein. Mein Großvater lieg mir nicht so am Herzen wir Sakura ihr Großvater am Herzen lag.“ „Wie kommt denn das?“ „Ich habe keine sonderliche Bindung zu meinem Großvater. Er ist so oder so nie da. Das einzige, was ich mit ihm tue, ist trainieren.“ „Nicht mal reden?“ „Nein. Nicht mal das. Wir essen auch nicht zusammen oder so. Nein, im Gegenteil. Er lebt sein Leben und ich lebe meins. So gesehen haben wir gar nichts miteinander zu tun. Er kommt und geht einfach, wann es ihm gefällt. Und wenn er geht, dann sagt er mir noch nicht einmal wohin er geht und wann er wieder kommt. Manchmal ist er über eine Woche weggeblieben ohne sich zu melden. Aber was soll’s. Ich kann ihm sein Leben nicht verbieten. Deshalb habe ich es akzeptiert so wie es ist.“ „Ryu?“ „Ja?“ „Ich finde, du bist auch sehr stark. Du bist erwachsen...“ „Erwachsen? Wie meinst du das?“ „Die Art, wie du redest. Deine Persönlichkeit. Deine Einstellung. Ich wünschte, ich könnte so reden oder so denken wie du es tust, Ryu.“ „Azumi, glaub mir. Der Tag an dem du so denken kannst wird bald kommen. Sei froh, dass du jetzt noch glücklich und froh durch das Leben tanzen kannst.“ „Darüber glücklich sein?“ „Ja. Nimm dir ein Beispiel an Sakura. Ihr Leben war schon von Anfang an sehr schwer. Mit dem fünften Lebensjahr wurde sie zu ihrem Großvater geschickt. Und ihr Großvater hat sie schon immer gehasst. Was meinst du, wie er Sakura behandelt hat?“ „Gut, obwohl er sie gehasst hat?“ „Nein. Im Gegenteil. Er hat sie ihren Hass im wahrsten Sinne des Wortes spüren lassen.“ „Was willst du damit sagen?“ „Sakura weiß nicht, das ich es weiß, aber ihr Großvater hat sie sehr, sehr häufig geschlagen. Ich meine, nicht einfach nur einen Wisch oder Klaps. Nein, schon richtige Ohrfeigen mit dem flachen Handrücken.“ „Warum denn das?!“ „Ich weiß es nicht. Hat Sakura getan was ihr Großvater gesagt hat, hat er ihr eine gegeben, oder ob sie nur irgendetwas falsches getan hat oder vielleicht zwei Minuten zu spät aufgestanden ist. Er hat sie immer mit einer richtigen Ohrfeige bestraft. Wenn Sakura ihm eine Handlung von sich erklären wollte, hat er ihr nicht mal zugehört sondern gleich ausgeholt. Sie kann einem schon richtig Leid tun...“ „Oh... dass wusste ich gar nicht...“ „Ihr Großvater schreckte auch nicht davor zurück, Sakura zu schlagen wenn besuch da war. Ich erinnere mich an eine Situation. Sakura war am frühen Morgen mit ihrem Großvater am trainieren. Sie war kurz unaufmerksam, da attackierte ihr Großvater sie hinterhältig. Dann gab er Sakura die Schuld dafür. Ich habe dann eingegriffen, sonst hätte er Sakura wohl bewusstlos geschlagen. Ich habe mich dann einen Moment um Sakura gekümmert. Als sie dann ins Haus trat meinte ihr Großvater, sie soll verschwinden und erst wieder kommen, wenn sie sich verteidigen kann. Das tat Sakura und blieb 3 Tage weg von ihrem Zuhause. Sie wäre noch länger geblieben, aber sie ist krank geworden. Ich habe gerade mit ihr trainiert, da ist sie plötzlich zusammengebrochen. Sie hatte hohes Fieber. Ich habe sie dann zu ihrem Großvater gebracht. Er ging Medizin holen und bat mich, die Nacht bei Sakura zu bleiben. Ich tat ihm den Gefallen. Als er ihr dann die Medizin verabreicht hatte, sind er und ich runter gegangen um zu essen. Bald darauf kam Sakura immer noch stark angeschlagen und sehr wackelig auf den Beinen die Treppe runter. Und was meinst du hat ihr Großvater getan?“ „Sie gebeten, sich wieder hinzulegen?“ „Nein. Er hat sie geschlagen. Obwohl sie sich kaum auf den Beinen halten konnte hat er sie hart geschlagen. Es war ihm vollkommen egal, ob ich dabei war oder nicht.“ „Wenn das, was du mir erzählt hast wahr ist, Ryu, dann müsste Sakura doch glücklich sein, jetzt wo ihr Großvater dahingeschieden ist. Oder nicht?“ „Tut mir leid, Azumi, aber die Frage kann dir wohl nur Sakura alleine beantworten.“ „Stimmt. Da hast du wohl recht....“ Schweigend gingen Ryu und Azumi weiter. Kapitel 29: Der Dahingeschiedene -------------------------------- Azumi war mit zu Ryu´s Haus gegangen. Sakura befand sich in einem der drei Gästezimmer. Auch Azumi hatte ein Schlafplatz in einem anderen Gästezimmer. Ryu stand an seinem Fenster und betrachtete das Meer im Sonnenuntergang. Dann neigte er sein Haupt. „Ob Sakura sich wegen mir etwas getan hat? Vielleicht hätte ich nichts sagen sollen... vielleicht würde sie sich dann noch in einem halbwegs gutem Zustand befinden...“ dachte er sich verzweifelt und relativ unsicher. Er machte sich wirklich Vorwürfe. Da er mental relativ aufgewühlt war, beschloss er sich einen Beruhigungstee zu kochen. Verzweifelt und besorgt setzte er sich mit der Teetasse in der Hand auf sein Bett und trank den Tee. Schon sehr bald schlief Ryu ein. Nebel warf seine Schleier über den mit Unheil gefüllten Wald. Schritte hallten durch den leblosen Wald und kein Laut und Lebenszeichen erklangen. Unsicher schritt Ryu durch den Wald. Sein Blick schweifte von links nach rechts. Er war völlig alleine. „Sakura?! Azumi?! Wo seid ihr?! Hört mich wer von euch?! Hallo?!“ schrie Ryu in den Nebel hinein. Doch keine Antwort kehrte zurück. „Ist hier irgendwer?!“ fragte er weiter und nichts als totes Schweigen erklang. Plötzlich blitze etwas auf dem Boden auf. Ryu betrachtete es. Es war ein blutverschmiertes Taschenmesser. Es war das, womit Sakura sich geritzt hat. Entsetzt kniete sich Ryu zu Boden. Seine Fingerspitzen tasteten im Blut. Es war noch frisch. „Sakura?!“ schrie Ryu besorgt und schaute auf. Plötzlich spürte er eine kalte, glibberige Hand an seinem Handgelenk. Ryu schaute runter. Aus dem Boden kam eine angeweste Leiche mit langen, goldblonden Haaren und kristallblauen Augen im Totenschädel. „Ryu!“ stöhnte die Leiche und griff sein Handgelenk fester. „Du hast mich getötet, Ryu! Du hast mich getötet, Ryu!“ schrie sie weiter und erhob sich mehr und mehr aus dem Waldboden. Moderige Klamottenfetzen hingen an dem von Würmern angefressenem Körper, der fast nur noch aus Sehnen und Knochen bestand. Ryu erschrak gewaltig. „W- Wer bist du?!“ fragte Ryu erschrocken und ein Schweißtropfen schlich langsam über sein Gesicht. Er perlte von seiner Wange und zerschellte auf dem Boden in tausend weitere Tropfen. Und aus dem Boden erhoben sich immer mehr modrige, verweste, stinkende Leichen. Ryu schaute die Leiche an, die sein Handgelenk festhielt. „Hast du das wirklich schon vergessen, Ryu? Man vergisst Morde, die man begeht doch nicht einfach so! Oder bist du glücklich darüber, dass du mich getötet hast? Antworte mir, Ryu!“ redete die Leiche mit einer grausamen Stimmen deren Grausamkeit nicht beschreibbar ist. „Was? Sa...Sa...“ stotterte er immer mehr unwohl. „Ja, Ryu! Genau! Ich bin es! Sakura! Hat es dir Spaß gemacht, mich zu töten, Ryu? Bist du jetzt glücklich?“ fragte die Leiche und ihre Stimme nahm immer mehr Unmenschliches an. „Nein! Ich habe dich nicht getötet!“ schrie Ryu und riss sein Handgelenk von der Sakuraleiche weg. Der Arm von ihr riss aus. Doch die Leiche kam unentwegt auf ihn zu. „Verschwinde! Du bist nicht Sakura! Ich habe dich niemals getötet! Niemals!“ erwiderte Ryu und ging davon. „Stimmt! Du hast mich nicht getötet! Du hast mich ermordet! Und nicht nur mich! Auch tausend andere hast du getötet, Ryu! Gib es zu! Du hast Spaß am Morden!“ schrie die Leiche und näherte sich im weiter. „Nein! Nein!!!“ schrie Ryu verzweifelt und rannte ein Stück weiter. Doch plötzlich stand mitten im Wald eine riesige Mauer vor ihm. Panisch blieb Ryu stehen und sah hinter sich. Ein Leichenmeer kam ihm immer näher. Wie eine Walze, die alles überwälzt was sich ihr in den Weg stellt. Ganz vorne die Sakuraleiche. Ryu drückte sich mit dem Rücken an die Wand. „Verschwindet! Kommt mir nicht näher!“ befahl Ryu laut und verängstigt. „Mörder! Mörder! Mörder!“ schrie die Sakuraleiche und Ryu erkannte seinen Großvater im Leichenmeer. „Du hast mich getötet, Ryu! Ja! Du! Nur du! Ryu, du! Du hast mich getötet! Weil du zu mir gekommen bist! Ryu, weil du zu mir gekommen bist, hast du mich getötet!“ schrie die Leiche seines Großvaters wütend und aggressiv. „NEIN!!“ schrie Ryu panisch und verzweifelt. Plötzlich kam auch Azumi als Leiche auf ihn zu. Mit dem Suizidmesser von Sakura in der Hand stürmte sie auf Ryu zu. „Warum Ryu?! Warum hast du mich ermordet?!“ schrie sie und wankte bedrohlich näher. „Ich habe dich nicht getötet! Nein! Ich habe niemanden getötet! Niemals! Nie!“ sagte Ryu und legte die Hände an seinen Kopf. „Doch Ryu! Doch! Hast du! Du hast Sakura ermordet! Du hast deinen Großvater ermordet! Du hast Sakura´s Großvater ermordet! Du hast Yami ermordet! Du hast sie alle ermordet Ryu! Du! Du! Nur du allein!!!“ schrie die Azumileiche, der ein Auge fehlte. Ryu schüttelte seinen Kopf! „Nein! Nein! Nein!“ „Doch!“ schrieen die über tausend Leichen laut und grauenhaft wie ein Höllenchor. „VERSCHWINDET!!!!!!“ schrie Ryu vollkommen verzweifelt und eingeschüchtert. Die Leichen fassten ihn an. Zerrten an ihm. Bissen und kratzten ihn. „Mörder! Mörder! Mörder!“ schrieen die Leichen unendlich und ohne Unterbrechung. Ryu wurde von dem Haufen Leichen überrannt. Sie begruben ihn unter sich und zerrten immer noch an ihm. „NEIN!“ schrie Ryu qualvoll. „Ryu! Ryu!!“ „Verschwindet!! Lasst mich!“ „Ryu! Wach auf!“ „Nein! Geht weg! Ich habe niemanden getötet! NEEEEIIIIIIIIIIIIIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ schrie Ryu und schüttelte sich. „RYU!“ Er schrie. Dann riss er seine Augen auf und starrte wild und völlig unter Schock atmend, schweißgebadet ins Azumi´s besorgtes Gesicht. „Nein! Nein!“ sagte Ryu immer noch panisch. „Ryu! Beruhige dich! Du hast geträumt!“ beruhigte ihn Azumi und legte ihre zarte Hand auf seinen nassgeschwitzten Arm. Ryu lehnte seinen Kopf mental vollends fertig auf seine Hand. Sein Gesicht, so wie auch sein Haar war vollkommen nassgeschwitzt. Er atmete noch immer hektisch. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Ryu.“ gestand Azumi ehrlich und schaute Ryu an. Ryu zeigte keine sonderliche Reaktion. „Du hast völlig unruhig geschlafen und etwas im Schlaf vor dich hingeredet. Ich hatte Angst...“ sagte Azumi weiter. „Ich... ich habe sie umgebracht...“ flüsterte Ryu immer noch leicht abwesend. „Wen? Ryu, wenn hast du umgebracht?“ fragte Azumi irritiert und schaute ihn dergleichen an. „Sakura! Ich habe Sakura umgebracht!“ antwortete Ryu total fertig. „Ryu, nein! Du hast sie nicht umgebracht!“ beteuerte Azumi sicher und legte tröstend ihren Arm um Ryu´s Schulter. „Doch! Sie hat es mir gesagt! Ebengerade! Sie hat gesagt, ich habe sie ermordet...“ erwiderte Ryu verzweifelt. „Du hast geträumt!“ erklärte Azumi ruhig und sanft. Ryu erhob sich schweißgebadet von seinem Bett und stand auf. „Ryu, wohin?“ fragte Azumi verwundert und schaute Ryu an. „Sakura beerdigen! Ich habe sie umgebracht!“ antwortete Ryu und verließ sein Zimmer. „Ryu!“ schrie Azumi ihm nach. Ryu trat in das Gästezimmer, in dem Sakura sich befand. Zumindest sich hätte befinden müssen. Aber sie war nicht da! „Sakura...“ flüsterte Ryu entsetzt. Sakura ging schwach und ziellos durch die Gegend. Sie wusste nicht, wo sie war. Aber sie wusste, wo sie hin wollte. Sie wollte zu dem Combat Haus von ihrem Großvater. Oder besser zu dessen Ruinen. Ratlos schritt sie in der Gegend rum. Auf ihrem Weg ging sie ein Stück in der Stadt von Domino lang. Sie erkannte den Ort. Es war die selbe Straße, die sie einst vor dem Combat mit Ryu gemeinsam lang gegangen war. Die Menschen, die an ihr vorbei Schritten schenkten ihr merkwürdige Blicke und geheimnisvolles Getuschel. Man sah Sakura wirklich bis auf das äußerste an, dass sie vollkommen am Ende war. Psychisch und auch physisch. Wäre Ryu ihr nicht dazwischen geplatzt, so wäre sie jetzt bereits dahingeschieden und hätte niemanden mehr enttäuschen, verletzten, aufbringen und deprimieren können. Schwach schritt sie die Straße entlang Richtung Combat Polder. Von dort aus kannte sie den Weg nur zu gut. Oft genug war sie ihn gegangen. Sakura schleppte sich weiter und kam den Brandruinen näher. Das Gebäude war nicht komplett abgebrannt. Aber das komplette Dach war weg und eingestürzt. Traurig wankte Sakura auf das verbrannte Holz zu. „Großvater...“ schluchzte sie und sank vor dem Trümmern weinend auf die Knie. „Großvater! Es tut mir so leid! Bitte! Komm zurück!“ schluchzte Sakura verzweifelt weiter und nahm Asche des Brandes in ihre zerbrechlichen Hände. „Warum? Warum antwortest du mir nicht, Großvater? Großvater!!!!“ schrie Sakura verzweifelt und sank zu Boden. Plötzlich trat wer vor sie. Mit völlig verweintem Gesicht schaute sie auf. „Großvater...“ flüsterte sie schwach. Und da stand tatsächlich ihr Großvater vor ihr. Er beugte sich zu ihr runter und legte seine Hand unter ihr Kinn. Sein Blick war unmenschlich. Plötzlich packte er Sakura grob am Hals und hob sie in die Luft. Sakura bekam kaum Luft. „Großvater.... warum tust du das...?“ fragte sie schwach und luftarm. Gen griff mit beiden Händen und noch fester zu. „Argh-Groß-va-ter....Wa-rum..?“ keuchte Sakura und rang um Luft. Vergebens jedoch.... Ihr Großvater ließ nicht locker. Sakura perlten Tränen von den Wangen. Sie war dem ersticken nah. „Sakura!!“ schrie plötzlich Ryu und kam angerannt. Er blieb hinter Sakura stehen und schaute auf ihn ihr Gesicht. Er sah, das sie kurz vorm Verrecken war. „Herr Sakurada, bitte, lassen sie Sakura los.“ Bat Ryu inständig besorgt. Gen ließ sein Blick auf Ryu fallen. Gen´s Blick war psychopatisch kalt und wütend. Ryu verstand den Ausdruck in seinen Augen. „Herr Sakurada, ich weiß dass sie wütend sind! Aber bitte, lassen sie Sakura los!“ erklärte Ryu hastig, den die Wahrscheinlichkeit, dass Sakura noch lange überlebte, war rapide gering. Gen´s Blick wurde sanft. Er ließ Sakura los. Sakura knallte zu Boden und hustete laut auf. Sie kauerte sich um Luft ringend auf den Boden. Ryu lief zu ihr und legte seine Arme sanft um ihre Schultern, so dass sie aufrecht saß. Noch immer schnappte sie um Luft. „Ich danke ihnen, Herr Sakurada. Ich weiß, dass Sie wütend auf Sakura sind, weil sie im Finale gegen mich verloren hat, aber Sie müssen wissen, Sakura hat wirklich alles in ihrer Macht stehende getan um zu gewinnen! Sie müssen ihr verzeihen. Sakura hat wirklich nur für Sie gekämpft, Herr Sakurada.“ Sagte Ryu ehrlich und schaute Gen an. Gen´s Blick wurde warm. Er sagte aus, kümmere dich um meine kleine Enkelin... . Ryu nickte zuverlässig. Gen kehrte ihm den Rücken zu und ging. „Herr Sakurada?!“ rief Ryu ihm nach. Gen drehte sich um. „Ruhen sie in Frieden.“ Sagte Ryu und blickte Gen stark und sanft an. Gen nickte und ging weiter. Er löste sich langsam auf. „Großvater....“ flüsterte Sakura und schaute Gen an. Auch zu ihr wandte er sich um. „Großvater... Ich hab dich lieb...“ keuchte Sakura und schaute Gen leicht glücklich an. Gen lächelte und nickte. Dann verschwand er vollkommen. Sakura sah im nach. „Sakura.“ Sagte Ryu sanft und schaute sie besorgt an. „Ryu?“ fragte Sakura und schaute ihn an. „Ja?“ fragte Ryu zurück und schaute sie verwundert an. „Danke...dass du... mich gerettet hast!“ antwortete Sakura schüchtern und Tränen stiegen ihr in die Augen. „Hey, kein Problem.“ Meinte Ryu lieb und lächelte sie an. Sakura klammerte sich um seinen Hals. „Ich... ich hatte Angst! Ich hatte Angst, zu sterben, Ryu! Es tut mir leid!“ schluchzte sie ehrlich und klammerte sich an ihm fest. Ryu schüttelte mit seinem Kopf. „Ist schon gut, Sakura. Ist schon gut.“ Beteuerte er erleichtert und drückte Sakura an sich. Er schloss erleichtert seine Augen. Kapitel 30: Ryu's Vergangenheit ------------------------------- In Ryu´s Haus angekommen wurden die beiden auch schon von Azumi empfangen. Sie sprang Sakura überglücklich an. Auch Sakura freute sich, ihre Freundin wieder zu sehen. „Hey Azumi!“ sagte Sakura leise und matt. Sie war noch immer schwach auf den Beinen. „Saku-chan, mach so etwas Dummes nie wieder, ja?!“ fragte Azumi und weinte sogar vor Glück. Auch Ryu trat vor Sakura. Er blickte sie ernst an und legte ihr dann die Hand auf die Schulter. „Azumi hat Recht, Sakura. Du musst uns versprechen, dass du dir nie wieder etwas antust! Versprichst du´s?“ sagte Ryu ernst und blickte Sakura durchdringend an. Sakura neigte ihr Haupt. Sie war sich nicht sicher, ob sie dieses Versprechen halten konnte. „Versprichst du´s?“ wiederholte Ryu sehr, sehr ernst und leicht erpresserisch. „Ja... ich verspreche es...“ antwortete Sakura bedrückt und unsicher. Ryu´s ernster, skeptischer Blick wurde zu einem warmen, glücklichen Lächeln. Auch Azumi smilte sie happy an. „Das ist meine Sakura!“ sagte Ryu glücklich und stolz zu sich selber, aber laut ausgesprochen. Dann schlug er sich entsetzt die Hand vor den Mund. Azumi grinste frech und stieß Ryu mit dem Ellenbogen in die Rippe. „Deine Sakura? Oho, habt ihr was am laufen?“ fragte sie frech und grinste dementsprechend. Ryu schaute verlegen zur Seite. „Nein.“ Gab er kurz und knapp zur Antwort. Sakura schaute ihn verwundert an. Azumi staunte verblüfft. „Was?“ fragte sie völlig perplex. „Ich habe nichts mit Sakura. Wir sind nur Freunde, nicht wahr, Sakura?“ sagte Ryu und schaute sie an. Sakura blickte ihn an. „Ja. Nur Freunde.“ Bestätigte sie und sah Azumi an. Sie hatte die Wahrheit gesprochen. „Sakura, du solltest dich hinlegen. Du gefällst mir nicht. Du bist sehr, sehr blass.“ Sagte Ryu dann und fasste Sakura wieder an die Schulter. „Meinst du?“ fragte Sakura unsicher und wandte den Blick auf zu Ryu. Ryu nickte ruhig. Er machte sich wirklich große Sorgen um Sakura. „Da hat Ryu allerdings Recht, Saku-chan! Du solltest dich wirklich hinlegen. Du siehst so aus, wie als würdest du jeden Moment tot oder bewusstlos zusammenbrechen.“ Warf Azumi lieb ein und schaute Sakura an. „Ryu, kannst du mir mein Zimmer zeigen?“ fragte sie lieb und schaute ihn an. Ryu nickte und führte Sakura hoch in das Gästezimmer. „Ich hau mich auch weg, Ryu. Bis morgen!“ sagte Azumi und verschwand in einem anderem Zimmer. Ryu legte Sakura sanft auf das Bett und deckte sie zu. „Schlaf gut.“ flüsterte Ryu lieb und strich Sakura über ihre bleiche Wange. Dann wandte er sich ab und wollte das Zimmer verlassen. „Ryu?“ fragte Sakura ihn an, noch bevor er die Türklinke runter drücken konnte. Ryu wandte verwundert den Blick zu ihr. „Ja? Was denn?“ fragte er irritiert. „Kannst du vielleicht noch ein bisschen bei mir bleiben?“ sagte Sakura und schaute ihn bittend an. Ryu lächelte. „Wenn du das möchtest, Sakura. Dann bleibe ich noch.“ Antwortete er lieb und ehrlich und stellte sich neben Sakura´s Bett. Sie schaute ihn an. Dann rückte sie ein Stück zur Seite. „Setzt dich da hin.“ Bat sie ihn lieb. Ratlos setzte Ryu sich neben Sakura aufs Bett und betrachtete sie. „Was möchtest du denn von mir?“ fragte Ryu geschmeidig sanft. „Nerve ich dich etwa?“ fragte Sakura deprimiert und schaute ihre Hände auf der Bettdecke an. „Nein! Auf keinen Fall. Warum solltest du auch? Du nervst mich doch nicht. Im Gegenteil. Ich bin froh, wenn ich in deiner Nähe sein kann.“ Antwortete Ryu ehrlich und lächelte Sakura an. „Warum denn das?“ fragte Sakura verwundert und glubschte wieder auf zu Ryu. „Weil ich dann weiß, dass du sicher bist und dir nichts passieren kann. Und wenn dir Gefahr droht, dann bin ich immer gleich bei dir um dich zu beschützen und um dir zu helfen, wenn du mich brauchst.“ Erklärte er ihr zuversichtlich und ruhig. „Oh, so ist das also...“ sagte Sakura nachdenklich und legte ihre Hand an ihre Lippen. „Weißt du, Sakura, ich fühle mich einfach wohler, wenn ich weiß wo du bist und was du machst. Sonst mache ich mir nämlich Sorgen.“ Beteuerte Ryu darauf und schaute sie ernst an. „Das ist sehr lieb von dir, Ryu...“ flüsterte Sakura leise und verlegen. Ein kurzes Schweigen trat ein. „Ryu... würde es dir etwas ausmachen, wenn du ein Stück näher zu mir rückst? Mir ist nämlich ziemlich kalt...“ brach Sakura schüchtern das Schweigen und neigte verlegen ihr Haupt. „Aber nur, wenn du das auch wirklich willst Sakura. Du weißt, ich würde dir nie zu nahe kommen oder etwas tun, wenn du es nicht willst!“ erwiderte Ryu und schaute Sakura sicher ins Gesicht. „Das finde ich sehr toll... Das zeigt, dass du kein herkömmlicher Freund bist, wie viele andere Mädchen einen haben. Einer, der sie nur ausnutzt oder verarscht...“ sagte sie immer noch verlegen, aber sehr ernst. „Freund?“ fragte Ryu irritiert und verwundert. „Ja. Ich sehe dich als meinen Freund...“ antwortete Sakura leise und vollkommen schüchtern. Dann schaute sie Ryu an. „Ich- dein Freund?“ erwiderte er ungläubig und relativ fassungslos. „Ja. Eigentlich schon. Es sei denn, du willst nicht mein Freund sein. Oder mit anderen Worten, du willst mich nicht als deine Freundin.“ Erklärte Sakura klar und mit einem Hauch von Melancholie in der Stimme. „Ähm, Sakura, meinst du Freund jetzt im Sinne von Freund so wie ich denke oder meinst du Freund in Sinne von Freundschaft?“ fragte Ryu leicht unruhig und stark verunsichert. „Na ja, eigentlich im Sinne von Beziehung...“ antwortete Sakura verlegen. „D-du willst eine Beziehung mit mir?“ fragte Ryu fassungslos. „Nun... ich fände es schön... wenn wir... zusammen wären...“ antwortete Sakura und kniff ihre Augen zusammen. Sie fürchtete Ryu´s Reaktion. „Das ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder?“ erwiderte Ryu immer noch völlig perplex. „Deinen Worten nach zu urteilen möchtest du keine Beziehung mit mir, hm?“ sagte Sakura traurig und schaute mit Tränen in den Augen auf die Bettdecke. „Doch. Sehr gerne sogar.“ Erwiderte Ryu ehrlich und glücklich. Sakura schreckte auf und blickte ihn schockiert an. „Was?! Wirklich?!“ rief Sakura fassungslos und überrascht. Ryu nickte ruhig und auf seinem Gesicht machte sich ein sanftmutiges Lächeln weit. Sakura sprang ihm überglücklich in die Arme und weinte Freudentränen. Auch Ryu war glücklich. „Dann werde ich fortan nicht mehr alleine sein?“ fragte Sakura glücklich und klammerte sich an Ryu fest. „Nein, Sakura. Du wirst nicht mehr alleine sein. Denn jetzt bin ich bei dir.“ Antwortete Ryu entschlossen und drückte Sakura an sich. Verlegen und überglücklich lag Sakura in Ryu´s Armen. Sie spürte eine ihr bislang unbekannte Wärme und Geborgenheit und auch Ruhe in sich. Sakura genoss diese Wärme von Ryu´s starker, muskulöser Brust und die Berührung seiner starken Arme, die ihren Körper fest umschlossen hatten. Seinen Geruch, der ihr vorher nie wirklich bewusst war. Das alles machte sie sehr glücklich und zufrieden. „Du solltest dich jetzt hinlegen, Sakura...“ meinte Ryu ehrlich und lieb mit einem Klang von Sorge in der Stimme. „Es ist aber gerade so schön warm...“ erwiderte Sakura leise und leicht traurig. Ryu lachte sanft. Sakura schaute verwundert auf zu ihm. „Was gibt es da zu lachen?“ fragte sie leicht empört. „Nichts. Aber morgen ist auch ein Tag, wo du bei mir sein kannst, Sakura.“ Antwortete Ryu lieb und immer noch belustigt. „Ja...“ murmelte sie, löste sich von Ryu und legte sich in das Bett. Sie schaute ihn an. Er lächelte aufmunternd. „Dann bleib wenigstens noch hier, Ryu!“ bat Sakura dann aufrichtig. „Na gut. Aber warum denn?“ sagte Ryu und schaute Sakura an. „Ich möchte mehr über dich erfahren. Du weißt alles über mich, aber ich weiß so gut wie gar nichts über dich! Nicht einmal deinen Nachnamen kenne ich!“ meinte Sakura darauf und blickte Ryu fokussierend an. Er seufzte. „Ich rede nicht gerne über mich...“ beteuerte Ryu und wich Sakura´s Blick aus. „Bitte...“ bat sie inständig und lieb. „Mein Nachname ist Bennington.“ Sagte Ryu immer noch relativ abwehrend. „Bennington... Ryu Bennington... Das hört sich gut an! Erzähl mir alles über dich! Über dich, deine Familie, deinen Großvater...“ meinte Sakura und schaute Ryu an. „Na ja, wie du weißt lebe ich ja bei meinem Großvater. Und von meinen Eltern sind beide Parteien wohl verstorben. Das heißt, ich weiß es nicht.“ Erzählte Ryu traurig und relativ leise. „Hast du denn keinen Kontakt zu ihnen?“ fragte Sakura erstaunt. „Doch. Eigentlich hatte ich regelmäßigen Kontakt mit meiner Mutter und auch mit meinem Vater. Aber so ungefähr 2 Wochen vor dem Combat hat sie sich plötzlich nicht mehr gemeldet. Ein paar Tage später hieß es in den Nachrichten, eine Clay Bennington habe sich vom Dach eines Hochhauses gestürzt und somit Suizid begangen. Ich habe dann Nachforschungen angestellt und habe erfahren, dass das meine Mutter war, die sich vom Dach des Hochhauses gestürzt hat. Und was mit meinem Vater ist, weiß ich nicht.““ Antwortete Ryu immer noch traurig und man konnte hören, dass es ihm unangenehm war über sich zu reden. „Das ist ja schrecklich Ryu...“ sagte Sakura entsetzt und mit einem schlechten Gewissen. „Ja. Schon. Aber man kann nichts mehr daran ändern. Es ist passiert und ich muss mich damit abfinden. So schlimm ist es ja nicht. Ich kannte ja nur ihre Stimme und nicht sie persönlich.“ Schwächte Ryu ab. Sakura schaute ihre Bettdecke an. „Hast du außer deinen Eltern noch andere Familie?“ fragte sie dann schüchtern und leicht melancholisch. „Ja... Ich hatte 2 Brüder.“ „Hatte?“ warf Sakura irritiert ein. „Ja. Einen älteren als ich und einen Jüngeren. Mein älterer Bruder war zu dem Zeitpunkt ungefähr 10. Ich war 7 und mein kleiner Bruder war 5.“ Erklärte Ryu nachdenklich und niedergeschlagen. „Du redest die ganze Zeit von war und hatte. Leben sie nicht mehr?“ bemerkte Sakura verwundert und schaute auf zu Ryu. „Nein! Leider nicht. Beide sind verstorben. Und in beiden Fällen ist es meine Schuld...“ sagte Ryu schuldbewusst und schloss seine Augen. „Was?! Aber wieso?“ fragte Sakura schockiert. „Mein großer Bruder, sein Name war Ken, wurde von einem LKW erfasst, als er meinen Ball von der Straße holen wollte... Es war meine Schuld, weil ich den Ball auf die Straße geschossen habe...“ antwortete Ryu mit sehr schlechtem Gewissen. Sakura schaute in mitfühlend an. „Und mein Kleiner Bruder Leon... starb auch nur wegen mir! Damals hatte mein Vater hat ein Bad genommen und mich beauftragt, auf Leon aufzupassen. Wie nun mal größere Brüder sind, wollte ich meine Zeit nicht mir ihm verschwenden. Er hatte mich gefragt, ob ich mit ihm spielen könne. Ich habe ihn angeschrieen und ihm gesagt, dass ich mit so einem kleinen Kind nicht spielen wollte. Darauf hin habe ich ihm ein langes, dünnes Stück Stoff zum Spielen gegeben. Und er... hat es sich um den Hals gewickelt und nicht mehr abbekommen... Er hat nach mir geschrieen... hat um Hilfe gebettelt und ich? Ich war zu sehr mit spielen beschäftigt und dachte, er wollte mich nur nerven. Deshalb... habe ich nichts getan. Und als er dann plötzlich aufgehört hatte zu schreien, habe ich mich gewundert und bin zu ihm in sein Zimmer gegangen. Und da habe ich ihn dann erstickt vorgefunden...“ erklärte Ryu unendlich traurig und von schlechtem Gewissen geplagt. „Ryu...“ sagte Sakura traurig schaute ihn tröstend an. „Sakura, bitte! Du musst mir glauben! Ich wollte meine Brüder nicht umbringen! Niemals!“ appellierte Ryu verzweifelt und ehrlich. Sakura legte ihre Arme um Ryu. Sie hatte ihn noch nie derart verzweifelt erlebt. „Ryu, ich glaube dir. Dich trifft keine Schuld. Denn du hast ja nicht genau geplant, dass deine Brüder sterben, wenn du dies oder das tust. Ich weiß, wenn du gewusst hättest, was passiert hättest du dich anders verhalten. Du bist nicht an ihrem Tod Schuld. Glaube mir.“ Bekundete Sakura dann ehrlich und sanft. „Weißt du, ich bin wirklich froh, dass du noch lebst, Sakura... Wenn du jetzt verstorben wärst, und dann AUCH noch wegen mir... ich wüsste nicht, was ich getan hätte... Wenn ich mir vorstelle, dass noch jemand wegen MIR stirbt... ich... ich glaube nicht, dass ich das noch verkraftet hätte...“ gestand Ryu verzweifelt und traurig. Sakura drückte Ryu´s Kopf an sich. Sie wollte ihn trösten. Kapitel 31: Wiedersehen mit Cais -------------------------------- Am nächsten Morgen kam Ryu aus dem Zimmer von Sakura. Azumi erblickte ihn. „Oh, was hast du denn die Nacht bei Sakura gemacht, Ryu?“ fragte sie frech und grinste ihn an. „Ich habe mich mit ihr unterhalten und muss dann irgendwann eingeschlafen sein. Es wundert mich, dass Sakura mich nicht geweckt hat.“ „Wahrscheinlich ist sie selber sehr bald eingeschlafen. Sie muss ja vollkommen fertig sein.“ Meinte Azumi darauf leicht traurig. Ryu nickte. Azumi musterte Ryu. „Na... du siehst aber auch ziemlich fertig aus...“ stellte sie besorgt fest. Ryu fuhr sich über seine Stirn in das Haar. Er sah wirklich ziemlich fertig aus. „Nein. Geht schon. Mach dir keinen Kopf, Azumi.“ Schwächte Ryu unehrlich ab und schüttelte mit seinem Kopf. „Ich glaub dir das nicht, Ryu!“ erwiderte Azumi stur und lieb. „Azumi...“ schwächte Ryu erneut ab. „So wurde ich getauft! Aber, hör doch, du siehst aus, als würdest du jeden Moment zusammenbrechen.“ Empörte sich Azumi. „Übertreib mal nicht. Es ist alles nur ein bisschen viel gewesen die letzte Zeit. Mehr ist nicht, okay?“ Fragte Ryu leicht angenervt. „Ich übertreibe nicht! Nicht, wenn es um Freunde geht!“ Erwiderte Azumi besorgt und aufrichtig. Eine Tür knartschte und öffnete sich. Mit vorsichtigen Schritten trat Sakura auf den Flur. Sie schloss die Tür leise hinter sich und schaute dann zu Ryu und Azumi. „Saku-chan...“ sagte Azumi leise und schüchtern. „Guten Morgen, Azumi.“ Gab Sakura ruhig zurück und lächelte Azumi matt an. „Sakura...“ flüsterte Ryu und betrachtete sie. „Was hab ihr denn? Warum sagt ihr denn nichts?“ fragte Sakura irritiert und unruhig, während sie die Blicke von Azumi und Ryu einfing. Schweigen. Sakura wurde immer unwohler. Die Stille machte sie nervös. „Warum starrt ihr mich so an?“ fragte Sakura aufgewühlt und leicht panisch. „Hört auf! Bitte!“ rief Sakura verzweifelt, kauerte sich auf den Boden und legte ihre Hände auf ihren Kopf. „Bitte! Schaut mich nicht so an! Ich hab doch gar nichts getan!“ schrie sie panisch und verzweifelt. Ryu kniete sich zu ihr runter und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Beruhige dich, Sakura. Es ist alles in Ordnung.“ Sagte er dann beruhigend und sanft. „Nein! Irgendwas habt ihr doch! Ich seh es doch in euren Blicken...“ erwiderte Sakura verzweifelt und kniff ihre Augen zusammen. ,,Saku-chan, nein...“ setzte Azumi lieb an, doch Sakura unterbrach sie: „Hasst ihr mich jetzt, oder was?“ Azumi blickte entsetzt. „Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll... Sakura scheint immer noch ziemlich fertig zu sein...“ dachte sie sich und schaute den Boden an. Da krabbelte eine große, fette Spinne. Azumi erblickte die Spinne und bekam einen lauten Kreischanfall. Erschrocken sprang Sakura Ryu an die Arme. Auch Ryu hatte sich erschrocken. „Azumi was ist los?“ fragte Ryu besorgt. „Da!!!! Eine Spinne!!!! Mach sie weg!!! Mach sie weg! Mach sie WEEEEEEEEEEG!!!!!!!!“ kreischte Azumi panisch und verängstigt. Ryu erblickte die Spinne. Er seufzte auf. „So ein Theater wegen einer Spinne...“ flüsterte er, hob die Spinne auf seine Hand und warf sie aus dem Fenster. Azumi atmete erleichtert auf. „Danke Ryu..“ keuchte sie und ein Schweißtropfen strich ihr über die Stirn. Sakura schaute zu Boden. Dann ging sie einfach stumm und ohne etwas zu sagen an Azumi vorbei, die Treppe runter. Azumi blickte ihr irritiert nach. Dann sprang sie Sakura an die Schulter und hielt sie so fest. „Wohin willst du, Saku-chan?“ fragte Azumi neugierig und glubschte Sakura an. „Ich will mich auf die Suche nach dem Mörder meines Großvaters machen.“ Antwortete Sakura und trat die Treppe weiter runter. Azumi folgte ihr, rutschte jedoch aus, folg die Treppe runter und zerrte Sakura mit sich. Zu zweit depperten sie die lange Treppe herunter bis sie auf dem Boden der Eingangshalle aufschlugen. „Sakura! Azumi!“ rief Ryu entsetzt und lief die Treppe zu den beiden herunter. Azumi erhob sich vom Boden und rieb sich den Kopf. „Echt sorry, Saku-chan....“ stöhnte sie sich entschuldigend. Ryu legte seine Hände auf Sakura´s Schultern. Sie hatte sich noch nicht aufgerichtet. „Ist alles in Ordnung, Sakura?“ fragte Ryu besorgt und lieb. Sakura richtete sich langsam auf. „...ja....“ antwortete sie leise und matt. „Komm, steh auf.“ Sagte Ryu darauf lieb und munter. Azumi kam angetapst und hielt Sakura die Hand hin. Sakura ergriff sie und stand auf. Plötzlich sprang die Eingangstür auf und ein durchtrainierter Junge mit brauen Haaren und Augen trat ein. „Cais...“ sagte Ryu und sein Blick wurde eisig. Er schob Sakura schützend hinter sich und auch Azumi wich ein Stück zurück. „Was willst du hier?!“ giftete Ryu unhöflich. „Begrüßt man so alte Freunde?“ fragte Cais höhnisch und trat ein Schritt auf Ryu zu. „Wir waren nie Freunde, Cais!“ empörte sich Ryu aggressiv. „Ach, musst du alles gleich immer so eng sehen und aggressiv werden? So bist du deiner Freundin niemals ein guter Freund!“ erwiderte dieser gehässig und arrogant. „Meiner Freundin? Ich habe keine Freundin!“ rief Ryu wütend. Sakura schaute auf den Boden. Hatte Ryu ihr nicht gesagt, er freue sich über eine Beziehung mit ihr? Und jetzt leugnete er es? Sakura schloss traurig ihre Augen. Ryu hatte sie wohl nur verarscht. „Nicht? Und was ist mit dem Mädchen namens Sakura hinter dir?“ fragte Cais mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen. Ryu schaute erschrocken hinter sich zu Sakura. „Ist sie nicht deine Freundin?“ fragte Cais siegessicher weiter. Ryu befand sich jetzt in einer schwierigen Situation. Wenn er jetzt sagen würde, Sakura wäre nicht seine Freundin, so wäre sie wohl zusammengebrochen. Aber wenn er sagen würde, Sakura währe seine Freundin, dann würde Cais ihr sonst was antun, nur um ihm eins auszuwischen. „Oder soll ich besser sagen, die Kleine, deren Großvater ich ermordet habe?“ fragte Cais laut und außerordentlich gemein. „Was?!“ rief Ryu schockiert und entsetzt. Sakura starrte fassungslos auf den Boden. Azumi war schockiert. „Ja, der Alte Gen Sakurada! Ich habe ihn ermordet und sein Haus dann in Brand gesetzt. Es hat Spaß gemacht, ihn zu quälen und seine leidvollen Schmerzenschreie zu vernehmen! Ich habe seine Qualen in vollen Zügen genossen.“ erzählte Cais ehrlich mit einem begeisterten Glanz in den Augen. Azumi ging zu Sakura. „Hör nicht hin, Sakura! Er lügt!“ redete sie ihr zu. „Es war ein tolles Gefühl, das Messer in meiner Hand zu halten und damit langsam über seine alte Haut zu fahren. Dieses wundervolle Blut zu Boden tropfen zu hören und das Messer immer tiefer in sein Fleisch zu treiben. Oh ja! Und dazu diesen qualvollen Schmerzenschreie!“ sprach Cais weiter und labte sich an seiner Erinnerung. „MÖRDER!!!!!!!!!!!!!!!“ schrie Sakura, rannte hinter Ryu hervor und stürmte wutentbrannt auf Cais zu. „Sakura!“ schrieen Azumi und Ryu wie aus einem Munde. Doch nichts vermochte sie aufzuhalten. Cais schnippte mit den Finger und plötzlich standen hinter Ryu und Azumi schwerbewaffnete Schränke in schwarzen Anzügen. Ryu und Azumi erschraken. Azumi presste sich verängstig an Ryu, der sich ratlos umsah. Von über all zielten Menschen mit Maschinengewehren auf die Beiden. „DU VERDAMMTER MÖRDER!!!!!“ schrie Sakura erneut und griff Cais an. „Sakura, nicht!! Du bist zu schwach zum Kämpfen!!“ brüllte ihr Ryu zu und wollte zu ihr, doch ein gezielter Schuss mit einer Pistole verhinderte das. Die Kugel streifte Ryu an der Schulter. Blut spritze Azumi ins Gesicht. „Ryu?!“ kreischte sie panisch und besorgt. Ryu sank, sich die Schulter haltend, auf die Knie. Sakura wollte zu schlagen, doch Cais blockte ab und konterte. Ryu kniff seine Augen zusammen, er sah alles nur noch unklar. „Ryu! Was hast du?!“ fragte Azumi besorgt und kniete sich neben ihm nieder. Cais und Sakura lieferten sich einen heftigen Kampf, der nur aus Schlägen und Blocken bestand. „Sakura! Mit Ryu ist etwas nicht in Ordnung!“ schrie Azumi hysterisch und schaute zu Sakura. Gerade mit blocken beschäftigt wandte Sakura besorgt den Blick zu Azumi. Das war ein fataler Fehler. Cais erwischte sie heftigst in der Magengrube. Sakura stolperte zurück. Da schlug Cais auch schon wieder zu. Diesmal traf er sie im Gesicht. Und weitere Schläge folgten. „Sakura!“ rief Azumi besorgt und hilflos. Cais setzte zu einem Megaschlag an. Er traf Sakura erneut in die Magengrube. Der Schlag hatte so eine Wucht, das er sie von den Füßen riss, ein paar Meter weit schleuderte, so dass sie mit voller Wucht mit dem Rücken gegen die Wand knallte. Ryu brach plötzlich am Boden zusammen. Cais rannte auf Sakura zu und blieb direkt vor ihr stehen. Azumi beobachtete ihn. „Angenehme Ruhe...“ sagte Cais finster und rammte Sakura eine Spritze in den Magen. Sakura stöhnte auf, beugte sich nach vorn über und ergriff die Spritze. Es war zwar eine Spritze, aber Sakura verhielt sich so, wie als wäre ihr soeben ein Messer in den Magen gejagt worden. Azumi war geschockt. Sakura brach zusammen und fiel vorne über in Cais´s Arme, die Hände immer noch fest um die Spritze geschlungen. Cais lachte, grinste Azumi psychopatisch an, warf etwas auf den Boden und verschwand in einer gleißenden Lichtwolke aus Rauch. Als der Rauch sich gelegt hat, war niemand außer Azumi und Ryu mehr da. Weder Cais, noch Sakura, noch die Schränke von Menschen mit ihren Waffen. Kapitel 32: Cais' Rache ----------------------- Ryu öffnete seine Augen. Er schaute in Azumi´s Gesicht. „Ryu! Dem Himmel sei Dank! Du lebst!“ sagte sie erleichtert und Tränen stiegen ihr in die Augen. Ryu setzte sich ruckartig auf. „Wo ist Sakura?!“ fragte er erschrocken und sah sich in der Eingangshalle um. Keine Spur von ihr. „Azumi! Was ist passiert?! Wo ist Sakura?!“ fragte er unruhig weiter. „Cais hat sie mit genommen!“ antwortete Azumi deprimiert und schloss ihre eisblauen Augen. „Was?!“ empörte sich Ryu entsetzt. „Ja... Cais und Sakura haben gekämpft! Und du bist plötzlich zusammengebrochen! Cais hat Sakura attackiert! Sie flog durch die halbe Eingangshalle und knallte dann mit voller Wucht mit dem Rücken auf der Wand auf. Cais kam angerannt und hat Sakura eine Spritze in den Magen gerammt! Aber es sah so aus, wie als wenn es ein Messer gewesen wäre und keine Spritze! Sakura brach dann plötzlich zusammen! Cais hat sie aufgefangen und gelacht! Dann hat er eine Rauchbombe auf den Boden geworfen! Und dann waren alle weg!“ erklärte Azumi panisch und besorgt. „Verdammt...“ sagte Ryu und ballte seine Hand zu Faust. „Ryu, wir müssen sie retten! Cais wird ihr bestimmt etwas antun!“ beteuerte Azumi eilig und besorgt. „Meinst du, dass weiß ich nicht? Cais ist zu allem in der Lage! Wirklich zu Allem. Ich möchte nicht daran denken, was er ihr alles antun könnte...“ giftete Ryu höchst besorgt. „Dann komm! Los! Schnell! Um so eher wir sie finden, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir sie vor Cais schützen können!“ rief Azumi energisch und eilend. „Sollen wir jetzt einfach so blöd in der Gegend rumrennen?! Wir haben doch keinen Anhaltspunkt! Wir wissen doch gar nicht, wo Cais sein Quartier hat!“ erwiderte Ryu verzweifelt und aufgebracht. Azumi neigte ihr Haupt. Das hatte sie nicht bedacht. „Es ist alles meine Schuld...“ fluchte Ryu plötzlich verzweifelt und lehnte seine Hand an die Wand, gegen die Sakura geschmettert wurde. Azumi blickte ihn irritiert an. „Wenn ich doch nur nie krank geworden wäre! Dann hätte Sakura mich niemals Heim begleitet und wäre Cais nie begegnet! Und wenn sie Cais nie begegnet wäre würde ihr Großvater noch am Leben sein und sie nicht gefangen bei Cais...“ fluchte Ryu weiter und schlug gegen die Wand. Azumi legte Ryu die Hand auf die Schulter. „Ryu, glaub mir, du redest dir da etwas ein! Kein Mensch kann etwas dafür, wenn er krank wird. Krank werden ist menschlich! Du darfst dir keine Vorwürfe machen! Daran wirst du nur zu Grunde gehen! Und wenn du am Boden bist, dann kannst du Sakura bestimmt nicht helfen!“ redete sie im zu. „Aber es ist doch so!“ erwiderte Ryu schuldbewusst und verzweifelt. „Nein ist es nicht! Ryu! Verbanne die schlechten Gedanken! In dieser Verfassung wirst du Sakura nicht retten können! Du musst stark sein! Stark sein für sie! Und für dich!“ redete Azumi weiter auf ihn ein. Sie hatte vollkommen Recht und das wusste Ryu auch. „Warum hast du meinen Großvater getötet, huh?! Was hat er dir getan?! Antworte mir du verdammter Mörder!“ schnauzte Sakura an die Wand gekettet und völlig aufgebracht. Cais stand hämisch grinsend vor ihr und musterte sie. Sie und ihren Körper. „Dein Großvater hat mir gar nichts getan!“ antwortete Cais lässig und ruhig, während er seine Arme verschränkte. „Und warum hast du ihn dann getötet?!“ schrie Sakura weiter, als ihr nach und nach Tränen in die Augen stiegen. „Es ist deine eigene Schuld, Engelchen. Wenn hier einer deinen Großvater getötet hat, dann du.“ Erklärte Cais ruhig und völlig selbstsicher. „Was?!“ fragte Sakura entsetzt und nicht verstehend. Cais schaute ihr in die Augen. „Denk mal nach, Süße.“ Bat er darauf immer noch arrogant. Sakura verstand immer noch nicht. „Wovon redest du?“ fragte sie unsicher. „Erinnerst du dich noch an die kleine Szene im Wald? Ich habe dir ausdrücklich befohlen, zu verschwinden. Aber du hast dich mir wiedersetzt und mich angegriffen. Kleine, ich habe dir gesagt, dass du es bezahlen wirst, dich in fremder Leute Angelegenheiten einzumischen. Und das Versprechen habe ich gehalten. Denn ich breche niemals meine Versprechen.“ Antwortete Cais ungeheuer selbstsicher und belustigt. „Was?! Nur deshalb hast du meinen Großvater ermordet?! Weil ich dich angegriffen habe?!“ schrie Sakura fassungslos und von Emotionen durchwühlt. „Ganz recht, Schätzchen. Niemand greift Cais Shiro unbestraft an und hindert ihn am Vollenden seiner Pläne.“ Bestätigte dieser und lächelte siegessicher. „Du Unmensch!“ schrie Sakura völlig entsetzt und fassungslos, dann brach sie in Tränen aus. „Aber, aber! Wer wird denn um so einen alten Knacker weinen?“ höhnte Cais sarkastisch und brach in lautes Gelächter aus. „Du verfluchter Bastard! Du elender Mörder!!! Du gottverdammter-“ schnauzte Sakura nervlich total am Ende und von Wut zerfetzt. „Hey, ich würde an deiner Stelle mit meinem Mundwerk aufpassen! Immerhin, ich habe noch deinen ach so geliebten Ryu und das kleine dumme Blondchen!“ unterbrach Cais sie bedrohlich und funkelte sie hinterlistig an. Sakura stockte schockiert und schwieg. „Hm... habe ich da einen verletzlichen Punkt getroffen? Ach, das tut mir aber leid...“ spottete Cais und lachte wieder auf. Dann stoppte sein Gelächter plötzlich. „Obwohl... mach ruhig weiter. Deinen geliebten Ryu kralle ich mir so oder so als nächstes.“ Sagte er dann nachdenklich und gehässig. „Nein! Bitte nicht!“ schrie Sakura entsetzt und nahe zu flehend. „Oh doch... sobald ich mit dir fertig bin, kommt er dran. Aber mach dir keine Gedanken. Es wird ein paar Wochen dauern bis ich mit dir fertig bin. Solange brauchst du dir um ihn keine Sorgen machen, Sakura. Solange ich dich habe, wird ihm und dem Blondchen nichts passieren. Es sei denn, du provozierst mich dazu.“ Erwiderte Cais überstolz und sicher. Sakura schwieg. „Oh, du sagst ja gar nichts mehr? Hat es dir die Sprache verschlagen?“ spottete Cais darauf sarkastisch. „Du bist krank!“ rief Sakura darauf und schaute Cais an. „Nein. Eigentlich nicht. Ich bin nicht krank. Ich bin bloß ein Genie.“ Erwiderte dieser lässig und ruhig. „Ein Genie?! Ein Genie in was?! Huh?! Ein Genie im Menschen quälen?!“ blaffte Sakura ehrlich und unbeabsichtigt provokant. Cais schaute sie an. Dann nickte er. „Das ist doch gar nichts! Jeder kann Menschen quälen! Jeder! Und bloß weil du denkst, dass du es kannst, hältst du dich für ein Genie?! Oh Cais, du bist so erbärmlich... So erbärmlich primitiv und widerwärtig...“ trotzte Sakura mit unglaublicher Eiseskälte in der Stimme und ihren sonst so sanften kristallklaren Augen. Cais lächelte amüsiert und schritt auf Sakura zu. Er schaute ihr genau in die Augen. „Ich liebe den Ausdruck deiner Augen, wenn du wütend bist...“ säuselte er genießerisch und fuhr Sakura über ihre zarte Wange. Sakura atmete unruhig. Dann spuckte sie Cais mit voller Wucht ins Gesicht. Cais ließ von ihr ab. Er grinste. „Sakura, Sakura, Sakura. Glaub mir, du und ich werden noch eine Menge Spaß haben.“ Sagte er belustigt und verließ die Zelle. Kaum war Cais weg, da brach Sakura in Tränen aus. Es waren Tränen des Unglücks und der Verzweifelung. Sie hatte Angst. Angst um Ryu und Azumi. Aber auch Angst um sich und ihren Körper. Dieser Blick von Cais... mit dem er sie angestarrt hatte. Sakura ahnte, was Cais wohl mit ihr vorhatte. Kapitel 33: Azumi's verzweifelter Aufschrei ------------------------------------------- „Ryu!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ kreischte Azumi grausam laut. „Waaaaaaas?!“ schrie dieser ebenfalls laut. „Ich halt das nicht mehr aus! Ich kann hier nicht länger rum sitzen und warten, dass die Zeit vergeht! Nicht, wenn ich weiß, das meiner besten Freundin gerade vielleicht irgendetwas angetan wird!“ sagte Azumi energisch und sprang von Sofa auf. „Meinst du, ich fühl mich gut?!“ blaffte Ryu mental leicht fertig und stand auch vom Sofa auf. „Dann lass uns was unternehmen! Wir können hier doch nicht einfach so rum sitzen! Das sind wir Sakura schuldig! Ja, ich weiß! Sie hat große Fehler begangen, aber trotzdem!“ appellierte Azumi und gestikulierte wild mir ihren Händen. „Azumi, wie gerne würde ich Sakura jetzt helfen! Aber ich kann nichts tun! Es ist vorbei...“ erwiderte Ryu verzweifelt und ehrlich. Azumi platzte der Kragen. Sie konnte mental nicht so viel vertragen wie Ryu oder Sakura. Plötzlich fuhr ihre Hand durch die Luft und traf hart auf Ryu´s Wange. Ihr standen die Tränen in den Augen. „Hör auf so zu reden!! Du hörst dich ja so an, wie als wäre Sakura verloren!“ schnauzte sie wütend und leicht durcheinander. „Sie ist ja auch verloren!!“ sagte Ryu niedergeschlagen. „Du hast Sakura schon aufgegeben, nicht wahr Ryu? Aber weißt du was?! Weißt du was?! ICH habe sie noch nicht aufgegeben! Und ich werde sie nie aufgeben! NIE! NIEMALS! Und weißt du auch wieso?! Weil sie meine Freundin ist! Und ich kämpfe für meine Freunde! Und weißt du, was ich jetzt tun werde?! Ich werde zur Polizei gehen! Und nichts und niemand kann mich davon abhalten!“ schrie Azumi und rannte wütend und weinend aus dem Haus. Ryu sah ihr nach. „Ach Azumi... die Polizei wird dir auch nicht helfen können... Sakura! Ich hoffe, es geht dir gut...“ sagte er und kniff seine Augen verzweifelt zusammen. „Guten Abend! Mein Name ist Azumi Monetti und ich brauche dringend ihre Hilfe, Sire!“ sagte Azumi verzweifelt und blickte den Polizeichef an. „Kleine, was ist denn passiert?“ fragte dieser neugierig und schaute Azumi mitleidig an. „Meine Freundin ist vor ca. 8 Stunden entführt worden von einem Kerl namens Cais! Bitte! Sie müssen etwas unternehmen! Er wird ihr etwas antun! Er ist wirklich zu allem in den Lage!“ antwortete Azumi hysterisch und wieder sehr verzweifelt. „Momentchen mal, vor 8 Stunden? Warum bist du nicht gleich sofort gekommen?!“ sagte der Polizeichef erschrocken. „Es gab einen Verletzten! Er ist mit der Entführten sehr eng befreundet und ihm ging es psychisch nicht gut! Und er wurde mit einer Betäubungskugel angeschossen! Ich musste die Wunde erst mal verbinden! Und dann konnte ich ja wohl nicht einfach so abhauen!“ erklärte Azumi aufgebracht und fuchtelte mit ihren Händen herum. „Name der Entführten?“ wollte der Chef wissen. „Sakura!“ sagte Azumi. „Der volle Name!“ erklärte der Sheriff. „Weiß ich nicht! Ich weiß nur ihren Vornamen!“ erwiderte Azumi mental am Ende. „Hör mal Kleine, so kommen wir nicht weiter. Kennst du wenigstens den Name der Kidnappers?“ äußerte sich der Polizeichef. „Cais!“ sagte Azumi. Der Chef tippte auf seiner Tastatur herum. „Cais Shiro?“ fragte er. „Ja, denke schon!“ antwortete Azumi. „Er ist eingespeichert wegen öffentlicher Aufruhr und schwerer Körperverletzung. Wir suchen ihn auch schon seit langem, aber es ist keine Spur von ihm. Er muss seine eigene Art Mafia haben. Tut mir leid, Fräulein Monetti. Ich kann dir nicht helfen. Es tut mir auch leid um deine Freundin Sakura. Aber wir sind machtlos...“ bekundete der Offizier ernst und ehrlich, während er Azumi aus der Tür bat. „Sie verdammtes Arschloch!“ schrie Azumi, brach in Tränen aus und rannte weg. Kapitel 34: Hoffnungen? ----------------------- Es waren jetzt schon 2 Tage seit der Entführung vergangen und es gab von Cais keine Meldung. Ryu war mental völlig am Ende. Auch Azumi konnte ihm nicht mehr helfen. Das Telefon klingelte. Ryu sprang vom Sofa auf und stürmte zu ihm. Er hob den Hörer hastig ab. „Bennington?“ fragte er verzweifelt. Es rauschte und dann: „Steht die Verbindung?“ „Ja Boss.“ „Sehr gut! Hahaha!“ (eigenartige Geräusche) „Jetzt müsst ihr nur noch die Bildübertragung mit dem Fernseher hinkriegen.“ „In Arbeit!“ „Was hast du vor...?“ (Klatsch) „Ahahaha....“ (schluchzen) (Scheppern) „Bereitet alles vor!“ „Wird gemacht Boss!“ (Schritte hallen im Hintergrund) „Beeilt euch! Ihr verdammten Taugenixe!“ (Schlurfen von Ketten) „Wie lange dauert es denn noch, bis ihr die verdammte Bildübertagung im griff habt, huh?!“ „Einen keinen Moment noch, Sir!“ „Bereitet sie schon mal ein bisschen vor!“ (Klingen eines Dolches, der aus der Metallscheide gezogen wird) „Nein! Bitte!“ „Schnauze!“ „Argh!!“ (Schmerzerfüllte Schreie erklingen) „Ihr Idioten! Ihr sollt sie doch nicht umbringen! Ich brauche sie noch!“ „Wenn es dir nicht passt, Boss, dann mach es doch selber!“ „Ja, das sollte ich vielleicht wirklich selbst tun! Her damit! „Bitte nicht...“ „Boss, wir übertragen jetzt!“ (Ryu´s Fernseher sprang an) „Hallo Ryu, mein lieber Freund! Es ist jetzt zwei Tage her, dass ich deine kleine Freundin Sakura geschnappt habe und ich habe bis jetzt keine Rettungsversuche von dir mitbekommen! Das wundert mich allerdings. Bedeutet die Kleine dir etwa nichts mehr?“ (Kamera schwenkt nach links, man sieht eine verletzte, blutende Sakura, daneben ein Kerl) „Na los! Ruf deinen geliebten Freund!“ „Nein...“ „RUF!!“ „Nein...“ „Du sollst nach deinem Freund rufen, Schlampe!“ (Der Kerl schlägt Sakura brutal, ihre Lippe platzt auf, die Ketten an der sie gefesselt sind rasseln) „Argh... niemals....“ „Och, spielt da ein Hauptdarsteller nicht nach dem Drehbuch? Tze, Tze, Tze...“ (Cais geht auf Sakura zu, mit den Dolch in der Hand) „Also Ryu! Wenn dir das kleine Engelchen hier lieb ist, dann solltest du besser zusehen, dass du meine Basis findest! Denn vergiss nicht, umso länger ich die Kleine bei mir habe, desto mehr kann ich mich mit ihr vergnügen. Und ich meine nicht nur quälen, sondern auch anderes. Ahahaha!“ (Cais küsst Sakura auf den Mund, Sakura blickt erschrocken und tritt verzweifelt zu, Cais wendet sich kurz ab von ihr, verpasst ihr dann aber mit voller Wucht eine Ohrfeige mit dem Handrücken, Sakura´s Kopf knallt gegen die Wand, sie schaut zu Boden) „Oder mit anderen Worten: Beweg deinen Arsch hierher, oder die Kleine ist nicht mehr das, was sie einst war!“ (Cais hält Sakura aggressiv einen Dolch an die Kehle, die Schneide durchdringt leicht die Haut, Blut fließt ganz langsam) „Willst du noch ein paar letzte Worte an deinen Ryu richten?!“ (Kamera zoomt auf Sakura´s Gesicht) „Ryu... Bitte... nimm keine Rücksicht auf mich... Du darfst auf keinen Fall kommen, Ryu hörst du?! Du darfst nicht kommen!!!“ (3 Kerle stürmen auf Sakura zu, Prügellaute erklingen, die Verbindung verschwindet) Kapitel 35: Hasserfüllt ----------------------- Ryu sank fassungslos vor dem Fernseher auf seine Knie. „Sakura....“ flüsterte er entsetzt und Tränen stiegen in seine Augen. „Warum? Warum muss er dir so weh tun? Warum kann er sich nicht einfach auf mich konzentrieren und dich in Frieden lassen?“ fragte er sich und sah seine Tränen zu Boden perlen. Azumi kam ins Haus. „Ryu? Bist du da?“ rief sie in die Stille des Hauses. Ryu schreckte auf, wischte sich die Tränen aus den Augen und erhob sich vom Boden. „Was ist passiert?“ fragte Azumi besorgt und schritt zu Ryu. Er holte Luft. „Ich habe gerade eine Meldung von Cais bekommen...“ antwortete er immer noch sehr aufgewühlt. „Und?!“ schrie Azumi hoffnungsvoll. „Sieh es dir selbst an... Cais hat meinen Videorekorder manipuliert und die komplette Botschaft aufgenommen.“ Erklärte Ryu fertig und niedergeschlagen. Azumi sah sich das Video an. Tränen des Schreckens waren in ihren Augen nach dieser Botschaft. „Wie kann man nur so grausam sein?“ weinte sie danach. „Ich weiß es nicht... Aber eins steht fest, ich werde mich sofort auf den Weg machen, um Sakura zu retten! Ich kann nicht zulassen, dass er ihr noch mehr Leid zufügt!“ antwortete Ryu entschlossen und ging aus dem Haus. „Ich komme mit!“ verkündete Azumi und rannte ihm nach. „Ryu!“ erklang eine starke, selbstbewusste Männerstimme und Yami kam angelaufen. „Ich habe von der Sache mit Sakura gehört! Seto Kaiba, ihr Bruder kann euch helfen! Ich soll euch sofort zu ihm bringen!“ erklärte Yami eilig und außer Atem. „Was?!“ fragte Ryu ungläubig nach. „Ja! Wir brauchen nur das Video! Damit kann Seto feststellen, von wo die Aufnahme kommt!“ antwortete Yami ehrlich. „Azumi, kannst du es holen?“ fragte Ryu darauf Azumi. Diese nickte und holte das Video. „Yami, woher weißt du überhaupt von der Entführung und dem Band, huh?!“ wollte Ryu wissen. „Ein gewisser Cais Shiro ließ mir diese Nachricht zukommen. Darin steht alles!“ erklärte Yami ehrlich und um Sakura besorgt. „Yami, ich bin dir was schuldig!“ sagte Ryu dankbar. „Das klären wir später. Jetzt müssen wir ihr erst mal helfen!“ meinte Yami ernst und lächelte. Ryu nickte. Azumi kam mit dem Band angelaufen. „Gut, dann können wir jetzt ja!“ rief Yami und rannte los. Ryu folgte ihm ohne Probleme, aber Azumi klagte. „Ich kann nicht mehr! Yami, du bist durchtrainiert und du Ryu, bist Street Fighter! Du bist so oder so im Betreff körperliche Belastung ausdauernder als jeder andere! Sogar noch ausdauernder als Sakura! Und die ist ja auch schon richtig durchtrainiert! Ich kann nicht mehr...“ jammerte sie verzweifelt und schleppte sich mit Mühe und Not hinter Yami und Ryu hinterher. Ryu blieb stehen, so dass Azumi mit voller Wucht gegen ihn rempelte. „Komm auf meinen Rücken!“ sagte Ryu und schaute Azumi ungeduldig an. „Ist das dein Ernst? Du willst mich tragen? Schaffst du das überhaupt?“ fragte Azumi ungläubig. „Wenn ich Sakura mit meinen Armen ohne Schwierigkeiten tragen kann, werde ich dich ja wohl auf meinem Rücken tragen können, oder?“ erwiderte Ryu empört und schaute zu Yami, der auf ihn wartete. „Ryu, ich bin aber ein ganzes Stück schwerer als Saku-chan!“ verkündete Azumi ehrlich und skeptisch. „Mach hin, sonst überlege ich es mir noch!“ giftete Ryu. Azumi sprang an Ryu´s Rücken. Und schon rannte Ryu weiter. „Wo wir gerade von ihr sprechen: Sakura ist ja ziemlich dünn. Isst sie genug?“ sprach Yami mitten im Lauf. „Stimmt! Das ist mir auch schon aufgefallen!“ warf Azumi ein und schaute zu Yami. „Sakura ist nicht dünn, sie ist durchtrainiert und schlank. Aber ich muss euch zustimmen. Sie hat wirklich ganz schön abgenommen...“ erwiderte Ryu nachdenklich und besorgt. „Na ja, sie hat ja auch ganz schön was durchgemacht die letzte Zeit. Das darfst du nicht vergessen!“ äußerte sich Azumi trübsinnig. „Was denn?“ fragte Yami irritiert und erinnerte sich an seine letzte Unterhaltung mit Sakura. Sie reichte schon relativ lange zurück. „Na ja, sie hat versucht sich umzubringen...“ erzählte Azumi nachdenklich. „Azumi!!“ fuhr Ryu sie empört an. Azumi schlug erschrocken ihre Hand vor ihren Mund. „Was?!“ rief Yami schockiert, „aber warum?“. „Das geht dich nichts an.“ Sagte Ryu ernst und rief sie sich die Szene in Erinnerung. „Ich möchte das aber wissen!“ erwiderte Yami stur und nachdenklich. „Ich habe nicht das Recht, es dir zu sagen! Das musst du Sakura schon selbst fragen! Und dann, wenn du das tust, streust du Salz in ihre Wunden! Und das ist bestimmt nicht gut für sie!“ blaffte Ryu aufgebracht und sicher. „Oh, du nimmst sie ja so in Schutz! Ist da vielleicht womöglich mehr als Freundschaft für sie übrig???“ fragte Azumi und stocherte Ryu in der Schulter herum. Ryu geriet leicht in Verlegenheit. „Nein! Und nur mal so neben bei bemerkt, Azumi, du stocherst mir gerade in meiner Schusswunde herum.“ Antwortete er darauf knapp und ablenkend. Azumi hörte erschrocken auf zu stechen und schaute die Schulter an. Sie war tatsächlich verbunden. Azumi erinnerte sich, Ryu diesen Verband gemacht zu haben. „Tut mir leid, Ryu...“ sagte sie leise und ehrlich. Die Stunden vergingen. Kraftlos und matt lag Sakura auf dem nasskalten Zellenboden und starrte die Gitter an, die sie von muskulösen Gestalten trennten. Plötzlich quietschte die Gittertür und Cais kam in die modrige Zelle. Er hielt ein stinkendes Getränk in seiner Hand. Sakura wandte ihren Blick fertig auf zu ihm. „Ist das jetzt ein Gift um mir den Todesstoß zugeben?“ fragte sie leise und leicht hoffnungsvoll. „Nein, Engelchen. Wo denkst du hin? Ich habe keinen Grund dich zu töten. Jedenfalls noch nicht. Das ist nur ein richtig starkes Betäubungsmittel das ich selbst entwickelt habe.“ Antwortete Cais und kniete sich vor Sakura nieder. „Dementsprechend riecht es auch...“ verkündete diese angewidert von dem Gestank dieser merkwürdigen Mixtur. „Hey, ich habe es mit extra viel Liebe für dich zubereitet!“ erwiderte Cais sarkastisch und lachte gemein auf. „Oder sollte ich sagen, mit extra viel Chlorophorm? Ahahahahaha!“ lachte er weiter. „Meine Fresse... bist du witzig!“ flüsterte Sakura ironisch und genervt. „Sakura, lächeln!“ sagte Cais, bekam dann aber sofort einen heftigen Lachkrampf. „Tut mir leid Cais, aber wenn ich deine Visage sehe und die Worte vernehme, die aus deinem geistesgestörten Gehirn stammen, dann kann ich nicht mehr lächeln.“ Giftete Sakura provokant. Cais hörte auf zu lachen. „Jetzt wirst du aber persönlich!“ höhnte er und blickte Sakura hämisch in ihre Augen. Dann packte er sie unter ihrem Kinn und zwang sie ihren Mund zu öffnen. „Guten Durst!“ sagte Cais und setzte die Flasche an ihrem Mund an. Die Flüssigkeit floss in Sakura´s Mund. Doch sie schluckte nicht. „Kleine, mich kannst du nicht verarschen!“ behauptete Cais und hielt Sakura die Nase zu. Wenn sie die Flasche jetzt nicht austrinken würde, würde sie ersticken. Die Flüssigkeit sickerte ich ihren Hals und floss in den Körper. Vor Sakura verschwamm alles. „Los! Trink schön alles aus!“ befahl Cais höflich und grinste. Die Flasche wurde Zug um Zug leerer. Dann war sie vollkommen leer. „Träum was Süßes!“ sagte Cais finster, als Sakura vorne über in seine Arme kippte. Dann hob er sie auf seine Arme und trug sie aus der Zelle davon. Die Tür des Geheimversteckes von Cais sprang auf. In ihr stand ein wutentbrannter Ryu, in dessen Augen nichts weiter als Hass und Zorn funkelten. „Oh, Ryu! Bist du letztendlich doch noch gekommen um dir deine kleine Sakura zu holen?“ lachte Cais arrogant und hämisch, wie er es schon so häufig tat. „Wo ist sie?!“ schrie Ryu bedrohlich und aufgebracht. „Ganz ruhig Ryu! Sie hängt da!“ sagte Cais und tat einen Schritt zur Seite. Ryu blickte die Wand an. Da war Sakura, regungslos vom Betäubungsmittel und in der Luft hängend. „Was hast du ihr angetan??!“ fragte Ryu zornig und ballte seine Hände zur Faust. „Ach... eigentlich nichts bemerkenswertes. antwortete Cais belustigt und lächelte. Ryu´s Blick funkelte gefährlich auf. „Aber weißt du, ich musste mich echt zurückhalten, Ryu. Sakura hat wirklich einen herrlichen Körper und ist noch so wundervoll unschuldig.... Es fiel mir echt schwer, sie nicht zur Frau zu machen.“ Erzählte Cais begeistert von seinen Erinnerungen an Sakura´s nacktem Körper, als er sie umgekleidet hatte. In Ryu steig langsam eine unermessliche Wut auf. „Du... du... du verdammter Hurensohn!!!“ schrie er völlig wütend und tat bedrohlich einen Schritt auf Cais zu. „Pass mal auf! Ich würde vorsichtig sein mit deinen Reaktionen und Ausdrücken! Bloß weil du hier bist, heißt es noch lange nicht, dass ich deiner Freundin nichts antun kann!“ drohte dieser ehrlich und trotzig. „Ich warne dich! Krümmst du Sakura noch ein einziges Haar, dann wirst du die Trachtprügel deines Lebens erhalten!!“ schnauzte Ryu vollends aggressiv und drohte fast zu zerplatzen bei seiner Wut. „Ich krümme ihr kein Haar, nein, dass macht der Strom für mich.“ Höhnte Cais und lachte sich weg. „Strom?“ wiederholte Ryu irritiert. Cais nickte und betätigte einen kleinen Schalter an einer Fernbedienung. Ryu blickte ihn an. Plötzlich erklangen Schmerzensschreie von Sakura. Ryu wandte schockiert den Blick zur Leidenden. „Hör auf!“ befahl er und schaute Sakura an. Cais grinste. „Kämpfe mit mir! Und ich werde Sakura in Ruhe lassen. Aber nur, wenn du mich besiegst! Bis dieser Kampf vorbei ist allerdings muss sie leiden. Das heißt, so wahr ihr Körper das mitmacht. Ahahaha!“ sagte er siegessicher und sarkastisch. „Das ist nicht gerecht!“ erwiderte Ryu ernsthaft um Sakura besorgt. „Och, Ryu! Es gibt so vieles im Leben, das nicht gerecht ist! Die Morde an deinen Brüdern sind doch auch nicht gerecht.“ Verlachte Cais fies und gemein grinsend. „Woher weißt du-“ wollte Ryu wissen. Er war schockiert. „Ach Ryu! Erinnerst du dich noch an den kleinen Jungen der im Haus euch gegenüber gewohnt hat? Obwohl, Haus kann man das nicht mehr nennen. Diese verschimmelten Wohnungen für die Armen erbärmlichen Leute! Erinnerst du dich?“ sagte Cais unglaublich düster und hasserfüllt. Ryu nickte nachdenklich. „Nun, dieser kleine Junge, der dich immer beobachtet hat, der war ich.“ Erzählte Cais weiter und seine Augen versprühten Hass und Neid. „Was?!“ fragte Ryu entgeistert weiter. „Ja Ryu! Familie Bennington! Die ach so reiche, geliebte und geschätzte Familie Bennington! Jeder mochte euch! Deinen verdammten, reichen Vater, der so stolz auf seine verruchte Firma war und deine Mutter, von der jeder glaubte, sie wäre die perfekte Frau! Treu, ehrlich, liebevoll und sozial- dass dachte man. Dabei hat sie es doch mit jedem getan! Und dann deine 2 geliebten Brüder, von denen man dachte, sie wären Wunderkinder. Und zu guter letzt noch du! Der angebetete Ryu! Der, den jeder mochte! Den jeder liebte! Das perfekteste und wundervollste Kind! Dir, dem man alle Wünsche erfüllt hat, auch wenn du sie gerade nur gedacht hast!“ fluchte Cais bösartig und hasserfüllt. In Ryu kroch die Wut hoch. „Wage es nicht noch einmal, meine Familie zu beleidigen!“ blaffte er und ging in eine Wutpose über. „Ich beleidige nicht, ich sage nur die Wahrheit! Aber warte! Ich bin noch nicht fertig mit meiner Geschichte. Weißt du, schon damals habe ich dich aus tiefstem Herzen gehasst! Schon als ich dich das erste mal sah, spürte ich in mir großen, explodierenden Hass! Und diesen Hass, den lasse ich dich spüren! Mit jeder meiner Taten wollte ich dich meinen Hass spüren lassen! Aber es ist mir nie gelungen. Außer jetzt! Jetzt wo ich Sakura habe! Und auch sie soll meinen Hass spüren! Meinen verdammten Hass auf dich!“ schrie Cais so voller Hass und Wut, das es Ryu kalt den Rücken runter lief. Er spürte nur noch Eiseskälte in sich. „Ryu, wir hätten Freunde werden können! Wir hätten echt die besten Freunde werden können, wenn du nicht so eine verdammte, glückliche Familie gehabt hättest! Aber sieh dich jetzt um. Du hast gar nichts mehr! Gar nichts! Weder deine ach so tolle Familie, noch sonst irgendwas! Du bist alleine Ryu! Du hast gar nichts mehr!“ sagte Cais verachtend und immer noch mit dem Klang von Hass in der Stimme. „Du irrst dich....“ erklang eine schwache Stimme von weiter hinten. Ryu und Cais warfen zeitgleich einen Blick zu der Richtung, von wo die Stimme kam. Es war Sakura, die gesprochen hatte. Cais wandte sich zu Sakura. „Wer hat dich denn gefragt?!“ schnauzte er sie an und betätigte wieder den Schalter für den Strom. Sakura schrie leidvoll auf. „Du hast gar nichts Cais! Du bist derjenige, der gar nichts hat!!“ schrie Sakura verzweifelt und unter starkem Schmerz. „Was?!“ fragte Cais irritiert und wutentbrannt weiter. „Du bist alleine, Cais... Du hast niemanden, der dich liebt... niemanden, der dir beisteht... nein...“ antwortete Sakura mit einem eisernen, harten Klang in der Stimme und auch ihr Blick versprühte dieses eisige der Wahrheit. „Aber Ryu hat diesen jemand, ja?“ höhnte Cais, während seine Hand unbemerkt anfing zu zittern und ihm der Schweiß über die Stirn lief. „Ja...“ bestätigte Sakura kühl und schenke Cais einen Blick des Mitleides und der Verachtung. „Genau! Ryu hat nämlich uns!“ erklang eine andere, höhere Mädchenstimme und Azumi und Yami standen in der Tür. Cais erschreckte und geriet in Panik. „Niemand Cais, niemand! Du bis allein! Mutterseelen allein!!!“ sagte Sakura und auch Azumi klang mit ein. „Nein!!!!“ schrie Cais panisch, stürmte auf Sakura zu und wollte auf sie einschlagen. „Nein! Hörst du! Nein! Ich bin nicht allein! Ich nicht! Nein! Ich werde geliebt! Aber ihr nicht! Nein! Ich , ich bin nicht allein! Ich habe alles und ihr habt gar nichts!!!“ schrie Cais so laut und aggressiv, dass es noch weit hallte. „HÖR AUF!!“ schnauzte Ryu, rannte zu Cais und schubste ihn weg. Kapitel 36: Schwere Verluste ---------------------------- Eine extrem heftige Prügelei entstand unter den beiden. Azumi und Yami standen etwas ratlos da. „Los! Ihr müsst Sakura befreien und sie in Sicherheit bringen! Ich kümmere mich schon um Cais!“ rief Ryu ihnen zu, während er einen Schlag von Cais abblockte. „Geht klar!“ verkündete Azumi und lief mit Yami zu Sakura. Azumi blieb vor einem Steuerpult stehen und betrachtete es. Sie tippte auf den Tasten herum. „Yami! Ich hab es!“ rief sie aufgeregt. Yami kam zu ihr und betrachtete das Bild im Bildschirm des Steuerpultes. „Sehr gut!“ lobte er und lächelte. „Du musst sie auffangen!“ meinte Azumi darauf und schaute zu ihm. Yami nickte und lief zu Sakura. „Yami....“ flüsterte diese schwach und kraftlos. „Hab keine Angst, Sakura. Es wird alles gut.“ Sagte Yami lieb und legte seine Hände unter ihre Arme. „Bist du so weit?“ erklang von weitem Azumi´s Stimme. „Ja! Betätige den Schalter!“ bestätigte Yami und konzentrierte sich auf Sakura. Sie fiel ihm stumm in die Arme. „Ich hab dich.“ Sagte Yami und lächelte sie an. Aber Sakura antwortete nicht. Plötzlich knallte neben Azumi Ryu mit voller Wucht in das Steuerpult. Azumi sprang erschrocken zur Seite und schaute besorgt zu Ryu, der momentan etwas schmerzbenommen war. „Pass auf!!“ kreischte sie, als sie sah, das Cais angestürmt kam. Ryu blickte auf und erblickte Cais´s Gesicht über sich, dann spürte er auch schon einen fetten Faustschlag auf seiner Wange. „Du Verdammter!“ sagte Ryu und trat Cais, der sich über ihn gebeugt hatte um zu zuschlagen, in den Magen. Cais fiel über Ryu und das Steuerpult auf dem er lag und knallte zu Boden. Ryu richtete sich mühsam vom Pult auf und fuhr sich mit Handgelenk über die Lippe. „Das geschieht dir recht!“ sagte er wütend. Da schepperte ihm jemand mit voller Wucht einen Stuhl über den Rücken. Ryu sank auf die Knie und stützte sich auf das Steuerpult. Der Kerl hob aus und wollte noch mal mit dem Stuhl schlagen. Ryu warf sich zur Seite und somit landete der Stuhlschlag auf dem Pult. „Los! Weg hier!“ rief Azumi und rannte aus dem Gebäude. „Warum?!“ rief Yami und wollte ihr mit Sakura folgen. „Das Pult wird jeden Moment in die Luft fliegen! Es wir die gesamte Anlage in die Luft jagen!“ erklärte Azumi hastig und leicht panisch. „Oh Scheiße!“ sagte Yami und rannte so schnell er konnte aus dem Versteck. „Was? Die Anlage wird in die Luft fliegen?!“ fragte Sakura schwach aber erschrocken. „Ja!“ bestätigte Yami und schaute sie an. Azumi stand noch am Eingang. „Ryu!! Du musst hier raus!! Das Gebäude wird jeden Moment explodieren!!“ schrie sie verzweifelt und besorgt. „Hau schon mal ab! Ich komme gleich nach!!“ befahl Ryu, immer noch mit kämpfen beschäftigt. „Aber-“ setzte Azumi verängstigt an. „VERSCHWINDE!!!!“ schrie Ryu. Azumi rannte weg. Sie suchte Yami, der schon ein Stück weiter war und stehen geblieben ist. „Azumi! Hier!“ rief Yami ihr zu und winkte. Sakura stand derweil schon auf ihren eigenen Beinen. Azumi lief zu ihr. „Wo ist Ryu?!“ fragte Sakura verzweifelt und ängstlich. „Er kommt gleich!“ antwortete Azumi unsicher und wich Sakura´s traurigen und klagenden Blick aus. „Aber-“ sagte Sakura und Tränen stiegen ihr in die Augen. Plötzlich erklangen Laute Geräusche. Die Vorzeichen der Explosion. „Nein! Bitte nicht!“ sagte Sakura und wollte zurück zu Cais´s Basis laufen. „Sakura! Bleib hier!“ rief Yami erschrocken und rannte zu ihr. Er packte sie an der Hüfte und hielt sie fest. „Nein! Lass mich! Ich muss zu Ryu!!“ sagte Sakura verzweifelt und versuchte sich aus Yami´s Armen zu befreien. „Sakura!“ schrie Yami und hatte immer größere Schwierigkeiten, Sakura fest zu halten. Dann gelang es ihr, sich loszureißen und sie rannte los. Und plötzlich: Alles färbte sich gleißend orange und ein ohrenbetäubender Knall zerfetzte die Luft. Die Erde bebte und die Explosion setzte ein. Feuer schoss wenige Meter vor Sakura hoch. Schockiert blieb sie stehen. „Ryu!!!!“ schrie sie fassungslos und unter Schock stehend. „Sakura! Komm zurück!!!!“ schrie Yami besorgt, doch die Explosion schleuderte ihn und Azumi weg. Eine gleißende Feuerwand verschlang das Gebäude. „Nein... das kann doch alles nicht wahr sein...“ flüsterte Sakura fassungslos und starrte das brennende Gebäude an. Regen zog auf und löschte die Flammen nach und nach, bis am Ende nur noch eine Kette und ein weißes Band über geblieben sind, neben der Asche die die tobenden Flammen hinterlassen hatten. Sakura schritt mit zögernden Schritten durch die Asche. Sie schaute sich unsicher um. „Ryu?“ fragte sie ängstlich und in ihrem Innerem spürte sie, wie unwahrscheinlich es war, dass jemand so eine verheerende Explosion überlebte. Dieses Trümmerfeld aus Asche erweckte in ihr die Erinnerungen an das brennende Haus ihres Großvaters, der dort in den Flammen sein Ende gefunden hat. Ihr stiegen Tränen in die Augen. Das weite Meer aus Asche... das kam ihr bekannt vor. Nur das in dieser Asche nicht ihr Großvater starb... sondern Ryu. Innerlich zerbrochen erblickte Sakura mit ihren traurigen Augen das weiße Stirnband und die Kette. Das Einzige, was das Feuer verschont hatte... das einzige, was ihr von dem Menschen, den sie am meisten geliebt hatte übrig geblieben war. „Nein... Bitte nicht... Bitte nicht auch noch du! Ryu!!!!“ sagte Sakura am Boden zerstört, nahm das Band und die Kette in ihre Hände und brach weinend am Boden zusammen. „Warum?! Warum...musste es so kommen? Warum auch noch du? Warum Ryu? Warum?!!!!“ klagte Sakura unbeschreiblich unglücklich, während ihre Tränen den Boden benetzten. "Ryu! KOMM ZURÜCK!!! RYUUUUUUU!!!!!!!!!!" Kapitel 37: Dunkelheit ---------------------- „Jemand sagte mal zu mir, Trauer ist eine Emotion. Eine Emotion der Seele, die von Zeit zu Zeit abklingt. Ich habe nie daran geglaubt... Wenn ein Mensch traurig ist, dann ist er es nicht einfach so ohne Grund. Und die Trauer wird erst abklingen wenn man den Grund gefunden und akzeptiert hat. Aber selbst dann gibt es Menschen, die ihre Trauer nicht überwinden können. Sie entfernen sich aus dem normalen Leben. Grenzen sich ab und versinken dann, ohne, dass jemand etwas merkt in ihrer Seelennot solange bis sie in ihr ertrinken. Sie schreien um Hilfe und doch wird nie jemand kommen um sie zu retten. Sie gehen immer weiter zu Grunde und niemand unternimmt etwas dagegen. Wie denn auch? Alleine in einem Zimmer mit abgeschlossener Tür. Umgeben von Dunkelheit. Derselben Dunkelheit, die in ihrem Herzen ist. Dieselbe Dunkelheit, die vielleicht niemals mehr verschwindet....“ TOK TOK! „Sakura! Schließ doch mal bitte die Tür auf! Ich möchte mit dir reden!“ „Nein... Geh weg... Lass mich in Ruhe...“ Azumi seufzte auf und wandte sich niedergeschlagen zu Yami um. „Das geht jetzt schon 4 Wochen so...“ beteuerte sie und schaute zu Boden. „Es scheint ihr wirklich nicht gut zu gehen...“ sagte Yami und legte Azumi mitfühlend die Hand auf ihre zierliche Schulter. „Aber es hilft doch nichts, wenn sie sich wochenlang in dem Zimmer einschließt!“ erwiderte Azumi verzweifelt und starrte die Türklinke an. „Das ist halt ihre Art zu Trauern.“ Erklärte Yami und blickte Azumi an. „Ich bin doch auch traurig wegen Ryu´s Tod, aber man muss sich doch wieder aufrappeln!“ sagte Azumi mutlos und sich ihrer Worte trotzdem sicher. „Aber das kann sie eben noch nicht. Versuche doch, sie zu verstehen. Der einzige Mensch, der gut zu ihr war und sich um sie gekümmert hat ist verstorben. Der einzige Mensch, der für sie da war. Versteh doch...“ redete Yami auf Azumi ein. „Mir reicht es! Sakura, ich weiß dass du mich hörst!“ schrie Azumi wütend hinter der Tür. Sakura stand an der Tür. Sie wollte sich gerade dazu überwinden, ihre Tür zu öffnen. Aber dann ließ sie ihren Blick wieder traurig auf den Boden schweifen. „Wenn du meinst, dich jetzt für immer in deiner Trauer vergraben hier in diesem Zimmer einschließen zu können und da sinnlos vor dich herzustarren, dann tut es mir leid für dich! Das bringt dir nämlich gar nichts! Ryu war doch nicht dein einziger Freund! Ich und Yami sind doch auch noch da! Und wir können dir helfen! Schon klar, wir können dir Ryu nicht ersetzen, aber wir können dir helfen!“ schrie Azumi weiter und man konnte in ihrer Stimme Tränen vernehmen. „Hör auf...“ erklang Sakura´s Stimme von der anderen Seite der Tür. Sie klang matt und leer. „Nein! Ich werde nicht aufhören! Sieh es doch endlich ein! Ryu ist tot! Auch wenn du da im Zimmer sitzt und wie tot sein Stirnband anstarrst und noch so viel weinst! Das wird ihn nicht zurückbringen! Er ist tot!“ rief Azumi verzweifelt und unter Tränen weiter. „HÖR AUF!!!!“ schrie Sakura und sackte am Boden zusammen. Man konnte ihr wehklagendes schluchzen vernehmen. Yami legte Azumi seine Hand auf die Schulter und schüttelte mit seinem Kopf. „Ist gut, Azumi. So hilfst du ihr nicht weiter.“ Sagte er beruhigend und sanft. „Aber was soll ich denn tun? Ich ertrag das nicht länger!“ beteuerte Azumi verzweifelt. „Lass mich mal mit ihr reden. Geh du ein wenig spazieren oder so. Du musst dich auf jeden Fall ein bisschen ablenken, Azumi. Sonst brichst du nur auch noch zusammen.“ Meinte Yami aufmunternd und nickte zuverlässig. „Na gut. Okay...“ sagte Azumi und ging aus dem Haus davon. Kaum war Azumi weg, da holte Yami tief Luft. „So, jetzt liegt es an dir...“ dachte er sich und klopfte an die Tür. „Sakura, ich bin es. Yami.“ Sagte er ruhig und locker. Sakura schwieg. „Kann ich rein kommen?“ fragte Yami vorsichtig und legte seine Hand auf die Türklinke. „Warum willst du das..?“ fragte Sakura matt und traurig zurück. „Weil ich dir helfen möchte, Sakura.“ Antwortete Yami aufrichtig und ehrlich. „Ich brauche keine Hilfe...“ wehrte Sakura ab und schaute zu Boden. „Doch. Du brauchst Hilfe, Sakura. Du wirst sonst zu Grunde gehen.“ Erwiderte Yami ruhig und geduldig. Er wusste, er hatte keine Chance mit Sakura zu reden, wenn er laut wurde oder aufdringlich wirkte. „Mir kann niemand helfen... weder du, noch Azumi, noch Seto... Niemand....“ sagte Sakura und ihr stiegen wieder Tränen in die Augen. „Wieso?“ fragte Yami lieb und schaute geduldig zu Boden. „Weil ich keine Hilfe will...“ antwortete Sakura. Ihr Blick war leer. Nur Trauerglanz in ihren Augen verriet, dass sie keine Leiche war. „Was willst du dann?“ fragte Yami, die Antwort schon vorrausahnend. Sakura schwieg erst einmal. „...Ich will alles vergessen...“ antwortete sie dann und starrte weiter Ryu´s Stirnband an. Damit hatte Yami jetzt nicht gerechnet. Er dachte, Sakura würde sagen, dass sie Ryu zurück haben wollte. Aber das tat sie nicht. Yami lehnte sich nachdenklich auf die Türklinke und dann bewegte sich die Tür. „Ja... Es ist nicht abgeschlossen...“ erklärte Sakura mehr maschinell wie alles andere. „Darf ich rein kommen?“ fragte Yami erneut. Sakura schwieg. Dann betrat Yami einfach das Zimmer. Er sah sich um. Die Fenster waren mit schwarzen Vorhängen zugezogen und schwarze Satinbettwäsche lag auf dem Bett. Es war ziemlich dunkel in dem Zimmer. Yami schaute Sakura an. Auch sie war ganz in schwarz. Sie sah so unglaublich traurig aus, dass es ihm kalt den Rücken runterlief. Das, was Yami da vor sich sah, dass war nicht mehr Sakura. Nein, vielleicht noch ein Schatten ihrer selbst, aber gewiss nicht die Sakura, die er kannte und mochte. Yami schritt auf Sakura zu. Sie saß am Boden, neben dem Bett und vor ihr lag Ryu´s Stirnband, welches sie die ganze Zeit anstarrte. Yami´s Blick fiel auf das Stirnband und die Kette in Sakura´s Hand. Er hatte wirklich Mitleid mit Sakura und wollte ihr helfen. Noch nie hatte er einen so gebrochenen Menschen gesehen. Noch nie strahlte ein Mensch so viel Traurigkeit aus. Mitfühlend setzte er sich neben Sakura. Er wollte seinen Arm tröstend um sie legen, aber er wagte es nicht. Sie war so wunderschön. „Wie kann ein so wunderschönes Mädchen wie sie nur so viel Traurigkeit ausstrahlen?“ fragte Yami sich und schaute Sakura in ihre Augen. Als er sie so ansah, spürte er in sich das Gefühl, sie trösten zu wollen, sie zu umarmen und ihr zu helfen. Dann konnte er diesem Gefühl des Mitleides nicht mehr wiederstehen und legte seinen Arm um ihre zierlichen Schultern. Sakura starrte weiterhin das Stirnband an. Es war, wie als würde sie gar nichts realisieren. Dann brach sie in Tränen aus. „Ich... ich habe ihn geliebt...“ schluchzte sie und lehnte sich an Yami´s Schulter. Yami wandte sich zu ihr und legte seine Arme um sie. Sakura weinte bitter. Yami legte eine seiner Hände auf ihren Kopf und streichelte sie sanft. „Wein ruhig, Sakura, weine...“ sagte er leise und drückte sie fest und tröstend an sich. Sakura klammerte sich an seiner Brust fest und weinte herzzerreißend weiter. „Warum? Warum muss ich immer das Einzige, was mir etwas bedeutet verlieren?“ fragte sie in ihrem erneutem Zusammenbruch. Kapitel 38: Erinnerungen ------------------------ Am nächsten Morgen. Schritte hallten durch das schweigende Haus der Familie Bennington. Seit dem Mord an Gen Sakurada lebte Sakura bei Ryu. Besser gesagt, in dem Haus, welches Ryu als letzter lebender Bennington vererbt bekommen hatte und das jetzt eigentlich niemanden mehr gehörte. Aber öffentlich war nichts über den Tod von Ryu bekannt. Niemand außer Sakura, Azumi und Yami wusste davon. Sakura stand in dem Gästezimmer, in dem sie sich mit Ryu unterhalten hatte und in dem er ihr seine Liebe gestand. Sakura´s Hand fuhr über das Bett. Durch die Schritte geweckt spähte Azumi in das Zimmer. Sie erblickte Sakura, wie sie da inmitten dieses Zimmers stand und einfach nur vor sich hin starrte. Azumi wollte zu Sakura gehen, doch plötzlich trat Yami hinter sie. „Lass sie. Sie versucht gerade Abschied zu nehmen. Wir sollten sie nicht stören.“ Sagte Yami leise und schob Azumi in eins der Zimmer. „Abschied zu nehmen?“ fragte Azumi im Flüsterton und schaute Yami irritiert an. „Ja. Abschied nehmen von Ryu.“ antwortete Yami und schaute sicher runter zu Azumi. Sakura verließ das Haus. Das helle Licht von draußen blendete sie. Der Himmel war strahlend blau und die Sonne schien. Doch Sakura konnte sich nicht an der Schönheit des Wetters freuen. Ein Windzug kam auf. Sakura´s schwarzes Kleid wehte wild. Alles, was Kleidung betraf war an ihrem Körper schwarz. Selbst aus dem orangenem, hüftlangen Ribbon, welches Sakura´s Haar zierte wenn sie es zum Pferdeschwanz gebunden trug wurde ein schwarzes Ribbon. Die Bänder wehten im Takt des Windes. Dann ging sie traurigen Schrittes zu den Ruinen von Cais´s Basis. Da war immer noch ein Meer aus Asche. Sakura schaute die Ruinen an. „Ich... ich.. bin glaube ich... noch nicht... so... weit um...mich... von dir zu verabschieden...“ flüsterte sie und Tränen fielen zu Boden. „Warum... ich verstehe nicht warum du gehen musstest... ich hätte doch genau so gut sterben können... Ich hätte es doch viel eher verdient als du! Ich bringe doch das Unglück über alle... Erst über Großvater und jetzt habe ich es über dich gebracht.... Ryu... es tut mir leid.... du bist nur meinetwegen gestorben... weil ich so idiotisch war, und nicht auf dich gehört habe! Wenn ich mich doch nur nicht mit Cais angelegt hätte! Dann wäre Großvater jetzt nicht tot und du auch nicht.... Ich.. es.. was soll ich tun?“ sagte sie leise zu sich selber und sank auf die Knie. Sie war noch nicht so weit. Sie konnte sich noch nicht von diesem Ort verabschieden. So ging sie erst mal weiter und stand dann in ihrer Beerdigungsaufmachung vor dem Veranstaltungsort des Street Fight Combats. Auch hier strömten eine Menge Erinnerungen auf sie ein. Sakura betrachtete die Wand. Sie erinnerte sich an eine Szene, in der Ryu sie gegen diese Wand gedrückt hatte. Es war kurz vor dem Finale gewesen. Sakura ging weiter in die Wartehalle und letztendlich blieb sie auf dem Kampfplateau stehen und rief sich alles hier geschehene in Erinnerung. Nach einem halben Tag begann es in Strömen zu Regnen und ging Sakura wieder zurück zu Ryu´s Haus. Ihrem Momentanen Wohnsitz. Das hieß, zum Zeitpunkt als Ryu noch lebte. „Bin wieder da...“ flüsterte sie leise und den Tränen nah. Keine Rückmeldung. Da hörte sie eine fremde Männerstimme. Verwundert folgte sie ihr ins Wohnzimmer. Da erklang auch die Stimme von Azumi. Sakura trat verwundert ein. „Ja! Das ist echt eine gute Idee!“ sagte Azumi gerade vollkommen happy und smilte den Typen an, der ihr gegenüber saß. „Azumi... da...“ sagte der Kerl und schaute zu Sakura, die da mit ihrem schwarzen Liedschatten, ihren Schwarzen Fingernägeln und dem schwarzen Ribbon im Haar, mit völlig verschmierter Schminke und dem schwarzen Kleid vor ihnen stand. „Sakura...“ hauchte Azumi mehr oder weniger erschrocken und verblüfft. „Du bist schon wieder da?“ fragte sie dann weiter. Ein merkwürdiger Ausdruck von Trauer und Entsetzen trat in Sakura´s Augen. „Wer... ist das?“ fragte sie mit ihrer Stimme. Azumi lächelte überglücklich und hüpfte vom Sofa auf. „Das ist Mako! Mein neuer Freund!“ antwortete sie und strahlte über beide Wangen. Sakura wandte sich schweigend und fassungslos ab von ihr und ging dann zügig die Treppen hoch in ihr Zimmer. Azumi schaute ihr irritiert nach, wandte sich dann aber wieder zu Mako. „Unheimliches Mädchen... Platzt hier einfach so rein.... Scheiß Satanistin! Ich hasse Satanisten!“ sagte Mako angewidert und aufgebracht. Azumi blickte ihn verwundert an. „Die glaubt hier wohl, dass sie der Boss ist, Alter! Der werde ich mal eine Lektion erteilen.“ Fluchte Mako und ging Sakura nach in ihr Zimmer. Sakura stand da in ihrem Zimmer mit der schwarzen Bettwäsche und Fenstervorhängen und starrte ein Foto an. Mako trat die Tür mit voller Wucht auf. Sakura wandte erschrocken den Blick zu Tür, aber da stand Mako auch schon in seiner vollen, muskulösen Gestalt und mit einem zornigem Ausdruck in dem Gesicht vor ihr. Sakura wich erschrocken ein Stück vor ihm zurück. „Ihr verdammten Satanisten glaubt wohl, euch gehört die ganze Welt, huh? Ihr meint wohl ,bloß weil ihr den Teufel anbetet könnt ihr auch alles erlauben, was?!“ schnauzte Mako sie an. Sakura tat gar nichts. Sie war nur verängstigt und schaute ihm unsicher in die Augen auf. „Echt! Man sollte euch Hände und Füße abhacken, damit ihr eure verdammten Satansrituale nicht mehr ausführen könnt!“ schrie Mako weiter. Da kam Azumi ins Zimmer. Sie ging zu Mako und legte ihm ihre Hand auf die Schulter. „Sakura ist doch keine Satanistin!“ sagte sie belustigt und lächelte. „Dann halt eben Gothic oder Gruftie oder wie das heißt!“ erwiderte er wütend und schenkte Sakura einen mörderischen Blick. „Auch das nicht. Sakura´s bester Freund ist vor einiger Zeit verstorben. Deshalb kleidet sie sich so.“ erklärte Azumi und konnte ein Lachen nicht verkneifen. „Satanistin!“ lachte sie. Sakura wandte ihren Blick traurig zu Boden. Azumi schreckte auf. „Oh, tut mir leid, Sakura....“ beteuerte sie schuldbewusst und ehrlich. „Schon gut...“ wisperte Sakura leise, lief dann weinend an Mako und Azumi vorbei und rannte aus dem Haus. „Saku?!“ rief Azumi ihr irritiert nach. „Was hat sie denn jetzt auf einmal?“ fragte Mako leicht aufgebracht. Azumi schüttelte mit ihrem Kopf. „Ich weiß es nicht... Seit dem Tod von ihm ist sie ein gebrochener Mensch. Sie hat sich die letzten Wochen nur in ihrem Zimmer eingeschlossen und sich nie gezeigt. Es ist schon ein Wunder, dass sie ihr Zimmer verlassen hat.“ Antwortete sie niedergeschlagen und besorgt. Mako legte seine Arme um Azumi. „Ein eigenartiges Mädchen...“ bemerkte er und schaute die Tür an. „Nein. Sakura ist nicht eigenartig. Sie ist nur ein sehr, sehr verschlossener und eingeschüchterter Mensch. Und jetzt, nach Ryu´s Tod ist sie noch verschlossener geworden.“ Erwiderte Azumi und schaute zu Boden. Kapitel 39: Yami´s Fürsorge --------------------------- DING DONG! Yami kam irritiert zur Tür. „Meine Güte, halb 10! Wer kann das nur um diese Zeit sein?“ fragte er sich und öffnete die Tür. Sakura stand da und schaute ihm in die Augen. „Sakura... du hier?“ fragte Yami verblüfft und schaute Sakura an. „Entschuldige mein so dreistes Auftauchen um diese Uhrzeit, Yami. Aber ich...“ antwortete diese leise und schüchtern. „Kein Problem. Komm rein. Du bist ja ganz durchnässt.“ Meinte Yami darauf und führte Sakura in sein Apartment. „Danke...“ sagte Sakura leise und folgte ihm. „Nichts zu danken, Sakura. Ich habe dir doch gesagt, du kannst immer zu mir kommen. Setz dich.“ Erwiderte Yami lieb und munter. Sakura setzte sich auf seine Couch. Sie war weich und bequem. Yami holte eine Decke und legte sie Sakura um die Schultern. „Hier. Wärm dich erst mal auf. Magst du einen Tee? Oder irgendwas anderes?“ sagte Yami fürsorglich und lieb und schaute Sakura an. „Nein... Mach dir keine Umstände wegen mir...“ beteuerte Sakura und schaute den Teppich an. „Das macht doch keine Umstände. Ich habe immer etwas Tee fertig. Ich hole dir einen.“ Erwiderte Yami, ging in die Küche und kam mit einem dampfenden Teebecher zurück. Er reichte ihn Sakura. „Danke...“ wisperte sie erneut und wandte den Blick ab. Yami setzte sich gegenüber von ihr hin. „Also, dann. Was führt dich denn zu mir? Und zu dem bei diesem Wetter?“ fragte er darauf und setzte sich aufmerksam hin. „Ich weiß es nicht... Ich konnte nicht in Ryu´s Haus bleiben... deshalb bin ich gegangen und habe mich dann hier wieder gefunden...“ antwortete Sakura deprimiert und nippte am Tee. „Warum konntest du nicht bleiben?“ fragte Yami irritiert weiter und schaute Sakura besorgt an. Ihr mentaler Zustand hatte sich keinen Deut verbessert. Im Gegenteil. „Azumi war da... mit ihrem neuen Freund... Ich... ich habe gespürt, dass er etwas gegen mich hat... und bin gegangen. Ich konnte nicht dort bleiben. Ich hätte Azumi und Mako sonst nur ihre Zweisamkeit geraubt und das wollte ich nicht...“ erklärte Sakura niedergeschlagen und Tränen stiegen ihr wieder in die Augen. „N- nicht weinen, Sakura...“ sagte Yami unsicher und setzte sich mitfühlend neben sie. Er konnte es nicht mit ansehen, wenn Freunde weinten. „Tut mir leid, Yami... aber... ich kann nicht anders...“ schluchzte Sakura verzweifelt. Yami schüttelte verstehend mit seinem Kopf und legte seinen Arm um sie. Sakura lehnte sich an seine Schulter. „Ich weiß nicht wieso... aber egal wo ich bin... ich störe immer... ich mache alles immer nur kaputt...“ schluchzte Sakura weiter. „Nein, nein... was redest du denn da? Sakura...“ redete Yami schockiert auf sie ein und drückte sie liebevoll an sich. Dann legte er seine Hand behutsam auf ihre Wange. Sakura bekam eine Gänsehaut. Die Nähe, die sie zu Yami hatte war ihr angenehm, doch schon bald erhaschte sie die Angst, auch noch ihn zu verlieren. Er war zwar nur ein Freund, aber ein sehr wichtiger Freund. Momentan vielleicht noch der Einzige, der blieb. Nach einiger Zeit hatte Sakura aufgehört, zu schluchzen. Sie lehnte einfach nur noch still an Yami´s Schulter. Yami, der sie immer noch tröstend festhielt, wandte den Blick zu ihr. „Sie hat sich in den Schlaf geweint...“ sagte er leise und schaute Sakura verständnisvoll an. Er hob Sakura vorsichtig auf seine Arme und legte sie auf das Sofa. Dann deckte er sie zu. Kapitel 40: Illusionen und Wünsche ---------------------------------- „Yami! Yami!“ rief Sakura und ruckelte an seiner Schulter. Er war auch eingeschlafen. „Was ist denn los, Sakura?“ fragte er schlaftrunken und richtete sich vom anderen Sofa auf. „Ich habe ihn gesehen! Er lebt noch!“ antwortete Sakura völlig aufgeregt und hysterisch. „Wer denn?“ fragte Yami verwundert und stand auf. „Ryu! Er lebt noch! Er ist da! Ich weiß auch, wo!“ antwortete sie völlig aufgedreht. Yami schüttelte mit seinem Kopf. „Sakura, du hast geträumt.“ Erklärte er ruhig und lieb. „Nein! Ich schwöre es dir, Yami! Ich habe ihn gesehen! Ich kann dich an den Ort hin führen!“ erwiderte Sakura verzweifelt appellierend. „Sakura...“ redete er auf sie ein. Bitte Yami! Glaub mir!“ rief Sakura verzweifelt und schaute ihm flehend in die Augen. Yami fiel auf, dass Sakura´s Augen zum ersten mal seit langer Zeit wieder leuchteten und etwas lebendiges in sich hatten. „Na gut. Okay. Gehen wir.“ Sagte Yami und nahm seine Jacke. Ein freudiges Lächeln machte sich auf Sakura´s Gesicht weit. „Vielen Dank Yami!!“ rief sie und sprang Yami dankbar in die Arme. Er lächelte matt. „Na ja, ein Lächeln ist die Sache wert.“ Dachte er sich und legte seine Arme um Sakura. „Also dann. Gehen wir!“ meinte Yami energisch und schaute Sakura an. Diese nickte eifrig. Wenige Sekunden später rannte Yami ihr nach. „Guten Morgen, Mako. Hast du gut geschlafen?... Nicht? Aber warum denn... weil du die ganze Zeit an mich denken musstest?... Oh! Wie süß!!“ Azumi telefonierte gerade mit Mako. „Was? Du hast Sakura gesehen? Wann?“ fragte sie irritiert. „Gerade eben! Mit Yami zusammen. Sie rannte hastig davon und Yami ihr nach. Sah eigenartig aus.“ Antwortete Mako in Gedanken vertieft. „Mit Yami? Rennen? Ist ja merkwürdig...“ meinte Azumi nachdenklich und legte ihren Finger an ihren Mund. „Sag ich doch!“ verkündete Mako. Stunden vergingen... „Sakura! Wir sind jetzt schon stundenlang unterwegs! Wohin willst du überhaupt?“ rief Yami erschöpft und leicht angenervt. „Das kann ich dir nicht sagen! Aber ich weiß, dass es der richtige Weg ist.“ Sagte Sakura immer noch völlig energisch und munter. „Na super...“ seufzte Yami und ging langsamer. Er sah sich um. Nichts als Wiese... kilometerweit rechts, links, Norden und Süden Wiese. Na gut, links war ein Gebirge. Plötzlich erklang ein Zischen. Sakura blieb erschrocken stehen. Die Umgebung färbte sich düster. Yami lief zu Sakura und drückte sie schützend an sich. „Willkommen...“ erklang eine laute, angenehme, weibliche Stimme. „Was willst du?!“ rief Yami mutig. Sakura wies ihn an zu schweigen. „Es ist genau wie in meinem Traum...“ sagte sie leise und nachdenklich und schritt voran. „Du bist hier im Mare Desires (Meer der Wünsche)...“ erklang die Stimme erneut. Ein finsterer Schatten kroch aus der Luft hervor. „Sakura... dass du mich gefunden hast, sagt mir, dass du einen herzergreifenden Wunsch hast.... Ich habe nur auf deine Ankunft gewartet..“ sagte die Stimme zart und sanft. Sakura schaute auf. Ein Mund zeichnete sich in der Luft ab. Der Schatten kam langsam näher. „Sakura, pass auf! Hinter dir!“ rief Yami warnend und besorgt. Sakura ignorierte seine Worte. Ein geheimnisvoller und unheilbringender Wind zog auf und ließ Sakura´s schwarzes Ribbon wehen. Yami schritt besorgt auf Sakura zu. Doch plötzlich knallte er gegen eine unsichtbare Barriere, die ihn von Sakura, dem Schatten und der Stimme trennte. „Sakura!!“ schrie er und klopfte gegen die unsichtbare Macht. „Komm... tritt näher... Ich will in dein von Leid geplagtes Herz sehen...“ bat die Stimme verführerisch. Sakura trat wie unter Hypnose einen Schritt näher. Aus dem Mund wurde nun ein kompletter Mensch. Eine Frau in einem langen, eisblauen Kleid und mit schwarzen, faszinierend langem Haar erschien. Sie war 4 mal so groß wie Sakura. „Komm noch näher...“ wisperte sie. Fasziniert und naiv trat Sakura nah an die Frau heran. Sie streckt ihre Hand aus und berührte das Kleid. Wie Wasser floss der Stoff um ihre Hände. Sakura spürte eine ihr unglaublich angenehme Wärme in sich aufsteigen. Sie schloss ihre Augen... und merkte nicht, wie sie schleichend und nebelig die Dunkelheit umkreiste. Auf einmal strömte das Gefühl vollkommener Geborgenheit in Sakura. „Mutter...“ flüsterte sie leise und spürte, wie sich die Wärme und die Geborgenheit wie ein Schleier aus Seide um ihren Körper legte. Um sie herum erstrahlte ein sanftes, rosiges Licht und plötzlich stand Sakura auf einer wundervollen grünen Wiese mit tausend verschiedenen Blumen und Schmetterlingen. Ein riesiger und anmutiger Eichenbaum zierte ihre Mitte. Der Himmel war strahlend blau und die Sonne schien in ihrer vollsten Pracht. „Sakura!“ erklang ein liebevoller und glücklicher Ruf. Schritte kamen ihr näher. Sakura wandte sich erschrocken um. Da stand plötzlich vor ihr niemand anderes als...Ryu! „Ryu?!!“ schrie Sakura entsetzt und fassungslos. Ryu legte seine Arme um sie und lächelte sie an. „Ja...“ bestätigte er. „Aber- aber ich dachte du wärst-“ stotterte sie erschrocken und Tränen sammelten sich in ihren Augen. Ryu schüttelte mit seinem Kopf. „Ich habe die ganze Zeit hier auf dich gewartet. Genau wie dein Großvater deine Eltern, deine Brüder, Yami, Mako und Azumi. Wir haben hier alle auf dich gewartet. Ich hatte schon befürchtet, du würdest nie kommen!“ sagte Ryu und nahm Sakura an ihrer Hand. „Wie lange wartest du denn schon?“ fragte Sakura unsicher. „17 Jahre.“ Antwortete Ryu aufrichtig und stark. „Was?!“ fragte Sakura erschrocken. „Ja, und Azumi 14, Yami 16 und dein Großvater 65 Jahre. Aber jetzt bist du ja endlich gekommen.“ Bestätigte Ryu glücklich. Doch irgendetwas an ihm war nicht wirklich... „Solange? Aber warum?!“ fragte Sakura irritiert und verängstigt weiter. „Du hast geträumt. Viel zu lange geträumt. Diese ganzen Erlebnisse, Sakura, die hast du nur geträumt. Jetzt, hier, bist du in der Realität! Und ich werde dich vor deinen grausamen Träumen schützen.“ Erklärte Ryu und zog Sakura mit sich. Hinter dem Baum stand Sakura´s komplette Familie. Doch plötzlich wurde alles schwarz um Sakura herum. Alles verschwand. „Ryu?! Wo bist du?" fragte Sakura unsicher und verängstigt. „So.. das ist also dein Herzenswunsch. Du willst alle deine Freunde um dich haben und eine Familie... Du willst mir ihr in Frieden und Geborgenheit leben...“ erklang wieder diese Stimme. Sakura schaute sich um. Alles war schwarz. „Schließe deine Augen wieder.“ Befahl die Stimme. Sakura schloss ihre Augen. Sie spürte eine sanfte Liebkosung an ihrer rechten Schulter. Sie spürte einen Körper hinter sich. Bei jeder Berührung von diesem etwas hinter ihr spürte Sakura ein sehnsüchtiges aufflammen ihrer Gefühle. „Ryu...“ flüsterte sie leise aber intensiv. „Ganz ruhig..“ wisperte er sanft und küsste zärtlich und liebevoll Sakura´s Hals. Ryu streichte behutsam über ihren Körper. Sakura lehnte ihren Kopf genießerisch an Ryu´s Brust. Sie erhob ihre Hände um in sein Gesicht zu fassen. „Nein. Fass mich nicht an...“ bat Ryu lieb und liebkoste sie weiter. „Wieso?“ fragte Sakura leise und wandte ihren Kopf zu seinem Gesicht. Dann öffnete sie ihre Augen und bekam einen fürchterlichen Schreikrampf. „Du bist gar nicht Ryu!“ schrie sie erschrocken und entsetzt. Dann verschwand der Boden unter Sakura und sie stürzte in eine endlos tiefe, leere und traurige Dunkelheit. „Ryu!!!!!!!“ schrie sie verzweifelt. „Wie herrlich naiv ihr Menschen doch seit!“ lachte die Stimme hinterhältig und gehässig. „Kleine Sakura! Du bist vollkommen auf meine Illusion reingefallen! Ahahah!!!! Fügte sie hinzu. Ein dumpfer Aufschlag erklang.... Sakura war aus unendlich vielen Metern Tiefe auf den Boden aufgeschlagen.... Kapitel 41: Schicksalhaftes Wiedersehen --------------------------------------- „Jemand sagte mal zu mir, der Tod ist etwas endgültiges. Er ist die letzte, endlose Station. Ich dachte immer, wenn man tot ist, merkt man gar nichts... fühlt man gar nichts... denkt man gar nichts... Aber das war ein Irrtum. Der Tod ist nichts weiter eine endlose und Leere Dunkelheit gefüllt von trauriger Einsamkeit.... der man niemals entrinnen kann... Er ist genauso wie das Leben... nur traurig, dunkel und leer.“ „Sakura! Sakura, hörst du mich? Bitte, schlag die Augen auf!“ „Wer ruft mich da? Ich bin doch alleine... und tot... wieso höre ich etwas? Wieso fühle ich um meinen Oberkörper die Wärme eines menschlichen Armes? Warum habe ich das Gefühl, dass mich jemand im Arm hält und verzweifelt auf mich nieder schaut?“ „Sakura bitte! Ich flehe dich an!“ „Diese Stimme.... sie kommt mir bekannt vor... Ich wusste gar nicht, dass der Tod so eine wundervolle Stimme hat... Aber wem gehörte diese Stimme?“ „Sakura! Bitte! Mach die Augen auf!“ Sakura öffnete langsam ihre Augen und schaute in die blau-grünen Augen eines besorgten jungen Mannes.. Sakura erkannte die Person. „Ryu!“ schrie sie erschrocken und sprang auf. Ryu presste sie fest an sich. „Sakura! Gott sei Dank! Du lebst noch!“ sagte er überglücklich und weinte sogar Freudentränen. „Ryu...,“ stotterte Sakura unsicher und schaute ihn in die Augen „ich dachte, du bist tot!“ „Nein! Ich habe die Explosion überlebt. Und ich bin glücklich, dass du sie auch überlebt hast!“ erwiderte dieser und drückte Sakura wieder an sich. „Ryu!“ schluchzte Sakura und klammerte sich verzweifelt an ihm fest. „Bitte lass das keinen Traum sein! Bitte!“ flehte sie weinend und klammerte sich noch fester an ihn. „Sakura, es ist kein Traum. Wir sind real!“ beruhigte Ryu sie und strich ihr über den Kopf. „Bitte Ryu! Halt mich fest! Ich will dich nicht noch mal verlieren! Nie wieder! Ich will niemals von dir getrennt sein! Ryu...“ weinte sie weiter. „Ich werde nicht zu lassen, dass sich noch ein einziges mal jemand zwischen uns stellt, Sakura! Weder Yami, noch Cais, noch sonst wer! Das schwöre ich dir!“ sagte Ryu unglaublich stark und entschlossen. Dann schaute er Sakura seiner Worte sicher in die Augen. „Ryu...“ flüsterte Sakura leise und glücklich. „Ich liebe dich...Sakura... und ich hatte Angst, dass ich dich nie wiedersehe...“ gestand Ryu ehrlich und drückte Sakura wieder fest an sich. „Wenn du die ganze Zeit gelebt hast gelebt hast, warum bist du nicht zurückgekommen? Wieso hast du mich über 4 Wochen glauben lassen, dass du tot bist?“ fragte Sakura weinerlich und innerlich mit gemischten Gefühlen aus Glück, Wut und Fassungslosigkeit. Dann löste sie sich aus seiner Umarmung. „Oh Sakura, wenn du wüsstest, wie sehr ich zu dir wollte! Aber ich habe den Weg nicht gefunden. Nach der Explosion war ich schwer angeschlagen und konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. Es war stockduster. Ich bin dann einfach in irgendeine Richtung gegangen und habe mich auf einer unglaublich riesigen Wiese wiedergefunden. Daneben grenzte ein Gebirge an und ich stand an einer riesigen Schlucht. Auf einmal erklang eine weibliche Stimme und-“ erklärte Ryu aufrichtig und schaute Sakura ins Gesicht, welches sie aber von ihm abgewandt hatte, dann verstummte er. Sakura war sich nicht sicher, ob sie ihm glauben sollte. Ryu schaute sie deprimiert an. „Du glaubst mir nicht, oder?“ fragte er ruhig. Sakura schwieg. Ryu schloss seine Augen, erhob sich vom Boden und schritt auf eine Wand zu. Sakura schaute ihn unsicher an. Ryu lehnte sich mit dem Arm an die Wand und schaute zu Boden. „Warum solltest du auch...? Das ist wirklich eine eigenartige Geschichte... Jetzt scheine ich verloren zu haben... ich habe das verloren, was mir am meisten bedeutet...“ sagte er niedergeschlagen und schloss verzweifelt seine Augen. Sakura stand vom Boden auf und schaute Ryu den Tränen nah an. Sie trat einen Schritt näher in die Mitte des Raumes. . „Sakura, ich schwöre dir, ich sage dir die Wahrheit!“ appellierte er verzweifelt und wandte sich zu ihr um. „Bitte! Hilf mir!“ schrie Sakura panisch. Ryu wandte erschrocken den Blick zu ihr. Ein finsterer Schatten zerrte sie mit sich. „Sakura!“ schrie Ryu und rannte zu ihr. Der Schatten ging weiter und trat langsam in die Wand. Sakura streckte ihre Hand aus, um die von Ryu zu ergreifen. Ryu packte ihre und berührte dabei auch zufällig den Schatten. Eine Vision schoss ihm in den Kopf: Er sah Sakura, wie sie zur Wand gezerrt wurde. Ihr Körper berührte gerade die Wand... da fuhren 60 Stacheln aus der Wand und durchdrangen ihren zierlichen Körper. Blut spritzte durch die Luft und träufelte zu Boden. „Sakura! Nein!!“ schrie Ryu schockiert. Er lies Sakura´s Hand los, fasste sich an den Kopf, schrie und sank auf die Knie. „Ryu!!!!“ schrie Sakura verzweifelt und versuchte sich von dem Schatten, der sie verschleppte zu befreien. „Ryu! Bitte!“ flehte Sakura, doch zu spät. Der Schatten hatte sie durch die Wand getragen. Kapitel 42: Silicia, Göttin der Dunkelheit ------------------------------------------ Sakura erwachte auf eiskaltem Boden. Er hatte einen schwarzvioletten Schimmer. Jetzt erst erkannte sie, dass sie sich in einer riesigen Halle befand. Sakura erhob sich vom Boden und tat zaghaft einen Schritt vor. Dann sah sie sich um. Die Wände der Halle waren aus Glas, oder ähnlichem. Das Sonnensystem war zuerkennen und mit ihm auch die Erde. „Was...“ flüsterte Sakura entsetzt und drehte sich um. Alles war sehr dunkel. Man konnte kaum etwas erkennen. „Wo bin ich?!“ rief Sakura panisch und rannte los. Sie rannte durch einen langen Flur. Er schien endlos zu sein. Sakura lehnte sich schwer atmend an eine Wand und sank an ihr herab. „Bitte! Ich will doch nur zurück!“ flehte sie verzweifelt und keuchend. Dann stieß ein gleißendes Licht hervor und eine Tür öffnete sich. Sakura schaute erschöpft auf. Eine unglaublich wunderschöne Frau mit langen rosalilaviolettigem Haar in einem schwarzen, wundervollen Kleid erschein. Sie war so unglaublich riesig, Sakura war dagegen nur eine Ameise. Gebannt und geängstigt von diesem faszinierendem Anblick und erschöpft starrte Sakura diese Frau an. „Wer... bist du?“ fragte sie leise und unsicher. „Ich bin Silicia, die Göttin der Dunkelheit und der Finsternis.“ Antwortete die Frau mit einer wundervoll sanften, anmutigen, zarten und weiblichen Stimme. Sakura begann zu zittern. Silicia beugte sich runter zu Sakura und nahm sie auf ihre Hand. Sakura schaute sich völlig verängstigt um. „Was willst du?“ stotterte sie leise, während ihr ein Schweißtropfen der Angst von dem Gesicht perlte. „Ich müsste dir eigentlich zu tiefstem Dank verpflichtet sein.“ Sagte Silicia hinterhältig. „Was?! Wieso?!“ fragte Sakura immer ängstlicher und unsicherer. „Du hast mich geschaffen, Sakura...“ antwortete Silicia leise und mit einem unheilvollen Grinsen auf den Lippen. „Ich?“ wiederholte Sakura erschrocken und ratlos. „Ja! Du! Nur du alleine!“ bestätigte Silicia und etwas wahnsinniges trat in ihre Stimme. Sakura schüttelte panisch mit ihrem Kopf, so dass sich das Ribbon löste und zu Boden streifte. „Du hast mich erschaffen, mit deinem Hass auf die Menschen. Mit deinem abgrundtiefen Hass auf alles Lebende und Glückliche!“ sagte die Göttin und mit jeden Wort wurde ihre Stimme lauter und grausamer. „Nein! Hör auf! Ich hege keinen Hass!“ erwiderte Sakura, kniff ihre Augen zusammen und schüttelte mit ihrem Kopf. „Oh doch, Sakura! Dein Herz ist schwarz vor Hass!“ verkündete Silicia stark und beeinflussend. „Nein!! Nein! Du lügst!“ schrie Sakura verzweifelt und kauerte sich zusammen. „Mach dir nichts vor! Wie oft hättest du am liebsten zu einem Messer gegriffen um deinen Großvater zu töten? Wie oft wolltest du Ryu eins auswischen? Sag es mir! SAG ES MIR!“ erwiderte die Göttin kalt und hasserfüllt. „Nein! Niemals!.. das ist nicht wahr... ich wollte Großvater nie etwas antun und... ich wollte Ryu... nie verletzen... ich wollte niemandem etwas böses....“ schluchzte Sakura verzweifelt. „Doch! Jedes mal, wenn du einen Menschen gesehen hast, hast du ihn tief in deinem Inneren verflucht! Ihm den Tod gewünscht! Erinnere dich doch, wie begeistert du auf deine Gegner eingeschlagen hast, selbst wenn sie um Gnade gewinselt haben! Du wolltest, dass jeder deinen Hass zu spüren bekommt! Deinen tiefen, endlosen und mörderischen Hass!! Und damit hast du mich erschaffen! Mit deinem Hass, deiner Trauer und deiner Not!“ schrie Silicia hypnotisch. „Du bist ein böser Mensch, Sakura! Ein sehr böser Mensch! In deinem Herz existiert nur abgrundtiefre Hass, Neid, Zorn und Verabscheuung!““ sagte sie weiter. „Hör nicht auf sie, Sakura!!“ schrie Ryu, der einen Weg gefunden hatte, um zu ihr und Silicia zu gelangen. „Ryu..“ sagte Sakura leise und schaute hinunter zu ihm. „Sie will dir etwas einreden! Hör nicht auf sie, Sakura! Ich kenne dich! Du würdest nie jemandem wehtun wollen!“ rief Ryu weiter und schaute zu ihr. „Schweig!!“ befahl Silicia aggressiv und bedrohlich. „Warum sollte ich?! Damit du Sakura weiter irgendetwas einreden kannst?!“ fragte Ryu mutig und selbstsicher. Ein schwarzer, leichter Nebel erschien um Sakura herum. „Nein Ryu... sie hat Recht... ich bin ein schlechter Mensch.... ich wollte allen immer nur Unglück bringen und sie leiden lassen... damit sie meinen Hass spüren.... ich bin böse....“ flüsterte Sakura und ihre Augen wurden Leer. Auch der Glanz in ihnen erlosch. Aus dem sanften, strahlenden kristallblau ihrer Augen wurde ein mattes, nebeliges dunkelblau. „Sakura! Nein! Wehr dich gegen ihre Macht! Lass sie nicht deine Gedanken beherrschen! Sie will deine Erinnerungen verändern! Bitte wehre dich!“ schrie Ryu flehend und um Sakura besorgt. „Ja, Sakura, so ist es richtig! Sieh tief in dein Herz hinein und sehe, wie hasserfüllt du durch dein Leben gewandert bist, immer auf der Suche nach Liebe und Geborgenheit, doch nie hat sie dir jemand gegeben! Dafür hast du die Menschen gehasst!“ erzählte Silicia sicher und starrte Sakura an. Ryu wandte seinen Blick auf zu Sakura. „Warum hast du mir denn nie etwas davon gesagt, Sakura? Ich hätte dir doch helfen können!“ rief er ihr zu und schaute sie besorgt an. „Ich konnte nicht!“ beteuerte Sakura verzweifelt. „Was? Wieso?“ fragte Ryu irritiert. „Wir waren Freunde und...es wäre doch... sehr eigenartig... wenn ich auf einmal... ankommen würde und... sagen würde zu dir.. Ryu, bitte nimm mich in den Arm, ich sehne mich nach Geborgenheit... oder etwa nicht?“ antwortete Sakura leise und mit Tränen in den Augen. „Und dafür hasst du Ryu! Dafür, dass er niemals von selbst auf die Idee gekommen ist, dich zu umarmen und zu liebkosen!“ schrie Silicia mitten in die Unterhaltung hinein. „Nein! Hör auf!!!“ schrie Sakura, erhob sich von Silicia´s Hand und wollte wegrennen. Doch sie hatte vergessen, dass sie sich auf Silicia´s Hand befand und stürzte hinab. „Sakura!“ rief Ryu und fing sie auf. Als Sakura in seinen Armen lag, spürte er, wie heftig sie zitterte und ihr Körper vor Verzweifelung bebte. Ryu kniete sich besorgt mit Sakura in seinen Armen nieder. Er drückte sie fest an sich und legte ihr beruhigend seine Hand auf die Wange. „Shhhh... ist gut, Sakura, beruhige dich...“ flüsterte er ihr sanft zu und küsste sie auf die Stirn. „Es ist nicht wahr! Es ist alles nicht wahr! So bin ich nicht! Nein!“ schluchzte Sakura verzweifelt und mental sehr stark angegriffen. „Ich weiß! Ich weiß dass du nicht so bist.“ Bekundete Ryu ruhig und stark. „Du machst mir keinen Schnitt durch die Rechnung!“ fluchte Silicia weitete ihre Arme und lange, tausende, blaue wurmartige Viecher schnellten auf Sakura und Ryu zu. Sakura schaute erschrocken zu den Wesen, doch es war zu spät. Einige der Bänder legten sich um Sakura´s Hals und wollten sie weg von Ryu ziehen. Da diese Viecher immer heftiger zerrten, legte Sakura krampfhaft ihre Hand um diese blauen Wesen. „Arrgh... Lasst mich los!“ keuchte sie verzweifelt und versuchte, diese Dinger zu zerreißen, doch sie schienen unzerstörbar zu sein. Ryu hielt Sakura krampfhaft fest. Jetzt schlängelten die blauen Wesen sich auch noch um Sakura´s Beine und ihre Hüfte und mit aller Kraft zerrten sie an ihrem Körper, um ihn von Ryu loszureißen. „Verschwindet, ihr elenden Ausgeburten der Hölle!“ befahl Ryu angestrengt und presste Sakura mühsam an sich. „Gib sie mir!“ schrie Silicia aufgebracht und die Wesen verstärkten ihre Kraft um einiges. Fast gelang es ihnen, Sakura von Ryu wegzureißen, doch Ryu konnte sie noch einmal erneut ergreifen. Er hielt sie nun krampfhaft mit einem Arm fest. Die Wesen zerrten und zerrten und Ryu wurde von ihnen langsam über den Boden gezogen. „Ryu, lass mich los! Du wirst dich sonst noch verletzen!“ bat Sakura verzweifelt und besorgt. Ryu ergriff eine schmale Stange mit seiner anderen Hand. „Das- kannst du wischen- Sakura!“ keuchte er angestrengt, sich und Sakura festhaltend. „Bitte Ryu! Es ist besser für dich!“ flehte Sakura sicher und schaute Ryu in seine Augen. „Warum sollte ich dich loslassen?! Damit ich dich dann am Ende niemals wieder sehe, oder was?!““ erwiderte Ryu stur und schaute Sakura an. „Ich möchte nicht, dass du verletzt wirst!“ erklärte Sakura verzweifelt. „In dieser Situation ist mir deine persönliche Ansicht gerade ziemlich egal Sakura! Du bist in Gefahr und deshalb halte ich dich!“ sagte Ryu und grinste kurz. Dann war er wieder voll und ganz mit dem festhalten beschäftigt. „Genau das selbe habe ich mal zu dir gesagt, Ryu...“ stellte Sakura fest und lächelte ihn kurz an. „Siehst du?“ fragte Ryu sicher. Es schnellten plötzlich noch mehr blaue Viecher auf Sakura zu und umschlangen ihren Körper völlig. Gegen diese gewaltige Kraft konnte selbst der so muskulöse und starke Ryu nichts mehr ausrichten. Die Wesen rissen Sakura weg von ihm und verschlangen Sakura in sich, bis nur noch ihre Hand zu sehen war, an der man erkannte, dass Sakura sich zu wehren versuchte. Dann stießen diese blauen Wurmschlangen ohne Kopf und so gleißende, hellblaue Blitze aus. Es erklang nur noch ein qualvoller Schrei von Sakura und dann erloschen die Blitze wieder. „Sakura?!!“ schrie Ryu entsetzt und schaute das Wurmknäuel an. Es erschien ein Arm von Sakura. Sie ließ ihre Hand leblos sinken. Die blauen Wurmwesen verschwanden. Nur noch 2 hielten Sakura hoch über der Erde fest. Sakura hing dort leblos in diesen Schlangen. „Was hast du mit ihr gemacht?!“ schrie Ryu wutentbrannt und schaute Silicia hasserfüllt an. „Sie gehört mir! Ich brauche sie! Mit ihrer Energie kann ich die Welt in das ultimative Lunarium verwandeln!“ antwortete Silicia und schaute Ryu an. „Lunarium?“ fragte Ryu irritiert. „Eine Welt ohne Leben! Eine Welt, die ich geschaffen habe! Ich, Silicia, die Göttin der Finsternis!“ antwortete Silicia und weitete ihre Arme. „Und was willst du damit bezwecken?!“ rief Ryu empört und ballte seine Hand zur Faust. „Ich werde diese Welt erschaffen mit ihren eigenen Lebewesen! Allesamt von mir geschaffen! Und alle werden sie mich als Silicia, Göttin der Finsternis und der Schöpfung preisen und anbeten!“ verkündete Silicia sicher und majestätisch. „Du wirst niemals gepriesen werden! Ein von Gott verfluchtes Wesen wird niemals den Status eines Gottes erreichen! Es gibt nämlich keine Götter!“ erwiderte Ryu sicher und laut. Da spürte er plötzlich eine warme Flüssigkeit auf sein Gesicht tropfen. Ryu fasste sich verwundert ins Gesicht. Auf seinen Fingerspitzen zeichnete sich tiefrotes Blut ab. Erschrocken blickte er nach oben, wo Sakura über ihm hing. An ihrem Arm zeichnete sich eine feine, schmale Blutspur ab. Es umfloss ihre zarte Hand und perlte hinab, wo es dann in tausend weitere Tropfen zerschellte und den Boden benetzte. „Sakura...“ flüsterte Ryu entsetzt. Silicia lachte schallend auf. „Oh, da haben meine Iron Worms wohl ein wenig übertrieben...“ höhnte sie belustigt und lachte psychopatisch. „Du verfluchtes Stück Dreck!!“ schnauzte Ryu wütend und schaute auf zu Silicia. Er wusste nicht, was er tun sollte. Immerhin, Silicia war zehnmal so groß wie er... Die sogenannten Iron Worms schnellten auf Ryu zu. Dann wurde alles schwarz... Kapitel 43: Am Ende ------------------- „Wo bin ich...? Es ist alles so blau um mich herum.... so blau... und so dunkel... und so leer... Was ist passiert? Warum? In mir.... so ein merkwürdiges Gefühl.... Bilder... spuken in meinem Kopf herum... Angst.... durchfließt meine Adern.... Kälte umspielt meine Haut.... und diese Kraftlosigkeit... Was ist das? Irgendetwas hat meinem Körper fest umschlossen.... nein... es sind nicht die warmen, wundervollen, muskulösen Arme von Ryu... es sind auch nicht die von Großvater... oder Azumi... oder Yami... nein... Diese Arme sind kalt... kalt und tot... tot wie Großvater... Ich... bin so erschöpft.... fühle mich so leer... verlassen und ausgesaugt....“ wisperte Sakura schwach, als sie ihre Augen öffnete. Sie war umschlossen von den Iron Worms. Sie verursachten diesen traurigen, leeren, blauen Schein, der sich über den gesamten Raum ergoss. „Mein Körper... er ist am Ende... Meine Seele.... ist zersplittert.... Ich bin nichts mehr.... nur noch eine Hülle, die in sich das verfluchte Leben trägt....“ sagte Sakura weiter und schloss ihre Augen wieder. „Saku-chan!“ erklang eine Mädchenstimme. „Nein... „ flüsterte Sakura leise und kraftlos. „Sakura!“ erklang die Stimme erneut und vor ihr stand Azumi. „Nein... Sakura gibt es nicht mehr.... Sakura ist endlich tot.... sie konnte nicht mehr.... und wurde letztendlich getötet.... sie hat alles verloren.... aber das macht ja nichts.... jetzt ist sie ja tot... jetzt... ist alles gut....“ hauchte Sakura und ließ ihren Kopf wieder hängen. „Sakura hör auf so zu reden!“ befahl Azumi wütend und gab Sakura eine Ohrfeige. „Nein Azumi... verstehe es einfach... es gibt mich nicht mehr... ich bin tot...“ erwiderte Sakura leer. „Nein. Du redest mit mir, also kannst du auch nicht tot sein. Und außerdem lasse ich dich nicht einfach so sterben!“ verkündete Azumi sicher, schritt auf Sakura zu und legte ihre Hand auf die von Sakura. „Wärme....“ dachte Sakura und schaute in Azumi´s eisblauen Augen. Plötzlich zuckten die Iron Worms auf und schlängelten auf. Sakura fiel zu Boden. „Der Zeitpunkt ist gekommen! E Nominus darifius, dogsanitas Lunaria Ignus!“ schrie Silicia und weitete ihre Arme. Der Boden verschwand und alles verschwand in einer unglaublichen Tiefe.... Schritte erklangen und ein zierlicher Körper bewegte sich kraftlos und unsicher voran. Das Haar wehte in einem kalten Luftzug, der nicht mit einem einzigen Hauch leben erfüllt war... Kein Ton. Kein Laut... Nur Stille und dieser Wind der Vernichtung. Zaghaften Schrittes trat sie voran und ließ ihren Blick umherschweifen. Ein langer, langer Gang, umschlossen von einem orangenen Schimmer umgab sie. Als sie aus diesem Gang heraus getreten war, befand sich vor ihr auf einmal eine Große Skulptur eines Kopfes, mit aufgerissenen Mund. Sakura trat an die Figur heran und ließ ihren Blick gerade aus fallen. Der Himmel war sanft orange und die Welt bestand nur noch aus Ödland. Ödland und Berge. Diese Öde war so tot... nichts war zu sehen. Kein Grashalm, kein Tier und auch keine Spur von Menschen. Nur noch ödes, ausgetrocknetes, zerstörtes Land. „Alles... ist zerstört... es gibt kein Leben mehr... alles... alles verschwunden... ausgelöscht worden... Leere...“ hauchte Sakura fassungslos und kraftlos. „Ryu... Azumi... Yami... Mako... alle vernichtet...“ flüsterte sie weiter. „Es ist das Ende!!!!“ sagte Sakura verzweifelt auf und sank auf die Knie. Sie starrte auf die tote Welt meilenweit unter ihr. (Sakura befand sich auf einer Wolkenkratzer ähnlichen Riesenstatur von Silicia). „Es ist alles meine Schuld! Meine verfluchte Schuld! Wenn ich nicht wäre, dann wäre das alles niemals passiert! Dann würde Großvater noch Leben... dann würden Ryu und Azumi und Yami und Mako noch leben! Dann würde die gesamte Welt noch Leben! Ich bin an allem Schuld! ICH habe alles vernichtet! ALLES!!!“ „Ich weiß nicht, wie es so weit kommen konnte... alles Leben wurde vernichtet... jede Pflanze... Jedes Tier. Einfach alles. Da bei hat doch alles normal begonnen. Es war ein ganz normales Leben. Eins von vielen Street Fightern. Man steht auf, trainiert und nimmt an Combats teil... Wie konnte aus so einem normalen Leben binnen von kurzer Zeit so etwas werden? Ich war ein normaler Street Fighter.... und jetzt bin ich der einzige Überlebende einer verlorenen, einst wundervollen Welt. Ich verstehe nicht, wie es so weit kommen konnte... Und warum es gerade mich und Sakura getroffen hat... Ich habe doch mit allen mitteln versucht, schreckliches zu verhindern... aber ich habe versagt... ich habe alles verloren, was man verlieren kann und nicht kann... Das ist also das Ende... Ödland... und Berge... das ist das einzige, was über geblieben ist. Und Silicia...“ sagte Ryu, während er ratlos über den rissigen, gelborangenen Boden schritt, so dass seine Füße Staub aufwirbelten. Dann schaute er sich um. Eine einzige Landschaft aus kargen Boden, beleuchtet von einem orangenen Sonnenuntergang, der den Himmel in dieses sanft orange färbte. „Ich streife hier jetzt also ziemlich sinnlos und ziellos umher... auf der Suche nach etwas, was gar nicht mehr existiert....“ flüsterte er weiter und schaute den toten Boden an. „Sakura... ich wünschte, ich hätte dich noch ein letztes mal in meine Arme schließen und dich an mich drücken können... mich von dir verabschieden....“ sagte er dann, schloss mental am Ende seine Augen. „Aber jetzt... jetzt ist alles vorbei... Das Ende allen Lebens ist eingetroffen...Oh, was ist das? Eine riesige Statue von Silicia! Obgleich es so oder so sinnlos ist, muss ich versuchen, Silicia zu vernichten. Das bin ich allem vergangenem Leben schuldig. “ sagte Ryu und schritt zielstrebig auf die riesige Skulptur zu. Kapitel 44: Wiedersehen mit Ryu ------------------------------- Sakura schleppte sich physisch am Ende durch die Gänge des Ortes, an den sie sich befand. „Warm laufe ich hier eigentlich noch herum? Ich werde so oder so niemanden mehr finden...“ dachte sie sich und kam an eine riesige, wesentlich höhere Terrasse als vorhin, wo der Kopf war. „Mein Körper stirbt...“ flüsterte sie und sank auf die Knie. Dann sank sie völlig zu Boden und starrte mit trüben Augen den Himmel an. „Es heißt doch, dass Sterbende noch einen letzten Wunsch haben, oder? Wenn dass wirklich stimmt, dann ist mein letzter Wunsch, in Ryu´s Armen zu sterben...“ hauchte sie in den leeren Wind und schloss ihre blauen Augen. „Du kannst nicht sterben.“ Erklang die Stimme von Silicia und sie trat zu Sakura. Ihr Körper war auf menschliche Größe geschrumpft. „Momentan bin ich vielleicht geschwächt, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich mein Werk vollenden kann. Und solange wirst du noch weiter leben. Und so lange du lebst und ich meine Kräfte aus deinem Leid und deinen negativen Emotionen ziehe, wirst du weiter leiden, damit meine Macht immer mehr wächst!“ sagte Silicia, erhob Sakura auf ihre Arme und trug sie davon. „Ich werde dich leiden lassen! Und wie lasse ich dich am besten Leiden? In dem ich dir und deinen Freunden Schmerz zufüge! Leide, Sakura! LEIDE!“ redete Silicia mit sich selbst und trug Sakura aus ihrer Statue und legte sie ein gutes Stück von der Statue entfernt auf den kargen, toten Boden. „Ihr geliebter Ryu, ihre Azumi und deren Freund werden diesen Ort passieren müssen, wenn sie in meine Statue kommen wollen. Die Statue ist mein Schloss, das Schloss einer Göttin. Die neue Göttin dieser Welt!“ lachte Silicia und verschwand dann. „Hm... wo können nur Mako und Sakura hin sein? Ich bin mir sicher, dass sie noch am Leben sind. Aber wo können sie sein?“ dachte Azumi und tapste durch die Einöde. „Ob Sakura sich letztendlich doch das Leben genommen hat? Ich weiß nicht, aber sie wirkte so am Ende, da bei Silicia, bevor alles verschwand und nur noch das hier übrig blieb... Der Verlust von Ryu hat ihr wirklich ganz schön zugesetzt... und Mako? Was der wohl macht und ob es ihm gut geht?“ sagte sie zu sich selber, während sie einen Fuß vor den anderen setzte. Dann erblickte sie am Horizont einen großen, sehr muskulösen Körper. Sie dachte, Mako gefunden zu haben. „Mako!!!“ schrie sie und rannte los, doch der Körper zeigte keinerlei Reaktionen auf ihren Ausruf. Erst als sie wenige Meter von dem Körper entfernt war, und sich dessen Besitzer umgewandt zu ihr hatte, erkannte sie die Person. Das weiße, lange Stirnband gab Bestätigung. Es war Ryu. Azumi blieb völlig schockiert stehen. „Ryu?!“ rief sie entsetzt und wich einen Schritt zurück. „Azumi! Es geht dir gut, zum Glück.“ Sagte Ryu glücklich und wandte sich völlig um zu Azumi. „Ich- ich dachte, du bist tot!“ sagte Azumi unsicher und erschrocken. „Nein. Ich habe die Explosion von Cais´s Basis überlebt.“ Verkündete Ryu und smilte. Auf Azumi´s Gesicht machte sich ein freudiges Lächeln breit und sie sprang ihn in die Arme. Ryu legte seine kurz um Azumi´s schlanken Körper und schaute sie an. „Und ich hatte schon befürchtet, ich wäre der letzte Mensch hier...“ gab er zu und seufzte erleichtert auf. Dann zwinkerte er kurz. „Nein. Mako und Sakura leben bestimmt auch noch.“ Bekundete Azumi munter und entfernte sich wieder ein Stück von Ryu. Ryu schaute Azumi irritiert an. „Wer ist Mako?“ fragte er verwundert. „Oh! Das weißt du ja noch gar nicht! Mako ist mein Freund.“ Antwortete Azumi happy und strahlte über beide Wangen. Ryu schaute Azumi verblüfft an. „Freund? Jetzt richtiger Freund, oder nur Freund?“ wollte er wissen. „Mein richtiger Freund. Freund mit Beziehung.“ Erklärte Azumi und legte ihren Kopf schief. Ryu wandte sich ab von ihr. „Mein Gott, muss ich viel verpasst haben...“ flüsterte er zu sich selber und verschränkte nachdenklich seine Arme. „Wo warst du die ganzen vier Wochen eigentlich?“ fragte Azumi skeptisch und legte ihre Hände an ihre Hüfte. „Das ist eine lange Geschichte. Ich erzähle sie dir, wenn wir hier wieder alles in Ordnung gebracht haben.“ Antwortete Ryu und ging. „Warte!“ rief Azumi und lief zu ihm. Derweil brach die Nacht über die Tote Welt hinein... Kapitel 45: Liebe, Freundschaft und Streiterein ----------------------------------------------- Am nächstem Morgen schwebte über Ryu und Azumi ein riesiger Schatten. Verwundert blickten die beiden auf. Sie erblickten einen riesigen, fliegenden Wal, der über den Himmel glitt. „Silicia ist doch krank!“ fluchte Ryu wütend, als der Wal am Horizont verschwand. „Ryu, da!“ rief Azumi und zeigte auf den kargen Boden. Gras strömte aus ihm und auch einige Ranken. „Silicia schafft wirklich ihre eigene Welt...“ murmelte Ryu aufgebracht und legte seine Hand nachdenklich ans Kinn. Azumi betrachtete ihn. „Hihi, Mako macht das auch immer, wenn er nachdenkt!“ lachte sie belustigt und glücklich. Ryu blickte Azumi verwundert an. „Was macht er auch?“ fragte er irritiert und schaute Azumi an. „Die Hand ans Kinn legen, wenn er scharf nachdenkt.“ Antwortete Azumi und imitierte Ryu und dessen Haltung. Dann seufzte Azumi auf. „Ich hoffe, ihm fehlt nichts....“ sagte sie dann und schaute zu Boden. „Mach dir keine Sorgen. Ich bin sicher, es geht ihm gut.“ Munterte Ryu sie auf, auch wenn er Mako nicht kannte. „Ja, du hast bestimmt recht. Wir sollten uns erst mal Gedanken um Sakura machen.“ Verkündete Azumi darauf wieder lebhaft und munter. „Sakura...“ flüsterte Ryu leise, und spürte innerlich wie er zitterte vor Angst, dass sie tot war oder ihr etwas zugestoßen war. „Ryu?“ riss Azumi ihn aus seiner Gedankenwelt. Ryu erschreckte kurz und schaute Azumi dann an. „Ja?“ meldete er sich zurück. „Darf ich dir eine Frage stellen? Du musst sie aber völlig ehrlich beantworten!“ sagte Azumi und schaute den Boden an. Ryu zuckte mit seinen starken Schultern und nickte ratlos. „Liebst du Sakura?“ fragte Azumi und schaute Ryu durchdringend an. Ryu wandte sich von Azumi ab und lief dann schnell gerade aus. „Hey! Du musst mir antworten! Ryu! Das ist nicht fair!!“ schrie Azumi verzweifelt und rannte ihm nach. „Warum rennst du überhaupt so?!“ keuchte Azumi, während sie mühsam versuchte, mit Ryu Schritt zuhalten. „Ich habe da vorne etwas gesehen!“ antwortete Ryu und rannte weiter. Er erblickte einen zierlichen Körper, der sich mühsam kriechend über den Boden bewegte. Teilweise war er mit blonden, langen Haaren bedeckt. „Sakura, bist du das?“ fragte Ryu aufgeregt und blieb vor dem am Boden kriechenden Mädchen stehen. Das Mädchen blickte auf. Es war richtig übel am Ende. „Ryu... du lebst...“ keuchte es glücklich, aber sehr leise. „Sakura!“ rief Ryu richtig glücklich, kniete sich auf den Boden und umklammerte den geschwächten Körper des Mädchens. Mit letzter Kraft legte Sakura ihren Arm um Ryu. Auch Azumi kam nun an. „Saku-chan!!!! “ quietschte sie überglücklich und sprang in die Luft vor Freude. „Also wird Sterbenden doch der letzte Wunsch erfüllt...“ hauchte Sakura und sank dann in sich zusammen. Ihr Oberkörper ruhte nun auf Ryu´s Beinen. Ryu schaute sie erschrocken an. „Was hast du?“ fragte er besorgt und unsicher. „Sakura!“ rief Azumi entsetzt und kniete sich neben ihr nieder. „Ich glaube nicht, dass es ihr gut geht.“ Erklang plötzlich eine andere Männerstimme und jemand trat hinter Azumi. Diese drehte sich um. „Mako!!!“ kreischte sie happy und sprang ihm in die Arme. „Das weiß ich auch!“ giftete Ryu aufgebracht und schaute Sakura an. „Komm zu dir, Sakura! Lass dich jetzt nicht hängen!“ redete er dann wieder auf Sakura ein. „....Ryu.... ich kann nicht mehr....“ wisperte sie kaum hörbar und schwach. „Was hast du gesagt? Du redest so leise. Ich verstehe dich kaum.“ Sagte Ryu und ging mit seinem Oberkörper weiter runter zu Sakura. „.... ich... sterbe...“ flüsterte diese kraftlos und schloss ihre Augen. „Sakura! Du kannst doch jetzt nicht einfach gehen! Nicht jetzt, wo ich dich endlich wiedergefunden habe! Du hast doch schon so viel durchgehalten! Also gib jetzt bitte nicht auf!“ sagte Ryu verzweifelt und besorgt. Tief in seinem Innern spürte er eine ihm bisher unbekannte Angst in sich aufsteigen. Die Angst, die Person, die man von ganzen Herzen liebt zu verlieren... . „Es ist zu viel... auch ich habe irgendwo meine Grenzen.... und die sind jetzt erreicht...“ erwiderte Sakura ehrlich und starrte das Gras an. „Sakura nein....“ sagte Ryu und presste Sakura´s Oberkörper fest an sich. „Bitte Sakura, bitte! Ich will dich nicht verlieren! Du darfst nicht sterben... bitte nicht!“ sagte Ryu verzweifelt und drückte Sakura noch fester an sich. „Ryu.... ich kann nicht mehr....“ erklärte Sakura schwach und spürte Ryu´s Zittern. Ryu presste seine Augen zusammen. Er war den Tränen nah. „Warum... zitterst... du so...?“ fragte Sakura leise, aber besorgt. „Weil ich Angst habe...Sakura... Angst, dich zu verlieren.“ Antwortete Ryu und brach in Tränen aus. Er versuchte es zwar, vor Azumi und Mako zu verbergen, aber das erwies sich nicht als einfach. „Du weinst... weinst du etwa um mich?“ fragte Sakura unsicher. „...ich liebe dich über alles, Sakura... deshalb weine ich. Weil ich nicht will, dass sich unsere Wege trennen...“ flüsterte Ryu ehrlich. „Na ja.... wenn du weinst... muss ich dir ja... wirklich sehr viel.... bedeuten, Ryu....“ hauchte Sakura matt. „Mehr alles andere.“ Verbesserte Ryu sie. „Dann... kann ich... nicht gehen... ich will nicht, dass du um mich weinst....“ sagte Sakura und legte ihre Hand schwach auf Ryu´s muskulöse Brust. „Ich lasse dich nicht gehen, Sakura...“ schwur Ryu und schaute ihr in ihre trüben, erschöpften Augen. „Ich liebe dich...“ hauchte er noch mal und schaute Sakura in ihre Augen. Sakura nickte erschöpft aber glücklich und schloss ihre Augen wieder. „Na ja, damit ist meine Frage wohl schon beantwortet.“ Verkündete Azumi und smilte Ryu und Sakura an. Ryu schaute Azumi verwundert an. „Welche Frage?“ fragte er irritiert und nachdenklich. Dann hob er Sakura auf seine Arme und blickte Azumi an. „Die ich dir vorhin gestellt habe.“ Antwortete Azumi ungläubig. „Meinst du die Frage, ob es Mako gut geht? Die habe ich dir doch beantwortet. Übrigens, ist er das?“ sagte Ryu und schaute Mako an. Azumi nickte glücklich. „Ja, das ist Mako Tsunami, mein Freund.“ Bekundete sie und klammerte sich an Mako´s Arm fest. „Ah. Ryu Bennington. Erfreut, dich kennen zulernen!“ rief Ryu und hielt Mako seine Hand hin. „Ja...“ murmelte Mako unsicher und reichte Ryu misstrauisch seine Hand. „Azumi, sagtest du nicht zu mir, dieser Ryu Bennington ist tot?“ flüsterte er in Azumi´s Ohr. „Na ja, dass haben wir auch alle gedacht. Aber du siehst ja. Er lebt.“ Erklärte Azumi und lächelte Mako an. „Interessant.“ Meinte Mako darauf. Dabei dachte er nur: “Was für ein Schrank...“. Ryu schaute sich nachdenklich um. „Ich denke, wir sollten zu Silicia´s Schloss gehen. Das wird wohl der einzige Ort sein, wo wir sie finden können.“ Verkündete er darauf und schaute Mako und Azumi an. „Wir können eh nichts mehr tun.“ Meinte Mako auf Ryu´s Äußerung. „Oh doch, Mako! Ich habe mir zum Ziel gesetzt, wieder alles so gut wie möglich herzustellen und bis jetzt habe ich meine Ziele auch immer erreicht.“ Erwiderte Ryu entschlossen und schaute zu Silicia´s Schloss. Seine Augen sprühten vor Entschlossenheit. Mako blickte Ryu verblüfft an. Azumi sprang happy zu dem wild entschlossenen Street Fighter. „Ryu, deine Entschlossenheit und Zielsicherheit hat mir echt gefehlt!“ gestand sie ehrlich und schlug Ryu freundschaftlich auf die Schulter. „Okay dann. Lasst uns gehen!“ rief Ryu munter und schritt voran. „Klar!“ rief Azumi, die sogleich von Ryu´s Entschlusskraft angesteckt war. „Azumi! Warte!“ sagte Mako und lief zu Azumi. „Können wir?“ fragte Ryu, der Sakura noch immer auf seinen Armen trug. „Eigentlich schon.“ Antworteten Mako und Azumi und schauten Ryu an. „Hältst du es wirklich für gut... wenn wir zu Silicia zurückkehren?“ erklang Sakura´s schwache Stimme und sie sah Ryu unsicher an. Ryu schaute verwundert zu ihr herunter. „Warum denn nicht?“ fragte er erstaunt. „Es wird alles... glaube ich... nur noch schlimmer machen...“ antwortete Sakura und schaute bedrückt zur Seite. „Wie kommst du darauf, Saku-chan?“ mischte sich Azumi in die Unterhaltung ein. „Das würde mich jetzt auch mal interessieren!“ verkündete Mako und verschränkte seine Arme. „Na ja.... Silicia hat doch gesagt, dass sie ihre Kräfte aus mir bezieht, oder? Aus meinen Gefühlen und Schmerzen....“ erklärte Sakura deprimiert und blickte Ryu an. „Ach, das ist doch Unsinn, Sakura! Silicia hat das doch nur behauptet um dich mental zu schwächen.“ Erwiderte Ryu empört und ernst. „Nein, Ryu, dass glaube ich nicht... als diese Würmer uns angegriffen haben, haben sie mir irgendwie die Energie entzogen und kurz darauf hat Silicia unsere Welt vernichtet... Ich glaube nicht, dass das Zufall war. Es war meine Schuld....“ sagte Sakura deprimiert und schloss ihre Augen. „Was?! Dann hast du diesen verfluchten Weltuntergang herbeigerufen?!!“ schrie Mako wütend und trat bedrohlich einen Schritt auf Sakura in Ryu´s Armen zu. „Ich... ich.... befürchte schon....“ sagte Sakura und kniff ihre Augen zusammen. „Ach Quatsch!“ erwiderte Ryu empört und wandte sich von Mako ab. „Ryu... du versuchst die Wahrheit zu verdrängen! Aber du musst akzeptieren, dass es meine Schuld ist! Weil ich nur Unglück und Verdammnis über euch bringe....“ erwiderte Sakura und schaute auf zu Ryu. „Red doch keinen Schwachsinn! Du bringst gar kein Unglück!“ motzte Ryu wütend und wandte den Blick erneut zu ihr. Sakura blickte entschlossen weg. „Wie dem auch sei.... Ihr könnt ja... meinetwegen zu Silicia gehen! Aber ohne mich...! Ich will nicht, dass Freunde.... durch meine Hand sterben! Weil ich Silicia ihre Macht gebe!“ verkündete sie stur und aufgebracht. „Saku-chan, was redest du da?“ fragte Azumi entsetzt und tappte zu Sakura. „Ich rede die Wahrheit!“ antwortete diese und schaute Azumi an. „Und was willst du sonst machen?“ warf Ryu genervt ein. „Das weiß ich nicht! Aber ich gehe auf keinen Fall zu Silicia, da die ja wegen mir stärker wird!“ rief Sakura verzweifelt und wollte sich von Ryu´s Armen befreien. Doch dieser hielt sie fest. „Ryu.... lass mich los...!“ befahl Sakura und zappelte weiter. „Du kannst nicht mal laufen! Da kannst du von mir nicht erwarten, dass ich dich loslasse!“ erwiderte Ryu stur und hielt sie noch fester. „Lass sie doch los, Ryu?! Wenn sie unbedingt darauf besteht? Sie wir ja schon sehen, was sie davon hat, wenn sie zusammenbricht.“ Warf Mako genervt ein. Ryu wandte seinen Blick zu Mako. „Ich will aber nicht, dass sie zusammenbricht!“ erwiderte er, wie als wäre das etwas ganz alltägliches. „Wo ist der Street Fighter in dir geblieben, Ryu? Heißt es unter Street Fightern nicht, jedem das seine?“ fragte Sakura sicher und herausfordernd, während sie Ryu anschaute. „Das erklärt natürlich, warum er so ein Schrank ist...“ dachte Mako und musterte Ryu erneut. Ryu fiel kein Gegenargument ein. Er sah Sakura nur durchdringend an. „Sakura....“ sagte er ruhig. Sein Tonfall zeigte, wie besorgt er um sie war. Seine Augen flehten Sakura an, dass nicht zu verlangen. „Lässt du mich jetzt runter?“ fragte Sakura ruhig und sanft. Ryu seufzte und setzte Sakura behutsam auf dem Boden ab. „Danke, Ryu...“ bedankte sich Sakura und lächelte ihn an. Azumi hatte die Szene genaustens beobachtet. „Ryu scheint Sakura ja wirklich sehr zu lieben.... Ich habe ihn noch nie so besorgt und nachgiebig erlebt....“ dachte sie sich und rief sich alle Erinnerungen mit Ryu ins Gedächtnis. Er hatte wirklich noch nie so gehandelt. „Sakura, du wirst mit uns zu Silicia kommen. Wir ziehen dass alle zusammen durch!“ verkündete Ryu und schaute stur zur Seite. Sakura blickte ihn an. „Du willst es wohl nicht verstehen....hm?“ fragte sie leise und deprimiert. Ihre Stimme klang noch immer sehr schwach. „Nein! Wenn hier einer nicht versteht, Sakura, dann bist du das!“ erwiderte Ryu aufgebracht und schaute Sakura dergleichen an. Sakura wandte ihren Blick auf zu Ryu und ging in ihre Kampfhaltung über. „Was hast du vor?“ fragte Ryu irritiert und wandte sich zu ihr. „Ich werde.... gegen dich.... kämpfen.“ Verkündete Sakura mutig und schloss ihre Augen. „Saku-chan, bist du durch? Du überlebst keinen Kampf! Und schon gar nicht einen mit Ryu!“ warf Azumi entsetzt ein. „Nein, Sakura! Ich kämpfe nicht gegen dich.“ Sagte Ryu ruhig und verschränkte seine muskulösen Arme. „Sagtest du nicht zu mir, dass ein Street Fighter sich niemals vor einer Herausforderung scheut?“ fragte Sakura provokativ und mit einem unglaublich eisigen Klang in der Stimme. „Er scheut sich nicht vor einer fairen Herausforderung, Sakura. Aber dieser Kampf ist absolut nicht fair.“ Erwiderte Ryu und schaute Sakura an. „Weshalb sollte er nicht fair sein?“ provozierte diese weiter. Ryu schritt auf Sakura zu und legte ihr seine Hand auf ihre Schulter. „Du bist dem Zusammenbruch nahe.... bitte versteh mich. Ich mache mir Sorgen um dich.“ Erklärte Ryu aufrichtig und verzweifelt. „Ryu, ich fordere dich heraus!“ rief Sakura entschlossen und stur. Mako schüttelte mit seinem Kopf, so dass seine schwarzen Haare in sein Gesicht peitschten. Dann schritt er auf Sakura zu und schubste sie. Sakura stürzte zu Boden. Mit Schmerzverzogenem Gesicht schaute sie auf. Ryu beugte sich sofort zu ihr herunter. „Wenn das ein Schlag gewesen wäre, Sakura, dann wärst du jetzt wohl bewusstlos.“ Beteuerte er ruhig und fuhr ihr liebevoll über das Haar. Sakura richtete sich schleunigst auf. Sie taumelte gewaltig nach hinten und keuchte. „Du hast dich verändert, Ryu!“ schrie sie und legte ihren einen Arm auf ihre Schulter. Sie hatte sehr große Mühe sich auf den Beinen zu halten. Ryu kehrte ihr den Rücken zu. „Das bleibt nicht aus.“ Sagte er und schaute über das Land. „Saku-chan!“ rief Azumi besorgt und wollte die aufgebrachte Street Fighterin beruhigen. „Ich erkenne dich gar nicht mehr wieder!“ schrie Sakura weiter und wich einen Schritt zurück. Ryu schaute zu Boden. Mako beobachtete die Situation neugierig. „Wo ist der einst so starke und selbstbewusste Street Fighter in dir abgeblieben, huh?! Wo ist der Ryu mit dem ich aufgewachsen bin?! Der seinen Willen immer durchgesetzt hat, egal ob er jemanden damit verletzte oder nicht?! Sag es mir! Wo ist der Ryu, der keine Herausforderung scheut, huh?! WO?! WO?!!“ schnauzte Sakura völlig wutentbrannt weiter, während ihr Tränen in die Augen stiegen. Ryu schloss seine grünblauen Augen. Der Wind streifte durch sein braunes Haar und ließ sein Stirnband wehen. „Antworte mir!!“ befahl Sakura verzweifelt und aufgebracht. Ryu schwieg. Sakura schüttelte mit ihrem Kopf. „Ich erkenne dich gar nicht mehr wieder....“ schluchzte sie leise und wieder ruhig. „Sakura...“ sagte Azumi beruhigend und ging zu ihr. Sie legte ihre Hand auf Sakura´s Schulter. „Lass ihn einfach.“ Riet sie ihr ernst und ging dann wieder zu Mako. Sakura seufzte leise auf. Der Tag verschritt und auch über eine verlorene Welt setzt die Nacht ein. Ryu saß nachdenklich auf einem kleinen Hügel und betrachtete die im Wind wehenden Grashalme. Der Vollmond erstrahlte heute in einem besonders wundervollen Glanz. Wie ein Schleier der Nacht umschloss die Dunkelheit alles und jeden. „Ich frage mich... ob ich mich wirklich so verändert habe. Bin ich wirklich nicht mehr so selbstbewusst und stark? Verzehren Ängste mich? Ich weiß es nicht... aber was soll ich tun? Wenn dass, was Sakura gesagt hat, wirklich stimmt und ich mich so verändert habe wie sie es gesagt hat, dann frage ich mich, warum ich selber davon nichts mitbekommen habe... Ich frage mich, warum ich mich so verändert habe. Und wie ich wieder so werde wie ich es früher war. Ryu Bennington... der weltbeste, starke und so selbstbewusste Street Fighter... War ich der früher? Und wer bin ich dann heute? Ryu Bennington, dass kleine, verängstigte Kind?“ dachte er verzweifelt und unsicher nach. „Ich weiß gar nicht mehr, wer ich bin... wahrscheinlich bin ich keines von beiden mehr. Wahrscheinlich bin ich einfach nur noch ein dummer, verlorener Junge.“ Redete er weiter auf sich ein. „Ryu?“ erklang eine erschöpfte Stimme und Sakura stand mehr oder weniger hinter ihm. Er meldete sich mit einem leisen „hm?“ zurück. „Kannst du nicht schlafen?“ fragte sie vorsichtig weiter. „Zwischen können und wollen liegt ein großer Unterschied...“ antwortete Ryu ruhig und in Gedanken vertieft. Darauf konnte Sakura nichts mehr sagen. Sie schaute unsicher zu Boden. „Ryu... ich... ich... verzeih mir!“ durchbrach sie dann das Schweigen und blickte verzweifelt zu ihm. Ryu schaute sie verwundert an. „Was sollte ich dir verzeihen?“ fragte er irritiert. „Ich... ich habe gemeine Sachen zu dir gesagt... und es tut mir auch wirklich leid, Ryu! Aber ich- ich-“ erklärte Sakura verzweifelt weiter. Ryu stand vom Boden auf und ging zu ihr. Er legte ihr beruhigend seine Hände auf die Schultern. „Ist schon in Ordnung.“ Schwächte er ehrlich und munter ab. „Nein, Ryu, nein! Es ist nicht in Ordnung! Ich- Ich habe dich verletzt- und das ist nicht in Ordnung!“ erwiderte Sakura verzweifelt und legte ihre Hände unsicher auf Ryu´s Oberarme. Auf einmal lachte Ryu auf. Sakura zog erschrocken ihre Arme zurück und wich etwas weg von ihm. „Sakura, du willst mich verletzt haben?! Hahaha! Wann sollte das denn passiert sein? Ich lasse mich von dir doch nicht verletzen!“ lachte er weiter und ließ Sakura´s Schultern los. Ryu war vollkommen belustigt. Sakura schaute ihn irritiert an. „Mal ehrlich, Sakura. Ich lasse mich von dir doch nicht verletzen, hm?“ neckte Ryu sie, legte seine Arme um sie und schaute sie munter an. Sakura lachte schüchtern und leise und legte ihre Arme auf seine Brust. Dann schaute sie auf zu ihm und legte ihre Arme um Ryu´s Hals. Sie wollte ihn küssen. Und das tat sie dann auch. Ohne das sie es wollte verlagerte sie immer mehr von ihrem Körpergewicht auf Ryu, der keinen festen Stand hatte. Mitten im Kuss: „Sa- Sa- Sakura!“ Ryu war es, der das sagte, weil er drohte das Gleichgewicht zu verlieren. Dann rutschte ihm der Fuß weg und er knallte mit Sakura auf sich auf den Grasboden. Und als ob das nicht schon genug wäre rutschte unter ihm auch noch ein Stück Erde weg und er und Sakura rollten, sich überschlagend die andere Seite des Hügels hinunter. Als sie aufgehört hatten zu rollen, befand sich Ryu auf Sakura. Sie schaute ihm tief in seine tiefgründigen Augen. Sakura legte ihre Arme um seinen Hals, fuhr ihm sanft durch sein Haar und küsste ihn dann leidenschaftlich. Ryu erwiderte ihren Kuss. Seine Hand glitt unter Sakura´s Top und liebkoste ihren weichen Brüste. Sakura stöhnte leise und genießerisch auf. Ihre Zunge umspielte die von Ryu und ihre Hände strichen intensiv durch sein Haar. „Ryu... seit dem du weg warst... habe ich mich so sehr nach dir gesehnt... nach deinen starken Händen.... deinem warmen Körper... und nach deinen tiefen, alles verstehenden Augen...“ flüsterte Sakura ehrlich und schaute Ryu lüstern an. Doch anstelle ihr irgendetwas zu sagen küsste Ryu sie wieder intensiv. Seine Lippen wanderten über ihren schlanken Hals, der von einem schwarzen Band geziert war und auch seine Hände tasteten weiter hinunter bis sie an einem bestimmten Punkt angelang waren. Sakura stöhnte leidenschaftlich auf, als seine Zunge über ihren gesamten Körper glitt und in ihrer Bikinizone anhielt. Eine Zeit lang provozierte Ryu ihren Körper weiter, dann beugte er sich über sie. "Ist es wirklich okay für dich, wenn wir eins werden?"fragte er besorgt und ernst und schaute ihr nachdenklich in die Augen. Sakura nickte ganz leicht verunsichert, auch wenn sie etwas Angst hatte. „Bist du dir auch wirklich sicher? Du weißt doch, ich würde nie etwas tun, was du nicht willst, Sakura...“ beteuerte Ryu besorgt und aufrichtig. „Ja... ich bin mir sicher, Ryu... ich... ich hab nur ein bisschen Angst...“ schwächte Sakura ehrlich ab. „Du brauchst keine Angst zu haben... ich werde ganz vorsichtig sein.“ Beteuerte Ryu lieb und sanft. Dann vereinten sie sich...Und dann ergoss sich nach einiger Zeit ihr und Ryu´s Höhepunkt in vollen Zügen. Danach schaute Ryu Sakura durchgeschwitzt an. Auch ihr Blick zeugte von Erschöpfung und Anstrengung. Und auch ihr Körper war nassgeschwitzt. Ryu küsste sie noch einmal zärtlich und erhob sich dann von ihr. Auch Sakura erhob sich dann vom Gras und stellte sich zu ihm. „Wir sollten... zu Mako und Azumi gehen...“ meinte Sakura, mit zitterigen Beinen. „Ja. Du hast Recht.“ Stimmte Ryu ihr zu, legte seinen Arm um Sakura´s Schulter und ging mit ihr zu den beiden Schlafenden. Sie legten sich auf den Boden. „Gute Nacht, Ryu...“ wisperte Sakura leise und kauerte sich zitternd zusammen. Plötzlich spürte sie, wie Ryu´s Brust ihren Rücken berührte und er seine Arme um ihren Körper legte. „Es tut mir leid, Sakura...“ durchbrach seine Stimme die Nachtstille. „Was denn?“ fragte sie verunsichert und wandte sich zu ihm um. „Ich habe dir dabei weh getan... und das tut mir leid!“ antwortete Ryu und drückte sie fest an sich. „Ach Unsinn, Ryu! Dafür kannst du doch gar nichts. Es ist normal, dass es beim ersten mal weh tut. Mach dir da keinen Kopf...“ schwächte Sakura lieb ab und kuschelte sich an Ryu. „Nein. Ich hätte noch vorsichtiger sein müssen!“ erwiderte Ryu stur und sich Vorwürfe machend. „Ryu...! Rede dir doch nichts ein! Du warst wirklich vorsichtig genug...“ verkündete Sakura berührt von Ryu´s Sorge und Liebe. „Aber-“ setzte Ryu an, doch seine Freundin schnitt ihm das Wort ab. „Da gibt es kein aber. Es war das Schönste Erlebnis, dass ich bisher hatte... und ich glaube auch nicht, dass jemand noch rücksichtvoller sein kann wie du, Ryu.“ bekundete Sakura glücklich und ehrlich, während sie sich immer mehr an Ryu´s starken, warmen Körper schmiegte und ihre Nähe zu ihm genoss. Ryu wollte etwas erwidern, doch ihm fiel kein Argument ein. So schloss Sakura ihre sanft blauen Augen. „Ich habe nun eine Seite von Sakura kennengelernt, die vor mir noch niemand kannte... ich denke, dass soll auch so bleiben...“ dachte Ryu sich, drückte Sakura fester an sich und schloss auch seine Augen. Dann sank er in einen sanften Schlaf.... „Sie scheint noch zu schlafen...“ „Ja, sieht ganz so aus.“ „Meinst du, wir sollen sie wecken, Ryu?“ „Nein. Ich glaube, Sakura braucht jetzt dringend Schlaf und Ruhe. Wenn sie sich genügend ausruht, dann fühlt sie sich bestimmt bald besser. Und das wollen wir doch alle, oder?“ „Ja! Du hast vollkommen Recht.“ „Also, um ehrlich zu sein, wäre es mir wesentlich lieber, wenn wir sie aufwecken. Wir haben es eilig.“ „Warum das?“ „Damit wir endlich zu Silicia gehen und die Welt wiederherstellen können. Das hat Vorrang, denke ich.“ „Mako, du bist ganz schön gemein gegenüber Sakura!“ „Wie sollte es auch anders sein? Ich meine, hallo? Wegen ihr ist die Welt überhaupt erst so aus den Fugen geraten! Und da verlangst du von mir, dass ich sie wie eine Prinzessin behandle? So wie unser lieber Ryu das tut? Nee Azumi – Chan. Tut mir leid.“ „Ich behandele sie nicht wie eine Prinzessin!“ „Doch mein Lieber, dass tust du. Egal bei was, du willst immer Rücksicht auf sie nehmen. Oh, nein, wir sollten sie schlafen lassen! Sie braucht ja die Ruhe!“ „Ja, mein Gott, wenn es nun mal so ist!“ „Das hat sie sich selbst zu zuschreiben! Warum baut sie auch so eine verheerende Scheiße?“ „Sakura hat damit nichts zu tun!“ „Sie sagt es doch selber!“ „Aber nur, weil Silicia es ihr eingeredet hat! Sakura ist ein sehr naiver und leichtgläubiger Mensch! Sie war schon immer anfällig für Einredungen!“ „Jungs, bitte! Streitet euch nicht!“ „Schatz, halte du dich da bitte raus!“ „Nein! Das werde ich nicht tun! Ihr streitet euch immerhin über meine beste Freundin!“ „Nein... Bitte.. Hört auf... Ich bin es doch nun wirklich nicht wert, dass ihr euch streitet.“ Erklang plötzlich Sakura´s Stimme und sie trat bedrückt zu Azumi, Mako und Ryu. „Dem stimme ich zu!“ warf Mako gemein ein und blickte wütend zu Sakura. Ryu blitze Mako wütend an. Sakura schaute jetzt noch bedrückter zu Boden. „Mako, der war jetzt wirklich fehl am platz!“ rief Azumi empört. „Nein, Azumi... ist schon in Ordnung... ich weiß ja, dass ich nichts wert bin...“ schwächte Sakura traurig ab und kehrte ihr und Mako den Rücken zu. „Aber Saku-chan...“ sagte Azumi entsetzt und erschrocken. „Sakura, jetzt hör aber auf!“ mischte Ryu sich ein und schritt zu dem deprimierten Mädchen. „Er hat es doch selbst gesagt, Ryu... und er hat Recht.“ Erwiderte Sakura traurig und wandte sich um zu Ryu. „Siehst du, was du jetzt angerichtet hast?!“ blaffte Ryu Mako aufgebracht an. Mako verschränkte seine Arme und wandte sich von ihm ab. „Sakura, nimm dir das doch nicht so zu Herzen.“ Bat Ryu Sakura gegenüber schlagartig sehr sanft. „Doch. Das tue ich! Und ich...“ erwiderte Sakura und stockte, weil Ryu plötzlich seine Hände auf ihre Schultern gelegt hatte und er sie ernst ansah. „Und du was?“ fragte Ryu skeptisch und ernst. Sakura wich seinem Blick aus. „... und ich werde jetzt gehen...“ antwortete sie unsicher und blickte zu Boden. „Ja! Genau! Mach das! Hau ab! Sonst kommt nur noch mehr Unglück über uns!“ warf Mako wütend ein und schaute zu Sakura. Dem Mädchen stiegen Tränen in die Augen. „Halt deine Schnauze, Mako!!!“ schrie Ryu wutentbrannt und bedrohlich. „Warum sollte ich?! Schon vergessen? Freie Meinungsäußerung!“ erwiderte Mako provokativ. „Aber nur so war sie niemanden verletzt! Und du verletzt hier jemanden!“ blaffte Ryu noch wütender. „Das ist unwichtig.“ Verkündete Mako stur. „Mako, ich schwöre dir, wenn Sakura und Azumi jetzt nicht anwesend wären, ja, dann würde ich dir jetzt so auf dein großes Maul geben, dass du dir dreimal überlegst, was du hier zu wem in wessen Gegenwart sagst!!!“ schnauzte Ryu ernst und gefährlich. „Na dann mach’s doch!“ provozierte Mako weiter. Ryu trat wutentbrannt einen Schritt auf ihn zu. „Ryu! Nein!“ riefen Azumi und Sakura beide, wobei Sakura noch mit Mühe und Not Ryu´s Arm fest umklammert hatte, damit er nicht weiter ging. „Mako! Hör auf! Mit Ryu ist nicht zu Scherzen!“ griff nun auch Azumi ein und schritt zu ihrem Freund. „Nicht zu Scherzen?! Pah! Das ich nicht lache! Da ist nur große Schnauze und nichts dahinter!“ redete Mako in seiner Rage und blickte Ryu an. „Du-!!!!!!“ schrie Ryu noch aggressiver werdend als vorher. „Ryu!! Bitte!“ rief Sakura, angestrengt am Versuchen Ryu fest zuhalten. „Ich hau dir auf deine Fresse!“ schnauzte Ryu aufgebracht weiter. „Na dann komm her und tu’s doch!“ rief Mako mutig. Ryu riss seinen Arm von Sakura los, so dass sie zu Boden stürzte und stampfte zornig auf Mako zu. Dann blieb er vor ihm stehen. „Na los! Schlag zu!“ forderte Mako selbstbewusst und sicher. Ryu schäumte vor Wut. Doch irgendetwas hielt ihn davon ab, Mako eine mitzugeben. „Na? Du traust dich wohl nicht, huh?!“ spottete Mako siegessicher. Ryu tötete Mako mit seinem Blick und wandte sich dann um. „Pah! Und du willst der amtierende Weltmeister im Street Fighten sein?!! Dann müssen deine Gegner ja Kindergartenkinder gewesen sein!“ behauptete Mako und lachte. Blitzschnell wandte Ryu sich um und wollte Mako einen heftigen Faustschlag verpassen. Doch die Faust traf nicht auf Mako´s Gesicht sondern auf Sakura´s Unterarme. Sie hatte sich vor Mako gestellt und Ryu´s Faustschlag mühsam abgeblockt. „Ryu, bitte hör auf! Wir sind die Einzigen die noch Leben! Wir können es uns nicht leisten, wenn wir uns auch noch gegenseitig auslöschen!“ redete sie verzweifelt auf ihn ein. Ryu schaute kurz eisig zu Sakura, aber wandte seinen Blick dann zu Mako. „Sakura hat Recht! Aber Mako, ich schwöre dir, wenn alles wieder seinen gewohnten Lauf nimmt, dann kriegst du so was von mir auf deine überdimensionale Schnauze, dass wirst du dein Leben lang nicht vergessen!!“ verkündete Ryu derart aufgebracht und ging dann zu Sakura. „Kann man noch mal mit dir darüber reden?“ fragte Azumi um Mako besorgt und hoffnungsvoll. Ryu drehte sich zu Azumi um. Diese wich verängstigt zurück. „Azumi, ich hasse es, wenn man meine Freunde beleidigt und runter macht!! Und das er das gewagt hat, allein dafür-“ antwortete Ryu wutentbrannt aber dennoch ruhig. Aber Azumi fiel ihm ins Wort: „Ja... ich weiß! Mako hat Schrott geredet, aber trotzdem!“ „Da gibt es kein trotzdem! Ich sage ja, wenn es nach mir ginge, dann....“ erwiderte Ryu, doch erneut schnitt ihm jemand das Wort ab. „Es geht aber nicht nur nach dir....“ erklärte Sakura ruhig. „Sakura, DU fällst mir jetzt in den Rücken?! Wobei ICH dich nur in Schutz nehme?!!!“ fragte Ryu fassungslos und empört, und genau so sah er Sakura an. „N-nein! Ryu, versteh dass nicht falsch!“ appellierte Sakura verzweifelt und unsicher. „Das glaube ich jetzt nicht!!“ regte sich Ryu ignorant auf und verschränkte seine kräftigen Arme. „Ryu, bitte, das war nicht gegen dich!“ erwiderte Sakura bittend und legte ihren grazilen Hände auf Ryu´s Schulter. „Das hätte ich jetzt auch gesagt!“ motzte Ryu eingeschnappt. „Das mag ja sein. Aber ich denke, wir sollten jetzt zu Silicia gehen.“ Mischte sich Azumi nun ein. Ryu nickte und Sakura neigte ihr Haupt. Kapitel 46: Das fallende Blatt ------------------------------ Ryu, Mako, Azumi und Sakura schritten die Wiese entlang, da brach plötzlich aus der Erde ein riesiger Feuerstrahl hervor. „Pass auf!“ schrie Ryu, riss Sakura zu sich, presste sie an sich und wandte dem Feuer den Rücken zu um sie zu schützen. „Ryu, was geht hier vor?!“ fragte Sakura überrascht und leicht ängstlich. „Weiß ich nicht!“ antwortete Ryu und kniff seine Augen zusammen. „Ihr müsst da weg!!!““ schrie Azumi besorgt. „Azumi hat Recht!“ sagte Ryu zu Sakura. „Aber wie sollen wir wegkommen?“ fragte Sakura verzweifelt. „Wir gehen jetzt nach rechts!“ verkündete Ryu und ging wie gesagt nach rechts. Doch plötzlich brach mitten zwischen ihm und Sakura eine Feuersäule hervor. Sakura stürzte zur Seite und kam unglücklich mit dem Kopf auf. Ryu hingegen hechtete gerade noch rechtzeitig nach vorne. Dann erst realisierte er, dass er von einer Feuerwand umschlossen war. Und er erblickte, ebenfalls von einer Feuerwand umschlossen, die bewusstlose Sakura. „Ryu!! Sakura!!“ schrie Azumi panisch, die im sicherem Abstand vom Feuer hinter Mako stand. „Scheiße...“ fluchte Mako. „Mako, wir müssen ihnen helfen!!“ kreischte Azumi panisch und verzweifelt. „Was willst du denn tun?!“ fuhr er sie an. „Das weiß ich nicht! Aber wir können sie doch nicht den Flammen überlassen!“ verkündete Azumi verzagt. „Sakura! Sakura hört du mich?!“ schrie Ryu gegen das Lodern der Flammen an. Doch Sakura antwortete nicht. „Scheiße!!“ fluchte er, nahm Anlauf und sprang durch die Feuerwand. Er rollte sich geschickt ab und erblickte Sakura. Doch gerade als er zu ihr gehen wollte, schoss eine weitere Feuerwand aus der Erde hervor. Ryu hielt sich schützend den Arm vor das Gesicht. „Ryu....“ erklang plötzlich eine unglaublich tiefe, männliche, unmenschliche Stimme. Ryu wandte sich erschrocken um. Vor ihm stand eine Person, die an die 2 Meter groß war und anstatt Haare auf dem Kopf hatte er Flammen. Er trug einen schwarzen Kampfanzug und war ein noch größerer Schrank als Ryu. „Wer bist du?!“ rief Ryu selbstbewusst. „Ich bin Akuma.“ Erklang die Stimme der Person. „Und was willst du?!“ blaffte Ryu abwehrend. „Du gefällst mir Ryu.... du bist genau so geworden wie ich erwartet hatte. Stark, mutig und zerstörerisch! Nur das du dich auf die falsche Seite gestellt hast.“ Erzählte Akuma stolz, aber auch unhöflich. „Was faselst du da für einen Dreck?!“ fragte Ryu abgenervt. „Ich habe dich erschaffen! Du bist mein Sohn! Der Sohn des Teufels.“ Antwortete Akuma ehrlich und durchdringend. „WAS?!“ schrie Ryu empört. „Ja! Du magst zwar von einem Menschen geboren worden sein, aber ich habe dich erschaffen. Ich wollte, dass du groß und stark wirst und dann wollte ich die Kontrolle über deinen Körper nehmen und mir die Welt somit zu eigen machen. Aber du hast dich gegen mich gestellt und hast dich für Gutes eingesetzt. Und damit Ryu, hast du dein Todesurteil gefällt, mein Sohn! Ich kann es mir nicht leisten, dass sich meine eigene Schöpfung gegen mich richtet! Du musst vernichtet werden!“ sagte Akuma und in seinen Händen leuchtete weiße Energie. „Du bist doch völlig durchgeknallt!“ verkündete Ryu angewidert und wütend. „Nein. Ich bin nicht durchgeknallt, Sohn. Ich bin nur das Böse, der Hass und die Vernichtung in Person!“ erwiderte Akuma, während der Energieball zwischen seinen Händen wuchs und wuchs. „Du bist krank!!“ schnauzte Ryu zornig und aggressiv. „Wenn du dich bloß nicht gegen mich gerichtet hättest, Ryu, dann würden wir beide schon lange zusammen die Welt beherrschen! Dein Körper mit meiner Seele!“ sagte Akuma. „Ich scheiße auf deine Macht! Ich will die Welt nicht beherrschen! Und schon gar nicht, wenn ich mich gegen die Menschheit und somit auch gegen meine Freunde auflehnen müsste!!!“ schrie Ryu richtig laut und hasserfüllt. „Dein Herz ist zu gut geworden! Und alle guten Herzen müssen zerstört werden! Nur so wird die Welt endgültig aus den Fugen geraten! Und nur so kann ich die ultimative Schreckenswelt erschaffen!!!“ schrie Akuma und richtete seine Hände mit dem Energieball auf Ryu. „Leb wohl, mein Sohn!“ sagte er und schlug seine Arme nach vorne. Der Energie ball schnellte auf Ryu zu und erwischte ihn mit voller Wucht. Ryu wurde aus der Feuerwand geschleudert und schlug in der Nähe von Mako und Azumi auf den Boden auf, wo er liegen blieb. „Ryu?!!!“ kreischte Azumi panisch und kam mit Mako zu ihm angerannt. Sie ruckelte ihn, doch er erwachte nicht. Akuma schritt durch die Feuerwände zu Sakura, die mittlerweile wieder zu sich gekommen war und sich benommen aufrichtete. Da stand Akuma plötzlich vor ihr. Sakura schaute auf zu ihm. „Und nun zu dir....“ drohte Akuma und packte Sakura am Hals. „Was willst du?!“ fragte Sakura verängstigt und unsicher. „Wegen dir ist Ryu´s Herz so gut geworden! Nur deinetwegen hat mein Plan mit der Weltherrschaft nicht funktioniert! Und dafür wirst du mit deinem Leben bezahlen!!!!“ schrie Akuma und aus den Fingernägel seiner anderen Hand, mit der er Sakura´s Hals nicht umklammert hat, wuchsen von einer Sekunden zur anderen lange, tödliche Krallen. Akuma hielt die Krallen vor Sakura´s Gesicht. Er drohte, sie mit ihnen aufzuspießen. „Ich werde meine Krallen durch deinen wundervollen, zierlichen Körper treiben, so dass du langsam und mit qualvollen Schmerzen Blut spuckst, bevor du dann deinen letzten Atemzug aushauchst.“ Verkündete Akuma und ein irrer Glanz funkelte ihn seinen abgrundschwarzen Augen auf. Sakura blickte ihm in die Augen. Ihr Blick sagte alles. „Dann töte mich...“ wisperte sie leise. „Ryu! Jetzt reiß dich zusammen!! Komm endlich wieder zu dir!“ befahl Azumi hysterisch und verpasste Ryu eine derbe Ohrfeige. Ryu stöhnte leise und völlig benommen auf. Dann versuchte er mühsam seine Augen zu öffnen, was sich aber als schwierig erwies, da ihm sein Körper nicht so ganz gehorchte. „Ryu!!!“ schrie Azumi erneut und schüttelte seinen Oberköper. Ryu wandte sich immer noch benommen zur Seite um. Sei Kopf lag nun nicht mehr auf Azumi´s Schoß. „Scheiße....“ stöhnte er fertig und wandte sich langsam auf den Bauch. „Ryu, stell dich mal nicht so an! Du bist ein Street Fighter! Und die können was ab!“ motzte Azumi verständnislos. „Ja.... können was ab.....“ murmelte Ryu betäubt und einfach nur benebelt. „Siehst du?! Also! Steh auf!“ feuerte Azumi ihn an und stemmte ihre Arme in ihre Hüfte. „Ja... aufstehen....du musst aufstehen Ryu...“ wiederholte Ryu immer noch völlig geistesabwesend. „Dann tu’s doch, Ryu!“ befahl Azumi, fast am Lachkrampfausbruch. „Ja... tu´s doch Ryu... steh einfach auf Ryu.... scheiße.... was war n aufstehn nomal?“ faselte Ryu beduselt vor sich hin. „Du hebst deinen Arsch einfach hoch und stellst dich auf diese Dinger, genannt Beine.“ Erklärte Azumi belustigt. „Ja... Ryu... Heb deinen Arsch hoch und stell dich auf diese Dinger genannt Beine.... Ryu... mach das....“ stammelte der Street Fighter völlig überfordert. Azumi brach lachend zusammen. „Ah ja... lachen... Ryu lach mal... lach mal. Jetzt lach doch mal endlich!“ plapperte Ryu völlig geistestot. „Meine Fresse, bin ich benebelt...“ stellte Ryu plötzlich fest. „Auch schon gemerkt?!“ lachte Azumi. „Nee... eigentlich ja nicht.....“ verkündete Ryu voll durch. „Ja, das werde ich so oder so tun.“ Meinte Akuma zu Sakura. Dann drang er mit einer seiner Mörderkrallen in ihren zierlichen Körper ein. Sakura kniff ihre Augen zusammen und biss ihre Zähne zusammen, damit ihr kein Schmerzenschrei entlockte. Doch mit jeden Millimeter den Akuma seine Kralle in ihren Körper trieb wurde der Schmerz immer größer. Dann gelang es ihr nicht mehr, ihre Schmerzen zu unterdrücken und sie schrie leiderfüllt auf. „Oh... da scheint wer ganz schöne Schmerzen zu haben....“ stellte Ryu immer noch benommen fest. „Ja! Und das ist Sakura die da schreit!!!“ rief Azumi schockiert. Die Schreie wurden immer lauter und leidvoller. Azumi und Mako blickten zu Akuma und Sakura . Plötzlich erklang ein ohrenbetäubender Knall und ein violetter Lichtstrahl traf Akuma. „Hör auf! Ich brauche sie noch!!“ befahl Silicia aggressiv. Akuma ließ Sakura zu Boden fallen. Diese Spuckte wirklich schon Blut und hielt sich schmerzerfüllt die soeben zugefügte Wunde. Dann verschwand erneut alles in violett-schwarzem Licht. „Scheiße... Was ist passiert?“ Fragte Ryu und öffnete seine Augen und schaute sich um. „Du hast doch von Akuma eins über den Deckel bekommen und warst auf das übelste benommen! Du warst richtig weg. Und während du weg warst, hat Akuma sich Saku-chan gekrallt!“ antwortete Azumi mental völlig fertig. Ryu sprang von ihrem Schoß auf und schaute sie entsetzt an. „Hat er sie mit genommen?!“ fragte er völlig hektisch und besorgt. „Nein... Saku-chan ist hier bei uns.... aber...“ antwortete Azumi bedrückt und bedenklich. „W- was ist denn? Geht es ihr gut?“ fragte Ryu immer besorgter und erschrockener. „Nein... es geht ihr ziemlich schlecht. Akuma hat sie ziemlich heftig verletzt.“ Erklärte Azumi und schloss ihre eisblauen Augen. „Was?!!“ schrie Ryu erschüttert. „Wo ist sie?!“ fügte er hinzu. Azumi wies mit dem Kopf ein Stück neben sich. Da lag Sakura, zusammengekrümmt, und die eine Hand blutverschmiert an einer klaffenden Wunde an ihrer Seite. Die Street Fighterin hatte ihre Augen geschlossen und ihr Gesichtsausdruck zeigte ihr Leid. Ryu ging vor Sakura auf die Knie. „Sakura... warum?“ fragte er fassungslos und zu tiefst niedergeschlagen. Sakura wandte sich langsam und kraftlos zu Ryu. Eine Blutlinie zog sich über ihre Mundwinkel herab. „Ryu....Geht es dir gut...?“ fragte sie leise und kraftlos. Ryu nickte bestürzt und hob sie vorsichtig auf seine Arme. „Mir schon... aber dir nicht....“ antwortete Ryu traurig. „Ach... ist nicht so tragisch.... Ist nur eine Stichwunde....“ schwächte Sakura matt ab. Ryu schaute sie unendlich klagend an. Dann fuhr er ihr behutsam mit seinen Daumen über die Blutlinie an ihrem Mundwinkel. Sakura schloss ihre Augen. Ryu riss ein Stück von seinem Kampfanzug ab und umwickelte damit Sakura´s Wunde. „Was machst du da...?“ fragte Sakura schmerzverkrampft. „Ich verbinde deine Wunde. Das tue ich, Sakura.“ Antwortete Ryu während er den Stofffetzen verknotete. „Ich glaube ja nicht, dass das hilft....“ bekundete Sakura erschöpft. „Es muss helfen!“ erwiderte Ryu ernst und besorgt. „Mach dir nicht so große Sorgen um mich...Ryu. Du weißt ja.... Unkraut vergeht nicht.“ Meinte Sakura und smilte matt. Ryu erwiderte ihr Lächeln. „Ich frage mich, wer diese Person war die dich und Sakura angegriffen hat...“ verkündete Azumi nachdenklich. „...Sein Name ist Akuma. Und er ist auf dem selben Trip wie Silicia. Er will auch die Welt beherrschen.“ Erklärte Ryu skeptisch und schaute Sakura an. „Oh nein!“ stöhnte Mako und ließ sich ins Gras fallen. „Wenn sie beide das selbe Ziel haben, könnten sie sich zusammenschließen und zu zweit gegen uns kämpfen...“ schlussfolgerte Azumi nachdenklich. „Nein.... das wird Silicia nicht tun.... und Akuma genauso wenig. Silicia will nur als Göttin verherrlicht werden und an Akuma´s Seite wird sie das nicht....“ sagte Sakura leise. „Weil er alles zerstören wird....“ führte Ryu den Satz weiter. „Dann bleibt uns wohl nur eine Wahl.“ Mischte sich nun auch Mako ein. „Wir müssen sie beide bekämpfen.“ Sagte Azumi ernst und verschränkte ihre Arme. „Stellt sich nur die Frage, wen wir zu erst bekämpfen sollen... wer uns gefährlicher werden kann...“ meinte Ryu dazu. „Gefährlich sind sie beide.“ Verkündete Mako kritisch. „Ich denke, wir sollten uns erst um Akuma kümmern... ich habe das Gefühl, dass er sonst sehr bald etwas Katastrophales anzettelt.“ Flüsterte Sakura nachdenklich. „Na ja.... dann sollten wir uns einen Plan überlegen....“ sagte Ryu darauf ernst. „Eins steht schon mal fest. Wir brauchen Waffen.“ Verkündete Azumi. „Waffen, die es nicht gibt.“ Warf Ryu ein. „Ach, wir kriegen das schon gebacken!!“ rief Mako energisch. „Das hoffe ich allerdings....“ wisperte Ryu in Gedanken vertieft. Kapitel 47: Iudicium -------------------- Anmerkung: Iudicium ist lateinisch und heißt Gericht ( im Sinne von z.B das letzte Gericht bzw jüngste Gericht) Am darauffolgendem Tag machten sich Azumi, Mako, Ryu und Sakura auf den Weg. Das heißt, Ryu trug Sakura. „Wartet mal, Leute. Wir wissen doch gar nicht, wo Akuma´s Schloss ist. Oder der Ort an dem er sich versteckt.“ Sagte Sakura plötzlich. „Dann gehen wir halt erst zu Silicia. Akuma wird früher oder später eh aufkreuzen.“ Verkündete Ryu ernst und sicher. „Auch gut.“ Rief Azumi einverstanden. „Ich bin mir sicher, dass es in Silicia´s Schloss auch Schwerter gibt. Aber.... kann hier irgendwer mit Schwertern umgehen?“ sagte Mako. „Ja. Ich!“ antwortete Ryu ehrlich und zielsicher. „Und ich...“ erklang auch Sakura´s Stimme leise. Mako schaute Sakura verblüfft an. „Du?“ fragte er ungläubig. „Ja-“ setzte Sakura an, doch Ryu fiel ihr ins Wort. „Ja, kann sie. Weil ICH sie nämlich im Schwertkampf gelehrt habe.“ Sagte er. „Und woher kannst du das?“ fragte Mako neugierig. „Von meinem Großvater.“ Antwortete Ryu knapp. „Und der?“ fragte Mako weiter. „Von seinem Großvater! Hör mal, Familie Bennington war schon zu Beginn ihrer Existenz geübt im Umgang mit Schwertern!“ antwortete Ryu genervt und ging weiter. „Na holla!“ sagte Mako verblüfft. „Nichts holla, Tatsache!“ meckerte Ryu. Dann erschein am Horizont Silicia´s Schloss. „Wir sind fast da....“ meinte Ryu ernst und in Gedanken vertieft. „Ja. Wir nähern und dem Ende unserer Schlacht.“ Verkündete Azumi und trat neben Ryu zur Seite. „Noch nicht ganz. Wir haben auch noch Akuma vor uns. Vergesst das nicht.“ Erwiderte Mako und stellte sich neben Azumi. „Ryu, kannst du mich runter lassen?“ fragte Sakura und blickte ihren Freund an. Ryu schaute verwundert auf sie herunter. „Warum das denn?“ fragte er zurück. „Silicia kommt bestimmt gleich und wenn sie uns aus dem Hinterhalt attackiert, dann kannst du besser ausweichen, als wenn du mich auf den Armen trägst.“ Erklärte Sakura aufrichtig und zuversichtlich. Ryu ließ sie runter. Dann traten die 4 Freunde in das Schloss der Göttin... Und wie Sakura es vorhergesagt hatte, griff Silicia sofort an. Ryu, Azumi und Mako konnten ausweichen, doch sie hatte sich Sakura gekrallt und hielt sie wieder in ihrer Hand. „So sieht man sich wieder, Sakura.“ Höhnte Silicia belustigt und hämisch. „Hoffentlich zum Letzen Mal!“ blaffte Sakura selbstbewusst und wütend. Silicia lachte und ein violetter Strahl umschloss Sakura. Dann stand Sakura plötzlich neben Ryu. Dieser schaute sie an. „Sakura, ist alles in Ordnung?“ fragte er besorgt. Sakura´s Verletzungen waren geheilt. „Mir ging es noch nie besser!“ antwortete sie energisch und siegessicher. „Na dann können wir ja loslegen, nicht?“ fragte Ryu sicher und ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. „Was habt ihr vor?“ fragte Azumi erschrocken. „Das, was mittlerweile schon längst überfällig ist!“ antwortete Ryu und ging in seine Kampfhaltung über. Genau wie Sakura neben ihm. Da standen die beiden Street Fighter, Rücken an Rücken, angriffslustig und selbstbewusst. „Bist du bereit?“ fragte Ryu angespannt. „Bereit wie noch nie!“ antwortete Sakura ernst. „Dann los!!“ schrie Ryu und er und Sakura stürmten auf Silicia zu. „Ihr könnt doch nicht gegen sie kämpfen!!“ rief Mako entsetzt. „Mako los! Wir nutzen die Zeit und suchen Waffen!“ sagte Azumi zu ihm und lief mit ihm aus dem Saal. „Nimm das du Stück Dreck!“ schrie Ryu und holte zu einem Faustschlag aus. Doch als seine Faust auf Silicia treffen sollte, knallte er gegen eine unsichtbare Schutzbarriere, die Silicia um sich herum errichtet hatte. Er flog durch den halben Raum und schlug auf dem Boden auf. „Ryu?!“ schrie Sakura entsetzt und schaute ihn an. „Alles in Ordnung...“ erklang seine Stimme und er richtete sich wieder auf. „Das wirst du bezahlen!“ schnauzte Sakura und attackierte erneut. Doch mitten im Angriff zog etwas Sakura in die Lüfte. Es war, wie als wäre sie schwerelos geworden. Da schwebte sie nun vor Silicia. Diese lachte nur spottend und feuerte Sakura durch die Luft gegen den gerade aufgestandenen Ryu. Ryu wurde gegen die Wand geschleudert und Sakura knallte ihm hinter her auf ihn. Sakura stürzte von der Wand herunter und knallte zu Boden. Dann depperte Ryu´s muskulöser, schwerer Körper auf ihren zerbrechlichen Rücken. Benommen von diesem Zusammentreffen lagen die beiden Street Fighter mit schmerzverzogenem Gesicht auf dem Boden. Einige Augenblicke später standen die beiden jedoch wieder. Wutentbrannt stürmten Ryu und Sakura wieder auf Silicia zu. Plötzlich schnellte von hinten ein Pfeil an Silicia vorbei und striff ihre Schulter. Mitten im Lauf spürte Sakura einen stechenden Schmerz an ihrer Schulter und schon spritze Blut zu Boden. Sofort blieb Sakura gekrümmt stehen und hielt sich die blutende Schulter. Auch an Silicia´s Schulter war ein langer klaffender Schnitt, verursacht durch Mako´s Pfeil. „Das geschieht dir Recht, du miese Schlange!“ rief Azumi sicher und glücklich. Silicia wandte sich zu ihr um. Ein violetter Lichtball schnellte auf Azumi zu. Mako warf sich schützend vor Azumi und die Attacke traf ihn mit voller Wucht. „MAKO!!!“ schrie Azumi entsetzt und panisch. Azumi und Mako knallten auf den Boden. Nur das Mako schmerzverkrampft liegen blieb, während Azumi besorgt und weinend zu ihm lief. „Mako?! Ist alles in Ordnung?!“ fragte sie panisch und ängstlich. Mako stöhnte jedoch nur schmerzverkrampft. „Dafür wirst du zahlen!!!!“ schrie Ryu völlig wutentbrannt und stürmte hasserfüllt auf Silicia zu. Sakura stand da nur und hielt sich die Schulter, während ihr Blut den Boden benetzte. Ryu erwischte Silicia am Magen. Silicia zeigte jedoch keine Reaktion. Ryu schlug wie wild zu. Doch es schien Silicia nichts auszumachen. Aber Sakura.... Mit jedem Schlag, der Silicia traf, bewegte sie sich, wie als würde Ryu gegen sie selbst kämpfen und nicht gegen Silicia. Dann hob Silicia Ryu in die Luft. Dieser zappelte herum und wollte sich befreien, doch es hielt ihn nichts fest. Nein, es waren Silicia´s Kräfte. Silicia steuerte diese Macht und es schien, wie als würden tausende Ohrfeigen auf Ryu niederhageln. „Ryu! Nein!!“ schrie Sakura entsetzt und tat einen Schritt vor. Nach dem Silicia fertig war mit ihrer Trachtprügel, knallte Ryu ein Stück neben Sakura mit dem Rücken auf den Boden. Sakura lief zu ihm. Ryu richtete sich gerade auf seine Ellenbogen auf. Sakura kniete sich besorgt neben Ryu nieder und packte ihn stützend an seinen Schultern. „Ryu, ist alles in Ordnung mit dir?“ fragte sie besorgt. Ryu fuhr sich mit dem Handgelenk über die Lippen und nickte. Dann sah er Sakura an. Er erschrak. „Was ist denn mit dir passiert?“ fragte er schockiert. Sakura schüttelte mit ihrem Kopf. Auch aus ihrer Lippe floss Blut. „Ich weiß es nicht.“ Antwortete sie und blickte ihn wieder an. Ryu blickte zu Silicia. Sie wies genau die selben Verletzungen wie Sakura auf. „Ist das etwa....“ fragte Ryu unsicher und erschrocken. „Ja, Ryu! Endlich hast du es begriffen! Die Verletzungen die du mir zufügst, fügst zu auch Sakura zu.“ Verkündete Silicia ernst und finster. Ryu blickte zu Sakura. „Heißt dass...“ setzte er an, doch Silicia unterbrach ihn. „Ja. Genau das! Sakura und ich sind eins.“ Sagte sie siegessicher und hochmütig. „Verrecke!!“ erklang plötzlich ein Schrei von Azumi und sie stürmte auf die Göttin zu. Doch Silicia warf sie mit einer simplen Handbewegung zu Boden. „Azumi!“ rief Sakura erschrocken und besorgt. Ryu richtete sich auf. Sakura half ihm dabei und stützte ihn. Sie ließ ihn erst los, als er seinen Arm von ihrer Schulter nahm. „Ich werde dich in der Luft in Fetzten zerreißen!!“ schrie Ryu zorngetränkt und drohend. „Das versuche erst ein mal.“ Höhnte Silicia belustigt. „Das werde ich auch tun!!“ schnauzte Ryu und stürmte erbittert auf Silicia zu. „Ryu!!“ schrie Sakura besorgt. Doch anstelle Ryu zu attackieren, schoss ein Lanzenartiger Lichtstrahl auf Sakura zu. Sakura wurde voll getroffen und knallte zu Boden. Ryu blickte zu ihr. Die Wut in ihm stieg ins Unermessliche und seine Faust zitterte bereits. Sakura richtete sich mühsam auf und schaute zu Ryu. Sie erschrak, als sie seinen Gesichtsausdruck und seine vor Wut zitternden Fäuste sah. Ryu´s mentales Limit war überschritten. Er war dem Ausrasten nah. Und als Silicia spottend auflachte, knallten bei ihm alle Sicherungen durch. Völlig von seinem Zorn geleitet attackierte Ryu. Sakura spürte noch mehr Schmerz. Jeder Schlag von Ryu gegen Silicia war, wie als würde er Sakura schlagen. Silicia konzentrierte alle ihre Kräfte auf Ryu. Dann kam ein unglaublich heftiger Schlag von oben auf Ryu nieder. Ryu knallte mir der Gesichtshälfte zu Boden und blieb völlig regungslos liegen. Sein Blut floss über den glänzenden Boden. „Ryu!!!!“ schrie Sakura entsetzt und panisch. Derweil hatten auch Mako und Azumi sich aufgerichtet. Alle Blicke ruhten auf dem regungslosen, schwer blutenden Street Fighter. Silicia lachte unglaublich höhnisch und triumphierend auf. Sakura war übelst am Abticken. „Stirb!!!!!!!“ schrie sie, packte sich ein Schwert und rannte damit auf die Göttin zu. Doch diese warf sie einfach nur zurück. „Ihr kommt gegen mich nicht an!“ verkündete Silicia und wandte sich zu Mako und Azumi. Sie wollte die beiden töten. Mako klammerte Azumi an sich und auch Azumi befand sich zitternd in seinen Armen. Um Silicia herum strahlte es weiß lila. Sie konzentrierte all ihre finstere Kraft. Doch plötzlich erklang ein wahnsinnig mörderischer Schrei von Sakura. Ryu schaute mühsam auf zu ihr. „SILICIA?!!!!!“ schrie Sakura mit Tränen in den Augen. Silicia stoppte ihre Konzentrationsaktion und wandte sich um zu Sakura. Diese stand mit einem Schwert da. Sie hatte das Schwert gegen sich gerichtet und drohte, es sich selbst in den Magen zu rammen. Ryu schaute Sakura an. „Du sagst, wir sind eins, ja?! Das heißt, wenn ich sterbe, verreckst du auch!! Und ich schrecke nicht davor zurück, mich selbst abzuschlachten!!!“ schnauzte Sakura zornerfüllt und unglaublich sicher. „Sakura, bitte.... nicht....“ bat Ryu kraftlos und matt. Sakura schaute erschrocken zu ihrem Freund, der Anstalten machte, sich schwer verletzt und stark blutend aufzurichten. „Ryu nicht! Du darfst nicht aufstehen!“ rief Sakura ihm besorgt zu. Doch der Street Fighter hörte nicht auf Sakura. Er stand mühsam auf und blickte Sakura an. „Ich werde euch alle töten!!“ rief Silicia sicher und bedrohlich. Sakura schaute wieder zu Silicia. Ihre Hand zitterte leicht. „Bist du dir da sicher?!“ fragte Sakura und packte das Schwert wieder fester. In ihren Augen funkelte eine unglaubliche Entschlossenheit und Mut. Silicia schaute Sakura an. „Nimm die Waffe aus der Hand!“ befahl sie aggressiv und unruhig. „Oh nein! Das ist der Einzige Weg, dich zu töten, Silicia! Und ich werde ihn beschreiten! Wenn es mein Schicksal ist, hier und jetzt für die Welt, für meine Freunde und für Ryu zu sterben, dann akzeptiere ich es!“ schrie Sakura willenstark und zielstrebig, während sie der Göttin in die Augen sah. „Sakura....“ sagte Azumi leise und erstaunt über die Willenskraft ihrer besten Freundin. „Du bist doch töricht! Willst dein eigenes Leben nur für deine Freunde aufgeben!“ motzte Silicia angewidert und hasserfüllt. „Das nennst du töricht?!“ fragte Azumi empört und aufgebracht. Silicia blickte sie an. Ryu hielt sich die Schulter. Nach seinem Aufschlag auf den Boden schmerzte sie ihm und eine tiefe Platzwunde zeichnete sich über seinem rechten Auge ab. Er stand gekrümmt und schien ziemlich fertig zu sein, da er keuchte. „Was.... verstehst du schon? Natürlich findest du uns töricht.... Weil du nichts weißt...“ keuchte Ryu und stolperte ein Stück nach vorne. Sakura wollte zu ihm, aber sobald sie das Schwert fallen lassen würde, wird Silicia sie attackieren und ihr somit die einzige Chance nehmen, die Welt wieder zu retten. Das konnte sie nicht riskieren. Ryu taumelte noch ein Stück nach vorne. Er war dem Zusammenbruch nahe. „Du kannst uns auch nicht verstehen.... weil du keine Freunde hast.... die dir wichtig sind.... oder für die du kämpfen kannst.... du bist alleine....“ sagte der Street Fighter und sank auf seine Knie. „Ryu?!“ rief Sakura besorgt und unsicher. Silicia starrte ihn hasserfüllt an. „Ich brauche keine Freunde! Als Göttin ist alles mein Freund, was ich schöpfe.“ Erwiderte sie und schloss ihre Augen. „Man braucht Freunde.... alleine kann man nicht.... glücklich werden.... Silicia, du.... bist zum scheitern verurteilt..... weil du niemanden hast....der dir beisteht und dich aufbaut... wenn du am Boden liegst....“ hauchte Ryu, bevor er vollkommen zusammenbrach und sein großer, starker, muskulöser Körper auf den Boden schlug. „Freundschaft ist wertlos! Man wird nur durch sie verletzt und leidet! Ich werde alle Freundschaft, die es gibt, auf ewig verdammen und auslöschen!!“ schrie Silicia und hob ihre Hände in die Luft. Weißes Funkeln ging von ihnen aus. Sakura schaute ängstlich zu Ryu, der leblos auf dem Boden lag. „STERBT!!!“ schrie Silicia und tausende Strahlen fuhren auf die Erde nieder. Sakura lief auf Ryu zu, ließ das Schwert fallen und warf sich mit ihrem Oberkörper über ihn um ihn vor den Strahlen zu schützen. „Ryu, ich liebe dich....“ flüsterte Sakura, dann verschwand alles in einem gleißenden, weißen Licht.... Kapitel 48: Dämonendämmerung ---------------------------- „Dunkelheit..... so finster und leer. So kalt..... ich sehe nichts mehr.... Ich spüre nur noch die Finsternis in mir.... und die Trauer.... all das Leid.... die Schmerzen des Lebens und das Blut des Leides... Warum? Es ist alles vorbei..... Wir haben verloren. Das,.... was jetzt noch ist..... noch bleibt.... das ist das Nichts..... dieses eigenartige Nichts.... luftleer, lautlos.... finster und verloren.... Ja, verloren.... wir sind alle verloren.... Verlorene Seelen in einem verlorenem Nichts.... Einem Nichts aus Stille, aus Leere und Finsternis.... Dunkelheit..... Einsamkeit.....Schatten.... unendliche Schatten....“ ~ „Wünsche... Ich hatte immer viele Wünsche. Es ist schwer, zu glauben, dass jetzt alles verloren ist. Wir und die Welt.... Das Leben... Mein Leben....Unsere Träume... alle davon gefegt.... ausgelöscht. Genau wie wir und unsere Existenzen.... Das Nichts umgibt uns. Das ultimative Nichts.... Es gibt keine Möglichkeiten mehr, irgendetwas zu retten... sich irgendwie befreien.... alles ist nicht mehr möglich... Das Ende...“ ~ „Freiheit.... grenzenlose Freiheit.... danach sehnte sich jeder.... jeder wollte frei sein... Doch diese Freiheit ist eine grenzenlose Freiheit, die nicht frei ist... ich frage mich, was sie ist. Sie ist ein Gefängnis.... ein Gefängnis aus Leere und dem Nichts.... Man kann ihr nicht entrinnen... man kann gar nichts mehr... ob wir überhaupt noch leben? Weshalb musste es so kommen? Warum ist alles der Art eskaliert? Was haben wir falsch gemacht? Es ist alles so düster.... das Leben ist so weit von uns entfernt.... Ich fasse es nicht..... Nichts..... hier existiert noch nicht einmal mehr das Nichts.... Es ist Nur Leere....“ ~ „Hoffnungen.... Ich habe immer Hoffnungen gehabt. Ich habe immer auf ein gutes Ende gehofft... meistens ist es auch eingetroffen, doch ich bin mir nicht sicher ob unsere Hoffnung ausreicht, alles wieder wie gewohnt zu machen.... Vielleicht existiert Hoffnung ja gar nicht.... vielleicht ist Hoffnung ja nur eine Einbildung, weil unser Verstand etwas nicht wahr haben will.... Vielleicht täuscht er uns Hoffnung nur vor, damit wir nicht zu Grunde gehen.... Denn ohne Hoffnung zu leben, wäre wie Licht ohne Finsternis. Doch.... ich bin mir sicher. Es gibt Hoffnung! Und es gibt auch Hoffnung, dass wir alle gemeinsam nach Hause zurück kehren werden! Gemeinsam!“ Ihre Körper schwebten in diesem Nichts. Alles war schwarz, nur hier und da zog ein violettiger Schimmer herauf. Eine riesige, strahlendweiße, pulsierende Kugel war in der Mitte. Es sah aus, wie ein neugeborenes Universum. Um diese Kugel herum schwebten in Luftblasen die leblosen Körper von Ryu, Sakura und Mako. Wie als befänden sie sich im Wasser, so trieben sie dahin. Alle weit entfernt von einander, in ihren Gedanken vertieft, obwohl sie nicht bei Bewusstsein waren. „Ich kann nicht glauben, dass es so weit gekommen ist. Das Silicia wirklich so weit geht. Ich frage mich, ob Mako, Ryu und Sakura noch leben. Ihre Körper sind so leblos und leer.“ Sagte Azumi, während sie in ihrer Luftblase auf Ryu zu trieb. „Ryu sieht sehr übel zugerichtet aus. Sein halbes Gesicht ist Blutüberströmt und seine Augen sind geschlossen.“ Dachte sie sich, als sie Ryu betrachtete. Es war unheimlich, ihn so zu sehen, wo er doch von allen der lebenskräftigste zu sein schien. Sein Stirnband umspielte sanft sein Gesicht. Azumi schwebte weiter zu Sakura. An ihrem Arm zeichnete sich eine Blutspur ab und sie schien an allen möglichen Stellen tiefe, schwere Wunden zu haben, so sah sie zumindest aus. Die Blutspur umfloss ihre Finger und auch ihren Mund. Das goldblonde Haar des Mädchens schien im Wasser zu treiben, so sanft und geschmeidig streifte es durch die Luftblase. „Sakura hat so oder so schon mehr durchlebt wie jeder Andere. Es ist ein Wunder, dass sie überhaupt noch so weit gekommen ist.“ Azumi schwebte weiter zu Mako. „Mako, mein Schatz, ich wünschte, wir hätten uns eher kennengelernt und hätten mehr glückliche Zeit miteinander verbringen können.“ Sagte sie, als sie Mako da treiben sah. Dann erschien plötzlich Silicia. Sie und Azumi standen Auge in Auge gegenüber. Silicia machte einen sehr schwächlichen, gekränkten Eindruck. Dann, umschloss ein weißer Schimmer sie, Azumi, und die anderen Körper.... „Es ist schön... der Himmel strahlt wundervoll blau, grüne Wiesen und überall erklingt Vogelgezwitscher. Ich bin glücklich. Es scheint, wie als würde es auf dieser Welt weder Leid, noch Trauer geben. Alles scheint so perfekt zu sein. So harmonisch... Ich wünschte, ich könnte für immer hier bleiben und alles vergessen.... Für immer dieses wunderbare Gefühl der Geborgenheit, auch ohne bei Ryu zu sein. Keine Schmerzen mehr. Keine Lügen und keine zersplitterten Hoffnungen mehr...“ „Sakura!! Lass dich jetzt nicht von deinen Wünschen kontrollieren!“ „Warum nicht?“ „Wenn du dich jetzt aufgibst, und das tust du gerade, dann stirbst du!“ „Ich will doch nur glücklich sein....“ „Glaub mir, es gibt andere Wege des Glückes! Der Sinn des Glücks liegt nicht darin, für das Glück zu sterben!“ „Ich sterbe doch gar nicht!“ „Doch, Sakura, das tust du! Merkst du es denn nicht?!“ „Nein, ich sterbe nicht.“ „Doch! Mit jedem Gedanken an das Vergessen und deinen Wünschen nach Glück tötest du dich selber! Mit jedem Wunsch hier verlierst du ein Teil von dir! Bis du dann erlischst.“ „Aber wieso?“ „Du wirst ausgenutzt! Silicia nutz deine Wünsche für sich! Sakura, wenn du dich aufgibst, dann wirst du vollkommen eins werden mit Silicia! Dann absorbiert sie dich und deine Seele wird auf Ewigkeit in ihr Gefangen sein! Solange bis Silicia getötet wird! Und sag mir: Willst du das?“ „Nein.... aber was soll ich tun?“ „Du musst gegen Silicia ankämpfen! Lass sie nicht die Kontrolle über dein Herz ergreifen!“ „Aber wie soll ich das verhindern?“ „Glaube an das, was du hast! Glaube an die Menschen, die dich lieben! Wehre dich gegen ihre Angriffe auf deinen Geist! Vernichte sie!“ „Ich soll sie vernichten? Aber damit würde ich doch auch mich selber zerstören....“ „Nein. Du musst den Weg finden! Finde den Weg, den dir das Schicksal bestimmt hat!“ „Warte!! Komm zurück! Lass mich nicht allein! Komm zurück!!!!!“ Sakura schreckte auf. Sie fand sich auf einem dreckig grünen Grasboden wieder und der Himmel war grausam blutrot mir einer Spur von Violette und Schwarz. Er war einfach nur angsterfüllend und strahlte eine bedrohliche Aura aus. Sakura erhob sich und schaute sich um. „Finde den Weg, den das Schicksal für dich bestimmt hat...“ murmelte sie und schritt voran. Plötzlich erklang Akuma´s krankes Lachen und es schallte weit. Er materialisierte sich vor Sakura und schaute argwöhnisch auf sie herab. „Akuma!!“ rief Sakura hasserfüllt und wütend. Akuma lachte laut auf und drehte sich zu Sakura um. Auf seinen Armen hielt er den regungslosen, schwer verletzen Ryu. Sakura erschrak. „Was hast du mit ihm vor?!!!“ fuhr sie den Teufel an. „Sakura!“ erklangen die Stimmen von Mako und Azumi. Sakura wandte ihren Blick zum Horizont und zu den beiden Gestalten, die sich ihr näherten, solange bis sie vor ihr standen. Sakura wandte sich wieder Akuma zu. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich ihn töten werde!“ sagte Akuma ernst und schaute Sakura an. „Ich schwöre dir, wenn du ihm auch nur ein Haar krümmst, dann kannst du zusehen, wo du deinen Kopf findest!“ schnauzte Sakura bedrohlich und hielt das Schwert vor sich. „Was will so ein primitiver Erdenmensch schon gegen mich, Akuma, anhaben?“ höhnte Akuma belustigt und übertrieben selbstverliebt. „Du solltest uns Erdenmenschen nicht unterschätzen! Wir können in deinen Augen noch so primitiv sein, doch wir sind unberechenbar!“ blaffte Sakura zornerfüllt und ernst. „Das will ich sehen! Wie kleine Ameisen über sich selbst herauswachsen und den Gott der Qual vernichten!“ spottete Akuma und lachte. „Das kannst du gerne haben!“ warf Azumi ein. „So Sakura, dann wolle wir mal sehen, wie du über dich herausragst und mich abservierst.“ Verkündete Akuma gelassen und zeigte einer seiner Hände. Die Fingernägel dieser Hand wurden erneut zu langen, unglaublich scharfen Klingen. Akuma hielt seine Krallen an Ryu´s Hals. „Ich warne dich!!!!“ schrie Sakura und nahm eine unsichere Pose ein. Doch Akuma lachte nur und seine Kralle durchbohrte Ryu´s Haut. Ganz langsam kam eine tiefrote Flüssigkeit zum Vorschein. Azumi schlug erschrocken ihre Hand vor ihren Mund. Es erklangen Schmerzenschreie von Ryu, als Akuma mit seiner Kralle über seine Brust fuhr. „Hör auf!“ flehte Sakura, der es unglaublich schwer fiel, Ryu leiden zu sehen. Akuma lachte durchgeknallt und fuhr fort. „Du sollst aufhören!!!!!“ schrie Sakura unter Tränen und stürmte mit dem Schwert auf Akuma zu. Sakura holte zum Schlag aus. Sie wollte gerade mit aller Kraft das Schwert gegen Akuma´s Hals schwingen, doch dieser hielt plötzlich Ryu als Schutzschild vor sich. Gerade noch Rechtzeitig gelang es Sakura, die Attacke zu stoppen. Akuma konterte ihren Angriff mit einem Energieball, der Sakura zu Boden warf. Triumphierend lachte Akuma in den unheilbringenden Himmel. Er sah nicht, dass Sakura bereits wieder auf ihn zu schnellte. Akuma spürte plötzlich nur, wie ihn etwas zu Boden warf. Ryu´s Körper fiel auf den Boden. Akuma blickte zu dem, was ihn gerade von den Füßen gerissen hatte. Sakura saß auf ihm und hielt ihm bedrohlich das Schwert an die Kehle. In ihren Augen standen Tränen. Ryu schein derweil langsam wieder zu sich zu kommen. Er versuchte mühsam, sich aufzurichten. „Ryu!“ rief Azumi und lief zu ihm. Sie kniete sich besorgt neben ihm nieder und stützte ihn. Auch Mako kam dazu um Ryu zu helfen. Er packte ihn unter den Armen und hievte ihn mühsam hoch. „Danke....“ hauchte Ryu schwach. „Kein Problem!“ meinten Mako und Azumi und beide stützten sie ihn. (Sie legten seine Arme über ihre Schultern). „Ich sollte dich umbringen!!“ schrie Sakura aus voller Kehle, was sich sehr angsteinflößend für Azumi anhörte. Ryu wandte seinen Blick zu Sakura, die da auf Akuma saß und ihm bedrohlich das Schwert an den Hals hielt. Es dauerte einen Moment, bis Ryu die Situation richtig sehen konnte, denn sein Blickfeld war unscharf und verschwommen. „Sakura.....“ keuchte Ryu kraftlos und leise. „Na dann mal los! Töte mich! Durchschneide mir die Kehle!“ forderte Akuma Sakura heraus. Sakura´s Hand begann zu zittern und ein Schweißtropfen glitt an ihrer Wange herunter. „Los! Töte mich!!!!“ schrie Akuma laut und grollend wie Donner. Sakura kniff ihre Augen zusammen. „Stoß zu!!!!!“ befahl Akuma noch lauter und psychopatischer. „Was zögerst du noch?!!!“ schrie jetzt auch noch Mako auf Sakura ein und tat einen Schritt auf Sakura zu, so das Ryu´s Arm von Mako´s Schulter sank und dieser sich jetzt völlig auf Azumi stützen musste. Sakura blickte Akuma verzweifelt an. „Verzeih mir....“ flüsterte sie und wollte zu stoßen mit ihrem Schwert, doch plötzlich spürte sie, wie sich Akuma´s eine Hand fest um ihren Hals schloss und seine andere Hand die Schwertklinge davon abhielt, seine Kehle zu durchtrennen. Akuma versuchte, Sakura an ihrem Hals von sich herunter zu stoßen. Doch Sakura lehnte sich mit all ihrer Kraft auf das Schwert und Akuma´s Hand zitterte bereits. Zeitgleich packte Akuma immer fester zu, was Sakura´s zierlichen Hals betraf. Sakura stöhnte leise auf, sie bekam kaum noch Luft. „Ich mache es dir nicht leicht!“ verkündete Akuma und packte noch ein Stück fester zu. Sakura kniff ihre Augen zusammen und schaute auf. Sie versuchte mit allen Mitteln, nicht zu ersticken und neben bei einen Menschen zu töten. „Beende es endlich!!!!“ befahl Mako aufgebracht und ernst. „Sakura....“ keuchte Ryu erneut und sank wieder auf die Knie. „Ryu, was hast du?“ fragte Azumi besorgt. Die Klinge schnitt sich ein Stück in Akuma´s Haut. „Jetzt reicht es!!!!“ schrie dieser völlig wutentbrannt und kickte Sakura geschickt hoch in die Luft, so dass das Schwert klingend durch die Luft wirbelte und haarscharf an Azumi und Ryu vorbei sauste. Azumi fiel vor Schreck zu Boden und Ryu blickte nur schwer keuchend und schmerzverkrampft auf. Akuma schleuderte Sakura mit all seiner Kraft auf den Boden. Sie schlug mit dem Rücken auf und kippte dann zur Seite weg. Zornerfüllt schritt Akuma auf Ryu zu. Er wollte gerade zu einem alles vernichtenden Schlag ausholen und somit entweder Ryu oder zumindest dessen Kopf wegfetzen. Ryu blickte Akuma an und schloss dann seine grünblauen Augen, sein Ende erwartend. „NEIN!!!!!“ kreischte Azumi panisch und verängstigt. Gerade wollte Akuma seine Klauenhand losschnellen lassen, doch da spürte er, wie etwas sich um sein Handgelenk geklammert hatte und es mit aller Kraft festhielt, damit er nicht zu schlagen konnte. Es war Sakura, die sich wieder aufgerichtet hatte und jetzt an Akuma´s Unterarm fest hing. Ihre Füße berührten kaum noch den Boden. „Es ist.... noch nicht.... vorbei.....“ flüsterte sie und schaute Akuma an. „Du verdammtes Stück Elend!!!!“ schrie Akuma wutentbrannt und hasserfüllt. Er versuchte, Sakura mit allen mitteln abzuschütteln, doch es vermochte ihn nicht zu gelingen. SO sehr hatte sie sich an seinen Arm geklammert. Ryu öffnete seine Augen wieder, weil er sich fragte, wo der Schlag abgeblieben ist. Da erblickte er Sakura und wie sie für ihn und ihre Freunde kämpfte. Dieser Anblick verlieh im neue Kraft und er schnappte sich das Schwert, welches neben ihm im Boden steckte. Dann, ohne richtig hinzusehen, stieß er einfach zu. Er fühlte, wie das Schwert einen Körper durchdrungen hatte. Plötzlich erklang ein leiser Aufschrei von Sakura, dann stürzte sie vor Ryu zu Boden. Ein tiefer Schock durchfuhr Ryu´s Körper, als er Sakura da vor sich am Boden liegen sah. Blut perlte und perlte zu Boden. Das Gras wurde tiefrot und ein krankhaftes Lächeln machte sich auf Akuma´s Gesicht breit. „Was-ist-passiert?“ fragte Ryu völlig schockiert. „Nun Ryu, mein Sohn, es scheint, wie als wärst du doch in der Lage zu töten.“ Antwortete Akuma höhnisch und verschränkte seine Arme. „Was?!“ rief Ryu entsetzt. „Ja, du hast soeben deine Freundin abgestochen. Guck es dir doch an: Da sie liegt doch vor dir.“ Erwiderte Akuma belustigt. Ryu schaute Sakura´s leblosen Körper an. In seine Augen stiegen Tränen. „Das... kann doch nicht real sein.... Das kann doch alles nicht mehr wahr sein! Bitte! Lass das alles nur einen grausamen Traum sein!!“ sagte, schrie Ryu und brach innerlich völlig zusammen. „Ryu....“ schluchzte Azumi und spürte, wie Mako seinen Arm um sie legte. „Das ist alles doch nicht wahr!!!!!!“ schrie Ryu verzweifelt auf und klammerte seinen Kopf mit seinen Händen fest. . Diese unbeschreibbare, so von Trauer durchtränkte Atmosphäre legte einen unglaublich schweren Stein der Dunkelheit in die Herzen eines jeden. Nur Akuma.... sah triumphierend auf Ryu und Sakura nieder. Ryu weinte. Ryu weinte wirklich bitter. Noch nie hat ihn jemand so am Boden zerstört gesehen. Akuma trat einen Schritt auf Ryu zu und hob Sakura auf seine Arme. „Ich kann Leichen immer gut gebrauchen.“ Verkündete er und entfernte sich einen Schritt von unseren Freunden. „Was hast du mit ihr vor?!“ fragte Azumi und schritt ein gewaltiges Stück auf Akuma zu. „Na ja, es gibt zwei Dinge, die ich mit ihr tun könnte! Antwortete Akuma gehässig und nachdenklich. „Und welche wäre das?!!“ schrie Azumi wütend. „Die erste Möglichkeit, ich nehme sie mit in meine Höhle und verwende sie als Lustobjekt oder-“ erklärte Akuma doch ein unglaublich wutentbrannter Ryu unterbrach ihn. „Nein, dass wirst du nicht!!!!!!!!!“ schrie er nicht beschreibbar. „Oder ich opfere sie.“ Sagte Akuma, der Ryu´s Ausruf ignoriert hatte. „Wofür?!“ schrie Mako empört. Akuma legte Sakura auf den Boden und streckte seine Arme empor. Er murmelte Worte in einer unbekannten Sprache und der Himmel wurde noch gleißend roter. Dann erschienen plötzlich aus einer unglaublichen Kugel, die im Himmel erstrahlte, elende Lebewesen. Sie sahen aus wie Babys, doch waren sie alle nackt und ein Neutrum. Ihre Gesichter waren noch nicht völlig entwickelt, doch hatten sie schon unglaubliche Zähne und kräftige Kiefer. Sie waren doppelt so groß wie Ryu (3.72 m) und ihre Haut hatten einen Wasserleichenähnlichen, lila Farbton. Mit ihren leeren Augen kamen sie immer näher. Akuma lachte psychopatischer den je. „Meine herrlichen Missgeburten! Kommt zu eurem Schöpfer und Gott!“ befahl er und labte sich an dem Anblick seiner immernäher kommenden Missgeburtenarmee. „Was ist das?!“ fragte Azumi unglaublich angewidert und wich entsetzt ein Stück zu Mako. „Das sind meine Mistgeburten! Meine alleinige Schöpfung! Sie leben nur für meine Befehle und nichts anderes. Aber wie richtige Babys muss man sie natürlich auch füttern. Und dafür habe ich eure kleine Freundin.“ Antwortete Akuma und schaute Sakura´s leblosen Körper an. „Nein!!!!“ schrie Ryu entsetzt und verzweifelt. Eine der Missgeburten befand sich wenige Meter über Sakura. Sie starrte den Körper sabbernd an und riss ihr riesiges, widerwärtiges Maul auf. Die Missgeburt stürmte auf Sakura zu. „NEIN!!!!“ schrie Ryu erneut klagend und fassungslos. !!!!PENG!!!! Die Missgeburt kippte mit einem blutigem Loch im Kopf um. Azumi hielt eine Waffe in der Hand. Die Waffe, aus welcher der Schuss kam, der die Missgeburt getötet hat. „Mako, los! Hol Sakura!“ befahl Azumi, während sie schon auf die nächste Missgeburt zielte. „Aber sie ist doch tot!“ rief Mako überrascht. „Nein! Das glaube ich nicht!“ verkündete Azumi verzweifelt. „Aber du hast doch gesehen, wie das Schwert ihren Körper durchdrungen hat! Du hast doch mit eigenen Augen gesehen, wie die Spitze der Klinge aus ihrer Brust ragte! Das Blut zu Boden lief! Und du hast gesehen, wie sie zusammengebrochen ist.“ Erinnerte Mako sie ehrlich. „Aber trotzdem!“ warf Azumi verzweifelt ein. „Nichts da! Wir müssen hier weg!“ erwiderte Mako, packte Ryu und Azumi und schubste sie weg. „Ich kleinen, feigen Menschlein! Ihr werdet bald erfahren, dass es keine Flucht vor mir gibt. Egal wo ihr seid, egal wie gut ihr euch versteckt, ich werde euch finden.“ Versprach Akuma, warf sich Sakura über die Schulter und verschwand dann am Horizont.... „Ryu! Jetzt lass mich doch mal deine Verletzungen verbinden!“ motze Azumi wütend, während sie krampfhaft versuchte, einen Verband um Ryu´s Kopf zu legen. Doch Ryu schlug jedes Mal abwehrend ihre Hand weg. „Nein.... Lass mich....“ sagte er und schaute wieder den Boden an. „Du wirst verbluten, wenn ich dich nicht verbinde!“ erwiderte Azumi empört. „Die Wunde blutet doch gar nicht mehr....“ bekundete Ryu willenlos. „Aber sie könnte bei jeder Kleinigkeit wieder aufbrechen!“ verkündete Azumi genervt und skeptisch. „Und wenn schon.... ist auch egal.....“ hauchte Ryu gleichgültig. „Mir aber nicht!“ zickte Azumi wütend. „Aber mir!°“ beendete Ryu das Gespräch, erhob sich vom Boden und schritt weg. „Wo willst du hin?!“ fragte Mako empört. „Das kann euch doch egal sein!“ antwortete Ryu und ging weiter. Azumi sprintete vor ihn und blieb ihm dann mitten im Weg stehen. Ryu blieb stehen und schaute zu ihr herunter. „Nein Ryu, kann es nicht!“ schrie Azumi und schaute ihn in seine grünblauen Augen. Ryu wollte etwas erwidern, doch ihm fiel nichts ein. „Geh mir aus dem Weg!!“ befahl er wütend. „Nein.“ Erwiderte Azumi ruhig. „Azumi! Du sollst mir aus dem Weg gehen!!!!“ schrie er darauf aufgebracht. „Nein Ryu! Wir dürfen uns nicht trennen! Draußen lauern überall diese Missgeburten! Und einzeln sind wir der perfekte Snack für sie! Und wir können es uns nicht leisten, wenn wir noch einen Verlieren.“ „Bei Sakura war es euch doch auch egal, ab sie von den Missgeburten gefressen wurde! Also! Hau ab!“ schrie Ryu und schubste Azumi grob beiseite. Azumi fiel auf den Boden. Ryu ging an ihr vorbei und schritt weiter voran. „Hey!!!“ blaffte Mako empört und lief zu Azumi. „Reg dich nicht auf, Mako...“ beruhigte sie ihn lieb und munter. „Ryu! Du bleibst jetzt hier!!“ schnauzte Mako darauf gar nicht mehr nett und stürmte auf Ryu zu. Er packte den Street Fighter unter seinen Armen und hielt ihn fest. „Du hast mir gar nichts zu sagen!!“ erwiderte Ryu und blickte Mako wütend an. „Du bleibst hier!!“ befahl Mako lauthals schreiend. „Lass mich los!!!“ schrie Ryu bedrohlich. „Niemals!“ verkündete Mako stur. Ryu war dem Abticken nahe. „Mako!!!“ blaffte Ryu aggressiv. „Ryu, beruhige dich endlich!“ sagte Mako ruhig und beschwichtigend. Doch anstatt zu hören, riss Ryu sich mit all seiner Kraft von Mako los, schenkte ihm einen giftigen Blick und ging dann. „Ryu! Bitte!“ schrie Azumi schon nahe zu flehend und weinerlich. Ryu blieb stehen. Er ballte seine Hand zur Faust und betrachtete den Boden. Dann schloss er seine Augen. Er wollte nicht, dass Azumi wegen ihm weinte.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)