Orange Juice von Vanadie (Über das verzwickte Gefühlsleben starrsinniger Piraten) ================================================================================ Prolog: Friedliche Tage ----------------------- Herzlich Willkommen denen, die sich in meine neue One Piece Fanfiction verirrt und sich dazu durchgerungen haben den Prolog durchzulesen. Wie ihr vielleicht erraten habt, geht es wiedereinmal hauptsächlich um Zorro und Nami. Würde mich über erste Kommentare und Meinungen zu dem Anfang von Orange Juice freuen :) Vanadie Friedliche Tage »Seitdem ich geboren wurde beherrsche ich die Fähigkeit zu denken und seitdem ich denke, bin ich, ich. Das Dasein gleicht einem Film in dem man selbst die Hauptrolle spielt. Nur, seltsamer Weise kommt es mir bei näherem Überlegen beinahe so vor, als würde ich die Rolle eines anderen spielen .. eine Nebenfigur in meinem eigenen Leben. Das Handeln und ihre Art und Weise fließen aus meinen Händen wie flüssiges Wasser. Ich kann es nicht halten, nicht beherrschen und in solchen Momenten hasse ich mich selbst. Doch damit ist Schluss, denn jetzt, jetzt beginnt mein Part, ich bin die Hauptperson und entscheide allein. Dies ist meine Geschichte.« Nami schlief tief und fest, wie es sich um diese späte Uhrzeit gehörte. Nichts schien sie wecken zu können, weder das ryhtmische Trommeln des Regens an ihren Bullaugen, noch das Schnarchen ihrer Kollegen, welches sogar durch die hölzernen Wände zwischen ihnen zu vernehmen war. Ein zufriedener Ausdruck lag auf ihrem und dem Gesicht des anderen weiblichen Mitgliedes an Bord. Selten hatte man in den letzten Nächten ruhig schlummern können, denn bis vor wenigen Stunden noch war es die Marine gewesen, die sie aufgespürt hatte und unter Beschuss nahm. Doch mit einem simplen Trick der kecken Navigatorin und dem Unwetter, das außerhalb wütete, konnten die Strohhutpiraten ihre Verfolger bis zur nächsten Begegnung abschütteln. Die Müdigkeit saß tief in den Knochen aller und so sank die gesamte Crew schon nach wenigen Minuten in einen erholsamen und wohlverdienten Schlaf. Bis jetzt war es ruhig auf der Thousand Sunny und außer den unvermeidlichen Geräuschen schien nichts die Stille zu stören. Jedoch war es nur eine Frage der Zeit, bis der Wind umschlagen würde und die Karavelle auf einen falschen Kurs lotzte, dann wären die Piraten verloren .. in den schäumenden Wellen sinkend. Keine halbe Stunde später erfasste ein unerschütterliches Ruckeln das Schiff und schleuderte es unkontrolliert auf und ab, hin und her. Unruhig brach sich das tösende Wasser unter dem Bug und kratzte an dem schwarzen Lack des neuen Werkes der Franky Familie. Sofort erwachte die Mannschaft aus ihren freundlichen Träumen und Nami stieß mit lauter Stimme in die Nacht, die Anweisungen für ihre Freunde: »Los Jungs, raus aus den Federn oder ihr könnt auf dem Meeresgrund weiterpennen!« »Aye, Aye, Miss Navigatorin.« »Jetzt ist keine Zeit für Zustimmungen, holt die Segel ein und behaltet den Kurs bei, dann geht’s ran an die Ruder!« Diesmal erfolgte kein weiterer Ausruf der anderen Mitglieder, jeder folgte stumm dem Befehl der jungen Frau und machte das, was er am besten konnte. Lysop kletterte in das Krähennest und befestigte mithilfe von hunderten Armen, die Robin bereitstellte die von ihrem Smutje und dem Kapitän zugeworfenen Seile an dem Holzmast. Chopper versuchte in seiner normalen Elchsgestalt den Wellenbrecher zu leiten und die vorgegebene Richtung beizubehalten, während Zorro und der Cyborg an den Rudern saßen und gegen die stürmende See ankämpften. Ein Duell, das die beiden Muskelprotze trotz verschlafenden Augen und lahmen Knochen gewannen. »Ha.« Erschöpft massierte Nami ihre feuchten Schläfen und strich sich die schweißnassen Strähnen hinters Ohr. Kann es nicht einmal, einen friedlichen Tag geben? Das ist echt der pure Stress. Dachte sie sich und stöhnte genervt auf. »Hey Nami, wie lange sollen wir denn bitte rudern?« Kam es plötzlich von Ruffy, der zusammen mit allen anderen Kollegen, außer Robin und dem Blaunasigen kräftig die Arme kreisen ließ. »Solange bis wir aus dem Sturm raus sind oder wir eine Insel anfahren können, bis wann denn sonst?« »Was?!« Auf dem Fuße folgte der Protest der sich Abrackernden. »Und wann sind wir bei der nächsten Insel?« Fragte der Kindskopf unter ihnen mit seiner gewohnt naiven Art. »Ach weist du Ruffy, das dürfte so in einer Woche sein.« Antwortete die Braunäugige ihm zuckersüß und die Kinnladen ihrer Freunde schrubbten wortwörtlich den Boden. »Das kannst du doch nicht machen!« »Tz, typisch, das macht die Zicke mit Absicht.« »Aber, aber, Nami-maus!« »Uh, ich glaube, das halt ich nicht durch.« »Was erst in 7 Tagen? Aber ich will jetzt zu einer Insel.« Waren nur wenige der Bemerkungen, doch die Angesprochene ignorierte diese gekonnt, war sie das Gelaber ja schon seit einem Jahr gewohnt. Umso erstaunter reagierte sie, als sie bemerkte wie ausgerechnet der wohl stärkste unter den Männern die Stäbe beiseite zog und sich aufrichtete nur um sich voller Trotz in ihren Weg zu stellen. »Da mach ich nicht mit, dann setz du dich bitte dahin und paddel.« »Wie bitte?« »Du hast mich sehr wohl verstanden, du faule Ziege.« »Faul? Du ungehobelter Klotz nennst mich faul .. du hast sie ja wohl nicht mehr alle! Jetzt beweg dein Hintern gefälligst wieder zurück und mach brav weiter wo du aufgehört hast.« »Ich denke gar nicht dran, nur weil du vom schwächeren Geschlecht bist, heißt das nicht, dass du hier nun rumkommandieren kannst.« »Zorro, ich wiederhole mich nicht gerne, jetzt setzt dich wieder hin!« »Ach und was wenn nicht?« Gespannt verfolgte die restliche Bande der Diskussion ihrer Kameraden. Es kam selten vor das ihrem sonst so schweigsamen und mürrischen Schwertkämpfer der Kragen platzte, aber irgendwo hatte er ja recht mit seiner Behauptung. Es war ungerecht, dass die Frauen nur mit Pfeifen und Trompeten Befehle abgaben, besonders ihre Navigatorin rührte selten einen Finger, doch sie war nun mal für andere Dinge zuständig und außerdem war es ja schon immer so gewesen. Veränderungen kamen fast nie vor, jeder hatte seine Rolle. »Dann .. schmeiß ich deine Schwerter über Bord.« Ohne dass es der Grünhaarige zeitig bemerken konnte hatte sich Nami bereits mit ihren flinken, diebischen Fingern seine Katanas unter den Nagel gerissen. Mit einem drohend lockeren Griff hielt sie diese über die Reling gebeugt und ein fieses Grinsen umspielte ihre samtigen Lippen. Zorro erwiderte daraufhin kein Wort und bedachte seine Gegenüber mit einem so grausigen Gesichtsaudruck, dass die 18-Jährige fast aus Reflex die Schwerter gefallen lassen hätte. Gott, seit wann hatte der denn so ein Mörderblick drauf? Ein paar Sekunden kam sie sich beinah so vor wie eine seiner Gegner denen er im nächsten Moment mit Vergnügen den Kopf abschlug. Der ehemalige Piratenjäger streckte seinen Arm aus und öffnete die flache Hand, die leicht verängstigte Frau verstand seine Botschaft und warf ihm ohne Zögern seinen Besitz zu. Langsam schritt der Gewinner der Auseinandersetzung zurück auf seinen Platz zwischen Sanji und dem Schiffsende und ruderte im Gleichtakt mit den anderen dem Sonnenaufgang entgegen. Die Orangehaarige seufzte geschlagen und betrachtete das schöne Naturschauspiel des Morgens, während der Sandalenträger bei seinem Koch schon nach dem Frühstück verlangte. Was tat man nicht alles für nur ein paar friedliche Tage. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)